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(Analyse „der Hessische Landbote“)
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Nach Betrachtung der Textstelle, basierend auf die hier vorliegende Analyse, kommt man zu dem Ergebnis, dass die Textstelle die innere Zerrissenheit der Gefühle von Gretchen offenbart. Des Weiteren akzentuiert sie ihren Entscheidungsweg, da sie sich anfänglich noch unsicher erscheint, im weiteren Verlauf sich jedoch immer mehr zu den Gefühlen, die sie für Faust empfindet, hingibt.
 
Nach Betrachtung der Textstelle, basierend auf die hier vorliegende Analyse, kommt man zu dem Ergebnis, dass die Textstelle die innere Zerrissenheit der Gefühle von Gretchen offenbart. Des Weiteren akzentuiert sie ihren Entscheidungsweg, da sie sich anfänglich noch unsicher erscheint, im weiteren Verlauf sich jedoch immer mehr zu den Gefühlen, die sie für Faust empfindet, hingibt.
  
=== Analyse "Kerker" ===
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=== Analyse „Kerker“ ===
  
 
Das vorliegende Drama „Faust- Der Tragödie erster Teil“ wurde von Johann Wolfgang von Goethe verfasst und erstmals in dem Jahre 1808 publiziert. Es thematisiert die Frage nach dem Menschen in seinen vielfältigen Lebensbezügen.  
 
Das vorliegende Drama „Faust- Der Tragödie erster Teil“ wurde von Johann Wolfgang von Goethe verfasst und erstmals in dem Jahre 1808 publiziert. Es thematisiert die Frage nach dem Menschen in seinen vielfältigen Lebensbezügen.  
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== '''Woyzeck''' ==
 
== '''Woyzeck''' ==
  
=== ''Inhaltsangabe "Woyzeck"'' ===
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=== ''Inhaltsangabe „Woyzeck“'' ===
  
  
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=== ''Abschrift der 3. Klausur'' ===
 
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=== '''Abschrift der 3. Klausur''' ===
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Der hier vorliegende Roman „Effi Briest“ wurde von Theodor Fontane im Jahre 1895 zu Zeiten des poetischen Realismus verfasst und thematisiert die gesellschaftlichen und familiären Erwartungen an ein Individuum im späten 19. Jahrhundert.
 
Der hier vorliegende Roman „Effi Briest“ wurde von Theodor Fontane im Jahre 1895 zu Zeiten des poetischen Realismus verfasst und thematisiert die gesellschaftlichen und familiären Erwartungen an ein Individuum im späten 19. Jahrhundert.
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== '''Die Marquise von O...''' ==
 
== '''Die Marquise von O...''' ==
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Der vorliegende Sachtext „Hallo?“ wurde von Georg Diez verfasst und ist im Jahre 2013 in „der Spiegel“ erschienen. Inhaltlich befasst sich der Text mit den Konsequenzen digitaler Kommunikation.
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Der Text setzt mit der metaphorischen Aussage „Es gibt ein Loch in meinem Leben, in das schaufle ich täglich Worte hinein […]“ (Z.1ff.) ein. Die Begebenheit, dass „das Loch […] schwarz und stumm [bleibt]“ (Z.3), zeugt von einer resignativen Grundstimmung des Autors wodurch seine bereits erkannte These, dass digitale Kommunikation zu einer Vereinsamung führt. Dadurch, dass der Autor für seinen Text das Personalpronomen „Ich“ (Z.2) verwendet, gibt er seiner Leserschaft, welche sich so besser in die Situation versetzt fühlen, ein Identifikationsangebot. Des Weiteren ist schon im ersten Abschnitt die hypotaktische Syntax zu erkennen, welche zu einer detailreichen Erläuterung der komplexen Erfahrungen von Georg Diez verhilft.
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Der zweite Textabschnitt (Z.4-9) befasst sich dabei mit konkreten Beispielen. So heißt es, dass er eine SMS verfasst, eine Mail schreibt sowie auf eine Mailbox spricht (vgl. ebd.). Die repetierende Aussage „höre nichts zurück“ (ebd.) akzentuiert, dass er auf seine Nachrichten keine Antworten erhält, was nochmals die Vereinsamung hervorhebt.
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Der dritte Sinnabschnitt (Z.9-34) beschäftigt sich konkret mit den Gefühlen des Autors, welche durch die fehlenden Antworten aufkommen. So heißt es „was nun beginnt, ist die Dramaturgie von Ärger, Geduld und Selbstfragung“ (Z.9). Dies untermauert die melancholischen Gefühle des Autors aufgrund der Ignoranz der Anderen. Die metaphorische Aussage „Das schlechte Gedächtnis ist der Feind der Geduld“ (Z.13f.) hebt dabei die Begebenheit hervor, dass diese Gefühle der Selbstbefragung die Geduld hemmen und sich der Autor folglich fragt, „was wollte ich noch mal sagen, worum ging es?“ (Z.12f.). Dies akzentuiert, dass Georg Diez der Auffassung ist, dass aufgrund des langen Wartens auf Antworten die Präzision von Kommunikation verloren ginge, da man sich selbst nach langer Wartezeit nicht mehr an seine eigene Intention der Nachricht erinnern könnte. Jedoch wird das zuvor erkannte Gefühl von Ungeduld durch die Aussage „es gibt sicher gute Gründe, dass sich A, B und C nicht melden“ (Z.15f.) relativiert. Der Autor versucht im weiteren Textverlauf, die Ignoranz der Anderen auf seine Nachrichten zu rechtfertigen, indem er Alltagsbeispiele nennt, um seiner Leserschaft die Situation zugänglich zu machen (vgl. Z.15ff.). Um das schlechte Gedächtnis zu mindern benutzt der Autor hier die Antithese „einatmen, ausatmen“ (Z.17), was hervorhebt, dass Georg Diez kritisiert, dass sich die Menschen aufgrund fehlender Antworten zu schnell Sorgen machen würden. Die Versuche der Rechtfertigungen seien jedoch „nach 24 Studen […] allerdings vorbei“ (Z.18). Nach dieser Phase beginne laut Diez „das schwierigste Stadium dieser einseitigen Einsamkeit, die Selbsterforschung“ (ebd.), in welcher sich der Betroffene mit der Frage „Was habe ich falsch gemacht, habe ich schlecht über sie geredet, sind sie sauer?“(Z.19f.) auseinandersetzt und die Gründe für die Ignoranz in seinem eigenen Handeln sucht. Anschließend meint der Autor, dass „irgendein Schlupfloch des Selbstzweifels […] immer offen [sei]“ (Z.20), um zu verdeutlichen, dass dieses „schwierigste Stadium“ (Z.18f.) unumgänglich sei. Jedoch relativiert Georg Diez diese Unumgänglichkeit, da er „den Gedanken, dass [ihn] niemand mehr mag,[…], aus Selbstschutz“ (Z.22) vernachlässigt, um der Leserschaft zu verdeutlichen, dass die Suche nach eigener Schuld „keine Grundlage sein kann für weitere Freundschaften, Freude, Zusammenarbeit“ (Z.23). Im weiteren Verlauf stellt der Autor fest, dass der Betroffene nun Schuldgründe den Ignoranten zuschreibt (vgl. Z.22). Aus den einzelnen Stadien ergebe sich laut Autor, dass „er […] nun ganz auf [s]ich zurückgeworfen [ist], was eine merkwürdige Wirkung hat in diesem Zeitalter der Hyperkommunikation“ (Z.27ff.). Dies akzentuiert, dass Georg Diez der Auffassung ist, dass sich die Nutzung digitaler Medien so verhäuft hat, dass sie als „Hyperkommunikation“ (ebd.) bezeichnet werden könne und alle im ständigen Austausch stehen würden. Die metaphorische Aussage „je mehr geredet, geschrieben, getwittert wird, desto gellender ist die Stille, desto epischer entfaltet sich die Ruhe“ (Z.28) hebt hervor, dass er der Meinung ist, dass die Menschen heutzutage aufgrund des ständigen Austauschs nicht mehr an Stille gewohnt seien. Dies hebt die kritische Sichtweise des Autors auf die „Hyperkommunikation“ (Z.28) hervor, da er der Auffassung ist, dass die Menschen heutzutage zu abhängig von dem ständigen Austausch seien. Um seinen Leser dieses Phänomen zu untermauern benutzt der Autor den Erklärungsansatz „denn die Vorstellung in meinem Kopf geht ja weiter, sie nehmen eine Realität an […]“ (Z.28ff.). Des Weiteren merkt der Autor an, dass er den Anderen sagt seine Nachrichten schneller zu beantworten (vgl. Z.35f.). Die sich aus dem zweiten Abschnitt repetierende Begebenheit „und höre nichts zurück“ (Z.38) untermauert nochmals die Vereinsamung des Autors, da er selbst nach Aufforderung einer Antwort keine erhält.
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Der dritte Sinnabschnitt (Z.39-73) befasst sich mit den Gründen für die Ignoranz der Nachrichten. Als Beispiel verwendet der Autor die Meinung eines Journalisten, welcher den Autor fragt „Du glaubst noch an Mails? […] ich lese sie gar nicht mehr“ (Z.41) . Um diese Tatsache zu erläutern versucht der Autor einen Erklärungsansatz aufzustellen, indem er meint „dass wir „i-crazy“ werden vor lauter Smartphones […]“ (Z.42ff.). Diese Erklärung akzentuiert, dass viele der Auffassung sind, dass man aufgrund der Übernutzung digitaler Medien mit sich selbst überfordert wäre und man nicht mehr ohne Technik leben könne, da man metaphorisch „mit den Maschinen verwachsen“ (Z.43f) sei. Dies hebt ebenfalls die starke Abhängigkeit von digitalen Medien hervor. Georg Diez ist jedoch der Meinung, dass dieses Phänomen nur eine Rechtfertigung sei. Um seine Kritik an digitalen Medien zu akzentuieren verwendet er die ironische Aussage „sicher gibt es eine Avantgarde, die sich von dem, was man in den achtziger Jahren Kommunikation nannte, emanzipiert hat und Handys und Computer nutzt, um eine Mauer zwischen sich und der Welt zu errichten, eine Art digitales Kloster“ (Z.48f.). Dies hebt hervor, dass der  Autor denkt, dass es aufgrund der digitalen Kommunikationsmöglichkeiten zu verminderter direkter Kommunikation kommt und die Menschen folglich weniger persönlich in Kontakt träten. Die Metapher „um eine Art Mauer zwischen sich und der Welt zu errichten, eine Art digitales Kloster“ (ebd.) steht dabei für die Isolation von der realen Welt aufgrund der Digitalisierung. Folglich stellt sich der Autor die Frage, welche durch die adversative Konjunktion „aber“ (Z.51)  eingeleitet wird, ob die Überforderung der Hyperkommunikation die Ignoranz der Anderen rechtfertigt. Dabei stellt der Autor die These auf, „dass die Menschen die Logik der Technik in ihr Leben gelassen haben und nicht mehr unterscheiden zwischen dem, was sie denken, und dem, was sie tun (Z.54ff.). Um seine These zu untermauern verwendet er das Beispiel von Freund A aus seinem ersten Textabschnitt. „Wenn also A meinen Anruf abhört, denkt er, er sollte mich zurückrufen, und indem er das denkt, hat er im Grunde schon mit mir gesprochen“ (Z.56ff.). Diese Textpassage untermauert, dass aufgrund digitaler Kommunikationsmöglichkeiten die Gedanken nicht mehr von Taten unterschieden würden, was eine Folge von zu wenig persönlicher Kommunikation sei. Um seine Leserschaft zum Nachdenken anzuregen verwendet der Autor die rhetorische Frage „Sitzen wir nicht längst im Kopf unserer Mitmenschen?“ (Z.59).
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Im weiteren Verlauf merkt der Autor an, dass „wir in der Apple-Moderne leben“ (Z.61f.). Diese würde der Autor jedoch nicht nur negativ betrachten, sondern ist der Auffassung, dass „[s]ie sich dadurch auszeichnet, dass sich Allgegenwart und Solipsismus zu etwas verbinden, was man die digitale Unverbindlichkeit nennen könnte“ (Z.63ff.). Dies untermauert, dass Georg Diez der Auffassung ist, dass digitale Kommunikationsmittel eher zwanglos verwendet würden, weshalb nicht über Taten nachgedacht würde. Die appellierende These „Die Menschen, das darf man nicht vergessen, werden durch die Maschinen nicht anders“ (Z.65) unterstreicht, dass der Autor meint, dass der Charakter des einzelnen Menschen nicht durch Digitalisierung verändert würde, da er augrund der Übernutzung von digitaler Kommunikationsformen meint, dass „sie[…] eher wie sie selbst werden“ (Z.66). Die negativen Gemütszustände „Müdigkeit“ „Zerstreutheit“ „Faulheit“ 8Z.66f.) zeigen, dass Diez jedoch der Auffassung ist, dass digitale Übernutzung dem Menschen jedoch eher schadet. Um seine Abgeneigtheit zu relativieren, das die Technik zeigt, „wie wir miteinander umgehen, rücksichtsvoll, höflich, respektvoll“ (Z.69f.). Für den Autor ist „die Technik [..] hier nicht der Feind, die Technik ist ein Mittel für den Menschen“ (Z.70). Dies zeigt, dass der Autor die Technik grundsätzlich nicht als schlecht bewertet, sondern dass er der Meinung ist, dass ihr eigentlicher Zweck in der heutigen Zeit verloren sei, da der Mensch zu abhängig von ihr geworden sei. Sein letzter Satz „Im Grunde, das haben Sie schon richtig verstanden, würde ich mich freuen, wenn A mal wieder anruft“ (Z.72) zeigt, dass der Autor die Verwendung von digitalen Kommunikationsmöglichkeiten nicht verneint. Die Begebenheit, dass der Autor seine Leserdirekt anspricht, zeugt von einer vertrauten Atmosphäre.
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Auf der Basis der hier vorliegenden Analyse komme ich zu dem Ergebnis, dass Georg Diez die Übernutzung digitaler Kommunikationsformen kritisiert, da mögliche Konsequenzen der Übernutzung beispielsweise zu Kontaktabbruch und Überforderung führen könne. Seine Auffassung belegt der Autor an seinen eigenen Erfahrungen, welche durch Metaphern, Akkumulationen und der hypotaktischen Syntax hervorgehoben werden,
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==== 2. Aufgabe ====
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Im Folgenden werde ich  die Veränderung der Kommunikation und die daraus resultierende Bedeutung digitaler Medien anhand persönlicher Erfahrungen darstellen und Stellung zu der Aussage nehmen, dass wir in einer Zeit leben, die von einer “digitalen Unverbindlichkeit” (Z. 64) geprägt sei.
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Grundsätzlich hat sich die Kommunikation aufgrund digitaler Medien verändert. Beispielsweise hat man die Möglichkeit mit Menschen zu kommunizieren, die weit weg wohnen, wie beispielsweise mit einer Freundin, welche ein Auslandsjahr in Australien macht. Ebenso kann man überall und zu jeder Zeit miteinander kommunizieren und dadurch Kommunikation untereinander erleichtert. Nicht nur im Alltag kommuniziert man mit digitalen Medien, sondern auch im Beruf, was die Omnipräsenz digitaler Medien hervorhebt.
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Jedoch gibt es nicht nur Vorteile durch die Veränderung der Kommunikation durch digitale Medien.
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Beispielsweise kann sie zu einer starken Abhängigkeit führen, bei welcher Personen die nicht auf digitale Medien zurückgreifen, beispielsweise weil sie über nicht genügend Kenntnisse verfügen, folglich von Kommunikation ausgeschlossen werden.
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Des Weiteren ist die Kommunikation aufgrund digitaler Medien zwangloser geworden, da nicht auf Grammatik, Interpunktion etc. geachtet wird.
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Ein weiteres Problem stellt die freie Meinungsfreiheit sowie Selbstpräsentation dar, da aufgrund der digitalen Medien Mobbing schneller verbreitet wird.
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Georg Diez definiert in seinem Sachtext “Hallo? “ den Begriff “digitale Unverbindlichkeit”, womit er zum Ausdruck bringen möchte, dass Kommunikation heutzutage nicht als verlässlich und ernsthaft angesehen werden kann. Ebenso stehe die digitale Kommunikation für ihn als “Mauer zwischen sich und der Welt” (Z.50).
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Diese Aussage ist jedoch kritisch abzuwägen.
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Gegen die Auffassung von Diez spricht, dass digitale Kommunikation viele Vorteile mit sich bringen kann wie beispielsweise internationale Austauschmöglichkeit. Des Weiteren bietet die digitale Kommunikation eine vielseitige Möglichkeit sich untereinander Auszutauschen beispielsweise über SMS und soziale Netzwerke.
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Jedoch gibt es auch einige Tatsachen, welche auf die Aussage zutreffen. Ein wichtiger Punkt ist, dass zunehmend auf face-to-face Kommunikation verzichtet wird und der einzelne vereinsamt bzw. sich von der realen Welt abgrenzt. Ebenso gibt es einige Benutzer, welche nicht genügend Verhaltensregeln im Umgang mit digitalen Medien haben, was unter Anderem zu unreflektierten Meinungsäußerungen führen kann.
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Die Darstellungsweise des Autors ist sehr einseitig, da Georg Díez sich ausschließlich auf seine eigenen Erfahrungen bezieht und keine Belege für das Gesagte vorhanden sind. Des Weiteren stellt der Autor fast ausschließlich negative Auswirkungen dar, obwohl die digitalen Medien die Kommunikation vereinfacht haben. Man muss nicht, wie der Autor in seinem Text meint, immer im ständigen Kontakt zueinander stehen, man hat jedoch die Möglichkeit dazu.
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Stärken des Textes sind unter Anderem die Emotionalität, welche durch die vielen Gestaltungsmittel unterstützt wird. Ebenso bedeutsam ist die hohe Zugänglichkeit des Textes, da ein alltägliches Problem thematisiert wird.
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Abschließend ist zu sagen, dass der Autor seine eigene Erfahrung gut darstellt, jedoch sich nur auf sie bezieht, sodass seine Argumentationsweise sehr einseitig ist. Des Weiteren stellt er einige Textpassagen sehr überspitzt dar, da niemand immer Selbstzweifel bekommt, wenn man einmal keine Antwort erhält.

Aktuelle Version vom 31. Oktober 2018, 17:21 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Faust

Analyse „Nacht“ (VV. 353-385)

Die hier vorliegende Tragödie „Faust- der Tragödie Erster Teil“ wurde von Johann Wolfang Goethe in dem Jahre 1808 verfasst und lässt sich in verschiedene Epochen, zum Beispiel der des Sturms und Drangs, zuordnen. Inhaltlich thematisiert sie den Agnostizismus.

Der Textauszug „VV. 353-385“ handelt von dem Eingangsmonolog Fausts, in welchem er sich über seine Unwissenheit über das Überirdische bewusst wird und ist am Anfang des Dramas aufzufinden. Vorher findet der „Prolog im Himmel“ statt, in welchem Gott und Mephistopheles eine Scheinwette abschließen, in der Mephistopheles wettet, Wissenschaftler Heinrich Faust vom guten Weg abzubringen und ihn zum Bösen zu bekehren. Fausts Monolog dient als Grundbaustein für das folgende Geschehen, da auf diesem das Handeln Mephistopheles, Faust vollends glücklich zu machen, basiert.

Der metaphorische Titel „Nacht“, welcher ein Motiv der Dunkelheit darstellt, in der man nahezu nichts sehen kann, leitet den Textauszug ein und weist auf eine resignative Atmosphäre im folgendem Text hin. Faust befindet sich „in einem hochgewölbten, engen, gotischen Zimmer“ (V. 352). Diese bedrückende Atmosphäre weist darauf hin, dass Faust kein Fortkommen bzw. keine Neuerung der Wissenschaft sieht. Mit der Interjektion „Habe nun, ach!“ (V. 354) wird seine Frustration verdeutlicht, da er emotional und empfindsam redet. Des Weiteren zeigt sich, dass Faust eine gebildete Person ist, was durch die Akkumulation „Philosophie, Juristerei und Medizin, [u]nd leider auch Theologie“ (VV. 354-356) verstärkt wird. Das Adverb „leider“ (V. 356) akzentuiert, dass Faust selbst mit der Theologie nicht näher an das Wissen über Gott und das Überirdische gelangt ist. Die Theologie, die unlösbare Fragen aufwirft, steht im Gegensatz zu den anderen seiner studierten Fächer, da in diesen auf Faktenbasis gearbeitet wird. Die Metapher „Durchaus studiert, mit heißem Bemühn“ (V. 357) untermalt die Ambition bzw. den Enthusiasmus von Faust an Wissen zu gelangen. In der Interjektion „Da steh ich nun, ich armer Tor!“ (V. 358) bezeichnet er sich selbst als einen unintelligenten Menschen, was aber im Gegensatz dazu steht, dass er in seinem bisherigen Leben viel studiert hat. Ihm wird zunehmend klar, dass er keine Lebenserfahrung hat und erleidet an einer Erkenntniskrise (vgl. V. 359). Mit seiner Aussage „Und ziehe schon an die zehen Jahr, [h]erauf, herab und quer und krumm [m]eine Schüler an der Nase herum“ (VV. 361-363) zeigt er, dass er bereits seit zehn Jahren als Lehrer tätig ist und im metaphorischen Sinn, seinen Schülern nichts gelehrt hat. Diese Erkenntnis begründet er mit der Interjektion „Und sehe, daß wir nichts wissen können!“ (V. 364). Damit möchte Faust zum Ausdruck bringen, dass die Menschen nichts über des uns Bekannten bzw. Universums wissen. Der metaphorische Ausdruck „Das will mir schier das Herz verbrennen.“ (V. 365) zeigt das Ausmaß des Protagonisten verzweifelte Gefühle, die er für die Ungewissheit empfindet und zwar, dass er innerlich daran stirbt. Jedoch stellt sich Faust, mit seinem angelangten Wissen über andere und lässt dies durch die antiklimatische Akkumulation „Zwar bin ich gescheiter als all die Laffen, Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen“ (VV. 366-367) selbstbewusst anklingen. „Pfaffen“ (V.367) meint in diesem Zusammenhang eine abgeneigte Begriffserklärung für Geistliche, also Vertreter der Kirche und demonstriert die Ungläubigkeit des Protagonisten, in dem er sie an letzter Stelle seiner Antiklimax stellt. Die Furchtlosigkeit vor Hölle und Teufel lassen eine Vorausdeutung, auf den bald auftretenden Mephistopheles, anklingen (vgl. V. 369). Mit der emotionalen Aussage „Dafür ist mir auch alle Freud entrissen“ (V. 370) zeigt Faust das Ausmaß seines Wissensdurstes nach der Allwissenheit, nämlich dass dieser ihm die Lebensfreude genommen hat und dies nochmals seine resignativen Gefühle akzentuiert. Die Anapher „Bilde mir nicht ein […]“ (VV. 370-371) verstärkt, dass er sich seiner Erfolglosigkeit in seinem Beruf durchaus bewusst ist. In der drauf folgenden Textpassage „Auch hab ich weder Gut noch Geld, [n]och Ehr und Herrlichkeit der Welt“ (VV. 374-375) versinkt der Protagonist im Selbstmitleid, da ihm bewusst wird, dass er eigentlich nichts außer sein Wissen besitzt. Daraus erfolgt, dass er keinen Lebenssinn mehr sieht und dies mittels der Interjektion „Es möchte kein Hund so länger leben!“ (V. 376) zum Ausdruck bringt. Durch die Benutzung des Nomens „Hund“ (ebd.) lässt sich eine Vorausdeutung auf Mephistopheles schaffen, da dieser in Form eines Hundes Faust erscheint. Des Weiteren hört der Protagonist auf an der Wissenschaft festzuhalten und ergibt sich der Magie, um an mehr Wissen über das Übernatürliche zu gelangen (vgl. VV. 377-379). Dies macht offensichtlich, dass Faust alles tuen würde um allwissend zu sein. Die darauf folgenden Verse „Daß ich erkenne was die Welt [i]m Innersten zusammenhält, [s]chau alle Willenskraft und Samen, [u]nd tu nicht mehr in Worten kramen“ (VV. 383-385) akzentuieren dem Leser nochmals seine Intention, nämlich die Klarheit über das Überirdische.

Nach Betrachtung der Textstelle, basierend auf die hier vorliegende Analyse, kommt man zu dem Ergebnis, dass der Eingangsmonolog Fausts als Basis für das Erscheinen Mephistopheles dient. Des Weiteren wird dem Leser in diesem Textauszug die Verzweiflung von Faust vor Augen geführt.

Analyse „Gretchens Stube“

Die hier vorliegende Tragödie „Faust- der Tragödie Erster Teil“ wurde von Johann Wolfgang Goethe in dem Jahre 1808 verfasst und lässt sich verschiedenen Epochen, zum Beispiel der des Sturms und Drangs, zuordnen. Inhaltlich thematisiert sie den Agnostizismus.

Der Textauszug „Gretchens Stube“ handelt von den Einsichten Gretchens, hinsichtlich ihrer Gefühle zu Faust und ist im letzten Drittel des Dramas aufzufinden. Zuvor findet die Szene „Wald und Höhle“ statt, in der Mephistopheles Fausts Liebeslust und Begierde zu Gretchen neu anstachelt, um seinem Triumpf der Scheinwette mit Gott, Faust zum Bösen zu bekehren, näherzukommen, sodass Faust zu Gretchen zurückkehrt, um seine Gefühle zu offenbaren. Vor dieser Offenbarung werden in dem vorliegenden Dramenauszug die Gefühle aus Gretchens Sicht deutlich. Ein Schlaftrank der für ihre Mutter bestimmt ist, soll den zwei Liebenden zu einer gemeinsamen Nacht verhelfen, jedoch endet der Trank tödlich. Diese Tatsache führt zu der Feindseligkeit zwischen Faust und Gretchens Bruder Valentin. Dieser wird von Faust und Mephistopheles ermordet, woraufhin die beiden aufgrund ihrer Kriminaltat fliehen. In einer Eingebung sieht Faust Gretchen in Gefahr, woraufhin er in das Dorf zurückkehrt, um sie aus dem Verlies zu befreien. Dort gesteht ihm Gretchen, dass sie ihr gemeinsames Kind ermordet hat und aufgrund ihrer Schuldgefühle die Todesstrafe erfahren will. Durch die Tatsache, dass Gott Faust offenbart er nehme Gretchen in den Himmel auf, ist Faust gerettet und die Wette von Gott gewonnen. Insgesamt dient der Textauszug, als Verdeutlichung der Gefühle von Gretchen, um dem Leser die Möglichkeit zu geben auch ihre Sichtweise zu verstehen.

Der Dramenauszug ist in zehn Sinnabschnitte bzw. Strophen eingeteilt, die jeweils aus vier Versen zusammengesetzt sind. Strophe eins wird im Dramenauszug dreimal wiederholt, wodurch ein Refrain zu erkennen ist. Aufgrund der Verwendung vieler Enjambements bilden meistens zwei aufeinanderfolgende Verse einen Satz, wodurch ein Paarreim (abcb) entsteht und auf einen Blankvers hinweist. Der Refrain sowie die zweite Strophe bilden jedoch einen direkten Paarreim (aabb).

Das negativ konnotierte Adjektiv „allein“ (Regieanweisung) leitet den Textauszug ein und weist auf eine resignative Atmosphäre im folgenden Text hin sowie, dass es sich um einen inneren Monolog handeln muss. Die anfängliche Aussage Gretchens „Meine Ruh ist hin“ (V.3374) fungiert als Akzentuation für ihre innerliche Erschütterung über die geschehenen Ereignisse. Ihr fällt es schwer von Faust getrennt zu sein, was der metaphorische Ausdruck „Mein Herz ist schwer“ (V. 3375) verdeutlicht. Des Weiteren erkennt Gretchen, dass sich ihr Leben verändert hat und sie nicht mehr in ihr vorheriges zurückkehren kann (vgl. V 3376 f.). Die im Textauszug dreimalig verwendete Wiederholung dieser Strophe hebt Gretchens Unruhe besonders hervor, um dem Leser ihren Verlust ihres seelischen Gleichgewichts näher zu bringen. In Strophe zwei und drei beschreibt Gretchen sich selbst. Die metaphorische Textpassage „Wo ich ihn nicht hab, / Ist mir das Grab“ (V. 3378 f.) verdeutlicht, dass sie ohne Faust keinen Lebenssinn mehr sieht und akzentuiert ihre Abhängigkeit von ihm. Die Erkenntnis „Die ganze Welt/ ist mir vergällt“ (V. 3380 f.) zeigt, wenn Gretchen sich Faust zuwendet, wird sich ihre Familie bzw. ihr vertrautes Umfeld, welche ihr metaphorisch gesehen „[d]ie ganze Welt“ (ebd.) bedeutet, von ihr abwenden und ihre Entscheidung nicht akzeptieren würden. Die Metapher „Mein armer Kopf ist mir verrückt“ (V. 3353) zeigt, dass Gretchen von der Situation überfordert ist. Des Weiteren erleidet sie dadurch an einer innerlichen Zerrissenheit (vgl. V. 3385 f.). Mit den negativ konnotierten Adjektiven „arm“ (V. 3383) und „zerstückt“ (V. 3386) beschreibt sich Gretchen selbst als schwachen Charakter. In der folgenden Strophe wird Gretchens Interesse an Faust zum Ausdruck gebracht, in dem sie das Adverb „nur“ (V. 3390+3392), als Akzentuation für ihre Einschränkung im Leben aufgrund Fausts, verwendet. In ihr wird Fernweh nach diesem geweckt und sie hofft auf sein Erscheinen (vgl.3390 f.). Die Textpassage „Nach ihm nur geh ich, / Aus dem Haus“ (V. 3392 f.) zeigt den hohen Stellenwert, den Faust in ihrem Leben einnimmt und veranschaulicht dem Leser nochmals ihre Abhängigkeit von ihm. Es scheint als würde er die einzige Rolle in Gretchens Leben spielen. In den darauf folgenden Strophen fünf, sechs und sieben wird der Fokus auf Faust gelegt, in dem er näher beschrieben wird, wozu die anaphorische Verwendung des Possessivpronomens „Sein“ (V. 3395 f.) beiträgt. Des Weiteren zeigt Gretchen somit, wodurch Faust die Liebe in ihr geweckt hat. Die positiv konnotierten Adjektive „hoch“ und „edel“, die Fausts Charaktereigenschaften aus Gretchens Sicht beschreiben sollen, stehen im Kontrast zu ihrer eigenen Charakterbeschreibung, die sie, wie oben schon erwähnt, mit schwachen Adjektiven untermalt. Dies zeigt, dass sie Faust an höherer Stelle, als sich selbst sieht und offenbart dem Leser dadurch, dass sie bereit wäre alles für ihn zu tun. Die darauf folgende metaphorische Textpassage „Und seiner Rede/ Zauberfluss“ (V. 3398 f.) untermalt, dass sie sich nach seiner Stimmte sehnt, die sie als besonders schön empfindet und Gretchen regelrecht von ihr schwärmt. Ihre Schwärmerei wird in der Interjektion „Und ach sein Kuss!“ (V. 3401) fortgesetzt. Der Tempus Wechsel, von dem vorher benutzten Präsens zum Konjunktiv, in Strophe neun und zehn, akzentuiert Gretchens Wünsche für Zukünftiges. Durch die Aussage „Mein Busen drängt/ Sich nach ihm“ (V. 3406 f.) gibt sie zu verstehen, dass sie sich auch in sexueller Hinsicht zu Faust angezogen fühlt und leidet an Fernweh nach seinem Körper (vgl. 3408 f.). Gretchen wünscht sich nichts sehnlicher als mit ihm allein zu sein und sich ihren Gefühlen vollkommen hinzugeben „so wie [sie] wollt“ (V. 3411). Dieses Bedürfnis akzentuiert sie mit der Interjektion „An seinen Küssen/ Vergehen sollt!“ (V. 3411 f.) Beäugt man nun zum Ende Gretchens Sprache, so fällt ihre bürgerliche Redenweise auf, da sie viele Redensarten wie beispielsweise „Mein Herz ist schwer“ (V. 3375) verwendet und somit ihr kleinbürgerliches normales Leben akzentuiert, was im Kontrast der neuen Situation, ihrer aufregenden Liebe zu Faust, steht.

Nach Betrachtung der Textstelle, basierend auf die hier vorliegende Analyse, kommt man zu dem Ergebnis, dass die Textstelle die innere Zerrissenheit der Gefühle von Gretchen offenbart. Des Weiteren akzentuiert sie ihren Entscheidungsweg, da sie sich anfänglich noch unsicher erscheint, im weiteren Verlauf sich jedoch immer mehr zu den Gefühlen, die sie für Faust empfindet, hingibt.

Analyse „Kerker“

Das vorliegende Drama „Faust- Der Tragödie erster Teil“ wurde von Johann Wolfgang von Goethe verfasst und erstmals in dem Jahre 1808 publiziert. Es thematisiert die Frage nach dem Menschen in seinen vielfältigen Lebensbezügen. Der Dramenauszug „V. 4580-4595“ wurde aus der Szene „Kerker“ entnommen und behandelt Gretchens Vision ihrer Hinrichtung.

Der Dramenauszug beginnt mit der sich steigernden Aussage Gretchens „Tag! Ja, es wird Tag! der letzte Tag dringt herein“ (V. 4580), wobei der „Tag“ (ebd.) eine Repetitio darstellt. Dies akzentuiert, dass Gretchen sich bewusst ist, dass der beginnende Tag ihr Letzter sein wird. In ihrem folgenden Ausruf „Mein Hochzeittag sollt es sein!“ (V.4581) wird deutlich, dass sich in ihren Gedanken Hinrichtungs- und Hochzeitstag vermischen und sie sich an Lieschen Worte am Brunnen erinnert, die ihr indirekt am Beispiel Bärbelchens zu verstehen gab, dass ihr als lebendiger Mutter der Hochzeitskranz zerrissen werden würde, da sie den Werte- und Moralvorstellungen bzw. Konventionen ihres kleinbürgerlichen Milieus nicht gerecht geworden ist. Ihre Erinnerung wird durch die Emphase „Weh meinem Kranze!“ (V. 4583) unterstützt, um ihrer Betonung Nachdruck zu verleihen. Des Weiteren offenbart ihr Gedankengang ihre Verrücktheit, welche zudem von der Aussage „Sag niemand, daß du schon bei Gretchen warst“ (V. 4582) unterstützt wird. Ebenfalls wird ihre Verrücktheit durch die Form des Textes unterstützt. Diese besteht aus drei Paareimen, einem Kreuzreim, sowie aus zwei reimlosen Versen. Diese Abwechslung der Reimschemen ratifiziert ihren Wahnsinn. Die folgende Textpassage „Es ist eben geschehn!“ (V.4584) akzentuiert, dass sich Gretchen ihren Schuldgefühlen hingibt und verabschiedet sich indirekt von Faust, indem sie sagt „Wir werden uns wiedersehn;/ Aber nicht beim Tanze.“ (V.4585 f.). Der Tanz steht hierbei als Metapher für ihren Hochzeitstanz. Die darauffolgende metaphorische Textpassage „Die Menge drängt sich, man hört sie nicht. / Der Platz, die Gassen/ Können sie nicht fassen“ (V. 4587 ff.) steht für das Volk und somit das Publikum der Hinrichtung. Gretchen malt sich aus, dass dieses von ihren Taten schockiert sein muss, da diese nicht den Moralvorstellungen ihres Volkes entsprechen (vgl. V. 4589). Die darauffolgende Aussage „Die Glocke ruft, das Stäbchen bricht“ (V. 4590) akzentuiert Gretchens Erkenntnis, dass ihre Zeit der Hinrichtung gekommen ist, wobei die Personifikation „Die Glocke ruft“ (ebd.) ihre abgelaufene Lebenszeit verkörpert. In den daraus resultierenden Versen nimmt Gretchen in einer detaillierten Vision bzw. Wahnvorstellung ihr Leid vorweg (vgl. V.4591 ff.). Dies wird durch den Neologismus „Zum Blutstuhl bin ich schon entrückt“ (V.4592), wie des Weiteren durch den Chiasmus „Schon zuckt nach jedem Nacken/ Die Schärfe, die nach meinem zückt“ (V. 4593 f.), untermalt. Hierbei stehen die Gegenstände „Glocke“ (V. 4590), „Stäbchen“ (ebd.) und „Blutstuhl“ (V. 4592) als Hinweise auf Rituale im Zusammenhang mit der Hinrichtung. Ihre Vision endet mit dem Vergleich „Stumm liegt die Welt wie das Grab!“ (V.4595), welcher den baldigen Tod und die daraus folgende Todesruhe hervorheben soll, wie ebenso Gretchens Empfinden keine Möglichkeit mehr zu sehen, dem Tod zu entkommen. Gretchen projiziert hierbei ihren eigenen Tod auf die ganze „Welt“ (ebd.) und akzentuiert somit, dass sie diesen der ganzen Menschheit zuschreibt, indem Gretchen ihre eigene Persönlichkeit zu der Gattung Mensch erweitert.

Basierend auf der Analyse, kommt man zu dem Ergebnis, dass Gretchen ihren Tod schon vor Augen hat und dies ihre, durch Gretchens übermächtiges Angstgefühl verursachte Verrücktheit hervorhebt.,

Abschrift der ersten Klausur

Das vorliegende Drama „Faust- Der Tragödie erster Teil“ wurde von Johann Wolfgang von Goethe verfasst und erstmals in dem Jahre 1808 publiziert. Es thematisiert die Frage nach dem Menschen in seinen vielfältigen Lebensbezügen.

Der Dramenauszug „Wald und Höhle“ behandelt Fausts Aufenthalt in der Natur, in welchem er sich mit einer Dankesrede an den Erdgeist wendet.

Die Überschrift „Wald und Höhle“ lässt schon anfangs einen Gegensatz anklingen. Der „Wald“, welcher die wilde und lebendige Natur verkörpert, steht im Kontrast zu der „Höhle“, welche ein Symbol für Schutz und Geborgenheit ist. Die folgende Regieanweisung „Faust allein“ (V.1) offenbart, dass sich Faust in einer Selbstreflexion befindet. Er widmet sich an den „Erhabne[n] Geist" (V.2). Diese gehobene Anrede verdeutlicht, dass Faust respektvoll zu ihm spricht, um ihn somit an eine höhere Stelle zu setzten als sich selbst. Die steigernde Repetitio „du gabst mir, gabst mir alles/ Warum ich bat" (V.2 f.) akzentuiert seine Dankbarkeit an den Erdgeist und offenbart den hohen Stellenwert, den die Natur in seinem Leben einnimmt, da sie alles ist, „Warum [er] bat“ (V.3). Faust bezeichnet die Natur als „Königreich“ (V.5), was den hohen Stellenwert nochmals aufgreift und Fausts harmonisches Weltgefühlt untermalt. Des Weiteren untermauert er somit, dass er sich in der Natur geborgen fühlt und dankt dem Erdgeist für die „Kraft sie zu fühlen, zu genießen“ (V.6), da Faust erst durch sie erkennen kann, was Natur ist. Die Textpassage „Nicht kalt staunenden Besuch erlaubst du nur“ (V.6 f.) offenbart die Nähe zum Verlust der Wette für Faust, da dieser, durch den Naturenthusiasmus, vollkommene Harmonie erfährt. Dass Faust sich als einen Teil der Natur ansieht, zeigt der Vergleich „Wie in den Busen eines Freunds zu schauen“ (V. 9). Diese Erkenntnis schafft eine harmonische Atmosphäre und zeigt die enge Vertrautheit, die der Protagonist für die Natur empfindet, da er sie als „Freund […]“ (ebd.) bezeichnet. Die schon oben genannte harmonische Atmosphäre wird von der Form des Textes unterstützt. Diese besteht aus einem reimlosen Blankvers, welcher sich aus fünfhebigen Jamben zusammensetzt. Dieser Rhythmus verleiht dem Textauszug Ruhe und Gelassenheit. Die folgende metaphorische Textpassage „Du führst die Reihe der Lebendigen/ Vor mir vorbei und lehrst mich meine Brüder/ Im stillen Busch in Luft und Wasser kennen“ (V. 10 ff.) untermalt Fausts Nachdenklichkeit, indem er über „die Reihe der Lebendigen“ (ebd.), also über die Mitmenschen, die ihm nahestehen, mittels der Natur, nachdenken kann. Außerdem zeigt dies, dass er Familie und Natur als zusammengehörig empfindet und offenbart dadurch das familiäre Empfinden, welches er für die Natur hat und zeigt, dass die Natur ihn besänftigt, da er durch sie in Ruhe nachdenken kann. Die metaphorische Textpassage „Und wenn der Sturm im Walde braust und knarrt […] Und ihrem Fall dumpf der Hügel donnert“ (V.13 ff.) steht für die Naturgewalten und Gefahren, welche im Kontrast zu der angeführten „sichern Höhle“ (V.17) stehen. Durch das Adjektiv „sichern“ (ebd.) untermalt Faust, dass die Natur ihm in jeder Lage Schutz und Sicherheit bietet. Des Weiteren bietet sie ihm eine Möglichkeit der Selbsterkenntnis (vgl. V. 17ff.). Der angeführte „reine Mond“ (V. 20) soll ein allgemeines Symbol der Reinheit der Natur darstellen, wobei das Verb „Besänftigen[…]“ (V. 21) nochmals die ruhige Atmosphäre aufgreift. Das Empfinden des Einsseins mit der Natur verdeutlicht die Aussage „Und lindern der Betrachtung strenge Lust“ (V.24). Dies offenbart, dass durch die von ihm empfundene Naturverbundenheit sein Wissensdurst, welchen er mit der Metapher „strenge Lust“ (V. 24) verkörpert, gehemmt wird.

Der zweite Abschnitt des Dramenauszugs wird von der Interjektion „O“ (V.26) eingeleitet, welche einen plötzlichen Gefühlsumschwung verdeutlicht. Die Aussage „[…], dass dem Menschen nichts Vollkommens wird, / Empfind ich nun“ (V.26 f.) verstärkt seine starke Gefühlsschwankung und zeigt, dass sein rationales Denken wieder zum Vorschein kommt und sich in den Vordergrund seiner Gefühle drängt. Die sich steigernde Aussage „Du gabst zu dieser Wonne, / Die mich den Göttern nah und näherbringt, / Mir den Gefährten, den ich schon nicht mehr/ Entbehren kann […]“ (V. 27 ff.) zeigt das Ausmaß seiner Gefühle. Die erneute Wiederholung der Aussage "du gabst" (V. 27) meint hier jedoch eine andere Bedeutung als die anfängliche. Als „den Gefährten“ (V. 29) wird Mephistopheles bezeichnet, der im Kontrast zu „dieser Wonne“ (V. 27) steht und verdeutlicht Fausts negatives Bild von diesem. Des Weiteren stellen die Nomen „Göttern“ (V.28) und „Gefährten“ (V. 29) eine Antithese dar, um den Kontrast zwischen Fausts Gefühlen, die er für den Himmel, welcher von den Göttern verkörpert wird und der Hölle, welche der „Gefährte[…]“ (V. 29) darstellt, empfindet. Die Inversion „Mich vor mir selbst erniedrigt und zu Nichts“ (V.31) akzentuiert die Zerstörungskraft, welche von Mephistopheles ausgeht. Diese Zerstörungskraft wird des Weiteren in der Antithese „Mit einem Worthauch deine Gaben wandelt“ (V. 32) fortgeführt. Sie dient als Verstärkung des Ausdrucks der verzweifelten Gefühle von Faust, da er Mephistopheles negativen Einfluss erkennt. Die Metapher „Er facht in meiner Brust ein wildes Feuer“ (V. 33) offenbart nochmals den Einfluss von Mephistopheles auf Faust, da Faust durch diesen seine anfängliche ruhige und harmonische Verfassung verliert und er durch ihn an einem Gefühlschaos leidet. Der am Ende aufzufindende Chiasmus des Dramenauszugs „So tauml ich von Begierde zu Genuss, / Und im Genuss verschmacht ich nach Begierde“ (V. 35) verdeutlicht das, durch Mephistopheles entfachte, Streben nach mehr. Betrachtet man nun zum Ende hin nochmals die Überschrift „Wald und Höhle“ so kann man die „Höhle“ auch als Symbol für den Schutz vor Mephistopheles Einflüssen sehen.

Basierend auf der Analyse, kommt man zu dem Ergebnis, dass die Natur, durch vollste Harmonie, Faust sein inneres Gleichgewicht finden lässt. Dies weiß er zu schätzen und widmet sich dadurch mit einer Dankesrede an den Erdgeist. Jedoch erkennt Faust in diesem Dramenauszug seine eigene Begrenztheit, welche sich aus dem anfänglichen harmonischen Einklang entwickelt hat. Dies stellt somit den Wendepunkt des Dramas dar und zeigt, dass er für das Drama eine wichtige Rolle einnimmt.

Fazit von Annika

Hallo Carina! Leider habe ich an deiner Analyse nichts auszusetzen. Ich persönlich finde deine Art und Weise zu formulieren perfekt, da du dich sehr gewählt, aber direkt ausdrückst. Aber du solltest darauf aufpassen, dass du das Wort "Textpassage" nicht all zu oft verwendest. Wie gesagt ich finde deine Analyse perfekt.

Woyzeck

Inhaltsangabe „Woyzeck“

Bei Woyzeck, dem Protagonisten des Dramas, handelt es sich um einen dreißigjährigen Soldaten, welcher der niedersten Gesellschaftsschicht angehört. Um seine Freundin Marie und ihr gemeinsames Kind aufgrund ihrer Armut, finanziell zu unterstützen, dient er seinem Hauptmann als Barbier. Des Weiteren gibt er sich für ärztliche Versuchszwecke her, in welchen Woyzeck physisch von einem Arzt durch eine Erbsendiät missbraucht wird, was sich mit Halluzinationen und völliger Erschöpfung auf Woyzeck auswirkt. In einem Wirtshaus sieht er Marie zusammen mit dem Tambourmajor tanzen, auf welchen Woyzeck eine große Eifersucht projiziert. Durch die seelische Belastung, welche von der Affäre Maries und der zusätzlichen Mangelernährung durch das ärztliche Experiment ausgeht, hört er Stimmen, die ihm befehlen, Marie zu ermorden. Aus diesem Grund kauft Woyzeck ein Messer und führt Marie in einen Wald, in welchem er sie um ihr Leben bringt. Nach seiner begangenen Kriminaltat kehrt er in das Wirtshaus zurück, in welchem die Gäste Blutsspuren an Woyzeck auffinden. Dies veranlasst ihn dazu, zum Tatort zurückzukehren und seine Tatwaffe, das Messer, im Teich zu versenken

Analyse „der Hessische Landbote“

Der vorliegende Ausschnitt aus der Flugschrift „der Hessische Landbote“ welche von Georg Büchner in dem Jahre 1834 verfasst wurde, ist der Zeit des Vormärzes zuzuordnen, in der soziale Missstände herrschten. Textuell befasst sich das Flugblatt mit der Ausbeutung der untersten Gesellschaftsschicht und stellt einen Ausruf zur Revolution dar.

Der Textauszug (Z.70-128) lässt sich in vier Sinnabschnitte gliedern. Der erste Abschnitt (Z. 70-77) befasst sich mit den hohen Steuerabgaben und mit dem falschen Staatsbild. Er setzt mit der Aufforderung „Seht nun, was man in dem Großherzogtum aus dem Staat gemacht hat; seht was es heißt: die Ordnung im Staate erhalten!“ (Z.70 f.) ein. Mit der repetierenden, direkten Ansprache „Seht“ (ebd.), möchte Georg Büchner die Aufmerksamkeit der Leser erlangen und mit der Interpunktion "!" (ebd.) die Wichtigkeit des Textes betonen. In der folgenden Textpassage nennt der Autor konkrete Zahlen der bürgerlichen Steuerlast, um sie mit dem hohen Gesamtbetrag von sechs Millionen Gulden, zu konfrontieren (vgl. Z. 72 f.). Aufgrund dieser hohen Abgaben, vergleicht Georg Büchner die Bürger metaphorisch gesehen mit geschundenen Tieren, um der Landbevölkerung die Augen, über ihre missliche Lage, zu öffnen und wie ihnen ebenso ihre Minderwertigkeit in den Augen der Regierung zu offenbaren, da die Bürger hart dafür arbeiten müssen in Ordnung leben zu dürfen (vgl. Z. 74). Die Feststellung „In Ordnung leben heißt hungern und geschunden werden“ (Z.75 f.) kritisiert demnach diese widersprüchliche Ordnung bzw. die Funktionsweise des Staates.

Der darauffolgende zweite Sinnabschnitt des Flugblattes (Z. 78-99) behandelt den Aufbau des Staates, in welchem Georg Büchner einleitend die Frage stellt „Wer sind denn die, welche diese Ordnung gemacht haben und die wachen, diese Ordnung zu erhalten?“ (Z. 78f.). Mit dieser Frage bezweckt er die Landbevölkerung zum Nachdenken anzuregen, wer schuldig an dieser Staatsordnung ist. Diese Frage beantwortet er mit der direkten Aussage „Das ist die Großherzogliche Regierung“ (Z.80 f.) und zeigt somit konkret, wer der Schuldige an den Missständen ist. In den folgenden Textpassagen erläutert Georg Büchner wie diese Regierung zusammengesetzt ist (vgl. Z. 81 ff.). Seine Aussage „Ihre Anzahl ist Legion“ (Z. 85) soll den Lesern des Flugblattes vor Augen führen, wie viele Personen sich hinter der Regierung verbergen. Indem er das Volk abwertend mit einer „Herde“ (Z. 90) und deren „Hirten, Melker und Schinder“ (Z. 90 f.) vergleicht, möchte Georg Büchner seinen Lesern offenbaren, dass diese, also das Volk, der in seinen Augen fehlerhaften Regierung folgt und sich von dieser ausnutzen lässt, ohne Einspruch zu erheben. Er benutzt Nomen aus der Welt eines Bauern, um die wahrhaftig existierenden Missstände im Leben dieser zu offenbaren. Des Weiteren zeigt dies, dass die Bürger der Regierung unterlegen sind und diese die Bevölkerung um ihre Autorität betrogen hat. Die metaphorische Textaussage „… die Tränen der Witwen und Waisen sind das Schmalz auf ihren Gesichtern; sie herrschen frei und ermahnen das Volk zur Knechtschaft“ (Z. 93 ff.) verdeutlicht die Ungerechtigkeit und den Kontrast zwischen armer und reicher Bevölkerung zu Zeiten des Vormärzes.

Der dritte Sinnabschnitt des Textes (Z. 100-124) befasst sich mit den Intrigen der Fürsten. Mit seiner These „Das alles duldet ihr, weil euch Schurken sagen: diese Regierung sei von Gott“ (Z. 100 f.), offenbart er, dass das Volk Naiv ist und auf „Schurken“ (ebd.), welche eine Bezeichnung für böse Personen bzw. Verbrecher ist, vertraut. Er benutzt dieses abwertende Nomen, um das Vertrauen zwischen der Landesbevölkerung und dem Staat zu zerstören und ein negatives Bild auf die Regierung zu richten. Die von ihm gewählte direkte Ansprache "ihr" (Z.1oo) soll zum Ausdruck bringen, dass die Bürger eine gewisse Mitschuld an der bestehenden Regierung zu haben, da diese nicht gegen sie vorgehen. Die darauffolgende Behauptung „Diese Regierung ist nicht von Gott, sondern vom Vater der Lügen“ (Z. 101 f.) dient als Aufklärung am Volke. Durch die Verwendung der Metapher „Vater der Lügen“ (ebd.) möchte er die Boshaftigkeit unterstreichen, um somit Hass und Wut auf die Regierung zu projizieren. Dies versucht er des Weiteren darin das Volk darüber aufzuklären, dass die Regierung die Tradition vernichtet hat, dass der Kaiser von Gott eingesetzt wird. Der folgende Ausruf „Aus Verrat und Meineid, und nicht aus der Wahl des Volkes, ist die Gewalt der deutschen Fürsten hervorgegangen, und darum ist ihr Wesen und Tun von Gott verflucht“ (Z. 108 ff.) soll das Volk aufklären, dass die Fürsten durch illegitime Intrigen die Macht an sich gerissen haben, um somit ihren Hinterhalt, das Volk bevormundet zu haben, hervorzuheben. Ihre Hinterlistigkeit wird durch sein metaphorisch angeführtes Argument „Sie zertreten das Land und zerschlagen die Person des Elend“ (Z. 12 ff.) verdeutlicht. Georg Büchner versucht zum Ausdruck zu bringen, welches Ausmaß die bestehende Regierung auf das Land hat, um weitere Wut auf die Regierung zu erlangen (vgl. Z.112 ff.). Mit seinem Vorwurf am Volk, dass dieses Gott hintergeht, wenn es die boshaften Fürsten duldet, möchte er das Volk dazu bringen, die Duldung dieser zu unterlassen und gegen sie vorzugehen, da Gott letztendlich derjenige ist zu dem das Volk aufschauen soll. Um die Dringlichkeit einer Veränderung zu unterstreichen, schildert Georg Büchner das Ausmaß der Taten der Fürsten (vgl. Z. 119 ff.). Die Benutzung der Antithese „… und nun fordern diese Verräter und Menschenquäler Treue von euch!“ (Z. 122 f.) soll die Leser zum Überdenken ihrer Taten bringen und das ungerechte Verhalten der Fürsten akzentuieren. Dieser Ausruf hebt besonders die kritische Sichtweise, über die Regierung, des Autors hervor.

Der darauffolgende Gedankenstrich in Zeile 124 lässt den Wendepunkt des Flugblattes und den vierten Sinnabschnitt (Z. 124-128) anklingen. Georg Büchner spricht eine naheliegende Veränderung an, indem er metaphorisch zum Ausdruck bringt, dass „das Reich der Finsternis“ (Z. 124) nicht mehr lange bestehen bleiben wird, um die Leser zu ermutigen gegen die bestehende Regierung vorzugehen. Die letzte von ihm angeführte Aussage des Textauszuges „Über ein Kleines, und Deutschland, das jetzt die Fürsten schinden, wird als ein Freistaat mit einer vom Volk gewählten Obrigkeit wieder auferstehn“ (Z.25 ff.) ruft er schlussendlich ein Versprechen der Revolution aus, um gegen die Ungerechtigkeit der unterlegenen Bürger anzukämpfen.

Sprachlich auffällig ist die von Georg Büchner gewählte volkstümliche und einfach gehaltene Sprache. Die Benutzung dieser soll sein Flugblatt für alle Bürger verständlich machen. Zum Teil verwendet er Interjektionen , um seinen Aussagen und den Willen, einen demokratischen Staat zu erschaffen, Nachdruck zu verleihen.

Auf der Basis der hier vorliegenden Analyse, kommt man zu dem Ergebnis, dass Georg Büchner die bestehende Regierung als fehlerhaft und diskriminierend empfindet. Mit seinem Flugblatt versucht er das Volk von einer Revolution, um somit einen demokratischen und rechtsgleichen Staat zu erschaffen, zu überzeugen und sie somit zu einem politischen Umsturz zu mobilisieren.

Effi Briest

Analyse Romananfang von Effi Briest

Der Roman „Effi Briest“ wurde von Theodor Fontane im Jahre 1896, zu Zeiten des poetischen Realismus, veröffentlicht und behandelt die gesellschaftlichen und familiären Erwartungen im späten 19. Jahrhundert im damaligen Preußen. Der zu analysierende Textauszug (Z. 1-23 S.5) bildet den Anfang des Romans und behandelt die Ortsbeschreibung von Hohen-Cremmen zu Effis Kindesalter.

Der Textauszug setzt mit der Schilderung des Herrenhauses der Familie Briest ein, was verdeutlicht, dass es sich um eine wohlhabende und angesehene Familie handelt, da der Gutsherr eines Herrenhauses über das meiste Land in der Umgebung verfügt (vgl. Z.1f.). Des Weiteren wird das Anwesen von „helle[m] Sonnenschein“ (Z.4) bestrahlt. Dieses Symbol des Sommers entfacht eine friedliche und freudige Atmosphäre, welche ebenso ein Gefühl von Geborgenheit hervorhebt. Der scheinbar geruhsame Lebensraum wird des Weiteren durch die „mittagsstille Dorfstraße“ (Z.3) hervorgehoben, welche Ruhe und Friedfertigkeit, aufgrund ihrer Verlassenheit, verkörpert. Der angebaute „weiß und grün quadrierten Fliesengang“ (Z.6), welcher eine Terrasse veranschaulicht, akzentuiert Effis Kindheit. Die Farbe Weiß stellt die Summe des Lichts aller Farben dar und steht für Unschuld und Anfang, was sich auf ihr Kindesalter übertragen lässt, welches positiv und geborgen verläuft. Grün stellt die Farbe der Pflanzen und somit die Farbe des Lebens und Wachstums dar, was sich ebenfalls auf Effis Kindheit übertragen lässt, da sie lebensfroh in Hohen-Cremmen aufwächst. Auf dieser weiß grünen Terrasse befindet sich eine Sonnenuhr. Diese steht symbolisch einerseits für die glücklichen und unbeschwerten Stunden in Effis Kindheit, die sie in ihrem Zuhause Hohen-Cremmen verbringt, da diese Art von Uhr nur sonnige Stunden anzeigt. Andererseits steht die Sonnenuhr für ein rasch vergängliches Leben, welches eine Vorausdeutung auf die Handlung des Romans ist, da Effi Briest bereits im Alter von 29 Jahren stirbt. Eine weitere Präfiguration ihres Todes stellt das, der Sonnenuhr naheliegende, Rondell dar, da dies im späteren Verlauf als Effis Grab dient (vgl. Z.9). Das Rondell ist mit der indischen Staudenpflanze „Canna indica“ (Z.9) bewachsen, welche ihre Herkunft aus dem Osten hat, was eine Vorausdeutung auf den im weiteren Handlungsverlauf auftauchenden Chinesen in Kessin aufgreift. Die Akkumulation „Fronthaus, Seitenflügel und Kirchhofsmauer bildeten ein einen kleinen Ziergarten umschließendes Hufeisen“ (Z.15 ff.) untermauert eine behütete Atmosphäre und offenbart den Schutz vor der gesellschaftlichen Umwelt, den der Garten des Herrenhauses Effi bietet. Der naheliegende Teich „mit Wassersteg und angeketteltem Boot“ (Z.18) akzentuiert auf der einen Seite den für Effi zur Verfügung gestellten Freiraum ihrer Kindheit, wie auf der anderen Seite eine von dem Teich ausgehende Gefahr zu ertrinken. Des Weiteren untermauert das „angekettelte[…] Boot“ (Z.18) eine Gefahr, da es leicht zu lösen ist und somit schnell von dem angelegten Steg abkommen kann. Ein weiteres wesentliches Symbol des Textauszuges ist die Schaukel (vgl. Z.18f.). Diese steht symbolisch für Effis kindlichen Charakter, da sie die Schaukel häufig, auch noch in ihrem Alter von siebzehn Jahren, benutzt und sie aufgrund dessen „schon etwas schief steh[t]“ (Z.21). Der schlechte Zustand der Schaukel untermauert die Liebe zur Gefahr von Effi und ihren Leichtsinn, da sie sich der Gefahr der ausgedienten Schaukel nicht bewusst ist. Der Stellplatz der Schaukel ist die offene Seite des Gartens, was auf die Interesse Effis, die Abenteuer der Welt zu entdecken bzw. ihre Abenteuerlust auszuleben, schließen lässt. Sprachlich auffällig an dem Textauszug ist der sich durch den ganzen zu analysierenden Text ziehende hypotaktische Syntax. Dieser verhilft zu einer detailtreuen Beschreibung der Umgebung. Die äußerst positiv gestaltete Beschreibung erweckt den Anschein eines idyllischen und für Kinder perfekten Lebensbereich. Bereits zu Beginn des Textauszuges wird deutlich, dass ein auktorialer Erzähler den Überblick hat und so weiß er zum Beispiel, dass das Herrenhaus „schon seit Kurfürst Georg Wilhelm von der Familie Briest bewohn(t)“ (Z.1f.) wird. Der auktoriale Erzähler des Textauszuges legt besonders Wert auf eine detaillierte Beschreibung, sodass es den Anschein macht, dass er sich einwandfrei in der Umgebung auskennt (vgl. Z.10ff.). Des Weiteren wird der Leser durch die objektive Sicht des Handlungsortes in die Situation eingeführt, in einen Lebensbereich, der durch seinen Schutz und Idylle eine paradiesische Umgebung für aufwachsende Kinder darstellt. Schauplatz der Exposition ist die Umgebung Hohen-Cremmen mitsamt des Gartens der Familie Briest. Zu der genauen Beschreibung der Umgebung, wird die Zeitdehnung benutzt, da der Lebensraum hier sehr detailliert und ausführlich erzählt wird. Die Textintention des Textauszuges ist, durch die häufige Benutzung von Vorausdeutungen auf den weiteren Handlungsverlauf, den Leser sprachlich und symbolisch auf wesentliche Themen des Romans vorzubereiten.

Auf der Basis der vorliegenden Analyse kommt man zu dem Ergebnis, dass die leidenschaftliche und naturverbundene Beschreibung der Umgebung, die Unbeschwertheit Effis Kindheit darstellt. Außerdem wird ein erstes Bild von Effis kindlich und Freiheit liebenden Charakter aufgegriffen.


Abschrift der 3. Klausur

Der hier vorliegende Roman „Effi Briest“ wurde von Theodor Fontane im Jahre 1895 zu Zeiten des poetischen Realismus verfasst und thematisiert die gesellschaftlichen und familiären Erwartungen an ein Individuum im späten 19. Jahrhundert.

Dem vorliegenden Textauszug, aus dem oben genannten Werk, geht die friedliche Kindheit der siebzehnjährigen Protagonistin Effi Briest in ihrer Heimat Hohen-Cremmen vor. Aus dieser behüteten Umgebung wird sie herausgerissen, da Effi von ihrer Mutter zu einer Hochzeit, mit deren früheren Liebhaber Baron Geert von Innstetten nach Kessin, wo sie jedoch nur wenige Kontakte knüpft. Da Innstetten sie wegen seiner Arbeit vernachlässigt und Effi nicht genügend Aufmerksamkeit von ihm geschenkt bekommt, vereinsamt sie und die Ehe nimmt einen unglücklichen Verlauf. Die zu analysierende Textstelle ist essentiell für den Kontrast zwischen ihrer unbeschwerten Kindheit und der unglücklichen Ehe, da sie eine Vorausdeutung auf das weitere Geschehen ist. Effi geht aufgrund ihrer Einsamkeit eine Affäre mit dem Major Crampas ein. Bei einem Kuraufenthalt von dieser entdeckt Innstetten die Briefe von Crampas. Folglich fordert er ihn zu einem Pistolenduell heraus, bei welchem Crampas um sein Leben kommt und lässt sich aufgrund der gesellschaftlichen Zwänge von Effi scheiden. Aufgrund dessen vereinsamt Effi schließlich vollkommen, da die Scheidung von Innstetten das Verbot ihre Tochter Annie zu sehen, mit sich bringt und sie zudem von ihren Eltern missachtet wird. Effi erkrankt jedoch und wird von ihren Eltern wieder in Hohen-Cremmen aufgenommen, wo sie schließlich im Alter von 29 Jahren an einem gebrochenen Herzen stirbt. Der vorliegende Textauszug schildert ihre unglückliche Ehe und die draus resultierende Resignation, die aus den damaligen gesellschaftlichen Zwängen hervorgeht. Der Textauszug aus dem 24. Kapitel lässt sich in drei Sinnabschnitte einteilen.

Der erste Abschnitt (Z.1-9) befasst sich mit der inneren Einrichtung im Hause der Familie von Briest, da Effi sich dort zusammen mit Roswitha und ihrer Tochter Annie einen Tag vor ihrem Hochzeitstag aufhält. Die Tatsache, dass ihr Zimmer „nach dem Garten hinaus“ (Z.1) liegt, erinnert an ihre unbeschwerte und glückliche Kindheit, da sie sich dort, aufgrund ihrer Freiheit liebenden Charakters oft aufgehalten hat. Effi befindet sich im größeren Raum, in welchem sie „auf und ab“ (Z.3) geht. Dies akzentuiert ihre Aufregung bzw. ihre Unruhe vor dem anstehenden Hochzeitstag. Des Weiteren wird durch ihre innere Aufgewühltheit untermauert, dass sie es präferieren würde, in Hohen-Cremmen bei ihren Eltern zu bleiben, da sie aufgrund ihrer unglücklichen Ehe vereinsamt. Die Fenster ihres Zimmers sind geöffnet, was Effis Naturverbundenheit untermauert, wie ebenso ein Gefühl von Freiheit aus dem einengenden Innenraum heraus entfacht (vgl. Z2f.). Die Textpassage „und die kleinen, weißen Gardinen bauschten sich in dem Zuge, der ging, und fielen dann langsam über die Stuhllehne, bis ein neuer Zugwind kam und sie wieder frei machte“ (Z.4ff.), bestärkt das Gefühl von Weite und Freiheit, da hier Lebendigkeit hervorgehoben wird. Da dieser Vorgang mehrmals wiederholt wird, wirkt er beruhigend und akzentuiert Effis Gefühl von Hoffnung.

Durch das Adjektiv „hell“ (Z.6) wird das Gefühl von Geborgsamkeit und Friedfertigkeit, ihrer Kindheitserinnerung hervorgehoben. Des Weiteren vermittelt es außerdem Reinheit über ihre Gefühls- bzw. momentane Lebenslage. Ihr Zimmer ist mit zwei Bildern geschmückt, welche den Titel „„Der Sturm auf Düppel, Schanze V““ und „„König Wilhelm und Graf Bismarck auf der Höhe von Lipa““ (Z.8) tragen. Diese Werke verdeutlichen die hohe Stellung, die das Militär in der Gesellschaft hat. Die Tatsache, dass die Bilder im Hause der Familie von Briest hängen, akzentuiert, dass diese auf die damaligen gesellschaftlichen Konventionen großen Wert legt. Die Anwesenheit dieser lässt Effi „den Kopf [schütteln]“ (Z.9). Ihr Lächeln ist jedoch nur ironisch aufgesetzt, da sie „[…] so was Kriegerisches nicht leiden [kann]“ (Z.10f.). Diese direkte Aussage hebt hervor, dass Effi ihr Leben nicht an die gesellschaftlichen Konventionen anpasst, was ihren risikobereiten Charakter untermalt. Des Weiteren wird aufgrund des Bezuges auf das Militär, Distanz zu Crampas erzeugt. Im weiteren Verlauf des Textauszuges „schloss sie das eine Fenster und setzte sich an das andere, dessen Flügel sie offen ließ“ (Z.11f.). Die Tatsache, dass sie sich an das offene Fenster setzt, hebt ihre Naturverbundenheit hervor. Die darauffolgende Textpassage „wie tat ihr das alles so wohl“ (Z.12) akzentuiert das auktoriale Erzählverhalten, da der Erzähler über die Gefühlslage von Effi Bescheid weiß und somit einen Überblick über das Geschehen hat. Der auktoriale Erzähler ist ein typisches episches Gestaltungsmittel des poetischen Realismus. Ebenso verdeutlicht die Textpassage Effis Gefühl von Ruhe und Gelassenheit, da sie aufgrund ihres Aufenthalts in ihrem Elternhaus an ihre friedliche Kindheit erinnert wird (ebd.).

Der zweite Sinnabschnitt des Textauszuges behandelt den Aufbau des Gartens der Familie von Briest. Der Garten beinhaltet eine „Sonnenuhr und [ein] Heliotropbeet […]“ (Z.13). Da eine Sonnenuhr nur sonnige Stunden zählen kann, steht sie metaphorisch für die unbeschwerte Kindheit von Effi. Die Tatsache, dass diese Uhr von Mondlicht beschienen wird, verstärkt das Gefühl der Unbeschwertheit des geruhsamen Lebensraumes. Neben ihr befinden sich die Heliotropbeete, welche eine Vorausdeutung auf Effis Tod darstellen, da ein Heliotrop im Griechischen als eine Sonnenwende bezeichnet wird und die dunklen Stunden am Tag überwiegen. Die Beete stehen somit gegensätzlich zu der Sonnenuhr. Dies untermauert den Kontrast zwischen Effis Kindheit und ihrem darauffolgenden Leben. Der Vergleich „weiße Lichtstreifen, so weiß, als läge Leinwand auf der Bleiche“ (Z.15) akzentuiert Effis geborgsames Kindesalter, da Weiß die Farbe der Reinheit sowie die Summe des Lichts darstellt. Auffällig ist die hypotaktische Syntax, die zu einer detailgetreuen Darstellung verhilft. Diese Detailtreue ist ein typisches episches Gestaltungsmittel für den poetischen Realismus, da ein Ziel der Autoren war, die fassbare Wirklichkeit wiederzugeben. Des Weiteren verhilft die Benutzung der Zeitdeckung zu einer genaueren Schilderung, des geruhsamen Ortes.

Der dritte Sinnabschnitt (Z.15-20) befasst sich mit der Erkenntnis Effis über ihre Unzufriedenheit in der Ehe mit Innstetten. Dieser Textabschnitt wird mit der adversativen Konjunktion „aber“ (Z.15) eingeleitet, welche den Kontrast zwischen Effis Erinnerung an ihre Kindheit und der Realität hervorhebt. Die Tatsache „weiterhin aber standen die hohen Rhabarberstauden wieder, die Blätter herbstlich gelb“ (Z.15f.) verdeutlicht die vergangene Zeit seit ihrer Kindheit in Hohen-Cremmen. Da diese in Bezug zu den „Rhabarberstauden“ (ebd.) gesetzt wird, wird eine Präfiguration auf Effis Tod erstellt, da sich das Rondell bzw. ihr Grab am Ende des Romans an diesen befindet. Ihre Erinnerung an den Auslöser ihres unglücklichen Lebens wird durch die Textpassage „und sie musste des Tages gedenken“ (Z.16f.) eingeleitet. Effi erinnert sich an die glücklichen Stunden mit Hulda (ebd.). Diese Stunden sind jedoch durch den Besuch von Innstetten gestört worden. Um die schnelle Änderung ihres Lebens zu untermauern, wird die Zeitgestaltung Zeitraffung benutzt, um zu verdeutlichen, dass Effi keine Wahl hatte bzw. nicht die Möglichkeit über den Vorschlag ihrer Mutter, Baron Geert von Innstetten zu heiraten nachzudenken.

Betrachtet man nun zum Ende hin die Raumgestaltung des Textauszuges, so ist auffällig, dass sich der Raum weiter ausbreitet, da er am Anfang den Innenraum des Zimmers, das offene Fenster und dann den Garten beschreibt. Diese Raumkonstellation hebt hervor, dass Effi aufgrund ihrer Kindheitserinnerung aufblüht. Wird anfangs noch ein Gefühl von Enge durch den geschlossenen Innenraum erschaffen, so hebt der Garten ein Gefühl von Ferne und Freiheit hervor.

Auf der Basis der hier vorliegenden Analyse kommt man zu dem Ergebnis, dass der Textauszug durch Verwendung von Vorausdeutungen, Metaphern und unterschiedlicher Zeitgestaltung den Kontrast zwischen Effis geruhsamer, friedlicher Kindheit und ihrer einsamen und unglücklichen Ehe hervorhebt. Zudem stellt er Effis Gefühle zwischen ihrer Erinnerung und der Verzweiflung über ihre Ehe dar.

Aufgabe 2: Betrachtet man die Figuren Effi Briest aus dem gleichnamigen Roman und Marie aus dem Drama „Woyzeck“, so lassen sich einige Gemeinsamkeiten und Unterschiede erkennen.

Eine Gemeinsamkeit lässt sich in ihrer Familienkonstellation erkennen: Beide Figuren haben einen Mann bzw. Freund, mit welchem sie ein Kind haben (vgl. Szene2). Jedoch haben die beiden Familien eine unterschiedliche gesellschaftliche Stellung. Effi Briest gehört schon von Geburt einer hohen gesellschaftlichen Stellung an und sichert sich mit der Hochzeit von Innstetten ihre Existenz (vgl. Kapitel 1). Marie gehört mit ihrer Familie zu der unteren Schicht, sodass ihr Freund Woyzeck neben seinem eigentlichen Beruf weitere Tätigkeiten ausüben muss (vgl. Szene 5). Jedoch sind beide mit ihrer Situation unzufrieden und fangen eine Affäre mit einem Major bzw. Tambourmajor an (vgl. Szene 6). Auffällig ist, dass beide Figuren somit auch über eine gewisse Risikobereitschaft verfügen, da es zu Zeiten des 19. Jahrhunderts unmoralisch war eine Affäre zu beginnen. Dadurch zeigen sich Effi und Marie beide risikobereit von der Gesellschaft missachtet zu werden. Jedoch verfolgen beide Charaktere mit der Affäre eine andere Intention. Effi wendet sich an Major Crampas, da er ihr Zeit und Aufmerksamkeit widmet, welche sie von ihrem Mann nicht bekommt und sie sich aufgrund ihrer Einsamkeit langweilt (vgl. Kapitel 17). Marie möchte mit dem Beginn einer Affäre mit dem Tambourmajor eine höhere gesellschaftliche Stellung erreichen, um mehr Ansehen von der Gesellschaft sowie Reichtum zu bekommen. Aus diesem Grund ist sie von dem Geschenk des Tambourmajors, es handelt sich um Ohrringe, entzückt und genießt, wie auch Effi, die Aufmerksamkeit, die der Tambourmajor ihr entgegenbringt (vgl. Szene 4). Eine weitere Gemeinsamkeit ist ihr Verhalten vor der Affäre. Beide Figuren versuchen den Major bzw. Tambourmajor anzustacheln, um deren Flirtversuche weiter auszubauen, da beide die Aufmerksamkeit und Bestätigung genießen (vgl. Szene 6, vgl. Kapitel 17). Des Weiteren haben beide grundlegend dasselbe Schicksal, da bei beiden Figuren die Affäre zum Tod führt. Effis Briefe von Crampas werden während ihres Kuraufenthalts von Innstetten entdeckt, weshalb er sich von Effi scheiden lässt und ihr den Kontakt zum Kind Annie verbietet. Aufgrund dessen stirbt sie an einem gebrochenen Herzen (vgl. Kapitel 36). Auch Maries Mann deckt die Affäre auf, jedoch bringt er sie aufgrund von Hassgefühlen selber um (vgl. Szene 20). Bei beiden Figuren lässt sich als derselbe Auslöser für ihren Tod erkennen: die Affäre. Ein weiterer Unterschied der beiden Figuren sind ihre unterschiedlichen Lebensmotive. Effi kümmern die gesellschaftlichen Konventionen wenig, da sie für ihr Alter noch sehr kindlich ist und ihre Priorität somit mehr auf Spaß und Freundschaft legt (vgl. Kapitel 1). Für Marie nimmt die gesellschaftliche Stellung einen hohen Stellenwert ein, da sie aufgrund dieser die Affäre beginnt. Eine weitere Unterschiedlichkeit ist, dass Effi die Affäre zu dem Major abbricht, da sie mit Innstetten nach Berlin zieht. Marie lässt ihre Affäre jedoch beständig laufen, bis Woyzeck sie schließlich umbringt (vgl. Kapitel 20).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Marie und Effi grundlegend dasselbe Schicksal haben, sie sich jedoch in den jeweiligen Intentionen für die Affäre sowie in ihren Lebensmotiven essentiell unterscheiden.

Die Marquise von O...

Sprache

1. Klausur

1.Aufgabe

Der vorliegende Sachtext „Hallo?“ wurde von Georg Diez verfasst und ist im Jahre 2013 in „der Spiegel“ erschienen. Inhaltlich befasst sich der Text mit den Konsequenzen digitaler Kommunikation.

Der Text setzt mit der metaphorischen Aussage „Es gibt ein Loch in meinem Leben, in das schaufle ich täglich Worte hinein […]“ (Z.1ff.) ein. Die Begebenheit, dass „das Loch […] schwarz und stumm [bleibt]“ (Z.3), zeugt von einer resignativen Grundstimmung des Autors wodurch seine bereits erkannte These, dass digitale Kommunikation zu einer Vereinsamung führt. Dadurch, dass der Autor für seinen Text das Personalpronomen „Ich“ (Z.2) verwendet, gibt er seiner Leserschaft, welche sich so besser in die Situation versetzt fühlen, ein Identifikationsangebot. Des Weiteren ist schon im ersten Abschnitt die hypotaktische Syntax zu erkennen, welche zu einer detailreichen Erläuterung der komplexen Erfahrungen von Georg Diez verhilft.

Der zweite Textabschnitt (Z.4-9) befasst sich dabei mit konkreten Beispielen. So heißt es, dass er eine SMS verfasst, eine Mail schreibt sowie auf eine Mailbox spricht (vgl. ebd.). Die repetierende Aussage „höre nichts zurück“ (ebd.) akzentuiert, dass er auf seine Nachrichten keine Antworten erhält, was nochmals die Vereinsamung hervorhebt.

Der dritte Sinnabschnitt (Z.9-34) beschäftigt sich konkret mit den Gefühlen des Autors, welche durch die fehlenden Antworten aufkommen. So heißt es „was nun beginnt, ist die Dramaturgie von Ärger, Geduld und Selbstfragung“ (Z.9). Dies untermauert die melancholischen Gefühle des Autors aufgrund der Ignoranz der Anderen. Die metaphorische Aussage „Das schlechte Gedächtnis ist der Feind der Geduld“ (Z.13f.) hebt dabei die Begebenheit hervor, dass diese Gefühle der Selbstbefragung die Geduld hemmen und sich der Autor folglich fragt, „was wollte ich noch mal sagen, worum ging es?“ (Z.12f.). Dies akzentuiert, dass Georg Diez der Auffassung ist, dass aufgrund des langen Wartens auf Antworten die Präzision von Kommunikation verloren ginge, da man sich selbst nach langer Wartezeit nicht mehr an seine eigene Intention der Nachricht erinnern könnte. Jedoch wird das zuvor erkannte Gefühl von Ungeduld durch die Aussage „es gibt sicher gute Gründe, dass sich A, B und C nicht melden“ (Z.15f.) relativiert. Der Autor versucht im weiteren Textverlauf, die Ignoranz der Anderen auf seine Nachrichten zu rechtfertigen, indem er Alltagsbeispiele nennt, um seiner Leserschaft die Situation zugänglich zu machen (vgl. Z.15ff.). Um das schlechte Gedächtnis zu mindern benutzt der Autor hier die Antithese „einatmen, ausatmen“ (Z.17), was hervorhebt, dass Georg Diez kritisiert, dass sich die Menschen aufgrund fehlender Antworten zu schnell Sorgen machen würden. Die Versuche der Rechtfertigungen seien jedoch „nach 24 Studen […] allerdings vorbei“ (Z.18). Nach dieser Phase beginne laut Diez „das schwierigste Stadium dieser einseitigen Einsamkeit, die Selbsterforschung“ (ebd.), in welcher sich der Betroffene mit der Frage „Was habe ich falsch gemacht, habe ich schlecht über sie geredet, sind sie sauer?“(Z.19f.) auseinandersetzt und die Gründe für die Ignoranz in seinem eigenen Handeln sucht. Anschließend meint der Autor, dass „irgendein Schlupfloch des Selbstzweifels […] immer offen [sei]“ (Z.20), um zu verdeutlichen, dass dieses „schwierigste Stadium“ (Z.18f.) unumgänglich sei. Jedoch relativiert Georg Diez diese Unumgänglichkeit, da er „den Gedanken, dass [ihn] niemand mehr mag,[…], aus Selbstschutz“ (Z.22) vernachlässigt, um der Leserschaft zu verdeutlichen, dass die Suche nach eigener Schuld „keine Grundlage sein kann für weitere Freundschaften, Freude, Zusammenarbeit“ (Z.23). Im weiteren Verlauf stellt der Autor fest, dass der Betroffene nun Schuldgründe den Ignoranten zuschreibt (vgl. Z.22). Aus den einzelnen Stadien ergebe sich laut Autor, dass „er […] nun ganz auf [s]ich zurückgeworfen [ist], was eine merkwürdige Wirkung hat in diesem Zeitalter der Hyperkommunikation“ (Z.27ff.). Dies akzentuiert, dass Georg Diez der Auffassung ist, dass sich die Nutzung digitaler Medien so verhäuft hat, dass sie als „Hyperkommunikation“ (ebd.) bezeichnet werden könne und alle im ständigen Austausch stehen würden. Die metaphorische Aussage „je mehr geredet, geschrieben, getwittert wird, desto gellender ist die Stille, desto epischer entfaltet sich die Ruhe“ (Z.28) hebt hervor, dass er der Meinung ist, dass die Menschen heutzutage aufgrund des ständigen Austauschs nicht mehr an Stille gewohnt seien. Dies hebt die kritische Sichtweise des Autors auf die „Hyperkommunikation“ (Z.28) hervor, da er der Auffassung ist, dass die Menschen heutzutage zu abhängig von dem ständigen Austausch seien. Um seinen Leser dieses Phänomen zu untermauern benutzt der Autor den Erklärungsansatz „denn die Vorstellung in meinem Kopf geht ja weiter, sie nehmen eine Realität an […]“ (Z.28ff.). Des Weiteren merkt der Autor an, dass er den Anderen sagt seine Nachrichten schneller zu beantworten (vgl. Z.35f.). Die sich aus dem zweiten Abschnitt repetierende Begebenheit „und höre nichts zurück“ (Z.38) untermauert nochmals die Vereinsamung des Autors, da er selbst nach Aufforderung einer Antwort keine erhält.

Der dritte Sinnabschnitt (Z.39-73) befasst sich mit den Gründen für die Ignoranz der Nachrichten. Als Beispiel verwendet der Autor die Meinung eines Journalisten, welcher den Autor fragt „Du glaubst noch an Mails? […] ich lese sie gar nicht mehr“ (Z.41) . Um diese Tatsache zu erläutern versucht der Autor einen Erklärungsansatz aufzustellen, indem er meint „dass wir „i-crazy“ werden vor lauter Smartphones […]“ (Z.42ff.). Diese Erklärung akzentuiert, dass viele der Auffassung sind, dass man aufgrund der Übernutzung digitaler Medien mit sich selbst überfordert wäre und man nicht mehr ohne Technik leben könne, da man metaphorisch „mit den Maschinen verwachsen“ (Z.43f) sei. Dies hebt ebenfalls die starke Abhängigkeit von digitalen Medien hervor. Georg Diez ist jedoch der Meinung, dass dieses Phänomen nur eine Rechtfertigung sei. Um seine Kritik an digitalen Medien zu akzentuieren verwendet er die ironische Aussage „sicher gibt es eine Avantgarde, die sich von dem, was man in den achtziger Jahren Kommunikation nannte, emanzipiert hat und Handys und Computer nutzt, um eine Mauer zwischen sich und der Welt zu errichten, eine Art digitales Kloster“ (Z.48f.). Dies hebt hervor, dass der Autor denkt, dass es aufgrund der digitalen Kommunikationsmöglichkeiten zu verminderter direkter Kommunikation kommt und die Menschen folglich weniger persönlich in Kontakt träten. Die Metapher „um eine Art Mauer zwischen sich und der Welt zu errichten, eine Art digitales Kloster“ (ebd.) steht dabei für die Isolation von der realen Welt aufgrund der Digitalisierung. Folglich stellt sich der Autor die Frage, welche durch die adversative Konjunktion „aber“ (Z.51) eingeleitet wird, ob die Überforderung der Hyperkommunikation die Ignoranz der Anderen rechtfertigt. Dabei stellt der Autor die These auf, „dass die Menschen die Logik der Technik in ihr Leben gelassen haben und nicht mehr unterscheiden zwischen dem, was sie denken, und dem, was sie tun (Z.54ff.). Um seine These zu untermauern verwendet er das Beispiel von Freund A aus seinem ersten Textabschnitt. „Wenn also A meinen Anruf abhört, denkt er, er sollte mich zurückrufen, und indem er das denkt, hat er im Grunde schon mit mir gesprochen“ (Z.56ff.). Diese Textpassage untermauert, dass aufgrund digitaler Kommunikationsmöglichkeiten die Gedanken nicht mehr von Taten unterschieden würden, was eine Folge von zu wenig persönlicher Kommunikation sei. Um seine Leserschaft zum Nachdenken anzuregen verwendet der Autor die rhetorische Frage „Sitzen wir nicht längst im Kopf unserer Mitmenschen?“ (Z.59).

Im weiteren Verlauf merkt der Autor an, dass „wir in der Apple-Moderne leben“ (Z.61f.). Diese würde der Autor jedoch nicht nur negativ betrachten, sondern ist der Auffassung, dass „[s]ie sich dadurch auszeichnet, dass sich Allgegenwart und Solipsismus zu etwas verbinden, was man die digitale Unverbindlichkeit nennen könnte“ (Z.63ff.). Dies untermauert, dass Georg Diez der Auffassung ist, dass digitale Kommunikationsmittel eher zwanglos verwendet würden, weshalb nicht über Taten nachgedacht würde. Die appellierende These „Die Menschen, das darf man nicht vergessen, werden durch die Maschinen nicht anders“ (Z.65) unterstreicht, dass der Autor meint, dass der Charakter des einzelnen Menschen nicht durch Digitalisierung verändert würde, da er augrund der Übernutzung von digitaler Kommunikationsformen meint, dass „sie[…] eher wie sie selbst werden“ (Z.66). Die negativen Gemütszustände „Müdigkeit“ „Zerstreutheit“ „Faulheit“ 8Z.66f.) zeigen, dass Diez jedoch der Auffassung ist, dass digitale Übernutzung dem Menschen jedoch eher schadet. Um seine Abgeneigtheit zu relativieren, das die Technik zeigt, „wie wir miteinander umgehen, rücksichtsvoll, höflich, respektvoll“ (Z.69f.). Für den Autor ist „die Technik [..] hier nicht der Feind, die Technik ist ein Mittel für den Menschen“ (Z.70). Dies zeigt, dass der Autor die Technik grundsätzlich nicht als schlecht bewertet, sondern dass er der Meinung ist, dass ihr eigentlicher Zweck in der heutigen Zeit verloren sei, da der Mensch zu abhängig von ihr geworden sei. Sein letzter Satz „Im Grunde, das haben Sie schon richtig verstanden, würde ich mich freuen, wenn A mal wieder anruft“ (Z.72) zeigt, dass der Autor die Verwendung von digitalen Kommunikationsmöglichkeiten nicht verneint. Die Begebenheit, dass der Autor seine Leserdirekt anspricht, zeugt von einer vertrauten Atmosphäre.

Auf der Basis der hier vorliegenden Analyse komme ich zu dem Ergebnis, dass Georg Diez die Übernutzung digitaler Kommunikationsformen kritisiert, da mögliche Konsequenzen der Übernutzung beispielsweise zu Kontaktabbruch und Überforderung führen könne. Seine Auffassung belegt der Autor an seinen eigenen Erfahrungen, welche durch Metaphern, Akkumulationen und der hypotaktischen Syntax hervorgehoben werden,

2. Aufgabe

Im Folgenden werde ich die Veränderung der Kommunikation und die daraus resultierende Bedeutung digitaler Medien anhand persönlicher Erfahrungen darstellen und Stellung zu der Aussage nehmen, dass wir in einer Zeit leben, die von einer “digitalen Unverbindlichkeit” (Z. 64) geprägt sei.

Grundsätzlich hat sich die Kommunikation aufgrund digitaler Medien verändert. Beispielsweise hat man die Möglichkeit mit Menschen zu kommunizieren, die weit weg wohnen, wie beispielsweise mit einer Freundin, welche ein Auslandsjahr in Australien macht. Ebenso kann man überall und zu jeder Zeit miteinander kommunizieren und dadurch Kommunikation untereinander erleichtert. Nicht nur im Alltag kommuniziert man mit digitalen Medien, sondern auch im Beruf, was die Omnipräsenz digitaler Medien hervorhebt.

Jedoch gibt es nicht nur Vorteile durch die Veränderung der Kommunikation durch digitale Medien. Beispielsweise kann sie zu einer starken Abhängigkeit führen, bei welcher Personen die nicht auf digitale Medien zurückgreifen, beispielsweise weil sie über nicht genügend Kenntnisse verfügen, folglich von Kommunikation ausgeschlossen werden. Des Weiteren ist die Kommunikation aufgrund digitaler Medien zwangloser geworden, da nicht auf Grammatik, Interpunktion etc. geachtet wird. Ein weiteres Problem stellt die freie Meinungsfreiheit sowie Selbstpräsentation dar, da aufgrund der digitalen Medien Mobbing schneller verbreitet wird.

Georg Diez definiert in seinem Sachtext “Hallo? “ den Begriff “digitale Unverbindlichkeit”, womit er zum Ausdruck bringen möchte, dass Kommunikation heutzutage nicht als verlässlich und ernsthaft angesehen werden kann. Ebenso stehe die digitale Kommunikation für ihn als “Mauer zwischen sich und der Welt” (Z.50). Diese Aussage ist jedoch kritisch abzuwägen.

Gegen die Auffassung von Diez spricht, dass digitale Kommunikation viele Vorteile mit sich bringen kann wie beispielsweise internationale Austauschmöglichkeit. Des Weiteren bietet die digitale Kommunikation eine vielseitige Möglichkeit sich untereinander Auszutauschen beispielsweise über SMS und soziale Netzwerke.

Jedoch gibt es auch einige Tatsachen, welche auf die Aussage zutreffen. Ein wichtiger Punkt ist, dass zunehmend auf face-to-face Kommunikation verzichtet wird und der einzelne vereinsamt bzw. sich von der realen Welt abgrenzt. Ebenso gibt es einige Benutzer, welche nicht genügend Verhaltensregeln im Umgang mit digitalen Medien haben, was unter Anderem zu unreflektierten Meinungsäußerungen führen kann.

Die Darstellungsweise des Autors ist sehr einseitig, da Georg Díez sich ausschließlich auf seine eigenen Erfahrungen bezieht und keine Belege für das Gesagte vorhanden sind. Des Weiteren stellt der Autor fast ausschließlich negative Auswirkungen dar, obwohl die digitalen Medien die Kommunikation vereinfacht haben. Man muss nicht, wie der Autor in seinem Text meint, immer im ständigen Kontakt zueinander stehen, man hat jedoch die Möglichkeit dazu.

Stärken des Textes sind unter Anderem die Emotionalität, welche durch die vielen Gestaltungsmittel unterstützt wird. Ebenso bedeutsam ist die hohe Zugänglichkeit des Textes, da ein alltägliches Problem thematisiert wird.

Abschließend ist zu sagen, dass der Autor seine eigene Erfahrung gut darstellt, jedoch sich nur auf sie bezieht, sodass seine Argumentationsweise sehr einseitig ist. Des Weiteren stellt er einige Textpassagen sehr überspitzt dar, da niemand immer Selbstzweifel bekommt, wenn man einmal keine Antwort erhält.