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Kessler leitet den Text mit der rhetorischen Frage „ Was ergibt sich, wenn wir die- sorgsam differenzierenden- Behauptungen der Ostertexte ernst nehmen?“ (Z.1f.)  ein.  Im Folgenden fasst er die gemeinsamen Behauptungen der Evangelien zusammen, nämlich, dass „der am Kreuz gestorbene Jesus in einer radikal neuen Weise (persönlich) lebendig und gegenwärtig ist, dass er also in seinem Tod von Gott geborgen , gerettet ist, deswegen endgültig in und aus Gott lebt und uns zugewandt ist“ (Z.3 ff.). Dies wird in verschiedenen Metaphern, wie „ Auferstehung“ ( Z.10) , verdeutlicht.  Jedoch ist allein die Metapher nur ein „begrenztes Bild“ (Z. 10) der Aussage hinter der „Auferstehung“(ebd.). Weitere Bilder komplettieren die Aussage , daher müssen diese unbedingt beachtet werden. Es geht nämlich nicht um die „Wiederbelebung der Leiche“(Z.14), also ein erneutes Eintreten in Materie . Das wird anhand der Metapher „ewig lebendig“(Z.16) belegt. Weiter argumentiert Kessler apagogisch, geht es nach der Auferstehung auch nicht um die Existenz an einem neuen, jenseitigen Ort, sondern um den Eintritt in eine höhere „Dimension der Wirklichkeit“(Z.19), wobei diese Dimension unsere Dimension mit neuer Wahrnehmung dieser einschließt, eben kein jenseitiger Ort ist, sondern alle Ebenen „durchdringt“( Z.21) und „ko-präsent“(Z.21) ist. In diesem Sinne ist auch der religiöse Himmel gemeint, also nicht ein Ort , sondern vielmehr ein Zustand annährend  parallel zu dem göttlichen(vgl. Z. 21ff.). So ist es auch zu verstehen, dass das Jenseits nicht in der Ferne zur diesseitigen Welt ist, sondern der Zustand lediglich jenseits von weltlichem Empfinden ist; so ist es auch zu verstehen, dass für uns heute wichtig ist , dass Jesus Christus und Gott allgegenwärtig sind , eben nicht unserem Kosmos fern sind, ihn nur aus anderer Perspektive vollkommener verstehen(vgl. Z. 27ff.). Bitten die Menschen also um eine Empfängnis „aus des Himmels Herrlichkeit“( Z. 31f.), so dürfen sie erwarten, dieser beschrieben Dimension sich anzunähern, auch wenn sie mitten im Leben stehen. Diese Vorstellung weist so auch Parallelen mit der Vorstellung „Schon jetzt-noch nicht“  auf. Die Menschen haben in ihrer Sinneswahrnehmung und Wissenschaft Grenzen , die im menschlichen Zustand unüberwindbar sind. Sie können daher nicht das „Ganze“(Z.37) verstehen und greifen, dennoch ist der christliche und jüdische Glauben auf der Vorstellung aufgebaut, dass es eine höhere, ungreifbare Gewalt gibt: Diese Überzeugung ist an dem Bibelzitat „Ich bin da“ ( Z.38) abzuleiten. Die Menschen können auf das „Du“(Z.43) vertrauen, es ist allgegenwärtig, hat eine olympische Sicht und ist unserem Kosmos nicht fern, also eine verlässliche Lebensbegleitung(vgl.Z. 39ff.). Das Verhältnis zwischen Gott und Mensch wird als „dialogisch“(Z.38) beschrieben, also eine Verbindung mit gegenseitiger Beeinflussung. Die höhere Instanz kann durch die Schöpfung wirken, selbst an den Stellen, an denen ein Mensch völlig machtlos ist. Der Zustand eines so wirkenden Wesen ist losgelöst von weltlicher, eingeschränkter Wahrnehmung des Ganzen und von Zeit und Raum.
 
Kessler leitet den Text mit der rhetorischen Frage „ Was ergibt sich, wenn wir die- sorgsam differenzierenden- Behauptungen der Ostertexte ernst nehmen?“ (Z.1f.)  ein.  Im Folgenden fasst er die gemeinsamen Behauptungen der Evangelien zusammen, nämlich, dass „der am Kreuz gestorbene Jesus in einer radikal neuen Weise (persönlich) lebendig und gegenwärtig ist, dass er also in seinem Tod von Gott geborgen , gerettet ist, deswegen endgültig in und aus Gott lebt und uns zugewandt ist“ (Z.3 ff.). Dies wird in verschiedenen Metaphern, wie „ Auferstehung“ ( Z.10) , verdeutlicht.  Jedoch ist allein die Metapher nur ein „begrenztes Bild“ (Z. 10) der Aussage hinter der „Auferstehung“(ebd.). Weitere Bilder komplettieren die Aussage , daher müssen diese unbedingt beachtet werden. Es geht nämlich nicht um die „Wiederbelebung der Leiche“(Z.14), also ein erneutes Eintreten in Materie . Das wird anhand der Metapher „ewig lebendig“(Z.16) belegt. Weiter argumentiert Kessler apagogisch, geht es nach der Auferstehung auch nicht um die Existenz an einem neuen, jenseitigen Ort, sondern um den Eintritt in eine höhere „Dimension der Wirklichkeit“(Z.19), wobei diese Dimension unsere Dimension mit neuer Wahrnehmung dieser einschließt, eben kein jenseitiger Ort ist, sondern alle Ebenen „durchdringt“( Z.21) und „ko-präsent“(Z.21) ist. In diesem Sinne ist auch der religiöse Himmel gemeint, also nicht ein Ort , sondern vielmehr ein Zustand annährend  parallel zu dem göttlichen(vgl. Z. 21ff.). So ist es auch zu verstehen, dass das Jenseits nicht in der Ferne zur diesseitigen Welt ist, sondern der Zustand lediglich jenseits von weltlichem Empfinden ist; so ist es auch zu verstehen, dass für uns heute wichtig ist , dass Jesus Christus und Gott allgegenwärtig sind , eben nicht unserem Kosmos fern sind, ihn nur aus anderer Perspektive vollkommener verstehen(vgl. Z. 27ff.). Bitten die Menschen also um eine Empfängnis „aus des Himmels Herrlichkeit“( Z. 31f.), so dürfen sie erwarten, dieser beschrieben Dimension sich anzunähern, auch wenn sie mitten im Leben stehen. Diese Vorstellung weist so auch Parallelen mit der Vorstellung „Schon jetzt-noch nicht“  auf. Die Menschen haben in ihrer Sinneswahrnehmung und Wissenschaft Grenzen , die im menschlichen Zustand unüberwindbar sind. Sie können daher nicht das „Ganze“(Z.37) verstehen und greifen, dennoch ist der christliche und jüdische Glauben auf der Vorstellung aufgebaut, dass es eine höhere, ungreifbare Gewalt gibt: Diese Überzeugung ist an dem Bibelzitat „Ich bin da“ ( Z.38) abzuleiten. Die Menschen können auf das „Du“(Z.43) vertrauen, es ist allgegenwärtig, hat eine olympische Sicht und ist unserem Kosmos nicht fern, also eine verlässliche Lebensbegleitung(vgl.Z. 39ff.). Das Verhältnis zwischen Gott und Mensch wird als „dialogisch“(Z.38) beschrieben, also eine Verbindung mit gegenseitiger Beeinflussung. Die höhere Instanz kann durch die Schöpfung wirken, selbst an den Stellen, an denen ein Mensch völlig machtlos ist. Der Zustand eines so wirkenden Wesen ist losgelöst von weltlicher, eingeschränkter Wahrnehmung des Ganzen und von Zeit und Raum.
 
Die Auferstehung ist als Metapher zu verstehen, weitere Metaphern deuten darauf hin, dass es nicht um ein erneut eintretendes irdisches Leben geht, sondern vielmehr um einen gottähnlichen Zustand, also losgelöst von Zeit und Raum, ein Eintauchen in eine höhere Ebene, die jedoch nicht räumlich abgetrennt zu unserer Welt ist, sondern den Zustand , in dem das für Menschen ungreifbare Ganze des Seins und Nicht-Seins begreifbar ist, eine neue Wirklichkeitsdimension ohne Barrieren ist eröffnet. In diesem Sinne ist auch zu verstehen, dass Jesus bzw. Gott allgegenwärtig sind, denn sie sind nicht fern von der menschlichen Welt , sondern befinden sich einem nicht-menschlichen Zustand. In der Religion möchte  man sich im Leben einem solchen Zustand nähern- das ist eine der grundlegenden Hoffnungen des Menschen: Befreiung von irdischen Leiden.
 
Die Auferstehung ist als Metapher zu verstehen, weitere Metaphern deuten darauf hin, dass es nicht um ein erneut eintretendes irdisches Leben geht, sondern vielmehr um einen gottähnlichen Zustand, also losgelöst von Zeit und Raum, ein Eintauchen in eine höhere Ebene, die jedoch nicht räumlich abgetrennt zu unserer Welt ist, sondern den Zustand , in dem das für Menschen ungreifbare Ganze des Seins und Nicht-Seins begreifbar ist, eine neue Wirklichkeitsdimension ohne Barrieren ist eröffnet. In diesem Sinne ist auch zu verstehen, dass Jesus bzw. Gott allgegenwärtig sind, denn sie sind nicht fern von der menschlichen Welt , sondern befinden sich einem nicht-menschlichen Zustand. In der Religion möchte  man sich im Leben einem solchen Zustand nähern- das ist eine der grundlegenden Hoffnungen des Menschen: Befreiung von irdischen Leiden.
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== C.Heinen ==
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Der Sachtext „Heaven – nicht sky“, welcher von Hans Kessler verfasst und im Jahr 2006 in „Christi in der Gegenwart“ auf Seite 126 der 16. Auflage des Jahres veröffentlicht wurde thematisiert die Bedeutung der Auferstehung Christi.
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Der Autor führt den Leser mit einer rhetorischen Frage in das Thema ein. In dieser geht er darauf ein, was passiert, wenn die Osterevangelien wörtlich verstanden werden. Die Osterevangelien erzählen davon, dass Jesus am Kreuz gestorben ist und Auferstanden ist, also von Gott zum Leben auf der Erde zurückgeführt wurde.  Jesus uns also „zugewandt ist und in und aus Gott lebt“ (Z. 7). Diese Botschaften werden durch Metaphern wie zum Beispiel „auferweckt/auferstanden“ (Z. 8) vermittelt, sollen jedoch nicht wörtlich verstanden werden.
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Laut Kessler sei „Auferstehung […] nur ein begrenztes Bild für das Gemeinte“ (Z. 10 f.), was man nur durch das Betrachten anderer Metaphern verstehen kann. Bei der Auferstehung „geh[e] [es] nicht um die Wiederbelebung der Leiche, nicht um die Rückkehr ins erneut sterbliche Leben […] aber auch nicht um den Ortswechsel“ (Z. 14 ff.). Kesslers These besagt, dass die Bedeutung der Auferstehung „das Eintreten in eine ganz andere Dimension der Wirklichkeit [sei], die nicht dort erst anfäng[e], wo die uns bekannten Dimensionen enden [würden], sondern sie alle durchdring[en]“ (Z. 18 ff.) würde. Aus diesem Grund wird im Englischen unter heaven und sky unterschieden, da man Himmel nicht mit dem Himmelreich Gottes gleichsetzen kann. Himmel „im religiösen Sinn […] meint diese andere Dimension“ (Z. 21 ff.), die uns jedoch unerreichbar scheint. Himmel ist eher ein Zustand als ein Ort weshalb unser Vater im Himmel nicht „in einem fernen Jenseits“ (Z. 24) zu finden sei, sondern uns ganz nahe sei, was auf Jesus zurückgeführt bedeuten würde, dass Jesus laut Nikolaus von Kues nicht „am Rande des Kosmos sitzt, sondern im Zentrum aller Dinge ist“ (Z. 28). Man könne „überall mit ihm rechnen“ (Z. 29), was auf die Auferstehung zurückgeführt werden kann. Jesus soll also nicht in menschlichem Zustand zu den Menschen zurückgekommen sein, sondern seine Gegenwart, die die Menschen gespürt haben sollen ist der Kern der Auferstehung in den Osterevangelien.
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Ebenfalls führt Kessler das Beispiel der Pfingstsequenz auf, bei welcher die Menschen die Allgegenwärtigkeit Gottes erfahren wollen, sodass Gott im jetzigen Leben bereits bei uns ist und nicht erst zum Todeszeitpunkt.
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Somit sind „Juden und Christen […] der Überzeugung, dass da noch wer ist“ (Z. 38 f.). „Ein „Ich bin da“ […] [welches die Menschen] „von allen Seiten umgibt““ (Z. 38 ff.). Damit ist Gott gemeint der wie Kessler aufgeführt hat, gegenwärtig und unter uns Menschen ist. Ebenso, wie Jesus, der nach seinem Tod den Menschen nah geblieben ist, da er ebenso gegenwärtig wie Gott ist, da er „stehts mit uns“ (Z. 43) sei. Dieses Etwas ist jedoch nicht nur im Leben, sondern auch im Tod da.
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Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Auferstehung Jesu nicht wörtlich zu sehen ist. Sie soll die Gegenwärtigkeit Jesu und Gottes verdeutlichen. Der Himmel ist eine andere Dimension und kein andrer Ort und deswegen ist dies metaphorisch zu sehen.

Version vom 10. April 2019, 16:32 Uhr

Thema, Gedankengang und Intentionen des Kessler-Textes

MGeller

Der Text „Heaven – nicht sky“ von Hans Kessler aus „Christ in der Gegenwart“, veröffentlicht in der Ausgabe 16 2006 befasst sich mit der symbolischen Bedeutung des Himmels.

Der Text lässt sich in drei Abschnitte unterteilen. Der erste Absatz (Z.1-13) bildet die Einleitung in die Thematik: Ostern und die Auferstehung Jesu. Zur Einleitung dieses Absatzes benutzt Kessler eine Frage (vgl. Z. 1.f). Im darauffolgenden Absatz erläutert er, was die zuvor angesprochenen „Ostertexte“ (Z. 2) verdeutlichen bzw. behaupten. Allerdings sei das Nomen „Auferstehung“ (Z. 10) nur die begrenzte Bedeutung für das, was Jesus wirklich wiederfahren ist. Die Texte seien nicht wörtlich zu verstehen.

Der zweite Absatz (Z. 14-35) beschäftigt sich damit, wie man die Auferstehung wirklich zu verstehen hat. Es beginnt mit einer Erklärung bzw. Definition was ist, und was nicht. Nicht die „Wiederbelebung der Leiche“ (Z. 14) stehe im Zentrum. Jesus wird nicht zurück zu menschlichen Gestalt werden, denn das bedeutet, dass Jesus erneut sterben kann. Es steht die neue „Dimension der Wirklichkeit“ (Z. 19) im Fokus. Etwas zuvor nicht Bekanntes steht nun im Fokus der Persönlichkeit Jesu.

Im letzten Absatz (Z.36-50) beleuchtet Kessler den Punkt der Überzeugung von Juden und Christen. Sie denken, dass immer Jemand da ist. Dieser Jemand begleitet sie.

Zusammenfassend behandelt der Text also den Begriff der Auferstehung Jesu, welcher nicht wörtlich zu verstehen ist und die Rückkehr Jesu als nicht menschliche Gestalt und dessen Nichtgreifbarkeit.

Linus

Es liegt der Textauszug „Heaven-nicht sky“ aus dem non-fiktionalen, argumentativen Gesamttext „Christ in der Gegenwart“ vor. In dem von Hans Kessler geschriebenem Text geht um die Bedeutung der Auferstehung Jesu aus moderner, aufgeklärter und wissenschaftsverträglicher Perspektive. Kessler leitet den Text mit der rhetorischen Frage „ Was ergibt sich, wenn wir die- sorgsam differenzierenden- Behauptungen der Ostertexte ernst nehmen?“ (Z.1f.) ein. Im Folgenden fasst er die gemeinsamen Behauptungen der Evangelien zusammen, nämlich, dass „der am Kreuz gestorbene Jesus in einer radikal neuen Weise (persönlich) lebendig und gegenwärtig ist, dass er also in seinem Tod von Gott geborgen , gerettet ist, deswegen endgültig in und aus Gott lebt und uns zugewandt ist“ (Z.3 ff.). Dies wird in verschiedenen Metaphern, wie „ Auferstehung“ ( Z.10) , verdeutlicht. Jedoch ist allein die Metapher nur ein „begrenztes Bild“ (Z. 10) der Aussage hinter der „Auferstehung“(ebd.). Weitere Bilder komplettieren die Aussage , daher müssen diese unbedingt beachtet werden. Es geht nämlich nicht um die „Wiederbelebung der Leiche“(Z.14), also ein erneutes Eintreten in Materie . Das wird anhand der Metapher „ewig lebendig“(Z.16) belegt. Weiter argumentiert Kessler apagogisch, geht es nach der Auferstehung auch nicht um die Existenz an einem neuen, jenseitigen Ort, sondern um den Eintritt in eine höhere „Dimension der Wirklichkeit“(Z.19), wobei diese Dimension unsere Dimension mit neuer Wahrnehmung dieser einschließt, eben kein jenseitiger Ort ist, sondern alle Ebenen „durchdringt“( Z.21) und „ko-präsent“(Z.21) ist. In diesem Sinne ist auch der religiöse Himmel gemeint, also nicht ein Ort , sondern vielmehr ein Zustand annährend parallel zu dem göttlichen(vgl. Z. 21ff.). So ist es auch zu verstehen, dass das Jenseits nicht in der Ferne zur diesseitigen Welt ist, sondern der Zustand lediglich jenseits von weltlichem Empfinden ist; so ist es auch zu verstehen, dass für uns heute wichtig ist , dass Jesus Christus und Gott allgegenwärtig sind , eben nicht unserem Kosmos fern sind, ihn nur aus anderer Perspektive vollkommener verstehen(vgl. Z. 27ff.). Bitten die Menschen also um eine Empfängnis „aus des Himmels Herrlichkeit“( Z. 31f.), so dürfen sie erwarten, dieser beschrieben Dimension sich anzunähern, auch wenn sie mitten im Leben stehen. Diese Vorstellung weist so auch Parallelen mit der Vorstellung „Schon jetzt-noch nicht“ auf. Die Menschen haben in ihrer Sinneswahrnehmung und Wissenschaft Grenzen , die im menschlichen Zustand unüberwindbar sind. Sie können daher nicht das „Ganze“(Z.37) verstehen und greifen, dennoch ist der christliche und jüdische Glauben auf der Vorstellung aufgebaut, dass es eine höhere, ungreifbare Gewalt gibt: Diese Überzeugung ist an dem Bibelzitat „Ich bin da“ ( Z.38) abzuleiten. Die Menschen können auf das „Du“(Z.43) vertrauen, es ist allgegenwärtig, hat eine olympische Sicht und ist unserem Kosmos nicht fern, also eine verlässliche Lebensbegleitung(vgl.Z. 39ff.). Das Verhältnis zwischen Gott und Mensch wird als „dialogisch“(Z.38) beschrieben, also eine Verbindung mit gegenseitiger Beeinflussung. Die höhere Instanz kann durch die Schöpfung wirken, selbst an den Stellen, an denen ein Mensch völlig machtlos ist. Der Zustand eines so wirkenden Wesen ist losgelöst von weltlicher, eingeschränkter Wahrnehmung des Ganzen und von Zeit und Raum. Die Auferstehung ist als Metapher zu verstehen, weitere Metaphern deuten darauf hin, dass es nicht um ein erneut eintretendes irdisches Leben geht, sondern vielmehr um einen gottähnlichen Zustand, also losgelöst von Zeit und Raum, ein Eintauchen in eine höhere Ebene, die jedoch nicht räumlich abgetrennt zu unserer Welt ist, sondern den Zustand , in dem das für Menschen ungreifbare Ganze des Seins und Nicht-Seins begreifbar ist, eine neue Wirklichkeitsdimension ohne Barrieren ist eröffnet. In diesem Sinne ist auch zu verstehen, dass Jesus bzw. Gott allgegenwärtig sind, denn sie sind nicht fern von der menschlichen Welt , sondern befinden sich einem nicht-menschlichen Zustand. In der Religion möchte man sich im Leben einem solchen Zustand nähern- das ist eine der grundlegenden Hoffnungen des Menschen: Befreiung von irdischen Leiden.

C.Heinen

Der Sachtext „Heaven – nicht sky“, welcher von Hans Kessler verfasst und im Jahr 2006 in „Christi in der Gegenwart“ auf Seite 126 der 16. Auflage des Jahres veröffentlicht wurde thematisiert die Bedeutung der Auferstehung Christi.

Der Autor führt den Leser mit einer rhetorischen Frage in das Thema ein. In dieser geht er darauf ein, was passiert, wenn die Osterevangelien wörtlich verstanden werden. Die Osterevangelien erzählen davon, dass Jesus am Kreuz gestorben ist und Auferstanden ist, also von Gott zum Leben auf der Erde zurückgeführt wurde. Jesus uns also „zugewandt ist und in und aus Gott lebt“ (Z. 7). Diese Botschaften werden durch Metaphern wie zum Beispiel „auferweckt/auferstanden“ (Z. 8) vermittelt, sollen jedoch nicht wörtlich verstanden werden.

Laut Kessler sei „Auferstehung […] nur ein begrenztes Bild für das Gemeinte“ (Z. 10 f.), was man nur durch das Betrachten anderer Metaphern verstehen kann. Bei der Auferstehung „geh[e] [es] nicht um die Wiederbelebung der Leiche, nicht um die Rückkehr ins erneut sterbliche Leben […] aber auch nicht um den Ortswechsel“ (Z. 14 ff.). Kesslers These besagt, dass die Bedeutung der Auferstehung „das Eintreten in eine ganz andere Dimension der Wirklichkeit [sei], die nicht dort erst anfäng[e], wo die uns bekannten Dimensionen enden [würden], sondern sie alle durchdring[en]“ (Z. 18 ff.) würde. Aus diesem Grund wird im Englischen unter heaven und sky unterschieden, da man Himmel nicht mit dem Himmelreich Gottes gleichsetzen kann. Himmel „im religiösen Sinn […] meint diese andere Dimension“ (Z. 21 ff.), die uns jedoch unerreichbar scheint. Himmel ist eher ein Zustand als ein Ort weshalb unser Vater im Himmel nicht „in einem fernen Jenseits“ (Z. 24) zu finden sei, sondern uns ganz nahe sei, was auf Jesus zurückgeführt bedeuten würde, dass Jesus laut Nikolaus von Kues nicht „am Rande des Kosmos sitzt, sondern im Zentrum aller Dinge ist“ (Z. 28). Man könne „überall mit ihm rechnen“ (Z. 29), was auf die Auferstehung zurückgeführt werden kann. Jesus soll also nicht in menschlichem Zustand zu den Menschen zurückgekommen sein, sondern seine Gegenwart, die die Menschen gespürt haben sollen ist der Kern der Auferstehung in den Osterevangelien.

Ebenfalls führt Kessler das Beispiel der Pfingstsequenz auf, bei welcher die Menschen die Allgegenwärtigkeit Gottes erfahren wollen, sodass Gott im jetzigen Leben bereits bei uns ist und nicht erst zum Todeszeitpunkt.

Somit sind „Juden und Christen […] der Überzeugung, dass da noch wer ist“ (Z. 38 f.). „Ein „Ich bin da“ […] [welches die Menschen] „von allen Seiten umgibt““ (Z. 38 ff.). Damit ist Gott gemeint der wie Kessler aufgeführt hat, gegenwärtig und unter uns Menschen ist. Ebenso, wie Jesus, der nach seinem Tod den Menschen nah geblieben ist, da er ebenso gegenwärtig wie Gott ist, da er „stehts mit uns“ (Z. 43) sei. Dieses Etwas ist jedoch nicht nur im Leben, sondern auch im Tod da.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Auferstehung Jesu nicht wörtlich zu sehen ist. Sie soll die Gegenwärtigkeit Jesu und Gottes verdeutlichen. Der Himmel ist eine andere Dimension und kein andrer Ort und deswegen ist dies metaphorisch zu sehen.