Achtung:

Dieses Wiki, das alte(!) Projektwiki (projektwiki.zum.de)
wird demnächst gelöscht.

Bitte sichere Deine Inhalte zeitnah,
wenn Du sie weiter verwenden möchtest.


Gerne kannst Du natürlich weiterarbeiten

im neuen Projektwiki (projekte.zum.de).

Parallelen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Projektwiki - ein Wiki mit Schülern für Schüler.
Wechseln zu: Navigation, Suche
Zeile 13: Zeile 13:
 
Zwischen dem Sachtext ,,Der Hessische Landbote“ und dem Drama ,,Woyzeck“, beides verfasst von Georg Büchner, lassen sich Parallelen finden.
 
Zwischen dem Sachtext ,,Der Hessische Landbote“ und dem Drama ,,Woyzeck“, beides verfasst von Georg Büchner, lassen sich Parallelen finden.
 
In dem Sachtext ,,Der Hessische Landbote“ wird die Ausnutzung und Ausbeutung der unteren Gesellschaftsschicht durch das Großherzogtum thematisiert , so wie die Tatsache, dass die höhere Gesellschaftsschicht sich überordnet. Diese Thematik ist auch in ,,Woyzeck“ wiederzufinden, da es dort um einen Soldaten geht, der der unteren Gesellschaftsschicht angehört und aufgrund der Armut für einen Hauptmann als Laufbursche tätig ist (vgl. Szene 5)  und sich ebenfalls als Versuchsperson für ein Experiment zur Verfügung stellt (vgl. Szene 8), was ebenfalls bedeutet das die obere Schicht Woyzeck für ihre Zwecke ausnutzt. Auch, dass die obere Gesellschaftsschicht sich der unteren Schicht überordnet, wird in dem Drama thematisiert, da ein Tambourmajor Woyzeck's Geliebte Marie verführt, obwohl ihm bewusst ist, dass sie zusammen auch ein uneheliches Kind haben, der Tambourmajor jedoch diese Tatsachen ignoriert und keine Rücksicht auf Woyzeck nimmt (vgl. Szene 6) und daher sich Woyzeck überordnet, da er sich einfach nimmt was er will und ihm egal ist, was das für Folgen für Woyzeck haben wird. Darüber hinaus wird in dem Sachtext ,,Der Hessische Landbote“ ebenfalls das Problem angesprochen, dass die untere Schicht aufgrund der Ordnung leiden muss während hingegen die obere Schicht aus dieser Ordnung profitiert. Dies lässt sich ebenfalls in ,,Woyzeck“ wiederfinden, da Woyzeck zu wenig verdient um zum Beispiel seine Geliebte Marie zu heiraten und auch ein Experiment mit sich machen lässt, um genug Geld zu haben für die Versorgung seines Kindes und Marie (vgl. Szene 8). Das hat zur Folge, dass er Wahnvorstellungen bekommt und  deshalb leiden muss, da er zum Schluss Marie umbringt und sein Kind sich von ihm abwendet.
 
In dem Sachtext ,,Der Hessische Landbote“ wird die Ausnutzung und Ausbeutung der unteren Gesellschaftsschicht durch das Großherzogtum thematisiert , so wie die Tatsache, dass die höhere Gesellschaftsschicht sich überordnet. Diese Thematik ist auch in ,,Woyzeck“ wiederzufinden, da es dort um einen Soldaten geht, der der unteren Gesellschaftsschicht angehört und aufgrund der Armut für einen Hauptmann als Laufbursche tätig ist (vgl. Szene 5)  und sich ebenfalls als Versuchsperson für ein Experiment zur Verfügung stellt (vgl. Szene 8), was ebenfalls bedeutet das die obere Schicht Woyzeck für ihre Zwecke ausnutzt. Auch, dass die obere Gesellschaftsschicht sich der unteren Schicht überordnet, wird in dem Drama thematisiert, da ein Tambourmajor Woyzeck's Geliebte Marie verführt, obwohl ihm bewusst ist, dass sie zusammen auch ein uneheliches Kind haben, der Tambourmajor jedoch diese Tatsachen ignoriert und keine Rücksicht auf Woyzeck nimmt (vgl. Szene 6) und daher sich Woyzeck überordnet, da er sich einfach nimmt was er will und ihm egal ist, was das für Folgen für Woyzeck haben wird. Darüber hinaus wird in dem Sachtext ,,Der Hessische Landbote“ ebenfalls das Problem angesprochen, dass die untere Schicht aufgrund der Ordnung leiden muss während hingegen die obere Schicht aus dieser Ordnung profitiert. Dies lässt sich ebenfalls in ,,Woyzeck“ wiederfinden, da Woyzeck zu wenig verdient um zum Beispiel seine Geliebte Marie zu heiraten und auch ein Experiment mit sich machen lässt, um genug Geld zu haben für die Versorgung seines Kindes und Marie (vgl. Szene 8). Das hat zur Folge, dass er Wahnvorstellungen bekommt und  deshalb leiden muss, da er zum Schluss Marie umbringt und sein Kind sich von ihm abwendet.
 +
 +
== '''Lorena''' ==
 +
 +
Der vorliegende Text, mit dem Titel „Der Hessische Landbote“ verfasst von Georg Büchner im Jahre 1834, weist einige Parallelen zum Drama „Woyzeck“, ebenfalls geschrieben von Georg Büchner und veröffentlicht im Jahre 1879, auf. Büchner erklärt in „Der Hessische Landbote“, dass die Menschen in eine Art Ständegesellschaft gegliedert sind. Dementsprechend sind auch die Figuren im Drama angeordnet: zur oberen Schicht zählen der Hauptmann, der Doktor und der Tambourmajor, zur unteren Schicht zählen dementsprechend Woyzeck und Marie. Woyzeck ist ein Soldat und verdient nur ein geringes Gehalt, das er vollständig Marie überlässt um sie und ihr gemeinsames Kind zu versorgen. Die beiden Leben daher in ständiger Armut, auch wenn Woyzeck durch zusätzliche Arbeiten bei seinem Vorgesetzten und als Forschungsobjekt bei einem Arzt versucht sein Gehalt aufzubessern. Woyzecks Vorgesetzter, der Hauptmann, erhält ein durchaus höheres Gehalt und muss sich dementsprechend wenig Sorgen um seine finanzielle Lage machen. Es ist ihm sogar möglich andere, oder in diesem Fall Woyzeck für tägliche Arbeiten, wie das Rasieren seines Bartes (Szene: „Beim Hauptmann“) zu bezahlen. Zudem wird er in der Szene Straße als äußerst Wohlgenährt beschrieben, was ebenfalls einer höheren Gesellschaftsschicht entspricht. Des Weiteren wären noch der Arzt und der Tambourmajor zu nennen. Der Arzt verwendet Woyzeck für einen zusätzlichen Lohn als Forschungsobjekt und interessiert sich mehr für seine Forschung als für Woyzecks Wohlbefinden. Er bezeichnet ihn daher als „Subjekt“ und „interessanten casus“ (Szene: „Beim Doktor“). Zudem spricht er ihn lediglich in der dritten Person an und redet somit nicht mit ihm wie mit einem Menschen sondern wie mit einem Versuchsobjekt (Szene: ebd.). Der Tambourmajor wird als selbstbewusster und starker Mann beschrieben, dessen Ziel es ist Marie zu erobern (Szene: „Mariens Kammer“). Er befindet sich auf Grund seines militärischen Ranges ebenfalls in einer höheren Gesellschaftsklasse und es ist ihm möglich Marie mit Hilfe von Schmuck zu verführen und Woyzeck somit das einzige zu nehmen, das ihm noch Lieb ist.
 +
Büchner stellt in seinem Flugblatt die oberen Gesellschaftsschichten, insbesondere die Regierung, als negativ dar und legt dar, dass diese die unteren Gesellschaftsschichten ausnutzen und nicht menschengerecht behandeln. Er geht sogar so weit dass er die Menschen aus den unteren Schichten als „Ackergäulen“ und „Pflugstieren“ (Z.74) bezeichnet. Diese Bezeichnungen treffen durchaus auf Woyzeck zu, der teilweise unmenschliche und gesundheitsgefährdende Auflagen erträgt, nur um bei den Forschungen des Doktors zusätzliches Geld zu verdienen. Zudem erläutert Büchner, dass in der staatlichen Ordnung leben für die untere Bevölkerungsschicht bedeutet zu „hungern und geschunden [zu] werden“ (Z.76 f.), was ebenfalls Woyzecks aktueller Situation entspricht.
 +
Im weiteren Verlauf stellt Büchner die Metapher einer Herde von Tieren (vgl. Z.89 ff.) auf, die der unteren Gesellschaftsschicht entsprechen. Generell ist der Tiervergleich auch im Drama wieder zu finden, da Woyzeck sowohl vom Arzt als auch vom Hauptmann auf den Stellenwert eines Tieres herabgeschraubt und auch dementsprechend behandelt wird. Er führt auf, dass das einfache Volk die Herde der Oberschicht ist und „sie sind seine Hirten, Melker und Schinder“ (Z.90 f.). Im gesamten Drama wird die Oberschicht als dominant und egoistisch dargestellt, wohingegen die Unterschicht am Rande der Armut lebt und sich sogar, wie in Woyzecks Fall für andere Menschen aufopfert. Die Aussage Büchners „sie herrschen frei und mahnen das Volk zur Knechtschaft“ (Z.94 f.), stimmt mit der Art des Tambourmajors überein, der sich ohne auf Woyzecks Lage oder andere Situationen zu achten mit Marie trifft und diese schlussendlich auch verführt, indem er sie mit materiellen Werten beschenkt und somit seine ständische Überlegenheit demonstriert (Szene: „Mariens Kammer“).
 +
Zum Schluss seines Flugblattes ruft Büchner das einfache Volk der unteren Bevölkerungsschichten dazu auf sich mit Gewalt gegen die Oberschicht aufzulehnen und die aktuelle Situation nicht zu akzeptieren. Deutschland soll seiner Ansicht nach „als ein Freistaat mit einer vom Volk gewählten Obrigkeit wieder auferstehen“ (Z.127 f.). Diese zentrale Textpassage lässt sich nicht konkret im Drama wiederfinden, obwohl sie die gesamten Aussagen des Flugblattes wiederspiegelt.

Version vom 14. November 2017, 19:44 Uhr

Parallelen zwischen den Textaussagen aus "Der Hessische Landbote" und "Woyzeck"

Sarah

Zwischen Büchners historischem Sachtext "Friede den Hütten! Krieg den Palästen" sowie seinem Drama "Woyzeck" lassen sich einige auffällige Parallelen feststellen. Dies fällt direkt zu Beginn auf, indem man die Thematiken beider Texte vergleicht. So handelt Woyzeck von einem Mann, welcher aufgrund der Armut in Deutschland zu Zeiten späten 19. Jahrhunderts lebt und so von den höheren Schichten, hier von einem Doktor und Woyzecks Hauptmann zu deren Zwecken genutzt wird (vgl. Szene 5 & 8). In seiner Flugschrift kritisiert Büchner genau diese Armut sowie die vorliegende Ständegesellschaft, welche zu einer großen Spanne zwischen Arm und Reich führt. Besonders wird die Wichtigkeit des einzelnen Standes des Individuums auch durch das Auftreten des Tambourmajors (vgl. Szene 6) deutlich, da dieser Marie, die Geliebte Woyzecks, mit dem Wissen, dass diese ein Kind und einen Geliebten hat, verführt, um letztlich seinen Willen zu erlangen. Somit sind der Tambourmajor, der Arzt sowie der Hauptmann eine Art Repräsentanten des Staates und der Regierung, auf welcher Büchner im hessischen Landboten scharfe Kritik übt. Auch zeigt das Drama, wie die Ausnutzung der unteren Schichten durch den Staat, diese Menschen zerstört. Woyzeck, der ein armes Leben führt und nicht viel hat, woran er noch festhält, wird gerade das, was er noch hat, nämlich Marie, genommen. Auch bekommt Woyzeck durch die Macht der Beamten und deren Wirken an Woyzeck Wahnvorstellungen, wodurch sein Leiden verschlimmert wird (vgl. Szene 7). Dies ist wiederum vergleichbar mit dem Text "Friede den Hütten! Krieg den Palästen!", da Büchner hier ausdrücklichst die Meinung vertritt, dass der Staat das Land zerteilt und durch die Höherrangigkeit des Staates eine automatische, aber dem Volk nicht ganz bewusste, Ausbeutung dieses entsteht.


Diana

Zwischen dem Sachtext ,,Der Hessische Landbote“ und dem Drama ,,Woyzeck“, beides verfasst von Georg Büchner, lassen sich Parallelen finden. In dem Sachtext ,,Der Hessische Landbote“ wird die Ausnutzung und Ausbeutung der unteren Gesellschaftsschicht durch das Großherzogtum thematisiert , so wie die Tatsache, dass die höhere Gesellschaftsschicht sich überordnet. Diese Thematik ist auch in ,,Woyzeck“ wiederzufinden, da es dort um einen Soldaten geht, der der unteren Gesellschaftsschicht angehört und aufgrund der Armut für einen Hauptmann als Laufbursche tätig ist (vgl. Szene 5) und sich ebenfalls als Versuchsperson für ein Experiment zur Verfügung stellt (vgl. Szene 8), was ebenfalls bedeutet das die obere Schicht Woyzeck für ihre Zwecke ausnutzt. Auch, dass die obere Gesellschaftsschicht sich der unteren Schicht überordnet, wird in dem Drama thematisiert, da ein Tambourmajor Woyzeck's Geliebte Marie verführt, obwohl ihm bewusst ist, dass sie zusammen auch ein uneheliches Kind haben, der Tambourmajor jedoch diese Tatsachen ignoriert und keine Rücksicht auf Woyzeck nimmt (vgl. Szene 6) und daher sich Woyzeck überordnet, da er sich einfach nimmt was er will und ihm egal ist, was das für Folgen für Woyzeck haben wird. Darüber hinaus wird in dem Sachtext ,,Der Hessische Landbote“ ebenfalls das Problem angesprochen, dass die untere Schicht aufgrund der Ordnung leiden muss während hingegen die obere Schicht aus dieser Ordnung profitiert. Dies lässt sich ebenfalls in ,,Woyzeck“ wiederfinden, da Woyzeck zu wenig verdient um zum Beispiel seine Geliebte Marie zu heiraten und auch ein Experiment mit sich machen lässt, um genug Geld zu haben für die Versorgung seines Kindes und Marie (vgl. Szene 8). Das hat zur Folge, dass er Wahnvorstellungen bekommt und deshalb leiden muss, da er zum Schluss Marie umbringt und sein Kind sich von ihm abwendet.

Lorena

Der vorliegende Text, mit dem Titel „Der Hessische Landbote“ verfasst von Georg Büchner im Jahre 1834, weist einige Parallelen zum Drama „Woyzeck“, ebenfalls geschrieben von Georg Büchner und veröffentlicht im Jahre 1879, auf. Büchner erklärt in „Der Hessische Landbote“, dass die Menschen in eine Art Ständegesellschaft gegliedert sind. Dementsprechend sind auch die Figuren im Drama angeordnet: zur oberen Schicht zählen der Hauptmann, der Doktor und der Tambourmajor, zur unteren Schicht zählen dementsprechend Woyzeck und Marie. Woyzeck ist ein Soldat und verdient nur ein geringes Gehalt, das er vollständig Marie überlässt um sie und ihr gemeinsames Kind zu versorgen. Die beiden Leben daher in ständiger Armut, auch wenn Woyzeck durch zusätzliche Arbeiten bei seinem Vorgesetzten und als Forschungsobjekt bei einem Arzt versucht sein Gehalt aufzubessern. Woyzecks Vorgesetzter, der Hauptmann, erhält ein durchaus höheres Gehalt und muss sich dementsprechend wenig Sorgen um seine finanzielle Lage machen. Es ist ihm sogar möglich andere, oder in diesem Fall Woyzeck für tägliche Arbeiten, wie das Rasieren seines Bartes (Szene: „Beim Hauptmann“) zu bezahlen. Zudem wird er in der Szene Straße als äußerst Wohlgenährt beschrieben, was ebenfalls einer höheren Gesellschaftsschicht entspricht. Des Weiteren wären noch der Arzt und der Tambourmajor zu nennen. Der Arzt verwendet Woyzeck für einen zusätzlichen Lohn als Forschungsobjekt und interessiert sich mehr für seine Forschung als für Woyzecks Wohlbefinden. Er bezeichnet ihn daher als „Subjekt“ und „interessanten casus“ (Szene: „Beim Doktor“). Zudem spricht er ihn lediglich in der dritten Person an und redet somit nicht mit ihm wie mit einem Menschen sondern wie mit einem Versuchsobjekt (Szene: ebd.). Der Tambourmajor wird als selbstbewusster und starker Mann beschrieben, dessen Ziel es ist Marie zu erobern (Szene: „Mariens Kammer“). Er befindet sich auf Grund seines militärischen Ranges ebenfalls in einer höheren Gesellschaftsklasse und es ist ihm möglich Marie mit Hilfe von Schmuck zu verführen und Woyzeck somit das einzige zu nehmen, das ihm noch Lieb ist. Büchner stellt in seinem Flugblatt die oberen Gesellschaftsschichten, insbesondere die Regierung, als negativ dar und legt dar, dass diese die unteren Gesellschaftsschichten ausnutzen und nicht menschengerecht behandeln. Er geht sogar so weit dass er die Menschen aus den unteren Schichten als „Ackergäulen“ und „Pflugstieren“ (Z.74) bezeichnet. Diese Bezeichnungen treffen durchaus auf Woyzeck zu, der teilweise unmenschliche und gesundheitsgefährdende Auflagen erträgt, nur um bei den Forschungen des Doktors zusätzliches Geld zu verdienen. Zudem erläutert Büchner, dass in der staatlichen Ordnung leben für die untere Bevölkerungsschicht bedeutet zu „hungern und geschunden [zu] werden“ (Z.76 f.), was ebenfalls Woyzecks aktueller Situation entspricht. Im weiteren Verlauf stellt Büchner die Metapher einer Herde von Tieren (vgl. Z.89 ff.) auf, die der unteren Gesellschaftsschicht entsprechen. Generell ist der Tiervergleich auch im Drama wieder zu finden, da Woyzeck sowohl vom Arzt als auch vom Hauptmann auf den Stellenwert eines Tieres herabgeschraubt und auch dementsprechend behandelt wird. Er führt auf, dass das einfache Volk die Herde der Oberschicht ist und „sie sind seine Hirten, Melker und Schinder“ (Z.90 f.). Im gesamten Drama wird die Oberschicht als dominant und egoistisch dargestellt, wohingegen die Unterschicht am Rande der Armut lebt und sich sogar, wie in Woyzecks Fall für andere Menschen aufopfert. Die Aussage Büchners „sie herrschen frei und mahnen das Volk zur Knechtschaft“ (Z.94 f.), stimmt mit der Art des Tambourmajors überein, der sich ohne auf Woyzecks Lage oder andere Situationen zu achten mit Marie trifft und diese schlussendlich auch verführt, indem er sie mit materiellen Werten beschenkt und somit seine ständische Überlegenheit demonstriert (Szene: „Mariens Kammer“). Zum Schluss seines Flugblattes ruft Büchner das einfache Volk der unteren Bevölkerungsschichten dazu auf sich mit Gewalt gegen die Oberschicht aufzulehnen und die aktuelle Situation nicht zu akzeptieren. Deutschland soll seiner Ansicht nach „als ein Freistaat mit einer vom Volk gewählten Obrigkeit wieder auferstehen“ (Z.127 f.). Diese zentrale Textpassage lässt sich nicht konkret im Drama wiederfinden, obwohl sie die gesamten Aussagen des Flugblattes wiederspiegelt.