− | Die Kurzgeschichte „Sonntag“ von Max Bolliger, welche 2003 veröffentlicht wurde, thematisiert ein schlechtes Verhältnis zwischen Eltern und Kind. Daniela und ihr Vater gehen in ein Restaurant. Nach dem Essen fahren sie im Auto des Vaters. Während der Autofahrt sprechen sie über Autos, die Arbeit und über Daniela. Dann halten sie an um einen Kaffee zu trinken, jedoch muss der Vater schon bald zu einem Termin und bringt Daniela nach Hause. Zu Hause wundert sich Danielas Mutter darüber, dass Daniela schon so früh zu Hause ist. Danach geht Daniela raus und sagt der Mutter, dass sie zu Brigitte geht. Die Mutter glaubt ihr das und legt sich daraufhin wieder ins Bett. Jedoch geht sie nicht zu Brigitte sondern in ein Lokal, wo sie sich mit ihrem Freund trifft. Dieser erkundigt sich nach ihrem Tag und will sie aufheitern. Die Intention der Kurzgeschichte lautet, man sollte keine Angst haben mit vertrauten Personen zu reden. Die können einem in den meisten Fällen helfen.
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− | Die Kurzgeschichte umfasst einen relativ kurzen Handlungszeitraum, was sehr typisch für eine Kurzgeschichte ist. Der Handlungszeitraum umfasst ungefähr den Zeitraum von einem Tag. Ebenso typisch für eine Kurzgeschichte, ist der Einstieg. Es gibt keine Informationen zur Vorgeschichte (vgl. Z. 1 ff.). Im Zentrum der Geschichte steht ein alltägliches Ereignis. Das Mädchen Daniela geht mit ihrem Vater essen und trifft sich Abends mit ihrem Freund (vgl. Z. 1ff.). Manche Handlungselemente werden in dieser Kurzgeschichte ausgespart. Zum Beispiel wird nichts über den Weg nach Hause gesagt (vgl. Z. 66f.). Die Figuren in dieser Kurzgeschichte werden nur skizzenhaft dargestellt. Der Leser kann sich aufgrund dessen, selber ein Bild machen. Die Kurzgeschichte wird überwiegend aus dem Blickwinkel von Daniela erzählt. Der Leser erfährt, was sie denkt (vgl. Z. 38, Z. 76). Über die Gedanken von ihrem Vater, ihrer Mutter oder Heinz wird jedoch nichts verraten. In der Kurzgeschichte wird viel lakonische Sprache verwendet (vgl. Z. 81). So kann der Leser dem Text einfacher folgen und ihn auch besser verstehen. Ein Leitmotiv in dieser Geschichte könnte zum Beispiel der „[neue] Wintermantel“ (Z. 23). Der „Wintermantel“ (Z. 80) wird da noch mal erwähnt. Der Wintermantel führt in der Geschichte zu Streit, denn der Vater will ihn nicht bezahlen und die Mutter hat nicht das Geld dafür. Die Kurzgeschichte wird in einer chronologischen Erzählweise erzählt. Es wird jedes Ereignis nach und nach beschrieben und es gibt beispielsweise keine Rückblenden. In der Kurzgeschichte gibt es einen Wendepunkt. Diesen findet man im Text, als der Leser merkt, dass Daniela gar nicht zu Brigitte gegangen ist, sondern sich mit ihrem Freund Heinz getroffen hat (vgl. Z. 103ff.). Die Kurzgeschichte hat ein offenes Ende. Es wird nicht beschrieben, was danach noch passiert. In dem Fall, kann sich der Leser selber überlegen, was noch weiter geschehen könnte. Die Ellipse „Wie immer“ (Z. 12) deutet daraufhin, dass Daniela nicht so viel Lust hat mit ihrem Vater über ihre Noten zu reden. Der Vergleich „Er sprach über Autos wie die Jungen in der Schule“ (Z. 35) symbolisiert, dass der Vater sich sehr für Autos interessiert. Außerdem fährt er gerne mit seinem Auto. Durch diesen Vergleich kann sich der Leser ein besseres Bild von dem Vater machen. Die Ironie „Hundert!“ (Z. 49) zeigt, dass es Daniela nervt, dass der Vater nicht weiß, wie alt sie ist. Also will sie auch nicht sofort auf diese Frage antworten. Dem Leser wird an dieser Stelle klar, dass der Vater sich anscheinend nicht sehr für Daniela interessiert, denn der weiß nicht mal, wie alt seine Tochter ist. Die Anapher „Sonntags lasse ich mich gehen […] sonntags bin ich nicht zu sprechen“ (Z. 69 f.) veranschaulicht, dass die Mutter ein sehr gemütlicher Mensch ist und sich gerne sonntags ausruht. Außerdem wirkt diese Anapher auf den Leser wie eine aufgebaute Verstärkung. Die Metapher „Sonntag" (Z. 108) symbolisiert, dass Heinz über den Alltag von Daniela Bescheid weiß. Außerdem erkundigt er sich nach ihrem Tag, was darauf hindeutet, dass er sich sehr für Daniela interessiert. In der Kurzgeschichte gibt es mehrere Situationen, in denen Daniela ihre Eltern anlügt. Eine von diesen kann man am Anfang der Geschichte erkennen. Daniela sagt, ihre Noten würden für das Gymnasium reichen, jedoch weiß sie, dass ihre Noten dafür zu schlecht sind. Ein Grund für diese Lüge könnte zum Beispiel sein, dass Daniela keine Lust hat darüber zu reden. Andernfalls könnte sie Angst haben, dass der Vater danach sauer auf sie sein könnte oder es ihn erst gar nicht kümmern würde. Das zweite Mal, dass Daniela ihren Vater anlügt, ist als dieser fragt, ob sie einen Freund habe (vgl. Z. 53f.). Sie sagte nein, jedoch wird später klar, dass dies eine Lüge ist. Sie hat vielleicht gelogen, weil sie denkt, dass es den Vater gar nichts an geht. Das dritte Mal lügt Daniela ihre Mutter an. Daniela sagt, sie esse bei Brigitte, aber dann erkennt der Leser, dass sie sich in Wirklichkeit mit ihrem Freund Heinz trifft. Der Grund für diese Lüge könnte vielleicht sein, dass Daniela nach diesem Sonntag jemanden zum Reden braucht. Vielleicht war sie enttäuscht von ihrem Vater, da diesem anscheinend ein Termin wichtiger ist als seine Tochter. Jedoch konnte sie darüber nicht mit ihrer Mutter reden, da diese ohnehin schlecht über den Vater redet. Vielleicht kann sie eh besser mit Hein reden, denn dieser will sie aufheitern und interessiert sich für sie (vgl. Z. 106).
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− | Die Hauptintention der Kurzgeschichte lautet, man sollte mit Anderen über seine Probleme reden, denn die haben bestimmt immer einen Rat für einen und können einen auch aufheitern. Ein weiteres Ergebnis der Analyse ist, dass man nicht immer seine Eltern anlügen sollte, vor allem wenn es um wichtige Dinge geht, wie zum Beispiel, auf welche Schule man geht. Jedoch sollten auch die Eltern ihren Kindern zeigen, dass sie ihnen wichtiger sind als ein Termin oder eine Verabredung. Daniela spürt, dass dem Vater ein Termin wichtiger ist und könnte dadurch vielleicht verunsichert oder auch enttäuscht sein.
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