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Diese Unterrichtseinheit legt das Bonbonmodell zugrunde. Der Einstieg erfolgt über das Projizieren von den beiden Paragraphen "Beleidigung und Gewaltdarstellung" aus dem Strafgesetzbuch mithilfe eines OHPs oder Beamers. Diese Einstiegsphase repräsentiert im Bonbonmodell die Hinführung und dient dazu, die SuS durch eine offene Diskussion, in der sie zu den Paragraphen Stellung nehmen, dazu zu befähigen, ihre Gedanken spontan und assoziativ zu äußern. Aufgabe des Lehrers ist es in diesem Zusammenhang Fragen so zu stellen, dass die Begriffe "Würde", "Toleranz" und "Respekt" von den Schülern selbst benannt werden. Anschließend wird ein Placemat für diese drei Begriffe in arbeitsteiliger Gruppenarbeit (drei Gruppen) erstellt. | Diese Unterrichtseinheit legt das Bonbonmodell zugrunde. Der Einstieg erfolgt über das Projizieren von den beiden Paragraphen "Beleidigung und Gewaltdarstellung" aus dem Strafgesetzbuch mithilfe eines OHPs oder Beamers. Diese Einstiegsphase repräsentiert im Bonbonmodell die Hinführung und dient dazu, die SuS durch eine offene Diskussion, in der sie zu den Paragraphen Stellung nehmen, dazu zu befähigen, ihre Gedanken spontan und assoziativ zu äußern. Aufgabe des Lehrers ist es in diesem Zusammenhang Fragen so zu stellen, dass die Begriffe "Würde", "Toleranz" und "Respekt" von den Schülern selbst benannt werden. Anschließend wird ein Placemat für diese drei Begriffe in arbeitsteiliger Gruppenarbeit (drei Gruppen) erstellt. | ||
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Nach Beendigung des Placemats und der Vorstellung der Gruppenergebnisse im Klassenverband ist im Idealfall schon eine Rohfassung der nun folgenden Problemstellung (zweite Phase des Bonbonmodells) von den SuS formuliert oder angeschnitten worden, ansonsten wird sie vom Lehrer formuliert: "Wo hört meine eigene Freiheit (in Bezug auf freie Meinungsäußerung) auf, wo beginnt die Freiheit des Anderen (in Bezug auf Unversehrtheit seiner Würde)? Diese Problemstellung wird an dem Beispiel des Karnevals-Problems konkretisiert. Hier soll den SuS mithilfe der Kontextualisierung klargemacht werden, dass das Thema kein rein theoretisches ist, sondern dass ein direkter Bezug zum Karnevals-Problem besteht. Es soll von den SuS in einer Plenumsdiskussion geklärt werden, an welcher Stelle das Karnevalsproblems die freie Meinungsäußerung ihre Grenzen findet und die Freiheit des Anderen auf Unversehrtheit seiner Würde beginnt. Die Ergebnisse werden an der Tafel festgehalten. | Nach Beendigung des Placemats und der Vorstellung der Gruppenergebnisse im Klassenverband ist im Idealfall schon eine Rohfassung der nun folgenden Problemstellung (zweite Phase des Bonbonmodells) von den SuS formuliert oder angeschnitten worden, ansonsten wird sie vom Lehrer formuliert: "Wo hört meine eigene Freiheit (in Bezug auf freie Meinungsäußerung) auf, wo beginnt die Freiheit des Anderen (in Bezug auf Unversehrtheit seiner Würde)? Diese Problemstellung wird an dem Beispiel des Karnevals-Problems konkretisiert. Hier soll den SuS mithilfe der Kontextualisierung klargemacht werden, dass das Thema kein rein theoretisches ist, sondern dass ein direkter Bezug zum Karnevals-Problem besteht. Es soll von den SuS in einer Plenumsdiskussion geklärt werden, an welcher Stelle das Karnevalsproblems die freie Meinungsäußerung ihre Grenzen findet und die Freiheit des Anderen auf Unversehrtheit seiner Würde beginnt. Die Ergebnisse werden an der Tafel festgehalten. | ||
Nach Beendigung dieser Arbeitsphase projiziert die Lehrkraft das chinesische Sprichwort - „Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden zu Worten. Achte auf Deine Worte, denn sie werden zu Handlungen. Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden zu Gewohnheiten. Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter. Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.“ - an das Whiteboard. In dieser Phase geht es konkret darum, das eigene Handeln zu reflektieren bzw. sich erneut zu fragen, welche Phase im chinesischen Sprichwort durch die Darbietung auf der Karnevalsfeier repräsentiert wird. In der offenen Plenumsdiskussion darüber wird vermutlich von den SuS geäußert, dass es sich bei der Darbietung ja bloß um eine satirische Auseinandersetzung mit der Rivalität zu der anderen Schule handelt und niemand wirklich zu Schaden gekommen ist, da ja der zur Handlung nicht wirklich vollzogen wurde, sondern es bei einer schauspielerischen Vorstellung ohne konkrete Opfer blieb. Hierzu wird nun die Frage aufgeworfen, ob es sich um ein Verbrechen ohne Opfer handelt oder ob es so etwas überhaupt geben kann. In der nun folgenden Phase der geleiteten Problemlösung werden die verschiedenen Opfer genannt: rivalisierende Schüler, Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund im Publikum, möglicherweise Minderjährige im Publikum, als auch die Schüler, die die Aufführung dargeboten haben, da sie zur ihrer eigenen charakterlichen Verrohung beigetragen haben. | Nach Beendigung dieser Arbeitsphase projiziert die Lehrkraft das chinesische Sprichwort - „Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden zu Worten. Achte auf Deine Worte, denn sie werden zu Handlungen. Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden zu Gewohnheiten. Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter. Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.“ - an das Whiteboard. In dieser Phase geht es konkret darum, das eigene Handeln zu reflektieren bzw. sich erneut zu fragen, welche Phase im chinesischen Sprichwort durch die Darbietung auf der Karnevalsfeier repräsentiert wird. In der offenen Plenumsdiskussion darüber wird vermutlich von den SuS geäußert, dass es sich bei der Darbietung ja bloß um eine satirische Auseinandersetzung mit der Rivalität zu der anderen Schule handelt und niemand wirklich zu Schaden gekommen ist, da ja der zur Handlung nicht wirklich vollzogen wurde, sondern es bei einer schauspielerischen Vorstellung ohne konkrete Opfer blieb. Hierzu wird nun die Frage aufgeworfen, ob es sich um ein Verbrechen ohne Opfer handelt oder ob es so etwas überhaupt geben kann. In der nun folgenden Phase der geleiteten Problemlösung werden die verschiedenen Opfer genannt: rivalisierende Schüler, Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund im Publikum, möglicherweise Minderjährige im Publikum, als auch die Schüler, die die Aufführung dargeboten haben, da sie zur ihrer eigenen charakterlichen Verrohung beigetragen haben. | ||
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In der nun darauf folgenden Phase der Festigung wird der Artikel 1 des Grundgesetzes an das Whiteboard projiziert und dazu Kants kategorischer Imperativ ausgeteilt. Die Schüler erarbeiten in Gruppen, wie eine Gesellschaft aussehen würde, die Anstands- und Respektlosigkeit zu ihren Maximen erhoben hat (Vgl. Karnevals-Problem). | In der nun darauf folgenden Phase der Festigung wird der Artikel 1 des Grundgesetzes an das Whiteboard projiziert und dazu Kants kategorischer Imperativ ausgeteilt. Die Schüler erarbeiten in Gruppen, wie eine Gesellschaft aussehen würde, die Anstands- und Respektlosigkeit zu ihren Maximen erhoben hat (Vgl. Karnevals-Problem). | ||
Abschließend werden die schriftlich fixierten Gruppenarbeitsergebnisse vorgetragen und dienen als Grundlage für die folgende Transferleistung (letzte Stufe des Bonbonmodells). Die Transferleistung liegt hier in der Beantwortung der Frage, ob die SuS in einer von ihnen vorher beschriebenen Gesellschaft leben wollen würden. | Abschließend werden die schriftlich fixierten Gruppenarbeitsergebnisse vorgetragen und dienen als Grundlage für die folgende Transferleistung (letzte Stufe des Bonbonmodells). Die Transferleistung liegt hier in der Beantwortung der Frage, ob die SuS in einer von ihnen vorher beschriebenen Gesellschaft leben wollen würden. |
Aktuelle Version vom 12. Oktober 2018, 10:56 Uhr
Einstieg
Diese Unterrichtseinheit legt das Bonbonmodell zugrunde. Der Einstieg erfolgt über das Projizieren von den beiden Paragraphen "Beleidigung und Gewaltdarstellung" aus dem Strafgesetzbuch mithilfe eines OHPs oder Beamers. Diese Einstiegsphase repräsentiert im Bonbonmodell die Hinführung und dient dazu, die SuS durch eine offene Diskussion, in der sie zu den Paragraphen Stellung nehmen, dazu zu befähigen, ihre Gedanken spontan und assoziativ zu äußern. Aufgabe des Lehrers ist es in diesem Zusammenhang Fragen so zu stellen, dass die Begriffe "Würde", "Toleranz" und "Respekt" von den Schülern selbst benannt werden. Anschließend wird ein Placemat für diese drei Begriffe in arbeitsteiliger Gruppenarbeit (drei Gruppen) erstellt.
Erarbeitung
Nach Beendigung des Placemats und der Vorstellung der Gruppenergebnisse im Klassenverband ist im Idealfall schon eine Rohfassung der nun folgenden Problemstellung (zweite Phase des Bonbonmodells) von den SuS formuliert oder angeschnitten worden, ansonsten wird sie vom Lehrer formuliert: "Wo hört meine eigene Freiheit (in Bezug auf freie Meinungsäußerung) auf, wo beginnt die Freiheit des Anderen (in Bezug auf Unversehrtheit seiner Würde)? Diese Problemstellung wird an dem Beispiel des Karnevals-Problems konkretisiert. Hier soll den SuS mithilfe der Kontextualisierung klargemacht werden, dass das Thema kein rein theoretisches ist, sondern dass ein direkter Bezug zum Karnevals-Problem besteht. Es soll von den SuS in einer Plenumsdiskussion geklärt werden, an welcher Stelle das Karnevalsproblems die freie Meinungsäußerung ihre Grenzen findet und die Freiheit des Anderen auf Unversehrtheit seiner Würde beginnt. Die Ergebnisse werden an der Tafel festgehalten. Nach Beendigung dieser Arbeitsphase projiziert die Lehrkraft das chinesische Sprichwort - „Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden zu Worten. Achte auf Deine Worte, denn sie werden zu Handlungen. Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden zu Gewohnheiten. Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter. Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.“ - an das Whiteboard. In dieser Phase geht es konkret darum, das eigene Handeln zu reflektieren bzw. sich erneut zu fragen, welche Phase im chinesischen Sprichwort durch die Darbietung auf der Karnevalsfeier repräsentiert wird. In der offenen Plenumsdiskussion darüber wird vermutlich von den SuS geäußert, dass es sich bei der Darbietung ja bloß um eine satirische Auseinandersetzung mit der Rivalität zu der anderen Schule handelt und niemand wirklich zu Schaden gekommen ist, da ja der zur Handlung nicht wirklich vollzogen wurde, sondern es bei einer schauspielerischen Vorstellung ohne konkrete Opfer blieb. Hierzu wird nun die Frage aufgeworfen, ob es sich um ein Verbrechen ohne Opfer handelt oder ob es so etwas überhaupt geben kann. In der nun folgenden Phase der geleiteten Problemlösung werden die verschiedenen Opfer genannt: rivalisierende Schüler, Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund im Publikum, möglicherweise Minderjährige im Publikum, als auch die Schüler, die die Aufführung dargeboten haben, da sie zur ihrer eigenen charakterlichen Verrohung beigetragen haben.
Ergebnissicherung
In der nun darauf folgenden Phase der Festigung wird der Artikel 1 des Grundgesetzes an das Whiteboard projiziert und dazu Kants kategorischer Imperativ ausgeteilt. Die Schüler erarbeiten in Gruppen, wie eine Gesellschaft aussehen würde, die Anstands- und Respektlosigkeit zu ihren Maximen erhoben hat (Vgl. Karnevals-Problem). Abschließend werden die schriftlich fixierten Gruppenarbeitsergebnisse vorgetragen und dienen als Grundlage für die folgende Transferleistung (letzte Stufe des Bonbonmodells). Die Transferleistung liegt hier in der Beantwortung der Frage, ob die SuS in einer von ihnen vorher beschriebenen Gesellschaft leben wollen würden.