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im neuen Projektwiki (projekte.zum.de).Gottfried Clausen: Unterschied zwischen den Versionen
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Betrachtet man die Persönlichkeit der beiden Charaktere fällt auf, dass beide grundsätzlich verschieden sind. Gottfried Klausen hat eine eher weniger emotionale Einstellung und handelt bzw. denkt dem entsprechend auch nicht emotional, was dadurch deutlich wird, dass er sich beispielsweise das Nichtannehmen seines Anrufes der Frau dadurch versucht zu erklären, dass ,,sie die Angewohnheit hatte, ihr Handy in der Handtasche liegenzulassen“ (Z. 69) oder auch als er sich das erste Mal einbildet eine Männerstimme zuhören, dies sich versucht damit zu erklären, dass ,,eine falsche Verbindung zustande gekommen war“ (Z. 128), denn statt sich von seinen Gefühlen leiten zu lassen und beispielsweise wütend oder traurig zu werden, versucht er neutral zu bleiben. Auch wenn er dadurch versucht sich der Konfrontation zu entziehen, denkt er trotzdem eher sachlich und versucht sich die Zustände mit möglichen Gründen zu erklären, was in der ganzen Novelle der Fall ist. Die Tatsache, dass er seinen Beruf ,,sehr ernst“ (Z. 22) nimmt und seine Berichte immer ,,klar und nachvollziehbar sein“ (Z.22) mussten und er deshalb ,,gründlich“ (Z. 24 recherchiert und einen ,,überaus präzisen Stil“ (Z. 25) besitzt, verdeutlicht hinsichtlich seines Charakters, dass er eine eher sachliche und präzise Denkweise besitzt, sehr verantwortungsvoll ist und ihm sein Beruf sehr wichtig ist. | Betrachtet man die Persönlichkeit der beiden Charaktere fällt auf, dass beide grundsätzlich verschieden sind. Gottfried Klausen hat eine eher weniger emotionale Einstellung und handelt bzw. denkt dem entsprechend auch nicht emotional, was dadurch deutlich wird, dass er sich beispielsweise das Nichtannehmen seines Anrufes der Frau dadurch versucht zu erklären, dass ,,sie die Angewohnheit hatte, ihr Handy in der Handtasche liegenzulassen“ (Z. 69) oder auch als er sich das erste Mal einbildet eine Männerstimme zuhören, dies sich versucht damit zu erklären, dass ,,eine falsche Verbindung zustande gekommen war“ (Z. 128), denn statt sich von seinen Gefühlen leiten zu lassen und beispielsweise wütend oder traurig zu werden, versucht er neutral zu bleiben. Auch wenn er dadurch versucht sich der Konfrontation zu entziehen, denkt er trotzdem eher sachlich und versucht sich die Zustände mit möglichen Gründen zu erklären, was in der ganzen Novelle der Fall ist. Die Tatsache, dass er seinen Beruf ,,sehr ernst“ (Z. 22) nimmt und seine Berichte immer ,,klar und nachvollziehbar sein“ (Z.22) mussten und er deshalb ,,gründlich“ (Z. 24 recherchiert und einen ,,überaus präzisen Stil“ (Z. 25) besitzt, verdeutlicht hinsichtlich seines Charakters, dass er eine eher sachliche und präzise Denkweise besitzt, sehr verantwortungsvoll ist und ihm sein Beruf sehr wichtig ist. | ||
Nathanael hingegen besitzt viel Fantasie und ist eine eher träumerische Figur, die weniger sachlich denkt, da dieser sich eher von seinen Emotionen und seine Fantasie leiten lässt. | Nathanael hingegen besitzt viel Fantasie und ist eine eher träumerische Figur, die weniger sachlich denkt, da dieser sich eher von seinen Emotionen und seine Fantasie leiten lässt. | ||
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Eine Gemeinsamkeit der Charaktere Nathanael und Gottfried Clausen ist, dass sie beide an Wahnvorstellungen leiden. Dabei ist jedoch deren Entstehung sowie der Umgang der Charaktere mit diesen zu unterscheiden. Die Wahnvorstellungen Nathanaels basieren bereits auf einem Geschehnis in seiner Kindheit und treten nicht nur in dieser, sondern auch im Erwachsenenalter vermehrt auf. In seiner Kindheit interessiert er sich hauptsächlich für „schauerliche Geschichten“ (Z. 70). Dadurch, dass ihn seine Mutter häufig auffordert, ins Bett zu gehen, da der Sandmann komme, wird bei Nathanael Neugierde geweckt. Schließlich fragt er eine alte Frau nach dem Sandmann. Diese sagt, der Sandmann sei ein „böser Mann“ (Z. 49), der gierig nach Kinderaugen sei, weshalb er den „Sandmann“, ein seiner Meinung nach „fürchterliches Gespenst, und Grauen“ (Z. 60 f.), diesen schauerlichen Geschichten zuordnet und diese für wahr hält. Dies verursacht bei Nathanael die Wahnvorstellung, was deutlich daran zu erkennen ist, dass er den Sandmann bereits in seiner Kindheit „in den seltsamsten, abscheulichsten Gestalten überall“ (Z. 71 f.) hinzeichnete, was sein fanatisches Interesse an jenem hervorhebt. Die Wahnvorstellungen Nathanaels werden letztlich durch seine ,,Begegnung" mit dem Sandmann gefestigt. Dabei überträgt er das Bild vom Sandmann auf Coppelius, da dieser der Mann ist, der jeden Abend in ihr Haus kommt und Experimente mit dem Vater durchführt und seine Mutter in diesem Zusammenhang auch sagt, der Sandmann komme, also Nathanael davon ausgeht, der Mann der jeden Abend kommt, sei der Sandmann. Dabei ist der Sandmann letztendlich nur Coppelius. Jedoch kann Nathanael in seinen jungen Jahren die Realität, nämlich Coppelius als Person, und den Sandmann als Fiktion nicht unterscheiden, sondern überträgt die Fiktion des Sandmanns auf diesen und somit entsteht bei ihm die Illusion, Coppelius sei der Sandmann, da er die Realität falsch deutet, aufgrund der vorherigen Aussagen seiner Mutter und der alten Frau. In seiner Wahnvorstellung ruft Coppelius dann ,,'Augen her, Augen her!'"(Z. 142) ,da Nathanael diese Vorstellung mit dem Sandmann verbindet, und Coppelius ihn in der Wirklichkeit „gewaltig erfasst“ (Z. 143). Zwar sieht Nathanael somit eine reale Person und zwar Coppelius, jedoch interpretiert er die Wirklichkeit falsch aufgrund seiner Erlebnisse und sieht die Gewalt Coppelius‘ als eine gewalttätige Handlung des Sandmanns. Letztlich wird die Wahnvorstellung Nathanaels durch den Tod seines Vaters verstärkt, welcher ebenfalls mit dem Sandmann im Zusammenhang steht, da er Coppelius für den Tod verantwortlich macht und dieser für ihn der Sandmann ist. | Eine Gemeinsamkeit der Charaktere Nathanael und Gottfried Clausen ist, dass sie beide an Wahnvorstellungen leiden. Dabei ist jedoch deren Entstehung sowie der Umgang der Charaktere mit diesen zu unterscheiden. Die Wahnvorstellungen Nathanaels basieren bereits auf einem Geschehnis in seiner Kindheit und treten nicht nur in dieser, sondern auch im Erwachsenenalter vermehrt auf. In seiner Kindheit interessiert er sich hauptsächlich für „schauerliche Geschichten“ (Z. 70). Dadurch, dass ihn seine Mutter häufig auffordert, ins Bett zu gehen, da der Sandmann komme, wird bei Nathanael Neugierde geweckt. Schließlich fragt er eine alte Frau nach dem Sandmann. Diese sagt, der Sandmann sei ein „böser Mann“ (Z. 49), der gierig nach Kinderaugen sei, weshalb er den „Sandmann“, ein seiner Meinung nach „fürchterliches Gespenst, und Grauen“ (Z. 60 f.), diesen schauerlichen Geschichten zuordnet und diese für wahr hält. Dies verursacht bei Nathanael die Wahnvorstellung, was deutlich daran zu erkennen ist, dass er den Sandmann bereits in seiner Kindheit „in den seltsamsten, abscheulichsten Gestalten überall“ (Z. 71 f.) hinzeichnete, was sein fanatisches Interesse an jenem hervorhebt. Die Wahnvorstellungen Nathanaels werden letztlich durch seine ,,Begegnung" mit dem Sandmann gefestigt. Dabei überträgt er das Bild vom Sandmann auf Coppelius, da dieser der Mann ist, der jeden Abend in ihr Haus kommt und Experimente mit dem Vater durchführt und seine Mutter in diesem Zusammenhang auch sagt, der Sandmann komme, also Nathanael davon ausgeht, der Mann der jeden Abend kommt, sei der Sandmann. Dabei ist der Sandmann letztendlich nur Coppelius. Jedoch kann Nathanael in seinen jungen Jahren die Realität, nämlich Coppelius als Person, und den Sandmann als Fiktion nicht unterscheiden, sondern überträgt die Fiktion des Sandmanns auf diesen und somit entsteht bei ihm die Illusion, Coppelius sei der Sandmann, da er die Realität falsch deutet, aufgrund der vorherigen Aussagen seiner Mutter und der alten Frau. In seiner Wahnvorstellung ruft Coppelius dann ,,'Augen her, Augen her!'"(Z. 142) ,da Nathanael diese Vorstellung mit dem Sandmann verbindet, und Coppelius ihn in der Wirklichkeit „gewaltig erfasst“ (Z. 143). Zwar sieht Nathanael somit eine reale Person und zwar Coppelius, jedoch interpretiert er die Wirklichkeit falsch aufgrund seiner Erlebnisse und sieht die Gewalt Coppelius‘ als eine gewalttätige Handlung des Sandmanns. Letztlich wird die Wahnvorstellung Nathanaels durch den Tod seines Vaters verstärkt, welcher ebenfalls mit dem Sandmann im Zusammenhang steht, da er Coppelius für den Tod verantwortlich macht und dieser für ihn der Sandmann ist. |
Version vom 4. Juli 2018, 19:28 Uhr
Vergleich Nathanael/Gottfried Clausen
Gruppe: Diana, Nina H., Lara, Annika, Christine
Tag | Datum | Inhalt | Personenbezogen |
---|---|---|---|
25.06 | Montag | Zusammensuchen der Informationen mit Belegen von beiden Texten | Eigenständige Erarbeitung (bis Mittwoch)
Hausaufgabe: jeder Fertigstellung der Informationssuche; Überlegung von Vergleichsaspekten Christine : bis DO: Inhaltsangabe "Der Sandmann" Christine + Annika: bis SA 30.06. : Recherche Videos, Bilder und Autorenzitate etc. (für PPT) |
27.06 | Mittwoch | Besprechung der Aspekte
Festlegung der Vergleichsaspekte Aufteilung der Vergleichsaspekte ggf. Beginn mit der Analyse || Hausaufgabe: Alle bis DO 28.06: Weiteres Verfassen der einzelnen Analyseaspekte Lara bis MI 04.07.: Erstellung der PPT | |
28.06 | Donnerstag | Weiterverfassung der Analyse | Hausaufgabe:
Jeder bis MO 02.07.: Fertigstellung der Analyse Annika + Christine bis DO 05.07.: img.-/mp4.-Dateien anderen zuschicken |
02.07 | Montag | Gruppenarbeit: Besprechung + Überarbeitung der Analyse
Zusätzlich: Ergänzungen und Korrekturen || Hausaufgabe: Nina + Diana bis DI 03.07: ggf. Korrektur und Fertigstellung + Hochladen der Analyse Jeder bis Dienstag 03.05.: Stichpunkte zu jeweiligem Thema für PPT Lara bis Mittwoch 04.07.: PPT an alle Gruppenmitglieder schicken | |
04.07 | Mittwoch | gemeinsames Überarbeiten der PPT | Hausaufgabe:
Lara bis DO 05.07: Überarbeitung der PPT, erneutes Verschicken |
05.07 | Donnerstag | Übung der Präsentation | .... |
KÖNNT IHR DEN TEXTENTWURF BITTE MAL AUFS WIKI SETZEN?
ZumPad: https://zumpad.zum.de/p/Vergleich_Klausen_und_Nathanael
Vergleich zwischen Gottfried und Nathanael: (vorläufiger Text)
Die Charaktere Gottfried Klausen aus ,,Das Haus in der Dorotheenstraße“, verfasst von Hartmut Lange und veröffentlicht im Jahr 2013, und Nathanael aus ,,Der Sandmann“, verfasst von E.T.A. Hoffmann und veröffentlicht im Jahr 1817, lassen sich vergleichen, wobei beide Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede aufweisen. Grundsätzlich muss zunächst gesagt werden, dass die beiden Novellen in unterschiedlichen Jahrhunderten entstanden sind, also ,,Der Sandmann“ im 19.Jahrhundert und ,,Das Haus in der Dorotheenstraße“ im 21.Jahrhundert.
Inhaltlich geht es bei ,,Das Haus in der Dorotheenstraße“ um das Ehepaar Klausen , die sich schon lange kennen und in einem Haus in der Dorotheenstraße in Berlin wohnen. Der Protagonist, Gottfried Klausen, ist Korrespondent einer über-regionalen Zeitung und wird nach London versetzt. Dabei hofft Klausen, dass seine Frau Xenia ihm später folgt. Während er in London ist, zerbricht der Kontakt und Klausen durchlebt eine Krise. Als er ein Theaterstück von Shakespeare sieht, welches von einem Mann handelt, der seine Frau , aufgrund einer Affäre umbringt, lässt ihn dieser Gedanke nicht los. Nachdem seine Frau nicht nach London kommt, beschließt er nach Berlin zu fliegen, was jedoch durch einen Vulkanausbruch verhindert wird. Dadurch, dass er seine Frau öfter angerufen hat und jedes mal scheinbar eine Männerstimme rangegangen ist, vermutet er die Untreue seiner Ehefrau, wobei aber dem Leser nie ganz klar wird, ob er nun wirklich betrogen wird oder nicht. Schließlich beschließt er nicht zurückzukehren, sondern er wird nach seinem Wunsch nach Island versetzt. Der Schluss der Novelle bleibt offen, jedoch wird angedeutet, dass Gottfried seine Frau umbringt.
In der Novelle ,,Der Sandmann“ geht es dabei um den ,,jungen Studenten Nathanael“ (Z. 329), der in G. studiert. Die Novelle beginnt mit einem Brief, der von Nathanael an Lothar, seinen Pflegebruder, gerichtet ist. Darin schildert er, dass er Bekanntschaft mit einem Wetterglashändler namens Coppola gemacht hat und dieser ihn an den verhassten Advokat Coppelius erinnert. In seiner Kindheit wurde Nathanael häufig früh ins Bett geschickt, mit der Begründung, dass der Sandmann komme. Aus Neugier versteckte er sich daraufhin im Arbeitszimmer des Vaters um herauszufinden, wer der Sandmann ist. Schließlich stellte sich heraus, dass es Coppelius war, der, nachdem er Nathanael entdeckt hatte, ihm gegenüber gewaltsam wurde. Beim nächsten Besuch kam Nathanaels Vater bei einem alchemistischen Versuch, den die beiden durchführten, ums Leben. Darauf folgt ein Brief von Clara, Lothars Schwester und Nathanaels Verlobten, an Nathanael. In diesem schreibt sie ihm, dass sie den Brief, der an Lothar gerichtet war, aber an sie adressiert wurde, gelesen hat. Sie versucht ihn zu überzeugen, dass er sich die Ereignisse aus seiner Kindheit eingebildet habe. Der dritte und letzte Brief ist wieder von Nathanael und ist an Lothar gerichtet. Nathanael erklärt, Coppala sei wohl doch nicht Coppelius. Der Professor Spalanzani habe ihm versichert, Coppala schon länger zu kennen. Anschließend werden aus der Sicht des Erzählers, der sich als ein Freund Nathanaels ausgibt, die folgenden Ereignisse geschildert. Nathanael spricht zu Hause nach wie vor von dunklen Mächten und dem teuflischen Coppelius, die sein Leben und seine Liebe und Beziehung zu Clara verhindern wollen. Doch Clara versucht ihn immer wieder davon zu überzeugen, dass er sich das alles nur einbildet. Nathanael verfasst dennoch ein Gedicht, welches seine Wahnvorstellungen thematisiert, und trägt es anschließend Clara vor. Doch diese will, als sie sich das Gedicht anhört, dass Nathanael ein für alle Mal seine Wahnvorstellungen beiseite legen soll. Er reagiert verärgert darauf und es kommt zum Streit. Als Clara Lothar davon erzählt, fordert dieser Nathanael zu einem Duell aus. Der Wille Claras, dass die beiden sich doch versöhnen sollen, führt dazu, dass sie es auch tun. Nach einem Feuer in seiner Wohnung in G., muss Nathanael umziehen. Dort bekommt er erneut Besuch von dem Wetterglashändler Coppala, dem er ein Fernglas abkauft. Damit beobachtet er die Tochter des Professors Spalanzani, Olimpia, in die er sich verliebt. Er beginnt sie regelmäßig zu bsuchen, ihr seine Gedichte vorzulesen und fühlt sich von ihr verstanden. Sein Freund Siegmund rät ihm davon ab sich mit Olimpia zu treffen, da sie auf ihn einen leblosen und gefühllosen Eindruck macht, doch Nathanael lässt sich nichts von ihm einreden. Eines Tages, als Nathanael einen Streit zwischen dem Professor und Coppala um Olimpia mitbekommt, wird ihm klar, dass sie nur eine Puppe ist. Coppala verschwindet und die Geschichte über Olimpia verbreitet sich in der ganzen Stadt. Vermeintlich von den jüngsten Ereignissen geheilt, führt Nathanael ein normales Leben mit Clara. Als sie eines Tages auf den Rathausturm steigen, entdeckt Clara eine Gestalt, die von Nathanael als Coppelius identifiziert wird. Plötzlich wird er wieder von seinen Wahnvorstellungen gepackt und versucht Clara von dem Turm zu stoßen. Diese wird von Lothar noch rechtzeitig gerettet, jedoch springt Nathanael selbst vom Turm und stirbt.
Betrachtet man die Persönlichkeit der beiden Charaktere fällt auf, dass beide grundsätzlich verschieden sind. Gottfried Klausen hat eine eher weniger emotionale Einstellung und handelt bzw. denkt dem entsprechend auch nicht emotional, was dadurch deutlich wird, dass er sich beispielsweise das Nichtannehmen seines Anrufes der Frau dadurch versucht zu erklären, dass ,,sie die Angewohnheit hatte, ihr Handy in der Handtasche liegenzulassen“ (Z. 69) oder auch als er sich das erste Mal einbildet eine Männerstimme zuhören, dies sich versucht damit zu erklären, dass ,,eine falsche Verbindung zustande gekommen war“ (Z. 128), denn statt sich von seinen Gefühlen leiten zu lassen und beispielsweise wütend oder traurig zu werden, versucht er neutral zu bleiben. Auch wenn er dadurch versucht sich der Konfrontation zu entziehen, denkt er trotzdem eher sachlich und versucht sich die Zustände mit möglichen Gründen zu erklären, was in der ganzen Novelle der Fall ist. Die Tatsache, dass er seinen Beruf ,,sehr ernst“ (Z. 22) nimmt und seine Berichte immer ,,klar und nachvollziehbar sein“ (Z.22) mussten und er deshalb ,,gründlich“ (Z. 24 recherchiert und einen ,,überaus präzisen Stil“ (Z. 25) besitzt, verdeutlicht hinsichtlich seines Charakters, dass er eine eher sachliche und präzise Denkweise besitzt, sehr verantwortungsvoll ist und ihm sein Beruf sehr wichtig ist. Nathanael hingegen besitzt viel Fantasie und ist eine eher träumerische Figur, die weniger sachlich denkt, da dieser sich eher von seinen Emotionen und seine Fantasie leiten lässt.
Eine Gemeinsamkeit der Charaktere Nathanael und Gottfried Clausen ist, dass sie beide an Wahnvorstellungen leiden. Dabei ist jedoch deren Entstehung sowie der Umgang der Charaktere mit diesen zu unterscheiden. Die Wahnvorstellungen Nathanaels basieren bereits auf einem Geschehnis in seiner Kindheit und treten nicht nur in dieser, sondern auch im Erwachsenenalter vermehrt auf. In seiner Kindheit interessiert er sich hauptsächlich für „schauerliche Geschichten“ (Z. 70). Dadurch, dass ihn seine Mutter häufig auffordert, ins Bett zu gehen, da der Sandmann komme, wird bei Nathanael Neugierde geweckt. Schließlich fragt er eine alte Frau nach dem Sandmann. Diese sagt, der Sandmann sei ein „böser Mann“ (Z. 49), der gierig nach Kinderaugen sei, weshalb er den „Sandmann“, ein seiner Meinung nach „fürchterliches Gespenst, und Grauen“ (Z. 60 f.), diesen schauerlichen Geschichten zuordnet und diese für wahr hält. Dies verursacht bei Nathanael die Wahnvorstellung, was deutlich daran zu erkennen ist, dass er den Sandmann bereits in seiner Kindheit „in den seltsamsten, abscheulichsten Gestalten überall“ (Z. 71 f.) hinzeichnete, was sein fanatisches Interesse an jenem hervorhebt. Die Wahnvorstellungen Nathanaels werden letztlich durch seine ,,Begegnung" mit dem Sandmann gefestigt. Dabei überträgt er das Bild vom Sandmann auf Coppelius, da dieser der Mann ist, der jeden Abend in ihr Haus kommt und Experimente mit dem Vater durchführt und seine Mutter in diesem Zusammenhang auch sagt, der Sandmann komme, also Nathanael davon ausgeht, der Mann der jeden Abend kommt, sei der Sandmann. Dabei ist der Sandmann letztendlich nur Coppelius. Jedoch kann Nathanael in seinen jungen Jahren die Realität, nämlich Coppelius als Person, und den Sandmann als Fiktion nicht unterscheiden, sondern überträgt die Fiktion des Sandmanns auf diesen und somit entsteht bei ihm die Illusion, Coppelius sei der Sandmann, da er die Realität falsch deutet, aufgrund der vorherigen Aussagen seiner Mutter und der alten Frau. In seiner Wahnvorstellung ruft Coppelius dann ,,'Augen her, Augen her!'"(Z. 142) ,da Nathanael diese Vorstellung mit dem Sandmann verbindet, und Coppelius ihn in der Wirklichkeit „gewaltig erfasst“ (Z. 143). Zwar sieht Nathanael somit eine reale Person und zwar Coppelius, jedoch interpretiert er die Wirklichkeit falsch aufgrund seiner Erlebnisse und sieht die Gewalt Coppelius‘ als eine gewalttätige Handlung des Sandmanns. Letztlich wird die Wahnvorstellung Nathanaels durch den Tod seines Vaters verstärkt, welcher ebenfalls mit dem Sandmann im Zusammenhang steht, da er Coppelius für den Tod verantwortlich macht und dieser für ihn der Sandmann ist.
Die Wahnvorstellungen Gottfried Klausens entstehen im Gegensatz zu Nathanael nicht durch ein traumatisierendes Ereignis, sondern im Laufe der Handlung schleichend, da er die Untreue seiner Ehefrau Xenia vermutet, weil er unterbewusst die Handlung des Theaterstücks „The Tragedy of Othello, the Moor of Venice“ (Z. 61) auf seine Lebenssituation überträgt. Dieser unbewusste Gedanke wird dadurch verstärkt, dass seine Ehefrau seine Anrufe nicht entgegennimmt und später nicht nach London kommt, obwohl sie verabredet waren. In diesen Gedanken, seine Ehefrau betrüge ihn, steigert er sich immer weiter hinein, da ihm bestimmte Worte aus dem Stück nicht mehr aus dem Kopf gehen, nämlich die Aufforderung ,,‘Put out the light!‘“ (ebd.). Des Weiteren glaubt er bei dem Versuch seine Frau zu erreichen ,,eine Männerstimme“ (Z. 178) zu hören, wobei nicht klar ist, ob dies nur auf seiner Vorstellung beruht, da er dies sich einerseits aufgrund des Theaterstücks und des fehlenden Kontaktes zu seiner Frau sich einbilden könnte, aber andererseits dies auch der Realität entsprechen könnte und er aufgrund dieser Tatsache dann beginnt die Aufforderung des Theaterstückes ernst zu nehmen. Der Kontaktverlust mit seiner Frau, welche eine Ursache für seinen Wahnsinn ist, wird dabei deutlich wenn Xenia sogar ,,über das Festnetz“ (Z. 71) nicht zu erreichen ist und diese auch nicht am Flughafen erscheint und Klausen ,, nach zwanzig Minuten […] immer noch da“ (Z. 114 f.) steht. Bei beiden Charakteren geht durch die Wahnvorstellung in gewisser Weise deren Bezug zur Wirklichkeit verloren, da sie an Dinge glauben, die nicht wirklich existieren bzw. ist bei Gottfried Klausen nicht klar, ob seine Frau ihn nun wirklich betrügt oder nicht, jedoch steigert Klausen sich, unabhängig davon ob der Betrug stattfindet, in diesen Gedanken rein und beginnt das Theaterstück auf sein Leben zu übertragen, sodass die Aufforderung ,,‘Put out the light‘“ (Z. 254) ihm nicht mehr aus dem Kopf geht.
Des Weiteren gehen Nathanael und Gottfried unterschiedlich mit ihren Wahnvorstellungen um. Gottfried versucht zuerst sich davor zurückzuhalten, den Wahnvorstellungen zu verfallen, indem er versucht sich dagegen zu wehren, das Theaterstück in Verbindung zu seinem Leben zu setzen. Dies ist deutlich daran zu erkennen, dass er das Theaterstück beim zweiten Mal frühzeitig verlässt, da es ihm „geschmacklos“ (Z. 215) vorkommt. Außerdem versucht er immer wieder Erklärungen dafür zu finden, weshalb seine Frau nicht ans Telefon geht, die in erster Linie nicht auf einen Betrug hinauslaufen, um so sich nicht der Wahnvorstellung zu verfallen sondern vernünftige Gründe dafür zu finden. Ein Bespiel wäre dabei, wenn er denkt, dass ,,sie die Angewohnheit hatte, ihr Handy in der Handtasche liegenzulassen“ (Z. 69) oder dass sie den Anruf nicht höre, ,,wenn sie in einem anderem Zimmer ist“ (Z. 70). Selbst als er sich die Männerstimme am Telefon einbildet, versucht er nicht der Wahnvorstellung zu verfallen, sondern erklärt sich dies damit, dass ,,eine falsche Verbindung zustande gekommen war“ (Z. 128).
Nathanael dahingehen projiziert seine Wahnvorstellungen des Sandmanns später auf Coppola, einen Wetterglashändler. Dieser weckt in ihm wieder seine Kindheitsängste und den Gedanken, den Tod seines Vaters rächen zu wollen (vgl. Z. 206 f.). Lediglich der Gedanke an Coppelius, bzw. an den Sandmann oder das Symbol der Augen reicht aus, damit Nathanael seinen Wahnvorstellungen wieder verfällt. Er kann sich nicht gegen jene wehren, da sein Trauma bereits in seiner Persönlichkeit integriert ist. Er kann Vorstellung von der Realität nicht mehr unterscheiden, da ihm der Unterschied nicht mehr bewusst ist, sondern für ihn seine Wahnwelt die Realität ist, was deutlich wird wenn die Brillen auf dem Tisch wie ,,[t]ausend Augen“ (Z. 548) sind oder er glaubt die Puppe Olimpia ,,guckt[.] ihn an mit großen strahlenden Augen“ (Z. 593 f.). Sobald die Augensymbolik auftritt, kann er Realität von seiner Wahnwelt nicht mehr unterscheiden, sodass seine Wahnvorstellung zu seiner Realität wird, auch wenn Clara ihn darauf hinweist, dass Nathanael den ,,schreckliche[n] Sandmann aus dem Ammenmärchen mit dem alten Coppelius“ (Z. 237 f.) verknüpft und dies nur aus seinem ,,kindischen Gemüt“ (Z. 237) hervorgeht. Auch als sein Freund Sigmund ihn auf ,,die todstarre, stumme Olimpia“ (Z. 676 f.) aufmerksam macht, ignoriert er dies und verfällt weiterhin seiner Wahnvorstellung.
Ein weiterer Vergleichsaspekt sind die Folgen der Wahnvorstellungen. Die Gemeinsamkeit besteht darin, dass sowohl Klausen als auch Nathanael aufgrund ihres Wahnsinns versuchen ihre Frau bzw. Freundin umzubringen. Bei Klausen wird das ganze ausgelöst durch das zuvor gesehene Theaterstück, in dem ein Mann seine Frau wegen Fremdgehens umbringt. Da Klausen Verdacht schöpft, dass seine Frau ihm fremdgegangen ist, wird am Ende der Novelle die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass Klausen schließlich auch vorhat seine Frau umzubringen, was durch die Metapher ,,Das Haus lag in völliger Dunkelheit“ (Z. 275) angedeutet wird. Nathanael hingegen hat seine Wahnvorstellungen aufgrund eines traumatischen Ereignisses in seiner Kindheit. Am Ende der Novelle scheint Nathanael von seinen Wahnvorstellungen geheilt zu sein, doch das ändert sich schlagartig als Clara von dem Rathausturm aus einen Mann entdeckt. Als Nathanael dann selber nach ihm Ausschau hält, dreht er schlagartig durch und versucht Clara vom Turm zu stoßen (vgl. Z. 847 f.). Dennoch unterscheiden sich die Novellen darin, dass Nathanael es nicht schafft Clara umzubringen, da sie rechtzeitig gerettet werden kann, und sich letztendlich selber umbringt (vgl. Z. 865 ff.).
Hier bitte nicht stehenbleiben! Was bedeutet der Tod N.'s?
Eine weitere auffällige Parallele in den Novellen ist der Betrug in beiden Handlungen, wobei der Betrug bei beiden Charakteren lediglich auf der Basis der Wahnvorstellungen stattfindet. Nathanael glaubt aufgrund seiner Wahnvorstellungen, dass er Clara mit der Puppe Olimpia betrügt, da er glaubt sie sei ein Mensch. Seine Liebe zu ihr wird dabei besonders deutlich, wenn er sie als seinen „hohe[n] herrliche[n] Liebesstern“ (Z. 596) bezeichnet. Die Tatsache, dass er tatsächlich der Überzeugung ist, er würde Clara betrügen ist daran festzumachen, dass jene „ganz aus seinem Innern gewichen“ (Z. 594) ist und er an „nichts, als Olimpia“ (Z. 594) denkt. Auch bei Gottfried Klausen basiert die Vermutung der Untreue seiner Frau und somit der Betrug ausschließlich auf seinen Wahnvorstellungen. Dies ist deutlich daran zu erkennen, dass die Untreue seiner Ehefrau Xenia nur dann zur Sprache kommt, wenn er die Männerstimme hört oder das Theaterstück besucht. Besonders das Hören der Männerstimme ist den Wahnvorstellungen Gottfrieds zuzuordnen, weshalb nicht sicher geklärt werden kann, ob der Betrug wirklich real ist. Außerdem trägt die Flucht Gottfrieds vor der Konfrontation mit Xenia und dem möglichen Betrug dazu bei, dass letztlich nicht aufgeklärt wird, ob sie ihn tatsächlich betrogen hat.
Noch einmal selbstkritisch hinterfragen!
Ein weiterer Vergleichsaspekt ist, dass bei beiden Charakteren eine Katastrophe der Auslöser für die negativen Folgen und die letztendliche Verstärkung der Wahnvorstellungen ist. Bei Gottfried Klausen tritt diese Katastrophe ein, nachdem Xenia nicht in London erschienen ist und er nun ,,die anstehenden Kommentare und Berichte möglichst rasch“ (Z. 148 f.) erledigt, um nach Berlin zu fliegen. Der Flug nach Berlin ist dabei die Chance für Gottfried die Missverständnisse und die allgemeine Situation zwischen ihm und seiner Frau zu klären. Am Tag seiner Abreise jedoch ist in ,,Island […] ein Vulkan ausgebrochen“ (Z.166) und dadurch steht ,,der Flugverkehr über England still“ (Z. 167 f.), wodurch er also nicht nach Berlin kommt und in England bleiben muss. Seine zuvor beginnende Wahnvorstellung, ob seine Frau ihn betrügen würde, was jedoch bis zum Schluss dem Leser nicht klar wird, verstärkt sich, da er Xenia anruft, um diese über seine Situation zu informieren, jedoch eine Männerstimme erneut den Anruf entgegennimmt (vgl. Z. 178). Dabei ist nicht klar, ob Gottfried Klausen wirklich eine Männerstimme hört oder sich dies einbildet aufgrund dessen, dass er sein Leben auf das Theater ,,The Tragedy of Othello, the Moor of Venice“ (Z. 203 f.) unterbewusst überträgt, da die dort dargestellte Situation der seinen ähnelt. Des Weiteren hört er ,,im Hintergrund ein unterdrücktes Lachen“ (Z. 181), von dem er glaubt, dass es Xenia sei. Abermals ist hier dem Leser nicht klar, ob es eine Einbildung von Klausen ist oder die Realität, jedoch ruft Xenia auch nicht zurück, obwohl er um einen Rückruf gebeten hat (vgl. Z. 183 f.), was die Vermutung, dies sei nur eine Vorstellung von Klausen, untermauert. Schließlich führt diese Katastrophe dazu, dass Klausen zum zweiten Mal in das Theaterstück geht, dabei bemerkt er jedoch, dass er das Theaterstück auf sein Leben überträgt. Trotzdem lassen ihn diese Gedanken nie los, was deutlich wird durch die Aussage ,,Diese Aufforderung ging Klausen nicht mehr aus dem Kopf“ (Z. 224). Schließlich verfällt Klausen immer mehr seinen Wahn, da er an nichts mehr anderes denkt und die Aufforderung des Mordes aus dem Theaterstück seine Gedanken nicht mehr verlässt, worauf hin Klausen die Entscheidung trifft London ,,so schnell wie möglich“ (Z. 249) zu verlassen und nach Island, zu dem Ort des Vulkanausbruches zu ziehen. Zuletzt folgt die Andeutung auf das Ende vom auktorialen Erzähler, wobei Gottfried Klausen seine Frau umbringe, was durch seinen Ausruf ,,‘Put out the light!‘“ (Z.274) deutlich wird, welches die Aufforderung aus dem Theaterstück darstellt. Also ist hier abschließend zu sagen, dass, wenn der Flug nach Berlin stattgefunden hätte, Klausen wahrscheinlich nicht seine Wahn verfallen wäre, sondern die Umstände mit seiner Frau hätte klären können. Dies wurde jedoch verhindert durch die Katastrophe, wodurch man hier also den Verursacher für seine Verstärkung seines Wahns feststelleng kann. Die Tatsache, dass die Naturkatastrophen in beiden Novellen entscheidend sind und sich auf den weiteren Verlauf auswirken und dies nicht durch eine freie Entscheidung der handelnden Personen geschieht, verdeutlicht dabei in beiden Novellen, dass es nicht in der Hand des Menschen liegt, was in ihrem Leben passiert bzw. sowohl Klausen als auch Nathanael keine Kontrolle über ihr eigenes Leben besitzen und unabhängig von allem Entscheidungen treffen können, sondern es Einflüsse gibt, wie die Naturkatastrophen, die sie nicht beeinflussen können. Klausen hatte zwar vor nach Berlin zu fliegen, aber durch den Vulkanausbruch wurde dies verhindert und so er über die weiteren Konsequenzen keinen Einfluss mehr hatte, sondern dem Wahn verfällt. Auch bei Nathanael ist es so, dass er vom Wahnsinn befreit ist bzw. auf dem Weg der Besserung ist, da er anfängt sich nur auf Clara zu konzentrieren. Jedoch wird durch den Brand in seiner Wohnung erreicht, dass er an seinen Trauma erinnert wird und so in seine Wahnwelt verfällt. Er hat ebenfalls keinen Einfluss, sondern erleidet negative Konsequenzen durch fremden Einfluss, dem er nicht entkommen kann. Auch bei Nathanael ist der Einfluss einer Naturkatstrophe festzustellen, wobei jedoch die eine Veränderung auslösende Katastrophe der Brand seiner Wohnung ist. Der Brand verursacht, dass Nathanael ,,dem Professor Spalanzani gegenüber wohnt[.]“ (Z. 525 f.) und nun dauernd aus seinem Fenster blickt in das Zimmer, ,,wo oft Olimpia einsam saß“ (Z. 527). Zunächst mit ,,Clara im Herzen, blieb ihm die steife, starre Olimpia höchst gleichgültig“ (Z.532 f.), jedoch als Coppola erneut an seiner Haustüre klopft und Nathanael sich ,,seiner kindischen Gespensterfurcht“ (Z. 538) widersetzen möchte, öffnet er Coppola die Tür. Jedoch wird seine Wahnvorstellung wieder hervorgerufen, als Coppola ihm Brillen bzw. ein Fernglas anbietet und dabei sagt ,,sköne Oke!“ (Z. 543) und Nathanael bildet sich darauf hin ein ,,[t]ausend Augen blickten und zuckten krampfhaft“ (Z. 548). Schließlich kauft Nathanael ein Perspektiv von Coppola ab, welches dazu führt, dass er nicht mehr ,,von Olimpias verführerischem Anblick“ (Z. 587) los kommt und sich schließlich in sie verliebt und Zeit mit ihr verbringt, indem er ihr seine ,,Gedicht, Fantasien, Visionen, Romane, Erzählungen“ (Z. 716) vorstellt und Olimpia als ,,herrliche Zuhörerin“ (Z. 719) empfindet. Jedoch kann er dabei Realität von seiner Vorstellung nicht mehr trennen, da Olimpia nur eine Puppe ist und er dies nicht bemerkt, sondern erst als Spalanzani und Coppola sich um Olimpias Augen streiten. Dies führt dazu, dass Nathanael durchdreht schwer krank wird. Als er im Haus seines Vaters aufwacht, schein Nathanael genesen. Bei einem Spaziergang mit Clara jedoch, als beide auf dem Turm stehen, greift Nathanael nochmals zu dem Perspektiv und erkennt, dass Clara ,,vor dem Glase“ (Z. 843) steht, wobei sein Wahn wieder hervor gerufen wird und er anfängt durchzudrehen und schreit ,,‘Holzpüppchen dreh dich‘“(Z. 847) und versucht Clara den Turm runterzuschubsen, was ihm jedoch nicht gelingt. Zuletzt meint er noch Coppelius in der Menschenmenge zu sehen und darauf hin springt Nathanael selbst ,,über das Geländer“ (Z. 867) und während er stirbt, sieht er Coppelius in der Menschenmenge verschwinden. Also hat auch hier, wie bei Gottfried Klausen, eine Katastrophe zur Verstärkung des Wahns und dem Ende der Geschichte beigetragen bzw. war der Auslöser. Wäre seine Wohnung nämlich nicht abgebrannt, wäre Coppola eventuell nicht zu seiner Wohnung gekommen und Nathanael hätte auch nicht die Möglichkeit gehabt Olimpia zu beobachten, wodurch durch das Erfahren, dass sie eine Puppe ist, sein Wahnsinn verstärkt worden ist und dies schließlich durch die kleinste Erinnerung daran dazu führt, dass er sich selbst umbringt.
- Die beiden letzten Abschnitte sind schon richtig gut!