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Der Roman „Effi Briest“ wurde von Theodor Fontane im Jahre 1895, zu Zeiten des poetischen Realismus, veröffentlicht und behandelt die gesellschaftlichen und familiären Erwartungen im späten 19. Jahrhundert. Der zu analysierende Textauszug (Z. 114 Z.10-S.115 Z.16) behandelt den Ausritt von Effi, Crampas und Kruse.
 
Der Roman „Effi Briest“ wurde von Theodor Fontane im Jahre 1895, zu Zeiten des poetischen Realismus, veröffentlicht und behandelt die gesellschaftlichen und familiären Erwartungen im späten 19. Jahrhundert. Der zu analysierende Textauszug (Z. 114 Z.10-S.115 Z.16) behandelt den Ausritt von Effi, Crampas und Kruse.
  
'''Der'''zu analysierenden Textstelle geht voraus, dass die Protagonistin Effi von ihrer Mutter zu einer Heirat mit dem 21 Jahre älteren Baron von Innstetten überredet wird. Daraus folgt, dass sie ihr behütetes Zuhause Hohen-Cremmen verlassen und mit ihm nach Kessin ziehen muss. Dort vernachlässigt Innstetten sie aufgrund seiner Arbeit, sodass Effi folglich vereinsamt. Ihre Einsamkeit ist schicksalsgebend für ihre Hingabe zu der Affäre mit dem Major Crampas, der ihr, gegensätzlich zu Innstetten, Zeit und Aufmerksamkeit widmet. Jedoch bleibt die riskante Situation nicht ohne Konsequenzen, denn der Baron entdeckt die geheimen Briefe, welche Crampas an Effi geschrieben hat und so kommt es schließlich zu einem Duell der Beiden, in welchem Crampas stirbt. Folglich daraus lässt Innstetten sich von Effi scheiden und verweigert ihr den Kontakt zu ihrem gemeinsamen Kind Annie. Aufgrund Effis Verlust der Beiden, wird sie krank und stirbt letztendlich. Auf Basis dessen, ist der Textauszug also das Fundament für die fortlaufende Handlung.
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Der zu analysierenden Textstelle geht voraus, dass die Protagonistin Effi von ihrer Mutter zu einer Heirat mit dem 21 Jahre älteren Baron von Innstetten überredet wird. Daraus folgt, dass sie ihr behütetes Zuhause Hohen-Cremmen verlassen und mit ihm nach Kessin ziehen muss. Dort vernachlässigt Innstetten sie aufgrund seiner Arbeit, sodass Effi folglich vereinsamt. Ihre Einsamkeit ist schicksalsgebend für ihre Hingabe zu der Affäre mit dem Major Crampas, der ihr, gegensätzlich zu Innstetten, Zeit und Aufmerksamkeit widmet. Jedoch bleibt die riskante Situation nicht ohne Konsequenzen, denn der Baron entdeckt die geheimen Briefe, welche Crampas an Effi geschrieben hat und so kommt es schließlich zu einem Duell der Beiden, in welchem Crampas stirbt. Folglich daraus lässt Innstetten sich von Effi scheiden und verweigert ihr den Kontakt zu ihrem gemeinsamen Kind Annie. Aufgrund Effis Verlust der Beiden, wird sie krank und stirbt letztendlich. Auf Basis dessen, ist der Textauszug also das Fundament für die fortlaufende Handlung.
  
Der zu analysierende Textauszug setzt mit der Schilderung der Umgebung des Ausrittes ein (vgl. Z.11 S 114). Der Vergleich „wie gewöhnlich“ (ebd.), untermauert eine vertraute Atmosphäre aufgrund der beständig gleichen Umgebung ihrer Ausritte. Des Weiteren wird die vertraute Atmosphäre durch die Reihenkonstellation des Ausrittes hervorgehoben, da hier Effi und der Major nebeneinander reiten. Diese Art von Verbundenheit wird hier zur Verstärkung mit der Konjunktion „und“ (S.114 Z.11) aufgegriffen, welche ebenso das wohlbekannte Verhältnis der beiden untermalt. Effi beginnt ihre Konversation mit der Frage nach Knuts Abwesenheit (vgl. S114 Z.13). Der Major antwortet ihr darauf, dass dieser aufgrund der Krankheit Mumps verhindert ist an ihrem Ausritt teilzunehmen (vgl. S114. Z.14). Effi reagiert auf seine Auskunft humorvoll und meint „Eigentlich sah er schon immer so aus“ (S. 114 Z.15f.). Ihr Belächeln der Situation untermauert Crampas unterhaltsamen Charakter, da Effi ihre Unterhaltungen als amüsant empfindet. Die darauffolgende Hyperbel „Aber sie sollten ihn jetzt sehen! Oder doch lieber nicht. Denn Ziegenpeter ist ansteckend, schon bloß durch Anblick“ (S.114 Z.17) akzentuiert, '''dass sich Cramaps an Effi interessiert und sie daher von der Anwesenheit Kruses abrät,''' was hier ein von ihm ausgehender Annäherungsversuch darstellt. Effi ist jedoch von seiner voreiligen Meinung nicht überzeugt, weshalb Crampas sie mit dem Vorwurf „Junge Frauen glauben vieles nicht“ (S.114 Z.21) konfrontiert. Diese von ihm gewählte Ansprache für die Protagonistin, soll ihr schmeicheln, da er sie als Erwachsen bezeichnet, was hier gegensätzlich zu Innstetten in Verbindung steht, da dieser Effi wie ein Kind behandelt. Effi antwortet Crampas darauf karg „Und dann glauben sie wieder vieles, was sie besser nicht glaubten“ (S.114 Z.22f), um Crampas damit zu verdeutlichen, dass sie sich, aufgrund seiner verführerischen Anspielung, nicht leicht von ihm beeindrucken lässt. Dieser reagiert metaphorisch mit der Frage, ob diese Aussage an ihn gereichtet sei, woraufhin Effi ihm mit der ironischen Parataxe „Nein“ (S.114 Z.25) antwortet. Die Ironisierung dieses Wortlautes verdeutlicht, dass Effi versucht seine Flirtversuche weiter anzustacheln, was darauf hindeutet, dass ihr seine Aufmerksamkeit, sowie seine Andeutungen zusagen. Cramaps ist von ihrer Antwort deprimiert, was untermauert, dass er eine Bindung zu Effi aufbauen möchte, sie ihm jedoch nichts zu glauben scheint (vgl. S. 114 Z.26). Dieses Gefühl der Betrübtheit wird durch die Verwendung der Parataxe „Schade“ (ebd.) untermauert, welche Effi als Anspielung auf ein Liebesgeständnis auffasst (vgl. S.114 Z.27ff.). Der Major relativiert ihre Auffassung jedoch indem er meint, dass er nicht soweit denkt, denn „Gedanken und Wünsche sind zollfrei“(S. 114 Z.30ff.). Diese Textpassage unterstreicht seine Anziehung die er für Effi empfindet, da er ihr deutlich macht, dass eine '''Bindung''' zu ihr wünschenswert sei. Effi geht auf seine Anspielung jedoch nicht ein und erklärt dem Major den Unterschied zwischen Gedanken und Wünsche. Für den Wunsch verwendet sie die Schilderung „liegen meist schon auf der Lippe“ (S.114 Z.35f.), welche Crampas sofort als Anspielung auf einen Kuss hinnimmt und er „nicht gerade [um] diesen Vergleich“ (Z.37) bittet. Auf diese von ihm selbstverständliche Anspielung auf sexuelle Anziehungskraft reagiert Effi empört. Die Repetitio „Sie sind… Sie sind…“ (S. 114 Z. 38) verdeutlicht ihr Gefühl der Empörung und offenbart gleichzeitig ihre Wortlosigkeit in Bezug auf seine Flirtversuche. Des Weiteren bezeichnet sich Crampas selbst als „Narr“ (S.114 Z.39), was Effi jedoch als zu hyperbolisch empfindet und vergleicht ihn stattdessen als selbstgefällig. Durch die Verwendung des Superlatives „das Eitelste“ (S.115 Z.2) wird Effis Empfindung für den arroganten Charakter von Crampas akzentuiert, um ihm zu verdeutlichen, dass seine Selbstverliebtheit reizvoll für sie ist. Dieser geht jedoch nicht darauf ein und fordert die Protagonistin zu einem Kuss auf die Hand auf, welche jedoch nicht auf sein körperliches Bedürfnis eingeht und den Kuss in Verbindung zu ihrer Erfahrung mit Wienern setzt, welche ihr hier metaphorisch dargestellt, schöne Augen gemacht haben und offenbart somit deutlich, dass sich nicht nur Major Crampas zu ihr hingezogen fühlt (vgl. S.115 Z.7ff.). Mit ihrer Exclamatio „Was ich da alles gehört habe!“ (S.115 Z.9) offenbart sie dem Major, dass sie diese als unmoralisch und unangenehm empfanden hat, dieser jedoch ihren Ausruf durch seine Skepsis abschwächt (vgl. S.115 Z.10).  Effi entgegnet ihm „Wenn das zuträfe, wäre das, was mir schmeicheln soll, ziemlich ungezogen“(S.115 Z.11.), was untermauert, dass sie ihre Meinung nicht nur auf die Wiener, sondern auch auf seine indirekten Anspielungen bezieht und die Protagonistin dadurch zum Ausdruck bringt, dass sie einen gewissen Stolz besitzt und sich nicht so leicht von Crampas Komplimenten beschwichtigen lässt. Im weiteren Gesprächsverlauf beabsichtigt Effi einen Themenwechsel und macht Crampas auf „Die Bojen, […] die schwimmen und tanzen“ (S.115 Z.12ff.) aufmerksam. Durch die Personifizierung der Bojen wird ein Gefühl der Entzückung, welches von Effi ausgeht erzeugt und akzentuiert die starke Naturverbundenheit von ihr. Des Weiteren stellt Effi fest, dass „Die kleinen roten Fahnen […] eingezogen [sind]“ (S.115 Z.13). Diese stellen eine Art Warnung dar, da die Farbe Rot die Gefahr repräsentiert. Da diese jedoch wie beschrieben „eingezogen [sind]“ (ebd.), lässt sich an dieser Stelle erkennen, dass Effi die Warnung vor Crampas bzw. der bevorstehenden Affäre nicht wahrnimmt. Sie stellt diese außerdem in Bezug auf die, nach einer Saga durch moralischen Verfall der Bürger untergegangene, Stadt „Vineta“ (S.115 Z.16). Dieser Bezug untermauert, dass sich Effi ihres unmoralischen Verhaltens bewusst ist, jedoch die Gefahr auf ihre Zukunft nicht erkennt.
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Der zu analysierende Textauszug setzt mit der Schilderung der Umgebung des Ausrittes ein (vgl. Z.11 S 114). Der Vergleich „wie gewöhnlich“ (ebd.), untermauert eine vertraute Atmosphäre aufgrund der beständig gleichen Umgebung ihrer Ausritte. Dies verdeutlicht ebenfalls, dass ihnen die Rute gleichgültig ist und sie nur Wert darauf legen gemeinsam Zeit zu verbringen. Des Weiteren wird die vertraute Atmosphäre durch die Reihenkonstellation des Ausrittes hervorgehoben, da hier Effi und der Major nebeneinander reiten. Diese Art von Verbundenheit wird hier zur Verstärkung mit der Konjunktion „und“ (S.114 Z.11) aufgegriffen, welche ebenso das wohlbekannte Verhältnis der beiden untermalt. Effi beginnt ihre Konversation mit der Frage nach Knuts Abwesenheit (vgl. S114 Z.13). Der Major antwortet ihr darauf, dass dieser aufgrund der Krankheit Mumps, bei welcher die Backen der betroffenen Person anschwellen, verhindert ist an ihrem Ausritt teilzunehmen (vgl. S114. Z.14). Effi reagiert auf seine Auskunft humorvoll und meint „Eigentlich sah er schon immer so aus“ (S. 114 Z.15f.). Ihr Belächeln der Situation untermauert Crampas unterhaltsamen Charakter, da Effi ihre Unterhaltungen als amüsant empfindet und sie seine Anwesenheit genießt. Die darauffolgende Hyperbel „Aber sie sollten ihn jetzt sehen! Oder doch lieber nicht. Denn Ziegenpeter ist ansteckend, schon bloß durch Anblick“ (S.114 Z.17) akzentuiert hier einen von ihm ausgehenden Annäherungsversuch. Effi ist jedoch von seiner voreiligen Meinung nicht überzeugt, weshalb Crampas sie mit dem Vorwurf „Junge Frauen glauben vieles nicht“ (S.114 Z.21) konfrontiert. Diese von ihm gewählte Ansprache für die Protagonistin, soll ihr schmeicheln, da er sie als Erwachsen bezeichnet, was hier gegensätzlich zu Innstetten in Verbindung steht, da dieser Effi wie ein Kind behandelt. Effi antwortet Crampas darauf karg „Und dann glauben sie wieder vieles, was sie besser nicht glaubten“ (S.114 Z.22f), um Crampas damit zu verdeutlichen, dass sie sich, aufgrund seiner verführerischen Anspielung, nicht leicht von ihm beeindrucken lässt. Dieser reagiert metaphorisch mit der Frage, ob diese Aussage an ihn gereichtet sei, woraufhin Effi ihm mit der ironischen Parataxe „Nein“ (S.114 Z.25) antwortet. Die Ironisierung dieses Wortlautes verdeutlicht, dass Effi versucht seine Flirtversuche weiter anzustacheln, was darauf hindeutet, dass ihr seine Aufmerksamkeit, sowie seine Andeutungen zusagen. Cramaps ist von ihrer Antwort deprimiert, was untermauert, dass er eine Bindung zu Effi aufbauen möchte, sie ihm jedoch nichts zu glauben scheint (vgl. S. 114 Z.26). Dieses Gefühl der Betrübtheit wird durch die Verwendung der Parataxe „Schade“ (ebd.) untermauert, welche Effi als Anspielung auf ein Liebesgeständnis auffasst (vgl. S.114 Z.27ff.). Der Major relativiert ihre Auffassung jedoch indem er meint, dass er nicht soweit denkt, denn „Gedanken und Wünsche sind zollfrei“(S. 114 Z.30ff.). Diese Textpassage unterstreicht seine Anziehung die er für Effi empfindet, da er ihr deutlich macht, dass eine '''Bindung''' zu ihr wünschenswert sei. Effi geht auf seine Anspielung jedoch nicht ein und erklärt dem Major den Unterschied zwischen Gedanken und Wünsche. Für den Wunsch verwendet sie die Schilderung „liegen meist schon auf der Lippe“ (S.114 Z.35f.), welche Crampas sofort als Anspielung auf einen Kuss hinnimmt und er „nicht gerade [um] diesen Vergleich“ (Z.37) bittet. Auf diese von ihm selbstverständliche Anspielung auf sexuelle Anziehungskraft reagiert Effi empört. Die Repetitio „Sie sind… Sie sind…“ (S. 114 Z. 38) verdeutlicht ihr Gefühl der Empörung und offenbart gleichzeitig ihre Wortlosigkeit in Bezug auf seine Flirtversuche. Des Weiteren bezeichnet sich Crampas selbst als „Narr“ (S.114 Z.39), was Effi jedoch als zu hyperbolisch empfindet und vergleicht ihn stattdessen als selbstgefällig. Durch die Verwendung des Superlatives „das Eitelste“ (S.115 Z.2) wird Effis Empfindung für den arroganten Charakter von Crampas akzentuiert, um ihm zu verdeutlichen, dass seine Selbstverliebtheit reizvoll für sie ist. Dieser geht jedoch nicht darauf ein und fordert die Protagonistin zu einem Kuss auf die Hand auf, welche jedoch nicht auf sein körperliches Bedürfnis eingeht und den Kuss in Verbindung zu ihrer Erfahrung mit Wienern setzt, welche ihr hier metaphorisch dargestellt, schöne Augen gemacht haben und offenbart somit deutlich, dass sich nicht nur Major Crampas zu ihr hingezogen fühlt (vgl. S.115 Z.7ff.). Mit ihrer Exclamatio „Was ich da alles gehört habe!“ (S.115 Z.9) offenbart sie dem Major, dass sie diese als unmoralisch und unangenehm empfanden hat, dieser jedoch ihren Ausruf durch seine Skepsis abschwächt (vgl. S.115 Z.10).  Effi entgegnet ihm „Wenn das zuträfe, wäre das, was mir schmeicheln soll, ziemlich ungezogen“(S.115 Z.11.), was untermauert, dass sie ihre Meinung nicht nur auf die Wiener, sondern auch auf seine indirekten Anspielungen bezieht und die Protagonistin dadurch zum Ausdruck bringt, dass sie einen gewissen Stolz besitzt und sich nicht so leicht von Crampas Komplimenten beschwichtigen lässt. Im weiteren Gesprächsverlauf beabsichtigt Effi einen Themenwechsel und macht Crampas auf „Die Bojen, […] die schwimmen und tanzen“ (S.115 Z.12ff.) aufmerksam. Durch die Personifizierung der Bojen wird ein Gefühl der Entzückung, welches von Effi ausgeht erzeugt und akzentuiert die starke Naturverbundenheit von ihr. Des Weiteren stellt Effi fest, dass „Die kleinen roten Fahnen […] eingezogen [sind]“ (S.115 Z.13). Diese stellen eine Art Warnung dar, da die Farbe Rot die Gefahr repräsentiert. Da diese jedoch wie beschrieben „eingezogen [sind]“ (ebd.), lässt sich an dieser Stelle erkennen, dass Effi die Warnung vor Crampas bzw. der bevorstehenden Affäre nicht wahrnimmt. Sie stellt diese außerdem in Bezug auf die, nach einer Saga durch moralischen Verfall der Bürger untergegangene, Stadt „Vineta“ (S.115 Z.16). Dieser Bezug untermauert, dass sich Effi ihres unmoralischen Verhaltens bewusst ist, jedoch die Gefahr auf ihre Zukunft nicht erkennt.
  
 
Bereits zu Beginn des Textauszuges wird deutlich, dass es sich um ein personales Erzählverhalten innerhalb der angegeben Textpassagen handelt. Dies wird durch den sich durch den kompletten Textauszug ziehende Dialog deutlich, in welchem Effi die tonangebenden Gesprächsteile hat. Der Schauplatz des Textes ist die Plantage nahe Kessin. Zu der Wiedergabe der Konversation zwischen Crampas und Effi von Briest wird die Zeitgestaltung Zeitdeckung benutzt, um das Gespräch illusionslos wiederzugeben.
 
Bereits zu Beginn des Textauszuges wird deutlich, dass es sich um ein personales Erzählverhalten innerhalb der angegeben Textpassagen handelt. Dies wird durch den sich durch den kompletten Textauszug ziehende Dialog deutlich, in welchem Effi die tonangebenden Gesprächsteile hat. Der Schauplatz des Textes ist die Plantage nahe Kessin. Zu der Wiedergabe der Konversation zwischen Crampas und Effi von Briest wird die Zeitgestaltung Zeitdeckung benutzt, um das Gespräch illusionslos wiederzugeben.
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Liebe Carina,  
 
Liebe Carina,  
deine Analyse ist dir sehr gut gelungen. Du hast dich an das Analyseschema gehalten und sowohl sprachlich als auch durch die Darstellung der sprachlichen Mittel und dessen Deutung eine sehr gute Arbeit geleistet. Jedoch könntest du deine inhaltliche Einordnung überarbeiten, da einige Details fehlen, wie z.B das Crampas erschlossen wird, warum Innstetten sich scheiden lässt, obwohl er Effi noch liebt und das Effi am Ende wieder zu ihren Eltern zeiht, also somit in Hohen-Cremmen stirbt. In deinem Hauptteil könntest du noch näher darauf eingehen, warum Effi und Crampas immer den gleichen Weg entlang reiten, als auf dessen Bedeutung. Zudem solltest du die Krankheit Mumps erklären, und auch erklären in wiefern das auf Effis Aussage ,,eigentlich sah er schon immer so aus" (Z.15) passt. Du hast auch geschrieben, dass Effi aufgrund Crampas unterhaltsamen Charakter lacht, dass solltest du noch einmal näher erläutern, da mir persönlich, an dieser Stelle, nicht bewusst wird in wiefern Crampas unterhaltet ist, wenn er sagt ,,Er hat Ziegenpeter" (Z.14). Deine Deutung bezüglich Effis Aussage ,,Und dann glauben sie wieder vieles, was sie besser nicht glaubten" (Z.22f.) könntest du noch durch den Punkt ersätzen, dass Effi diese Aussage auf den Major bezieht, da sie mit ihm spielt. Zudem sollest du deinen Schluss noch durch die Erwähnung der sprachlich formalen Aspekte verbessern.
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deine Analyse ist dir sehr gut gelungen. Du hast dich an das Analyseschema gehalten und sowohl sprachlich als auch durch die Darstellung der sprachlichen Mittel und dessen Deutung eine sehr gute Arbeit geleistet. Jedoch könntest du deine inhaltliche Einordnung überarbeiten, da einige Details fehlen, wie z.B warum Innstetten sich scheiden lässt, obwohl er Effi noch liebt und das Effi am Ende wieder zu ihren Eltern zeiht, also somit in Hohen-Cremmen stirbt. In deinem Hauptteil könntest du noch näher darauf eingehen, warum Effi und Crampas immer den gleichen Weg entlang reiten, als auf dessen Bedeutung. Zudem solltest du die Krankheit Mumps erklären, und auch erklären in wiefern das auf Effis Aussage ,,eigentlich sah er schon immer so aus" (Z.15) passt. Du hast auch geschrieben, dass Effi aufgrund Crampas unterhaltsamen Charakter lacht, dass solltest du noch einmal näher erläutern, da mir persönlich, an dieser Stelle, nicht bewusst wird in wiefern Crampas unterhaltet ist, wenn er sagt ,,Er hat Ziegenpeter" (Z.14). Deine Deutung bezüglich Effis Aussage ,,Und dann glauben sie wieder vieles, was sie besser nicht glaubten" (Z.22f.) könntest du noch durch den Punkt ersätzen, dass Effi diese Aussage auf den Major bezieht, da sie mit ihm spielt. Zudem sollest du deinen Schluss noch durch die Erwähnung der sprachlich formalen Aspekte verbessern.
  
 
== Luisa ==
 
== Luisa ==

Version vom 3. Februar 2018, 16:42 Uhr

Inhaltsverzeichnis

Sarah

Der Roman „Effi Briest“, welcher von Theodor Fontane in der Epoche des poetischen Realismus verfasst und 1894 erstmals veröffentlicht wurde, thematisiert den Einfluss der gesellschaftlichen Wert- und Normvorstellungen auf Individuen Ende des 19. Jahrhunderts.


Der vorliegende Textauszug spielt in diesem Roman eine essenzielle Rolle. Ihm geht Effis Hochzeit und der Umzug von Hohen-Cremmen nach Kessin voraus, wodurch Effi lernen muss, ihre Rolle als Kind loszulassen und Eigenverantwortung zu übernehmen. Da sie jedoch aufgrund ihrer verspielten Art resigniert und nicht in Einklang mit ihrer neuen Lebenssituation kommen kann, gerät sie immer mehr in Verführung, dem neu in die Stadt gezogenen Major Crampas näher zu kommen. Der Grund dafür findet sich darin, dass ihr ihr Ehemann Innstetten kaum Aufmerksamkeit widmet, was Crampas jedoch im Gegenzug anhand von Zeit, die er mit Effi verbringt, tut. So lässt sie sich, wie es in diesem Dialog deutlich wird, auf eine Affäre mit ihm ein, wobei im Bezug auf vorherige Handlungen erneut ihre Liebe des Risikos, wie auch ihre verträumte Weise deutlich werden. Nach der Affäre der beiden, Effi und Crampas, wird jedoch nach und nach im Fortgehen des Dramas deutlich, welche Auswirkungen diese auf Effis Leben hat. Sie schafft es zwar erst die Affäre durch den Umzug nach Berlin geheimzuhalten. Die Affäre wird jedoch später von Innstetten während einer Kur enttarnt, da dieser während Effis Abwesenheit Briefe des Majors findet. Folglich bringt Innstetten Crampas bei einem, von ihm veranlassten, Pistolenduell ums Leben. Jedoch straft er auch Effi, indem er sich von ihr scheiden lässt und ihr den Kontakt zu ihm selbst und der gemeinsamen Tochter Annie verweigert. Schließlich wird Effi durch den Verlust der beiden, den sie sich durch ihre Risikobereitschaft und die, im vorliegenden Abschnitt begonnene, Affäre eingehandelt hat, krank und stirbt letztlich daran. Somit stellt die Textstelle indirekt eine gewisse Wende zwischen Effis schönem, behütetem Leben und ihrer drauf folgenden Zeit des Leides dar, durch welches sie schließlich umkommt. Also ist dieser Ausschnitt der fundamentaler Auslöser für das Fortgehen des Dramas und die Wende in Effis Leben.


Der Text beginnt mit einer Ortsangabe, indem angeführt wird, dass „Der Ritt […] wie gewöhnlich durch die Plantage hin“(S. 114 Z. 10), entsprechend einer rauen Dünenlandschaft, ging. Hierin zeugen die Begrifflichkeiten „wie gewöhnlich“(ebd.) davon, dass ein derartiger Ausritt öfter stattfand und somit kein Einzelfall ist. Bezieht man dies also auf die, in diesem Satz gemeinten, Charaktere, Effi und Crampas, so wird deutlich, dass diese oft Zeit miteinander verbringen und dementsprechend in einer gewissen Beziehung zueinander stehen. Der Text wird auf dieser Aussage basierend mit einer detailreichen Beschreibung des Ausrittes fortgeführt. „Rollo war wieder vorauf, dann kamen Crampas und Effi, dann Kruse“(S. 114 Z. 10f. ). Besonders fällt hierin die sprachliche Verbindung von Effi und Crampas durch die Konjunktion „und“(ebd. ) auf, welche auf eine Bindung oder Beziehung der beiden hinweist. Dies wird auch noch einmal dadurch bekräftigt, dass Rollo den beiden vorausläuft und Kruse, Innstettens Kutscher, ihnen folgt, Effi und Crampas folglich von diesen gewissermaßen bewacht werden, sich aber daher andererseits bildlich gesehen im Mittelpunkt des Geschehens befinden, an dem weder Rollo noch Kruse viel teilhaben. „Knut fehlte“(S. 114 Z. 11f. ) jedoch bei diesem Ausritt, worüber sich Effi und Crampas im Folgenden unterhalten, wodurch, wie darin deutlich wird, besonders Effis Interesse geweckt wird. Da auf das Fehlen Knuts hingewiesen wird, wird zum Ausdruck gebracht, dass Effi, die sich in ihrer Frage „Wo haben sie Knut gelassen?“(S. 114 Z. 13) nach diesem erkundigt, durch die vorherigen Ausritte, an denen Knut an Seiten Kruses teilnahm, eine gewisse Bindung zu diesem oder allgemeiner den Ausritten hergestellt hat, aber auch einen Reiz darin sieht, diesen Wächter weniger zu haben. Auch wird durch ihre Nachfrage deutlich, dass Ausritte dieser Art einen gewissen Stellenwert für Effi haben, in diesem Fall im Bezug auf vorherige Handlungen eine Art Auszeit für sie darstellen und dieses Mal aufgrund von Knuts Fehlen eine Chance für Effi und Crampas sind. Auf die Frage Effis, die zugleich ein erster Annäherungsversuch ist, antwortet Crampas „Er hat einen Ziegenpeter“(S. 114 Z. 14), wobei es sich um die Viruserkrankung Mumps handelt, von der meist Kinder und Jugendliche betroffen sind. Ungläubig und auch etwas ironisch erwidert Effi ihm daher nur ein „Merkwürdig“(S. 114 Z. 15), was eine gewisse Skepsis ihrerseits verdeutlicht. Sie setzt daher auch mit der Aussage „Eigentlich sah er schon immer so aus“(S. 114 Z. 15f. ) fort, welche eine gewisse Frechheit seitens Effi intendiert, da dies eine Bekleidung gegenüber Knuts Aussehen darstellt. Außerdem wird dadurch deutlich, dass Effi kein leichtgläubiger Mensch ist und die Dinge, die ihr gesagt werden, hinterfragt. Jedoch findet sie erstmals Crampas Zustimmung, was das äußere Erscheinungsbild Knuts betrifft (vgl. S. 114 Z. 17). Dieser führt den Dialog mit dem Ausruf „Sie sollten ihn jetzt sehen!“(S. 114 Z. 17) fort, womit er versucht, Effi doch zu überzeugen. Jedoch entkräftet er diese Aussage darauf folgend mit den, im Bezug zum vorherigen Satz, antithetischen Worten „Oder doch lieber nicht“(S. 114 Z. 17f. ). Das Adverb „lieber“ bringt hierin zum Ausdruck, dass er Interesse an Effis Wohlergehen hat, was auch im darauf folgenden hyperbolischen Satz „Denn Ziegenpeter ist ansteckend, schon bloß durch Anblick“(S. 114 Z. 18f. ) unterstrichen wird. Die Hyperbel deutet hierbei darauf hin, dass Crampas Effi zum Narr hält und sie etwas provokant auf die Probe stellt. Somit wird im Umgang der beiden miteinander sowie anhand des gegenseitigen Neckens ihre enge Beziehung zueinander deutlich. Auch findet das Gespräch auf einer eher freundschaftlichen, engeren Basis statt, da beide Protagonisten nicht sachlich bleiben. Effi jedoch bleibt trotz Crampas' Versuche, sie umzustimmen und ihm zu glauben, ihrer Meinung. Auf ein karges „Glaub ich nicht“(S. 114 Z. 19) Effis, erwidert Crampas nur ein provokantes „Junge Frauen glauben vieles nicht“(S. 114 Z. 19), womit er sich durch das „Junge Frauen“(ebd. ) konkret und schmeichelnd auf Effi bezieht, um diese gewissermaßen in die Enge zu treiben und ihr "Duell" für sich zu gewinnen. In die Enge daher, weil er versucht, Effis Glauben zu erlangen, diese zu überzeugen. Nachdem sie schließlich jedoch nur erwidert „Und dann glauben sie wieder vieles, was sie besser nicht glauben sollten“(S. 114 Z. 22), dies aber nicht auf ihn bezieht, was in der metaphorischen Frage Crampas „An meine Adresse?“(S. 114 Z. 24) sowie der darauf bezogenen Verneinung Effis (vgl. S. 114 Z. 25) deutlich wird, gibt sich Crampas durch ein „Schade“(S. 114 Z. 26) gekränkt. Gekränkt oder enttäuscht deshalb, weil er Effi nicht überzeugen konnte. Somit entsteht eine gewisse Überlegenheit Effis, was das Gespräch betrifft. Zudem führt diese Crampas, um noch einmal auf bereits erwähnte Textstellen einzugehen, in die Irre, indem sie die tiefgründige Aussage „Und dann glauben [junge Frauen] wieder vieles, was sie besser nicht glaubten“(ebd. ) anführt. In diesem Satz bezieht sie sich indirekt auf die Aussage Crampas', dass Innstetten den Geist, den Effi im Schlaf sieht, als Erziehungsmittel verwenden würde (vgl. S. 113), aber auch auf andere Dinge, die sie selbst womöglich glaubte und sie in die Irre führten. Die Aussage Crampas jedoch löste eine Wut auf Innstetten in ihr aus, da sie „Spuk als Erziehungsmittel […] arg und beinahe beleidigend“(S. 113 Z. 1f. ) fand, weshalb der Bezug auf Crampas in dieser Hinsicht plausibel scheint. Jedoch lässt sie Crampas seinen Triumph, der sich darin wiederfindet, dass er die Ironie hinter Effis "Nein"(S. 114 Z. 25) versteht, nicht gewähren und versucht so weiterhin, diesen auf die Probe zu stellen. Aus ihrer Skepsis heraus unterstellt sie diesem so schließlich „Ich glaube wirklich, Major, Sie hielten es für ganz in Ordnung, wenn ich Ihnen eine Liebeserklärung machte“(S. 114 Z. 27f. ). In dieser Aussage wird deutlich, worauf Effi mit ihren Widersprüchen hinaus möchte, um letztlich die Wahrheit hinter Crampas Aussage über den Spuk ausfindig zu machen oder andererseits, um von seinen Gefühlen für sie zu erfahren. Jener streitet Effis indirekte Nachfrage zwar einerseits ab, bringt jedoch auch zum Ausdruck, dass er den sehen möchte, „der sich dergleichen nicht wünscht“(S. 114 Z. 30f. ). Somit zeigt Crampas zum einen Begierde und zum anderen eine gewisse Vorsicht, einer verheirateten Frau zu schmeicheln. Diese Vorsicht seitens Effi und Crampas wird in der Textpassage des Öfteren erkennbar, wodurch ihre Verpflichtungen hinsichtlich gesellschaftlicher Normen deutlich werden. Zu seiner Rechtfertigung meint Crampas so schließlich „Gedanken und Wünsche sind zollfrei“(S. 114 Z. 31f. ), wobei er sich auf sein Kompliment gegenüber Effi bezieht. Durch die Metapher bringt er dabei zum Ausdruck, dass ihn Denken und die Übergabe seiner Gedanken allein nichts kostet, wodurch er bekräftigt, dass er Effi begehren darf und startet so erste Versuche, diese zu verführen. Effi stellt „Gedanken und Wünsche“(S. 114 Z. 34) jedoch kritisch antithetisch gegenüber. Laut ihr sei ein Gedanke etwas, „das noch im Hintergrunde liegt“(S. 114 Z. 35), somit unausgesprochen und geheim ist. „Wünsche aber liegen meist schon auf der Lippe“(S. 114 Z. 35f. ), sind der Person somit anmerkbar oder werden von dieser ausdrücklich verbalisiert. Somit zeigt Effi durch die Metaphorik ihrer Worte, dass es sich Crampas bei Effi eher um einen Wunsch, als einen Gedanken handelt und dieser ihn ihr mit seinen Worten offenbart hat. Dass Crampas Effis Erkenntnis jedoch missfällt, wird im Ausruf „Nur nicht gerade diesen Vergleich!“(S. 114 Z. 37) hervorgehoben. Dieses Missfallen lässt sich in Verbindung mit ihrem noch anwesenden Leibwächter bringen, da durch dessen Anwesenheit stets eine gewisse Gefahr beständig bleibt. Jedoch gelingt ihm der Versuch, Effi eines Anderen zu überzeugen nicht und diese führt das Gespräch mit der, eine Interjektion und eine Repetitio beinhaltenden, Aussage „Ach, Crampas, Sie sind… Sie sind… “(S. 114 Z. 38) fort. Die darin verwendete Symptominterjektion weist darauf hin, dass Effi Empathie für Crampas empfindet, da sie sein „Geheimnis“ aufgedeckt hat und ihn gewissermaßen versteht. Zudem zeigen die Auslassungspunkte sowie die Repetitio erneut eine gewisse Behaglichkeit und Vorsicht Effis im Umgang mit Crampas. Dieser beendet Effis Satz schließlich mit einem resignativen „Ein Narr“(S. 114 Z. 39), was sich darauf bezieht, dass er glaubte, Effi würde seine Begierde nicht erkennen. Diese jedoch nimmt seine Antwort als Hyperbel wahr (vgl. S. 114 Z. 40) und veranschaulicht ihm ihr Denken über ihn mit der Gegenüberstellung „In Hohen-Cremmen sagten wir immer, und ich mit, das Eitelste, was es gäbe, das sei ein Husarenfähnrich von achtzehn…“(S. 114 Z. 41ff. ) „Und jetzt sag ich, das Eitelste, was es gibt, ist ein Landwehr-Bezirksmajor von zweiundvierzig“(S. 115 Z. 2f. ). Besonders fällt dabei erstens die Nutzung des Konjunktivs im ersten Teil und die des Indikativs im Zweiten auf, was darauf hindeutet, dass Effis erste Aussage im Vergleich zu ihrer Zweiten nicht zwingend die Realität darstellt. Zudem stellt der hierin verwendete, sich wiederholende, Superlativ in „das Eitelste“(ebd. ) eine Zuspitzung und eine gewisse Kritik am Verhalten Crampas dar, die jedoch erneut ihrem gegenseitigen Necken dient und somit ein weiterer frecher Annäherungsversuch seitens Effi ist. Somit wird hier auch noch einmal besonders deutlich, dass Effi Crampas Begierde nicht ablehnt, im Gegenteil, sie lässt sie sogar zu und sich davon schmeicheln. Besonders wird der aufgegriffene Kritik-Gedanke jedoch durch die Gegenüberstellung Crampas, dem „Landwehr-Bezirksmajoren von zweiundvierzig“(S. 115 Z. 2f. ), mit einem „Husarenfähnrich von achtzehn“(S. 114 Z. 42f. ) deutlich, da Effi hier einen hoch positionierten Mann gewissermaßen unter einen jungen Soldaten der östlichen Staaten setzt, Crampas also letztlich in ihrer Aussage absichtlich beleidigt. Jedoch zeugt ihre Aussage auch von einem gewissen Erkenntniszuwachs ihrerseits, den sie jedoch nutzt, um Crampas Geständnis ins Unreine zu ziehen. Dennoch wird die gewisse provokante Absicht Effis dahinter deutlich, besonders wenn man Effis Wissen über Crampas ungefähres Alter sowie dessen militärische Position und auch das vorhergehende Gespräch betrachtet. Innerhalb dieser Dinge wird nämlich ausdrücklich, dass Effi und Crampas eine gute Beziehung zueinander haben, Effi ihre Kritik somit nicht aus Abschaum äußert. Ein weiterer Indikator dafür, dass die beiden in einem guten Verhältnis zueinander stehen, ist Crampas Reaktion auf Effis Kritik. Er zeigt zwar, was durch Auslassungspunkte deutlich wird, eine gewisse Betroffenheit, mindert diese jedoch sofort mit den Worten „Wobei die zwei Jahre, die Sie mir gnädigst erlassen, alles wieder gutmachen,-küss die Hand“(S. 115 Z. 4f. ). Er zeigt in seiner Rede eine gewisse Gerührtheit über die von Effi vorgenommene Verjüngung seiner selbst und somit, wie bereits gesagt, seine Bindung zu Effi, die durch sein Vergeben und seine anfängliche Betroffenheit deutlich wird. In einer Repetitio wiederholt Effi darauf folgend seine Aufforderung „küss die Hand“(S. 115 Z. 6), wodurch sie das Blatt wendet und die Aufforderung umgekehrt an Crampas richtet. Schließlich erklärt sie es als „das Wort, das für Sie passt“(S. 115 Z. 6), also zu Crampas passt. Hierin könnte der Handkuss als Zeichen für Respekt oder Liebe gelten. Auch lässt Effis darauf folgende Rede über „Wiener [...] in Karlsbad“(S. 115 Z. 7f. ), welche sie mit dem Kuss, indem sie diesen, oder eher die Worte „Küss die Hand“(S. 115 Z. 6) als „wienerisch“(S. 115 Z. 7) bezeichnet, in Verbindung bringt, darauf schließen, dass sie Crampas für charmant hält. Dies entsteht dadurch, dass sie ihn zugleich mit dem Handkuss, wie auch Wien, charakterisiert, wobei Wien durch den Handkuss zu dieser Zeit als edel und charmant galt. Zugleich war der Handkuss ein Ausdruck tiefster Verehrung, die Effi Crampas hierin somit indirekt verdeutlicht. Effi erläutert jedoch im Fortgang des Dialogs, welcher im übrigen zeitdeckend verfasst ist, dass die Wiener ihr „vierzehnjährigem Dinge den Hof machten“(S. 115 Z.8f. ). Indem sie sich selbst objektiviert, indem sie sich als „Ding“(ebd. ), wird ihre kindliche Naivität akzentuiert. Auf ihren Ausruf „Was ich da alles gehört habe!“(S. 115 Z. 9), welcher die Wiener doch nicht als allzu edel darstehen lässt, antwortet Crampas mit einem „Gewiss nicht mehr als recht war“(S. 115 Z. 10), womit er Effis Ausruf in gewisser Weise zu lindern versucht, indem er sich der aufknüpfigen Art, wie die Wiener laut Effi handelten, ungläubig entgegensetzt. Auch versucht er so Effis Vergleich von ihm mit den Wienern zunichte zu machen. Diese jedoch widerspricht ihm und entgegnet so, dass „das, was mir schmeicheln soll, ziemlich ungezogen“(S. 115 Z. 11f. ) wäre. Somit negativiert sie ihr Kompliment gegenüber Crampas, indem sie diesen mit Wienern vergleicht, gleich wieder. Um jedoch nicht weiter mit diesem zu diskutieren, macht sie ihn im Folgenden auf „Bojen“(S. 115 Z. 12) aufmerksam, wodurch das gegenseitige annähern jedoch seinen Höhepunkt findet. Durch die auf die Bojen bezogene Personifikation „wie die schwimmen und tanzen“(S. 115 Z. 12f. ) wird zum einen eine Art Faszination Effis, wie aber auch die beabsichtigte Ablenkung Crampas´ deutlich. Daraufhin erzählt sie davon, dass die „kleinen roten Fahnen“(S. 115 Z. 13), welche anhand der Farbe rot eine gewisse Warnung oder Gefahr symbolisieren, eingezogen sind, was sie bei Effis bisherigen Strandtagen, wo sie alleine dort war, nicht waren (vgl. S. 115 Z. 13ff. ). Besonders verdeutlicht hierin die Symbolik der Farbe rot gewissermaßen, dass Effi die Gefahr nicht wahrnimmt, die ihre Affäre mit Crampas birgt. Zudem stellt Effis darauf folgende Bezugnahme zur sagenhaften Stadt Vineta in „Vineta, da muss es liegen, da sind die Turmspitzen…“(S. 115 Z. 16) Effis Unwissenheit dar, da sie nicht vor den Risiken gewarnt wird, die ihre offenheit gegenüber Liebschaften birgt. In der Sage handelt es sich nämlich bei den Türmen, die die Menschen an der Ostseeküste drei Wochen, drei Tage und drei Stunden vor Untergang der Stadt am Horizont sahen, um eine Warnung vorm Untergang Vinetas. Da Effi die Fahnen der Bojen mit eben diesen Türmen vergleicht, lässt sich hier ein wesentlicher Bezug herstellen. Somit verdeutlicht Effi Crampas hier jedoch auch noch einmal, dass sie seine Begierde erwiedert und ihm somit letztlich offen steht. Schlussendlich lässt sich festhalten, dass es sich, trotz des sehr hohen Redeanteils Effis und Crampas´, wobei Effi dominantere Sprachanteile hat, um einen personalen Erzähler handelt.

Insgesamt stellt der Text eine wichtige Wende des Romans dar, da hierin zum einen die Affäre Effis deutlich wird, und zum Anderen aber auch ein Grundsatz für folgende Handlungen entsteht, da der Roman ohne die Affäre auch anders geendet wäre. Zudem wird durch eine gewisse sprachliche Ironie sowie Metaphorik, die den Text durchlaufen, das Verhältnis deutlich, das zwischen Effi und Crampas besteht. Somit ist die Textstelle letztlich ein, wenn nicht der Auslöser für das Fortgehen des Dramas, die Scheidung, das Pistolenduell, verweigerte Kontakte und abschließend auch für Effis Tod.

Feedback von Luisa:

Deine Analyse ist dir sehr gut gelungen ,da du alle wichtigen Analyseaspekte eingebaut hast und diese nachvollziehbar gedeutet hast. Deine Analyse ist dir sowas sprachlich als auch formal sehr gut gelungen. Jedoch solltest du noch einmal die besprochenen Punkte aus dem Unterricht in deine Analyse einbringen. Leider fehlt in deinem Schluss die Betrachtung der wichtigsten sprachlich formalen Aspekte, die du noch ergänzen solltest.

Feedback von Lorena:

Hallo Sarah, ich habe an deiner Analyse überhaupt nichts auszusetzen. Angefangen vom Thema, das passend und verständlich verfasst wurde, über die inhaltliche Einordnung, die alle wichtigen Handlungsverläufe wiedergibt und auch über eine begründete funktionale Gliederung verfügt, bis hin zum Hauptteil, in dem alle auch im Unterricht besprochenen Aspekte mit einbezogen sind, sogar darüber hinaus. Besonders gut finde ich die Stelle, an der du auf eine zusätzliche Textpassage verweist, was verdeutlicht dass du dich wirklich mit der Textstelle auseinander gesetzt hast. Deine Formulierungen und Übergänge zwischen den einzelnen Abschnitten sind ausgezeichnet und du hast auch alle Punkte die im Schema aufgelistet waren, insofern sie eine Bedeutung für die Textstelle hatten, beachtet und vorteilhaft umgesetzt. Alles in allem eine sehr gelungene Analyse.

Nina

Theodor Fontanes Roman „Effi Briest“, veröffentlicht im Jahr 1895 aus der Epoche des poetischen Realismus, thematisiert die gesellschaftlichen Zwänge des 19. Jahrhunderts und deren Bedeutung für ein individuelles Leben.

Zu Beginn des Romans wird die 17-jährige Effi Briest von ihren Eltern mit dem 38-jährigen Baron Geert von Innstetten verheiratet, weshalb sie nach Kessin nach Hinterpommern zieht. Ihr Ehemann ist Landrat und deswegen oft geschäftlich unterwegs, sodass Effi sich einsam in ihrem neuen Haus fühlt. Wenig später lernt sie den Major Crampas kennen mit dem sie viele Ausritte macht und durch den sie sich nicht mehr allein fühlt. Der vorliegende Textauszug behandelt eine Unterhaltung zwischen Effi und dem Major, bei der Crampas versucht Effi zu verführen. Wenig Zeit später haben Effi und Crampas eine Affäre, die schwere Folgen auf Effis Leben hat, denn nachdem Effi mit Innstetten nach Berlin zieht ist sie zunächst erleichtert Distanz zu Crampas zu haben. Sechs Jahre später findet Innstetten Liebesbriefe von Crampas an Effi und erfährt somit von dem Betrug. Effi muss ausziehen und darf ihre Tochter Annie nicht mehr sehen, weil Innstetten um seinen Ruf fürchtet. Außerdem wird sie von ihren Eltern verstoßen, die sie erst wiederaufnehmen als sie krank wird, bis sie letztlich stirbt.

Die Unterhaltung der vorliegenden Textstelle deutet Effis spätere Affäre an, die ihr Leben zerstört.

Die vorliegende Textstelle beginnt damit, dass Effi Briest mit dem Major Crampas, Knut und Rollo durch die Plantagen reitet, wobei Crampas und Effi sich alleine unterhalten, was an der Textpassage „Rollo war wieder vorauf, dann kamen Crampas und Effi, dann Kruse“ (Z.10f.) deutlich wird. Darüber hinaus zeigt das, dass der Kutscher Kruse, der als inoffizieller Aufpasser dienen soll nicht da ist, sodass Effi und Crampas alleine sind. Die Unterhaltung dreht sich erst um Knut, der ursprünglich auch an dem Ausflug teilnehmen sollte, und als Aufpasser dienen sollte. Mit dem Satz „‘Merkwürdig‘, lachte Effi, ‘Eigentlich sah er schon immer so aus‘“ (Z.15f.) macht sich Effi frech darüber lustig, dass ihr Aufpasser nicht da ist, was zeigt, dass sie froh ist allein mit Crampas zu sein. Durch „Aber Sie sollten ihn jetzt sehen! Oder doch lieber nicht. Denn Ziegenpeter ist ansteckend, schon bloß durch Anblick“ (Z.17ff.) geht Crampas auf Effi ein und deutet an, dass er sich um sie sorgt und zeigt somit gleichzeitig, dass ihm etwas an Effi liegt. Darauf geht Effi jedoch nicht ein, sie behauptet „Glaub ich nicht“ (Z.20), was verdeutlicht, dass sie das indirekte Kompliment, er sorge sich um sie absichtlich überhört hat. Crampas antwortet auf diese kurze abblockende Antwort mit „Junge Frauen glauben vieles nicht“ (Z.21) womit er Effi indirekt schmeicheln will, denn er versucht ihr zu sagen, dass sie zwar jung ist, er sie jedoch nicht für ein naives Mädchen hält, da er sie als „junge Frau“ (ebd.) und nicht als Mädchen bezeichnet. Er will Effi damit sagen, dass er sie für eine junge Erwachsene hält die klug ist und sich nicht alles erzählen lässt. Dies macht er indirekt, da er statt Effis Namen „junge Frauen“ (ebd.) benutzt, womit er impliziert, dass er sie nicht für ein kleines Mädchen, sondern für eine junge Erwachsene hält. Effi antwortet darauf mit dem Gegenteil von dem was der Major gesagt hat, nämlich mit „Und dann glauben sie wieder vieles, was sie besser nicht glaubten“ (Z.22f.), womit sie auf die Naivität von manchen Mädchen anspielt, die sich ausnutzen und verführen lassen. Dies verdeutlicht außerdem ihre Beziehung zueinander, die zum einen durch Witze und zum anderen durch spielerische Antworten deutlich wird. Effi geht also auf ihn ein und Crampas fragt „An meine Adresse?“ (Z.24), womit er fragt, ob sie mit der Andeutung sagen wollte, dass Crampas jungen Frauen vieles erzählte um an sie ran zu kommen. Dies verdeutlicht zudem, dass Effi weiß was für Absichten der Major hat. Effis Antwort „Nein“ (Z.25) ist die Antwort die sie geben muss, da sie als verheiratete Frau nicht zugeben kann jemand anderen zu mögen. Ihr Interesse an ihm macht jedoch die Tatsache deutlich, dass ihre Antwort nur aus einem kurzen „Nein“ (ebd.) besteht und keinem Vorwurf er begehre die Frau eines anderen, was in der Gesellschaft während dieser Zeit mit Verächtung bestraft wurde. Mit der gleichen kurzen Antwort vom Major, nämlich „Schade“ (Z.26), geht Crampas also nicht weiter darauf ein. Jedoch greift Effi das Thema im nächsten Satz wieder auf, was zeigt, dass sie nicht abgeneigt vom Major ist, da sie seine Anspielung nicht auf sich beruhen lässt. Mit „Wie dies ‚Schade‘ Sie kleidet“ (Z.27) versucht Effi Crampas zu zeigen, wie er mit seinen Anspielungen wirkt, und sie begreift auch im darauffolgenden Satz, dass er Interesse an ihr hat. Mit dem Satz „Ich glaube wirklich, Major, Sie hielten es für ganz in Ordnung, wenn ich Ihnen eine Liebeserklärung machte“ (Z.27ff.) spricht sie diese Erkenntnis aus. Damit spielt sie nicht nur sein Interesse an ihr an, sondern auch den Fall, wenn sie und der Major eine Affäre hätten , was eine Vorausdeutung auf ihre spätere Affäre ist. Sie ist sich bewusst, dass das nicht ginge, weil sie ja mit Innstetten verheiratet ist. Dies bedeutet zusätzlich, dass sie sich auch der Folgen eines Betrugs bewusst wäre, egal ob bei einer „Liebeserklärung“ (ebd.) oder einer Affäre.

Der Major geht auf den indirekten Vorwurf, ihm sei es egal was aus Effi nach einer, wie sie es nennt „Liebeserklärung“ (ebd.) zukäme ein, mit „So weit will ich nicht gehen“ (Z.30). Der Satz „Aber ich möchte den sehen, der sich dergleichen nicht wünschte“ (Z.30f.) ist ein weiteres indirektes Kompliment an Effi, dass man es ihm nicht verdenken könne, dass er sich wünschte Effi zu erobern. Durch „Gedanken und Wünsche sind zollfrei" (Z.31f.) wird klar, dass er nicht nur darüber nachdenkt eine Affäre mit ihr zu haben, sondern dass er sich es wünscht, also dass er es klar will. Mit der Behauptung dies sei „zollfrei“ (ebd.) impliziert er, dass es in Ordnung sei die Frau eines anderen zu begehren, denn solange dies nur im Kopf passiere, sei es kein Betrug. Effi widerlegt dies jedoch mit „Und dann ist doch immer noch ein Unterschied zwischen Gedanken und Wünschen. Gedanken sind in der Regel etwas, das noch im Hintergunde liegt, Wünsche aber liegen meist schon auf der Lippe“ (Z.33ff.). Dies untermauert, dass Effi der Meinung ist, sich eine Affäre zu wünschen sei nichts Harmloses was in der Phantasie passiere, so wie der Major behauptet, sondern schon Betrug sei, da sie einen Wunsch als einen bereits feststehenden Willen ansieht und nicht als vergänglichen Gedanken. Sie sagt somit, dass wenn sie aussprechen würde, Interesse an Crampas zu haben, das schon Betrug an Innstetten sei. Der Major antwortet darauf mit „Nur nicht gerade diesen Vergleich“ (Z.37), wobei er damit die Anspielung auf „Lippen“ (ebd.) und somit seinen Wunsch einen Kuss von Effi zu kriegen macht. Somit wird ein weiteres mal deutlich, dass er versucht Effi bei jeder Gelegenheit zu verführen. Zudem konfrontiert er sie damit, dass sie diesmal diejenige war die, zwar unbewusst, eine Anspielung gemacht hat, woraufhin Effi verlegen ist und ertappt stottert „Ach, Crampas, Sie sind… Sie sind…“ (Z.38) und der Major sagt „Ein Narr“ (Z.39), womit er sich als nicht ernstzunehmenden dummen Menschen bezeichnet. Im Folgenden sagt Effi zum Major „Und jetzt sag ich, das Eitelste, was es gibt, ist ein Landwehrbezirksmajor von zweiundvierzig“ (Z.2f.) was sich auf Crampas Hoffnung sie küssen zu dürfen bezieht. Effi sagt somit indirekt, es sei eitel von ihm sich einzubilden sie küssen zu dürfen, Mit „[…] küss die Hand“ (Z.5) macht er weitere Andeutungen, jedoch verbindet Effi diese Floskel mit einer Erfahrung die sie mit Wienern gemacht hat, die ihrem „[…] vierzehnjährigem Dinge den Hof machten“ (Z.8f.). Ihre Meinung dazu zeigt der Satz „Wenn das zuträfe, wäre das, was mir schmeicheln soll, ziemlich ungezogen…“ (Z.11f.), die nicht nur auf die Wiener bezogen ist, sondern auch auf die während der Unterhaltung angeführten indirekten Komplimente. Ab „Die kleinen roten Fahnen sind eingezogen“ (Z.13) spricht Effi metaphorisch von ihrem Wunsch ein Leben mit Crampas zu führen, da die Farbe rot für die Liebe steht, die Effi für Crampas empfindet. Die Erwähnung von „Vineta“ (Z.16), einer Stadt die auf Grund von unmoralischem Verhalten untergegangen ist, verdeutlicht, dass Effi sich auch wünscht mit dem Major Crampas bin an ihr Lebensende zusammen zu sein, beziehungsweise mit ihm zusammen untergehen will, weil sie als Ehefrau mit neuem Mann an den Folgen der gesellschaftlichen Ächtung kein friedliches Leben führen würde, sondern untergehen würde. Dass sie das aber zusammen mit dem Major Crampas machen möchte, verdeutlicht ihre endlose Liebe zu ihm.

Die Textstelle behandelt die Unterhaltung von Effi und Crampas die in Dialogform geschrieben ist, sodass es sich hierbei um eine Zeitdeckung handelt. Zudem zeigt der Fakt, dass der Erzähler weiß, dass der Ritt „wie gewöhnlich durch die Plantage hin[ging] “ (Z.10), dass es sich um einen auktorialen Erzähler handelt, der Macht und Schutz verdeutlicht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in dieser Textstelle viele metaphorische und indirekte Andeutungen von Crampas hinsichtlich seines Interesses an Effi gemacht werden und dass Effi darauf eingeht und ebenfalls interessiert ist. Darüber hinaus haben sie ein lustiges, spielerisches, ironisches und lockeres Verhältnis zueinander, jedoch weiß Effi dass sie nach ihrer Liebesoffenbarung mit vielen schweren Folgen zu rechnen hat. Schlussendlich macht die Textstelle deutlich, dass Effi Crampas liebt.

Feedback von Anne: Hallo Nina, erstmal muss ich sagen finde ich deine Analyse gut! Du hast die wesentlichen Aspekte ausführlich herausgearbeitet. Jedoch hast du geschrieben, dass Crampas etwas von jungen Frauen hält. Ich denke das du eher meinst, dass er an ihnen interessiert ist. Auch denke ich nicht, dass es Effi unwichtig ist wie Instetten sich fühlt. Des weiteren schreibst du, Effi gefiel nicht was er sagt, wenn sie ihn mit den Wienern vergleicht. In der gesamten Textstellen, wird jedoch das Gegenteil deutlich. Den auktorialen Erzähler könntest du an der Stelle wo er deutlich wird erwähnen und erklären wie sich die Zeitdeckung auf den Leser auswirkt. Was ich sehr gut finde ist wie du Vineta und den Unterschied zwischen Gedanken und Wünschen gedeutet hast.

2. Feedback von Anne: Hallo Nina, ich glaube was mir an deiner Analyse gefällt brauche ich nicht mehr erwähnen (siehe oben) ;) Jetzt solltest du darauf achten deine Gedanken präziser zu verfassen, welche ich aber auch markiert habe. Ob Crampas Effi liebt sehe ich eher fragwürdig. Ich glaube für ihn geht es eher um das köperliche als um Gefühle. Außerdem solltest du wie im Unterricht besprochen die Deutung von "zollfrei" anfügen (Lüge, da es eigenttlich nicht zollfrei ist). Ansonsten wäre es besser wenn du die Zeitdeckung, dort anbringen wo sie deutlich wird. Aber sonst, super Analyse!

Lorena

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um einen Auszug aus dem ersten Kapitel des Romans „Effi Briest“, verfasst von Theodor Fontane und veröffentlicht im Jahre 1896. Thematisiert werden die gesellschaftlichen Erwartungen gegen Ende des 19. Jahrhunderts.

Die vorliegende Textstelle handelt von einem Ausritt Effis mit dem Major Crampas. Effi, die Protagonistin des Romans, ist zu Beginn der Handlung 17 Jahre alt und stammt aus adeligem Hause. Die Familie erwartet von ihr, dass sie den Landrat Baron von Innstetten aus Kessin heiratet. Nach der Hochzeit ziehen sie gemeinsam nach Kessin und nur wenig später bringt Effi ihre Tochter Annie zur Welt. Nach und nach kommt Effi dem erst kürzlich in die Stadt gezogenen Major Crampas näher. Sie verbringen viel Zeit zusammen, sehr zum Vergnügen Effis, die während Innstettens Arbeitszeit an Langeweile leidet. Nach einem Zwischenfall an Weihnachten, beginnt Effi schließlich eine Affäre mit Major Crampas. Innstetten wird einige Zeit später nach Berlin versetzt und seine Familie zieht zu ihm. Mehrere Jahre lang führt die Familie ein ruhiges Leben in Berlin, bis Innstetten auf Briefe stößt, die Crampas vor langer Zeit an Effi geschrieben hatte. Er duelliert sich mit Crampas, wobei dieser stirbt, und trennt sich von Effi. Effi, die nicht nur von Innstetten, sondern auch von ihren Eltern der Ehre halber verstoßen wurde, erleidet sie drei Jahre später beim Besuch ihrer Tochter einen Nervenzusammenbruch und wird daraufhin von ihren Eltern wieder aufgenommen. Mit 30 Jahren stirbt Effi.

Die Textstelle ist in sofern für den weiteren Verlauf der Handlung wichtig, als dass das Verhältnis zwischen Crampas und Effi verdeutlicht wird und somit die später folgende Affäre angedeutet wird, die letzten Endes Effis Leben zerstört.

Möglichhe Intionsaspekte sind die Situation der Frauen im 19. Jahrhundert und die Kritik an der damaligen Gesellschaft.

Die Textstelle setzt mit der Beschreibung der Umgebung ein. Es heißt „Der Ritt ging wie gewöhnlich durch die Plantage hin“ (S.114 Z.10). Der Wortlaut „wie gewöhnlich“ (ebd.) veranschaulicht, dass solche Ausritte eine gewisse Routine für beide darstellen, was zunächst auf ein freundschaftliches Verhältnis hindeutet. Jedoch ist nicht nur die Umgebung angegeben, sondern auch die Reihenfolge in der sich die kleine Gruppe fortbewegt, „Rollo war wieder vorauf, dann kamen Crampas und Effi, dann Kruse“ (S.114 Z.10 f.). Die Tatsache, dass Effi und Crampas auf gleicher Höhe reiten, verdeutlicht, dass sie das Zentrum der Gruppe bilden und auf einer Augenhöhe sind, was ebenfalls ein freundschaftliches Verhältnis bestätigt. Während des Ausrittes führen Effi und Crampas eine formlose Unterhaltung. Auf die Frage, wo Knut, Crampas Kutscher, der sie eigentlich auf ihren Ausflügen begleitete, geblieben sei, antwortet ihr Crampas, er habe „einen Ziegenpeter“ (S.114 Z.14). Die Bezeichnung „Ziegenpeter“ ist heute unter der Krankheit Mumps bekannt, die sehr ansteckend ist und eigentlich im Kindesalter auftritt. Auf diese Äußerung reagiert Effi vergnügt mit der Entgegnung „Eigentlich sah er schon immer so aus“ (S.114 Z.15 f.) in Bezug auf Knuts Krankheit. Bei Mumps schwellen in der Regel eine, wenn nicht sogar beide Backen stark an. Diese Reaktion spricht für Effis kindlichen Charakter, der den Ernst der Krankheit nicht begreift oder begreifen will und sich lieber an den Unannehmlichkeiten der Kranken erfreut. Crampas geht auf ihr Verhalten ein und erwidert „Sehr richtig. Aber Sie sollten ihn jetzt sehen!“ (S.114 Z.17). Allerdings wirft er kurz danach ein „Oder lieber doch nicht. Denn Ziegenpeter ist ansteckend, schon bloß durch Anblick“ (S.114 Z.17 f.) ein. Diese Aussage veranschaulicht zum Einen, dass er sich Sorgen um ihren Gesundheitszustand macht und sie zum Anderen gleichzeitig aufzieht, um sie zu amüsieren. Er hat dementsprechend ein großes Interesse an Effis Wohlbefinden, sowohl körperlicher als auch psychischer Seits. Effi, die jedoch in einer wohlhabenden Familie aufgewachsen ist und dementsprechend gebildet ist, entgegnet ihm eigensinnig „Glaub ich nicht“ (S.114 Z.20) und verdeutlicht somit, dass sie ihm intellektuell nicht unterlegen ist und sich von ihm nicht aufziehen lässt. Crampas jedoch lässt sich nicht davon beirren und behauptet „Junge Frauen glauben vieles nicht“ (S.114 Z.21). Mit dieser Behauptung schmeichelt er Effi, die von Innstetten immer noch wie ein Kind behandelt wird. Effi, die neben ihren sehr kindlichen Charakterzügen auch Wiederwillen und die Liebe zur Gefahr aufweist, schlägt auf seine Behauptung ohne zu Zögern mit der Bemerkung „Und dann glauben sie wieder vieles, was sie besser nicht glaubten“ (S.114 Z.22 f.), um Crampas vor Augen zu führen, dass sie ihm trotz ihres jungen Alters und ihrer eigenwilligen und kindlichen Charakterzüge durchaus ebenbürtig ist, an. Durch die Frage Crampas „An meine Adresse“ (S.114 Z.24) und der darauf folgenden Verneinung Effis wird verdeutlicht, dass Crampas Eindruck auf sie machen möchte und sie zu verführen versucht. Jedoch hat er nicht mit Effis bestehendem Wiederstand gerechnet, was durch den Ausdruck „Schade“ (S.114 Z.26) aufgezeigt wird. Auch Effi sind die Absichten des Majors durchaus bewusst, weshalb sie ihn auch unmittelbar darauf anspricht, „Ich glaube wirklich Major, Sie hielten es für ganz in Ordnung, wenn ich Ihnen eine Liebeserklärung mache“ (S.114 Z.27 ff.). Der Major hingegen entgegnet „So weit will ich nicht gehen“ (S.114 Z.30), auch wenn es vorhin einen anderen Anschein gemacht hat. Allerdings ergänzt er seine Aussage auch mit dem Wortlaut „Aber ich möchte den sehen, der sich dergleichen nicht wünschte. Gedanken und Wünsche sind zollfrei“ (S.114 Z.30 f.). Effi geht auf diese Feststellung ein, indem sie den Unterschied zwischen Gedanken und Wünschen erläutert, der da wäre „Gedanken sind in der Regel etwas, das noch im Hintergrunde liegt, Wünsche aber liegen meist schon auf der Lippe“ (S.114 Z.34 ff.). Mit dieser Erläuterung trifft sie bei Crampas auf Missfallen, der sie bittet „nicht gerade diesen Vergleich“ (S.114 Z.37) zu wählen. Der Umstand, dass das Pronomen „diesen“ (ebd.) kursiv gedruckt ist, veranschaulicht, dass der eben genannte Vergleich sowohl mit Effis Erläuterung, als auch mit Crampas Versuch sie zu verführen in Verbindung steht. Effi will daraufhin etwas erwähnen, allerdings lässt das Repetitio „Sie sind… Sie sind…“ (S.114 Z.38) darauf schließen dass ihr kein passender Vergleich für Crampas Persönlichkeit einfällt. Er versucht ihr auszuhelfen, indem er den Vorschlag macht, ihn mit „Ein Narr“ (S.114 Z.39) zu vergleichen. Effi verneint diesen Vergleich jedoch und versucht es mit Worten aus ihrer alten Heimat zu beschreiben „In Hohen-Cremmen „sagen wir immer, und ich mit, das Eitelste was es gäbe, das sei ein Husarenfähnchen von achtzehn…“ (S.114 Z.40 ff.). Zum jetzigen Zeitpunkt ist es ihr allerdings möglich zu sagen „das Eitelste, was es gibt, ist ein Landwehrs-Bezirksmajor von zweiundvierzig“ (S.115 Z.2 f.). Sie bezeichnet ihn dementsprechend als das Eitelste, das sie je gesehen habe und nicht als reifer als einen achtzehnjährigen, unterwürfigen Soldaten. Der Major versucht die Beleidigung mit Humor zu überspielen, indem er anmerkt „Wobei die zwei Jahre, die Sie mir gnädigst erlassen, alles wieder gutmachen“ (S.115 Z.4 f.). Effi fährt fort und berichtet dem Major von Wienern, die ihr in Karlsbad den Hof gemacht haben und von welchen sie durchaus ungezogenes gehört habe (vgl. S.115 Z.6 ff.). Nach einer kurzen Pause und keiner folgenden Entgegnung Seitens Crampas wechselt Effi das Thema und macht den Major auf die Umgebung aufmerksam. Mit der Textpassage „Aber sehen Sie da die Bojen, wie die schwimmen und tanzen. Die kleinen roten Fahnen sind eingezogen. Immer, wenn ich diesen Sommer, die paar Mal wo ich mich bis an den hinauswagte, die roten Fahnen sah, sagt‘ ich mir: da liegt Vineta, da muss es liegen, das sind die Turmspitzen…“ (S.115 Z.11 ff.). Vineta ist eine Stadt, die laut einer Sage wegen des Unmoralischen Handelns der Bewohner in der Ostsee versunken sein soll. Die Tatsache, dass Effi sich die Stadt unterhalb der Bojen vorstellt ist zum Einen eine Vorausdeutung auf ihr weiteres Verhalten in Bezug auf Crampas und ist ebenso auf ihren kindlichen Charakter zurückzuführen, welcher nun die zuvor entschlossene Willensstärke im Gespräch mit Crampas ersetzt. Des Weiteren wird der Aspekt der Vorausdeutung durch die roten Fahnen bestätigt, die zwar eingezogen sind, aber dennoch vorhanden sind. Die Farbe Rot ist ein Symbol für Gefahr und verdeutlicht einerseits Effis Liebe zur Gefahr und andererseits die Vorausdeutung, dass sie sich in Gefahr begibt.

Als Schauplatz der Textpassage werden die Plantagen nahe Kessin genannt. Unter Plantagen werden die Dünen am Meer bezeichnet, was auf eine raue Umgebung hindeutet, in der es unter Umständen schwierig ist, sich zu unterhalten. Der Textauszug wurde in personalem Erzählverhalten verfasst, was das persönliche und freundschaftliche Verhältnis von Effi und Crampas verdeutlicht, da beide Ansichten dargestellt werden. Zusätzlich dazu ist auch das Redemittel des Dialogs zu erwähnen, welcher das Erzählverhalten unterstützt. Zudem wird der Handlungsverlauf zeitdeckend dargestellt, sodass das Gespräch einen sehr nahen Bezug zur Realität erhält.

Zum Schluss ist festzuhalten, dass Effi durch mehr als einen Charakterzug gekennzeichnet ist und sich Crampas dessen nun auch bewusst ist. Er, der schon zuvor als Damenmann bezeichnet wurde, hat besonders in dieser Textpassage seinen Ruf bestätigt. Formal ist festzuhalten dass es im Gespräch des Öfteren Pausen gibt, die meist durch drei Punkte gekennzeichnet werden. Die Textstelle bietet zudem eine Vorausdeutung für die spätere Affäre Effis mit dem Major.

Kommentar von Carina

Hallo Lorena, wie immer hast du einen guten Satzbau verwendet, bist auf viele Aspekte, die im Text stehen, eingegangen und hast deine Analyse gut strukturiert aufgebaut.

Jedoch sind einige Details in deiner Analyse fehlend bzw. zu oberflächlich erläutert. Beispielsweise hättest du mehr auf Vineta und die roten Fahnen eingehen können. Fehlend sind außerdem in deinem Hauptteil die Erzählperspektive, sowie die Zeit- und Raumgestaltung, die du gegebenenfalls ergänzen solltest. Werfe außerdem nochmal einen Blick auf deine Zeichensetzung

Mittwoch 29.01.2018 Ergänze: Die Textpassage Z.17-19 als Annäherungsversuch und "Junge Frauen" (Z.20) als Schmeichelung aufgrund der Erwachsenenansprache

Insgesamt sieht man jedoch, dass du richtige Analyseaspekte gut erkannt und nachvollziehbare Deutungen geschildert hast.

Kommentar von Sarah:

Ergänzug Mittwoch, 31.01.:

bis Ende S. 114

Ich schließe mich Carina an. Du hast einige sehr gute Analyseaspekte aufgegriffen und diese gut und ansprechend gedeutet. Deine Zeichensetzung könntest du noch einmal überarbeiten, im Schluss mehr auf Formales eingehen und an einigen Stellen noch tiefer auf die Textstelle eingehen. Sonst schon wirklich gut! (Genauere Anmerkungen, wo Besserungen nötig, im Text aufgeführt)

Janina

Der Roman „Effi Briest“, verfasst von Theodor Fontane in der Epoche des poetischen Realismus und erstmals veröffentlicht in dem Jahre 1894, thematisiert den Druck der Gesellschaft im späten 19. Jahrhundert.


Der vorliegende Textauszug (S. 114 Z. 10-S. 115 Z. 16) hat in diesem Roman eine große Bedeutung. Vor dieser Textstelle wird Effi mit dem Baron von Innstetten verheiratet und muss daher von Hohen-Cremmen, ihrer gewohnten Umgebung, in der sie aufgewachsen ist, nach Kessin umziehen. Sie fühlt sich jedoch immer mehr zu dem Major Crampas hingezogen, welcher neu in Kassin ist und ihr im Gegensatz zu ihrem Ehemann, die für Effi so wichtige Aufmerksamkeit schenkt. In der vorliegenden Textstelle wird deutlich, dass sie eine Affäre mit Crampas beginnt. Die Beziehung der beiden zerstört jedoch im Verlauf des Dramas sowohl Crampas als auch Effis Leben, da Effis Ehemann, der Baron von Innstetten von der Affäre erfährt, als er Liebesbriefe von Crampas an Effi findet. Er bringt Crampas bei einem Duell um, lässt sich von Effi scheiden und verbietet ihr den Kontakt zu deren gemeinsamen Tochter Annie. Auf Grund dieser starken, psychischen Belastungen wird Effi krank und stirbt letztlich in einem Alter von 29 Jahren. Der vorliegende Textausschnitt ist somit der Wendepunkt Effis Lebens. Sie beginnt eine Affäre, durch welche sie am Ende ihren Geliebten, ihren Ehemann, ihre Tochter und letztlich sogar ihr eigenes Leben verliert. Aus ihrem bis zu diesem Zeitpunkt glücklichen und erfüllten Leben, wird ein Leben in ständiger Angst und ein dauerhaftes Versteckspiel.


Der zu analysierenden Textausschnittes beginnt mit einer Ortsangabe. „Plantagen“ (Z. 10) sind weit überdurchschnittlich große Flächen, die oftmals zu Waldgebieten gehören und eignen sich somit gut für den in dem Textauszug genannten „Ritt“ (Z. 10). Mit der Konjunktion und dem Adjektiv „wie gewöhnlich“ (Z. 10), wird deutlich, dass dieser Ausritt kein Einzelfall ist und dass sie (Bezug) viel Zeit miteinander verbringen. Des Weiteren wird die Reihenfolge, in welcher die vier sich befinden detailliert beschrieben (vgl. Z. 10f.). Dass „Crampas und Effi“ (Z. 11) unmittelbar hintereinander reiten, deutet auf die im Folgenden spürbare Nähe zwischen den beiden hin. Dass „Knut fehlte“ (Z. 11f.) scheint von großer Bedeutung zu sein, da Effi sich daraufhin nach ihm erkundigt (vgl. Z. 13). Daher scheint Knut (ebd.) eine wichtige Person während der Ausritte zu sein. Ausritte sind Freizeitbeschäftigungen, welche von privaten Problemen ablenken können, was sich auf das Leben Effis zurückführen lässt. Crampas antwortet Effi, dass Knut einen „Ziegenpeter“ (Z. 14) habe. Dies ist eine ansteckende Virusinfektion, welche die Speicheldrüsen und andere Organe befällt. Meist erkranken Kinder an dieser Infektionskrankheit, in seltenen Fällen jedoch auch Erwachsene. Effie antwortet auf diese Aussage Crampas mit „Merkwürdig“ (Z. 15) und lacht, was auf eine Ironie ihrerseits hindeutet und dass sie nicht glaubt, dass Knut einen Ziegenpeter (ebd.) hat. Außerdem beleidigt sie ihn, indem sie sagt, er habe schon immer so ausgesehen (vgl. Z. 15f.). Dies zeigt, dass Effi nicht gutgläubig oder naiv ist, da sie diese Aussage hinterfragt und sich ihre eigene Meinung bildet. Crampas ist der selben Meinung, indem er Effi mit „Sehr richtig.“ (Z. 17) antwortet. Mit der Äußerung „Aber sie sollten ihn jetzt sehen!“ (Z. 17) von Crampas, wird die Behauptung Effis, dass Knut nicht gut aussieht hervorgehoben. Er möchte ausdrücken, dass Knut nun noch schlimmer aussehe, als zuvor. Anschließend entkräftigt er jedoch sein eigenes Argument, um Effi vor dem Anblick Knuts zu bewahren. Crampas behauptet, dass Ziegenpeter ansteckend sei (vgl. Z. 18), was darauf hinweist, dass er Effi beschützen möchte und nicht will, dass ihr etwas zustößt. Dabei übertreibt er, indem er sagt, dass man sich schon durch den Anblick allein anstecken könne (vgl. Z. 18f.). Daraufhin wird erneut deutlich, dass Effi nicht leichtgläubig ist, indem sie mit „Glaub ich nicht“ (Z. 20) antwortet. Mit dem folgenden, provokanten Satz „Junge Frauen glauben vieles nicht.“ (Z. 21), möchte er Effi aufziehen obwohl er sie mag, was auf das Sprichwort „Was sich neckt, das liebt sich“ hindeuten lässt. „Und dann glauben sie wieder vieles, was sie besser nicht glaubten.“ (Z. 22f.). Mit diesem Satz bezieht sich Effi auf andere Frauen und sich selbst. Crampas jedoch denkt, es sei an ihn gerichtet (vgl. Z. 24). Effi verneint dies und macht sich mit ihrer kurzen, nicht viel sagenden Aussage interessant. Folglich antwortet Crampas verletzt und beleidigt mit „Schade.“ (Z. 26), da sein Versuch, so an Effi heranzukommen gescheitert ist. Effi wird jedoch schwach und zeigt Crampas ihr Mitgefühl, indem sie sagt „Wie dies ´Schade´“ (Z. 27) ihn kleide. Daraufhin versucht Effi die Wahrheit von Crampas zu erfahren, denn sie weiß, dass er Gefühle für sie hat (vgl. Z. 27ff.). Dieser verneint die Vermutung Effis, versucht jedoch mit einem gewissen Abstand, Effi Komplimente zu machen (vgl. Z. 30f.). Mit der Metapher „Gedanken und Wünsche sind zollfrei“ (Z. 31f.), versucht Crampas sich zu rechtfertigen. Diese Stellungnahme Crampas stellt Effi in Frage (vgl. Z. 33) und erklärt ihm den „Unterschied zwischen Gedanken und Wünschen“ (Z. 33f.). Gedanken seien ein Geheimnis und Wünsche fallen sofort auf und erregen eher Aufmerksamkeit (vgl. Z. 34ff.). Crampas hat jedoch den Wunsch, nicht den Gedanke Effi zu beeindrucken, was sie ihr indirekt offenbart (vgl. Z. 37). Mit der Repetitio „Sie sind … Sie sind …“ (Z. 37), wird verdeutlicht, dass Effi mit Crampas mitfühlt. Er beendet den Satz mit „Ein Narr“ (Z. 38), was darauf deuten lässt, dass er sich selbst für einen Versager hält. Effi verneint seine Vermutung und meint, er übertreibe wieder (vgl. Z. 40). Mit dem Adverb „wieder“ (Z. 40), wird klar, dass Crampas Übertreibung nicht das erste mal war und er öfter so reagiert. Folglich klärt Effi ihn über ihre Meinung ihm gegenüber auf und sagt, dass er etwas anderes sei (vgl. Z. 40f.), womit sie sagen möchte, dass Crampas für sie etwas Besonderes ist. In den darauffolgenden Sätzen kritisiert Effi Crampas. Sie sagt damals hielte sie einen jungen Soldaten für eitel. In diesem Satz wird der Konjunktiv genutzt um zu zeigen, dass Effi sich ihrer damaligen Meinung nicht sehr sicher war (vgl. Z. 41ff.). Als Crampas sie nach ihrer jetzigen Meinung fragt (vgl. S. 115 Z. 1) sagt sie, dass „das Eitelste, was es gibt, […] ein Landwehr- Bezirksmajor von zweiundvierzig.“ (Z. 2f.) ist. Damit meint sie Crampas und möchte ausdrücken, dass er von sich und seinem Aussehen überzeugt ist. In diesem Satz nutzt sie den Indikativ, welcher unterstreicht, dass Effi sich ihrer Aussage sicher ist. Crampas ignoriert diese Anmerkung und möchte sich scheinbar nicht abhalten lassen und weiterhin um Effi kämpfen (vgl. Z. 4f.). Mit „küss die Hand“ (Z. 5) verstärkt er seinen Wunsch nach Effis Nähe. An dieser Textstelle wird deutlich, dass es sich bei dem zu analysierenden Auszug um eine Zeitraffung handelt, da die erzählte Zeit länger als die Erzählzeit ist. Das heißt der Dialog zwischen Effi und Crampas ist länger, als wenn jemand diesen Dialog abliest ohne zum Beispiel Gedankenpausen einzuhalten.


Zusammenfassend ist zu sagen, dass dieser Textausschnitt eine wesentliche Bedeutung im Betracht auf das gesamte Drama hat, da Effi sich auf eine Affäre mit dem Major Crampas einlässt, nachdem sie sich gegenseitig besser kennengelernt und sich ihre Meinungen über den jeweils anderen gesagt haben. Durch viele Metaphern wird jedoch zu Beginn deutlich, dass beide nicht direkt zueinander sind und die Worte, die sie eigentlich sagen möchten nicht aussprechen. Am Ende behebt sich die eher angespannte Atmosphäre jedoch zwischen den beiden.


Feedback von Christine: Deine Analyse ist für den Anfang schon sehr gut gelungen. Einige Dinge könntest du dennoch verbessern: In deiner Analyse erwähnst du, dass Ausritte eine Freizeitbeschäftigung sind und diese von Effis Problemen ablenken. Man könnte dies vielleicht bei der Zusammenfassung der Analyseergebnisse ergänzen, als Grung warum Effi so interessiert an den Ausritten ist. Ab "Küss die Hand" (S.115, Z.5) könnte man noch etwas mehr analysieren. Z.B. erwähnt Effi die Bojen, die auf dem Wasser schwimmen. Im Unterricht haben wir besprochen, dass (S.115, Z.13ff.) darauf hinweist, dass Instetten ihr nichts erlaubt und dies auch ein Grund ist, warum sie sich langweilt. Außerdem soll "Vineta"(S.115,Z.16), die Stadt, die wegen Unmoral untergegangen ist, metaphorisch dafür stehen, dass Effi eine Affäre mit Crampas eingehen will. Hier und da gibt es ein paar kleine Fehler, aber insgesamt gesehen hast du kaum Rechtschreibfehler etc. gemacht. Ansonsten merkt man, dass du die Textstelle und auch die Bedeutung als Wendepunkt in Effis Leben verstanden hast.

Lara

Der Roman „Effi Briest“, der von Theodor Fontane verfasst und 1896 veröffentlicht wurde, stammt aus der Epoche des poetischen Realismus und thematisiert die Kritik an der Gesellschaft im späten 19. Jahrhundert in Deutschland.


Der vorliegende Romanauszug handelt von einem gemeinsamen Ausritt zwischen Crampas, Effi, dem Kutscher Kruse und Rollo. Wie zum wiederholten Male, verläuft auch dieser Ausritt, aufgrund eines Scheunenbrandes, ohne die Begleitung von Innstetten ab. Auch Knut kann wegen einer Krankheit nicht mitreiten. Wie man zuvor in dem Roman erfährt, fühlt sich Effi, aufgrund des Umzuges von Hohen-Cremmen nach Kessin, in ihrer neuen Umgebung nicht wohl und ist von Ihrem Gatten Innstetten zu tiefst gelangweilt, da sie von ihm fast keine Aufmerksamkeit geschenkt bekommt. Da der neu in die Stadt gezogene Major Crampas dies jedoch ausschließlich tut, gerät Effi immer mehr in Verführung, Crampas näher zu kommen. Wie in dem vorliegenden Textausschnitt zu erkennen ist, lässt sich Effi nun auf eine Affäre mit Crampas ein, welche jedoch erst Jahre später durch Innstetten aufgedeckt wird. Da Effi diese Affäre jahrelang geheim gehalten hat, fühlt Crampas sich in seinem Stolz zutiefst verletzt und fordert Crampas zu einem Revolverduell heraus. Bei diesem erschießt Innstetten Crampas und wendet sich daraufhin mit seiner und Effis Tochter Annie, von seiner Gattin ab. Auch von ihren Eltern wird Effi verstoßen, was ihr schlussendlich das Herz bricht. Sie stirbt mit 29 Jahren an gebrochenen Herzen und wird bei ihren Eltern im Garten begraben. Somit kann man sagen, dass dieser Textausschnitt der ausschlaggebende Punkt für das spätere Scheitern der Ehe und des Lebens Effis ist.

Der Textauszug leitet mit der Aussage „Der Ritt ging wie gewöhnlich durch die Plantage hin“ (Z. 10) ein. Dabei wird durch das Adjektiv „gewöhnlich“ (ebd.) deutlich, dass gemeinsame Ausritte zwischen Effi und Crampas üblich sind und ein solcher Ausritt nicht zum ersten Mal stattfand. Daraus lässt sich schließen, dass Effi und Crampas viel Zeit miteinander verbringen und in enger Beziehung zueinander stehen. Im weiteren Verlauf werden die Personen, die an diesem Ausritt beteiligt sind, detailliert beschrieben. Durch die Anmerkung „Rollo war wieder vorauf“ (Z. 10f.) wird durch das Adverb „vorauf“ (ebd.) deutlich, dass Rollo sich vor den anderen befindet und so, diesen Ritt anführt. Außerdem wird dadurch die Anführer Rolle und die Schutzfunktion, gegenüber Effi und Crampas, betont. Als nächstes „kamen Crampas und Effi, dann Kruse“ (Z. 11). Durch die Konjunktion „und“ (ebd.) bei der Aufzählung, wird die Verbindung, die zwischen Effi und Crampas herrscht, verstärkt. „Knut fehlte“ (Z. 12) jedoch bei diesem Ausritt, woraufhin Effi sich durch die sprachliche Äußerung „Wo haben sie Knut gelassen?“ (Z. 13) an Crampas wendet und sich somit über das Fehlen von Knut informieren möchte, da dieser bei den vorherigen Ausflügen immer teilnahm und mitwirkte. Durch die darauffolgende Antwort „Er hat einen Ziegenpeter“ (Z. 14), wird der Grund von Knuts fehlen verständlich. Bei „Ziegenpeter“ (ebd.) handelt es sich um eine ansteckende Virusinfektion, die zu den klassischen Kinderkrankheiten zählt und heutzutage unter Mumps zu verstehen ist. Durch Effis ironische Anmerkung „Merkwürdig“ (Z. 15), bringt sie auf indirekte Weise rüber, dass sie sich über Knut lustig macht, was durch die darauffolgende Aussage „Eigentlich sah er schon immer so aus“ (Z. 15) noch einmal erkennbar wird. Ebenfalls wird dadurch auffällig, dass Effi Crampas vertraut und ihn für zuverlässig hält. Der darauf folgende Ausruf „Sehr richtig. Aber Sie sollten ihn jetzt sehen!“ (Z. 17) wird durch das Ausrufezeichen am Satzende deutlich betont. Damit möchte Crampas Effi überzeugen und ihr zeigen, dass sie mit ihrer Meinung, in Bezug auf Knuts äußeres Erscheinungsbild, nicht Recht hat. Dies wird ebenfalls noch einmal durch die Worte „Oder doch lieber nicht. Denn Ziegenpeter ist ansteckend“ (Z. 17), die die oben genannte Zustimmung entkräftet, verdeutlicht. Durch die Äußerung, dass Ziegenpeter schon bloß durch einen Anblick ansteckend ist (vgl.19f.), wird auffällig, dass Crampas sich Sorgen um Effi macht und beunruhigt wäre, wenn sie in Knuts Nähe kommen würde. Außerdem wird dadurch spürbar, dass er sich um Effi bemüht und sich um sie kümmert.(falsche Deutung, Crampas meint dies ironisch) Die jedoch selbstbewusste Antwort „Glaub ich nicht“ (Z. 20), hebt hervor, dass Effi diese Anmerkung nicht für möglich hält und mit ihrem Glauben erfüllt ist. Crampas antwortet auf diese kurze und abgehackte Antwort, die jedoch zugleich auch Spannung erzeugt,„Junge Frauen glauben vieles nicht.“ (Z.21), wobei er Effi indirekt mit der Anrede junge Frau (ebd.) schmeichelt. Effi stellt jedoch mit der Anmerkung „Und dann glauben sie wieder vieles, was sie besser nicht glaubten“ (Z. 21f.) eine Art Spiegelung zu Crampas Antwort da.(noch tiefer in den Text hineindeuten) Crampas reagiert auf Effis Anmerkung metaphorisch, indem er fragt, ob diese Aussage an ihn gerichtet sei (vgl.Z.24), woraufhin Effi mutig und provokant mit dem Wort „Nein“ (Z. 25) antwortet. Mit dieser ironischen Antwort, möchte Effi Crampas anstacheln, weiter mit ihr zu flirten, dieser reagiert jedoch mit dem Adjektiv „Schade“ (Z. 26) unerfreulich auf diese Antwort.(versuche deutlicher zu machen, dass dieses Gepräch ironisch verläuft und die Entscheidende Flirtszene ist) Effi fasst dies jedoch als eine Anspielung auf ein Liebesgeständnis auf, welche Crampas wiederum verneint, da er so weit nicht gehen möchte (vgl.Z. 30). Crampas reagiert auf Effis Anmerkung metaphorisch, indem er fragt, ob diese Aussage an ihn gerichtet sei (vgl.Z.24), woraufhin Effi mutig und provokant mit dem Wort „Nein“ (Z. 25) antwortet. Mit dieser ironischen Antwort, möchte Effi Crampas anstacheln, weiter mit ihr zu flirten, dieser reagiert jedoch mit dem Adjektiv „Schade“ (Z. 26) unerfreulich auf diese Antwort. Effi fasst dies jedoch als eine Anspielung auf ein Liebesgeständnis auf, welche Crampas wiederum verneint, da er so weit nicht gehen möchte (vgl.Z. 30). (Wiederholung) Ebenfalls ergänzt er seine Aussage mit dem Satz „Aber ich möchte den sehen, der sich dergleichen nicht wünschte. Gedanken und Wünsche sind zollfrei“ (Z.30ff.). Mit dieser Äußerung möchte er verdeutlichen, dass Wünsche und Gedanken nichts kosten. Effi entkräftet diesen Gedankengang, indem sie hinzufügt, dass Gedanken in der Regel etwas sind, das noch im Hintergrund liegt und Wünsche meist schon auf der Lippe liegen (vgl.Z.35f.). Aufgrund des Nomens „Lippe“ (ebd.), antwortet Crampas selbstbewusst „Nur nicht gerade diesen Vergleich“ (Z.37), womit verdeutlicht wird, dass er sich aufgrund dieses Vergleiches einbildet, dass Effi ihn küssen möchte. Infolgedessen fängt Effi an zu stottern, woraufhin Crampas sich selber als „Ein Narr“ (Z. 39) bezeichnet, was daraufhin deutet, dass er sehr Leichtgläubig ist.

Feedback Alina

Viele gute Deutungen, die nachvollziehbar sind

Gute Schreibweise


Inhaltliche und Funktionale Einordnung der Textstelle müsstest du nochmal verbessern, indem du noch ergänzt, was vor der Textstelle passiert und nur die wichtigsten Aspekte der zu analysierenden Textstelle erwähnst. Die funktionale Eiordnung im Sachkontext, worauf die Textstelle hindeutet, müsstest du ebenfalls noch einmals überdenken und einen Absatz zwischen inhaltlicher und funktionaler Einordnung setzen.

Du wiederholst dich des Öfteren mit " wird deutlich". Versuche andere Wörter mit identischer Funktion zu finden!

Plantagen --> deuten auf Schutz hin, alles ist rau, Effi mag die Art von Landschaft, sie liebt Action

Erzählperpektive, Zeit- und Raumgestaltung fehlen

Generell kannst du jedoch noch mehr ins Detail gehen. Leider fehlt dir noch sehr viel von der Analyse, die du bitte noch zu Ende analysieren müsstest.

Diana

S.114 Z.10 – S.115 Z.16:

Bei dem vorliegenden Text von Theodor Fontane handelt es sich um einen Textauszug aus dem Roman ,,Effi Briest“, welches im Jahr 1895 zur Zeit des poetischen Realismus veröffentlicht worden ist. In dem Roman werden die gesellschaftlichen Konventionen thematisiert, so wie die Auswirkung dieser auf das Leben der Menschen.


Inhaltlich wird ein Gespräch zwischen Effi und Crampas während eines Ausrittes beschrieben. Zuvor hat Effi Innstetten geheiratet, ist mit ihm nach Kessin gezogen und bekam dort ihre Tochter Annie. Da Innstetten keine Zeit für Effi hat und sie sich in Kessin einsam und unwohl fühlt, unternimmt sie viel mit dem neu in die Stadt gezogenen Major Crampas und geht mit ihm oft ausreiten. . Im weiteren Verlauf haben die beiden also eine Affäre und Effi kann dieser einige Zeit entgehen in dem sie zusammen mit Innstetten nach Berlin zieht. Nach einigen Jahren findet Innstetten jedoch die Liebesbriefe von Crampas an Effi und muss sich von Effi scheiden lassen , obwohl er Effi liebt, aufgrund seiner gesellschaflichen Position. Bei ein Duell zwischen Crampas und Innstetten, stirbt Crampas. Effi wird krank und lebt in Berlin zusammen mit Roswitha , da ihre Eltern sie aufgrund ihres Rufes nicht zu sich aufnehmen können und außerdem darf sie Annie nicht sehen. Nach einigen Jahren trifft Effi Annie und erleidet einen Zusammenbruch, da Annie ihr gegenüber distanziert ist. Da ihr gesundheitlicher Zustand verschlechtert hat, wird sie aufgrund der Bitte des Arztes von ihren Eltern wieder aufgenommen. Trotzdem stirbt Effi an einem gebrochenen Herzen. Zuvor vergibt sie Innstetten und findet ihren Frieden.


Die Textstelle verdeutlicht, dass Effi und Crampas eine Affäre haben werden, da Crampas ihr deutlich macht, wie er sie findet und Effi nicht ganz abgeneigt ist, da sie mit einander flirten. Diese Textstelle stellt also den Beginn von Effi's Untergang dar, da ihr Leben dadurch schlecht wird und sie sogar stirbt.


Der zu analysierende Textauszug beginnt mit der Aussage, dass der Ausritt ,,wie gewöhnlich durch die Plantage“ (Z.10) ging und dass Rollo ,,wieder vorauf“ (Z. 11) war, dann Crampas und Effi, dann Kruse kamen, jedoch Crampas Bursche Knut fehlt (vgl. Z. 11 f.). Der Ort, in der die Handlung des Textauszugs spielt, ist also die Plantage in der Nähe von Kessin. Diese Aussage verdeutlicht, dass die Erzählperspektive in dem Textauszug auktorial ist, da der Erzähler einen gesamten Überblick über das Geschehen hat, was durch die Nennung der Kallation der Personen deutlich wird. Die Tatsache, dass der Ausritt ,,wie gewöhnlich“ (ebd.) ist, macht den vielen Kontakt zwischen Crampas und Effi deutlich und dass sie bereits öfter zusammen ausgeritten sind. Das deutet darauf hin, dass sie womöglich das Ausreiten nur als Vorwand nutzen, um Zeit miteinander zu verbringen, da es nicht üblich war, dass Männer und Frauen, die nicht miteinander verheiratet waren, sondern mit jemand anderem, alleine Zeit zu verbringen. Die Aussage "dann kamen Crampas und Effi“ (Z. 11) verdeutlicht die Beziehung zwischen Crampas und Effi, was durch die Konjunktion ,,und“ (ebd.) zum Ausdruck gebracht wird. Als Effi fragt, wo Knut sei (vgl. Z. 13) antwortet Crampas, dass er Ziegenpeter habe (vgl. 14). Daraufhin lacht Effi und sagt, dass es ,,[m]erkwürdig“ (Z. 15) sei, da er ,,schon immer so aus“ (Z. 15 f.) gesehen habe. Dieses Gespräch verdeutlicht die entspannte und lockere Stimmung zwischen Effi und Crampas, da sie Scherze machen. Effi's Aussage verdeutlicht jedoch auch ihre freche Art, da sie sich über Knut lustig macht. Dies wird auch im weiteren Gespräch deutlich, da Crampas sagt: ,,Aber Sie sollten ihn jetzt sehen! Oder doch lieber nicht. Denn Ziegenpeter ist ansteckend, schon bloß durch Anblick“ (Z. 17 ff.). Durch diese Aussage wird ebenfalls die ausgelassene und lockere Atmosphäre so wie das gute Verhältnis zwischen Crampas und Effi deutlich. Durch die Aussage, dass Ziegenpeter ,,ansteckend“ (ebd.) ist, geht auch hervor, dass Crampas die Gelegenheit nutz , um einen Annäherungsversuch zu machen und er macht ihr vor , dass er sich um sie sorgt, um sie zu schmeicheln, da er sie verführen will. Effi's Aussage, dass sie das nicht glaubt, zeigt, dass sie sich Crampas wiedersetzen will, um dieses aus Spaß zu ärgern, was wiederum auf die lockere und ausgelassene Atmosphäre hindeutet, da sie ihn ,,neckt" und somit gibt sie ihm aber auch gleichzeitig die Möglichkeit mit den Annäherungsversuchen weiter zu machen, da sie diese Art von Aufmerksamkeit, die sie von Innstetten nicht bekommt, genießt. Crampas nutzt diese Gelegenheit auch mit der Aussage ,,Junge Frauen glauben vieles nicht“ (Z. 21), wobei Crampas, Effi meint und ihr somit ein Kompliment macht. Dieses Kompliment schmeichelt ihr, da Crampas sie als Frau bezeichnet und Effi derartige Komplimente sonst nicht bekommt, sondern von Innstetten wie ein Kind behandelt wird. Effi's darauf folgende Aussage ,,Und dann glauben sie wieder vieles, was sie besser nicht glaubten“ (Z. 22 f.) verdeutlicht, dass Innstetten ihr die Geschichte mit dem Geist erzählt hat und sie ihm geglaubt hat, Innstetten jedoch die Geschichte nur als Erziehungsmittel nutzt. Außerdem wird deutlich, dass Effi daran glaubt, dass Crampas eine Affäre mit ihr will und sie das jedoch besser nicht glauben sollte, da eine Affäre gefährlich wäre. Crampas bemerkt dies und fragt ,,An meine Adresse?“ (Z. 24) , wobei Effi darauf mit einem einfachen ,,,Nein“ (Z.25) antwortet. Crampas fragt somit ob sie ihn damit meint, wobei Effi jedoch ironisch mit ,,Nein" (ebd.) antwortet. Effi's ironische Aussage verdeutlicht, dass sie nein sagen muss, zum Einem aufgrund ihrer gesellschaftlichen Stellung als verheiratete Frau des Landrats und zum Anderen, da sie nicht allein mit Crampas ist sondern Aufpasser, wie Kruse dabei sind und Kruse das Gespräch mit hören kann.Jedoch meint sie ieg das Ggenteil, nämlich ja, dass sie ihn meint und Crampas versteht dies was durch Aussage ,,Schade“ (Z. 26) klar wird. Effi sagt darauf hin , dass ,,dies ,Schade'“ (Z. 27) ihn beschreibt, wobei dies bezogen auf Crampas Ruf als Damenheld ist. Weiterhin sagt sie, dass er ,,es für ganz in Ordnung“ (Z. 28) halten würde, wenn sie ihm eine ,,Liebeserklärung“ (Z. 28 f.) machen würde. Diese Aussage Effi's verdeutlicht, dass sie sich durchaus über den Ruf Crampas bewusst ist und dass sie Crampas weiterhin dazu anstachelt ihr Komplimente und Andeutung zu machen, dass er eine Affäre mit ihr möchte, da sie das Gefühl genießt begehrenswert zu sein und darüber hinaus die Gefahr liebt. Cramaps Aussage ,, So weit will ich nicht gehen“ (Z.30) macht klar, dass er nicht soweit gehen würde, da sie verheiratet ist, was seine Vorsicht verdeutlicht, da sie nicht alleine sind und er aufpassen muss, was er sagt. Andererseits macht er trotzdem eine Anspielung darauf, dass er Effi attraktiv und gut findet, was durch die Aussage ,,Aber ich möchte den sehen, der sich dergleichen nicht wünscht“ (Z. 30 f.) hervor geht. Diese Aussage unterstützt er durch die Aussage ,,Gedanken und Wünsche sind zollfrei“ (Z. 31 f.). Durch diese Aussage geht hervor, dass Crampas der Ansicht ist, er dürfe Effi begehren, da es nur Gedanken seien und Wünsche und er jedoch nichts machen würde. Durch Effi's Aussage ,,Das fragt sich“ (Z. 33) wird deutlich, dass Effi der Meinung ist, dass Gedanken und Wünsche durchaus einen ,,Preis'“ haben können, also negative Folgen, da es dort einen Unterschied gibt und Gedanken ,,noch im Hintergrund“ (Z. 35) liegen und Wünsche ,,meist schon auf der Lippe“ (Z. 35 f.), was deutlich macht, dass Gedanken für andere nicht zu entschlüsseln sind, jedoch den Menschen die Träume ansehen könne. Auf Crampas Ausruf ,,Nur nicht gerade diesen Vergleich!“ (Z.37), wobei er den Vergleich Effi's meint, reagiert Effi mit Empörung, was durch die Wiederholung ,,Sie sind...Sie sind...“ (Z. 38) deutlich wird. Nachdem Crampas sich selbst als einen ,,Narr“ (Z. 39) bezeichnet, erwähnt Effi, dass in Hohen-Cremmen ,,das Eilteste, was es gäbe, […] sei ein Husarenfähnrich von achtzehn“ (Z. 42 f.) und vergleicht diesen indirekt mit Crampas Stellung in dem sie sagt, dass ,,das Eitelste, was es gibt, […] ein Landwehr-Bezirksmajor von zweiundvierzig“ (Z. 2 f.) sei. Dies verdeutlicht, dass sie ihn indirekt beleidigt und ihn als von sich selbst überzeugte Person bezeichnet, da er glaubt, dass Effi ihn küssen will nur weil sie sagt, dass Wünsche ,,auf der Lippe" (ebd.) liegen, Effi jedoch soweit nicht gehen würde. Crampas ignoriert die Beleidigung und sagt, dass ,,die zwei Jahre […] alles wieder gutmachen- küss die Hand“ (Z. 4 f.), wobei deutlich wird, dass er weiterhin Andeutungen darauf macht, dass er Effi attraktiv findet. Ihre Aussage ,,Ja, küss die Hand. Das ist so recht das Wort, das für Sie passt“ (Z. 6) verdeutlicht, dass sie wieder eine Andeutung auf seinen Ruf als Frauenheld macht. In dem sie sagt, dass dies ,,wienerisch“ (Z. 7) sei und die Wiener ihr als ,,vierzehnjährigem Dinge den Hof machten“ (Z. 8 f.), wobei vieles ,,ungezogen“ (Z. 12) war, wird deutlich, dass sie Crampas deutlich machen will, dass sie viele Frauenhelden kennengelernt hat und Crampas Art ihr daher nicht fremd ist. Sie als vierzehnjähriges Mädchen fand dies jedoch unangenehm und unangemessen. Als nächstes wechselt Effi das Thema indem sie sagt, dass die Bojen ,,schwimmen und tanzen“ (Z. 12 f.) und die ,, kleinen roten Fahnen […] eingezogen“ (Z. 13 ) sind. Sie erzählt, dass im Sommer die roten Fahnen zu sehen waren (vgl. Z. 14 f.) und sie sich sagte, dass dort Vineta liegen müsse, da die roten Fahnen die ,,Turmspitzen“ (Z. 16) sind. Dabei bezieht sich Effi auf die Saga, dass Vineta bei einem Sturmhochwasser untergegangen ist. Diese Saga ist eine Metapher für Effi's bevor stehende Veränderung, so zu sagen ihr eigener Untergang. Die roten Fahnen, die sie im Sommer noch gesehen hat, stehen dabei für die Stadt Vineta die da noch nicht untergegangen ist und Effi's Leben sozusagen noch in Ordnung war, doch durch die bevorstehende Affäre mit Crampas, was sich in diese Textstelle schon andeutet, da Crampas ihr deutlich macht, dass er sie attraktiv findet, Effi's Leben schlechter wird und ,,untergeht“, was metaphorisch die eingezogen Fahnen zum Ausdruck bringen, wie die Stadt Vineta, die untergegangen ist. Diese Metapher deutet also Effi's Untergang voraus, da durch die Affäre mit Crampas ihr Leben sich negativ verändert. Effi verdeutlicht Crampas also, dass sie mit ihm zusammen untergehen will, wie die Menschen in der Stadt aufgrund unmoralischer Taten. Die Tatsache, dass sie Crampas dies durch die Sage von Vineta deutlich macht, zeigt auch, dass sie aufpasst, was sie sagt, da sie Mithörer haben und Effi ihre Aussage jeder Zeit zurückziehen kann und das ihr einen gewissen Schutz gibt, um sich aus der Situation zu retten, falls es Aussage dazu geben sollte.


Der Dialog, der in dieser Textstelle stattfindet, verdeutlicht die Zeitdeckung, womit die Textstelle realitätsnahe ist.


Abschließend ist zu sagen, dass der Textauszug bedeutsam für den weiteren Verlauf der Handlung ist, da hier Crampas Interesse an Effi deutlich wird und er ihr das auch andeutet und Effi ebenfalls nicht abgeneigt von Crampas ist, jedoch vorsichtig reagiert, da sie weiß, dass eine Affäre gefährlich wäre und Crampas und Effi bei dem Ausritt nicht alleine sind. Trotzdem wird deutlich, dass Effi Mitschuld an der Affäre hat, da sie Crampas nicht deutlich macht, dass sie kein Interesse hat, sondern ihn dazu weiter anstachelt und die Affäre provoziert. Zum Ausdruck gebracht wird dies durch Dialoge und vielen rhetorischen Figuren, wie Ironie, einen Ausruf und einer Metapher zum Ausdruck gebracht, wobei dadurch diese hervor gebracht wird, dass Effi und Crampas flirten und Effi Crampas dazu anstachelt Annäherungsversuche zu machen.


Feedback Alina

Hey Diana, ich finde deine Analyse echt richtig gut. Du hast alle Wichtigen Aspekte der Analyse deutlich und nachvollziehbar gedeutet. Zudem hast du viele schöne Ausdrücke benutzt, um deine Deutungen richtig herüberzubringen. Deine Eindordnung in den Roman finde ich ganz gut, jedoch finde ich ihn ein bisschen zu ausführlich. Vielleicht versucht du dich auf die wirklich wesentlichen Punkte zu konzentrieren. Manche Stellen könntest du noch intensiver deuten. Zudem habe ich dir noch in Klammern ein paar Verbesserungsvorschläge in deiner Analyse eingefügt. Was du ebenfalls noch ergänzen müsstest ist das Erzählverhalten, sowie die Raum- und Zeitgestaltung. Erarbeitete Intentionen zum Roman kannst du zudem auch mit in deiner Analyse einfügen, um deie Textstelle noch klarer zu verdeutlichen. Weiter so!;)

Feedback Maike

Ich denke im Allgemeinen ist dir die Analyse des Textauszugs gut gelungen. Du hast wichtige Aspekte analysiert und bist auf einige Textstellen eingegangen. Um deine Analyse noch leserlicher zu gestalten, würde ich dir raten, Absätze zu machen. Zum Beispiel bei der Einleitung zwischen Einleitungssatz und Inhaltsangabe. Außerdem ist es wichtig, dass du auch mal andere Bindewörter verwendest und somit deinen Text abwechslungsreicher gestaltest, somit lässt er sich auch besser lesen und man kann viel besser zuhören. Ich finde auch, dass du die Übergänge zu "hart" gestaltet hast und man oft die Zusammenhänge nicht versteht.

Carina

Der Roman „Effi Briest“ wurde von Theodor Fontane im Jahre 1895, zu Zeiten des poetischen Realismus, veröffentlicht und behandelt die gesellschaftlichen und familiären Erwartungen im späten 19. Jahrhundert. Der zu analysierende Textauszug (Z. 114 Z.10-S.115 Z.16) behandelt den Ausritt von Effi, Crampas und Kruse.

Der zu analysierenden Textstelle geht voraus, dass die Protagonistin Effi von ihrer Mutter zu einer Heirat mit dem 21 Jahre älteren Baron von Innstetten überredet wird. Daraus folgt, dass sie ihr behütetes Zuhause Hohen-Cremmen verlassen und mit ihm nach Kessin ziehen muss. Dort vernachlässigt Innstetten sie aufgrund seiner Arbeit, sodass Effi folglich vereinsamt. Ihre Einsamkeit ist schicksalsgebend für ihre Hingabe zu der Affäre mit dem Major Crampas, der ihr, gegensätzlich zu Innstetten, Zeit und Aufmerksamkeit widmet. Jedoch bleibt die riskante Situation nicht ohne Konsequenzen, denn der Baron entdeckt die geheimen Briefe, welche Crampas an Effi geschrieben hat und so kommt es schließlich zu einem Duell der Beiden, in welchem Crampas stirbt. Folglich daraus lässt Innstetten sich von Effi scheiden und verweigert ihr den Kontakt zu ihrem gemeinsamen Kind Annie. Aufgrund Effis Verlust der Beiden, wird sie krank und stirbt letztendlich. Auf Basis dessen, ist der Textauszug also das Fundament für die fortlaufende Handlung.

Der zu analysierende Textauszug setzt mit der Schilderung der Umgebung des Ausrittes ein (vgl. Z.11 S 114). Der Vergleich „wie gewöhnlich“ (ebd.), untermauert eine vertraute Atmosphäre aufgrund der beständig gleichen Umgebung ihrer Ausritte. Dies verdeutlicht ebenfalls, dass ihnen die Rute gleichgültig ist und sie nur Wert darauf legen gemeinsam Zeit zu verbringen. Des Weiteren wird die vertraute Atmosphäre durch die Reihenkonstellation des Ausrittes hervorgehoben, da hier Effi und der Major nebeneinander reiten. Diese Art von Verbundenheit wird hier zur Verstärkung mit der Konjunktion „und“ (S.114 Z.11) aufgegriffen, welche ebenso das wohlbekannte Verhältnis der beiden untermalt. Effi beginnt ihre Konversation mit der Frage nach Knuts Abwesenheit (vgl. S114 Z.13). Der Major antwortet ihr darauf, dass dieser aufgrund der Krankheit Mumps, bei welcher die Backen der betroffenen Person anschwellen, verhindert ist an ihrem Ausritt teilzunehmen (vgl. S114. Z.14). Effi reagiert auf seine Auskunft humorvoll und meint „Eigentlich sah er schon immer so aus“ (S. 114 Z.15f.). Ihr Belächeln der Situation untermauert Crampas unterhaltsamen Charakter, da Effi ihre Unterhaltungen als amüsant empfindet und sie seine Anwesenheit genießt. Die darauffolgende Hyperbel „Aber sie sollten ihn jetzt sehen! Oder doch lieber nicht. Denn Ziegenpeter ist ansteckend, schon bloß durch Anblick“ (S.114 Z.17) akzentuiert hier einen von ihm ausgehenden Annäherungsversuch. Effi ist jedoch von seiner voreiligen Meinung nicht überzeugt, weshalb Crampas sie mit dem Vorwurf „Junge Frauen glauben vieles nicht“ (S.114 Z.21) konfrontiert. Diese von ihm gewählte Ansprache für die Protagonistin, soll ihr schmeicheln, da er sie als Erwachsen bezeichnet, was hier gegensätzlich zu Innstetten in Verbindung steht, da dieser Effi wie ein Kind behandelt. Effi antwortet Crampas darauf karg „Und dann glauben sie wieder vieles, was sie besser nicht glaubten“ (S.114 Z.22f), um Crampas damit zu verdeutlichen, dass sie sich, aufgrund seiner verführerischen Anspielung, nicht leicht von ihm beeindrucken lässt. Dieser reagiert metaphorisch mit der Frage, ob diese Aussage an ihn gereichtet sei, woraufhin Effi ihm mit der ironischen Parataxe „Nein“ (S.114 Z.25) antwortet. Die Ironisierung dieses Wortlautes verdeutlicht, dass Effi versucht seine Flirtversuche weiter anzustacheln, was darauf hindeutet, dass ihr seine Aufmerksamkeit, sowie seine Andeutungen zusagen. Cramaps ist von ihrer Antwort deprimiert, was untermauert, dass er eine Bindung zu Effi aufbauen möchte, sie ihm jedoch nichts zu glauben scheint (vgl. S. 114 Z.26). Dieses Gefühl der Betrübtheit wird durch die Verwendung der Parataxe „Schade“ (ebd.) untermauert, welche Effi als Anspielung auf ein Liebesgeständnis auffasst (vgl. S.114 Z.27ff.). Der Major relativiert ihre Auffassung jedoch indem er meint, dass er nicht soweit denkt, denn „Gedanken und Wünsche sind zollfrei“(S. 114 Z.30ff.). Diese Textpassage unterstreicht seine Anziehung die er für Effi empfindet, da er ihr deutlich macht, dass eine Bindung zu ihr wünschenswert sei. Effi geht auf seine Anspielung jedoch nicht ein und erklärt dem Major den Unterschied zwischen Gedanken und Wünsche. Für den Wunsch verwendet sie die Schilderung „liegen meist schon auf der Lippe“ (S.114 Z.35f.), welche Crampas sofort als Anspielung auf einen Kuss hinnimmt und er „nicht gerade [um] diesen Vergleich“ (Z.37) bittet. Auf diese von ihm selbstverständliche Anspielung auf sexuelle Anziehungskraft reagiert Effi empört. Die Repetitio „Sie sind… Sie sind…“ (S. 114 Z. 38) verdeutlicht ihr Gefühl der Empörung und offenbart gleichzeitig ihre Wortlosigkeit in Bezug auf seine Flirtversuche. Des Weiteren bezeichnet sich Crampas selbst als „Narr“ (S.114 Z.39), was Effi jedoch als zu hyperbolisch empfindet und vergleicht ihn stattdessen als selbstgefällig. Durch die Verwendung des Superlatives „das Eitelste“ (S.115 Z.2) wird Effis Empfindung für den arroganten Charakter von Crampas akzentuiert, um ihm zu verdeutlichen, dass seine Selbstverliebtheit reizvoll für sie ist. Dieser geht jedoch nicht darauf ein und fordert die Protagonistin zu einem Kuss auf die Hand auf, welche jedoch nicht auf sein körperliches Bedürfnis eingeht und den Kuss in Verbindung zu ihrer Erfahrung mit Wienern setzt, welche ihr hier metaphorisch dargestellt, schöne Augen gemacht haben und offenbart somit deutlich, dass sich nicht nur Major Crampas zu ihr hingezogen fühlt (vgl. S.115 Z.7ff.). Mit ihrer Exclamatio „Was ich da alles gehört habe!“ (S.115 Z.9) offenbart sie dem Major, dass sie diese als unmoralisch und unangenehm empfanden hat, dieser jedoch ihren Ausruf durch seine Skepsis abschwächt (vgl. S.115 Z.10). Effi entgegnet ihm „Wenn das zuträfe, wäre das, was mir schmeicheln soll, ziemlich ungezogen“(S.115 Z.11.), was untermauert, dass sie ihre Meinung nicht nur auf die Wiener, sondern auch auf seine indirekten Anspielungen bezieht und die Protagonistin dadurch zum Ausdruck bringt, dass sie einen gewissen Stolz besitzt und sich nicht so leicht von Crampas Komplimenten beschwichtigen lässt. Im weiteren Gesprächsverlauf beabsichtigt Effi einen Themenwechsel und macht Crampas auf „Die Bojen, […] die schwimmen und tanzen“ (S.115 Z.12ff.) aufmerksam. Durch die Personifizierung der Bojen wird ein Gefühl der Entzückung, welches von Effi ausgeht erzeugt und akzentuiert die starke Naturverbundenheit von ihr. Des Weiteren stellt Effi fest, dass „Die kleinen roten Fahnen […] eingezogen [sind]“ (S.115 Z.13). Diese stellen eine Art Warnung dar, da die Farbe Rot die Gefahr repräsentiert. Da diese jedoch wie beschrieben „eingezogen [sind]“ (ebd.), lässt sich an dieser Stelle erkennen, dass Effi die Warnung vor Crampas bzw. der bevorstehenden Affäre nicht wahrnimmt. Sie stellt diese außerdem in Bezug auf die, nach einer Saga durch moralischen Verfall der Bürger untergegangene, Stadt „Vineta“ (S.115 Z.16). Dieser Bezug untermauert, dass sich Effi ihres unmoralischen Verhaltens bewusst ist, jedoch die Gefahr auf ihre Zukunft nicht erkennt.

Bereits zu Beginn des Textauszuges wird deutlich, dass es sich um ein personales Erzählverhalten innerhalb der angegeben Textpassagen handelt. Dies wird durch den sich durch den kompletten Textauszug ziehende Dialog deutlich, in welchem Effi die tonangebenden Gesprächsteile hat. Der Schauplatz des Textes ist die Plantage nahe Kessin. Zu der Wiedergabe der Konversation zwischen Crampas und Effi von Briest wird die Zeitgestaltung Zeitdeckung benutzt, um das Gespräch illusionslos wiederzugeben.

Die Textintention des Textauszuges ist, durch die häufige Benutzung von Andeutungen der sexuellen Anziehungskraft in Form von Flirtversuchen, welche von Metaphern ausgeschmückt sind, dem Leser eine Präfiguration auf den weiteren Handlungsverlauf, nämlich die baldige Affäre zwischen Effi und Crampas, zu bieten und die ersten körperlichen Annäherungsversuche zu veranschaulichen. Des Weiteren wird das zwanglose Verhältnis der Beiden veranschaulicht und die Bedeutsamkeit der Textstelle in Bezug der fortlaufenden Handlung (die Affäre, der Tod Crampas etc.) deutlich.

Feedback von Lorena:

Hallo Carina, du hast wie immer eine super Analyse geschrieben! Die von dir herausgefundenen Aspekte und Bezüge sind verständlich und nachvollziehbar formuliert. Des Weiteren hast du dich auch klar an das Analyseschema gehalten und Punkte wie Erzählverhalten, Gesprächsanteil und Schauplatz hinzugezogen und in Bezug zur Textpassage gesetzt. Auch die sprachlichen Mittel, die du erkannt hast, sind korrekt und passend zur Textstelle. Ich habe abgesehen von wenigen Wiederholungen (siehe markierte Begriffe) keine Fehler gefunden und auch sonst nichts negatives bemerkt.

Feedback von Luisa:

Liebe Carina, deine Analyse ist dir sehr gut gelungen. Du hast dich an das Analyseschema gehalten und sowohl sprachlich als auch durch die Darstellung der sprachlichen Mittel und dessen Deutung eine sehr gute Arbeit geleistet. Jedoch könntest du deine inhaltliche Einordnung überarbeiten, da einige Details fehlen, wie z.B warum Innstetten sich scheiden lässt, obwohl er Effi noch liebt und das Effi am Ende wieder zu ihren Eltern zeiht, also somit in Hohen-Cremmen stirbt. In deinem Hauptteil könntest du noch näher darauf eingehen, warum Effi und Crampas immer den gleichen Weg entlang reiten, als auf dessen Bedeutung. Zudem solltest du die Krankheit Mumps erklären, und auch erklären in wiefern das auf Effis Aussage ,,eigentlich sah er schon immer so aus" (Z.15) passt. Du hast auch geschrieben, dass Effi aufgrund Crampas unterhaltsamen Charakter lacht, dass solltest du noch einmal näher erläutern, da mir persönlich, an dieser Stelle, nicht bewusst wird in wiefern Crampas unterhaltet ist, wenn er sagt ,,Er hat Ziegenpeter" (Z.14). Deine Deutung bezüglich Effis Aussage ,,Und dann glauben sie wieder vieles, was sie besser nicht glaubten" (Z.22f.) könntest du noch durch den Punkt ersätzen, dass Effi diese Aussage auf den Major bezieht, da sie mit ihm spielt. Zudem sollest du deinen Schluss noch durch die Erwähnung der sprachlich formalen Aspekte verbessern.

Luisa

Der Roman ,,Effi Briest", welcher von Theodor Fontane in der Epoche des poetischen Realismus geschrieben wurde und im Jahre 1896 als Buch erschienen ist, thematisiert die Forderungen der Gesellschaft an die Individuen zur Zeit des späten 19. Jahrhunderts.

Effi ist aus dem Herrenhaus ihrer Eltern in Hohen-Cremmen ausgezogen, um zu ihrem Ehemann nach Kessin zu ziehen. Da sie von ihrer Mutter zu der Hochzeit mit dem 21 Jahre älteren Baron von Innstetten überredet wurde. Ihr Ehemann, Baron von Innstetten ist sehr beschäftigt, da er als Landrat des Kessiner Kreises (S.10,Z.16) tätig ist, weshalb er Effi oft alleine im Haus zurücklässt. Zudem bekommt Effi im Sommer eine Tochter namens Annie. In der vorliegenden Textstelle, die einen Dialog beinhaltet, wird deutlich, dass Effi versucht, ihre Einsamkeit zu kompensieren, indem sie sich die Zeit mit dem Major von Crampas vertreibt. Effi, die sehr abenteuerlich ist, geht im Nachhinein eine Affäre mit dem Major, der ihr sehr viel Aufmerksamkeit schenkt, ein. Da Innstetten befördert wird, muss die Familie nach Berlin ziehen, worüber sich Effi freut, weil sie dadurch Abstand von dem Major von Crampas erlangt. Einige Jahre später findet Effis Ehemann die Liebesbriefe von dem Major von Crampas in ihrem Nähkästchen, was zur Folge hat, dass er Crampas in einem Duell erschießt. Aufgrund der vorliegenden Umstände stirbt Effi im Alter von 29 Jahren an einem gebrochenem Herzen, da ihr Ehemann sie aufgrund der gesellschaftlichen Erwartungen an ihn verlässt und ihre gemeinsame Tochter Annie alleine großzieht. Da die Textstelle eine Wendung, die durch Effis Zuneigung Crampas gegenüber und der daraus im späteren Handlungsverlauf resultierenden Affäre entsteht, beinhaltet, die schließlich in ihrem Tod mündet.

Die Textpassage wird durch den Satz ,, Der Ritt ging wie gewöhnlich durch die Plantage hin." (Z.10) eingeleitet. Die ,,Plantage" (ebd.) verdeutlicht die abenteuerliche Atmosphäre. Durch den Ausdruck ,,wie gewöhnlich" (Z.10) wird deutlich, dass die Beiden des Öfteren gemeinsam ausreiten. Das lässt darauf schließen, dass sie sich sehr nah stehen. Zudem zeigt das auch, dass der Ausritt nur als Vorwand genutzt wird, um Zeit miteinander zu verbringen, da immer der,, gewöhnlich[e] (Z.10)Weg entlang geritten wird. Effi und Crampas sind mit Effis Kutscher Kruse und ihrem Hund Rollo unterwegs (vgl.Z.10f.). Die beiden reiten vor Kruse, jedoch hinter Rollo, da dieser vorläuft (vgl.Z.19f.). Die Verbundenheit zwischen Effi und Crampas wird durch die Konjunktion ,,und" (ebd.) deutlich. Der Dialog zwischen Effi und Crampas entsteht durch die freche Frage ,,Wo haben Sie Knut gelassen?" (Z.13), welche Effi an ihren Begleiter Crampas stellt. Das weist auf Effis aufmerksamen, jedoch auch vorlauten und mutigen Charakter hin. Knut ist Crampas Kutscher, welcher die beiden immer begleitet hat. Dass Knut jetzt nicht dabei ist, strahlt eine gewisse Gefahr aus. Crampas antwortet mit dem Ausdruck ,,Er hat einen Ziegenpeter" (Z.14). Heutzutage wird die Kinderkrankheit, welche früher als ,,Ziegenpeter" (ebd.) bekannt war, unter dem Begriff Mumps definiert. Die darauf folgende ironische und freche Antwort ,,Merkwürdig" und ,,Eigentlich sah er schon immer so aus" (Z.15f.) weist auf Effis sanguinischen Charakter hin. Die Antwort ,,Eigentlich sah er schon immer so aus" (ebd.) weist auf das Aussehen von Knut hin, da durch diese Erkrankung die Wangen dick anschwellen. Daraufhin wird durch die antwortende antithetische Hyperbel ,,Aber Sie sollten ihn jetzt sehen! Oder doch lieber nicht! Denn Ziegenpeter ist ansteckend, schon durch Anblick"(Z.18) die gespielte Besorgnis Crampas' um Effi zum Ausdruck gebracht. Crampas will Effi verführen, weshalb er diese mit Besorgnis umspielt. Effi, die Crampas anstacheln will, sie zu verführen, antwortet ,,Glaube ich nicht"(Z.20). Das verdeutlicht, dass Effi sehr widerspenstig ist, da sie ihre Meinung offen sagt und so zeigt, dass ihr dieses gespielte Besorgnis gefällt. Crampas antwortet ihr mit der Aussage ,,Junge Frauen glauben vieles nicht."(Z.21). Der Ausdruck ,,Junge Frauen" (ebd.) ist ein Kompliment an Effi, weil sie erst achtzehn Jahre alt ist. Da Effi von ihrem Ehemann nicht wie eine Frau, sondern eher wie ein Mädchen behandelt wird, genießt sie diese Art der Schmeichelei in vollen Zügen. Effi antwortet mit dem andeutendem Ausdruck ,,Und dann glauben Sie wieder vieles, was sie besser nicht glaubten" (Z.22f.). Diese Aussage Effis sagt indirekt aus, dass Effi glaubt, dass Crampas sie liebt, dies jedoch besser nicht glauben sollte, da eine Affäre in dieser Zeit von der Gesellschaft sehr geächtet wurde. Crampas fragt, ob dies an seine Adresse gehen würde (vgl.Z.24), woraufhin Effi ironisch ,,Nein" erwiedert (Z.25), um von Crampas Bestätigung zu erhalten und ihn zu provozieren. Woraufhin er nur mit dem Ausdruck ,,Schade" (Z.26) antwortet. Der Major von Crampas hat die Ironie durchaus verstanden. Effi antwortet mit dem Ausdruck ,,Wie dies ,Schade' Sie kleidet. Ich glaube wirklich Major, Sie hielten es für ganz in Ordnung, wenn ich Ihnen eine Liebeserklärung machte" (Z.27ff.), welcher verdeutlichen soll, dass sie mit dem Major von Crampas spielt. Anhand dieser Aussage merkt man, dass Effi das Abenteuer, welches sie vor sich sieht, sehr reizt. Darauf antwortet der Major ,,So weit will ich nicht gehen. Aber ich möchte den sehen, der sich dergleichen nicht wünschte. Gedanken und Wünsche sind zollfrei" (Z.30ff.) Die Aussage, dass der Major ,,den sehen [möchte], der sich dergleichen nicht wünschte" (ebd.) spiegelt das innige Verhältnis von dem Major von Crampas zu Effi wieder. Zudem schmeichelt er Effi auch sehr, obwohl er nicht ihr Ehemann ist, womit er ein gewisses Risiko eingeht. Durch die metaphorische Darstellung ,,Gedanken" (ebd.) und ,,Wünsche" (ebd.) wird das Verlangen Crampas' nach Effi deutlich, da sowohl seine ,,Gedanken" (ebd.), als auch seine ,,Wünsche" (ebd.) sich nach Effis Nähe sehnen. Nach dieser Aussage erklärt Effi den Unterschied zwischen Wünschen und Gedanken, der wäre nämlich, dass Gedanken etwas sind, dass in der Regel im Hintergrund liegt, im Gegensatz zu den Wünschen, welche ,,meist schon auf der Lippe" (Z.35f.) liegen. Damit spricht Effi ihr Bedürfnis nach diesem Abenteuer deutlich aus. Mit dem darauf folgenden antwortendem Ausruf ,,Nur nicht gerade diesen Vergleich!" (Z.37) wird deutlich, dass Crampas und Effi genau wissen, wovon sie reden und sich beide das Gleiche wünschen, dies darf jedoch nicht so offensichtlich gesagt werden, da eine Affäre zu dieser Zeit die Folgen einer gesellschaftlichen Ächtung hatte. Die Interjektion ,,Ach, Crampas" (Z.38) den und Repetitio ,,Sie sind...Sie sind..."(Z.38)veranschaulicht Effis Bescheidenheit, was darauf zurück zu führen ist, dass sie von ihrem Ehemann, Baron von Innstetten, wenig Komplimente erhält. Crampas denkt, dass er Effis Bescheidenheit ausgelöst hat, da er etwas Unangebrachtes gesagt hat und sagt somit ,,Ein Narr" (Z.39). Woraufhin Effi behauptet, dass es dafür eine alte Moral gäbe ,, In Hohen-Cremmen sagten wir immer, und ich mit, das Eitelste, was es gäbe, das sei ein Hsarenfähnrich von achtzehn..."(Z.41ff.) und jetzt sagt sie ,dass ,,das Eitelste, was es gibt, ist ein Landwehrbezirksmajor von zweiundvierzig." (Z.2f.). Mit dieser Aussage zeigt Effi Crampas, dass sie sich seinem Selbstbewusstsein durchaus bewusst ist. Durch den Superlativ ,,Eitelste"(ebd.), der zweimal wiederholt wird, wird eine gewisse Kritik an Crampas' Verhalten deutlich. Jedoch findet Effi seine Selbstverliebtheit reizvoll. Diese Kritik versucht Crampas mit dem Ausdruck ,,...Wobei die zwei Jahre, die Sie mir gnädigst erlassen, alles wieder gutmachen,-küss die Hand"(Z.4f.) zu überspielen. Nach dieser Aussage vergleicht Effi den Major von Crampas mit den ,,Wiener[n]" (Z.7),da die Komplimente, die Crampas ihr macht, denen sehr ähnlich sind, welche sie von den Wienern in Karlsbad erhalten hat (vgl.Z.6ff.), worüber sie sich auch ein wenig aufregt, was durch den Ausruf ,, Was ich da alles gehört habe!" (Z.9) deutlich wird. Woraufhin Crampas diese Männer, die ihm sehr ähneln, durch den Ausdruck ,,Gewiss nicht mehr als recht war." (Z.10) in Schutz nimmt. Der Textauszug des Dialoges endet mit der Aussage Effis, welche zu Crampas sagt ,,Aber sehen Sie da die Bojen, wo die schwimmen und tanzen. Die kleinen roten Fahnen sind eingezogen. Immer, wenn ich diesen Sommer, die paar Mal wo ich mich bis an den Strand hinauswagte, die roten Fahnen sah ,sagt' ich mir: da liegt Vineta, da muss es liegen, das sind die Turmspitzen..." (Z.12ff.). Die Metapher der ,,roten Fahnen" (ebd.) veranschaulicht die Gefahr dieser Affäre, vor allem durch die Signalfarbe ,,rot" (ebd.) wird eine Warnung vor dieser gefährlichen Affäre deutlich. Sie sehnt sich nach dieser Gefahr und nach diesem Abenteuer, da sie sagt, dass sie sich immer, wenn sie diese ,,Fahnen" (ebd.)gesehen hat, nach der Stadt,,Vineta" (z.16) sehnt. Die Metapher ,,Vineta" (ebd.) verdeutlicht Effis Sehnsucht nach unmoralischen Dingen, da diese Stadt aufgrund von unmoralischem Verhalten vor einigen Jahren untergegangen ist. Die darauf folgende Metapher der,,Turmspitzen" (Z.16), welche auch dort sein müssen, wo die Stadt liegen muss, stehen für den Höhepunkt des Romans und die unmoralische und gefährliche Entscheidung, die sie trifft. Diese Aussage soll dem Major verdeutlichen, dass Effi sich das Gleiche wünscht wie er.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Spannung der beiden Figuren in dieser Textstelle sehr deutlich wird. Zudem wird auch verdeutlicht, weshalb Effi die Entscheidung der Affäre trifft. Die sprachlich formalen Aspekte in diesen Textauszug sind vielfältig. Vor allem die Metaphern zeigen Effis Sehnsucht nach ihrem abenteuerlichem Charakterzug, welche sie so in Kessin nicht wirklich ausleben kann.

Kommentar von Sarah Luisa, du hast hier, betrachte man nur die in deiner Analyse von dir aufgegriffenen Aspekte, eine durchaus gute Analyse geschrieben. Du hast gute Deutungsaspekte angeführt und diese passend ausgedrückt. Somit finde ich deinen Ausdruck gelungen. Jedoch musst du teilweise bessere Übergänge zwischen den Sätzen und Deutungen schaffen und einige sprachliche Fehler verbessern. Zu den inhaltlichen Punkten, die dir fehlen (Bsp.: Schlussteil der Passage), die wir jedoch schon in der Schule besprochen haben, kannst du zudem noch Aspekte zur Zeit und Ortgestaltung, zum Erzähler und im Schlussteil zur Sprache ergänzen. Trotzdessen das einige Dinge fehlen, jedoch bisher ein gelungenes Ergebnis.

Kommentar von Carina Du hast durchaus schon viele Aspekte verbessert, die wir im Unterricht an deiner Analyse bemängelt haben. Allerdings sind mir noch einige Sachen aufgefallen, die mir als verbesserungswürdig erscheinen: In deiner Inhaltsangabe solltest du noch näher auf die Hochzeit von Effi und Innstetten eingehen und darauf achten, dass du die Zeitform Präsens verwendest. Der Haupteil ist teilweise noch zu oberflächlich formuliert (siehe Vorschläge, welche fett markiert sind) In deinem Schlussteil sind leider viele Informationen nicht vorhanden. Dort solltest du unbedingt noch auf Zeit- und Ortsgestaltung eingehen, sowie auf den Erzähler und die Sprache. Außerdem solltest du zudem noch an deinen Übergängen arbeiten, indem du Satzanfänge mehr variieren könnntest. Ingesamt sieht man jedoch, dass du dir nach der Unterrichtsbesprechung Mühe gegeben hast, Kritikpunkte zu verbessern.

Nina H.

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um einen Auszug des siebzehnten Kapitels des Romans „Effi Briest“, der von Theodor Fontane verfasst und ihm Jahr 1896 veröffentlicht wurde. Der Roman ist der Epoche des poetischen Realismus zuzuordnen. Thematisiert werden die Erwartungen der Gesellschaft zur Zeit des 19. Jahrhunderts und die daraus resultierenden Folgen für einzelne Personen.

Effi ein 17 jähriges, adeliges Mädchen muss auf den Wunsch ihrer Eltern den älteren Mann Geert Innstetten heiraten und zieht mit ihm nach Kessin. Dort verändert sich Effis Leben deutlich, denn ihre behütete Kindheit ist vorüber. Das Leben in Kessin langweilt sie jedoch sehr, insbesondere da ihr Ehemann Innstetten keine Zeit für sie hat und sie langweilt, was ihren Drang nach einem neuen Abenteurer vergrößert. Dieser wird letztlich durch die Affäre mit Major Crampas gestillt. Der vorliegende Textauszug befasst sich mit einem Dialog zwischen Effi und Crampas, welcher zu Beginn dieser Affäre stattfindet. Während eines Ausritts führen sie ein Gespräch, welches sehr vertraut wirkt. Die Affäre hat einige Folgen für Effi, welche im Fortlauf des Dramas aufgegriffen werden. Beginnend damit, dass Innstetten die Liebesbriefe Crampas‘ nach dem Umzug nach Berlin findet und Effi anschließend verstößt und ihr den Kontakt zu der gemeinsamen Tochter Annie verweigert. Zudem fordert er Crampas zu einem Duell auf, bei dem er ihn tötet. Des Weiteren wird Effi von ihren Eltern verstoßen und wird erst kurz vor ihrem Tod aufgrund ihres schlechten gesundheitlichen Zustandes wieder in Hohen-Cremmen aufgenommen.

Diese Textstelle ist somit entscheidend für den weiteren Verlauf des Romans, da von ihr ausgehend die Affäre mit Crampas, welche eine Gefahr für Effis Leben darstellt, beginnt.

Bei dem zu analysierenden Textauszug handelt es sich um einen Dialog zwischen Effi Briest und Major Crampas, was auf eine Zeitdeckung hindeutet. Dadurch wirkt der Text real und der Leser kann sich besser in die Situation Effis hineinversetzen. Er setzt damit ein, dass der Ausritt Effis und Crampas‘ „wie gewöhnlich durch die Plantage“ (S.114 Z. 10 ) führt. Die Tatsache, dass dieser Ausritt „gewöhnlich“ (ebd.) ist deutet bereits an, dass ein solcher Ausritt Effis und Crampas‘ nichts außergewöhnliches und neues ist, da sie in ihrer Freizeit viel gemeinsam unternehmen, was auf ein vertrautes Verhältnis schließen lässt. Das Substantiv „Plantage“ (ebd.) ist eine Vorausdeutung auf die Folgen dieser Annäherungsversuche, da mit dieser Dünenlandschaft eine windige und raue Atmosphäre assoziiert wird. Diese Folgen beziehen sich auf die Ehe Effis mit Innstetten, welche durch die folgende Affäre Effis mit Crampas scheitert. An diesem Ausritt nehmen zudem „Rollo“ (Z. 10) und „Kruse“ (Z. 11) teil. Rollo lief dabei „wieder vorauf“ (Z.11), dann folgten Effi und Crampas und als letztes Kruse (vgl. Z. 11). Demnach befinden sich Effi und Crampas im Mittelpunkt des Geschehnisses, an welchem Rollo und Kruse nicht teilhaben. Knut hat dieses Mal nicht am Ausritt teilgenommen, da er einen „Ziegenpeter“ (Z. 14) hat. Dabei handelt es sich um den Virus Mumps, welcher meist bei Kindern aufzufinden ist. Effi scheint dies zu verwundern, da sie skeptisch erwidert, dies sei „[m]erkwürdig“ (Z. 15). Dem fügt sie hinzu, er habe eigentlich „schon immer“ (Z. 15) so ausgesehen. Durch diese unverschämte Aussage möchte sich Effi gegenüber Crampas als freche junge Frau ausgeben. Zudem wird dadurch erneut ein vertrautes Verhältnis der Beiden angedeutet, da Effi sich sicher ist, dass sie bei einer solchen Aussage in der Nähe von Crampas nichts zu befürchten hat. Während dieser Aussage „lacht[.]“ (Z. 15) Effi, was zum Ausdruck bringt, dass sie sich über die Krankheit Knuts lustig macht und sich von Crampas unterhalten fühlt, da sie in seiner Begleitung, anders als bei Innstetten, nicht gelangweilt ist, sondern viel zu lachen hat.

Crampas, welcher ihr zustimmt behauptet daraufhin, sie „sollte[.] ihn jetzt sehen“ (Z. 17), was zeigt, dass auch er sicher ist, dass er eine solche Aussage gegenüber Effi machen kann und, dass er sich ebenfalls über Knut lustig macht. Dem fügt er jedoch hinzu, sie solle ihn „doch lieber nicht“ (Z. 17 f.) sehen, denn diese Krankheit sei „schon bloß durch Anblick“ (Z. 18 f.) ansteckend. Diese Hyperbel führt vor Augen, dass Effi Crampas sehr wichtig ist und er sie beschützen möchte. Zudem ist dies als erster Annäherungsversuch Crampas‘ zu verstehen. Effi reagiert jedoch nicht auf diesen, wenn sie meint „[g]laub ich nicht“ (Z. 20). Dies verdeutlicht, dass sie seinen Versuch, sich als ihren Beschützer darzustellen absichtlich nicht weiter vertiefen möchte, um so zu wirken, als habe sie es nicht gehört. Dem entgegnet Crampas, dass „[j]unge Frauen […] vieles nicht“ (Z. 21) glauben. An dieser Stelle bezieht er die Aussage „[j]unge Frauen“ (ebd.) direkt auf Effi, wodurch er ihr auf der einen Seite ein Kompliment machen möchte, um sie zu verführen und auf der anderen Seite möchte, dass sie seiner Aussage zustimmt. Zudem provoziert er sie durch das Adjektiv „[j]unge“ (ebd.), da er auf ihre kindliche Art und Unreife anspielt. Außerdem deutet dies erneut auf ein gutes Verhältnis zwischen ihnen beiden hin, da sie sich übereinander lustig machen. Sie stimmt ihm jedoch nicht zu, denn sie behauptet, sie glauben „vieles, was sie besser wieder nicht glaubten“ (Z. 22 f.). Dies bringt zum Ausdruck, dass Effi die Gefahr, dass er etwas für sie empfindet, erkennt. Crampas fragt anschließend, ob dies „[a]uf [s]eine Adresse“ (Z. 24) gehe, worauf sie mit der Aussage „Nein“ (Z. 25) antwortet. Diese Aussage Effis ist ironisch gemeint, da sie ihn provozieren möchte, denn sie weiß, dass er an ihr interessiert ist. Außerdem muss sie aufgrund ihrer gesellschaftlichen Situation mit nein antworten, da sie verheiratet ist und aus diesem Grund nicht direkt auf den Annäherungsversuch Crampas‘ eingehen kann. Anschließend sagt Effi, er hielte „es für ganz in Ordnung, wenn [sie ihm] eine Liebeserklärung machte“ (Z. 28 f.). Dadurch wird zum Ausdruck gebracht, dass sie sich dessen bewusst ist, dass Crampas sie begehrt. Dieser entgegnet ihr jedoch, er wolle nicht so weit gehen und glaube, dass sich jeder eine Liebeserklärung von Effi wünschen würde (vgl. Z. 30 f.), jedoch seien „Gedanken und Wünsche […] zollfrei“ (Z. 31 f.). Dies verdeutlicht, dass er sich durchaus zu Effi hingezogen fühlt und sich eine Liebeserklärung von ihr wünschen würde. Effi hingegen sagt, dass Gedanken „noch im Hintergrund“ (Z. 35) liegen und Wünsche „meist schon auf der Lippe“ (Z. 35 f.) liegen. Durch diese Aussage stellt sie Gedanken und Wünsche antithetisch gegenüber. Dies bezieht sich darauf, dass die Gedanken im Hintergrund nicht ausgesprochen und somit nicht direkt erkennbar sind und Wünsche meist direkt zu erkennen sind, da sie häufig ausgesprochen werden. Dadurch wird erneut darauf hingedeutet, dass ihr bewusst ist, dass es Crampas‘ Wunsch ist, dass sie ihn auch begehrt. Crampas versucht Effi davon zu überzeugen, dass dies nicht der Fall ist und meint, sie solle „nicht gerade diesen Vergleich“ (Z. 37) nennen. Die folgende Aussage Effis „Ach, Crampas, Sie sind… Sie sind…“ (Z. 38). Die darin vorkommende Interjektion „Ach“ (ebd.) und die Repetitio „Sie sind… Sie sind…“ (ebd.), sowie die Auslassungspunkte machen deutlich, dass Effi vorsichtig im Umgang mit Crampas ist und weiß, dass sie seinen Wunsch erkannt hat. Dieser beendet im Anschluss ihre Aussage und sagt, er sei ein „Narr“ (Z. 39), was andeutet, dass er denkt, dass Effi seinen Wunsch nicht versteht und seine Begierde nicht erwidert. Daraufhin erwähnt sie , dass sie in Hohen-Cremmen immer gesagt hätten, „das Eitelste, was es gäbe, das sei ein Husarenfähnrich von achtzehn“ ( S. 114 Z. 42 f.) und jetzt sagt sie, „das Eitelste, was es gibt, ist ein Landwehr-Bezirksmajor von zweiundvierzig“ (S. 115 Z. 2 f.). Durch diese Aussage beleidigt sie Crampas in gewisser Weise, da sie ihn einem „Husarenfähnrich“ (ebd.), einem jungen Soldat der östlichen Staaten unterordnet. Zudem kritisiert sie, dass er selbstverliebt sei, was durch die Benutzung des Superlativs „das Eitelste“ (ebd.) in beiden Aussagen hervorgehoben wird. Zudem ist auffällig, dass sie in der ersten Aussage den Konjunktiv und in der zweiten über Crampas den Indikativ verwendet, was darauf hinweist, dass sie die erste Aussage nicht für ganz richtig hält. Crampas scheint von der Kritik Effis ein wenig verletzt zu sein, was durch die Auslassungspunkte gezeigt wird. Daraufhin sagt er jedoch, sie habe ihm zwei Jahre „gnädigst erlassen“ (Z. 4 ) und fügt dem hinzu „küss die Hand“ (Z. 5). Diese Ironie, sie sei gnädig mit ihm gewesen, ist erneut auf das gute Verhältnis der beiden zu beziehen, da sie sich übereinander lustig machen, was auf eine lockere Atmosphäre hindeutet. Zudem ist die Aussage Crampas‘ „küss die Hand“ (ebd.) als ein weiterer Annäherungsversuch zu verstehen. Dies bringt zum Ausdruck, dass er sich ihr gegenüber respektvoll und romantisch verhält. Effi wiederholt anschließend seine Aufforderung „küss die Hand“ (Z. 6) und sagt, sie passe zu ihm. Anschießend erwähnt sie, diese Aussage sei „wienerisch“ (Z. 7), was sie auf eine Begegnung mit Wienern vor vier Jahren bezieht und hinzufügt , was sie „da alles gehört habe!“ (Z. 9). Effi hält das Verhalten jener ihr gegenüber für sehr unpassend, da sie ihr trotz ihres jungen Alters unangebrachte Komplimente gemacht haben. Anschließend geht Effi auf die „Bojen“ (Z. 12) ein, welche „schwimmen und tanzen“ (Z. 12 f.). Diese Personifikation bringt zum Ausdruck, dass Effi in gewisser Weise von jenen fasziniert ist. Des Weiteren spricht sie von den „kleinen roten Fahnen“ (Z. 115 Z. 13), welche im Gegensatz zu anderen Tagen, die sie am Strand verbracht hat, an diesem Tag nicht zu sehen sind (vgl. Z. 13 ff.). Die rote Farbe der Fahnen deutet eine gewisse Gefahr an, welche mit der Affäre mit Crampas in Verbindung steht, doch Effi nimmt diese Gefahr nicht wahr. Daraufhin sagt sie, es seien die Turmspitzen von „Vineta“ (Z. 16). Dies ist eine Stadt aus einer Sage, bei welcher Menschen an der Küste drei Wochen, drei Tage und drei Stunden bevor die Stadt untergegangen ist, diese Turmspitzen gesehen haben, wobei es sich um eine Warnung gehandelt hat. Demnach sind die Turmspitzen als Warnung vor der Gefahr des Untergangs mit den Fahnen an den Bojen als Warnung vor der Gefahr der Affäre mit Crampas in Verbindung zu setzen.

Zusammenfassend kann man sagen, dass dieser Textauszug eine wichtige Rolle im Roman spielt, da dieser die Affäre Effis mit Crampas behandelt, welche im Verlauf des Dramas entscheidend für das Ende ist, denn Effi begibt sich durch diese in die Gefahr, dass sie verstoßen wird. Außerdem wird das vertraute Verhältnis von Effi und Major Crampas besonders durch die Ironie, mit welcher sie sich unterhalten, zum Ausdruck gebracht.

Feedback Jan:

Du hast ein paar Tippfehler in deiner Analyse aber inhaltlich finde ich sie sehr gut. Du hast die sprachlichen Mittel erkannt und deine Zitate sind sehr angenehm zu lesen. Deine Deutungen sind logisch und nachvollziehbar, wobei du versuchen solltest einige Dinge mehr zu erläutern, da der Leser nur das sieht, was du schreibst und nicht das, was du denkst.

Jan

Bei dem vorliegenden Text „Effi Briest“ welcher von Theodor Fontane im Jahre 1895 zur Zeit des Poetischen Realismus verfasst wurde, handelt es sich um einen Roman. Thematisch geht es um die gesellschaftlichen Erwartungen an die Frau bezogen auf das späte 19. Jahrhundert.

Zu Beginn des Romans ist die Protagonistin Effi Briest 17 Jahre alt und lebt in dem Herrenhaus zu Hohen-Cremmen. Der ehemalige Verehrer von Effis Mutter Baron Geert von Innstetten soll zu Besuch kommen und hält um Effis Hand an. Trotz des Zuspruchs der Mutter bekommt sie Bedenken da sie denkt Innstetten sei für sie zu langweilig und sie würde sich nach einer Zeit nicht mehr wohl fühlen. Nach der Hochzeit und der darauffolgenden Hochzeitsreise nach Italien fährt das Ehepaar nach Kessin und bezieht dort das Haus von Innstetten. Effi fühlt sich allerdings in diesem Haus nicht wohl und bekommt Angstzustände, da sie denkt es würde dort spuken. Ihr Ehemann hat dafür kein Verständnis und lässt sie oftmals alleine. Aus diesem Grund langweilt sich Effi in Kessin, da sie kaum Abwechslung hat. Bald schon erkennt sie, dass alle Menschen in dem Badeort nicht liebenswürdig sind und ihr einziger wirklicher Freund ist der Apotheker Gieshübler. Bei einem Spaziergang trifft Effi auf das Dienstmädchen Roswitha, die soeben ihren Job verloren hat. Somit nimmt Effi sie als Kindermädchen für ihre Tochter Annie die folglich im Juli zur Welt kommt. Zur Geburt des Kindes reist Effi zu ihren Eltern nach Hohen-Cremmen und kehrt erst im Spätsommer wieder zurück nach Kessin. Innstetten und Major Crampas unternehmen in dieser Zeit mehrere Ausritte an denen sich später auch Effi beteiligen will, trotz der Bedenken ihres Mannes. Jedoch ist Innstetten verhindert und Effi reitet zusammen mit Crampas und einem Kutscher aus. Dabei kommen sich die Beiden trotz ihrer jeweiligen Partner näher und Crampas schafft es einige Zeit später Effi zu überreden bei einem Theatherstück mitzuspielen. Die Beiden verbringen viel Zeit miteinander, besonders während Innstetten nicht in Kessin ist. Nach einiger Zeit fühlt sich Effi sehr zu Crampas hingezogen und die beiden führen trotz vorheriger Warnung Innstettens eine geheime Beziehung. Doch als Innstetten eine neue Stelle in Berlin bekommt und mit seiner Familie dorthin zieht, haben Effi und Crampas nur noch Kontakt über Briefe, sehen sich allerdings nicht mehr. In der Zeit in Berlin blüht Effi richtig auf und fühlt sich sehr wohl. Doch als Annie sich bei einem Sturz auf der Treppe verletzt und behandelt werden muss, werden Crampas Briefe an Effi von der Haushälterin Johanna entdeckt. Nachdem Innstetten davon erfährt, fordert er Crampas zum Duell heraus und kann dieses für sich entscheiden und Crampas töten. Effi, welche bei ihren Eltern zu Besuch ist, erfährt dies durch einen Brief. Als die Eltern von ihrem Ehebruch erfahren, stoßen sie Effi aus, welche nun von Innstetten gemieden wird und alleine mit Roswitha wohnen muss. Annie wächst weiterhin bei Innstetten auf. Als Effi sie nach drei Jahren wiedersieht, verhält sich Annie komplett distanziert ihr gegenüber, was sie emotional sehr trifft. Am Ende des Romans zieht sie zu ihren Eltern zurück und stirbt im alter von 29 Jahren an einem zerbrochen Herzen.


Der zu analysierende Textauszug handelt von einem gemeinsamen Ausritt Major Crampas und Effis. Zu diesem Ausritt der beiden kommt es dadurch, das Innstetten keine Zeit hat und die beiden nicht begleiten kann, sie aber trotzdem nicht darauf verzichten lassen möchte. Aus dieser Handlung folgt das spätere Verhältnis zwischen Major Crampas und Effi. Die Funktion des Textauszuges besteht darin, die gemeinsame Zeit der beiden zu beschreiben, wobei sie sich während Innstettens Abwesenheit immer näher kommen.


Zu Beginn der Textstelle wird der Ort „Plantagen“ (Z.10) und eine Aktivität „Der Ritt“ (Z.10) beschrieben. An diesem Ausritt durch die Plantagen sind Rollo, welcher vorauf ist, Crampas, Effi und Kruse, beteiligt (vgl.Z.10ff.). Knut allerdings nicht (ebd.). Daraus lässt sich schließen, dass Innstetten erneut keine Zeit hat, um mit Effi und Crampas auszureiten und sie deshalb zu zweit ausreiten lässt. Der Umstand, dass Rollo „vorauf“ (ebd.) ist zeigt, dass sie in gemäßigtem Tempo reiten und die Landschaft bestehend aus „Plantagen“ (ebd.) genießen, während sie sich von den anderen und selbst Rollo trennen um ungestört zu sein. Das Adjektiv „gewöhnlich“ (ebd.) lässt darauf schließen, dass derartige Ausritte keine Seltenheit sind und die Route dabei eher seltener variiert. Nachdem die Ausgangslage beschrieben wird, folgt der Dialog zwischen Effi und Major Crampas : „Wo haben sie Knut gelassen ? Er hat einen Ziegenpeter. Merkwürdig, lachte Effi. Eigentlich sah er schon immer so aus.“ (Z.13ff.). Diese ironische Antwort auf die Kinderkrankheit zeigt, dass Effi misstrauisch ist, dies aber durch einen Spaß ihrerseits überspielt. Crampas durchschaut dies und antwortet ihr : „Sehr richtig. Aber Sie sollten ihn jetzt sehen! Oder doch lieber nicht. Denn Ziegenpeter ist ansteckend, schon bloß durch Anblick.“ (Z.17ff.). Damit will er verdeutlichen, dass Knut bloß seine Ruhe braucht und sie sich keine großen Gedanken um ihn machen müssen. Außerdem macht er auch einen Spaß, da beide genau wissen, dass es keine Krankheit gibt, die durch bloßen Anblick ansteckend ist. Effi allerdings erwidert, dass sie es nicht glaube, woraufhin Crampas ihr verdeutlicht, dass junge Frauen vieles nicht glauben (vgl.Z.20f.). Damit will er ihr unbewusst klar machen, dass sie auf ihn hören sollte, da er mehr Erfahrung als sie besitzt und sie jung und naiv ist. Außerdem sind sie schnell verwirrt und glauben „vieles, was sie besser nicht glaubten“ (Z.22f.). Effi durchschaut, dass der Major nicht bloß auf Freundschaft aus ist und zieht dies ins Lächerliche, indem sie behaupte er fände es „ganz in Ordnung“ (Z.28) wenn er von ihr eine Liebeserklärung bekäme. Er verdeutlicht, dass dies nie seine Intention war, sich allerdings niemanden vorstellen kann, „der sich dergleichen nicht wünschte“ (Z.31). Er fügt außerdem noch zu seiner Aussage hinzu, dass „Gedanken und Wünsche“ (Z.31) zollfrei sind, womit er verdeutlichen möchte, dass dieses Bestreben menschlich ist und er keinesfalls etwas falsches gemacht hat. Außerdem liegen Gedanken laut ihr meist im Hintergrund und Wünsche schon auf der Lippe (vg.Z.34ff.). Effi versucht darauf zu antworten, indem sie „Sie sind...Sie sind...“ (Z.38) sagt und sofort von Crampas unterbrochen wird, welcher nur „Ein Narr“ (Z.39) hinzufügt. Damit äußert er Eigenkritik und spricht eine Art Entschuldigung aus. Effi findet dies allerdings nicht gerechtfertigt und antwortet : „Nein. Auch darin übertreiben Sie wieder“ (Z.40). Sie ist anderer Meinung als er und hält ihn keinesfalls für einen Narren und empfindet diese Art Entschuldigung als überflüssig. Sie führt ihre Antwort weiter aus, indem sie sagt : „Aber Sie sind etwas anderes. In Hohen-Cremmen sagten wir immer, und ich mit, das Eitelste, was es gäbe, das sei ein Husarenfähnrich von achtzehn...“ (Z.40ff.). Sie behauptet, wenn es zuträfe wären die Schmeicheleien „ziemlich ungezogen“ (Z.11f.) , womit sie ihm widerspricht. Effi will vom Thema ablenken und geht auf die „Bojen“ (Z.12) ein, welche „schwimmen und tanzen“ (Z.12f.). Diese Personifikation vergleicht Major Crampas und Effi mit den Bojen, welche viel ausgelassener sind, während die beiden statt ihren Ausritt zu genießen nur am diskutieren sind.

Die Textstelle ist eine entscheidende Stelle für den Roman. Sie leitet Crampas und Effis Affäre ein, welche der große Wendepunkt des Romans ist und sorgt für die spätere Scheidung, das Duell und schließlich auch den Tod Effis.


Kommentar: Deine Analyse ist dir überwiegend gut gelungen. Es gibt aber auch noch einige Dinge die du verbessern könntest, z.B. könntest du den Inhalt und die Funktion des Textauszuges an der passenden Stelle in die Inhaltsangabe einordnen und solltest sie nicht voneinander Trennen. Du könntest zusätzlich auf die Stadt Vineta und deren Bedeutung für Effis Situation, mehrere sprachliche Mittel und die Textstellen, die du ausgelassen hast (Wiener, "nur nicht gerade diesen Vergleich"), mehr eingehen. Außerdem solltest du deine Analyse an der Stelle überarbeiten, an der Effi sagt, Wünsche würden auf der Lippe liegen und Gedanken im Hintergrund, denn dort hast du geschrieben, dass das Crampas sagt und nicht Effi.

Maike

Der Roman „Effi Briest“, geschrieben von Theodor Fontane und veröffentlich 1895, in der Epoche des poetischen Realismus, thematisiert „die Zerstörung der Menschlichkeit durch gesellschaftliche Konventionen im späten 19. Jahrhundert“ (zitiert nach Herr Drewes) eigener Einleitungssatz

Der Roman handelt von der Protagonistin Effi, welche mit 17 Jahren den 38 jährigen Baron Geert von Innstetten heiratet und mit ihm in seine Heimat Kessin zieht, wo sie sich nur langweilt(besser wäre die Einsamkeit auch noch zu erwähnen). Dort lernt sie Major Crampas kennen, welcher ein guter Freund ihres Ehemanns ist. Crampas und Effi verbringen viel Zeit miteinander, wie auch im vorliegenden Textauszug deutlich wird. Effi und Crampas machen gemeinsam mit Rollo, dem Hund und Kruse einen Ausritt durch die Dünen. Rollo läuft voran, Crampas und Effi reiten gemeinsam in der Mitte und Kruse folgt den Beiden. Crampas und Effi führen eine Diskussion welche zu dem Ergebnis führt, dass der Major gesteht, dass er sich über eine Liebeserklärung von der verheirateten Effi freuen würde. Es folgen erste Annäherungsversuche des Majors, indem er Effis Hände küsst. Zuletzt spricht Effi über die Sage der versunkenen Stadt Vineta. Folgende Handlung daraus ist die weiteren Treffen zwischen Effi und dem Major, da Effi von ihm die Aufmerksamkeit erlangt, welche sie sich von Innstetten wünscht. Daraus ergibt sich, dass Effi sich auf eine Affäre mit Crampas einlässt. Im weiteren Roman ziehen Effi und Innstetten nach Berlin. Sechs Jahre später, als Effi in Kur ist, findet ihr Ehemann Liebesbriefe von Crampas. Innstetten fordert Crampas zu einem Duell heraus um sein gesellschaftliches Ansehen zu bewahren, bei diesem stirbt Crampas. Innstetten muss sich von Effi zu trennen. Diese wird fortan von der Gesellschaft geächtet, sogar ihre Eltern verstoßen sie zuerst. Als sie dann jedoch Todkrank ist, nehmen diese sie wieder in Hohen-Cremmen auf, wo sie dann stirbt.

Der Textauszug lässt sich in drei Sinnabschnitte einteilen. Im ersten (S. 114 Z. 9 – S. 114 Z. 32) wird kurz erläutert welche Personen am Ausritt beteiligt sind und der Major gibt Effi das Kompliment, jeder freue sich über eine Liebeserklärung von ihr (vgl Z. 30f.). Im zweiten Sinnabschnitt (S. 114 Z. 33 – S. 115 Z. 10) wagt Major Crampas erste Annäherungsversuche – mit Erfolg. Im dritten Sinnabschnitt (S. 115 Z.11 – S. 115 Z. 16) spricht Effi über eine versunkene Stadt.

Zu Beginn des Textauszugs wird gesagt es sei ein Ritt, der „wie gewöhnlich durch die Plantage“ (Z. 10) ging , was daraufhin deuten lässt, dass Effi und der Major schon öfter ausgeritten sind, da es heißt „wie gewöhnlich“ (Z. 10). Die „Plantage“ (Z. 1) ist die Dünenlandschaft der Ostsee, durch welche Effi und Crampas reiten. Effis Begleitung ist der Hund Rollo, welcher vor gelaufen war (vgl. Z. 10f.), sie ritt neben Crampas und Kruse war hinter ihnen (vgl. Z. 11), dies verdeutlicht, dass Effi und Crampas auch etwas Zeit zu zweit hatten und zum Teil ungestört waren. Effi fragte nach, was denn mit Knut sei, da er an diesem Tage nicht dabei war und sie, ohne Knut, nur einen Aufpasser hatten (vgl. Z. 11ff.). Crampas verwendet die Metapher „Ziegenpeter“ (Z. 14), um seine Krankheit, Mumps, nicht ganz so schrecklich dazustellen. Effi „lacht[e]“ (Z. 15) und sagte es sei Merkwürdig, da Knut schon immer so ausgesehen hätte (vgl. Z.15f.). Dies ist Ironie(ist keine Ironie) und verdeutlicht so, dass Effi frech ist und nur mit dem Major spielt. Es wird klar, dass er sich um Effi sorgt(er tut nur so), dass diese sich ansteckt als er sagt, diese Krankheit sei schon allein durch Anblick ansteckend (vgl. Z. 17f.), diese Aussage kann man auch als Annäherungsversuch, seitens Crampas sehen. In einem Dialog, versucht Effi den Major zu provozieren und flirtet mit ihm (vgl. Z. 23ff.), da Effi mit „Und dann glauben sie wieder vieles, was sie besser nicht glaubten“ (Z.23), den Major meint (sie meint sich selbst), seine Nachfrage allerdings verneint, jedoch wird durch den verwendeten Sarkasmus(Ironie) deutlich, dass sie ja meint (vgl. Z. 25). Effi muss jedoch mit „Nein“ (Z. 24) antworten, da sie eine verheiratete Frau ist und Kruse immer noch present ist. Nach der Diskussion zwischen Effi und Major Crampas, welche deutlich herausstellt, dass die beiden sich necken, bekommt Effi den Eindruck, es sei für den Major in Ordnung, wenn sie ihm eine Liebeserklärung machen würde (vgl. Z. 28f.). Die Antwort des Majors bestätigt dass bloß, da er sagt „Soweit will ich nicht gehen. Aber ich möchte den sehen, der sich dergleichen nicht wünschte“ (Z. 30f.). Dies stellt dar, dass der Major Effi anziehend findet, da er glaubt es gäbe niemanden, welcher sich eine Liebeserklärung von ihr, nicht wünschen würde (vgl. Z. 30f.), er sagt sie sei begehrenswert. Die eben genannte Neckerei, deutet bereits auf die Gefahr hin, dass Innstetten erfährt, dass die Beiden miteinander flirten. Effi sagt, als sie noch in Hohen-Cremmen gewohnt hat, war „das Eitelste, was es gäbe, […] sei ein Husarenfähnrich von achtzehn [gewesen]“ (Z. 42f.). Mit der Metapher „Husarenfähnrich“ (Z. 42), sind Männer gemeint, welche als Truppengattung Fähnrich bei der leichten Kavallerie, den Husaren arbeiten. Effi dachte sie seien die eitelsten (vgl. Z. 41f.), da diese erst „achtzehn“ (Z. 42f.) sind und so mit ihrem Verdienst und ihrem Stand angeben möchten. Jetzt hat sich die Meinung Effis jedoch geändert und sie glaubt jetzt das Eitelste was es gäbe sei ein Landwehr-Bezirksmajor von 42 (vgl. S. 115 Z. 2f.). Dies ist eine deutliche Anspielung auf den Major, den Effi hiermit meint, da er ein sehr stark ausgebildetes Selbstbewusstsein hat und sehr selbstverliebt zu sein scheint.(genauere Deutung der Textstelle; Unterrichtsgespräch) Crampas wagt deutlichere Annäherungsversuche Effi gegenüber. Er „küss[t] die Hand“ (Z. 5) (Er küsst die Hand nicht, sondern das ist nur eine Aussage von ihm), nachdem er von Effi die Erlaubnis erlangt hat, dieses zu tun. Dieser Annäherungsversuch verdeutlicht, das Major Crampas bei Effi Nähe sucht. Zuletzt geht Effi auf die versunkene Stadt „Vineta“ (Z. 16) ein, indem sie vom Sommer spricht, wo sie am Meer war und Bojen mit Fähnchen im Wasser gesehen hat. Diese sieht sie auch jetzt (vgl. Z. 12ff.), sie sagt sie deute diese immer als „Turmspitzen“ (Z. 16), welche zur Stadt „Vineta“ (Z. 19) dazugehörten (vgl. Z. 15f.). Mit der Personifikation der tanzenden Bojen (vgl. Z. 12) spielt Effi auf ihre natürliche Weiblichkeit an.Da Effi diese Geschichte dem Major erzählt, wird veranschaulicht, dass sie mit ihm bis ans Ende ihrer Tage leben möchte und dann mit ihm gemeinsam untergehen möchte, da sie völlig überzeugt davon ist, dass sie nach Vintea möchte (vgl. Z. 12ff.), in die Stadt alles verruchten.

Im Auszug berichtet ein auktorialer Erzähler. Alles spielt bei dem Ausritt durch die Plantagen. Der Bezug zwischen Erzählzeit und erzählte Zeit wird nicht klar (Zeitdeckung) , da keine Informationen zur erzählten Zeit vorliegen. Die Erzählzeit ist etwa 5 Minuten lang und die Hauptfiguren in diesem Ausschnitt sind Crampas und Effi.

Alles in allem kann man sagen, dass der Beginn der Verführung Effis in dem vorliegenden klar wird. Dadurch ist er wichtig für die weitere Handlung.


Feedback von Annika

In deiner Analyse hast du alle wesentlichen Aspekte erwähnt. Du bist sehr auf die Annäherungsversuche von Crampas eingegangen, welche in dieser Textstelle der Hauptaspekt ist. Auch die Bereitschaft von Effi, die Affäre einzugehen, hast du durch die detaillierte Deutung der Stadt getan. Lediglich musst du nur auf deine Formulierungen achten, da du An manchen Stelle ein wenig umgangssprachlich wirst. Ansonsten finde ich deine Analyse gelungen.

Feedback von Diana: Meiner Meinung nach sind einige Deutungen in deiner Analyse gut gelungen. Jedoch solltest du einige Deutungsansätze etwas überdenken, da sie nicht ganz richtig gedeutet wurden oder du den Text an manchen stellen sogar falsch verstanden hast ( ich hab dir die Stellen markiert). Crampas küsst nämlich nicht wirklich Effi's Hand und als Effi sagt . ,,Und dann glauben sie wieder vieles, was sie besser nicht glaubten" meint sie damit sich selbst und nicht den Major. Ich finde du könntest auf einige deiner Deutungen noch mehr eingehen, wie beispielsweise auf die Textstelle, in der Effi von Vineta spricht. Deinen Schluss solltest du auch nochmal überarbeiten, da du nicht alle Aspekte benennst und dein Thema solltest du auch noch selbstständig formulieren. Außerdem ist deine funktionale Einordnung auch nicht ganz richtig, du müsstest den noch umformulieren. Ansonsten finde ich einige deiner Deutungen gut gelungen, da du richtig erkennst, dass sie mit einander flirten und auch rhetorische Figuren erkennst.

Christine

Der Roman „Effi Briest“ von Theodor Fontane, geschrieben im Jahr 1896 in der Epoche des Realismus, thematisiert den sozialen Umstand (1) der Frau im 19. Jahrhundert.


Der vorliegende Textauszug handelt von einem Dialog zwischen Major Crampas und Effi, bei dem Crampas einige Näherungsversuche wagt(2). Effi, die eine Ehe mit dem Baron von Instetten einging(3), zieht mit ihm nach Kessin. Dort hat Effi ständig mit Langeweile zu kämpfen, da es kaum Abwechslung für sie gibt.(4) Nach der Geburt ihrer Tochter Annie verbringt Effi den Sommer in ihrem Heimatort Hohen-Cremmen. Nach ihrer Rückkehr nach Kessin nimmt sie zusammen mit Innstetten und Crampas an Ausritten teil. Als Innstetten eines Tages verhindert ist und nicht an dem Ausritt teilnehmen kann, kommt es zu dem Gespräch zwischen den beiden. (5) Schließlich geht Effi eine Affäre mit ihm ein, die sie schon bald wegen dem Umzug nach Berlin beenden kann. In Berlin fühlt sich Effi wohl, weil die Stadt ihr Abwechslung bietet. Dennoch findet Innstetten eines Tages durch Zufall Liebesbriefe von Crampas an Effi und fordert ihn zu einem Duell heraus, bei dem Crampas stirbt(6). Effi muss in eine eigene Wohnung ziehen, darf ihre Tochter nicht mehr sehen und wird von ihren Eltern verstoßen. Effi darf nach einiger Zeit ihre Tochter wiedersehen, diese verhält sich ihr gegenüber distanziert, erleidet Effi einen Zusammenbruch. Schwer krank nehmen ihre Eltern sie doch wieder in ihr Haus auf wo Effi letztendlich stirbt.


Effi, Crampas, Effis Hund Rollo und Kruse reiten zusammen aus. Das Adjektiv „gewöhnlich“ (S.114, Z. 10), lässt vermuten, dass diese Ausritte regelmäßig stattfinden, die Gruppe dementsprechend viel Zeit miteinander verbringt. Knut, der bei den Ausritten normalerweise dabei ist, kann wegen „Ziegenpeter“ (S.114, Z. 14), Mumps, nicht mitkommen. Dies wird zum Gesprächsthema der beiden, bei dem Crampas sich gegenüber Effi fürsorglich verhält (vgl. S112, Z. 17). Crampas erzählt Effi, dass Mumps durch bloßes Ansehen ansteckend sei, woraufhin Effi ihm das nicht glaubt (vgl. S.114, Z.18 ff.).(7) Dadurch wird deutlich, dass Effi nicht leichtgläubig ist. „Junge Frauen glauben vieles nicht“ (S.114, Z. 21) ist eine Behauptung von Crampas, mit der er versucht Effi doch zu überzeugen, dass er Recht habe. Außerdem drückt er damit aus, dass er junge Frauen in gewisser Weise für naiv hält.(8) Effi erwidert darauf, dass junge Frauen vieles glauben, was sie besser nicht glauben sollten (vgl. S.114, Z. 22 f.). Durch diese Aussage macht Effi deutlich, dass sie nicht naiv ist und Dinge kritisch hinterfragen kann. Crampas versucht sich Effi anzunähern, indem daraufhin fragt, ob sie denn an seine Adresse glaubt (vgl. S.114, Z. 24)(9), sie also Interesse daran hätte mit zu ihm zu kommen. Effi antwortet mit einem „Nein“ (S.114, Z. 25), was zeigt, dass ihr bewusst ist, dass Crampas Annäherungsversuche macht. Crampas antwortet enttäuscht mit „Schade“ (S.114, Z. 26), weil Effi nicht auf ihn eingeht.(10) Effi spricht daraufhin an, dass sie den Eindruck hat „[er] hielt[e] es für ganz in Ordnung, wenn [sie ihm] eine Liebeserklärung macht[]“ (S.114, Z. 27 ff.). Sie will ihm deutlich machen, dass sie weiß worauf er hinaus will. Dennoch lässt es Crampas nicht darauf beruhen und schmeichelt ihr, dass er den sehen möchte, der sich dies nicht wünschen würde und dass Gedanken und Wünsche zollfrei seien (vgl. S.114, Z. 30 ff.)(11). Mit dieser Metapher rechtfertigt er sich, dass er Effi in dem Sinne ohne Bedenken schmeicheln dürfe. Effi differenziert Wünsche und Gedanken und sagt, dass Gedanken unausgesprochen und Wünsche ausgesprochen werden (vgl. S.114, Z. 33-36)(12). Sie sagt also auch hier, dass er mit seinen Schmeicheleien eigentlich schon zu weit gegangen ist, da sie zudem auch verheiratet ist und er das weiß. Crampas versucht seine Aussage zurückzunehmen, indem er sagt, dass es ja nicht so wie Effi es verstanden hat, gemeint ist (vgl. S.114, Z. 37). Die Repetitio „Sie sind... Sie sind...“ (S.114, Z. 38) zeigt Effis Versuch Worte zu finden, die Crampas nicht schlecht darstellen sollen. Hier zeigt sie, dass sie Crampas trotz seiner Versuche mit ihr zu flirten sympathisch findet. Crampas kommt ihr zuvor und sagt, dass er „ein Narr“ (S.114, Z. 39) sei. Dadurch will er bei ihr den Anschein erwecken, er sähe ein, dass es nicht richtig war Effi anzumachen (13). Effi stimmt ihm nicht zu (S.114, Z. 40) sondern sagt, dass in Hohen-Cremmen gesagt wird, dass „das Eitelste […] ein Husarenfähnrich von achtzehn“ (S.114, Z. 42 f.) sei und sie jetzt aber denkt, „das Eitelste […] ist ein Landwehr-Bezirksmajor von zweiundvierzig“ (S.115, Z. 2 f.). Ein „Husarenfähnrich“ (ebd.) soll eine Bezeichnung für jemanden sein, der eine hohe Stellung beim Millitär hat(14). Diese Leute halten sich für etwas besonderes, obwohl sie es, Effis Ansicht nach, nicht sind. Dadurch, dass sie Crampas Titel als das „Eitelste“ (ebd.) bezeichnet, sagt sie, dass er bei ihr den Eindruck erweckt, er würde sich für etwas besonderes halten, obwohl es ihm nicht zusteht. Crampas versucht dies hinzunehmen, indem er es als ein Kompliment sieht, dass Effi ihn zwei Jahre jünger eingeschätzt hat (vgl. S.115, 4 f.). Zudem fühlt er sich gewissermaßen geehrt, was der Ausdruck „küss die Hand“ (S.115, Z. 5) zeigt. Effi erzählt daraufhin, dass sie in Wien denselben Ausdruck zu hören bekommen hat (vgl. S.115, Z.7), als die Wiener versuchten ihr „den Hof [zu machen]“ (S.115, Z. 8 f.), also versucht haben sie anzumachen. Sie vergleicht das unangemessene Verhalten der Wiener mit dem Verhalten von Crampas (vgl. S.115, Z. 6). Crampas aber versucht es weiter mit Schmeicheleien, da er meint, dass das Verhalten der Wiener berechtigt war (vgl. S.115, Z. 10). Effi betont, dass wenn dies zutreffen würde, dies ungezogen wäre (vgl. S.115, Z. 11) und versucht vom Thema abzulenken, indem sie auf die die Bojen verweist (vgl. S.115, 12 ff.). Somit wird deutlich, dass ihr die Situation unangenehm ist und sie nicht weiter darauf eingehen möchte.(15)


In dem Textauszug wird deutlich, dass es sich bei dem Erzählverhalten um ein personales Erzählverhalten handelt. Denn Effi und Crampas führen einen Dialog, der sich vom Anfang bis zum Ende des Textauszugs zieht und es keinen Erzähler gibt, der über den Dialog hinaus berichtet.


Abschließend lässt sich sagen, dass die Textstelle die ersten Annäherungsversuche von Crampas zeigt und somit als Wendepunkt des Romans dient. Dadurch, dass Crampas Interesse an Effi hat und sie sich von Innstetten im Stich gelassen fühlt, geht sie mit ihm eine Affäre ein, die letztendlich ihr ganzes Leben negativ verändert.


Feedback von Janina: Du hast in deiner Analyse gute Formulierungen verwendet. Auch dein Einleitungssatz und die Einordnung in den Gesamtkontext ist dir meiner Meinung nach gut gelungen. In deinem Hauptteil hättest du zu Beginn, als Crampas Effi von Knuts schwer ansteckenden Ziegenpeter berichtet, noch etwas mehr darauf eingehen können, dass Crampas sich um Effi sorgt und sie beschützen will. Auch solltest du in dem Hauptteil noch erwähnen ob es sich bei dem Textausschnitt um die erzählte Zeit oder die Erzählzeit handelt. Deinen Schlusssatz finde ich sehr gut, da du den Wendepunkt des Dramas richtig erkannt hast und beschrieben hast, was daraus folgt. Du hättest jedoch auf die Auswirkungen auf Effis Leben noch detaillierter eingehen können. Im Großen und Ganzen ist dir deine Analyse aber schon sehr gut gelungen :)

Feedback von Annika

Ich habe in deine Analyse einige fett markierte Nummern gesetzt. Im Folgenden habe ich dir die Nummern erläutert, dass du auch genau erkennst, wie ich das meine. Bei weiteren Fragen, kannst du mir gerne schreiben. :)

  1. am besten genauer definieren was du mit sozialen Umstand meinst, z.B die Unterdrückung der Frau oder hohe Bedeutung des gesellschaftlichen Ansehens
  2. Warum wagt er Annäherungsversuche ? Weil Effi ihn anstachelt.
  3. Warum heiratet sie ihn ? Gedrängt von der Mutter 38 jährigen Innstetten zu heiraten
  4. Erwähne warum sie Langeweile hat. Ihr Ehemann hat keine Zeit und sie hat keine Freunde.
  5. Bitte ein paar mehr Details, auch in Bezug auf die Textpassage. Betone dass Effi mit Crampas spielt und glücklich ist die Affäre zu beenden um ihre Ehe nicht weiter aufs Spiel zu setzten.
  6. Warum fordert er Crampas heraus? Er will sein gesellschaftliches Ansehen bewahren.
  7. Benutze mehr direkte Zitate. Du überspringst einige Zeilen indem du alles kurz und knapp zusammen fasst. Da diese Konversation zwischen Effi und Crampas eine große Bedeutung für den Roman hat, würde ich nur so wenig wie möglich vgl.Z.** setzten.
  8. Denk daran, dass "Junge Frauen" auf Effis Alter bezogen ist und somit ein Komplient/eine Schmeichelei sein soll
  9. Der Ausdruck "An meine Adresse" meint die fragende Person. Also heißt es "Meinen Sie mich?"
  10. Crampas weiß, dass Effis "Nein" ein Ja war, du musst berücksichtigen, dass Innstettens Kutscher dabei ist und Effi nicht frei reden kann. Deshalb wird der Sarkasmus verwendet.
  11. Das zitiere am besten direkt.
  12. Hier musst du unbedingt direkt zitieren, da Effi mit dem Nomen "Lippen" deutliche Anspielungen macht und somit Crampas immer weiter anstachelt
  13. Crampas meint mit dem Narr, dass er einer wäre, da er gehofft hatte, dass sie sich auf ihn einlässt.
  14. Husarenfähnriche sind junge Soldaten. Sie kommen gerade erst aus ihrer militärischen Ausbildung, haben also keine Erfahrungen.
  15. Die Bojen symbolisieren die weiblichen Züge einer Frau. Effi signalisiert Crampas methaphorisch, dass sie reife Frau ist. Dies und der Hinweis auf Vineta verdeutlichen Effis sexuellen Anspielungen. Da Vineta durch ihre unmoralischen Verhaltensweisen unterging (so die Legende) verdeutlicht Effi ihre Bereitschaft sich auf Crampas einzulassen und sogar mir ihm gemeinsam unterzugehen/sterben (wie die Stadt)

Janette

Der Roman "Effi Briest" wurde von Theodor Fontane 1894 in der Epoche des poetischen Realismus verfasst und veröffentlicht und thematisiert die Zwänge und Erwartungen der Gesellschaft im 19. Jahrhundert.

Der vorliegende Textauszug (Z. 114 Z.10-S.115 Z.16) schildert den Ausritt von Effi, Major Crampas, Kruse und dem Hund Rollo.

Zuvor hatten sich Effi und Instetten verheiratet und Effi zog zu ihm nach Kessin. Durch die beruflichen Pflichten von dem Baron wurde Effi nach und nach vernachlässigt und alleine gelassen. Da Major Crampas allerdings im Gegensatz zu Instetten Effi Aufmerksamkeit schenkt, fühlt sie sich nach und nach immer mehr zu ihm hingezogen. Die Anfänge der folglichEN Affäre lassen sich vorallen Dingen aus der vorligenden Textpassage entnehmen, sodass sie eine wichtige Rolle für den weiteren Verlauf des Dramas hat. Letzen endlich gibt Effi sich Crampas hin. Allerdings zieht Effi mit Instetten nach Berlin und sie ist froh Abstand zu Crampas zu gewinnen. Jedoch findet Instetten sechs Jahre später durch einen Zufall Liebesbriefe von dem Major an Effi und verstößt sie somit. Die zuvor geborene Tochter Annie darf Effi nicht mehr sehen und ihre Eltern verstoßen sie zusätzlich. Am Ende des Dramas wird sie jedoch wieder von ihren Eltern aufgenommen aber sie stirbt trotzdem an einem gebrochenen Herzen. 

Die Textpassage beginnt mit der Tatsache, dass sich Effi bei einem Ausritt befindet. So heißt es "Der Ritt ging wie gewöhnlich durch die Plantage hin." (S.114, Z.10). Das Adjektiv "gewöhnlich" (ebd.) zeigt, dass dieser Ausritt kein Einzelfall ist, sondern dass sie in der Vergangenheit bereits mehrmals erfolgt sind und schon zu einer Routine geworden sind. Weitergehend wird geschildert, dass Effi, Crampas, Kruse sowie der Hund Rollo an diesem Ausritt teilnehmen. Da es heißt "Effi und Crampas" (S.114, Z.11) lässt sich aus der Konjunktion "und" (ebd.) heraus nehmen, dass Effi und Crampas unmittelbar beieinander reiten und durch die gemeinsam verbrachte Zeit ein gutes Verhältniss zueinander haben da der Hund Rollo "wieder vorauf" (S.114, Z.11) und hinter ihnen "dann Kruse" (s.114, Z.11) kam. Allerdings fehlte bei dem Ausritt Knut und somit erkundigt sich Effi bei Crampas wo dieser sei. Daraufhin antwortet der Major er hätte "einen Ziegenpeter" (S.114, Z.14). Dabei handelt es sich um die Erkrankung Mumps an der Kinder und Jugendliche durch eine Virusinfektion erkranken können. Mit der folgenden Aussage Effis, dass er eigentlich immer so aussehen würde (vgl. S.114, Z.15 f.) wird deutlich, dass Crampas und Effi einen lockeren Umgang pflegen und Effi sogar lacht, was bei Instetten nicht der Fall ist. Auch Crampas teilt die Meinung Effis indem er sie als "sehr richtig" (S.114, Z. 17) betitelt. Weitergehend sagt er: "Aber Sie sollten ihn jetzt sehen! Oder lieber doch nicht." (S.114, Z.17 f.).Diese beiden Aussagen stehen antithetisch gegenüber. Sie veranschaulichen, dass Crampas will, dass Effi sich vergnügt, allerdings sorgt er sich zugleich um ihr Wohlergehen was vorallendingen durch das Adverb "lieber" (ebd.) zur Geltung kommt. Folglich erklärt Crampas, dass Ziegenpeter ansteckend sei (vgl. S.114, Z.18) und dies "schon bloß durch Anblick" (S.114, Z.18 f.) Die genutze Hyperbel dient dabei, um Effi deutlich zumachen, dass sie Kruse wirklich nicht näher kommen soll damit sie sich nicht ansteckt und auch erkrankt. Außerdem veranschaulicht es, dass Crampas ein gewisses Maß an Fürsorge für Effi übrig hat. Jedoch glaubt Effi ihm nicht, was zeigt, dass sie klug ist und sich ihre eigene Meinung bildet. Crampas ist der Auffassung, dass junge Frauen vieles nicht glauben (vgl. S.114, Z.21). "Junge Frauen" (S.114, Z.21) ist dabei eine Anspielung auf Effi da sie selbst auch noch sehr jung ist, außerdem weiß Crampas, dass sie gebildet ist. Diese Aussage entkräftet Effi allerdings indem sie sagt: "Und dann glauben sie wieder vieles, was sie besser nicht glaubten" (S.114, Z.22 f.). Somit behauptet Effi dass Gegenteil vom dem was Crampas behauptet hat und spielt zugleich auf die Naivität anderer jungen Mädchen an, die zu leichtgläubig sind. Crampas allerdings denkt sie würde sich selbst meinen und sieht es als eine Einladung "an [s]eine Adresse" (S.114, Z.24). Diese Nachfrage lehnt Effi mit einem ironischen "Nein" (S.114, Z.25) ab. Allerdings meint sie das Gegenteil da sie durch die gesellschaftliche Situation nein sagen muss. Durch die Ablehnung Effis scheint Crampas gekränkt zu sein, was er durch ein "Schade" (S.114, Z.26) zu erkennen gibt. In dem Effi sagt, dass "dies Schade" (S.114, Z.27) ihn kleiden würde, zeigt sie Crampas, dass sie sich durchaus darüber bewusst ist, dass Crampas Interesse an ihr hat. Um sich in ihrem Verdacht sicher zu sein, unterstellt sie ihm, er würde es für ganz in Ordnung halten, wenn sie ihm eine Liebeserklärung machen würde (vgl. S.114, Z.28). Außerderm ist sie sich dem Ruf Crampas' bewusst, dass er ein berüchtigter Frauenheld ist, aber hat jedoch trotz allem Respekt vor ihm, was sie durch sie personale Anrede von "Sie" (S.114, Z.27) und "Ihnen" (S.114, Z.28) deutlich macht.   Crampas entgegnet, dass er soweit nicht gehen würde (vgl. S.114, Z.30). Allerdings gibt er im nächsten Augenblick zu er "möchte den sehen, der sich dergleichen nicht wünscht" (S.114, Z.30 f.). Damit sagt er, dass er sich durchaus von einer Liebeserklärung Effis geschmeichelt fühlen würde, allerdings nicht auf der gleichen eingehen darf und es eben nur ein Wunsch bleibt. Da jedoch "Gedanken und Wünsche [...] zollfei" (S.114, Z.31 f.) sind, darf er sich dies Wünschen oder gar in Gedanken Vorstellen wie es wäre, und das ohne von der Gesellschaft angeklagt zu werden. In der Textpassage weitergehend stellt Effi einen Unterschied zwischen Gedanken und Wünschen auf. So sind Gedanken "in der Regel etwas, das noch im Hintergrund liegt, Wünsche aber liegen meist schon auf den Lippen" (S.114, Z.34 ff.) Somit liegen Wünsche und Gedanken antithetisch gegenüber, was verdeutlicht, dass Crampas sich unsicher ist, was für ihn wichtiger ist - dass er Effi erobert oder dass die Gesellschaft ein gutes Bild von ihm hat. Effi jedoch ist sich ihrer Wortwahl im klaren, denn sie sagt Wünsche würden auf den Lippen liegen. "Lippen" (ebd.) ist dabei eine Anspielung darauf, dass Effi bei einem Annäherungsversuch von Crampas gewiss nicht nein sagen würde aber er den ersten Schritt tun müsse. Auch Crampas fält diese Anspielung auf da er "nur nicht gerade diesen Vergleich" (S.114, Z.37) hätte haben wollen. "diesen" (ebd.) ist kursiv gedruckt, was verdeutlicht, dass Crampas die selben Gedanken wie Effi hat und dass er sie eigentlich verführen will. Als nächstes versucht Effi Crampas' Persönlichkeit genauer zu beschreiben, allerdings lässt die Repetitio "Sie sind" (S.114, Z.38) daraufschließen, dass sie für Crampas keinen Vergleich findet, der ihn annähernd beschreiben könnte. Crampas hilft ihr einen Vergleich zu finden, in dem er sagt er sei ein Narr (vgl. S.114, Z.39). Damit sagt er aus, er sei als Person nicht ernstzunehmen. Effi ist anderer Meinung, und zeigt dies durch eine Verneinung dieser Aussage. Um ihm verständlich zu machen, was sie in ihm sieht, führt sie zunächst an, dass ein Soldat mit achtzehn Jahren für alle in ihrer Heimat, und somit auch für sie, das Eitelste wäre was es gäbe (vgl. S.114, Z.41 ff.). Der Major weiß jedoch nicht was Effi mit dieser Aussage meint und und fragt durch ein "und jetzt?" (S.115, Z.1) nach. Auch Effi fährt mit den Worten "und jetzt" (S.115, Z.2) fort, was die Verbindung zwischen Crampas und Effi bestärkt, da sie die gleiche Wortwahl wie er nutzt und zugleich ist ihr wichtig, dass er ihr genau zuhört. In der Situationin der sie sich jetzt befindet sagt sie jedoch: „das Eitelste, was es gibt, ist ein Landwehr- Bezirksmajor von zweiundvierzig.“(S. 115 Z. 2f.). Diese Aussage zeigt, dass sich die Ansichten Effis geändert haben, seit dem sie in Kessin lebt. Außerdem spielt sie auf Crampas an, da er Bezirksmajor ist. Da Effi mit "das Eitelste" (ebd.) einen Superlativ verwendet, ist anzumerken, dass Effi scharfe Kritik an Crampas äußert. Crampas begegnet Effis Worten mit Skepsis, was die Ausslassungspunkte in Crampas Rede zeigen. Allerdings nimmt er es Effi nicht übel da er sagt:"... Wobei die zwei Jahre, die Sie mir gnädigst erlassen, alles wieder gut machen" (S.115, Z.4f.). Somit nimmt er nicht wahr, dass Effi ihm soeben kritisiert hat, sondern durch seine Selbstverliebtheit sieht er nur, dass Effi ihm zwei Jahre seines Alters zu wenig angerechnet hat.Zusätzlich deutet das "gnädigst erlassen" darauf hin, dass er es ironisch meint. Daraus lässt sich schließen, dass trotz allem eine lockereAtmosphäre zwischen den beiden herrscht und sie sich gegenseitig über den anderen lustig machen könnten. Weiter führt er fort mit:"Kuss die Hand" (S.115, Z.5). Effi ist der Meinung, dass dies gut zu ihm passt (vgl. S.115, Z.6). Gemeint ist damit, dass Crampas sich Effi gegenüber sowohl respektvoll, als auch romatischer Art zeigt.

Kommentar von Diana: Meiner Meinung nach sind deine Deutungsansätze richtig und passend. Dein Thema ist richtig und deine Einleitung enthält alle Aspekte. Du solltest nur darauf achten, dass du bei der Inhaltsangabe und der Einordnung das Präsens verwendest und ich würde die Geburt von Annie in deiner Inhaltsangabe früher benennen und nicht erst zum Schluss. Ich finde es auch gut, dass du rhetorische Figuren nennst und diese auch richtig erläuterst. Bei dem letzten Teil deiner Analyse, wo du Crampas Aussage ,,Junge Frauen glauben vieles nicht" analysierst und Effi's darauf folgende Aussage, solltest du mehr in die Tiefe gehen und mehr dazu erläutern (Unterrichtsgespräch). Der Rest der Analyse des Textauszugs fehlt auch noch.

Anne

Der Roman "Effi Briest", geschrieben von Theodor Fontane und veröffentlicht 1896 in der Epoche des poetischen Realismus, thematisiert die Unterdrückung der Frau Ende des 19. Jahrhunderts.


Zu Beginn des Romans heiratet Effi den 21 Jahre älteren Baron von Innstetten auf Wunsch ihrer ELltern und zieht zu ihm nach Kessin, wo sie sich sehr unwohl und einsam fühlt, im Gegensatz zu ihrer Heimat Hohen-Cremmen. Crampas schenkt ihr Trost und verbringt viel Zeit mit ihr, wie auch in der zu analysierenden Textstelle in der die beiden mit Effis Kutscher und dem Hund Rollo einen Ausritt durch die Plantage machen und Crampas versucht Effi zu verführen. So kommt Crampas Effi näher und daraus folgt eine Affäre zwischen ihm und Effi, die nach Jahren, als Effi und Baron von Innstetten schon nach Berlin gezogen sind, ans Licht kommt. Um den gesellschaftlichen Ruf Innstettens zu bewahren findet ein Duell zwischen ihm und Crampas statt, bei dem Crampas ums Leben kommt. Effi wird von ihrem Gatten verlassen und lebt fortan in einer kleinen Wohnung, ohne jeglichen Kontakt zu der gemeinsamen Tochter Annie und wird von der Gesellschaft geächtet. Aus Scham vor den taten ihrer Tochter nehmen ihre Eltern sie nicht auf, bis sie schließlich todkrank ist. Am Ende des Romans stirbt Effi.

So lässt sich erschließen, dass die Textstelle den Anfang der Affäre von Effi beschreibt, welche der Untergang Effis gesellschaftlichem Lebens ist und deswegen essentiell für das Gesamtwerk ist.


Die Textstelle beginnt mit einer generellen Beschreibung der Situation die einen "Ritt [...] durch die Plantage"(Z.10) beschreibt. Mit dabei sind der Hund Rollo, Crampas, Effi und der Kutscher Kruse (vgl. Z.10-11). Das Adjektiv "gewöhnlich"(Z.10) weist auf einen regelmäßigen Ausritt und somit auch auf ein regelmäßiges Treffen von Crampas und Effi hin. Die beiden sind sich also nicht fremd, sondern vertraut sodass ein freundschaftliches Verhältnis besteht, da sie sich sonst nicht so häufig treffen würden. Im letzten Satz der Beschreibung (unpassend, sind nämlich nur 2 Sätze) weist der Erzähler daraufhin, dass "Knut fehlte"(Z.11-12). Dieser Satz macht deutlich, dass es sich bei der Textstelle um einen auktorialen Erzähler handelt , weil er weiß, dass Knut sonst bei den Ausritten dabei ist. Der Dialog zwischen Crampas und Effi beginnt mit einer Überleitung , angeknüpft an den letzten Satz indem Effi nach Knut fragt (vgl.Z.13). Crampas antwortet daraufhin, dass er "Ziegenpeter"(Z.14) hat, was für Mumps steht und eine Viruskrankheit ist. Effi findet dies "[m]erkwürdig"(Z.15), was von einem gewissen Misstrauen Crampas gegenüber zeugt. Da Effi "lachte"(Z.15) und Knut humorvoll neckt (vgl.Z.15-16) wird das Verhältnis der beiden deutlich. Sie macht Witze und hat Spaß sich mit Crampas zu unterhalten, was sie von ihrem trostlosen Alltag ablenkt. Crampas antwortet darauf antithetisch indem er sagt "Sie sollten ihn jetzt sehen! Oder doch lieber nicht"(Z.17). Der plötzliche Sinneswandel Crampas' hängt mit seiner Zuneigung zu Effi zusammen. Er erläutert seine angebliche Sorge um Effis Gesundheitszustand, der bei einem Aufeinandertreffen von Knut und Effi gefährdet ist. Eigentlich möchte er jedoch nur besorgt wirken, um Effi zu verführen. Um sie weiterhin davon zu überzeugen, erfindet er eine einfache Art sich anzustecken "die schon bloß durch Anblick"(Z. 19-20) möglich ist und die gespielte Sorge unterstützt. Dies ist ironisch gemeint und soll für eine lockere Stimmung zwischen den Beiden sorgen, um Effi möglichst für sich zu gewinnen. Effi glaubt dies richtigerweise nicht (vgl. Z.21), woraufhin Crampas antwortet "Junge Frauen glauben vieles nicht"(Z.22). Zum einen zeugt diese Antwort von viel Erfahrung mit jungen Frauen. Gleichzeitig bezeichnet er Effi als unerfahrene junge Frau. So ist es ihm also bewusst, dass es leicht wäre sie zu erobern. Dann macht Effi ihm den Vorwurf, jungen Frauen Sachen zu erzählen "die sie besser nicht glaubten"(Z.23-24). Es wird deutlich, dass Effi Crampas und seine Masche, Frauen zu erobern, durchschaut. Diese besteht daraus, Frauen Lügen zu erzählen, die diese wohl leichtsinnig glauben. Da ihr gesellschaftlicher Stand ihr dies jedoch nicht erlaubt, antwortet Effi auf seine Frage "An meine Adresse?"(Z.24) mit "Nein"(Z.25). Normalerweise schämt man sich für Vorwürfe wie diese, doch Crampas gefällt Effis Sicht auf ihn offenbar was an seinem "Schade"(Z.26) sichtbar wird. Mit dem Wort "kleidet"(Z.27) meint Effi metaphorisch, dass ihr ein Bestandteil von Crampas' Persönlichkeit hinzugefügt wird. Den Vorwurf, der Major hielte es für in Ordnung, wenn Effi ihm "eine Liebeserklärung machte"(Z.28-29), bestätigt Crampas indirekt. Denn für ihn sind "Gedanken und Wünsche[...] zollfrei" (Z.31-32). "Zollfrei"(ebd.) steht metaphorisch für kostenlos, sodass er damit sagt, dass man in seinen Gedanken und Wünschen frei ist und diese nicht bezahlen muss. Effi hingegen differenziert die Gedanken und Wünsche voneinander (vgl.33-36). Ihrer Meinung nach ist der Gedanke im "Hintergrund"(Z.35), wird also unbewusst wahrgenommen. Der Wunsch dagegen wurde vom Menschen allerdings schon realisiert und liegt "meist schon auf der Lippe "(Z.35-36), was metaphorisch bedeutet, dass der Wunsch schon so realisiert wurde, dass er kurz davor ist ausgesprochen zu werden. Crampas nimmt den "Vergleich"(Z.37) mit "der Lippe"(ebd.), die er auf das Küssen bezieht, als Annäherung wahr, da er sich diese wünscht. Effi ist daraufhin peinlich berührt, jedoch nicht abgeneigt, und ihr fehlen sichtlich die Worte, was durch die drei Punkte in dieser Textstelle "Ach, Crampas, Sie sind... Sie sind..."(Z.38) deutlich wird. Eigentlich müsste sie seine Annäherungen wegen ihrem gesellschaftlichen Stand (klingt als gehöre sie zu einer unteren gesell. Schicht, schreib besser weil sie verheiratet ist) ablehnen, genießt jedoch die Aufmerksamkeit und weiß deswegen nicht genau was sie sagen soll. Diese Unbeholfenheit birgt die Ursache sämtlicher Entscheidungen die für sie getroffen worden und nicht von ihr selbst. Nachdem er für sie antwortet und sich selbst als einen "Narr"(Z.39) bezeichnet, erläutert Effi ein Sprichwort aus ihrer Heimat Hohen-Cremmen welches besagt, dass ein 18-jähriger Husarenfähnrich das Eitelste ist, das es gibt (vgl.41). Ihre Meinung bezüglich dieses Sprichwortes hat sich nun geändert und sie sieht jetzt "ein[en] Landwehr-Bezirksmajor von zweiundvierzig"(Z.2-3) als "das Eitelste"(Z.2) an. Die Eitelkeit bezieht sich auf eine vorherige Textstelle (klingt als sei es eine andere Textpassage aus dem Buch), in der Crampas es sich herausnimmt sie küssen zu können, was an dem "Vergleich"(ebd.) mit "der Lippen"(ebd.) deutlich wird. Sie stellt hiermit die Würde Crampas unter die eines 18-jährigen, weil sie seine Berufung und sein Alter verwendet um das Sprichwort mit ihm anzuwenden und Eitelkeit als negative Tugend gilt. Gleichzeitig stichelt sie ihn so an, mit seinen Annäherungen weiter zumachen. Seine Eitelkeit wird auch im nächsten Satz sichtbar, wo er sagt, dass "die zwei Jahre [mit ihm] alles wieder gutmachen"(Z.5). Die Eitelkeit besteht nun in der Erwartung Zeit mit ihm zu verbringen, was seine Unverschämtheit wieder wett macht. Außerdem versucht er ihr näher zu kommen und sagt "küss die Hand"(Z.5). Dann vergleicht Effi ihn mit den unverschämten Wienern, die sie ähnlich behandelten und sie schon mit vierzehn Jahren erobern wollten (vgl. Z.6-9). Daraufhin verteidigt er die Wiener sowie sich selbst mit dem Argument, was die Wiener machten war "recht"(Z.10). Nach einer kurzen Antwort in der Effi feststellt, dass das was die Wiener taten um ihr zu "schmeicheln [...] ziemlich ungezogen"(Z.12) war, beginnt Effi die Bojen im Meer zu beschreiben (vgl. Z. 12-14).Sie erkennt in ihnen die "Turmspitzen"(Z.16) von "Vineta"(Z.16). Vineta ist eine sagenhafte Stadt die aufgrund unmoralischen Verhaltens der Bewohner überflutet wurde. Ihre Sehnsucht nach der Stadt lässt sich somit mit ihrer Sehnsucht nach unmoralischen Verhalten und der Gefahr, die sie mit Crampas durchleben will, verknüpfen. Sie möchte Crampas dies wissen lassen, jedoch nicht negativ bei dem Kutscher auffallen (der ist weiter hinten, der hört das nicht), deswegen wählt sie diese Metapher. Des weiteren ist die Textstelle zeitdeckend geschrieben, was an der Dialogform deutlich wird und die den Leser stärker in die Situation hineinversetzt.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in der vorliegenden Textstelle die Beziehung zwischen Crampas und Effi deutlich wird. Sie ist geprägt von viel Metaphorik die im Hintergrund den Anfang der Affäre herausstellt, der Effi aus ihrem Alltagstrott befreit und indirekten Eroberungsversuchen Crampas' die Effi erwidert.

Kommentar 2: Also deine überarbeitete Analyse ist sehr gut, und ich finde alles bis auf eins, zwei kleine Aspekte sehr gut geschrieben. Zum einen versteh ich den Analyseaspekt nicht in dem du schriebst, das "kleidet" sei ein Bestandteil Crampas' Persönlichkeit oder so ähnlich und zum anderen das mit der Würde, die durch den Spruch mit dem Husarenfähnrich unter die von Crampas' gesetzt werden würde. Außerdem könntest du eventuell am Ende noch auf Effis Liebe zu Crampas genauer eingehen. Abgesehen davon ist in meinen Augen alles andere so gelungen wie es sein sollte.

Kommentar Nina: Liebe Anne, zusammenfassend betrachte ist dir die Analyse ziemlich gut gelungen. Du hast eine gute inhaltliche Einordnung mit gutem Übergang von Effis Einsamkeit zu der Textstelle gemacht und somit die Funktion der Textstelle herausgestellt. Vielleicht hättest du noch mehr zum Inhalt des TA schreiben können, nämlich zum Inhalt von Effis und Crampas Unterhaltung. Darüber hinaus find ich hast du einen guten Anfang, indem du direkt ihre Beziehung zueinander beschreibst. Da musst du wohl noch die Bedeutung von Knuts Fehlen ergänzen, wie wir im Unterricht besprochen hatten. Trotzdem hattest du den Erzähler drin, die Zeit drin, hast die lockere Stimmung gut herausgestellt und Crampas Annäherungsversuche überall erkannt. An einer Stelle mit dem Husarenfähnrich und dem Bezirksmajor hast du jedoch analysiert, Effi würde die Würde des Majors unter die eines 18-jährigen stellen, was glaub ich nicht passt, sie wollte damit nur sagen, er sei selbstverliebt. Außerdem hatten wir im Unterricht noch besprochen, dass Effi auf ihn eingeht, deswegen finde ich deinen Analyseaspekt, dass Effi sich schämt, den du ein paar mal drin hattest, unpassend. Gut fand ich aber wieder rum den Aspekt, wo du Crampas Erfahrung mit Frauen gezeigt hast. Allem in allem war es gut, vor allem Crampas hast du gut analysiert, nur Effi ist in der Szene weniger das kleine Mädchen sondern mehr die die froh ist allein mit Crampas Zusein.

Annika

Anmerkung: Ich habe die Textpassage abgetippt und ausgedruckt, daher habe ich andere Zeilenangaben.


Der Roman „Effi Briest“ von Theodor Fontane, veröffentlicht im Jahre 1896 untermauert die Bedeutung des gesellschaftlichen Ansehens im 19. Jahrhundert.


Nach der Hochzeit zieht Effi mit Innstetten nach Kessin. Nach einiger Zeit fühlte sie sich in ihrer Einsamkeit zu Crampas hingezogen, welcher ihr Beachtung und Aufmerksamkeit schenkte. Diese vermisste sie bei ihrem Ehemann. In der Textpassage aus dem 17. Kapitel des Romans reitet Effi von Briest mit dem neuen Landwehrbezierkskommandeur Major von Crampas und Kruse durch die Dünen. Es werden Crampas' Annäherungsversuche deutlich, auf welche Effi eingeht. Durch weitere Annäherungsversuche von seitens Crampas, lässt sich Effi von Briest auf eine Affäre mit diesem Mann ein. Auch nach Beendigung der Affäre bewahrt Effi die Liebesbriefe auf. Sechs Jahre später, in dem neuen Wohnsitz in Berlin, findet Innstetten diese durch Zufall. Er fordert Crampas zu einem Duell auf, bei welchen dieser stirbt. Innstetten lässt sich aufgrund von seinem gesellschaftlichen Status von Effi scheiden. Diese erkrankt im späteren so schwer, dass ihre Familie, welche sie nach dem Vorfall ebenfalls verstieß, sie wieder aufnimmt. Alleine in ihrem Zimmer, nur das Rauschen der Platanen hörend, stirbt Effi. Beerdigt wird sie am Rondell im Garten der Familie von Briest.


Zu Beginn wird deutlich wie alltäglich und gewöhnlich der Ritt durch die Plantage (vlg. Z. 1) geworden ist. Dies untermauert Effis Vertrautheit in ihrem neuen Lebensort Kessin. Zudem zeigt es, dass Crampas und Effi sich regelmäßig treffen und daher eine gewisse Beziehung aufgebaut haben. Die Ortsangabe „Plantage“ (Z. 1) verdeutlicht die idyllische Umgebung. Die Konjunktion „und“ (Z. 2) zeigt eine gewisse Verbundenheit zwischen Crampas und Effi, in der Aufzählung „Crampas und Effi, dann Kruse“ (Z. 2). Im Folgenden wird Effis Besorgnis über das Fehlen des Aufpassers Knut deutlich: „Wo haben sie Knut gelassen?“ (Z. 4). Zugleich deutet dies auch auf Verwunderung seitens Effi hin, da sie nun mit Crampas alleine ist, denn Knut ist nur Innstettens Kutscher und hier in der Funktion des Aufpassers präsent. Crampas´ Antwort, dass Knut an „Ziegenpeter“ (Z. 5) leidet, womit die Krankheit Mumps gemeint ist, untermauert Crampas neckische Annäherungsversuche. Jedoch reagiert Effi nur mit Skepsis und Ironie auf Crampas' Antwort „Merkwürdig“, lachte Effi“ (Z. 6). Um seine Besorgnis zu verdeutlichen informiert er Effi darüber, dass „Ziegenpeter […] ansteckend [ist], schon bloß durch den Anblick“ (Z. 7f.). Zugleich spielt er damit auf Effis natürliche Naivität und ihre Kindlichkeit an. Effis Anregung „[…]Sie hielten es für ganz in Ordnung, wenn ich Ihnen eine Liebeserklärung machte“(Z. 16) ist ein Versuch Klarheit über Crampas Absichten, beziehungsweise seine Gefühle zu bekommen. Jedoch weicht Crampas aus, da er sich einem Annäherungsversuch an eine verheiratete Frau unsicher ist „So weit will ich nicht gehen“ (Z. 17). Er kann jedoch nicht wiederstehen Effi ein Kompliment zu machen „Aber ich möchte den sehen, der sich dergleichen nicht wünschte“ (Z. 17f), er beschreibt sie dadurch als begehrenswert. Direkt folgt ein Nachsatz seitens Crampas, dass „Gedanken und Wünsche […] zollfrei [sind]“(Z. 18).Die Interjektion in Kombination mit der darauffolgenden Repetitio „Ach Crampas, Sie sind … Sie sind …“ (Z. 23) verdeutlichen die Sprachlosigkeit von Effi. Mit seiner abrupten Antwort „Ein Narr“ (Z.24)spielt Crampas auf seine Zuversicht bezüglich der Affäre an und spiegelt somit auch seine Gutgläubigkeit wieder. Effis beleidigender sprichwörtlicher Vergleich „In Hohen-Cremmen sagten wir immer, und ich mit, das Eitelste, was es gäbe, das sei ein Husarenfähnrich von achtzehn…“ (Z. 26f) „Und jetzt sag ich, das Eitelste, was es gibt, ist ein Landwehrbezierksmajor von zweiundvierzig“ (Z. 29f), bei welchem sie Crampas mit einem übermütigen jung Soldaten vergleicht, wird von diesem nur scherzhaft aufgenommen. Er sieht seine zwei jährige Verjüngung von Effi in ihrem Vergleich als Schmeichelung an „…wobei die zwei Jahre, die Sie mir gnädigst erlassen, alles weidergutmachen“ (Z. 31). Sein Satz Einschub „küss´ die Hand“ (Z. 32) als Symbol für Respekt und Zuneigung zu deuten ist, welches Effi erwidert „Ja, küss´ die Hand“ (Z.33). Effis plötzlicher Einwand „Aber sehen sie da die Bojen, wie die schwimmen und tanzen.“ (Z. 38) ist ihre metaphrische Einwilligung zur Affäre mit Crampas. Im Weiteren erwähnt sie „die kleinen roten Fahren“ (Z. 38), wobei die Farbe Rot die Gefahr symbolisiert und somit eine weitere Untermauerung der riskanten Affäre darstellt.


Anhand der vorliegenden Analyse, lässt sich deutlich erkennen wie vertraut Effi und Major Crampas sich Sicht. Die neckischen Andeutungen und Annäherungen beiderseits befestigen die Affäre und Effis Liebe zur Gefahr. Es wird deutlich, dass Effi in Crampas' Anwesenheit weniger gelangweilt ist als in Innstettens.

Feedback von Maike Hallo Annika, in deinem Einleitungssatz könntest du die Epoche noch nennen. Schreibe beim nächsten Mal eine Inhaltsangabe in die Einleitung, welche sich mit dem ganzen Roman befasst. Dann kannst du trotzdem noch in deiner Inhaltsangabe auf den Textauszug eingehen und die Handlung darin gut darstellen, so hast du die Fragen "Wie kommt es dazu?", "Was geschieht im TA?" und "Welche Handlungen folgen daraus?" in einem beantwortet. Außerdem fällt mir auf, dass du einige Dinge im Textauszug falsch verstanden hast und deswegen falsch gedeutet hast, denk noch einmal drüber nach und stelle Fragen in unsere Whatsapp-Gruppe, falls es welche gibt. Es sind in deinen Deutungen teilweise auch gute Ansätze vorhanden, trotzdem könntest du etwas mehr ins Detail gehen und nicht so oberflächlich arbeiten. Im Allgemeinen würde ich dir raten, dir das Analyseschema noch einmal anzuschauen!

Feedback von Christine: Deine Analyse enthält schon viele richtige Deutungen und allgemein ist dir der Aufbau der Analyse gelungen. Dennoch habe ich einige Verbesserungsvorschläge:

- Epoche im Einleitungssatz

- Aufgabe/ Funktion der Textstelle benennen; als kurzen Satz nach deiner Inhaltsangabe

- Hauptteil: Du könntest noch detailierter analysieren, viele Ansätze sind aber schon vorhanden

- Es fehlt die Analyse der Erzählperspektive, Zeit- und Raumgestaltung, Erzählzeit/ erzählte Zeit (siehe Analyseschema)

- einige Fehler, die fett markiert sind

Alina

Analyse Effi Briest (S.114 Z.10- S.115 Z.16)

Der Roman „Effi Briest“ wurde von Theodor Fontane im Jahre 1896 veröffentlicht und thematisiert zurzeit des poetischen Realismus die gesellschaftlichen Zwänge und deren Folgen am Ende des 19. Jahrhunderts.

Effi heiratet, auf Wunsch ihrer Mutter, den 21 Jahre älteren Baron von Innstetten und zieht zusammen mit ihm nach Kessin, wo sie sich jedoch sehr einsam und verlassen fühlt. Hund Rollo, welcher ihr die nötige Aufmerksamkeit schenkt und Crampas, welcher ebenfalls mit seiner Familie in Kessin lebt, baut ein sehr gutes Verhältnis zu Effi auf. Im Gegensatz zu Innstetten, welcher aufgrund seiner beruflichen Karriere sehr viel unterwegs ist, verbringt Crampas sehr viel Zeit mit ihr. Eine Beschäftigung von Effi und Crampas ist das Ausreiten, wobei sie sich und insbesondere Crampas Effi näher kommt. Er versucht sie durch Annäherungsversuche zu verführen, woraus im späteren Verlauf eine Affäre entsteht. Später in Berlin erfährt Innstetten durch Liebesbriefe von Crampas von der Affäre, woraufhin er ihn zu einem Duell herausfordert und ihn dabei erschießt. Effi wird von ihrem Ehemann verlassen und wohnt alleine mit Hund Rollo in einer kleinen Wohnung, ohne jeglichen Kontakt zu ihrer Tochter Annie. Zudem wird sie von ihrer Familie und der Gesellschaft abgelehnt, woraufhin sie todkrank wird und ihre Familie sie dann doch aufnimmt. Im Alter von 29 stirbt sie jedoch.

In der vorliegenden Textstelle befinden sich Crampas und Effi „wie gewöhnlich“( S.114 Z. 10) bei einem Ritt „durch die Plantage“(Z.10). Die Betonung des Satzes liegt auf „gewöhnlich“ (ebd.) und zeigt, dass der Ausritt mit Crampas etwas Alltägliches ist. Sie reitet mit ihm „durch die Plantage“ (ebd.), was Effi sehr gefällt, da die raue Dünenlandschaft ihr ein Gefühl von Schutz und Action verleiht ,da sie es mag neue Dinge zu erleben, was sich auch auf ihre Kindheit zurückführen lässt. Denn in ihrem alten Heimatort Hohen- Cremmen befindet sich ein Teich mit angeketteltem Boot. Diese Schilderung beschreibt ebenfalls ihren abenteuerfreudigen Charakter. „Rollo […] vorauf, dann kamen Crampas und Effi, dann Kruse.“( Z. 10f.). In dieser Textstelle hat Rollo aufgrund der Beschreibung „wieder voraus“(ebd.) eine schützende Rolle. Rollo möchte Effi auf jenem Weg beschützen und begleiten. Hinter „Crampas und Effi, dann Kruse (ebd.). Kruse ist einer von Innstettens Kutschern, welcher Effi zu jeder Zeit zur Seite steht. Durch die Konjunktion „dann“(ebd.) wird deutlich, dass er die Situation genau im Blick hat, um Innstetten detailliert von ihren Ausflügen zu berichten. „Knut fehlte“(Z. 11f.) ist eine Vorausdeutung auf die entstehende Affäre, da die Hälfte der Aufpasser für Effi fehlen und sie nicht genau unter Beobachtung stehen. Effi zeigt Interesse an Knut, indem sie Crampas fragt „Wo haben die Knut gelassen?“(Z. 13). Sie scheint besorgt zu sein, da gewöhnlich immer beide Aufpasser dabei sind. Im weiterführenden Dialog, welcher zeitdeckend einzuordnen ist, folgt mit der Antwort von Crampas „Er hat einen Ziegenpeter“(Z. 14). Ziegenpeter ist eine Krankheit, die die Infektionskrankheit Mumps bezeichnet. Effis Reaktion folgt mit einer ironischen Anmerkung „Merkwürdig“(Z. 15). Somit bringt sie auf indirekte Weise rüber, dass sie sich über Knut lustig macht, aber sich auch gegenüber Crampas unterhalten und geborgen fühlt. Diese Gefühle führt sie auch im Weiteren durch „Eigentlich sah er schon immer so aus“(Z. 15f.) fort. Auch dabei wird deutlich, wie vertraut und offen sie zu Crampas ist. Crampas nähert sich ebenfalls Effi an und stimmt ihr mit seiner Aussage „Sehr richtig“(Z. 17) zu. Jedoch versucht er ernst zu wirken, indem er „Aber Sie sollten ihn jetzt sehen! Oder doch lieber nicht.“(Z. 17f.) antwortet. Er möchte Effi im ironischen Sinne nur beschützen und ihr vor Augen führen, dass sie im Mittelpunkt für ihn steht und alles Andere um sie herum, unwichtig ist. Zudem tätigt er einen weiteren Annäherungsversuch um sie zu verführen, indem er erwähnt, „Denn Ziegenpeter ist ansteckend, schon bloß durch Anblick“(Z. 18). Er möchte sie davon lösen, weiterhin über Knut nachzudenken, sondern auf den Ausritt mit Crampas zu konzentrieren. Effi jedoch antwortet mit einem sehr selbstbewusstem „Glaub ich nicht“(Z. 20). Dies verdeutlicht, dass Effi an ihrer Meinung festhält und sich nicht von anderen beeinflussen lässt. Daraufhin kontert Crampas jedoch schmeichelnd mit „Junge Frauen glauben vieles nicht“(Z. 21). Crampas hebt diese Aussage mit „Junge Frauen“(ebd.) hervor, indem er Effi als Erwachsen ansieht. Effi fühlt sich sehr geschmeichelt von dieser Aussage, da Innstetten sie als kleines Mädchen bezeichnet, welches als Ehefrau eine Beleidigung ist. Das ihr das gefällt wirdwiederholt in der nächsten Aussage von Effi deutlich “Und dann glauben sie wieder vieles, was sie besser nicht glaubten“(Z. 21f.), denn sie weiß genau, was Crampas über sie denkt, stellt dies jedoch ironisch und bewusst doof gestellt dar. Ab diesem Moment steigert sich die ganze Situation zwischen Effi und Crampas und sie beginnen mehr miteinander zu flirten, denn „An meine Adresse“(Z. 24), bedeutet so viel wie ` Meinst du mich`? Crampas versucht sich verführerisch Effi zu nähern und baut eine Spannung auf, die Effi dazu verleiht mit „Nein“(Z. 25) zu antworten. Mit dieser Antwort wird die gesellschaftliche Unterdrückung der Frau zu dieser Zeit deutlich, denn sie fühlt sich gezwungen „nein“(ebd.) zu sagen, aufgrund der gesellschaftlichen Situation. Sie sagt dies um Crampas anzustacheln, was er auch weiß und antwortet mit einem „Schade“(Z. 26), welches den Willen zu Effi noch deutlicher vor Augen führt. Er ist sehr von ihr besessen und liebt diese Art von Unterhaltung, welche ihm zeigt, dass sich beide füreinander interessieren. Effi ist sehr von seiner Antwort „Schade“(ebd.) geprägt und ist der Ansicht, dass „dies Schade Sie kleidet“(Z. 27) was ihre Gefühle zu Crampas nochmal verdeutlicht. Darüber hinaus hält sie es für ganz in Ordnung, wenn sie ihm eine Liebeserklärung machen würde (vgl. Z. 28f.). Mit dieser Aussage tätigt sie einen Auswich, um Crampas Gefühle für Effi zu untermauern. Crampas antwortet jedoch direkt mit einem „So weit will ich nicht gehen“(Z. 30). Damit stellt er trotz seiner Gefühle zu Effi klar, dass er weiß das sie in einer Ehe mit Innstetten ist und ihr nicht zu nahe treten möchte. In der Realität würde er sie jedoch liebend gerne für sich gewinnen und das wird durch seine weitere Aussage „Aber ich möchte den sehen, der sich dergleichen nicht wünschte“(Z. 30f.). Damit bringt er zum Ausdruck, dass beide von ihrer Liebe wissen, es jedoch nicht direkt zugeben wollen. Crampas erwähnt, dass „Gedanken und Wünsche[…] zollfrei [sind]“(Z. 31f.). Mit dieser Metapher macht er Effi ein Kompliment und gibt ihr die freie Wahl sich zu entscheiden. Effi unterscheidet zwischen Gedanken und Wünschen, denn für sie sind „Gedanken in der Regel etwas, das noch im Hintergrund liegt, Wünsche aber liegen meist schon auf der Lippe“(Z. 34f.). Damit zeigt sie, dass es Crampas Wunsch ist, Effi für sich zu gewinnen. Mit dieser Aussage hat sie Crampas Gedanken genau auf den Punkt gebracht, was ihm unangenehm ist „Nur nicht gerade diesen Vergleich!“(Z. 37) . Dieser Widerspruch führt Crampas Gefühle zu Effi genau vor Augen. Er ist erstaunt von ihrer Aussage, denn er besteht auf eine Nähe zu ihr. Effi macht sich jedoch nichts daraus, denn ihr gefällt das Gefühl, dass sie jemand toll findet und antwortet mit „Ach, Crampas, Sie sind… Sie sind“ Mit der Interjektion „Ach“(ebd.) wird ihre Empathie zu Crampas deutlich, da sie sein genaues Empfinden für sie weiß. Zudem zeigen die Auslassungspunkte und das Repetition „Sie sind…“(ebd.) eine gewisse Behaglichkeit und Vorsicht gegenüber Crampas. Er beendet Effis Satz mit einem deutlichen „Narr“(Z. 39), was Effi zeigen soll, dass sie seine Begierde nicht erkennen würde. Sie wiederspricht Crampas mit einem deutlichen „Nein. Auch darin übertreiben sie wieder“(Z. 40). Mit der Hyperbel wird ihr Selbstbewusstsein nochmal hervorgehoben und zeigt das Effi sich von Crampas nicht einkriegen lässt. Effi verneint weiterhin ihre Aussage, indem sie ihn als „etwas anderes“(Z. 40f.) bezeichnet und beschreibt dies mit Worten aus ihrem alten Heimatdorf „In Hohen-Cremmen sagten wir immer, und ich mit, das Eitelste, was es gäbe, das sei ein Husarenfähnrich von achtzehn…“(Z. 41f.). In dieser Situation jedoch sagt sie. „das Eitelste, was es gibt, ist ein Landwehr- Bezirksmajor von zweiundvierzig.“(S.115 Z. 2f.). Auffällig in diesem beiden Aussagen ist, dass die erste Aussage im Konjunktiv geschrieben wird und die zweite im Imperativ. Dieser Tempus Wechsel deutet auf die Sicht Effis zu Crampas, da sie ihn zur damaligen Zeit in Hohen-Cremmen als Negativ betrachtet hätte. Jedoch lebt sie jetzt in Kessin und bezeichnet ihn jetzt als positiv. Außerdem ist zu erwähnen, dass „das Eitelste“(ebd.) , ein Superlativ die Zuspitzung und gewisse Kritik an Crampas Verhalten darstellt. Die Eitelkeit stellt für Effi eine negative Sicht zu Crampas dar, da er sich einbildet, sie küssen zu können nur weil Effi „Lippe“(ebd.) erwähnt. Besonders wird die dargestellte Kritik jedoch durch die Gegenüberstellung Crampas dem „Husarenfähnrich von achtzehn“(ebd.) und dem „Landwehr-Bezirksmajor von zweiundvierzig“(ebd.) deutlich. Sie verjüngt ihn und macht ihm ein Kompliment. Dadurch wird ihr großes Selbstbewusstsein und Selbstverliebtheit wieder bewiesen . Crampas bemerkt gar nicht, dass sie ihn älter darstellt und und spricht ihr mit „. . . Wobei die zwei Jahre, die Sie mir gnädigst erlassen, alles wieder gutmachen, -küss die Hand.“(Z. 4f.) zu . Die Auslassungspunkte zeigen Crampas doch vorhandene Skepsis gegenüber Effi, jedoch kann er ihr nicht wiederstehen und versucht durch leichtsinnige Erkenntnisse „zwei Jahre“(ebd.) sich selbst zu retten. Er verzeiht Effi mit der Äußerung „küss die Hand“(ebd.). Er ist von ihr gerührt und wiederholt sich aufgrund dessen mit „Ja, küss die Hand“(Z. 6). Der Wille der beiden ist deutlich zu erkennen. Auch kommen sie sich immer näher und genießen den Gedanken sich einen Kuss auf die Hand geben zu können. Effi willigt ihre Gedanken nochmal mit „Das ist so recht das Wort, das für Sie passt“(Z. 6) ein. Sie vergleicht Crampas mit „Wiener[n]“(Z. 7), die sie in Karlsbad vor vier Jahren kennen gelernt hat (vgl. Z. 7ff.). Wiener sind edles Volk, jedoch hat sie diese nicht gut in Erinnerung, da sie „[ihr] vierzehnjährigem Dinge den Hof machten“(Z. 8f.). Damit sagt sie aus, dass sie in ihren jungen Jahren aufgrund ihrer kindlichen Figur, ausgelacht wurde. Dies ist ebenfalls ein Zeichen für ihre werdende Affäre, da sie den Mut hat ihm von ihrer Kindheit zu erzählen und offen darüber reden kann. Sie hat vieles in Erinnerung behalten, was sie deutlich mit „Was ich da alles gehört habe!“(Z. 9) und dem Ausrufezeichen am Enden der Aussage bekräftigt. Crampas setzt Effis Aussage mit „Gewiss nicht mehr als recht war“(Z. 10) entgegen, wodurch eine leichte Eifersucht in Crampas deutlich wird. Effi entgegnet ihm wieder mal mit „ Wenn das zuträfe, wäre das, was mir schmeicheln soll, ziemlich ungezogen“(Z. 11f.), was untermauert, dass ihre Ansicht nicht nur auf die Wiener basiert, sondern auch auf die Anspielungen Crampas. Damit hebt sie erneut ihren Stolz auf beginnt jedoch abrupt einen Themawechsel „Aber sehen Sie da die Bojen, wie die schwimmen und tanzen. Die kleinen roten Fahnen sind eingezogen.“(Z. 12f.). Effi kommt auf ihren naturverbundenen Charakter zurück und ist ganz begeistert von der Landschaft. Zudem personifiziert sie die Bojen, welche „schwimmen und tanzen“(ebd.) können. Sie genießt diese Aussicht, bei der ihr auffällt, dass„die kleinen roten Fahnen“(ebd.) eingezogen sind. Rot ist die Farbe der Gefahr und ist ebenfalls auf ihren Charakter zurückzuführen, denn sie liebt die Gefahr. Das sie Fahnen „eingezogen [sind]“(ebd.) zeigt, das Effi und Crampas ebenfalls in ihrer Affäre nicht gefahrlos sind, was eine Vorausdeutung auf die folgende Geschichte ist. Sie beginnt zu erzählen, dass „Immer, wenn [sie] diesen Sommer, die paar Mal[…], die roten Fahnen sah, sagt ‘sie ihr: da liegt Vineta, da muss es liegen, da sind die Turmspitzen…“(Z. 13ff.). Effi hat Verlangen nach Vineta und möchte diesen Ort besuchen. Jedoch ist diese Stadt zerfallen, welcher ein Bezug auf das Ende des Romans nimmt. Effi möchte mit Crampas in dieser Stadt sterben. Sie fühlt sich sehr zu dieser Stadt hingezogen, ist sich der zukünftigen Gefahr jedoch nicht bewusst genug um zu erkennen, was passieren würde. Da es sich bei dieser Textstelle um einen Dialog handelt, wird deutlich, dass es sich um ein personales Erzählverhalten handelt. Die Beziehung bzw. Affäre zwischen Crampas und Effi werden durch den ironischen Sprachstil, Methapern und Hyperbeln sehr stark verdeutlicht. Besonders in Bezug auf Effis Aussprache, werden ihr Stolz und das Selbstbewusstsein klar zum Ausdruck gebracht. Der Tempus Wechsel innerhalb einer Aussage einer Person macht ebenfalls den Verlauf und Vorausdeutung der Affäre deutlich. Zusammenfassend kann man sagen, dass diese Textstelle eine sehr wichtige Stelle für den Roman ist, weil hier die gesellschaftliche Stellung und Wertung deutlich wird. Bezogen auf den weiteren Verlauf des Dramas, deutet der Dialog den weiteren Verlauf der Geschichte.



Hallo Alina, Dein Einleitungssatz ist gut gelungen, jedoch könntest du das Ende, was ich markiert habe, mit dem Anfang verknüpfen. Außerdem musst du öfter auf deinen Satzbau achten. Eventuell hilft es dir, wenn du dir nach deiner Analyse noch einmal etwas Zeit nimmst, um deinen Text noch einmal durch zu lesen und zu überarbeiten. Desweitern beschreibst du die Plantage als ein Symbol für Schutz und schreibst im nächsten Satz, dass das angekettelte Boot ebenfalls ein Symbol für 'Gefahr' ist. Dies musst du noch einmal überarbeiten. Ebenfalls versteh ich nicht ganz, warum die Aussage, dass junge Frauen vieles nicht glauben, eine Gefahr für Effi darstellen soll. Ich denke eher, dass er Effi mit der Anrede 'junge Frauen' schmeicheln möchte. Bei den anderen Sätzen, die ich markiert habe, habe ich eine Bemerkung daneben geschrieben, sodass du diese ebenfalls noch überarbeiten kannst.

So könnte der Schluss aussehen:

Die Textstelle lebt vom spannungsreichen Gegenüber prägender gesellschaftlicher Konventionen und dem (unterschiedlich großen) Verlangen der beiden Gesprächspartner nach gegenseitiger Nähe. Im Dialog offenbaren sich sowohl Crampas' eindeutige Absichten als auch Effis Neugier und Bereitschaft zu einem Abenteuer. Sprachlich-formal werden diese Aspekte unterstützt u.a. durch auffällige Interpunktion, bedeutsame Metaphern, Ironie sowie den Dialog-Stil. Der Flirt der beiden Protagonisten bildet einen Grundstein der späteren Affäre.