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Analyse - Textauszug der Szene "Kerker"

Die Tragödie „Faust – der Tragödie Erster Teil“ wurde von Johann Wolfgang von Goethe verfasst, in dem Jahre 1808 veröffentlicht und lässt sich den Epochen des Sturm und Drangs sowie der Klassik zuordnen und thematisiert die Frage nach dem Menschen in seinen vielfältigen Lebensbezügen.

Der vorliegende Textauszug aus der Szene „Kerker“, thematisiert die Einsicht Gretchens, zum Tode verurteilt zu sein. Außerdem macht sie ihre Enttäuschung von Faust deutlich und stellt sich den Weg zu ihrem Tode vor.

Im Gesamten hat die vorliegende Textstelle den Aufbau eines lyrischen Textes. Dies wird durch das Reimschema in dem Dramenauszug deutlich. Nach den ersten drei Versen ist ein Kreuzreim zu erkennen. Darauf folgt ein umarmender Reim und zum Schluss erneut ein Kreuzreim. Das Reimschema verdeutlicht, dass Gretchen sich sicher ist zu sterben und mit Ruhe auf ihren kommenden Tod schaut.

Die zu analysierende Textstelle ist ein Monolog Gretchens. Er beginnt mit den Ausrufen „Tag! Ja es wird Tag!“ (V. 4580). Darauffolgend sagt Gretchen der „letzte Tag [dringe] herein“ (V. 4580), was bedeutet, dass sie ihren bevorstehenden Tod akzeptiert hat. Es folgt ein erneuter Ausruf in dem Gretchen sagt, dass sie sich etwas anderes von ihrem Leben erhofft hat (vgl. V. 4581). Im Folgenden spricht Gretchen von sich selbst, in der 3. Person (vgl. V. 4582). Dies weist darauf hin, dass sie verrückt ist. Gretchen macht in der Szene deutlich, dass sie und Faust sich wiedersehen werden, jedoch „nicht beim Tanze“ (V. 4585). Mit diesem Satz möchte Gretchen deutlich machen, dass sie und Faust sich erneut begegnen werden, allerdings nicht mehr mit der Freundlichkeit und Liebe, welche zuvor zwischen den beiden geherrscht hat. Im Folgenden hört Gretchen die Glocken läuten (vgl. V. 4590) was darauf hindeutet, dass ihre Hinrichtung immer näher rückt. In dem letzten Ausschnitt der zu analysierenden Textstelle wird Gretchen zu ihrer Hinrichtung gebracht. Mit dem Ausruf „Wie sie mich binden und packen!“ (V. 4591) wird verdeutlicht, wie Gretchen aus dem Kerker geholt wird. Mit der Verwendung des Nomen „Blutstuhl“ (V. 4592) denkt sie an die Art ihrer Hinrichtung. Im Folgenden betont Gretchen, dass bereits viele andere auf diese Art hingerichtet wurden (vgl. V. 4593 ff.). Am Ende macht sie deutlich, dass die Welt anschließend für sie „Stumm liegt“ (V. 4595), sie gestorben ist. Mit dem Nomen „Grab“ (V. 4595) wird dies verdeutlicht.

Zusammenfassend kann man sagen, dass sich Gretchen in dem Ausschnitt dieser Szene mit ihrem Tod abgefunden hat und keine große Angst verspürt hingerichtet zu werden. Sie macht Faust deutlich, dass die beiden sich erneut treffen werden, allerdings nicht im Guten.




Abschrift 1.Klausur: Faust


Die Tragödie „Faust – der Tragödie Erster Teil“ wurde von Johann Wolfgang von Goethe verfasst, in dem Jahre 1808 veröffentlicht und lässt sich den Epochen des Sturm und Drangs sowie der Klassik zuordnen und thematisiert die Frage nach dem Menschen in seinen vielfältigen Lebensbezügen.

Der vorliegende Textauszug aus der Szene „Wald und Höhle“, thematisiert Fausts Entwicklung von harmonischem Einklang mit der Schöpfung zur Erkenntnis eigener Begrenztheit und stellt ein Gebet dar. Außerdem spricht Faust hierin zu einem Geist. Er sagt, dass dieser Geist ihm all seine Wünsche erfülle und ihm das Geschenk der Natur am meisten gefalle. Seine starke Verbundenheit zu der Natur wird ihm bewusst und Faust gelingt es, sich in der Natur fallen zu lassen. Er denkt über seine Mitmenschen und bereits Verstorbene nach und erlangt die Einsicht, dass der Mensch nicht allwissend sein kann. Darauf bedankt er sich bei Gott, dass dieser ihm einen treuen Gefährten, namens Mephistopheles, an die Seite gestellt hat, welchen er nicht mehr missen möchte und kann. Am Ende wird Faust klar, dass der Drang, immer mehr wissen zu wollen, nachlässt.

Im Gesamten hat die vorliegende Textstelle den Aufbau eines lyrischen Textes. Jedoch ist im Dramenauszug kein Reimschema vorhanden, was den Ausdruck der Unruhe Fausts verstärkt. Allerdings ist der Text in einem 5-hebigen Jambus verfasst, welcher auf die Selbstsicherheit Fausts verweist.

Die zu analysierende Textstelle beginnt mit der Regieanweisung "Faust allein", welche auf einen Monolog hindeutet. In der Überschrift „Wald und Höhle“ definiert das Nomen "Wald" auf der einen Seite die aufregende und wilde Natur. Auf der anderen Seite beschreibt das Nomen "Höhle" den Schutz und die Begrenzung. Diese beiden Begriffe weisen auf die innere Uneinigkeit Fausts hin. Zu Beginn der Textstelle spricht Faust den Geist mit „Erhabner Geist“ (V. 2) an. Dies weist darauf hin, dass es Faust doch gelungen ist, sich der Geisterwelt zuzuwenden und dort auch Antworten auf einige seiner Fragen zu finden, was er in der Szene „Nacht“ zu Beginn der Tragödie bezweifelt. Durch die Repetitio „du gabst mir, gabst mir alles“ (V. 2) möchte Faust seine Dankbarkeit an den Erdgeist, darüber, dass dieser ihm seine Wünsche erfüllt hat, zum Ausdruck bringen. Im Folgenden wird deutlich, was Faust fühlt, wenn er mit der Natur verbunden ist. Er empfindet die Verbundenheit als ein Gefühl der Harmonie, durch welche er es zum ersten Mal schafft, seinem früheren Alltag zu entfliehen (vgl. V. 5f.). Der Parallelismus „sie zu fühlen, zu genießen“ (V. 6) verstärkt den Ausdruck dieser Harmonie sowie die Dankbarkeit Fausts gegenüber dem Erdgeist noch einmal. Faust schaut in die Natur „Wie in den Busen eines Freunds“ (V. 9). Dies verdeutlicht, dass Faust sich der Natur verbunden fühlt wie jemandem, der ihm nahe steht. Außerdem denkt Faust über seine Mitmenschen nach und besonders auch über die, die ihm nahe stehen. Er bezeichnet sie als „Reihe der Lebendigen“ (V. 10), die er durch den Geist besser kennengelernt hat. Im Folgenden wird die Verbindung zur Natur und deren Mächten und Eigenschaften noch stärker (vgl. V. 13 ff.) deutlich. Innerhalb dieser Verse wird der Vorgang eines Sturms beschrieben, welcher eine Gefahr darstellt, in welcher sich Faust dennoch vom Erdgeist geborgen fühlt. Daher bringt die vorliegende Textstelle zum Ausdruck, dass Faust die Natur und seine Mitmenschen durch den Erdgeist kennen und lieben gelernt hat. Der darauf Folgende Parallelismus „Dann führst du mich zur sichern Höhle, zeigst / Mich dann mir selbst“ (V. 17 ff. ) verdeutlicht, dass der Geist es geschafft hat, Faust dessen eigenes, wahres Gesicht zu zeigen und dass Faust sein Leben mit den bislang verborgenen Interessen durch diesen ausleben kann (vgl. V. 19). Im Folgenden bezieht sich Faust mit den „silberne[n] Gestalten“ (V. 23) auch auf seine verstorbenen Mitmenschen, die ihm folgend auf die noch Lebendigen vor seinem inneren Auge erscheinen. Dass er sich hierbei auf die Verstorbenen bezieht, wird durch das Nomen „Vorwelt“ (V. 23) deutlich, welches auch zeigt, dass er nicht nur gegenwärtig, sondern auch in Bezug auf bereits Vergangenes, ein Gefühl der Harmonie empfindet. Darauf folgend stellt sich heraus, dass Faust es mit Hilfe des Erdgeistes geschafft hat, seine „strenge Lust“ (V. 24) zu lindern. Desweiteren folgt ein Wendepunkt, welcher durch eine Leerzeile gekennzeichnet ist. Diese Wende bezieht sich nicht nur auf den Textauszug selbst, sondern auch auf das gesamte Drama, da Faust bewusst wird, „dass dem Menschen nichts Vollkommnes wird“(V. 26), was bedeutet, dass kein Mensch alles wissen oder alles besitzen kann, was Faust zu Anfang des Dramas ersehnt hat. Zu dieser Erkenntnis kommt Faust dank Mephistopheles (vgl. V. 26 ff.). Im Bezug auf das gesamte Drama kommt jedoch auch noch hinzu, dass Faust es dank Mephistopheles geschafft hat, Gretchen für sich zu gewinnen, weshalb er dem Erdgeist noch einmal verstärkt dankbar für das Geschenk des Gesandten ist. Dies alles zeigt, dass Faust ohne Mephistopheles nicht mehr leben kann. Daher nennt er ihn auch „den Gefährten, den ich schon nicht mehr / Entbehren kann“ (V. 29 ff. ). Jedoch wird in dieser Textstelle auch noch einmal die starke Abhängigkeit Fausts von Mephistopheles deutlich. Am Ende der vorliegenden Textstelle wird Faust deutlich, dass sein Leben sich durch den Geist verändert hat. Die Klimax „von Begierde zu Genuss“ (V. 35) verdeutlicht dies und, dass Faust vom Verlangen nach Wissen hin zum Genuss, also zu einem glücklichen Gemütszustand schwankt. Diese Textstelle bildet jedoch gemeinsam mit dem Vers „im Genuss verschmacht ich nach Begierde“ (V. 36) auch einen Chiasmus, durch welchen letztlich deutlich wird, dass ihn auch das Empfinden von Genuss nicht von seiner Wissensbegierde abhält.

Zusammenfassend kann man sagen, dass in dieser Szene Fausts starke Verbindung zu der Natur dargestellt wird. Faust gelingt es sich frei zu fühlen und über die wirklich wichtigen Dinge im Leben nachzudenken. Auf Grund dessen ist er dem Geist dankbar und zufrieden. Die überraschende Wendung am Ende jedoch zeigt, dass die Erfüllung aller Wünsche einen Menschen nicht in seinen Bedürfnissen zufrieden stellt.

Feedback von Sarah:

Janina, im Vergleich zu deiner Klausur, die ich ja auch gelesen habe, hast du schon sehr viel wirklich gut verbessert, deshalb hier erst einmal ein Lob meinerseits an dich. Insgesamt hast du durch das Berichtigen und Ergänzen ein durchaus zufriedenstellendes Ergebnis im Zweier-Bereich erzielt, da man merkt, dass du aus der Eigenkorrektur schon viel lernen konntest.