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im neuen Projektwiki (projekte.zum.de).Eva Zeltner, Seelentröster Shopping: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 23. September 2017, 16:10 Uhr
Eva Zeltner: Seelentröster Shopping (aus: Zeltner, Eva: Generation Mix. Oberhofen 1998.)
- Shopping begeistert Kinder und Erwachsene.
- Unglaublich, wie viele Leute heute shoppen gehen. Die
- Jagd nach Schnäppchen ist zu einem Volkssport ge-
- worden. Während die Youngsters sich in den Shopping
- Centers zu irgendeinem Deal treffen, gewandt etwas
- klauen oder auch nur herumhängen, zelebriert die
- Pseudojugend Einkaufen als Ritual.
- Tag und Nacht wird in Läden gegrapscht, Rezession hin,
- Notwendigkeit her. Zu einlullender, softer Musik lässt sich
- das Portemonnaie leicht aus der Tasche ziehen, und mit
- der Plastikkarte geht jede Kontrolle übers Budget ver-
- loren. Shopping ist Geldverlust, Abwechslung, Zeittöter,
- Seelentröster. Es hilft über Liebeskummer hinweg und
- erhöht das Wohlbefinden, kann aber auch zur Sucht
- werden.
- Unzählige Frauen jeden Alters sind vom Shopping-Virus
- befallen. Vor dem Kleiderschrank endet jede
- Emanzipation. Töchter erleben Mütter, die sich wie
- Barbiepuppen ausstaffieren. Das Allerneueste muss her,
- das 35. Paar Schuhe, ein seidenes Top, zu Haus hängen
- alte Fahnen.
- Neuanschaffungen heben das Selbstwertgefühl. Doch
- eine neue Frisur macht keinen neuen Menschen, und
- neue Kleider müssen dauernd durch noch neuere er-
- gänzt oder ersetzt werden. Auf die Rechnung folgt dann
- die Depression.
- Einkaufszeremonien sind Ersatz für den Kirchgang ge-
- worden. Die Architektur der Shoppinghallen verströmt
- weihevolles Ambiente, das Sakrale wird durch die Musik
- betont.
- Sinnvoll leben hieße eigentlich Teilen und auch mal Ver-
- zichten, einzeln und als Kollektiv, als Volk von Besser-
- gestellten. Doch dies will kaum jemand ernsthaft.
Worterklärungen:
Z. 6: zelebrieren: etwas feierlich gestalten, betont lang- sam und genussvoll ausführen
Z. 8: Rezession: Rückgang der wirtschaftl. Konjunktur
Z. 29: das Sakrale: Heiliges