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Analyse Romananfang: Unterschied zwischen den Versionen

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Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in der Beschreibung des Hauses, seiner Umgebung und des Gartens sich Metaphern zu Effi und zu ihrer Eigenschaft kindlich und gefahrenlustig zu sein finden lassen, sowie zu ihren Grenzen durch ihre Eltern und der Gesellschaft. Es wird jedoch erkennbar, dass sie trotzdem die Möglichkeit hat frei zu sein und dass sie nicht komplett gebunden ist. Zudem lässt sich im Romananfang Hinweise zum Verlauf der Handlung wiederfinden, beispielsweise in der Kirche zu ihrer Affäre, im Schatten und in der Sonnenuhr zum Tiefpunkt ihres Lebens sowie zu ihrem Tod. Letztlich verrät Effi Briests zu Hause auch, dass sie in einer naturbezogenen und reichen Umgebung lebt.
 
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in der Beschreibung des Hauses, seiner Umgebung und des Gartens sich Metaphern zu Effi und zu ihrer Eigenschaft kindlich und gefahrenlustig zu sein finden lassen, sowie zu ihren Grenzen durch ihre Eltern und der Gesellschaft. Es wird jedoch erkennbar, dass sie trotzdem die Möglichkeit hat frei zu sein und dass sie nicht komplett gebunden ist. Zudem lässt sich im Romananfang Hinweise zum Verlauf der Handlung wiederfinden, beispielsweise in der Kirche zu ihrer Affäre, im Schatten und in der Sonnenuhr zum Tiefpunkt ihres Lebens sowie zu ihrem Tod. Letztlich verrät Effi Briests zu Hause auch, dass sie in einer naturbezogenen und reichen Umgebung lebt.
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== '''Sarah''' ==
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Der Roman „Effi Briest“, welcher von Theodor Fontane zu Zeiten des poetischen Realismus verfasst und 1894 erstmals veröffentlicht wurde, thematisiert die gesellschaftlichen Ansprüche der deutschen Bürger zu Zeiten des 19. Jahrhunderts. Der Romananfang spielt dabei eine entscheidende Rolle, da darin funktional, indem Effis Wohnort detailliert beschrieben wird, eine metaphorische Vorausdeutung auf das darauf folgende Gesamtgeschehen des Dramas gegeben wird.
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Der vorliegende Textauszug, welcher zugleich den Anfang des Romans darstellt, ist in vier Teilsätze gegliedert, was von einem hypotaktischen Satzbau zeugt. Dieser steht im Zusammenhang mit dem, im Textauszug angewandten, Erzählverhalten. Dieses ist im Gegensatz zum Großteil des Dramas auktorial und nicht personal. Dies wird besonders anhand der eher distanzierten Erzählweise über Effis Heimat zum Ausdruck gebracht, da der Erzähler hier auch nicht aus der Sicht einer Person erzählt, beziehungsweise berichtet. So wird der Text auch sofort zu Beginn mit der Beschreibung der Umgebung begonnen. So wird direkt zu Anfang des Dramengeschehens deutlich, dass Effi in einem „Herrenhaus“(S.1 Z.3) lebt, welches „schon seit Kurfürst Georg Wilhelm von der Familie von Briest bewohnt“(S.1 Z.2f.) wird, und somit aufgrund des Adelstitels „von Briest“(ebd.) sowie ihres Hauses wohlhabend ist. Dass ihre Heimat in „Hohen-Cremmen“(S.1 Z.3) jedoch nicht nur einer wohlhabenden und bereits seit langer Zeit existierenden Familie angehört, sondern auch eine gewisse Idylle birgt, wird durch den Pleonasmus „heller Sonnenschein“ deutlich. Jedoch symbolisiert dieser zugleich das Wesen und Leben Effis, als das einer aufgeweckten und fröhlichen Persönlichkeit. Die zuvor benannte Idylle wird kurz darauf erneut aufgegriffen, indem der Sonnenschein mit der „mittagsstille[n] Dorfstraße“(S.1 Z.4) in Zusammenhang gebracht wird, da dieser auf die Straße des Dorfes fällt (vgl. S.1 Z.2). Durch dieses Bild des kleinen und ruhigen Dorfes, welches durch die Sonne erhellt wird, entsteht eine wohlige und durchaus warme Atmosphäre, die wie im späteren Verlauf deutlich wird, auch Effis Familie umgibt. Jedoch wird diese Idylle durch die, gegensätzlich zum Sonnenschein stehende, Antithese „breiten Schatten“(S.1 Z.6) getrügt, da diese eine Art Dunkelheit oder Gefahr in die Helligkeit des Hause Briest bringt. Besonders auffallend ist dabei, dass der Schatten von einem „nach der Park- und Gartenseite hin […] angebaute[m] Seitenflügel“(S.1 Z.5f.) ausgeht. Diese Ausrichtung steht metaphorisch für Effis, später im Drama aufzufindenden, Trieb, sich Gefahren zu stellen,  und ihre phantasievolle und doch etwas naive Denkweise, die ihr in ihrem späteren Leben zu schaffen macht. Dies wird besonders dadurch deutlich, dass der Schatten über „einen weiß und grün quadrierten Fliesengang“(S.1 Z.6) verläuft. Hierin stehen die Farbe weiß symbolisch für Reinheit und Unschuld sowie grün für Hoffnung, was Effis Auftreten beschreibt. Da diese jedoch in der folgenden Handlung eine Affäre eingeht, obwohl sie verheiratet ist und zugleich ihre Hoffnung, auf ein besseres Leben um der Gesellschaft Willen aufgeben muss, zeugt der Schatten von dem Trug Effis, welcher ihr Bild unrein macht, sodass sie schließlich von der Gesellschaft geächtet wird. Um noch einmal auf die Metaphorik des Gartens zurückzukommen, so steht dieser letztlich als Effis verträumte Denkweise für den Auslöser des Ganzen, da Effis Denken nicht den Vorstellungen der Gesellschaft, darüber, wie sich eine erwachsene Dame zu verhalten habe, übereinstimmt. Zudem wirft das Gebäude jedoch auch einen Schatten „auf ein großes in seiner Mitte mit einer Sonnenuhr und am Rande mit Canna indica und Rhabarberstauden besetztes Rondell“(S.1 Z.7ff.). Dieses lässt sich mit Effis Tod in Verbindung bringen, da diese folglich an der Stelle der Sonnenuhr beerdigt wird. Somit ist auch hier wieder eine Verknüpfung zur Gefahr der Phantasie Effis herzustellen, da sie durch ihre emotionale und den Anforderungen nicht gerecht werdende Weise schließlich umkommt. Zudem wird hierin jedoch auch die Gesellschaft als wesentlicher Todesgrund akzentuiert, da Effis Grab, metaphorisch gekennzeichnet durch die Sonnenuhr, von „Canna indica“(ebd.) umgeben wird. Da diese Pflanze als zeitlos gilt, wird hierin gewissermaßen deutlich, dass die Menschen, egal in welchem Zeitalter sie leben mögen, von den Ansprüchen der Gesellschaft abhängig sind. So ist es auch Effi, welche jedoch dennoch risikobereit und gewissermaßen naiv gegen ihr Zeitalter hin lebt und sich so schließlich ihr eigenes Grab schafft. Jedoch lässt sich die Sonnenuhr nicht nur mit dem im Inhalt erwähnten Grab in Verbindung bringen. Sie steht zugleich metaphorisch für Leben und Tod, für Licht und Schatten, und da nun mal kein Licht auf sie fällt, zeigt sie auch keine Zeit an, weshalb sich darauf schließen lässt, dass eine gewisse Zeit vorüber ist, in diesem Falle Effis. Neben dieser Vorausdeutung gibt es jedoch noch viele weitere Aspekte, die der Text zuvor nimmt. So zeigt er nämlich auch, dass Effi eine eher nicht streng gläubige Person ist, indem die Kirchhofsmauer von einer „kleinen, weiß gestrichenen Eisentür unterbrochen“(S.1 Z.12f.) wird. Diese erneute Projektion in Form einer Akkumulation auf Effi stellt jedoch zugleich einen erneuten Bezug zu ihrem Tod dar, da es die Mauer eines Friedhofs ist, welche durch die weiße Tür, welche erneut für die Unschuld Effis steht, einen Zugang zum Reich der Toten gewährt. Auch lässt sich hierbei erwähnen, dass diese Mauer „ganz in kleinblättrigem Efeu stehend“(S.1 Z.11f.) ist, also wiederum ein Bezug zu Effis Natur- und Phantasiefanatismus hergestellt wird, der ihr als Todesurteil dient. Jedoch zeugt die weiße Tür,w ie eben bereits erwähnt, von einer gewissen Unschuld Effis, gegebenenfalls somit einer Ungerechtigkeit ihres Todes, da sie letztlich nie ein schlechter Mensch war. Daraufhin wird die Kirche näher beschrieben, indem der „Hohen-Cremmener Schindelturm mit seinem blitzenden, […] vergoldeten Wetterhahn“(S.1 Z.14f.) erwähnt wird. Dieser befindet sich „hinter der“(S.1 Z.13) Kirchhofsmauer. Durch die goldene Farbe des Wetterhahns wird hierin zum Ausdruck gebracht, welch hohe gesellschaftliche Stellung die Kirche zu Zeiten des 19. Jahrhunderts hatte und dass so auch, wie es gerade beliebt, wofür der „Wetterhahn“(ebd.) metaphorisch steht, von der Gesellschaft zu Gute der Kirche gehandelt wurde. Somit hatte meist die Kirche die Bestimmung darüber, was recht oder falsch war. Da eben die Kirche, oder verallgemeinert die Gesellschaft einen Teil in Effis Leben darstellt, der schon immer da gewesen ist, bildet diese auch gemeinsam mit „Fronthaus [und] Seitenflügel [...] ein einen kleinen Ziergarten umschließendes Hufeisen“(S.1 Z.15ff.). Dieses symbolisiert eine behütete Heimat, die Effi vor den Anforderungen der Welt bewahrt. Jedoch existiert an dessen antithetischer „offener Seite ein[…] Teich[…] mit Wassersteg und angeketteltem Boot“(S.1 Z.17f.). Dieser Teich steht metaphorisch für eine gewisse Gefahr. Zum einen deswegen, weil der Teich als Symbol für die Außenwelt außerhalb Effis behüteter Heimat sowie zum anderen deswegen, weil er in Effis Kindheit eine gewisse Gefahr dargestellt hat. Der Grund für diese Gefahr versteht sich im Ausdruck des „angeketteltem Boot“(ebd.), da dieses durch eine Verharmlosung der „Kette“ oder auch „Fessel“ zum Ausdruck bringt, dass Effi ein furchtlose und gewagter Charakter ist und sie sich eben dadurch als Kind, wie auch später innerhalb der Gesellschaft in Gefahr begibt. Später dann durch ihre freiheitliebende Art und Weise. Dass sie eben die Freiheit liebt und sehr verträumt ist, wird anhand „einer Schaukel“(S.1 Z.19), die sich neben der Gefahr, dem Teich, befindet, deutlich. Dass jedoch auch diese Freiheitssuche Effis Gefahr birgt, wird in den antithetischen Worten „deren horizontal gelegtes Brett zu Häupten und Füßen an je zwei Stricken hing“(S.1 Z.19f.). Besonders wird hierin die Projektion auf den Menschen, in diesem Fall erneut konkret Effi, deutlich, da diese in ihrer Freiheit auch begrenzt, somit metaphorisch wie das Holzbrett „an je zwei Stricken“(ebd.) hängt. Dabei stehen „Haupt“ und „Fuß“ für die jeweilig durch die Gesellschaft eingeschränkte psychische und physische Freiheit, nach welcher Effi sich sehnt. Eben dieses Sehnen, nach Effis Wünschen und Träumen, wie aber auch die Gefahr die dieses mit sich Bringt, werden im Schiefstand (vgl. S.1 Z.21) der Schaukel deutlich. Dieser stellt nämlich klar, dass Effi die Schaukel oft genutzt hat, somit sehr verträumt und verspielt ist und oft in ihren Gedanken schwebt. Letztlich jedoch werden „Platanen“(S.1 Z.23) aufgegriffen, welche „die Schaukel halb verstecken“(S.1 Z.22) und sie somit teils von Effis Elternhaus abtrennen. Somit wird eine gewisse Zwiegespaltenheit Effis zwischen den Anforderungen der Gesellschafft und ihrer Familie und ihrem eigentlichen Charakter deutlich. Somit wird hierin indirekt durch eine Art Metapher auf Effis späteres gebrochenes Herz hingewiesen. Zusammenfassend fällt somit auch insgesamt auf, dass viele Vorausdeutungen auf spätere Handlungen gemacht werden.
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Abschließend intendiert der Autor hierin also, letztlich durch eine, die Handlung gänzlich umschließende, Metapher, den Fortlauf der Geschichte knapp sowie indirekt zum Ausdruck zu bringen. Also lässt sich die gesamte Beschreibung des im Endeffekt allwissenden Erzählers auf die fortgehende Handlung des Dramas beziehen.

Version vom 16. Januar 2018, 19:06 Uhr

Analyseschema:

Analyse eines Textauszugs aus einem Roman

Vorbereitung: mehrmaliges Lesen und Bearbeiten des Textes (Wichtiges markieren, notieren, gliedern usw.)

1. Einleitung

• Einleitungssatz: Textart, Titel, Autor, Entstehungszeit, ev. Epoche, Thema des Romans • inhaltliche (ausgehend vom Inhalt des TA: Wie ist es dazu gekommen? Wovon handelt der Textauszug? Welche Handlungen folgen daraus?) und funktionale (Welche Aufgabe/Funktion hat der TA im Kontext?) Einordnung des Textauszugs in den Romanzusammenhang

2. Hauptteil

• Fakultativ: Gliederung in Sinnabschnitte , deren Funktionen kurz erläutern • Darstellung und Deutung exemplarischer Textstellen unter inhaltlichen (was wird gesagt und was bedeutet das?) und sprachlichen bzw. formalen (wie wird es gesagt (rhetorische Mittel) und was bedeutet das?) Gesichtspunkten, Wechselbeziehungen zwischen Inhalt, Sprache bzw. Form • korrekte Zitierweise • Analyse der Erzählperspektive (Benennung, Beleg, Wirkung), der Zeit- und Raumgestaltung, der erzählten Zeit bzw. Erzählzeit, der Figurenkonstellationen • Textintentionen (roter Faden)

3. Schluss

• Reflektierte Schlussfolgerung: kurze Zusammenfassung der wesentlichen Analyseergebnisse, ggf. persönliche Einschätzung


Analyse des Romananfangs

Inhaltsverzeichnis

Anne

Der Roman "Effi Briest", geschrieben von Theodor Fontane und veröffentlicht 1895 zur Zeit des Realismus, thematisiert die gesellschaftlichte Unterdrückung der Frau zur Zeit des 19. Jahrhunderts.

Der vorliegende Textauszug, der den Romananfang von Effi Briest darstellt, beschreibt die visuelle Umgebung Effis, zu ihrer Kindheit. Ihr späteres Leben wird im Grunde auf der ersten Seite dargestellt. Zum einen wird ihr Drang nach Freiheit, ihr trostloses Leben und die vielen Gefahren denen sie ausgesetzt ist metaphorisch geschildert.

Zu Beginn wird der geschichtliche Hintergrund des Anwesens beschrieben, welches "schon[...von] Kurfürst Georg Wilhelm" (Z.2) bewohnt war. Dies verdeutlicht den hohen Stand der Familie Briest in der Gesellschaft von "Hohen Cremmen"(Z.3), sowie ein wohlhabendes Leben. Der "helle[r] Sonnenschein"(Z.4) steht metaphorisch für das Gemüt Effis. Dieses ist lebensfroh und aufgeweckt, wie auch ihr Zuhause. Durch "die mittagsstille Dorfstraße"(Z.4) wird die Ruhe und der Frieden, die die Umgebung kennzeichnet veranschaulicht. Effis Kindheit ist somit sehr behutsam und weniger von Lärm und Hektik geprägt. Desweiteren beschreibt Fontane die Natur die das Anwesen zu bieten hat, wie die "Park- und Gartenseite"(Z.5) Dies steht metaphorisch für Effis natürliche Schönheit und ihre Liebe zur Natur. Der "Schatten"(Z.6), der auf den "quadrierten Fliesengang"(Z.7) geworfen wird, verdeutlicht die Gefahr, wie Ehebruch, Verachtung und Rauswurf, die Effi bevorsteht und negatives auf ihr sonst so ,anscheinend, perfektes Leben wirft. Am Ende des gesamten Romans wird Effi an der "Sonnenuhr" (Z.8) begraben. Man erkennt, dass die Sonnenuhr ihr Leben darstellen soll, wie die Zeit die abläuft. Am Anfang des Romans wird der Beginn in ein unglückliches Leben geschildert, in Form der Verlobung. Zum Ende wird sie an der Sanduhr wieder begraben und ihr unglückliches Leben ist zu ende. Die Pflanze "Canna indica"(Z.9) ist eine tropische Pflanze und könnte auf das angenehme Klima in "Hohen Cremmen"( ebd.) deuten. Der erste Satz (vgl.Z.2-9) beinhaltet eine Aufzählung an Gegenständen und Gebäuden, welche den Wohlstand und Reichtum der Briests erläutert. Der nächste Satz beginnt indem er das "kleinblättrige[...] Efeu" (Z.11) erwähnt, welches an "dem Seitenflügel"(Z.10-11) entlang läuft. Zum einen steht es für die bevorstehende Gefahr , da Efeu giftig ist und zum anderen für das hohe Alter des Anwesens, denn nur mit viel Zeit entsteht Efeu. Die "Kirchhofsmauer"(Z.13) verdeutlicht Effis behütete und sichere Kindheit. Auch das "umschließende Hufeisen"(Z.17) stellt eine Schutzmauer dar die jedoch von dem "Teich[...]"(Z.18) unterbrochen wird. Diese Unterbrechung stellt wieder die Gefahr in Effis Leben dar, weil ein Teich für Kinder oft gefährlich sein kann. Statt "angekettet" verwendet Fonatne das Wort "angeketteltem"(Z.18) um das Wort leichter klingen zu lassen. Inhaltlich hebt es die Leichtigkeit, das Boot abzumachen hervor , was, bezogen auf Effi, wieder Gefahr darstellt. So wie das Boot abdriftet tut es Effis Leben auch, umgeben von Gefahren. Effis kindliche Seite wird durch die "Schaukel"(Z.19) sichtar. Da diese nur noch an "je zwei Stricken"(Z.20) hängt, ist sie wohl sehr abgenutzt und Effi muss viel geschaukelt sein. Auch wird durch die Schaukel Effis Drang nach Freiheit deutlich. Ein Hauch von Freiheit versucht Effi durch den Flug mit der Schaukel zu erreichen. Gleichzeitig stellt das unsichere Gerüst der Schaukel wieder Gefahr dar. In ihrem späteren Leben scheitern nämlich ihre Ehe daran, dass sie nach Freiheit sucht indem sie eine Affäre mit Crampas beginnt. Auch lässt sich eine Personifikation finden da die Schaukel "zu Häupten und Füßen"(Z.20) befestigt ist sowie Effi die ebenfalls gefesselt, in ihrer Ehe, von gesellschaftlichen Konventionen ist. Die "Platanen"(Z.23) stellen, wie die Mauer, Effis behutsame und sichere Kindheit dar.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Fontane durch viele Metaphern, allein an der ersten Seite, bei der Bildbeschreibung ihres Zuhauses ihrer Kindheit, Effis ganzes Leben sowie ihren Charakter widerspiegelt. Dieser ist vor allem durch ihr fröhliches Gemüt und ihren Drang nach Freiheit gekennzeichnet. Außerdem beinhaltet viele Gefahren und negative Seiten, wie ihre Gefangenschaft in gesellschaftlichen Konventionen.


Carina

Der Roman „Effi Briest“ wurde von Theodor Fontane im Jahre 1896, zu Zeiten des poetischen Realismus, veröffentlicht und behandelt die gesellschaftlichen und familiären Erwartungen im späten 19. Jahrhundert im damaligen Preußen. Der zu analysierende Textauszug (Z. 1-23 S.5) bildet den Anfang des Romans und behandelt die Ortsbeschreibung von Hohen-Cremmen in Effis Kindesalter.

Der Textauszug setzt mit der Schilderung des Herrenhauses der Familie Briest ein, was verdeutlicht, dass es sich um eine wohlhabende und angesehene Familie handelt, da der Gutsherr eines Herrenhauses über das meiste Land in der Umgebung verfügt (vgl. Z.1f.). Des Weiteren wird das Anwesen von „helle[m] Sonnenschein“ (Z.4) bestrahlt. Dieses Symbol des Sommers entfacht eine friedliche und freudige Atmosphäre, welche ebenso ein Gefühl von Geborgenheit hervorhebt. Der scheinbar geruhsame Lebensraum wird des Weiteren durch die „mittagsstille Dorfstraße“ (Z.3) hervorgehoben, welche Ruhe und Friedfertigkeit, aufgrund ihrer Verlassenheit, verkörpert. Der angebaute „weiß und grün quadrierten Fliesengang“ (Z.6), welcher eine Terrasse veranschaulicht, akzentuiert Effis Kindheit. Die Farbe Weiß stellt die Summe des Lichts aller Farben dar und steht für Unschuld und Anfang, was sich auf ihr Kindesalter übertragen lässt, welches positiv und geborgen verläuft. Grün stellt die Farbe der Pflanzen und somit die Farbe des Lebens und Wachstums dar, was sich ebenfalls auf Effis Kindheit übertragen lässt, da sie lebensfroh in Hohen-Cremmen aufwächst. Auf dieser weiß grünen Terrasse befindet sich eine Sonnenuhr. Diese steht symbolisch einerseits für die glücklichen und unbeschwerten Stunden in Effis Kindheit, die sie in ihrem Zuhause Hohen-Cremmen verbringt, da diese Art von Uhr nur sonnige Stunden anzeigt. Andererseits steht die Sonnenuhr für ein rasch vergängliches Leben, welches eine Vorausdeutung auf die Handlung des Romans ist, da Effi Briest bereits im Alter von 29 Jahren stirbt. Eine weitere Präfiguration ihres Todes stellt das, der Sonnenuhr naheliegende, Rondell dar, da dies im späteren Verlauf als Effis Grab dient (vgl. Z.9). Das Rondell ist mit der indischen Staudenpflanze „Canna indica“ (Z.9) bewachsen, welche ihre Herkunft aus dem Osten hat, was eine Vorausdeutung auf den im weiteren Handlungsverlauf auftauchenden Chinesen in Kessin aufgreift. Die Akkumulation „Fronthaus, Seitenflügel und Kirchhofsmauer bildeten ein einen kleinen Ziergarten umschließendes Hufeisen“ (Z.15 ff.) untermauert eine behütete Atmosphäre und offenbart den Schutz vor der gesellschaftlichen Umwelt, den der Garten des Herrenhauses Effi bietet. Die Kirchhofsmauer ist von "kleinblättrigem Efeu" (Z.11) bewachsen, was auf das Alterstum der Mauer schließen lässt, jedoch durch die Giftigkeit des Efeus Gefahr projiziert wird. Der naheliegende Teich „mit Wassersteg und angeketteltem Boot“ (Z.18) akzentuiert auf der einen Seite den für Effi zur Verfügung gestellten Freiraum ihrer Kindheit, wie auf der anderen Seite eine von dem Teich ausgehende Gefahr zu ertrinken. Des Weiteren untermauert das „angekettelte[…] Boot“ (Z.18) eine Gefahr, da es leicht zu lösen ist und somit schnell von dem angelegten Steg abkommen kann. Ein weiteres wesentliches Symbol des Textauszuges ist die Schaukel (vgl. Z.18f.). Diese steht symbolisch für Effis kindlichen Charakter, da sie die Schaukel häufig, auch noch in ihrem Alter von siebzehn Jahren, benutzt und sie aufgrund dessen „schon etwas schief steh[t]“ (Z.21). Der schlechte Zustand der Schaukel untermauert die Liebe zur Gefahr von Effi und ihren Leichtsinn, da sie sich der Gefahr der ausgedienten Schaukel nicht bewusst ist. Der Stellplatz der Schaukel ist die offene Seite des Gartens, was auf die Interesse Effis, die Abenteuer der Welt zu entdecken bzw. ihre Abenteuerlust auszuleben, schließen lässt. Sprachlich auffällig an dem Textauszug ist der sich durch den ganzen zu analysierenden Text ziehende hypotaktische Syntax. Dieser verhilft zu einer detailtreuen Beschreibung der Umgebung. Die äußerst positiv gestaltete Beschreibung erweckt den Anschein eines idyllischen und für Kinder perfekten Lebensbereich.

Bereits zu Beginn des Textauszuges wird deutlich, dass ein auktorialer Erzähler den Überblick hat und so weiß er zum Beispiel, dass das Herrenhaus „schon seit Kurfürst Georg Wilhelm von der Familie Briest bewohn(t)“ (Z.1f.) wird. Der auktoriale Erzähler des Textauszuges legt besonders Wert auf eine detaillierte Beschreibung, sodass es den Anschein macht, dass er sich einwandfrei in der Umgebung auskennt (vgl. Z.10ff.). Des Weiteren wird der Leser durch die objektive Sicht des Handlungsortes in die Situation eingeführt, in einen Lebensbereich, der durch seinen Schutz und Idylle eine paradiesische Umgebung für aufwachsende Kinder darstellt. Schauplatz der Exposition ist die Umgebung Hohen-Cremmen mitsamt des Gartens der Familie Briest. Zu der genauen Beschreibung der Umgebung, wird die Zeitdehnung benutzt, da der Lebensraum hier sehr detailliert und ausführlich erzählt wird.

Die Textintention des Textauszuges ist, durch die häufige Benutzung von Vorausdeutungen auf den weiteren Handlungsverlauf, den Leser sprachlich und symbolisch auf wesentliche Themen des Romans vorzubereiten.

Auf der Basis der vorliegenden Analyse kommt man zu dem Ergebnis, dass die leidenschaftliche und naturverbundene Beschreibung der Umgebung, die Unbeschwertheit Effis Kindheit darstellt. Außerdem wird ein erstes Bild von Effis kindlich und Freiheit liebenden Charakter aufgegriffen.


Diana

Beim dem vorliegenden Text von Theodor Fontane handelt es sich um einen Auszug aus dem Roman ,,Effi Briest“, welches im Jahr 1896 veröffentlicht wurde und somit zur der Epoche des poetischen Realismusgehört. In dem Roman wird die gesellschaftliche Stellung der Frau thematisiert. Inhaltlich wird zu Beginn des Romans Effi's gewohnte Umgebung in Hohen-Cremmen, also ihr Zuhause, wo sie aufgewachsen ist, beschrieben.

Der zu analysierende Textauszug setzt mit der Beschreibung ein, dass vor dem ,, des schon seit Kurfürst Georg Wilhelm von der Familie von Briest bewohnten Herrenhauses zu Hohen-Cremmen […] heller Sonnenschein auf die mittagsstille Dorfstraße“ (Z.1. ff.) fällt. Die Tatsache, dass Effi in einem ,,Herrenhaus“ (ebd.) wohnt, verdeutlicht den Reichtum und das gesellschaftliche Ansehen der Familie unter dem Effi aufgewachsen ist.. Der ,,helle[.] Sonnenschein“ (ebd.) hingegen verdeutlicht, dass Effi's Kindheit sowohl schön gewesen ist als auch friedlich und ruhig war, also die ihre Kindheit im Elternhaus sozusagen die Sonnenseite, also die schönste Zeit, in ihrem Leben gewesen ist. Dass Hohen-Cremmen ein Dorf ist verdeutlicht, dass Effi sehr wahrscheinlich eher in ihrer Welt so zu sagen gelebt und nicht so viel Kontakt mit vielen Menschen gehabt hat. Weiterhin wird beschrieben, dass ,,nach Park- und Gartenseite hin ein rechtwinklig angebauter Seitenflügel einen breiten Schatten erst auf einen weiß und grün quadrierten Fliesengang“ (Z.5 ff.) wirft. Der ,, weiß und grün quadrierte[.] Fliesengang“ (ebd.) steht symbolisch für Reinheit und Lebendigkeit , wobei die Farbe Weiß dann die Unschuld und Reinheit symbolisiert und die Farbe Grün die Lebendigkeit, was beides Effi's Charakter widerspiegelt, da sie als Kind noch unschuldig ist. Der ,,breite[.] Schatten“ (Z.6), der auf den Fliesengang und auf einer Rondell liegt, steht metaphorisch für die bevor stehende Veränderung in Effi's Leben, da sie nie mehr richtig glücklich wird und nach der Hochzeit mit Innstetten ihr Leben immer schlechter wird, was der Schatten symbolisiert. Der Schatten steht somit antithetisch zu dem Sonnenschein, da der Sonnenschein ihr Leben im Elternhaus symbolisiert und die bevor stehende Veränderung durch den Schatten symbolisiert wird. Die nächste Aussage, dass in der Mitte ein ,,mit einer Sonnenuhr und an seinem Rande mit Canna indica und Rhabarberstauden besetztes Rondell“ (Z.8 f.) steht, ist an dieser Stelle bereits eine Vorausdeutung, da Effi dort später am Ende des Romans vergraben wird. Die Sonnenuhr steht symbolisch dabei auch für Effi's Leben, wobei Effi's Zeit nachher abläuft und, dass ihre Kindheit die Sonnenseite ihres Lebens gewesen ist. Auch die Indische Blume ,,Canna indica“ (ebd.), was übersetzt zeitlos bedeutet, verdeutlicht Effi's Kindheit, die für Effi zeitlos erschienen ist. Als nächstes wird beschrieben, dass ,,eine, ganz in kleinblättrigem Efeu stehende, nur an einer Stelle von einer kleinen, weiß gestrichenen Eisentür unterbrochene Kirchhofsmauer“ (Z.11 ff.) paar Schritte weiter steht. Die Kirchhofsmauer symbolisiert dabei die Behütung oder auch den Schutz, den Effi in ihrer Kindheit bekommen hat und mit diesem Schutz aufgewachsen ist. Die Tatsache, dass die Mauer jedoch von einer ,,kleinen, weiß gestrichenen Eisentür“ (ebd.) unterbrochen wird, verdeutlicht, dass Effi nicht völlig behütet und geschützt wurde, da die Tür in der Mauer symbolisiert, dass Effi dennoch ihre Freiheit hatte. Das Efeu, was die Mauer bedeckt, symbolisiert Ewigkeit, Treue, Freundschaft und Liebe, was bezogen auf Effi's Kindheit und Effi's Charakter bedeutet, dass ihre Kindheit durch viel Liebe, Freundschaften, also Zuneigung geprägt war. Des Weiteren wird beschrieben, dass hinter der Mauer ,,der Hohen-Cremmener Schindelturm mit seinem blitzenden, […] vergoldeten Wetterhahn“ (Z.13 ff.) steht. Die Tatsache, dass der Wetterhahn vergoldet ist, verdeutlicht den Wohlstand der Familie von Briest, so dass es Effi auch nie an ewtas fehlte und sie in eine adlige Familie hinein geboren worden ist. Die Tatsache, dass ,,Fronthaus, Seitenflügel und Kirchhofsmauer […] ein einen kleinen Ziergarten umschließenden Hufeisen“ (Z.15 ff.) bilden, verdeutlicht die Behütung und den Schutz Effi's in ihrer Kindheit, so wie die Geborgenheit. Der Hufeisen, der dadurch gebildet wird, ist ein Symbol für ihr Glück und ihre Freude in ihrem Elternhaus und in ihrer Kindheit. Beschrieben wird, dass sich an der offenen Seite ein ,,Teich[.] mit Wassersteg und angeketteltem Boot“ (Z.18) befindet. Der Teich steht symbolisch für Gefahr und Abenteuer, aber auch für Freiheit, wobei das Boot, welches ,,angekettelt[.]“ (ebd.) statt angekettet ist, ein Symbol für Leichtigkeit ist, da es nicht schwer vom Steg zu lösen ist. Neben diesem Teich steht eine Schaukel, deren ,,Pfosten der Balkenlage schon etwas schief stehend“ (Z.20 f.) sind. Die Schaukel symbolisiert wie der Teich ebenfalls Gefahr, aber auch Freiheit. Sie verdeutlicht Gefahr, da die Pfosten schon ,,etwas schief stehend“ (ebd.) und somit nicht mehr sicher und stabil sind. Die instabilen Pfosten führen vor Augen, dass Effi viel in ihrer Kindheit und jetzt auch noch geschaukelt ist und die Schaukel somit oft verwendet worden ist, was hinsichtlich Effi's Charakter bedeutet, dass sie noch eher kindlich ist und die Freiheit sehr liebt, da sie durch das Schaukeln ein Gefühl von Freiheit bekommt, aber auch die Gefahr liebt, da sie selbst im Alter von 17 Jahren trotz des schlechten Zustandes der Schaukel, diese noch benutzt. Als letztes wird beschrieben, dass zwischen ,,Teich und Rondell aber und die Schaukel halb versteckend […] ein paar mächtige alte Platanen“ (Z.21 ff.) stehen. Auffällig in diesem Abschnitt ist der hypotaktischer Satzbau, der Verwobenheit bzw. Komplexität verdeutlicht und wodurch die Zusammenhänge und die Beschreibung der Umgebung Effi's in ihrer Kindheit deutlich wird.

Abschließend ist zu sagen, dass diese Beschreibung der gewohnten Umgebung Effi's bereits die Thematik des Buches widerspiegelt, als auch Effi's Charakter repräsentiert, da Effi noch eher kindlich ist und die Freiheit und Gefahr liebt. Außerdem wird durch die Beschreibung auch erreicht, dass die Umstände bzw. Bedingungen unter denen Effi aufgewachsen ist, deutlich werden, also einerseits die Behütung und der Schutz aber andererseits auch der Freiraum Effi's. Erreicht wird dies durch die Verwendung der Symbole und Antithesen und der genauen Beschreibung durch den hypotaktischen Satzbau.

Lorena

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um einen Auszug aus dem ersten Kapitel des Romans „Effi Briest“, verfasst von Theodor Fontane und veröffentlicht im Jahre 1896. Thematisiert werden die gesellschaftlichen Erwartungen zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

Protagonistin der Handlung ist die zu Beginn des Romans 17 jährige Effi Briest, die aus adligem Hause stammt. Die Familie erwartet den Landrat Baron Geert von Innstetten aus Kessin zu Besuch, der um Effis Hand anhält. Sie heiraten und ziehen gemeinsam nach Kessin. Am Ende des Jahres wird Effi schwanger. Nach einem Zwischenfall an Weihnachten beginnt Effi eine Affäre mit Major Crampas. Innstetten wird einige Zeit später nach Berlin versetzt und seine Familie zieht mit ihm. Mehrere Jahre lang führt die Familie ein ruhiges Leben in Berlin, bis Innstetten auf Briefe stößt, die Crampas vor langer Zeit an Effi geschrieben hatte. Er duelliert sich mit Crampas, wobei dieser stirbt, und trennt sich von Effi. Effi, die nicht nur von Innstetten sondern auch von ihren Eltern der Ehre halber verstoßen wurde, erleidet nach dem Besuch ihrer Tochter drei Jahre später einen Nervenzusammenbruch und wird daraufhin von ihren Eltern wieder aufgenommen. Mit 30 Jahren stirbt Effi.

Mögliche Intentionsaspekte sind die Situation der Frauen im 19. Jahrhundert und die Kritik an der damaligen Gesellschaft.

Der Roman setzt mit der Beschreibung des Ortes ein. Der Ort ist in diesem Fall das „schon seit Kurfürst Georg Wilhelm von der Familie von Briest bewohnten Herrenhauses zu Hohen-Cremmen“ (Z. 1 f.). Kurfürst Georg Wilhelm herrschte von 1620 bis 1640 in Preußen. Die Handlung des Romans spielt im zu Beginn des 19. Jahrhunderts, was darauf schließen lässt dass es sich bei der Familie Briest um eine schon seit langer Zeit bestehende Adelsfamilie handelt, besonders auch daran zu erkennen, dass sie in einem Herrenhaus leben. Herrenhäuser bewohnten zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Familien, die über den größten Teil der Fläche verfügt und daher eine sichere finanzielle Lage innehaben. Weiterhin wird beschrieben, dass „heller Sonnenschein auf die mittagsstille Dorfstraße“ (Z. 3) fällt. Diese Beschreibung deutet auf ein harmonisches und idyllisches zu Hause hin. Als nächstes wird die „Park- und Gartenseite“ (Z. 5) des Gebäudes beschrieben. Insgesamt wird bereits an der Beschreibung ihrer Heimat der Charakter Effis deutlich. Neben der nach außen hin präsentierten adligen und harmonischen Familienseite, wird durch den Garten Effis natürliche Seite dargestellt. Allerdings wirft „ein rechtwinklig angebauter Seitenflügel einen breiten Schatten erst auf einen weißen und grün quadrierten Fliesengang“ (Z. 5 f.). Der Fliesengang, der in den Garten führt wird nach und nach von dem Schatten eingenommen, was darauf hindeutet, dass eine schwierige Zeit bevorsteht, die Effis natürliche Seite nach und nach einnimmt. Neben dem Fliesengang befindet sich im Garten auch ein „großes in seiner Mitte mit einer Sonnenuhr und an seinem Rande mit Canna indica und Rhabarberstauden besetztes Rondell“ (Z. 8 f.). Die Sonnenuhr ist in diesem Fall ein Symbol für die Lebenszeit Effis, je weiter der Schatten reicht, desto weniger Zeit bleibt ihr. Im Kontrast dazu steht die Canna indica. Der Name der Pflanze bedeutet übersetzt zeitlos.


Nina

Analyse Romananfang Effi Briest

Theodor Fontanes Roman „Effi Briest“, veröffentlicht im Jahr 1894 aus der Epoche des poetischen Realismus, thematisiert die gesellschaftlichen Zwänge des 19. Jahrhunderts und deren Bedeutung für ein individuelles Leben. Der vorliegende Romananfang (Z.1-23) handelt von der Heimat der 17-jährigen Protagonistin Effi Briest, die zusammen mit ihrer Familie im Dorf Hohen-Cremmen in einem Herrenhaus wohnt, dass aus einem Fronthaus und einem rechtwinklig angebauten Seitenflügel mit Fliesengang besteht. Vor dem Haus ist eine sonnenbeschienene Dorfstraße und neben dem Grundstück umschließt eine Kirchhofsmauer zusammen mit einem Teich einen großen Garten, in dem sich eine schiefe Schaukel, einige alte Platanen und eine Sonnenuhr befinden. Vom Garten aus ist der Kirchenturm sichtbar und auf dem Teich befinden sich ein Steg und ein Boot. Im weiteren Verlauf des Romans verlässt Effi ihr zu Hause, weil sie mit dem Landrat Baron Geert von Innstetten verheiratet wird, der der ehemalige Verehrer ihrer Mutter war, um mit ihm nach Kessin nach Hinterpommern zu ziehen. Sie fürchtet sich anfangs in dem neuen Haus und fühlt sich schnell allein, da Innstetten aus beruflichen Gründen viel unterwegs war. Nachdem sie schwanger wird und ihre Tochter Annie bekommt, lernt sie den Major Crampas kennen, der in der Zeit in der sie allein ist viel mit ihr unternimmt. So kommt es, dass Effi mit ihm eine Affäre anfängt von der ihr Ehemann nichts weiß. Nachdem Innstetten verkündet, dass sie aus beruflichen Gründen nach Berlin ziehen müssen, ist Effi erleichtert Distanz zu Crampas zu haben. Sechs Jahre später findet Innstetten jedoch alte Liebesbriefe vom Major Crampas an Effi und erfährt somit von der Affäre. Er wirft Effi verletzt und gezwungen durch seinen gesellschaftlichen Ruf heraus und verweigert ihr den Kontakt zu Annie. Sie wird krank und wird nach langem Zögern wieder bei ihren Eltern aufgenommen und stirbt dort letztlich.

Der vorliegende Textauszug beginnt mit dem Satzteil „In Front des schon seit Kurfürst Georg Wilhelm von der Familie von Briest bewohnten Herrenhauses zu Hohen-Cremmen […]“ (Z.1f), aus dem erkennbar hervorgeht, dass Effis Familie bezüglich der Wahl ihres Hauses traditionell sei, da der komplette Stammbaum der Familie von Briest schon seit Kurfürst Georg Wilhelm, der während des 15. Jahrhunderts lebte, dort wohne. Dies verdeutlicht zusätzlich, dass die Familie von Briest schon seit über vier Jahrhunderten adelig ist und darauf stolz ist. Zudem leben sie in einem Herrenhaus, also einem schlossähnlichen Gebäude, das nicht dem damaligen Durchschnitt entsprach und somit Wohlstand verdeutlicht. Die Beschreibung beginnt mit der Umgebung, in der „heller Sonnenschein auf die mittagsstille Dorfstraße [fiel]“ (Z.3), die vor dem Haus herführt. Dies zeigt zum einen, dass das Grundstück relativ zentral im Dorf liegt oder dass man schnell zum Zentrum des Dorfes kommt. Dies verdeutlicht, dass die von Briests sich nicht abschotten wollen und dass sie mitten im Geschehen sind und somit nichts verpassen. Am Anfang des Romans wird jedoch eine ruhige friedliche Atmosphäre durch die „mittagsstille Dorfstraße“ (ebd.) und des „helle[n] Sonnenschein[s]“ (ebd.) aufgebaut. Daraufhin wird der rechtwinklige Seitenflügel beschrieben, der den Garten einschließt. Im Garten in der Mitte ist eine „Sonnenuhr“ (Z.8), die metaphorisch für Effis Leben steht, denn im Verlauf des Romans wird sie vom Anfang bis Ende immer unglücklicher und die Sonnenuhr verdeutlicht, dass die Tage in denen ihr Leben so sonnig, also gut verliefen, ablaufen und dass schlechte Zeiten auf sie zu kommen werden. Im ersten Kapitel ist Effi noch glücklich und damit beschäftigt ein Kind zu sein, dann im Folgenden geht sie eine Ehe ein und fühlt sich immer unwohler und einsamer. Dann hat sie eine Affäre, wird krank und stirbt letztlich. Bestätigt wird der Aspekt, die Sonnenuhr sei eine Metapher für Effi dadurch, dass Effi nach ihrem Tod im Garten bei der Sonnenuhr beerdigt wird (vgl. S.249, Z.25f.) und dass am Ende statt der Sonnenuhr ein Grab in der Mitte des Gartens ist. Zudem wirft der Seitenflügel einen Schatten (vgl. Z.1ff.) auf die Sonnenuhr die für Effi steht, sodass dies ein weiterer Hinweis darauf ist, dass sich Effis aktuell sorgloses Leben ins Negative entwickelt. Die Pflanzen „Canna indica“ (Z.9) und „Rhabarberstaude“ (Z.9) haben gemeinsam, dass sie einen sonnigen Platz im Garten brauchen, um wachsen zu können. Dadurch das diese beiden Pflanzen im Garten der Briests während des Romananfangs ebenfalls im Schatten liegen (vgl. Z.1ff.), lässt sich ein weiterer Hinweis auf die bevorstehende Handlung finden, da der Schatten metaphorisch für die Richtung der Entwicklung von Effis Leben steht.

Eine weitere Pflanze ist der sich an der Kirchhofsmauer rankende „kleinblättrige Efeu“ (Z.11), der ebenfalls eine Metapher für Effi ist, jedoch nicht für den Verlauf ihres Lebens sondern für sie als 17-jähriges Mädchen. Das „kleinblättrig[…]“ (ebd.) verdeutlicht ihre Jugend, und dass sie noch ein Kind ist, dass sich wie Efeu hochranken und wachsen muss, um oben bei der Sonne, also beim Licht und Guten anzukommen. Eine weitere Vorausdeutung auf die Handlung lässt sich in „nur an einer Stelle von einer […] unterbrochene[n] Kirchhofsmauer, hinter der der Hohen-Cremmener Schindelturm […] aufragte“ (Z.12ff.) erkennen. Effi hat trotz ihrer Ehe eine kurze Affäre mit dem Major Crampas und begeht somit Ehebruch. Zusätzlich wohnt sie direkt neben einer Kirche in der die zehn Gebote herrschen, von denen eins „Du sollst nicht die Ehe brechen“ lautet. Diese ironische Nebeneinanderstellung steht darüber hinaus auch repräsentativ für die gesellschaftlichen Konventionen und deren Einfluss auf Effi, denn die Kirchhofsmauer grenzt zusammen mit dem Fronthaus, dem Seitenflügel und dem Teich (vgl. Z.15ff.) das Grundstück, dass metaphorisch für Effi steht, ein. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass Effi in ihren Möglichkeiten begrenzt von der Gesellschaft und deren Erwartungen an sie als höfliche und treue Gattin des 19.Jahrhunderts. Eine weitere Grenze die Effi gesetzt wird spiegelt sich im „Fronthaus“ (Z.15) und „Seitenflügel“ (Z.16) wider, in dem nicht nur sie, sondern auch ihre Eltern wohnen, die nach den gesellschaftlichen Normen und Werten leben und dies ebenfalls von Effi erwarten. Bestärkt wird dies durch den Euphemismus „angekettelte[s] Boot“ (Z.18), was wieder metaphorisch für Effi steht, die zwar an die gesellschaftlichen Zwänge und an ihre Eltern gebunden ist, jedoch die Möglichkeit hat etwas dagegen zu tun, da sie nur „angekettelt[…]“ (ebd.) ist und nicht angekettet. Das Wasser vom Teich steht für Weite, Freiheit und Möglichkeiten, die Effi gerne nutzen könnte, wenn sie etwas gegen ihre Grenzen tun würde. Der Aspekt der Freiheit wird in der Personifikation der „Schaukel […], deren horizontal gelegtes Brett zu Häupten und Füßen an je zwei Stricken hing […]“ (Z. 19f.) aufgegriffen, die nur ein weiteres Mal untermauert, dass Effi eingegrenzt ist, sich jedoch wehren kann, da sie nur am Kopf und Fuß gefesselt ist, aber nicht an den Händen. Die Schaukel, deren „Pfosten und Balkenlage schon etwas schief stehen […]“ (Z.20f.), steht in erster Linie für Freiheit und Effis Bedürfnis danach. Durch hohes Schaukeln erreichte Effi es, dass die Schaukel mit der Zeit schief wurde, was verdeutlicht, dass Effi jemand ist der gerne Grenzen testet und dass sie die Gefahr mag, was auch durch das bereits erwähnte „angekettelte […] Boot“ (Z.18) bestärkt wird. Außerdem werden die Schaukel, die auch Kindlichkeit verdeutlicht und die „mächtige[n] alte[n] Platanen“ (Z.23) in Kontrast zueinander gestellt, sodass sie daraus resultierend Naivität verdeutlicht, da das alte und weise gegenüber dem kindlich und gefahrenlustigem steht. Neben diesen Punkten verdeutlicht die Aufzählung der Gartenausstattung, wie beispielsweise das „mit Canna indica und Rhabarberstauden besetzte […] Rondell“ (Z.9), oder der „weiß und grün quadrierte Fliesengang“ (Z.6f.) dass die Familie von Briest viel Geld hat um sich das leisten zu können. Zudem verdeutlicht der große Garten, dass Effi in einer grünen, idyllischen Umgebung mit viel Natur aufgewachsen ist, was unter anderem daran erkennbar ist, dass die Familie von Briest einen „Teich“ (Z.21) besitzt. Diese beiden Aspekte lassen sich zusammenfassend in der Metapher „weiß und grüner Fliesengang“ (Z.5f.) wiederfinden, da die Farbe weiß für Edel und Wohlstand mit dem Effi aufgewachsen ist steht, und die Farbe grün symbolisch für die Natur steht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in der Beschreibung des Hauses, seiner Umgebung und des Gartens sich Metaphern zu Effi und zu ihrer Eigenschaft kindlich und gefahrenlustig zu sein finden lassen, sowie zu ihren Grenzen durch ihre Eltern und der Gesellschaft. Es wird jedoch erkennbar, dass sie trotzdem die Möglichkeit hat frei zu sein und dass sie nicht komplett gebunden ist. Zudem lässt sich im Romananfang Hinweise zum Verlauf der Handlung wiederfinden, beispielsweise in der Kirche zu ihrer Affäre, im Schatten und in der Sonnenuhr zum Tiefpunkt ihres Lebens sowie zu ihrem Tod. Letztlich verrät Effi Briests zu Hause auch, dass sie in einer naturbezogenen und reichen Umgebung lebt.


Sarah

Der Roman „Effi Briest“, welcher von Theodor Fontane zu Zeiten des poetischen Realismus verfasst und 1894 erstmals veröffentlicht wurde, thematisiert die gesellschaftlichen Ansprüche der deutschen Bürger zu Zeiten des 19. Jahrhunderts. Der Romananfang spielt dabei eine entscheidende Rolle, da darin funktional, indem Effis Wohnort detailliert beschrieben wird, eine metaphorische Vorausdeutung auf das darauf folgende Gesamtgeschehen des Dramas gegeben wird.

Der vorliegende Textauszug, welcher zugleich den Anfang des Romans darstellt, ist in vier Teilsätze gegliedert, was von einem hypotaktischen Satzbau zeugt. Dieser steht im Zusammenhang mit dem, im Textauszug angewandten, Erzählverhalten. Dieses ist im Gegensatz zum Großteil des Dramas auktorial und nicht personal. Dies wird besonders anhand der eher distanzierten Erzählweise über Effis Heimat zum Ausdruck gebracht, da der Erzähler hier auch nicht aus der Sicht einer Person erzählt, beziehungsweise berichtet. So wird der Text auch sofort zu Beginn mit der Beschreibung der Umgebung begonnen. So wird direkt zu Anfang des Dramengeschehens deutlich, dass Effi in einem „Herrenhaus“(S.1 Z.3) lebt, welches „schon seit Kurfürst Georg Wilhelm von der Familie von Briest bewohnt“(S.1 Z.2f.) wird, und somit aufgrund des Adelstitels „von Briest“(ebd.) sowie ihres Hauses wohlhabend ist. Dass ihre Heimat in „Hohen-Cremmen“(S.1 Z.3) jedoch nicht nur einer wohlhabenden und bereits seit langer Zeit existierenden Familie angehört, sondern auch eine gewisse Idylle birgt, wird durch den Pleonasmus „heller Sonnenschein“ deutlich. Jedoch symbolisiert dieser zugleich das Wesen und Leben Effis, als das einer aufgeweckten und fröhlichen Persönlichkeit. Die zuvor benannte Idylle wird kurz darauf erneut aufgegriffen, indem der Sonnenschein mit der „mittagsstille[n] Dorfstraße“(S.1 Z.4) in Zusammenhang gebracht wird, da dieser auf die Straße des Dorfes fällt (vgl. S.1 Z.2). Durch dieses Bild des kleinen und ruhigen Dorfes, welches durch die Sonne erhellt wird, entsteht eine wohlige und durchaus warme Atmosphäre, die wie im späteren Verlauf deutlich wird, auch Effis Familie umgibt. Jedoch wird diese Idylle durch die, gegensätzlich zum Sonnenschein stehende, Antithese „breiten Schatten“(S.1 Z.6) getrügt, da diese eine Art Dunkelheit oder Gefahr in die Helligkeit des Hause Briest bringt. Besonders auffallend ist dabei, dass der Schatten von einem „nach der Park- und Gartenseite hin […] angebaute[m] Seitenflügel“(S.1 Z.5f.) ausgeht. Diese Ausrichtung steht metaphorisch für Effis, später im Drama aufzufindenden, Trieb, sich Gefahren zu stellen, und ihre phantasievolle und doch etwas naive Denkweise, die ihr in ihrem späteren Leben zu schaffen macht. Dies wird besonders dadurch deutlich, dass der Schatten über „einen weiß und grün quadrierten Fliesengang“(S.1 Z.6) verläuft. Hierin stehen die Farbe weiß symbolisch für Reinheit und Unschuld sowie grün für Hoffnung, was Effis Auftreten beschreibt. Da diese jedoch in der folgenden Handlung eine Affäre eingeht, obwohl sie verheiratet ist und zugleich ihre Hoffnung, auf ein besseres Leben um der Gesellschaft Willen aufgeben muss, zeugt der Schatten von dem Trug Effis, welcher ihr Bild unrein macht, sodass sie schließlich von der Gesellschaft geächtet wird. Um noch einmal auf die Metaphorik des Gartens zurückzukommen, so steht dieser letztlich als Effis verträumte Denkweise für den Auslöser des Ganzen, da Effis Denken nicht den Vorstellungen der Gesellschaft, darüber, wie sich eine erwachsene Dame zu verhalten habe, übereinstimmt. Zudem wirft das Gebäude jedoch auch einen Schatten „auf ein großes in seiner Mitte mit einer Sonnenuhr und am Rande mit Canna indica und Rhabarberstauden besetztes Rondell“(S.1 Z.7ff.). Dieses lässt sich mit Effis Tod in Verbindung bringen, da diese folglich an der Stelle der Sonnenuhr beerdigt wird. Somit ist auch hier wieder eine Verknüpfung zur Gefahr der Phantasie Effis herzustellen, da sie durch ihre emotionale und den Anforderungen nicht gerecht werdende Weise schließlich umkommt. Zudem wird hierin jedoch auch die Gesellschaft als wesentlicher Todesgrund akzentuiert, da Effis Grab, metaphorisch gekennzeichnet durch die Sonnenuhr, von „Canna indica“(ebd.) umgeben wird. Da diese Pflanze als zeitlos gilt, wird hierin gewissermaßen deutlich, dass die Menschen, egal in welchem Zeitalter sie leben mögen, von den Ansprüchen der Gesellschaft abhängig sind. So ist es auch Effi, welche jedoch dennoch risikobereit und gewissermaßen naiv gegen ihr Zeitalter hin lebt und sich so schließlich ihr eigenes Grab schafft. Jedoch lässt sich die Sonnenuhr nicht nur mit dem im Inhalt erwähnten Grab in Verbindung bringen. Sie steht zugleich metaphorisch für Leben und Tod, für Licht und Schatten, und da nun mal kein Licht auf sie fällt, zeigt sie auch keine Zeit an, weshalb sich darauf schließen lässt, dass eine gewisse Zeit vorüber ist, in diesem Falle Effis. Neben dieser Vorausdeutung gibt es jedoch noch viele weitere Aspekte, die der Text zuvor nimmt. So zeigt er nämlich auch, dass Effi eine eher nicht streng gläubige Person ist, indem die Kirchhofsmauer von einer „kleinen, weiß gestrichenen Eisentür unterbrochen“(S.1 Z.12f.) wird. Diese erneute Projektion in Form einer Akkumulation auf Effi stellt jedoch zugleich einen erneuten Bezug zu ihrem Tod dar, da es die Mauer eines Friedhofs ist, welche durch die weiße Tür, welche erneut für die Unschuld Effis steht, einen Zugang zum Reich der Toten gewährt. Auch lässt sich hierbei erwähnen, dass diese Mauer „ganz in kleinblättrigem Efeu stehend“(S.1 Z.11f.) ist, also wiederum ein Bezug zu Effis Natur- und Phantasiefanatismus hergestellt wird, der ihr als Todesurteil dient. Jedoch zeugt die weiße Tür,w ie eben bereits erwähnt, von einer gewissen Unschuld Effis, gegebenenfalls somit einer Ungerechtigkeit ihres Todes, da sie letztlich nie ein schlechter Mensch war. Daraufhin wird die Kirche näher beschrieben, indem der „Hohen-Cremmener Schindelturm mit seinem blitzenden, […] vergoldeten Wetterhahn“(S.1 Z.14f.) erwähnt wird. Dieser befindet sich „hinter der“(S.1 Z.13) Kirchhofsmauer. Durch die goldene Farbe des Wetterhahns wird hierin zum Ausdruck gebracht, welch hohe gesellschaftliche Stellung die Kirche zu Zeiten des 19. Jahrhunderts hatte und dass so auch, wie es gerade beliebt, wofür der „Wetterhahn“(ebd.) metaphorisch steht, von der Gesellschaft zu Gute der Kirche gehandelt wurde. Somit hatte meist die Kirche die Bestimmung darüber, was recht oder falsch war. Da eben die Kirche, oder verallgemeinert die Gesellschaft einen Teil in Effis Leben darstellt, der schon immer da gewesen ist, bildet diese auch gemeinsam mit „Fronthaus [und] Seitenflügel [...] ein einen kleinen Ziergarten umschließendes Hufeisen“(S.1 Z.15ff.). Dieses symbolisiert eine behütete Heimat, die Effi vor den Anforderungen der Welt bewahrt. Jedoch existiert an dessen antithetischer „offener Seite ein[…] Teich[…] mit Wassersteg und angeketteltem Boot“(S.1 Z.17f.). Dieser Teich steht metaphorisch für eine gewisse Gefahr. Zum einen deswegen, weil der Teich als Symbol für die Außenwelt außerhalb Effis behüteter Heimat sowie zum anderen deswegen, weil er in Effis Kindheit eine gewisse Gefahr dargestellt hat. Der Grund für diese Gefahr versteht sich im Ausdruck des „angeketteltem Boot“(ebd.), da dieses durch eine Verharmlosung der „Kette“ oder auch „Fessel“ zum Ausdruck bringt, dass Effi ein furchtlose und gewagter Charakter ist und sie sich eben dadurch als Kind, wie auch später innerhalb der Gesellschaft in Gefahr begibt. Später dann durch ihre freiheitliebende Art und Weise. Dass sie eben die Freiheit liebt und sehr verträumt ist, wird anhand „einer Schaukel“(S.1 Z.19), die sich neben der Gefahr, dem Teich, befindet, deutlich. Dass jedoch auch diese Freiheitssuche Effis Gefahr birgt, wird in den antithetischen Worten „deren horizontal gelegtes Brett zu Häupten und Füßen an je zwei Stricken hing“(S.1 Z.19f.). Besonders wird hierin die Projektion auf den Menschen, in diesem Fall erneut konkret Effi, deutlich, da diese in ihrer Freiheit auch begrenzt, somit metaphorisch wie das Holzbrett „an je zwei Stricken“(ebd.) hängt. Dabei stehen „Haupt“ und „Fuß“ für die jeweilig durch die Gesellschaft eingeschränkte psychische und physische Freiheit, nach welcher Effi sich sehnt. Eben dieses Sehnen, nach Effis Wünschen und Träumen, wie aber auch die Gefahr die dieses mit sich Bringt, werden im Schiefstand (vgl. S.1 Z.21) der Schaukel deutlich. Dieser stellt nämlich klar, dass Effi die Schaukel oft genutzt hat, somit sehr verträumt und verspielt ist und oft in ihren Gedanken schwebt. Letztlich jedoch werden „Platanen“(S.1 Z.23) aufgegriffen, welche „die Schaukel halb verstecken“(S.1 Z.22) und sie somit teils von Effis Elternhaus abtrennen. Somit wird eine gewisse Zwiegespaltenheit Effis zwischen den Anforderungen der Gesellschafft und ihrer Familie und ihrem eigentlichen Charakter deutlich. Somit wird hierin indirekt durch eine Art Metapher auf Effis späteres gebrochenes Herz hingewiesen. Zusammenfassend fällt somit auch insgesamt auf, dass viele Vorausdeutungen auf spätere Handlungen gemacht werden.

Abschließend intendiert der Autor hierin also, letztlich durch eine, die Handlung gänzlich umschließende, Metapher, den Fortlauf der Geschichte knapp sowie indirekt zum Ausdruck zu bringen. Also lässt sich die gesamte Beschreibung des im Endeffekt allwissenden Erzählers auf die fortgehende Handlung des Dramas beziehen.