Dieses Wiki, das alte(!) Projektwiki (projektwiki.zum.de)
wird demnächst gelöscht.
Bitte sichere Deine Inhalte zeitnah,
wenn Du sie weiter verwenden möchtest.
Gerne kannst Du natürlich weiterarbeiten
im neuen Projektwiki (projekte.zum.de).Analyse TA 19. Kap.: Unterschied zwischen den Versionen
(→Simon Titz) |
(→Sophie) |
||
Zeile 179: | Zeile 179: | ||
== Sophie == | == Sophie == | ||
+ | |||
+ | Der vorliegende Textauszug ist ein Auszug aus dem 19. Kapitel des Romans " Effi Briest ", der 1845 von Theodor Fontane in der Epoche " Realismus " veröffentlicht wurde. | ||
+ | Er thematisiert |
Version vom 21. Januar 2019, 17:36 Uhr
Analyse TA 19. Kap.
Inhaltsverzeichnis |
Fabian
Der Roman „Effi Briest“ ist von Theodor Fontane 1895 in der Epoche des Bürgerlichen Realismus veröffentlicht worden und thematisiert die Bedeutung des Ansehens in der Gesellschaft im 19. Jahrhundert.
Im vorliegenden Textauszug kommt es zum Höhepunkt der Affäre von Protagonistin Effi Briest und Major Crampas, als sie zu zweit die Rückfahrt nach Kessin in einem Schlitten bestreiten und Effi die Angst überkommt.
Effi ist eine junge Frau, die sich teilweise kindisch verhält und mit dem Ex-Liebhaber ihrer Mutter, Baron von Innstetten verheiratet worden ist. Nach der Hochzeitsreise ziehen sie gemeinsam nach Kessin und bekommen ihre Tochter Annie. Effi fühlt sich in dem Haus aber nicht wohl, weil sie glaubt, dass es dort spuke. Innstetten scheint das aber wenig zu interessieren, was gemeinsam mit seinen häufigen Dienstreisen als Landrat dazu führt, dass Effi, weil sie sich einsam fühlt, Ausritte mit Crampas unternimmt, der offensichtlich an ihr interessiert ist und ihr auch erzählt, dass Innstetten den Spuk nutze, um sie zu erziehen. Als Innstetten und Effi eine Schlittenpartie bestreiten, ist unter anderem Crampas anwesend, der dann die Rückreise mit Effi bestreitet, was Auslöser der vorliegenden Situation ist.
Im Anschluss fällt es Effi schwer die Affäre geheim zu halten, weshalb sie sehr erleichtert ist, als Innstetten erzählt, dass sie nach Berlin ziehen werden, damit Innstetten einen Beruf im Ministerium ausüben kann.
Sechs Jahre später findet Innstetten allerdings Briefe, die Crampas Effi geschickt hat, wodurch die Affäre dennoch aufgedeckt wird. Um seinen Ruf nicht zu schädigen sieht er sich gezwungen Crampas zum Duell herauszufordern, bei dem Crampas stirbt, und sich von Effi zu trennen, auch wenn erweiß, dass er sich selbst dadurch mit ruiniert, weil er Effi sehr liebt.
Effi zieht mit Hausmädchen Roswitha in eine kleine Wohnung in Berlin und hat keinen Kontakt mehr zu ihrer Tochter. Beim ersten und einzigen Treffen der beiden wird schnell klar, dass Innstetten Annie so beeinflusst hat, dass sie sich von der Mutter distanziert, was Effi zusammenbrechen und krank werden lässt. Erst als der Arzt es für notwendig hält, kann Effi zu ihren Eltern zurück ziehen, die zuvor den Kontakt weitestgehend abgebrochen haben, nachdem sie von der Affäre erfahren hatten. Effis gesundheitlicher Zustand verbessert sich zwar vorerst, sie stirbt aber dennoch mit circa 30 Jahren und wird im Rondell im Garten der Eltern begraben, in dem Effi als junges Mädchen viel Zeit verbracht hat.
Zu Beginn der vorliegenden Textstelle wird bereits deutlich, dass Effi nicht genau weiß, wie sie mit der Situation umgehen soll, da sie, als Crampas sich zu ihr setzen will, zunächst „unschlüssig“ (Z.1) ist. Das hätte von Crampas gegebenenfalls missinterpretiert werden können, doch er als „Frauenkenner“ (Z.5), hat Verständnis für ihre Reaktion, weil er versteht, dass sie die einzig richtige Reaktion auf diese Situation zeigt (vgl. Z. 6 f.). Obwohl Effi sich ein wenig unwohl fühlt, kann sie sich „seine Gegenwart [nicht] verbitten“ (Z. 7 f.), ihm die Anwesenheit also nicht verbieten. Die Rückfahrt verläuft zunächst wie „im Fluge“ (Z. 8), was metaphorisch für die hohe Geschwindigkeit des Schlittens oder aber für die Zeit, die gemeinsam schneller zu vergehen scheint, stehen kann.
Doch am anderen Ufer erwarten sie „dunkle Waldmassen“ (Z. 10). Sowohl das Adjektiv „dunkel“ (ebd.), als auch das Nomen „Masse“ (ebd.) sorgen für eine bedrückende Atmosphäre. Diese und die Tatsache, dass Innstetten, der im vordersten Schlitten sitzt, die Route durch diesen Wald wählt und somit auch die übrigen Schlitten durch diesen führt (vgl. Z.10 ff.), beunruhigen Effi zutiefst. Die Entscheidung diesen Weg zu nehmen könnte den Egoismus Innstettens zeigen, da dieser eigentlich wissen müsste, wie schreckhaft und ängstlich seine Frau ist.
Effi schreckt, wie zu erwarten war, zusammen (vgl. Z. 18 f), als auch ihr Schlitten den Weg über den „schmaleren Weg“ (Z. 17) wählt. Zusätzlich zum schmalen Weg sorgt auch die Waldmasse, welche mit dem Adjektiv „dicht“ (Z. 18) beschrieben wird, für ein bedrückendes und einengendes Gefühl.
Im Kontrast zum dunklen beengenden Wald stehen „Luft und Licht“ (Z. 19), welche Effi zuvor umgeben haben und für Freiheit und Leben stehen. Nun hat sie aber nur noch „dunkl[e] Kronen“ (Z. 20) „über“ (Z. 21) sich. Der Fakt, dass sie nicht nur neben sich, sondern auch über sich von den Bäumen umgeben ist, verstärkt die bedrückende Atmosphäre. Das „Zittern“ (ebd.) ist ihre erste Reaktion darauf, welche ihre Angst deutlich werden lässt.
Dass sie die Finger ineinander schiebt, „um sich einen Halt zu geben“ (Z. 22) zeigt, dass sie sich allein gelassen fühlt, weil Innstetten eben nicht da ist, um ihr Halt zu geben. In diesem Moment verfolgen sie wieder Bilder und Gedanken, was durch das Verb „jagen“ (Z. 22 f.) veranschaulicht wird. Dass Effi Halt braucht wird auch deutlich als sie „bete[t]“ (Z.25), dass Gott eine „Mauer“ (ebd.) um sie baue, welche sie schützen soll. Sie merkt aber schnell, dass diese Worte nichts bringen, dass sie „to[t]“ (Z. 27) sind. Diese Adjektiv stärkt erneut die Verdeutlichung der Angst Effis.
Die Antithese, dass sie sich „fürchte[t]“ (Z. 27), sich aber wie in einem „Zauberbann“ (Z. 28) fühlt, verdeutlicht ihre Unklarheit über ihre Gefühle in Crampas Nähe, da sie zwar weiß, dass es falsch ist, sich aber dennoch bei ihm wohler zu fühlen scheint.
Crampas spricht sie daraufhin „leis“ (Z. 30) mit ihrem Namen an, was Crampas fürsorglichen und behutsamen, aber auch verführerischen Umgang zeigt. Dass seine Stimme dabei „zitter[t]“ (Z. 31), könnte wiederum deutlich machen, dass er mit ihr fühlt.
Effi hält ihre Hände immer noch „geschlossen“ (Z. 32), was ihre Anspannung zeigt, aber auch dass sie sich Crampas gegenüber nicht weiter öffnen möchte. Dass Crampas diese Anspannung auflockern möchte, macht er deutlich, indem er „ihre Hand“ (Z. 31) nimmt und „die Finger“ (ebd.) löst. Diese küsst er (vgl. Z. 33), um seine Liebe auszudrücken, und dass die Küsse mit dem Adjektiv „heiß“ (Z. 32) beschrieben werden, bringt die Leidenschaft zum Ausdruck.
In diesem Moment verspürt Effi eine „Ohnmacht“ (Z. 33), welche als Metapher für die Schwäche steht, die sie in seiner Gegenwart überkommt.
Das anschließende Öffnen der Augen (vgl. Z.34) bringt das Ende der Angst mit sich, weil sie den Wald verlassen haben. Auch das „Gelaut der vorauseilenden Schlitten“ (Z. 35 f.) sorgt für eine beruhigende Atmosphäre. Dazu tragen auch die „kleinen Häuser“ (Z. 38) bei, die im Kontrast zu den „dunkle[n] Waldmassen“ (Z. 10) stehen, die Effi verängstigt haben.
Die Geschehnisse werden von einem personalen Er-/Sie-Erzähler erzählt, der die Gefühle von Effi kennt. Es handelt sich außerdem um eine Zeitraffung, da die Fahrt durch den Wald länger als eine Minute gebraucht haben wird. In der vorliegenden Textstelle wird zudem das Verhältnis zwischen Major Crampas und Effi deutlich: Crampas ist sehr interessiert an Effi und geht dementsprechend offensiv vor, während sich Effi eher zurückhält, da sie weiß, dass die Affäre unmoralisch ist. Dennoch mag sie Crampas und lässt die Affäre zu, da sie unter Einsamkeit leidet.
Abschließend kann man sagen, dass in diesem Romanauszug das Verhältnis zwischen Effi und Crampas den Höhepunkt erreicht, da es sehr leidenschaftlich zugeht. Der personale Erzähler sorgt dafür, dass vor Allem die Gefühle und Gedanken, die Effi in dieser beängstigenden Situation durch den Kopf gehen, betont werden. Durch die Verwendung von Adjektiven und Metaphern, wie „dunkle Waldmassen“ wird außerdem die Atmosphäre, die Effi bedrückt und verängstigt hat, spürbar. Zuletzt kann man auch erkennen, dass Effi selber nicht wirklich weiß, wie sie mit der Situation umgehen soll, da sie weiß, dass es falsch ist, Innstetten zu betrügen, ihr aber dennoch die Nähe zu Crampas gefällt.
Irina
Der Roman ,,Effi Briest”, welcher von Theodor Fontane verfasst und 1895 in der Epoche des Bürgerlichen Realismus veröffentlicht wurde, handelt von dem Ansehen innerhalb der Gesellschaft.
Der vorliegende Textauszug handelt von der Affäre zwischen Crampas und Effi, die sich während der Rückfahrt nach Kessin annähern. Die siebzehnjährige Effi Briest wohnt mit ihren Eltern im Herrenhaus in Hohen-Cremmen. Für ihr Alter verhält sie sich noch sehr kindisch und unreif. Baron Innstetten ist ein wohlhabender Landrat und ein alter Freund, bzw. Verehrer von Effis Mutter. Dieser hält um die Hand von Effi an, woraufhin die Hochzeit, sowie die Hochzeitsreise durch Italien folgt. Innstetten und Effi ziehen nach der Hochzeitsreise nach Kessin, doch Effi fühlt sich dort sehr unwohl, da sie davon überzeugt ist, dass es in ihrem neuen Zuhause spukt. Sie fühlt sich einsam, da Innstetten auf Grund seiner Arbeit ständig verreist und Effi hat nur zwei Freunde in Kessin, den Apotheker Gieshübler und Innstettens Hund Rollo. Aufgrund ihrer Angst vor dem Spuk möchte Effi von Kessin wegziehen, aber Innstetten kann dies nicht riskieren, da er meint, er könne sein Ansehen verlieren, wenn die Menschen in Kessin den Grund des Umzugs erfahren würden. Effi wird schwanger und lernt Roswitha kennen, die im späteren Verlauf das Kindermädchen von Effis Tochter Annie wird. Crampas tritt auf, mit welchem Effi und Innstetten zunächst gemeinsame Ausritte unternehmen. Während Innstetten auf Reisen ist, beginnen Effi und Crampas alleine auszureiten, wodurch eine Affäre zwischen den beiden entsteht. Innstetten erhält eine neue Arbeitsstelle in Berlin, woraufhin er mit Effi nach Berlin zieht. Effi ist erleichtert, dass sie Crampas nicht mehr sehen muss. Jedoch erkrankt sie und muss in Kur fahren. Währenddessen findet Innstetten versehentlich alte Briefe zwischen Effi und Crampas und findet so über die Affäre von vor sechs Jahren heraus. Mit einem Freund fährt er zurück nach Kessin und bringt Crampas während einem Duell um. Effi erfährt von Crampas Tod und ihr wird bewusst, dass sie alles in ihrem Leben verloren hat. Sie zieht zurück nach Berlin und trifft ihre Tochter nur noch einmal. Aufgrund ihrer Krankheit zieht Effi schließlich zurück nach Hohen-Cremmen zu ihren Eltern und stirbt mit ungefähr 30 Jahren.
In dem vorliegenden Textausschnitt wird bereits zu Beginn deutlich, dass Effi mit der Situation überfordert ist, da sie sich zunächst sehr ,,unschlüssig” (Z.1) ist, ob sie Crampas neben sich setzen lassen soll. Dennoch entscheidet sie sich schnell, ihm Patz zu machen (vgl. Z.1 f.). Da Crampas ein ,,Frauenkenner” (Z.5) ist, kann er ihre Reaktion ohne Fehldeutung nachvollziehen. Für Effi scheint dies nur das einzig Richtige zu sein (vgl. Z. 6 ff.). Das Adjektiv ,,dunkle” (Z.10) sorgt für eine angespannte und einengende Atmosphäre. Sie ist davon überzeugt, dass sie den gleichen Weg nehmen würden, den sie auch zur ,,frühe(n) Nachmittagsstunde” (Z.13f.) genommen hatten. Dies könnte bedeuten, dass sie meint, sie könne so weiter Leben wie zuvor. Jedoch entscheidet sich Innstetten gegen diesen Weg, weshalb er ,,in einen schmaleren Weg” (Z. 16) einbiegt, ,,der mitten durch die dichte Waldmasse hindurchführt(…)” (Z. 17 f.). Diese Metapher zeigt, dass sich ihre beiden Wege trennen werden. Das Adjektiv ,,dunkle”(ebd.) lässt darauf deuten, dass es ein schwerer Weg für die beiden wird. Effi ist sehr beunruhigt (vgl. Z. 18 f.), was die düstere Atmosphäre, welche durch die Antithese ,,Luft und Licht” (Z. 19) und ,,dunkle Kronen” (Z. 20) erzeugt wird, erschwert. Sie ist sehr ängstlich, weshalb sie anfängt zu ,,zittern” (Z. 21) und ihre Finger ineinander zu schieben, ,,um sich einen Halt zu geben” (Z. 22). Dies zeigt auch, dass sie sich einsam fühlt. Im gleichen Moment wird sie von ,,Gedanken und Bilder” (Z. 22) verfolgt und eins von ihnen ist aus dem Gedicht ,,Gottesmauer” (Z. 24). Auch Effi beginnt zu beten, ,,dass Gott eine Mauer um sie her bau(t)” (Z. 25). Dies verdeutlicht, wie groß ihre Angst in diesem Moment ist und diese Mauer soll eine Art Schutzmauer sein, hinter der sie geschützt ist. Sie merkt, dass ihre Gebete keinen Sinn haben (vgl. Z. 27) und ,,fürchtet(…) sich” (Z. 27) weiterhin. Gleichzeitig fühlt sie sich, als wäre sie in einem ,,Zauberbann” (Z.28), aus welchem sie trotz ihrer Angst nicht hinaus möchte (vgl. Z. 28 f.). Dieser Zauberbann verdeutlicht, dass sie sich nicht klar ist über ihre Gefühle, da Crampas in ihrer Nähe ist. Crampas spricht sie ,,leis” (Z. 30), mit einer ,,zitter(nden) (…) Stimme” (Z. 31) an, was bedeutet, dass er sie versteht und Mitgefühl zeigt. Gleichzeitig könnte es bedeuten, dass er unsicher und ängstlich ist. Nachdem er sie angesprochen hat, nimmt ,,er ihre Hand und löst(…) die Finger” (Z. 31). Er fängt an ihre Hand zu küssen (vgl. Z. 31 f.), um seine Liebe ihr gegenüber zu beweisen. Daraufhin verspürt Effi eine ,,Ohnmacht” (Z. 33), wodurch verdeutlicht wird, dass sie neben Crampas schwach ist und ihre Kontrolle verliert. Ihre Angst endet, nachdem sie ihre ,,Augen wieder öffnet” (Z. 34) als sie aus dem ,,Wald heraus” (Z. 35 f.) war und sie das ,,Geläut der vorauseilenden Schlitten” (Z. 36 f.) hörte, wodurch eine beruhigende Atmosphäre entsteht.
Der Roman wird von einem personalen Er-/Sie- Erzähler erzählt, der sich besonders mit den Gedanken und Gefühlen von Effi beschäftigt, wodurch man ihre Handlungen besser nachvollziehen kann. Es liegt eine Zeitraffung vor, da die Fahrt durch den Wald länger gedauert hat, als die Zeit, die man zum Lesen benötigt.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass in diesem Textauszug das Verhältnis zwischen Effi und Crampas als angespannt dargestellt wird und sich Effi nicht im Klaren über ihre Gefühle ist. Sie wird als sehr ängstliche Person dargestellt und durch die Perspektive des Erzählers kann man sich in Effi hineinversetzen.
MGeller
Der Roman ,,Effi Briest“ von Theodor Fontane wurde 1894 (erst-)veröffentlicht in der Zeit des bürgerlichen- oder auch poetischen Realismus. Der Roman handelt vom Zwang, sein Ansehen in der Gesellschaft nicht zu verlieren.
Effi Briest wird als Mädchen mit dem ehemaligen Geliebten der Mutter, Baron von Innstetten, verheiratet. Nach der Hochzeit zieht sie mit ihm nach Kessin. Da Innstetten aber weiterhin seiner Arbeit als Landrat nachgeht und dazu viel reist, fühlt sich Effi oft allein gelassen. Sie bildet sich ein, es würde spuken und fürchtet sich. Einige Monate später lernt sie Major Crampas kennen, der das genaue Gegenteil von Innstetten ist. Die Effi und Crampas kommen sich näher und beginnen einen regen Briefwechsel.
Im vorliegenden Textauszug kommt es bei einer Schlittenfahrt zu einem Höhepunkt der Affäre, bevor Effi nach Berlin umzieht.
Nach dem Umzug nach Berlin, Innstetten möchte weiterhin sein Ansehen verbessern, 6 Jahre später, kommt die Affäre Effis und Crampas zu Tage, da Innstetten die Briefe der Beiden findet. Trotz seines Ansehens beendet er die Ehe, weshalb Effi zu einem späteren Zeitpunkt zu ihren Eltern ziehen muss, wo sie schließlich auch stirbt und auf dem Rondell im Garten begraben wird.
Im ersten Abschnitt (Z.1-8) steigt Crampas zu Effi in den Schlitten.
Sie bleibt zu nächst „unschlüssig“ (Z.1), was bedeutet, dass sie nicht genau weiß, ob sie Crampas die Mitfahrt in ihrem Schlitten verwehren kann, oder nicht. Schließlich entscheidet sie aber doch, dass Crampas mit ihrem Schlitten fahren kann. „Crampas nimmt links neben ihr Platz“ (Z.2f.). Sie hatte Crampas doch ein wenig Platz in ihrem Schlitten gemacht. Das Crampas ein „Frauenkenner“ (Z.5) ist, deutet darauf hin, dass er öfter in der Gegenwart von Frauen verkehrt und weiß, wie diese sich verhalten. Er nutzt aber auch Effis Unschlüssigkeit aus, denn er weiß genau, dass diese „sich seine Gegenwart“ (Z.7f.) nicht verbitten wird.
Im nächsten Abschnitt (Z.8-18) fahren die Beiden mit dem Schlitten Effis am Wasser entlang. In der Ferne kann man den Wald sehen.
Innstetten hat als Landrat eine höher gestellte Position, somit steht er auch über seiner Frau. Diese Position wird dadurch deutlich, dass er mit dem Schlitten weiter vorne fährt. Er „hatte sich inzwischen einen anderen Plan gemacht“ (Z. 14f.) und entschieden, nicht den auf der Hinfahrt genutzten Weg wieder zurück zu nehmen. Er ist der Landrat, er entscheidet und macht Pläne, ohne sich mit Anderen abzusprechen oder sich an seine Frau zu erinnern, die sich ständig vor Spuck fürchtet, somit auch im Wald Angst hast. Der Wald wird mit dem Adjektiv „dunkel“ (Z.10) beschrieben. Zudem ist er nicht nur Wald, sondern „Waldmasse[…]“ (ebd.). Diese Beschreibung lässt den Wald noch dunkler und bedrohlicher erscheinen, so dass Effi alleine beim bloßen Anblick schon Angst bekommen musste.
Im nächsten Abschnitt (Z.18-29) realisiert Effi die Heimfahrt durch den Wald und beginnt sich zu fürchten.
Als Effi realisiert, wo sie nun der Weg herführt „[er]schrak“ (Z.18) sie. Die Angst kommt direkt in ihr hoch. Zuvor „waren Luft und Licht um sie her gewesen“ (ebd.), wovor sie sich nicht fürchten musste. „Luft und Licht“ (ebd.) stehen metaphorisch für Freiheit und Weite. Außerdem stehen sie in Kontrast zum dunklen Wald, der eine gewisse Bedrückung und Einengung mit sich bringt. Die Angst breitet sich richtig in Effi aus, als sie „[e]in Zittern überk[ommt]“ (Z.21). Nun braucht sie Halt, welchen sie sich selbst versucht zu geben, indem sie „die Finger fest ineinander“ (Z.21f.) verschränkt. Sie versucht sich irgendwie abzulenken, da ihr Mann, der ihr eigentlich Halt geben sollte, in einem anderen Schlitten fährt. Als Ablenkung fällt ihr aber nur das Gedicht „die Gottesmauer“ (Z.24) ein, welches sie sogleich zu beten beginnt (vgl. Z.26). Allerdings realisiert sie schnell, dass dieses Gedicht ihr eigentlich auch keine Hilfe ist (vgl. Z.27). „Sie fürchtet sich“ (ebd.) weiterhin und doch ist da irgendetwas Magisches in dieser Situation, was mit dem Nomen „Zauberbann“ (Z.28) zum Ausdruck kommt.
Im nächsten Abschnitt (Z.30-33) kommt es zum Höhepunkt der Schlittenfahrt.
Crampas nähert sich Effi an und flüstert ihr „leis an ihr Ohr“ (Z.30). Das er leise spricht, deutet darauf hin, dass er vermeiden möchte, dass irgendjemand außer Effi seine Worte hört. Da sie nicht direkt reagiert, nimmt er ihre Hand (vgl. Z.31), um ihr zu zeigen, dass sie keine Angst haben muss, da er für sie da ist. Er nimmt in dieser Situation die Rolle Innstettens ein. Mit den „heißen Küssen“ (Z.32) drückt Crampas seine eigentlichen, versteckten Gefühle und sein Verlangen für bzw. nach Effi aus. Effi selbst verspürt aber auch Gefühle für Crampas, weshalb sie einer „Ohnmacht“ (Z.33) nahe ist.
Im letzten Abschnitt (Z.33-41) wird die Ankunft der Schlitten im Dorf beschrieben.
Während der Annäherung Crampas hatte Effi die Augen geschlossen, denn nun öffnete „sie die Augen wieder“ (Z.34). Außerdem hat sie alles Bedrohliche hinter sich in der „dunkeln Waldmasse[…]“ (Z.10) gelassen. Im Dorf mit den Häusern mit „Schneedächern“ (Z. 38) ist es wieder hell und auch andere Menschen können die Schlitten sehen. Der Halt vor dem landrätlichen Haus (vgl. Z.40f.) ermöglicht ihr das Aussteigen aus dem Schlitten, indem immer noch Major Crampas verweilt.
Der Text ist aus der auktorialen Erzählperspektive geschrieben, also der Er-/Sie-Erzählperspektive, da der Erzähler die Gefühle Effis kennt „sie fürchtete sich“ (Z.27).
Im vorliegenden Textauszug werden Effi und Crampas und deren Beziehung zueinander ausführlicher beschrieben als Effis Beziehung zu Innstetten, der aber eigentlich als ihr Ehemann eine engere Beziehung haben sollte.
Die Schlittenfahrt wird im Textauszug an einigen exemplarischen Stellen, also der Situation im Wald, beschrieben. Man muss aber davon ausgehen, dass die Schlittenfahrt längere Zeit andauerte.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Effi während der Schlittenfahrt mehr Geborgenheit von Crampas erfährt als von Innstetten insgesamt. Des Weiteren wird deutlich, dass Effi schnell dazu neigt, zu erschrecken oder Angst zu bekommen. In diesen Situationen gibt Crampas ihr den nötigen Halt, womit er seine Zuneigung ausdrückt.
Vivien
Der Roman „Effie Briest“, von Theodor Fontane, welcher 1896 veröffentlicht wurde und zur Epoche des poetischen Realismus gehört, thematisiert das Streben nach gesellschaftlichem Ansehen.
Der vorliegende Auszug handelt von dem Höhepunkt der Affäre von Effie und Crampas, da diese während einer Schlittenfahrt die Plätze wechseln, um nebeneinander zu sitzen. Währenddessen sitzt Effies Mann im vordersten Schlitten und merkt nicht, dass sich seine Frau und der Major näher kommen. Der Weg führt durch dunkle Wälder, weshalb Effie sich fürchtet und Crampas ihre Hände küsst, da er weiß, dass auch Effie etwas für ihn empfindet. Es kommt zu dieser Situation, da die beiden früher schon gemeinsam ausgeritten sind und während dieser Zeit ein starkes Interesse für den anderen entwickelt haben. Daraus folgt, dass Innstetten misstrauisch Crampas gegenüber wird und Effie vor diesem warnt. Zudem versucht er eine weitere Zweisamkeit der beiden zu verhindern. Doch als er ein paar Jahre später Liebesbriefe von Crampas an Effie findet, fasst er den Entschluss diesen in einem Duell zu töten. Daraufhin lässt er sich von Effie scheiden, da er sein Ansehen nicht verlieren will. Effie wird daraufhin schwer krank, da sie weiß, dass die Affäre mit dem Major ein Fehler war und dass sie ihre Familie zerstört hat. Aufgrund dessen stirbt sie in jungen Jahren, da sie die Schuldgefühle nicht überwinden kann.
Der Text ist in zwei Abschnitte einzuteilen, wobei der Erste von Z.1-29 reicht. In diesem werden durch die Schlittenfahrt und durch verschiedene Naturelemente die Folgen der Affäre verdeutlicht und es wird klar gemacht, dass sich nun die Wege von Effie und Innstetten trennen. Zu Beginn werden auf Grund von Schneemassen de Schlitten getauscht und Crampas möchte sich einen Schlitten mit Effie teilen. Doch diese ist „unschlüssig“(Z.1), ob er neben ihr sitzen soll, da sie weiß, dass er etwas für sie empfindet und dass auch sie ihm nicht wiederstehen kann. Doch sie lässt ihn „neben ihr Platz“(Z.2) nehmen, weil es „unmöglich“(Z.7) für sie ist, sich seiner „Gegenwart zu verbitten“(Z.8). Dies bringt zum Ausdruck, dass Effie mehr für Crampas empfindet, als sie sich selbst zugestehen möchte und dass sie jede Möglichkeit nutzt, um Zeit mit ihm zu verbringen. Effie nimmt an, dass die denselben „Weg“(Z.13) zurück nehmen, wie den, den sie hin genommen haben. Der Weg ist als Metapher zusehen und steht für die Lebenssituation von Effie. Diese nimmt an, dass sich nichts an ihrer Lebenssituation, also an ihrer Ehe mit Innstetten, ändert. Doch dann biegt Innstetten plötzlich ab und entscheidet sich für einen „schmaleren Weg“(Z. 17), den er alleine bestreitet. Dies ist ebenfalls eine Metapher und steht dafür, dass sich die Lebenssituation der beiden doch ändert und es sagt aus, dass Innstetten der ist, der die Beziehung zu Effie beendet und somit alleine durchs Leben gehen wird. Das Adjektiv „schmal“ steht hier für Innstettens Leben alleine ohne Effie, also ohne eine Ehefrau. Als Effie sieht, dass ihr Mann den Weg wechselt erschreckt sie sich, was dafür spricht, dass sie erkennt, dass sie Innstetten durch ihre Affäre verloren hat. Die Beschreibung des Weges dient weiterhin als Metapher für Effies Leben, da diese nun einsieht, dass sie in ihrer Ehe mit Innstetten von „Luft und Licht“(Z. 19) umgeben war. Diese zwei Elemente sind lebensnotwendig und verdeutlichen somit, dass sie in ihrer Ehe alles hatte, was sie zum Leben braucht. Doch jetzt ist Effie von „dunklen Kronen“(Z.20) umgeben. Dies zeigt, dass ihre Zukunft ohne ihren Mann schwer sein wird und obwohl Crampas neben ihr sitzt scheinen diese nicht zu verschwinden. Deshalb hat Effie auch keine Zukunft mit Crampas. Sie erkennt dies und muss sich selbst „Halt“(Z.22) geben, weil sie weiß, dass sie alleine ist. Deshalb erinnert sie sich an das Gedicht die „Gottesmauer“(Z.24) über das sie mit Crampas gesprochen hatte und sie betet es mehrmals. In dem Gedicht geht es um eine Frau, die alleine ist und Gott bittet eine Schutzmauer um sie herum zu bauen, doch Effie merkt, dass die Worte die sie betet „tote Worte“(Z.27) sind. Dies ist eine Personifikation und bedeutet, dass die Worte die sie betet nicht wahr werden und somit erkennt sie, dass sie völlig alleine ist. Am Ende des ersten Abschnitts fühlt sich Effie wie in einem „Zauberbann“(Z.28) aus dem sie nicht raus möchte. Diese Metapher bedeutet, dass Effie die Realität nicht erkennen will, weil sie sich kein Leben alleine vorstellen kann.
Der zweite Abschnitt handelt von Effie und Crampas und reicht von Z.30-41. Crampas erkennt, dass sie sich fürchtet und überdeckt ihre Hand mit „heißen Küssen“(Z.32f.). Dies hat aber keine beruhigende Wirkung auf sie, da sie sich fühlt, „als wandele sich eine Ohnmacht an“(Z.33). Dies bedeutet, dass sie in Crampas Nähe keine Kontrolle hat, da sie sich den Küssen nicht entziehen will, obwohl sie weiß, dass es falsch ist. Kurze Zeit später sind sie aus dem Wald raus und sie befinden sich vor dem „landrätlichen Hause“(Z.41). Das bedeutet, dass sie ab nun wieder in der Realität leben muss und die Folgen ihrer Affäre durchstehen muss.
Der Text ist aus der Sicht des auktorialen Erzählers geschrieben, damit der Leser die Gefühle von Effie besser nachvollziehen und sich so in sie hineinversetzen kann, was eine gewisse Nähe zischen Leser und der Protagnisten hervorruft. Zudem besteht die Figurenkonstellation aus Effie, Crampas und Innstetten, wobei es in dem Textauszug aber nur zu einem Kontakt, Gespräch zischen Effie und Crampas kommt. Diese ist sich bewusst, dass sie schwach in Crampas Nähe wird, weswegen sie diese eigentlich meiden möchte, es aber wegen ihrer starken Gefühle nicht kann. Crampas verhält sich in ihrer Gegenwart sehr dominant, da er weiß, was sie für ihn empfindet. Innstetten bekommt davon fast nichts mit, da er vorreitet und später sogar einen anderen Weg nach Hause wählt, als Effie und der Major.
Schlussendlich kann man sagen, dass die Fahrt der Wendepunkt ihres Lebens ist und zur selben Zeit der Höhepunkt der Affäre von ihr und Crampas. Sie erkennt, dass ihre Affäre schwerwiegende Folgen auf ihre Ehe und auf ihr Ansehen hat und fürchtet sich vor der Zukunft, weil sie weiß, dass sie alleine sein wird. Um dies zu verdeutlichen wurden sehr viele Metaphern benutzt, sodass der Leser den Wendepunkt anhand des sich veränderten Weges versteht.
Linda Göser
Der vorliegende Auszug ist aus dem neunzehnten Kapitel des Romans Effi Briest, welcher von Theodor Fontane geschrieben und 1895 veröffentlicht wurde und welcher eine vorbestimmte Ehe thematisiert.
Der Textauszug handelt von einer Schlittenfahrt, bei der sich Effi und Major Crampas annähern.
Zu Beginn des Romans werden Effi Briest und Landrat Instetten verlobt, woraufhin sie heiraten, nach Kessin ziehen und gemeinsam eine Tochter namens Annie bekommen.
Effi ist im Gegensatz zu ihrem Mann noch sehr jung und fühlt sich einsam in Kessin, da sie kaum jemanden kennt und Instetten beruflich viel unterwegs ist.
Daher kommt es dazu, dass Effi eine heimliche Affäre mit dem Major Crampas anfängt, was in dieser Textstelle des 19.Kapitels verdeutlicht wird.
Nach der Textstelle ziehen Instetten und Effi nach Berlin, da Instetten dort neue berufliche Wege einschlägt.
Effi wird krank und besucht mehrere Jahre eine Kur.
Nach ungefähr sechs Jahren erfährt Instetten zufällig von der vergangenen Affäre zwischen Effi und Crampas, woraufhin er Crampas in einem Duell umbringt und Effi ausziehen muss.
Diese leidet an einer Nervenkrankheit und zieht aus diesem Grund zurück zu ihren Eltern nach Hohen-Cremmen, wo sie schließlich sehr jung an ihrem Nervenleiden stirbt.
Der Textauszug ist also dazu da, um die Affäre zwischen Effi und Crampas zu verdeutlichen.
Die beiden nähern sich einander an wodurch dem Leser klar wird, dass die beiden mehr als nur Bekannte sind. Im ersten Sinnabschnitt (Z.1-14) setzt sich Crampas auf den Platz im Schlitten links neben Effi. Diese ist erst „unschlüssig“(Z.1) aber rückt dann „rasch“(Z.1) zur Seite um Crampas Platz zu machen.
Dieser Gegensatz zeigt ihre Unsicherheit zu Beginn, da sie nicht richtig weiß wie sie sich Crampas gegenüber verhalten soll. Dies wird auch aus der Sicht Effis erzählt, sodass der Leser die Gefühle und Effis Empfinden nachvollziehen kann. Crampas wird dabei metaphorisch als „Frauenkenner“(Z.5) beschrieben, da er erkennt, dass es für Effi unmöglich ist „seine Gegenwart zu verbitten“(Z.8), was bedeutet dass Effi möchte das er bei ihr ist und es ihm nicht verbieten kann oder möchte.
Außerdem ist es für Effi „nach Lage der Sache, das einzig Richtige“(Z.7f.), da sie sonst allein im Schlitten gewesen wäre und sich gefürchtet hätte und sie zudem gern in der Gesellschaft Instettens ist und ihn mag.
Im zweiten Abschnitt (Z.10-29) trennen sich die Wege der Schlitten. Effi glaubt zu Beginn, sie würden den gleichen Weg fahren, über den sie auch schon in „früher Nachmittagsstunde gekommen“(Z.14) waren, doch Instetten hatte sich bereits „einen anderen Plan gemacht“(Z.15) und biegt in einen schmaleren Pfad ab.
Diese Trennung der Schlitten bedeutet eine Trennung und einen Gegensatz zwischen Effi und Instetten, nicht nur auf ihrem Weg nach Hause sondern auch im Bezug auf ihr Leben, denn Effi distanziert sich durch Crampas von Instetten und hintergeht ihn. Durch die Trennung der Schlitten „schreckt [Effi] zusammen“(Z.18) da sich die „dunklen Kronen“(Z.20) der Bäume über sie wölben und sie Angst bekommt. Sie ist nicht mehr von „Luft und Licht“(Z.19) umgeben, was in einer Alliteration Freiheit symbolisieren soll.
Daraufhin überkommt sie ein „Zittern“(Z.21), sie verhackt ihr Finger fest ineinander um „sich einen Halt zu geben“(Z.22) und wird von Bildern eines Gedichtes verjagt in der „Gott eine Mauer ums sie her bauen möge“(Z.25), was ihre Angst verdeutlicht, da eine Mauer ihr Schutz bieten würde. Sie spricht das Gedicht „zwei, drei Male“(Z.26), und befindet sich in einer Art „Zauberbann“(Z.28) aus dem sie „nicht heraus“(Z.28f.) will, da er sie von ihrer Angst ablenkt.
Da hört Effi Crampas ihren Namen mit zitternder Stimme „leis an ihr Ohr“(Z.50), er „n[immt] ihre Hand und löst ihre Finger“(Z.31) sodass er ihre Hände „mit heißen Küssen“(Z.32) überdecken kann, wodurch es Effi ist, „als wandle sie eine Ohnmacht an“(Z.33). Crampas und Effi nähern sich also auch körperlich an.
Crampas merkt, dass Effi Angst hat und versucht sie zu beruhigen, jedoch ist Effi davon überrascht und kann ihre Gefühle gegenüber nicht ganz einordnen, weshalb ihr schwindelig wird, da sie die Nähe Crampas nicht gewohnt ist. Effi fühlt sich schwach und sie kann sich selber und ihre Gefühle für einen Moment lang nicht kontrollieren.
Auch das wird aus Effis Sicht erzählt, da ihre Gefühle dadurch besser ausgedrückt und vom Leser besser verstanden werden können. Das hält aber nur solange an, bis sie ihre „Augen wieder öffnet“(Z.34) und bemerkt, dass sie bereits „aus dem Walde heraus“(Z.43f.) waren und wieder hinter den anderen Schlitten sind, bevor sie „vor dem landrätlichen Hause“(Z.41) halten.
Zusammenfassend wird am Ende des 19.Kapitels die Annäherung zwischen Effi und Major Crampas deutlich. Einige Stellen werden aus ihrer Perspektive etwas genauer erläutert, sodass vor allem ihre Gefühle und ihre anfängliche Unsicherheit sowie ihr späterer Kontrollverlust und ihre Angst deutlich dargestellt werden.
Simon Titz
Der Roman „Effi Briest“ wurde von Theodor Fontane verfasst und 1985 während der Epoche des Bürgerlichen Realismus veröffentlicht. Der Roman thematisiert vom Gesellschaftszwang und dem Zwang, sein eigenes Ansehen in der Gesellschaft zu wahren. Die Hauptfigur des Romans heißt Effi Briest und ist ein noch junges Mädchen. Zu Beginn des Romans heiratet sie Baron von Innstetten, den ehemaligen Liebhaber ihrer Mutter. Zusammen mit ihm zieht sie nach Kessin, weg von ihrem Heimatort Hohen-Cremmen. Effi findet sich dort nur teilweise gut ein und als ihr Mann, der Landrat der Region ist, über Nacht nicht nach Hause kommen kann, bildet sie sich Gespenster in Form eines Chinesen ein, der über ihren Dachboden wandelt. Innstetten verschwendet keinen Gedanken an seine Frau, als er zurückkehrt, und glaubt ihr die Erzählung des Spukes nicht. Aufgrund der häufigen Reisen ihres Mannes lässt sich Effi zu regelmäßigen Treffen mit Major Crampas ein, von Ausritten zu Pferd bis hin zu der gemeinsamen Schlittenfahrt, die in der Textstelle beschrieben wird.
In Anschluss an die aufgezeigte Textstelle weiß Effi nicht, wie sie ihre Affäre zu Crampas geheim halten soll. Derweil hat sich die Karriere ihres Mannes so weit entwickelt, dass er zusammen mit Effi nach Berlin ziehen möchte, um dort ein höher gestelltes Amt auszuführen. So kommt es, dass auch die Beziehung Effis zu Crampas keinen längeren Bestand mehr hat. Sechs Jahre später, als Effi und Innstetten bereits in Berlin leben, findet Innstetten die Liebesbriefe, die Crampas früher an Effi geschrieben hat. Um sein gesellschaftliches Ansehen zu wahren, fordert er ihn zu einem Duell heraus, und gewinnt, während Crampas stirbt. Damit er nicht seinen Job aufgrund seines gesellschaftlichen Gesichtsverlustes aufgeben muss, verstößt er Effi, die damit den alleinigen Gesellschaftlichen Schaden tragen muss, und zu ihren Eltern zurückkehren will, die sie zunächst ebenfalls abweist und sie erst nach ihrer folgenden Erkrankung versorgt, bevor sie in jungen Jahren stirbt und im Rondell ihres Elternhauses begraben wird.
Die Textstelle thematisiert den Einstieg in die Affäre zwischen Crampas und Effi. Zunächst zeigt sich Effi „unschlüssig“ (Z.1), als Crampas sich neben sie setzen möchte. Sie weiß schließlich nicht, wie sie sich gegenüber einem Mann verhalten soll, der sie anscheinend ja auch verehrt, obwohl sie und auch Crampas beide verheiratet sind. Sie rückt aber nach einem „Augenblick“ (Z.1) des Überlegens „rasch“ an den Rand, um ihm Palt zu machen. Allein diese Handlung zeigt, dass Effi allein von der Anwesenheit Crampas‘ grundlegend nicht abgeneigt ist. Crampas könnte das vorausgegangene Zögern schließlich auch als Abweisung interpretieren, aber da er im folgendem als „Frauenkenner“ (Z.5) beschrieben wird, stellt der Auto für den Leser klar, dass er dieses Zögern nicht als Abweisung interpretiert. Daraufhin wird die Tatsache beschrieben, das sie an der Schlittenfahrt teilnehmen und sich bereits auf dem Rückweg befinden, da sie den Weg zurückfahren, den sie bereits zu „früher Nachmittagsstunde“ (Z.13) einmal gefahren waren. Sie sind mit mehreren Schlitten unterwegs, und teilen sich auf, nachdem sie die „Bohlenbrücke“ (Z. 16) passiert haben. Innstetten wählt den Weg durch den Wald anstatt den „Außenweg“ (Z.17). Diese Textstelle lässt sich metaphorisch sehr gut einordnen. Innstetten entfernt sich von den anderen Schlitten genau wie von Effi und Crampas, in dem er einen anderen Weg als sie einschlägt. Die Textstelle macht des Weiteren auf das besondere Verhältnis von Effi zu Crampas aufmerksam, da nur er ihre aufkommende Angst, die sie während der Schlittenfahrt bekommt, erkennt und ihr hilft, aus der folgenden Starre wieder herauszukommen (vgl. Z. 20 ff.). Innstetten geht auf Effis Angst zuvor überhaupt nicht ein, als er von seiner Geschäftsreise zurückkehrt. Fontane macht so deutlich, dass Effi ein anderes Verhältnis zu Crampas als zu ihrem Mann hat, der nicht auf sie eingeht und sich nicht um ihn kümmert. Damit wird auch schon eine zentrale Aussage der Textstelle angesprochen: Crampas wird in einem anderen Licht als Effi dargestellt und so wird dem Leser deutlich gemacht, dass Crampas sich in einem differenzierten Verhältnis zu Effi als Innstetten befindet. Die sich anbahnende Liebschaft wird unter anderem noch dadurch untermauert, dass Crampas Effi mit „heißen Küssen“ (Z.32 f.) überdeckt, verstärkt dieses aufgezeigte Bild von Crampas ein weiteres Mal.
Zusammenfassend lässt sich folgendes Fazit zur Textstelle ziehen: Aufgrund der aufgezeigten Metaphorik der verschiedenen eingeschlagenen Wege und die Darstellung von Crampas lässt sich klar der weitere Verlauf des Romans begründen. Schließlich beginnen der Major und Effi daraufhin eine Affäre, gerade aus dem Grund, dass sich Innstetten nicht um seine Frau kümmert, so wie Crampas es tut.
Sophie
Der vorliegende Textauszug ist ein Auszug aus dem 19. Kapitel des Romans " Effi Briest ", der 1845 von Theodor Fontane in der Epoche " Realismus " veröffentlicht wurde. Er thematisiert