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==Jonathan==
 
 
 
Der Roman „die Welle“, welcher 1981 erstmals veröffentlicht wurde, thematisiert faschistische Bewegungen zur aktuellen Zeit und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft.
 
Der Roman spielt in einer US-amerikanischen Kleinstadt an einer High-School und handelt von dem Geschichtslehrer Ben Ross, der anhand eines Experiments mit seinen Schülern die Entstehung des Nationalsozialismus dokumentiert und später einsehen muss, dass er das Experiment abbrechen muss.
 
In diesem Roman geht es um Schülerinnen und Schüler, die sich im Geschichtsunterricht die Frage stellen, ob eine Gruppe wie die Nazis wieder existieren könnte. Der Geschichtslehrer Ben Ross führt daraufhin ein Experiment durch, um herauszufinden, ob eine Diktatur heutzutage noch möglich sei. Das Experiment „Die Welle“ begeistert neben dem Lehrer auch sehr viele Schülerinnen und Schüler und wächst zu einer ungeahnten Größe heran. Zunächst macht es den Anschein, als würde das Experiment funktionieren, jedoch gerät „Die Welle“ schnell außer Kontrolle. Schließlich merken die Schüler in einer Versammlung, dass sie das Experiment beenden müssen.
 
Die Intention des Romans lautet, dass man keiner Person blind vertrauen sollte und alles macht, was diese verlangt. Außerdem wird gezeigt, dass man die Meinung bzw. Zugehörigkeit anderer nicht verurteilen und sie erst gar nicht deshalb beurteilen oder sogar mit Gewalt versuchen umzustimmen sollte.
 
Der Romanauszug umfasst das Gespräch zwischen Laurie Saunders und Mrs. Saunders, worin Mrs. Saunders ihre teils stark negativ geprägte Meinung gegenüber der Welle schildert. Laurie ist jedoch vom Gegenteil überzeugt und hält ihre Mutter für übervorsichtig. Außerdem wird das Gespräch zwischen Ben und Christy Ross gezeigt, in dem Christy sich skeptisch gegenüber der Welle gibt, Ben sie jedoch überzeugen will, welch positiven Effekt das Experiment, gegenüber den Schülern, hat. Diese Ereignisse spielen sich kurz nach Davids Ansprache an das Football-Team, in der er betont, wie wichtig es sei, als Mannschaft zu spielen ab. Nach den Geschehnissen zwischen Ben und Christy Ross findet ein Gespräch zwischen Laurie und David statt, in dem David betont, wie geeignet das Experiment für die Footballmannschaft sei. Laurie verhöhnt dies, woraufhin David ihr gegenüber schildert, dass selbst der Coach positiv überrascht war. Die Textstelle ist sehr bedeutend für die Sicht des Lesers, da die handelnden Personen ihre Meinung schildern und der Leser sich insofern ein Bild von den Überzeugungen machen kann, aus welchen die verschiedenen Personen handeln. Dies wiederrum hilft, den Gesamtkontext zu verstehen, oder einfach gesagt, die Handlungen der Personen zu verstehen.
 
 
Der Romanauszug ist in der Er-/Sie-Form geschrieben (vgl. S. 68 Z. 1). Das wirkt auf den Leser distanziert und hilft, die verschiedenen Meinungen im Blick zu behalten. Außerdem werden damit auch beide Seiten zum Vorschein gebracht und der Leser muss für sich abwägen, welche Meinung er vertritt.
 
Dass der Leser erfährt, dass Laurie „die Golferzählungen ihres Vaters […] nicht eine Minute länger ertragen konnte“ zeigt, dass der Leser die Gefühle der handelnden Person mitbekommt. Somit ist es ein personaler Erzähler. Dieser Umstand bewirkt, dass der Leser den Standpunkt der handelnden Person besser versteht, da er die Gedanken und Gefühle der Person kennt. Das wiederrum bewirkt, dass der Leser unterbewusst dazu tendiert, die Meinung der Person zu bevorzugen. Das ist insofern wichtig für den Romanauszug, um sich in die Diskussion hineinzuversetzen.
 
Der Satzbau ist überwiegend parataktisch geprägt (vgl. S. 67, Z 3 ff.). Dieser nüchterne Schreibstil wirkt auf den Leser sehr distanziert, was zur Folge hat, dass die Meinungen der handelnden Personen beleuchtet werden, bzw. sich gegenüber der restlichen Handlung abheben. Desweitreren ist die Satzstruktur dadurch klarer, da kaum verzweigte Sätze entstehen. Dies wird auch durch die relativ gehobene Sprache begünstigt, welche sich durch kaum vorhandene Umgangssprache und das breite Vokabular auszeichnet. Außerdem werden die Meinungen und ihre Argumente in zahlreichen Adjektiven wie „schlecht[es]“ (S. 68, Z. 18), „[p]ositiv[es]“ (S. 68, Z. 29) und „notwendigerweise“ (S.69, Z. 16 f.). Der Romanauszug erfasst das Geschehen chronologisch, ohne Zeitsprünge, jedoch wird zwischen zwei Szenen unterschieden, die zeitlich vermutlich etwas auseinanderliegen.
 
Laurie ist für die Welle. Diese These wird durch Lauries Aussage, der besagt, dass „man […] [von der Welle] einfach mitgerissen“ (S. 68, Z. 12) wird gestützt, denn sie ist eine Hyperbel, welche die starke Wirkung der Welle durch offensichtliche Übertreibung verdeutlichen soll. Sie betitelt die Welle außerdem als „unglaublich“ (S. 68, Z. 10), was ihre positive Einstellung der Welle gegenüber ein weiteres Mal verdeutlicht. Sie verteidigt die Welle des Weiteren mit der Aussage, ihre Mutter würde „[alles] immer gleich […] von der schlechten Seite [sehen]“ (S. 68, Z. 18). Daraus kann man schließen, dass ihr die Welle etwas bedeutet und ihrer Mutter beweisen will, dass die Welle etwas Gutes ist. Dass Laurie „wirklich [glaubt], [dass ihre Mutter] das ganz falsch [sieht]“ (S.69, Z.18), zeugt davon, dass Laurie ihre Mutter von dem positiven Einfluss der Welle überzeugen will. Die Mutter hingegen ist der Welle gegenüber skeptisch. Dies lässt sich aus ihrer Aussage, „[d]as gefällt mir nicht“ schließen. Man erfährt in Lauries Gedanken außerdem schon auf den ersten Seiten die Information, dass ihre Mutter sehr skeptisch bzw. übervorsichtig ist. Sie ist der Überzeugung, dass „Zusammenarbeit [nicht] schlecht“ (S. 69, Z. 12) ist, aber jeder auch „die Möglichkeit haben [muss], auf seine eigene Art zu arbeiten“ (S. 69, Z. 13f.), was aussagt, dass sie nicht vollkommen gegen die Idee ist, jedoch die Art und Weise der Durchführung schlecht findet. Das Paradoxon „du darfst nur nicht vergessen, dass das Beliebte durchaus nicht immer das Richtige sein muss“ (S. 70, Z. 3ff.), verweist darauf, dass scheinbar gute Sachverhalte im Kern doch nicht so gut sind. Dies bezieht sie auf die Welle und will Laurie damit warnen. Der Vater ist wie Laurie auch für die Welle. Dies lässt sich anhand seiner Überzeugung, dass es „gar nicht schlecht [ist], wenn Laurie lernt, wie man gemeinsam arbeitet“ (S.69, Z. 6f.). Er versucht auch die Mutter zu überzeugen, indem er argumentiert, dass „[e]in bisschen Gemeinschaftssinn […] den Kindern […] bestimmt nicht schaden [kann]“ (S. 69, Z. 27f.). Ben ist der Meinung, dass die Welle eine „ganz faszinierende Angelegenheit“ (S.73, Z. 6) ist bzw. werden kann. Die Klimax „sie alle [lesen] den aufgegebenen Text […]. Manche lesen sogar ein Stück voraus“ (S.72, Z. 7f.), zeigt, dass Ben an eine Verbesserung der Schüler glaubt, insbesondere weil das Lesen von aufgegebenen texten vermutlich nicht normal ist, worauf das Adjektiv „sogar“ (S. 72, Z. 8). Dass Ben glaubt, „sie haben sich gebessert“ (S. 72, Z. 14), unterstützt vorige These. Christy ist zwar etwas verunsichert, aber auch für die Welle. Dies wird an der Ironie „[w]ie läuft das Experiment, Dr. Frankenstein? Haben sich deine Monster noch nicht gegen dich gewandt?“ (S. 72, Z. 1ff.), welche aussagt, dass Christy das Experiment nicht ernst nimmt. Dass „Christy nickte“ (S. 73, Z. 13), zeigt, dass sie ihrem Mann zustimmt und seine Ansichten teilt.
 
 
Zusammenfassend kann man sagen, dass Ben Ross, Laurie und ihr Vater klar für die Welle sind, Christy Ross zwar im Grunde dafür ist, jedoch leichte Bedenken hat und Lauries Mutter skeptisch ist, jedoch nicht komplett gegen die Grundidee der Welle. Der parataktische Satzbau, die Erzählform und die leicht gehobene Sprache wirken distanziert und der Leser kann dadurch die verschiedenen Seiten, bzw. Meinungen, besser erkennen und diese beurteilen. Außerdem werden oftmals Stilmittel zur Verdeutlichung der Meinung eingesetzt.
 

Aktuelle Version vom 8. März 2020, 16:41 Uhr