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Benutzer:SvenjaKlug: Unterschied zwischen den Versionen

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Der vorliegende Textauszug weist zunächst eine Zeitdeckung vor und anschließend eine Zeitraffung (vgl. Z. 17 ff.). Außerdem ist zu sagen, dass das Erzählverhalten auktorial ist.
 
Der vorliegende Textauszug weist zunächst eine Zeitdeckung vor und anschließend eine Zeitraffung (vgl. Z. 17 ff.). Außerdem ist zu sagen, dass das Erzählverhalten auktorial ist.
Schon Zu Beginn der Textstelle wird durch die Raumgestaltung Effis Situation deutlich: Sie befindet sich in einem ,,Zimmer“ (Z. 1), was zeigt, wie eingeengt sie sich fühlt.
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Schon Zu Beginn der Textstelle wird durch die Raumgestaltung Effis Situation deutlich: Sie befindet sich in einem ,,Zimmer“ (Z. 1), was zeigt, wie eingeengt sie sich von ihrer Ehe fühlt. Außerdem liegt ihr Zimmer „nach dem Garten hinaus“ (Z.1), in dem sie den größten Teil ihrer Kindheit verbracht hat, indem sie dort beispielsweise geschaukelt hat. Effi ist sehr kindlich und wird durch ihre Ehe eingeengt.Tochter alles ermöglichen und bieten, was daran deutlich wird, dass Effi alleine "in dem größeren" (Z.2) Zimmer schläft, während Roswitha und Annie zu zweit "in dem kleineren" (Z.1f.) Zimmer schlafen müssen. Dass die "Tür nur angelehnt" (Z.2) ist, verdeutlicht Effis Unsicherheit und zeigt ihre Ängste vor dem Alleinsein.Die Antithese ,,auf und ab” (Z.3) zeigt, dass Effi wegen dem bevorstehenden Hochzeitstag nervös ist, da sie Innstetten betrogen hat und Schuldgefühle bei ihr aufkommen.Die Fenster sind " geöffnet " ( ebd ). Damit wird deutlich, dass Effi unbewusst versucht, mehr Freiheit zu bekommen. Durch die geöffneten Fenster fühlt sie sich nicht mehr so eingeengt. Zudem will sie den Garten sehen, also der Ort, an dem sie früher glücklich war.Im folgenden wird Effis Abenteuerlust und der Wunsch nach Freiheit durch die Windmetaphorik durch Nomen wie „in dem Zuge“(Z.4) oder „Zugwind“(Z.5) unterstützt. Das „so hell[e]“(Z.6) Licht welches von draußen den Raum beleuchtet schafft eine angenehme Atmosphäre im Raum.Des Weiteren ist am Zimmer Effis besonders, dass Kriegsszenen in Goldrahmen (vgl. Z. 7) an der Wand hängen. Dass Kriegsszenen golden eingerahmt werden, deutet darauf hin, wie wichtig das Militär zur damaligen Zeit war. Allerdings kann Effi diese Szenen nicht besonders leiden (vgl. Z. 10), da sowohl Crampas, als auch Innstetten für das Militär tätig sind und sie somit an diesem ihr wichtigen Ort immer an die beiden erinnert wird.Effi schließt „das eine Fenster und setz[t] sich an das andere“ (Z. 11), um den Fokus wieder auf den Garten, also ihre Kindheit, zu legen. Die erlebte Rede des Erzählers, dass ihr „das alles so wohl [tut]“ (Z.12) zeigt, dass Effi eine schöne Kindheit hatte, nach welcher sie sich sehnt. Dass der Erzähler das weiß, ist ein Zeichen dafür, dass es sich um einen auktorialen Erzähler handelt.Der Autor nutzt im weiteren Verlauf des Textes zwei Metaphern, die eine Vorahnung für Effis Tod sind. Das Nomen " Sonnenuhr " ( Z. 13 ) macht deutlich, dass die Zeit für Effi abgelaufen ist, da die Uhr in der Nacht, wenn der " Mond " (ebd ) scheint, nicht mehr weiter geht. Zudem sind die Blätter der " Rhababerstauden " ( Z. 16 ) " herbstlich gelb " ( ebd ) verfärbt. Das deutet darauf hin, dass das Jahr fast vorbei ist. Dies ist eine Parallele zu Effis Leben, da auch Effis Leben fast vorbei ist.Diese Vergänglichkeit wird zuletzt noch einmal durch die Zeitraffung (vgl. Z. 17 ff.) unterstützt, da die vom Erzähler durch die Innensicht wiedergegebenen Gedanken an die letzten „zwei Jahre“ (Z. 17), in nur vier Zeilen zusammengefasst werden.Nachdem der " Besuch " ( Z. 18 ), mit dem auch Innstetten gemeint ist, gekommen ist, war Effi " eine Stunde später " ( Z. 19 ) schon verlobt. Die Verlobung ging also sehr schnell und war deswegen auch schon überstürzt. Effi hatte keine Gelegenheit, Innstetten vorher kennen zu lernen. Dies deutet auch schon auf die missglückte Ehe hin, da es zu vielen Konflikten führen kann, wenn man jemanden heiratet, ohne ihn zu kennen.
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Zusammenfassend kann man sagen, dass sich Effi in Hohen-Cremmen wohler fühlt, als bei Innstetten in Kessin. Sie ist mit der Situation als Ehefrau überfordert und will lieber ihr altes Leben als Kind zurück. Am einen Tag war sie noch Kind und hatte Freiheiten und von jetzt auf gleich wurde sie voreilig verheiratet ohne Innstetten vorher kennengelernt zu haben. Durch die Nutzung von Metaphern wird auch eine Vorahnung auf Effis bevorstehenden Tod deutlich.
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Der vorliegende Text „Zwischen Fremdbestimmung und Selbstbefreiung- Zur Deutung einer Emanzipation“ von Gerhard Fricke, welcher 1929 in Berlin veröffentlicht wurde und somit zur Epoche der neuen Sachlichkeit gehört ist ein Auszug aus dem Text „Gefühl und Schicksal bei Heinrich v. Kleist“ und thematisiert die Religion als Grundlage der Emanzipation.
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Der erste Sinnabschnitt (Z. 1-11) beschreibt das Leben der Marquise, welche aufgrund ihrer ,,Uneheliche(n) Schwangerschaft‘‘ (Z.1) von ihren Eltern verstoßen wird. Sie wird in diesem Abschnitt als ,,Heldin‘‘ (Z.2) bezeichnet, da sie sich gegen ihre Familie stellt.Das Adverb „erstmals“(Z.5) hebt dies besonders hervor und unterstützt den Begriff der „Heldin“(Z.4) da die Marquise besonders viel Kraft aufwendet um sich dem Willen ihres Vaters zu widersetzen und für sich und ihre Kinder selbstständig entscheidet. Denn obwohl die Marquise bereits eine eigene Familie hat, hat sie bisher immer ihren Vater über diese entscheiden lassen. Im zweiten Sinnabschnitt (Z. 12-20) wird das Handeln der Marquise näher erläutert. So beschreibt der Autor die ,,Selbsterhebung“ (Z. 13) der Marquise über die Forderung ihres Vaters als eine ,,Rückbesinnung auf Gott“ (Z. 14), da ihre Reinheit und Unschuld der Realität entgegenstehen.
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Zusammenfassend beschreibt der Autor also die heldenhafte Handlung der Marquise, um den Leser von ihrer Sinneswandlung zu überzeugen.
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Der Sachtext „Zwischen Fremdbestimmung und Selbstbefreiung- Zur Deutung einer Emanzipation“ von Gerhard Fricke, welcher 1929 veröffentlicht wurde und somit zur Epoche der Neuen Sachlichkeit gehört, thematisiert die Emanzipation am Bespiel der Figur „Marquise“ aus der Novelle „Die Marquise von O…“, welche 1808 von Kleist veröffentlicht wurde.
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In dem vorliegenden Textauszug wird zunächst einmal kurz die Problematik der Marquise erläutert. Aufgrund ihrer ,,uneheliche[n] Schwangerschaft” (Z.3) wird die Marquise von ihren ,,Eltern verstoßen” (Z.4). Bisher hatte sie sich immer unter ihren Vater gestellt und getan was er gesagt hat. Das Adverb „erstmals“(Z.5) hebt dies besonders hervor und unterstützt den Begriff der „Heldin“(Z.4) da die Marquise besonders viel Kraft aufwendet um sich dem Willen ihres Vaters zu widersetzen und für sich und ihre Kinder selbstständig entscheidet. Denn obwohl die Marquise bereits eine eigene Familie hat, hat sie bisher immer ihren Vater über diese entscheiden lassen. Diese dramatische Situation weckt in ihr den „Stolz der Unschuld“ (Z.8) und sie hilft sich selber indem sie beschließt ihre Eltern mit ihren Kindern zusammen zu verlassen.Durch diese Personifikation wird verdeutlicht, dass in der Marquise das zuvor verborgene Gefühl des Stolz aufkommt. Auch die Personifikation, dass sie dieser Stolz „ wie an ihrer eigenen Hand, aus der ganzen Tiefe […] empor‘ “ (Z. 9 ff.) hebt, zeigt, dass der Stolz die Marquise aus einer schweren Zeit führt. Diese schlechte Zeit wird metaphorisch durch die „Tiefe“ (Z. 10) dargestellt. Pütz ,,deutet diesen menschlichen Akt der Selbsterhebung als religiös motiviertes Geschehen, als eine Rückbesinnung auf Gott” (Z.12 ff.), was bedeutet, dass der religiöse Glaube ihr Kraft schenkt. Des weiteren bezeichnet er das Verhalten der Marquise als ,,Selbsterhebung” (ebd.), was zeigt, dass ihr bewusst wird, wie besonders und wichtig sie als individuelle Person ist. Der Autor stellt die „Unschuld“(Z. 15) und die „Reinheit“(Z. 16) in Bezug zueinander und zeigt somit zum einen die Unschuld insofern auf, da die Marquise wirklich nichts von einem Kind wusste und zum anderen somit auch die Reinheit der Marquise. Daher steht die Realität dem Gewissen der Marquise "unwiedersprechlich" (Z.19)gegenüber. Außerdem wird festgestellt, dass die Geschichte von Kleist die Schwangerschaft nun nicht mehr wie in anderen Werken positiv charakterisiert sondern sie die „Vernichtung der zeitlichen wie der absoluten Existenz“(Z.23.f.)zur Folge hat. Somit wird die Situation der Marquise nochmal deutlich alle Erklärungsversuche für die Realität liegen "völlig außerhalb des Bereiches der Möglichkeit" (Z.27) und können die Marquise somit nicht von ihrem Schicksal bewaren. Es wird deutlich, dass die Marquise ungerecht behandelt wird, was die Metapher ,,Spiel eines teuflischen Dämons” (Z. 32) zeigt. Obwohl sie von ihrer Familie verstoßen wird (vgl. Z. 32 ff.), entwickelt sie eine ,,Kraft” (Z. 38), welche sich als ,,stärker […] als die ganze furchtbare Wirklichkeit [erweist]” (Z.39 f.). Dies stellt ihre Selbstbefreiung dar, da sie es trotz des Streites mit ihrer Familie schafft, sich eigenständig auf den Beinen zu halten, was eine gewisse Stärke beweist. Sie entwickelt eine ,,unzerstörbare Einheit mit sich selbst und mit Gott” (Z.42 f.), da sie frei von Schuldgefühlen ist (vgl. Z. 43 f.). Diese Gewissheit, unschuldig zu sein, schenkt ihr Kraft (vgl. Z. 44). Danach bezieht sich Fricke auf Boeckmann, welcher in mehreren Studien Kleist als ,,heroischen Menschen” (Z. 50 f.) erwähnt hat. Dies bedeutet, Kleist hat sein Schicksal hingenommen, wie die Marquise, welche aufgrund ihres reinen Gewissens den Konflikt mit ihrer Familie hinnimmt. Auch die Kraft, welche einen ,,religiösen Ursprung[…]” (Z. 63) hat, unterstützt sie dabei.Gerhard Fricke fasst danach noch einmal zusammen, dass die Marquise „aus der Kraft ihres reinen Gefühls ihr Schicksal“ (Z. 74 f.) und somit auch eine „heroische Haltung“ (Z. 72) annimmt. Durch die Hinwendung zum Glauben, der als „zweite[r], fast noch schwerere[r] Schritt“ (Z. 71) bezeichnet wird, schafft die Marquise es, sich der „Wirklichkeit zu unterwerfen“ (Z. 76). Das bedeutet, die Marquise steht hinter der Realität, da sie weiß, dass sie die Wahrheit sagt und sich selbst nichts vorwerfen muss und nimmt ihr Schicksal nun alleine in die Hand, indem sie sich unabhängig von ihrer Familie macht. Die Marquise vertraut jetzt einzig und alleine auf „Gott[…]“ (Z. 77) und ihren Glauben.
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Zusammenfassend beschreibt der Autor also die heldenhafte Handlung der Marquise, um den Leser von ihrer Sinneswandlung zu überzeugen. Dabei bezieht er sich sowohl auf den Originaltext, als auch auf eine Deutung von Gerhard Fricke. Außerdem kann man sagen, dass Fricke in diesem Text die Selbsterhebung der Marquise durch die Religion erklärt. Zudem sieht er das Handeln der Marquise als Heldentat an, da sie es schafft trotz der Ausgrenzung aus der Familie an Gott festzuhalten und schafft es so Stärke zu schöpfen. Um zu zeigen wie besonders und überragend ihre Leistung und ihre Stärke sind benutzt der Autor viel Adjektive, um einen klaren Kontrast zwischen Wirklichkeit und Reinheit zu darzustellen.
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Der vorliegende Sachtext „Zur Darstellung der Vater-Tochter-Beziehung" von Heinz Politzer, welcher 1977 veröffentlicht wurde und somit in die literarische Epoche der Moderne einzuordnen ist, thematisiert die Besonderheit der Vater-Tochter-Beziehung in der Novelle "Die Marquise von O..", geschrieben von Heinrich von Kleist.
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Der Text lässt sich in vier Abschnitte unterteilen. Im ersten Abschnitt (Z. 1-13) erläutert Wolfgang Pütz die Meinung Heinz Politzers zur Darstellung der Beziehung zwischen der Marquise und ihrem Vater. Es liege nicht nur eine elterliche Beziehung vor, sondern „eine[…] inzestuöse[…] Beziehung“ (Z. 3). Der Vater sehe in der Tochter also mehr als nur seine Tochter. Er zeigt seine Erschrockenheit über die "Schamlosigkeit" (Z. 6), von Kleist etwas derartiges in der damaligen Zeit zu veröffentlichen, da es so etwas zu vor nie gegeben hat. Es wird eben diese Szene als Beispiel gewählt, da die angeführte Schamlosigkeit in der Szene zum einen ,,in seinem Werk ohne ihresgleichen“ (Z. 7) ist, diese zum anderen jedoch auch sehr ,,subli[m]“ (Z. 6) sei, womit Politzer ausdrückt, wie versteckt diese Schamlosigkeit in der Szene vorhanden ist und eben genau dies die Szene vor ,,aller Peinlichkeit“ (Z. 7) bewahrt. Kleist meint auch, der Vater sei „wie über das Mädchen seiner Liebe“(Z.10) gebeugt, was die Hingerissenheit zu der Tochter verdeutlicht und den Kontrast zeigt, der zwischen Tochter und Geliebten, also eigentlich ihm und seiner Frau, herrscht. Dadurch, dass der Autor "das Partizipium gebeugt"(Z.10) jedoch vergisst, rückt die Handlung in den Vordergrund und es fällt die Auslassung meist gar nicht auf.

Aktuelle Version vom 27. Mai 2019, 20:23 Uhr

14.11.18 Analyse Sachtexxtt

Der von Georg Büchner geschriebene Sachtext ,,Der Hessische Landbote" wurde 1834 als Flugblatt veröffentlicht, nachdem es von Pastor Friedrich Ludwig Weidig überarbeiten worden ist und übt Kritik an der Ungleichheit der Befölkerungsschichten. Das Flugblatt wurde in der Zeit des Vormärzes veröffentlicht. Zu dieser Zeit musste die untere Bevölkerungsschicht Abgaben an die obere Bevölkerungsschicht leisten und es herrschte generell ein großer Unterschied in der Ständegesellschaft. Büchner kündigt am Anfang des Textes an, dass er dem hessischen Land die ,,Wahrheit" (Z.5) verkünden will, wobei ,,hessischen Lande" (Z.4) eine Metapher für alle hessischen Einwohner ist. Mit Wahrheit ist gemeint, dass laut Büchner die obere Bevölkerungsschicht nur Lügen verbreitet. Das Flugblatt Büchners überhaupt zu veröffentlichen war für die damalige Situation sehr gewagt, denn wenn man ,,die Wahrheit sagt, wird [man] gehengt" (Z.5f.), ,,sogar der, welcher die Wahrheit liest, wird durchmeineidige Richter vielleicht gestraft" (Z.6f.). Es war also mehr als gefährlich seine eigene Meinung zu vertreten, vor allem wenn diese nicht zu Gunsten von der obersten Bevölkerungsschicht war, da einem schlimmstenfalls die Todesstrafe drohte, aufgrund nicht vorhandener Meinungsfreiheit. Büchner gibt den Lesern einige Tipps die sie beachten sollten, wenn sie das Flugblatt lesen. Sie sollen ,,das Blatt sorgfältig außerhalb ihres Hauses vor der Polizei verwahren" (Z.10f.), da die Polizei es sonst finden könnte. Außerdem soll man ,,es nur an treue Freunde mitteilen" (Z.12f.) und ,,denen, welchen sie nicht trauen wie sich selbst, dürfen sie es nur heimlich hinlegen" (Z.14f.), da ansonsten die Gefahr besteht verraten zu werden. Es wird ebenfalls gesagt, dass wenn das Blatt bei einem gefunden wird der es gelesen hat, man behaupten soll, man hätte es nur dem Kreisrat bringen wollen oder man solle so tun als hätte man es erst gar nicht gelesen, denn dann kann einem keine Schuld zugewiesen werden (vgl.Z.16-22). Die Antithese, der Vergleich bzw. die Ellipse ,,Friede den Hütten! Krieg den Palästen!" (Z.23) ist eine Kampfansage an die oberste Bevölkerungsschicht. Der Vergleich zwischen Hütten und Palästen soll noch einmal den großen Unterschied in der Ständegesellschaft verdeutlichen, wobei die Metapher ,,Hütten" (Z.23) für Armut und die Metapher ,,Palästen" (Z.23) für Reichtum steht. Der Pastor Friedrich Ludwig Weidig hat mit dem Konjunktiv zwei im Satz ,,als würde die Bibel Lügen gestraft" (Z.24.) eine irreale Situation beschrieben und verweißt somit noch einmal auf die Lügen der obersten Bevölkerungsschicht. Der deutliche Unterschied der Bevölkerungsschichten wird erneut verdeutlicht, wenn der Pastor aus der Bibel zitiert und behauptet, dass es so aussehen würde, als ob Gott die Bauern und Handwerker am fünften Tag und die Fürsten und Vornehmen am sechsten Tag erschaffen hätte und die Bauern und Bürger somit zu Tieren zählen würde. Das zeigt, dass Bauern und Bürger nur als Landtiere angesehen werden, über die die Fürsten und Vornehmen als Menschen herrschen sollen. ,,Das Leben der Vornehmen ist ein langer Sonntag"(Z.31f.) und ,,Das Leben des Bauern ist ein langer Werktag" (Z.40f.), was soviel bedeutet, dass die Fürsten und die Vornehmen einen Ruhetag in der Woche haben, da sie sich auf Gunsten der Bürger ausruhen können, weil diese für sie arbeiten. Abschließend kann man sagen dass Büchner bzw.der Pastor ein großes Risiko mit der Veröffentlichung des Flugblattes eingegangen sind, da diese mit dem Tod bestraft werden, sobald der Kreisrat davon erfährt, allerdings wollten sie, dass alle die Wahrheit über die Ständegesellschaft erfahren. Sie wollten an alle restlichen Bürger , die nicht zur obersten Bevölkerungsschicht gehören, appellieren, weil sie sich nicht wie Tiere behandeln und ausbeuten lassen sollen.

Das Drama „Woyzeck“ und das Flugblatt „Der Hessische Landbote“ wurden beide zu Beginn des 19.Jahrhunderts von Georg Büchner geschrieben.

Religion spielte damals eine große Rolle. Im Flugblatt hat Pastor Weidig Ergänzungen vorgenommen. Zum Beispiel spielt er darauf an, dass die Fürsten der Meinung sind, dass es in der Entstehungsgeschichte so aussieht, dass die Bauern und Bürger zu Tieren gezählt werden, wobei alleine die Fürsten die Menschen sind, die über die Tiere, also die Bauern, herrschen. Im Drama wird die Religion ebenfalls erwähnt, als Marie sich an die Bibel wendet um Hilfe zu bekommen (Szene 17). Der Unterschied zwischen der oberen und der unteren Bevölkerungsschicht ist ebenfalls daran zu erkennen, dass im Flugblatt deutlich wird, dass die Fürsten sich aufgrund der Bauern ausruhen können, da diese Abgaben an sie leisten. Der Vergleich zwischen Hütten und Paläste verdeutlicht noch einmal vor allem den Unterschied zwischen Arm und Reich. Im Drama kann man dazu ebenfalls Parallelen ziehen. Woyzeck ist ein armer Soldat, der an einem Experiment teilnimmt um mehr Geld hat um seine Familie ernähren zu können. Der Tambourmajor hat eine Affäre mit Marie, da er ein höheres Ansehen und mehr Geld hat und sich Marie aufgrund dessen von ihm verführen lässt. Eine weitere Parallele ist, dass in beiden Texten auf die Missstände der unteren Bevölkerungsschicht hingewiesen wird und die Fürsten, also die obere Bevölkerungsschicht kritisiert wird. Es war sehr gewagt von Büchner das Flugblatt, sowie das Drama zu veröffentlichen, da zu dieser Zeit noch keine Meinungsfreiheit vorhanden war und man für die Veröffentlichung solch einer Meinung über die Fürsten ins Gefängnis kam bzw schlimmstenfalls sogar getötet worden ist. Ein Unterschied ist allerdings die Darstellungsweise der Missstände bzw der Kritik. Im Drama werden die Missstände und die Kritik an die obere Bevölkerungsschicht äußert, indem das Leben von einem Mann aus der untere Bevölkerungsschicht beschrieben wird. Im Flugblatt werden Fakten genannt, die im Zusammenspiel mit religiöser Sicht eine Kampfansage gegenüber der Fürsten darstellen.


Der von Georg Büchner geschriebene Sachtext ,,Brief: An die Familie" wurde im Juli 1835 in Straßburg in der Epoche des Vormärzes geschrieben und thematisiert den eigentlichen Sinn des Berufes eines Dichters. Der Textauszug beginnt mit der Definition eines dramatischen Dichters(vgl.Z.1) laut Büchner. Er vergleicht Dramatiker mit Wissenschaftler, denn er sagt, dass ein Dramatiker eine Geschichte anhand einer Figur erzählt und einen ,,in das Leben einer Zeit hineinversetzt"(Z.4f.) und ein Wissenschaftler lediglich Fakten nennt uns nur ,,eine trockene Erzählung"(Z.4) gibt. Büchner meint, dass ,,aber die Geschichte [..]vom lieben Herrgott nicht zu einer Lektüre für junge Frauenzimmer geschaffen worden"(Z.10f.) ist, was soviel heißt, dass ein Dichter die Geschichte nicht so verändern soll, dass auch Frauen die Geschichten lesen konnten, sondern die Geschichte so beschreiben soll, wie sie wirklich passiert ist. Büchner zieht einen Geschichtsvergleich, denn laut ihm soll der Dichter Gestalten erschaffen und Dinge erfinden(vgl.Z.12f.) und ,,vergangene Zeiten wieder aufleben"(Z.13) lassen, damit die Menschen aus Fehlern lernen. Wenn der Dichter aber die Geschichte so schreiben würde wie sie wirklich passiert ist, müsste man über Gott klagen, da er ,,eine Welt erschaffen [hat], worauf so viele Liederlichkeiten vorfallen"(Z.21f.), was bedeutet, dass Gott für die Ungerechtigkeiten der Welt zuständig ist. Er sagt auch als nächstes, dass alle meinen, ,,der Dichter müsse die Welt nicht zeigen wie sie ist, sondern wie sie sein sollte"(Z.23f.) liege falsch. Die Metapher ,,Marionetten mit himmelblauen Nasen"(Z.28) verdeutlicht erneut den fehlenden Realismus bei einigen Dichtern. Als letztes betont er, dass er wenig von Schiller hält(vgl.Z.32), da Schiller einer der Dichter ist, der die Geschichten verfälscht und verharmlost. Er bezeichnet ihn als ,,Idealdichter"(Z.27) Zusammenfassend kann man sagen, dass Büchner nichts von Idealdichtern wie Schiller hält, die Geschichten verändern und idealistisch klingen lassen. Er mag lediglich die Art von Dichtern, die ihren Beruf seiner Meinung nach richtig ausüben und die historischen Ereignisse und das Leben zu einer bestimmten Zeit anhand erfundener Geschichten und Figuren verdeutlichen, da Gott die Welt so erschaffen hat wie sie ist und sie auch mit ihren Ungerechtigkeiten gewollt hat.


Nr.1 Der von Georg Büchner geschriebene ,,Brief an die Eltern" wurde am 5.April 1833 in Straßburg in der Epoche des Vormärzes geschrieben und thematisiert Büchners Meinung zum Thema ,,Revolution und Gewalt".

Im ersten Sinnabschnitt(Z.1) erklärt Büchner den Grund seines Briefes an seine Eltern. Er hat von ihnen einen ,,Brief mit den Erzählungen aus Frankfurt"(Z.1) erhalten und antwortet ihnen nun daraufhin. Bereits am Anfang macht Büchner seine Meinung deutlich. Im Bezug zur gescheiterten politischen Aktion in Frankfurt ist er für den Einsatz von Gewalt(vgl.Z.1f.). Im zweiten Sinnabschnitt(Z.2-7) übt er Kritik an den Zugeständnissen der Fürsten, da diese ,,durch die Notwendigkeit abgezwungen"(Z.3) seien was bedeutet, dass diese lediglich durch kämpferischen Einsatz errungen worden sind. Mit den Personalpronomen ,,Wir"(Z.2) und ,,uns"(Z.4) meint er die Volksgruppe, insbesondere seine Eltern, wobei er sich mit einschließt. Büchner verspottet die Fürsten, da diese das Volk als Anhängsel betrachten und ausnutzen. Diesen Spott verdeutlicht er anhand einiger Metaphern wie zum Beispiel ,,elendes Kinderspielzeug"(Z.4) oder ,,dem ewigen Maulaffen Volk seine zu eng geschnürte Wickelschnur"(Z.5). Er äußert ebenfalls Kritik am Volk selbst, da dieses sich einbildet, es könnte mit harmlosen Waffen wie einem ,,hölzerne[n] Säbel"(Z.6) und einer ,,blecherne[n] Flinte"(Z.6) gegen die Fürsten vorgehen. Im dritten Sinnabschnitt(Z.8-10) analysiert er die Situation. Nach Büchners Frage an seine Eltern ob sie sich nicht in einem ewigen Gewaltzustand befinden antwortet er selber metaphorisch, dass sie ,,im Kerker geboren und großgezogen"(Z.9) sind, sie ,,im Loch stecken mit angeschmiedeten Händen und Füßen"(Z.10) und sie ,,Knebel im Munde"(Z.10) haben.


Der von Theodor Fontane verfasste Roman ,,Effi Briest" wurde 1894 in der Epoche des Bürgerlichen Realismus veröffentlicht und thematisiert die Wichtigkeit des Ansehens in der Gesellschaft im 19.Jahrhundert. Der Textauszug handelt von der Annäherung zwischen Crampas und Effi, die eine Affäre haben und sich auf dem Rückweg nach Kessin in einem Schlitten befinden.

Effi Briest wird bereits im Jugendalter mit dem ehemaligen Geliebten der Mutter verheiratet. Nach der Hochzeitsreise und dem zusammenziehen in Kessin in Innstettens Haus bekommen sie ihre Tochter Annie. Innstettenmuss wegen seiner Arbeit viel reisen, weswegen Effi sich alleine fühlt und denkt, dass es im Haus spuken würde. Einige Monate später macht sie Bekanntschaft mit Crampas, welcher das Gegenteil Innstettens ist und beginnt eine Affäre mit ihm. Die Heimkehr nach einer Schlittenfahrt von Effi, Crampus und Innstetten führt zur vorliegenden Situation. Etwas später ziehen Effi und Innstetten nach Berlin, aufgrund der Verbesserung des Ansehens von Innstetten. 6 Jahre später findet Innstetten Briefe von Crampas an Effi und deckt somit ihre damalige Affäre auf. Trotz seines Ansehens will er, dass Effi auszieht, woraufhin sie bei ihren Eltern unterkommt. Sie wird so schwer krank, dass sie stirbt und auf dem Rondell im Garten begraben wird.

Bereits am Anfang des Textes wird deutlich, dass Effi sich ,,unschlüssig"(Z.1) ist, ob sich Crampas neben sie setzen soll. Das verdeutlicht ihre Unsicherheit, welche Crampas als ,,Frauenkenner"(Z.5) verstehen und nachvollziehen kann. Effi entscheidet sich dann aber doch ihn neben sich sitzen zu lassen(vgl.Z.6ff.). Obwohl sich Effi ein wenig unwohl fühlt, kann sie ,,seine Gegenwart [nicht] verbitten"(Z.7), ihm also seine Anwesenheit nicht verbieten. Anfangs verläuft die Rückfahrt wie ,,im Fluge"(Z.8), was methaphorisch für die schnell vergehende gemeinsame Zeit, aber auch für die hohe Geschwindigkeit des Schlittens steht. Kurz danach erwarten sie am anderen Ufer ,,dunkle Waldmassen"(Z.10), wobei das Adjektiv ,,dunkel"(Z.10) und das Nomen ,,Masse"(Z.10) für eine bedrückende und angsteinflößende Umgebung sorgt. Innstetten beschließt einen anderen und ,,schmaleren Weg"(Z.16) zu nehmen wie Crampus und Effi. Dies deutet an, dass sich im weiteren Verlauf des Romans ihre Wege trennen werden. Im Kontrast zum dunklen, beengten Wald, welcher im Laufe der Schlittenfahrt vorzufinden ist, stehen ,,Luft und Licht"(Z.19), welche am Anfang den Wald umschrieben haben und für Freiheit, Leben und Glücklichkeit stehen. Nun ist Effi vin Bäumen umgeben und hat nur noch ,,dunkl[e] Kronen"(Z.20) über sich, welche ihre Angst verstärken. Ihre Angst wird ebenfalls am ,,zittern"(Z.21) deutlich. Da Innstetten nicht für sie da ist, schiebt sie ihre Finger ineinander, ,,um sich einen Halt zu geben"(Z.22). Den Halt, den Innstetten ihr nicht geben kann, sucht sie bei Gott, als sie ihr bittet, dass Gott eine Mauer um sie bauen soll, die sie schützt(vgl.Z.25). Sie merkt aber, dass ihre Worte tot sind (vgl.Z.27) und nichts bringen. Sie weiß, dass die Affäre zu Krampas falsch ist, aber fühlt sich dort wohler, was die Antithese ,,fürchte[t]"(Z.27) und ,,Zauberbann"(Z.28) verdeutlicht. Crampas spricht sie fürsorglich, aber auch verführerisch an, indem er sie ,,leis"(Z.30) mit ihrem Namen anspricht. Crampas nimmt ihre Hand(vgl.Z.31) und küsst sie(vgl.Z.33), um ihr etwas ihre Angst zu nehmen und um seine Liebe auszudrücken. Der Kuss wird mit dem Adjektiv ,,heiß"(Z.32) umschrieben, was seine Leidenschaft und Liebe beschreibt. Ihre Liebe zu ihm und ihre Schwäche für ihn werden durch die Verführung ihrer ,,Ohnmacht"(Z.33) verdeutlicht. Effis Angst verschwindet, als sie den Wald verlassen und Schlittengeräusche(vlg.Z.35f.) hören und kleine Häuser(vgl.Z.38) sehen. Der Textauszug ist in der Er-/Sie-Erzählperspektive geschrieben, da der Erzähler Effis Gefühle kennt. Augrund der deutlichen Metaphorik wie zum Beispiel das Trennen der Wege von Effi und Innstetten oder die Darstellung von Crampas wird auf den weiteren Verlauf hingewiesen. Der weitere Verlauf besteht somit aus der Affäre von Effi und Crampas, welche beendet wird, wobei Innstetten jedoch einige Jahre später von der Affäre rausfindet und sich von Effi trennt.


Der von Theodor Fontane verfasste Roman ,,Effi Briest" wurde 1894 in der Epoche des poetischen Realismus veröffentlicht und thematisiert die Wichtigkeit des Ansehens in der Gesellschaft und die Rolle der Frau in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts.

Effi heiratet Innstetten, den ehemaligen Geliebten ihrer Mutter. Sie fühlt sich mit ihrem Kind alleine gelassen, da Innstetten viel reisen muss. Effi geht daraufhin eine Affäre mit Crampas ein. Im vorliegenden Textauszug diskutieren Effis Eltern über sie und ihr Leben. Im weiteren Verlauf trennen sich Effi und Innstetten und Effi zieht wieder zu ihren Eltern. Anschließend stirbt sie aufgrund einer schweren Krankheit.

Der vorliegende Textauszug ist ein Dialog zwischen Effis Eltern. In der Textstelle kommt die Sorge des Vaters zum Ausdruck, weil er denkt, dass Effi keine Liebe für Innstetten empfindet und nicht glücklich ist. Zu Beginn fragt Effis Vater seine Frau wie er Effi findet (vgl. Z. 4) , was seine Sorge um Effis Wohlergehen verdeutlicht. Seine Frau antwortet mit „[l]ieb und gut wie immer“ (Z. 5) und beschreibt sie mit den Adjektiven „lieb“ (Z. 5) , „gut“ (ebd.) und „liebenswürdig“ (Z. 6) , was, wie auch im weiteren Verlauf zu erkennen ist, ein Versuch vom Effis Mutter ist, um ihre Gefühle und Gedanken von ihrem ehemaligen Geliebten Innstetten zu verstecken. Effis Mutter bemerkt Effis Vorfreude nach einem Besuch in Hohen Cremmen (vgl. Z. 7) , wobei der Vater meint, dass sie sich mehr freue, als es ihm „lieb ist“ (Z. 5) . Das verdeutlicht erneut die Sorge des Vaters, dass Effi bei Innstetten nicht glücklich ist. Seine Sorge drückt er ebenfalls mit dem Konjunktiv | „Eigentlich ist es, als wäre dies hier immer noch ihre Heimstätte“ (Z. 10) . Er vergleicht Innstetten mit einem „Juwel“ (Z. 11 f.) und Anni mit einem „Engel“ (ebd.) . Die Metapher Juwel zeigt, dass Innstetten ein hohes Ansehen und viel Geld hat. Damit will er sagen, dass Effi doch eigentlich einen guten Mann hat. Die Metapher Engel zeigt, dass Anni ein Geschenk des Himmels ist und Effi glücklich sein sollte so ein liebes Kind zu haben. Effis Vater ist bewusst, dass Effi Innstetten „mehr schätz[t] als lieb[t]“ (Z. 21) und die Ehe bald enden wird, da er der Meinung ist, dass eine Ehe aus Liebe nicht immer und eine Ehe aufgrund von Geld und Ansehen nie halten kann (vgl. Z. 22 f.) . Seine eigene Ehe besteht laut ihm nur aufgrund der Liebe, da er seiner Meinung nach gar nicht das Ansehen gehabt hätte zurzeit ihre Hochzeit, aufgrund dessen sie hätte ihn heiraten wollen (vgl. Z. 27 f.) . Jedoch möchte er darüber ungern sprechen, da er erneut auf das Thema Effi zurückkommt. Seine Frau jedoch kritisiert ihn für sein Interesse an Effis Situation, da sie sich nicht länger mit ihm darüber unterhalten möchte. Sie beschwert sich über sein ,,Alles-wissen-wollen" (Z. 33) und sein ,,schrecklich naiv[es]" (ebd.) Fragen.Um Effi zu beschreiben benötigt ihre Mutter anschließend eine kurze Pause, um es so auszudrücken, dass ihr Mann nicht allzu viel daraus schließen kann. Letztendlich sagt Effis Mutter dass sie denkt, Effi werde „den lieben Gott einen guten Mann sein […] lassen und sich […] trösten, er werde wohl nicht allzu streng mit ihr sein“ (S.182 Z. 6 f.) .

Der Textauszug ist in der auktorialen Erzählperspektive geschrieben, sodass der Leser die Gefühle aller Personen nachvollziehen kann und die Dinge aus ihrer Sicht sehen kann. Der Dialog ist in der Zeitdeckung geschrieben. Es scheint, als könne der Leser Teil dieses Dialogs sein und eingreifen. Der Dialog findet in Hohen Cremmen statt, im Hause des Ehepaars von Briest, dass für Effi eine vertraute Umgebung ist, da sie dort aufgewachsen ist. Außerdem fühlt sie sich dort am wohlsten.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Sorgen von Effis Vater, dass sie nicht glücklich und nicht verliebt sein , sehr deutlich. Im Kontrast dazu ist die Mutter zu betrachten, welche die Ehe von Effi und Innstetten schön redet, um von ihren eigenen Gefühlen ihres ehemaligen Geliebten Innstetten zu verbergen. Außerdem weiß sie mehr wie Mann, da sie einen Brief von Effi erhalten hatte, worin Effi ihre Gefühle und Gedanken zu Innstetten äußert und sie weiß, dass Effi mit Innstetten glücklich sein wird.


Im folgenden werde ich die Figur Effi aus dem Roman „Effi Briest“ und die Figur Marie aus dem Drama „Woyzeck“ miteinander Vergleichen.

Zwischen den beiden Figuren sind einige Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede zu erkennen. Zu den Unterschieden ist zu sagen, dass Marie und Effi aus verschiedenen sozialen und finanziellen Verhältnissen stammen. Marie stammt aus armen Verhältnissen, sodass ihr Mann Woyzeck mehrere Tätigkeiten ausüben muss, um seine Familie zu ernähren. Effi hingegen stammt aus einem wohlhabenden und angesehenen Herrenhaus und auch in ihrem weiteren Leben muss sie sich keine Gedanken um ihre finanzielle Situation machen, da sie bereits im Jugendalter Innstetten, einen Landrat, geheiratet hatte. Gemeinsam haben sie z.B., dass beide ein Kind haben, wobei Marie ein unehrliches und Effi ein ehrliches Kind hat. Marie ist im Gegensatz zu Effi lediglich die Freundin von Woyzeck, da Effi mit Innstetten verheiratet ist. Außerdem haben beide mit einer unglücklichen Ehe, aber auch mit der Einsamkeit zu kämpfen, da ihre Männer aufgrund ihres Berufes kaum zu Hause sind. Des Weiteren beginnen beide Frauen eine Affäre. Marie beginnt eine Affäre mit dem höher angesehenen Tambourmajor, wobei Effi sich auf eine Affäre mit dem niedriger angesehenen Major Crampas einlässt. Effi geht die Affäre aufgrund ihrer Einsamkeit und der unglücklichen Ehe ein, aber auch, da sie Crampas im Gegensatz zu Innstetten wirklich liebt. Marie hingegen beginnt die Affäre mit dem Tambourmajor aufgrund des höheren Ansehens in der Gesellschaft und seiner finanziellen Lage. Ein weiterer Unterschied ist das Wissen von Woyzeck im Gegensatz zu Innstettens jahrelanger Ungewissheit über die jeweiligen Affären. Marie und Effi sterben beide am Ende, allerdings aus unterschiedlichen Gründen. Marie wird von Woyzeck aufgrund seiner Eifersucht umgebracht, indem er mehrmals mit einem Messer auf sie einsticht und sie anschließend im Weiher ertränkt. Effi hingegen stirbt, da Innstetten von ihrer Affäre erfährt und sie verlassen muss, um sein Ansehen zu bewahren. Daraufhin kommt Effi zwar bei ihren Eltern unter, allerdings hat sie nun ihr Ansehen in der Gesellschaft sowie den Kontakt zu ihrer Tochter verloren und wird daraufhin schwer krank, bis sie schlussendlich daran stirbt und im Rondell im Garten der Eltern begraben wird.

Zusammenfassend kann man sagen, dass es schwer ist, zu behaupten das zwischen Marie und Effi mehr Unterschiede oder Gemeinsamkeiten bestehen, da meiner Meinung nach Gemeinsamkeiten und Unterschiede sehr ausgeglichen sind.


Der von Theodor Fontane verfasste Roman ,,Effi Briest" wurde 1894 in der Epoche des poetischen Realismus veröffentlicht und thematisiert die Wichtigkeit des Ansehens in der Gesellschaft und die Rolle der Frau in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts.

Effi heiratet Innstetten, den ehemaligen Geliebten ihrer Mutter. Sie fühlt sich mit ihrem Kind alleine gelassen, da Innstetten viel reisen muss. Effi geht aufgrund dessen eine Affäre mit Crampas ein. Innstetten muss z.b. in Berlin jemanden vertreten und Effi und ihre Tochter gehen solange zu ihren Eltern nach Hohen Cremmen. Nachdem Innstetten aus Berlin zurückkommt entdeckt er Zuhause die Briefe, die Crampas Effi früher geschrieben hatte und somit fällt die ehemalige Affäre der beiden auf. Innstetten trennt sich von Effi und sie muss zu ihren Eltern ziehen und hat auch keinen Kontakt zu ihrer Tochter. Sie wird krank und stirbt anschließend.

Der vorliegende Textauszug weist zunächst eine Zeitdeckung vor und anschließend eine Zeitraffung (vgl. Z. 17 ff.). Außerdem ist zu sagen, dass das Erzählverhalten auktorial ist. Schon Zu Beginn der Textstelle wird durch die Raumgestaltung Effis Situation deutlich: Sie befindet sich in einem ,,Zimmer“ (Z. 1), was zeigt, wie eingeengt sie sich von ihrer Ehe fühlt. Außerdem liegt ihr Zimmer „nach dem Garten hinaus“ (Z.1), in dem sie den größten Teil ihrer Kindheit verbracht hat, indem sie dort beispielsweise geschaukelt hat. Effi ist sehr kindlich und wird durch ihre Ehe eingeengt.Tochter alles ermöglichen und bieten, was daran deutlich wird, dass Effi alleine "in dem größeren" (Z.2) Zimmer schläft, während Roswitha und Annie zu zweit "in dem kleineren" (Z.1f.) Zimmer schlafen müssen. Dass die "Tür nur angelehnt" (Z.2) ist, verdeutlicht Effis Unsicherheit und zeigt ihre Ängste vor dem Alleinsein.Die Antithese ,,auf und ab” (Z.3) zeigt, dass Effi wegen dem bevorstehenden Hochzeitstag nervös ist, da sie Innstetten betrogen hat und Schuldgefühle bei ihr aufkommen.Die Fenster sind " geöffnet " ( ebd ). Damit wird deutlich, dass Effi unbewusst versucht, mehr Freiheit zu bekommen. Durch die geöffneten Fenster fühlt sie sich nicht mehr so eingeengt. Zudem will sie den Garten sehen, also der Ort, an dem sie früher glücklich war.Im folgenden wird Effis Abenteuerlust und der Wunsch nach Freiheit durch die Windmetaphorik durch Nomen wie „in dem Zuge“(Z.4) oder „Zugwind“(Z.5) unterstützt. Das „so hell[e]“(Z.6) Licht welches von draußen den Raum beleuchtet schafft eine angenehme Atmosphäre im Raum.Des Weiteren ist am Zimmer Effis besonders, dass Kriegsszenen in Goldrahmen (vgl. Z. 7) an der Wand hängen. Dass Kriegsszenen golden eingerahmt werden, deutet darauf hin, wie wichtig das Militär zur damaligen Zeit war. Allerdings kann Effi diese Szenen nicht besonders leiden (vgl. Z. 10), da sowohl Crampas, als auch Innstetten für das Militär tätig sind und sie somit an diesem ihr wichtigen Ort immer an die beiden erinnert wird.Effi schließt „das eine Fenster und setz[t] sich an das andere“ (Z. 11), um den Fokus wieder auf den Garten, also ihre Kindheit, zu legen. Die erlebte Rede des Erzählers, dass ihr „das alles so wohl [tut]“ (Z.12) zeigt, dass Effi eine schöne Kindheit hatte, nach welcher sie sich sehnt. Dass der Erzähler das weiß, ist ein Zeichen dafür, dass es sich um einen auktorialen Erzähler handelt.Der Autor nutzt im weiteren Verlauf des Textes zwei Metaphern, die eine Vorahnung für Effis Tod sind. Das Nomen " Sonnenuhr " ( Z. 13 ) macht deutlich, dass die Zeit für Effi abgelaufen ist, da die Uhr in der Nacht, wenn der " Mond " (ebd ) scheint, nicht mehr weiter geht. Zudem sind die Blätter der " Rhababerstauden " ( Z. 16 ) " herbstlich gelb " ( ebd ) verfärbt. Das deutet darauf hin, dass das Jahr fast vorbei ist. Dies ist eine Parallele zu Effis Leben, da auch Effis Leben fast vorbei ist.Diese Vergänglichkeit wird zuletzt noch einmal durch die Zeitraffung (vgl. Z. 17 ff.) unterstützt, da die vom Erzähler durch die Innensicht wiedergegebenen Gedanken an die letzten „zwei Jahre“ (Z. 17), in nur vier Zeilen zusammengefasst werden.Nachdem der " Besuch " ( Z. 18 ), mit dem auch Innstetten gemeint ist, gekommen ist, war Effi " eine Stunde später " ( Z. 19 ) schon verlobt. Die Verlobung ging also sehr schnell und war deswegen auch schon überstürzt. Effi hatte keine Gelegenheit, Innstetten vorher kennen zu lernen. Dies deutet auch schon auf die missglückte Ehe hin, da es zu vielen Konflikten führen kann, wenn man jemanden heiratet, ohne ihn zu kennen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass sich Effi in Hohen-Cremmen wohler fühlt, als bei Innstetten in Kessin. Sie ist mit der Situation als Ehefrau überfordert und will lieber ihr altes Leben als Kind zurück. Am einen Tag war sie noch Kind und hatte Freiheiten und von jetzt auf gleich wurde sie voreilig verheiratet ohne Innstetten vorher kennengelernt zu haben. Durch die Nutzung von Metaphern wird auch eine Vorahnung auf Effis bevorstehenden Tod deutlich.

Der vorliegende Text „Zwischen Fremdbestimmung und Selbstbefreiung- Zur Deutung einer Emanzipation“ von Gerhard Fricke, welcher 1929 in Berlin veröffentlicht wurde und somit zur Epoche der neuen Sachlichkeit gehört ist ein Auszug aus dem Text „Gefühl und Schicksal bei Heinrich v. Kleist“ und thematisiert die Religion als Grundlage der Emanzipation.

Der erste Sinnabschnitt (Z. 1-11) beschreibt das Leben der Marquise, welche aufgrund ihrer ,,Uneheliche(n) Schwangerschaft‘‘ (Z.1) von ihren Eltern verstoßen wird. Sie wird in diesem Abschnitt als ,,Heldin‘‘ (Z.2) bezeichnet, da sie sich gegen ihre Familie stellt.Das Adverb „erstmals“(Z.5) hebt dies besonders hervor und unterstützt den Begriff der „Heldin“(Z.4) da die Marquise besonders viel Kraft aufwendet um sich dem Willen ihres Vaters zu widersetzen und für sich und ihre Kinder selbstständig entscheidet. Denn obwohl die Marquise bereits eine eigene Familie hat, hat sie bisher immer ihren Vater über diese entscheiden lassen. Im zweiten Sinnabschnitt (Z. 12-20) wird das Handeln der Marquise näher erläutert. So beschreibt der Autor die ,,Selbsterhebung“ (Z. 13) der Marquise über die Forderung ihres Vaters als eine ,,Rückbesinnung auf Gott“ (Z. 14), da ihre Reinheit und Unschuld der Realität entgegenstehen.


Zusammenfassend beschreibt der Autor also die heldenhafte Handlung der Marquise, um den Leser von ihrer Sinneswandlung zu überzeugen.




Der Sachtext „Zwischen Fremdbestimmung und Selbstbefreiung- Zur Deutung einer Emanzipation“ von Gerhard Fricke, welcher 1929 veröffentlicht wurde und somit zur Epoche der Neuen Sachlichkeit gehört, thematisiert die Emanzipation am Bespiel der Figur „Marquise“ aus der Novelle „Die Marquise von O…“, welche 1808 von Kleist veröffentlicht wurde.

In dem vorliegenden Textauszug wird zunächst einmal kurz die Problematik der Marquise erläutert. Aufgrund ihrer ,,uneheliche[n] Schwangerschaft” (Z.3) wird die Marquise von ihren ,,Eltern verstoßen” (Z.4). Bisher hatte sie sich immer unter ihren Vater gestellt und getan was er gesagt hat. Das Adverb „erstmals“(Z.5) hebt dies besonders hervor und unterstützt den Begriff der „Heldin“(Z.4) da die Marquise besonders viel Kraft aufwendet um sich dem Willen ihres Vaters zu widersetzen und für sich und ihre Kinder selbstständig entscheidet. Denn obwohl die Marquise bereits eine eigene Familie hat, hat sie bisher immer ihren Vater über diese entscheiden lassen. Diese dramatische Situation weckt in ihr den „Stolz der Unschuld“ (Z.8) und sie hilft sich selber indem sie beschließt ihre Eltern mit ihren Kindern zusammen zu verlassen.Durch diese Personifikation wird verdeutlicht, dass in der Marquise das zuvor verborgene Gefühl des Stolz aufkommt. Auch die Personifikation, dass sie dieser Stolz „ wie an ihrer eigenen Hand, aus der ganzen Tiefe […] empor‘ “ (Z. 9 ff.) hebt, zeigt, dass der Stolz die Marquise aus einer schweren Zeit führt. Diese schlechte Zeit wird metaphorisch durch die „Tiefe“ (Z. 10) dargestellt. Pütz ,,deutet diesen menschlichen Akt der Selbsterhebung als religiös motiviertes Geschehen, als eine Rückbesinnung auf Gott” (Z.12 ff.), was bedeutet, dass der religiöse Glaube ihr Kraft schenkt. Des weiteren bezeichnet er das Verhalten der Marquise als ,,Selbsterhebung” (ebd.), was zeigt, dass ihr bewusst wird, wie besonders und wichtig sie als individuelle Person ist. Der Autor stellt die „Unschuld“(Z. 15) und die „Reinheit“(Z. 16) in Bezug zueinander und zeigt somit zum einen die Unschuld insofern auf, da die Marquise wirklich nichts von einem Kind wusste und zum anderen somit auch die Reinheit der Marquise. Daher steht die Realität dem Gewissen der Marquise "unwiedersprechlich" (Z.19)gegenüber. Außerdem wird festgestellt, dass die Geschichte von Kleist die Schwangerschaft nun nicht mehr wie in anderen Werken positiv charakterisiert sondern sie die „Vernichtung der zeitlichen wie der absoluten Existenz“(Z.23.f.)zur Folge hat. Somit wird die Situation der Marquise nochmal deutlich alle Erklärungsversuche für die Realität liegen "völlig außerhalb des Bereiches der Möglichkeit" (Z.27) und können die Marquise somit nicht von ihrem Schicksal bewaren. Es wird deutlich, dass die Marquise ungerecht behandelt wird, was die Metapher ,,Spiel eines teuflischen Dämons” (Z. 32) zeigt. Obwohl sie von ihrer Familie verstoßen wird (vgl. Z. 32 ff.), entwickelt sie eine ,,Kraft” (Z. 38), welche sich als ,,stärker […] als die ganze furchtbare Wirklichkeit [erweist]” (Z.39 f.). Dies stellt ihre Selbstbefreiung dar, da sie es trotz des Streites mit ihrer Familie schafft, sich eigenständig auf den Beinen zu halten, was eine gewisse Stärke beweist. Sie entwickelt eine ,,unzerstörbare Einheit mit sich selbst und mit Gott” (Z.42 f.), da sie frei von Schuldgefühlen ist (vgl. Z. 43 f.). Diese Gewissheit, unschuldig zu sein, schenkt ihr Kraft (vgl. Z. 44). Danach bezieht sich Fricke auf Boeckmann, welcher in mehreren Studien Kleist als ,,heroischen Menschen” (Z. 50 f.) erwähnt hat. Dies bedeutet, Kleist hat sein Schicksal hingenommen, wie die Marquise, welche aufgrund ihres reinen Gewissens den Konflikt mit ihrer Familie hinnimmt. Auch die Kraft, welche einen ,,religiösen Ursprung[…]” (Z. 63) hat, unterstützt sie dabei.Gerhard Fricke fasst danach noch einmal zusammen, dass die Marquise „aus der Kraft ihres reinen Gefühls ihr Schicksal“ (Z. 74 f.) und somit auch eine „heroische Haltung“ (Z. 72) annimmt. Durch die Hinwendung zum Glauben, der als „zweite[r], fast noch schwerere[r] Schritt“ (Z. 71) bezeichnet wird, schafft die Marquise es, sich der „Wirklichkeit zu unterwerfen“ (Z. 76). Das bedeutet, die Marquise steht hinter der Realität, da sie weiß, dass sie die Wahrheit sagt und sich selbst nichts vorwerfen muss und nimmt ihr Schicksal nun alleine in die Hand, indem sie sich unabhängig von ihrer Familie macht. Die Marquise vertraut jetzt einzig und alleine auf „Gott[…]“ (Z. 77) und ihren Glauben.

Zusammenfassend beschreibt der Autor also die heldenhafte Handlung der Marquise, um den Leser von ihrer Sinneswandlung zu überzeugen. Dabei bezieht er sich sowohl auf den Originaltext, als auch auf eine Deutung von Gerhard Fricke. Außerdem kann man sagen, dass Fricke in diesem Text die Selbsterhebung der Marquise durch die Religion erklärt. Zudem sieht er das Handeln der Marquise als Heldentat an, da sie es schafft trotz der Ausgrenzung aus der Familie an Gott festzuhalten und schafft es so Stärke zu schöpfen. Um zu zeigen wie besonders und überragend ihre Leistung und ihre Stärke sind benutzt der Autor viel Adjektive, um einen klaren Kontrast zwischen Wirklichkeit und Reinheit zu darzustellen.



Der vorliegende Sachtext „Zur Darstellung der Vater-Tochter-Beziehung" von Heinz Politzer, welcher 1977 veröffentlicht wurde und somit in die literarische Epoche der Moderne einzuordnen ist, thematisiert die Besonderheit der Vater-Tochter-Beziehung in der Novelle "Die Marquise von O..", geschrieben von Heinrich von Kleist.

Der Text lässt sich in vier Abschnitte unterteilen. Im ersten Abschnitt (Z. 1-13) erläutert Wolfgang Pütz die Meinung Heinz Politzers zur Darstellung der Beziehung zwischen der Marquise und ihrem Vater. Es liege nicht nur eine elterliche Beziehung vor, sondern „eine[…] inzestuöse[…] Beziehung“ (Z. 3). Der Vater sehe in der Tochter also mehr als nur seine Tochter. Er zeigt seine Erschrockenheit über die "Schamlosigkeit" (Z. 6), von Kleist etwas derartiges in der damaligen Zeit zu veröffentlichen, da es so etwas zu vor nie gegeben hat. Es wird eben diese Szene als Beispiel gewählt, da die angeführte Schamlosigkeit in der Szene zum einen ,,in seinem Werk ohne ihresgleichen“ (Z. 7) ist, diese zum anderen jedoch auch sehr ,,subli[m]“ (Z. 6) sei, womit Politzer ausdrückt, wie versteckt diese Schamlosigkeit in der Szene vorhanden ist und eben genau dies die Szene vor ,,aller Peinlichkeit“ (Z. 7) bewahrt. Kleist meint auch, der Vater sei „wie über das Mädchen seiner Liebe“(Z.10) gebeugt, was die Hingerissenheit zu der Tochter verdeutlicht und den Kontrast zeigt, der zwischen Tochter und Geliebten, also eigentlich ihm und seiner Frau, herrscht. Dadurch, dass der Autor "das Partizipium gebeugt"(Z.10) jedoch vergisst, rückt die Handlung in den Vordergrund und es fällt die Auslassung meist gar nicht auf.