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Philosophisches Lernen, Lehren und Forschen: Unterschied zwischen den Versionen

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(Bereich "Fundamentalistische Ansichten" hinzugefügt. Textabschnitt "Ein Gespräch mit einer Mitbewohnerin - möglicher Ansatz für eine Unterrichtsstunde" hinzugefügt und eine erste Version erstellt.)
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===Fundamentalistische Vorstellungen===
 
===Fundamentalistische Vorstellungen===
 
==== Ein Gespräch mit einer Mitbewohnerin - möglicher Ansatz für eine Unterrichtsstunde====
 
 
Die folgenden "transkribierten" Zitate stammen aus einem Gespräch, welches ich mit der Mitbewohnerin einer Freundin vor 3 Jahren führte. Über den jeweiligen Zitaten steht der Argumentationstypus, der mit der Aussage in direkte Verbindung gebracht werden kann.
 
 
''Das slippery-slope Prinzip:''
 
 
„Jetzt sind die Grenzen einmal auf, bald haben wir hier nur noch Leute mit Kopftüchern und dann müssen wir selber auch noch welche tragen.“
 
 
''A majore:''
 
 
„Wenn man schon deutsche Kinderschänder mit einer lebenlangen Haft bestraft, dann sollte man diese ganzen Flüchtlinge nach Hause schicken!“
 
 
''Freak Case und ad misericordiam:''
 
 
„Ich finde, dass man anderen Menschen in einer Notlange helfen sollte…“
 
 
„Und dann kriegen die hier noch ein iPhone an der Grenze in die Hand gedrückt, während meine Mutter sich noch nicht mal mit ihrer Rente selber finanzieren kann und ich ihr ständig Geld zuschieben muss. Das ist also deine Auffassung von Hilfe?
 
 
''Quellenargument:''
 
 
„Das ist doch alles Lügenpresse!“
 
 
''Tu-quoque:''
 
 
„Jetzt stell dir mal vor, wir würden bei den Türken anklopfen. Meinst du, die würden uns auch so empfangen?“
 
 
''Ad nauseam:''
 
 
„Es tut mir wirklich leid, aber ich kann mir das nicht mehr länger anhören.“
 
 
Dieses Gespräch ist deswegen relevant für ein Unterrichtsgespräch, da es eine - traurigerweise - alltagsbezogene Thematik beschreibt. Es bleibt festzuhalten, dass die Mitbewohnerin besonders ihr ''A majore'' und ihre Kombination von ''Freak Case'' und ''ad misericordiam'' stark machte, um mich von ihrer Position zu überzeugen. Während diese Argumenationstypen den Gesprächspartner in eine sehr unangenehme Position versetzen, da sie an die persönliche Haltung appellieren, sind sie dennoch absolut unhaltbar und tragen keinerlei argumentativen Wert. Leider musste das Gespräch mit einem Abbruch meinerseits enden. Vielleicht hätte ich sonst die Liste der "Elemente des Argumentierens" von Schleichert vervollständigen können.
 

Version vom 24. November 2018, 10:37 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Willkommen auf der Übersichtsseite unseres Seminar-Wikis!

Dieses Wiki soll bei der kooperativen philosophischen und philosophiedidaktischen Arbeit helfen und ein Versuch sein, öffentlich über Grundlagen und spezielle Themen der Philosophie und ihrer Didaktik nachzudenken. Alle Beiträge sind somit ständig im Prozess und prinzipiell unabgeschlossen. Alle Ergebnisse sollten deswegen kritisch betrachtet werden.

Das Wiki teilt sich in fachwissenschaftliche Probleme und didaktische Grundfragen auf. Innerhalb der didaktischen Grundfragen wird allgemeinen Grundsatzdiskussionen nachgegangen und speiziellere Überlegungen zu konkreten Themen des Philosophieunterrichts diskutiert.

Jeder Studierende der Philosophie und ihrer Didaktik, sowie jeder Philosophielehrende ist herzlich eingeladen, an dem Wiki mitzuarbeiten. Dadurch sollen nicht nur Theorie und Praxis besser verzahnt werden, sondern auch eine Wissensbasis geschaffen werden, die sowohl theoretisch fruchtbar, als auch praktisch nutzbar ist.

Fachphilosophische Fragestellungen

Philosophisches Argumentieren

Elemente und Probleme des Argumentierens

Glossar zu Elemente des Argumentierens.

Reflexion philosophiedidaktischer Grundlagen

Nach welchen Kategorien und Prinzipien kann gelingender Philosophieunterricht beurteilt werden oder die eigene Lehrer_Innenpersönlichkeit reflektiert werden? Grundlegend ist hier zunächst die Diskussion, ob man Philosophie oder Philosophieren lehren soll, mit der einerseits die Frage verbunden ist, ob es etwas wie einen Wissenskanon philosophischer Inhalte gibt, die man notwendig kennen sollte, oder ob es zum Philosophieren genügt, über formale Kompetenzen zu verfügen. Schließlich ist die Diskussion um die Kompetenzorientierung des Philosophieunterrichts exemplarisch für eine grundlegende Reflexion, nach welchen Kriterien Philosophieunterricht orientiert werden sollte oder welche didaktischen Modelle geeignet sind, um philosophische Bildungsprozesse zu modellieren und einen Unterricht zu planen.

Neben dem Erwerb von Wissen und Fertigkeiten, die zum Philosophieren notwendig sind, gibt es weitere Werte, die konstitutiv für den Philosophieunterricht sind, wie etwa philosophische Neugier, ein skeptischer, kritischer Habitus, Rationalität oder Autonomie. Überlegungen zum Wert der Autonomie im Philosophieunterrichts finden sich hier.

Neben diesen grundsätzlichen Fragen ist die Didaktisierung von möglichen Unterrichtsthemen ein weiterer Gegenstand der Philosophiedidaktik.

Entwürfe möglicher Unterrichtsvorhaben

Jede Unterrichtsideen soll eine eigene Seite bekommen, die Links zu den Seiten sollen hier erscheinen. Der Übersicht halber sollen alle Unterrichtsideen phrasiert werden in Einstieg, Erarbeitung und Ergebnissicherung. Diese Phasen sollen in der Beschreibung der Unterrichtsideen als Überschriften sichtbar sein. Material sollte verlinkt werden. Achtet darauf, kein Urheberrecht zu verletzen, indem ihr etwa ganze Texte oder Bilder postet, die urheberrechtlich geschützt sind. Die Unterrichtsideen sollten so konkret wie möglich dargestellt werden, so dass andere, aber auch man selber in einigen Jahren noch weiß was genau gemeint ist und man in der stressigen Schulpraxis pragmatisch auf die Idee und das relevante Material zugreifen kann.


Ethik

Karnevalsproblem

Im Folgenden finden sich einige Ideen zu Unterrichtseinheiten zur Behandlung von Werten und Normen im Philosophieunterricht. Als Grundlage für die Unterrichtspläne wird von folgendem Szenario ausgegangen, welches mit Hilfe dieser Konzeptionen aufgearbeitet werden soll: Im Rahmen einer Karnevals-Schulfeier, tritt eine Gruppe von jungen Männern aus dem Abiturjahrgang in „Army“-Kleidung und Muskelshirts vor der gesamten Schüler- und Lehrerschaft auf. Diese tragen eine dunkelhäutige, weibliche Gummipuppe bei sich, welche das Abitur-T-Shirt und Logo einer rivalisierenden Schule trägt. Diese wird in einigen eindeutigen Darstellungen unterdrückt, belästigt und missbraucht. Der Auftritt der Schüler wird abgebrochen. Nach Aussagen der Schüler sei diese Vorstellung lediglich als „Diss“ gegenüber den Schülerinnen und Schülern der anderen Schule gemeint und habe keinerlei rassistische, sexistische oder andere diskriminierende Hintergründe. Die Verharmlosung zeigt die eindeutigen defizitären Moral- und Wertvorstellungen der Schüler. Die Philosophielehrerinnen und Philosophielehrer werden zur Aufarbeitung und Thematisierung von Werten und Normen gebeten. Obwohl dieses Szenario als Ausgangssituation diente, können alle folgenden Unterrichtseinheiten und -konzeptionen selbstverständlich für jegliche Unterrichtsreihe von Werten und Normen aufgearbeitet werden. Auch bei der Behandlung der Frage nach dem Guten Handeln, ähnlichen Ethikfragen oder bei der Thematisierung vom idealen Staat, der seine Bürger mit Regeln und Gesetzen schützt und leitet, können diese Ideen benutzt werden oder als Inspiration dienen. Entwürfe zu dieser Unterrichtsidee finden sich hier.

Digitalisierung

Digitale Mündigkeit

Entwurf zu den philosophischen Fragen: Was ist Mündigkeit, brauchen wir Mündigkeit und was bedeutet digitale Mündigket? Gibt es eine besondere Form von Mündigkeit, die man im digitalen Raum benötigt?

Metaphysik

Drei Gottesbeweise (Anselm von Canterbury, Descartes und Thomas von Aquin)

Religiöser Glaube im Mittelalter vereinahmte auch die Philosophie. Die spannenden Schriften, welche Gott in der Regel vorrausetzen, ihn aber auch unter anderem zu beweisen versuchen, interessieren die Philosophie heute noch und lösen weiterhin Diskussionen aus. Aber was genau löst diese Faszination aus, welche von dem Glauben an einen potenziellen Gott ausgeht? Schließlich scheint nicht jedermann von den Argumenten, die zu dieser Zeit entwickelt wurden, überzeugt zu sein. Im Folgenden finden Sie eine Unterrichtsreihe zu den Gottesbeweisen von Anselm, Descartes und Thomas von Aquin. Es wird hier versucht den SuS die grundlegenden Diskurse über Gottesbeweise nahezubringen und die hierzu bis heute anhaltenden Problemstellungen aufzugreifen und einzuführen. Da hier das Thema nur angeschnitten wird, eignet sich die Unterrichtsreihe auch für eine spontane Vertretungsstunde, kann aber auch im Laufe der Zeit durch historische Kontexte, Kritiken bzw. Stellungsnahmen von Philosophen der Neuzeit, etc. ergänzt werden, worüber ich mich sehr freuen würde, sowie auch über jegliche Form von Kritik oder anderen Ergänzungen zum vorliegenden Link.


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