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Hinrichs: Unterschied zwischen den Versionen

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Zusammenfassend ist zusagen, dass der Autor nach der Einleitung über das Zusammentreffen verschiedener Kulturen und Sprachen, was Auswirkungen auf die deutsche Sprache hat, Sprachverluste, wie der Verlust der Fälle oder Endungen, thematisiert und dabei Auswirkungen auf die jungen Generationen sieht und das Bewusstsein für die korrekte Sprache sowie die Grammatik in der Sprache abnimmt. Dabei befürchtet er nicht nur Auswirkungen auf Sprachfähigkeit der Individuen sondern auch Auswirkungen auf das Fach Deutsch in der Schule. Diese Problematik erläutert Hinrichs anhand von Metaphern und Beispiele, die diese Aspekte belegen. Auch die Hypotaxen tragen zu diesem erklärenden Charakter zu der Problematik bei.
 
Zusammenfassend ist zusagen, dass der Autor nach der Einleitung über das Zusammentreffen verschiedener Kulturen und Sprachen, was Auswirkungen auf die deutsche Sprache hat, Sprachverluste, wie der Verlust der Fälle oder Endungen, thematisiert und dabei Auswirkungen auf die jungen Generationen sieht und das Bewusstsein für die korrekte Sprache sowie die Grammatik in der Sprache abnimmt. Dabei befürchtet er nicht nur Auswirkungen auf Sprachfähigkeit der Individuen sondern auch Auswirkungen auf das Fach Deutsch in der Schule. Diese Problematik erläutert Hinrichs anhand von Metaphern und Beispiele, die diese Aspekte belegen. Auch die Hypotaxen tragen zu diesem erklärenden Charakter zu der Problematik bei.
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== Carina ==
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Der vorliegende Sachtext „Hab isch gesehen mein Kumpel- Wie die Migration die deutsche Sprache verändert hat“, welcher von Uwe Hinrichs im Jahre 2012 veröffentlicht wurde, behandelt das Thema des deutschen Sprachwandels in der heutigen Zeit.
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Der zu analysierende Text lässt sich allgemein in vier Sinnabschnitte einteilen. Der erste Sinnabschnitt (Z.1-20) dient als eine Einführung in die von Uwe Hinrichs behandelte Thematik. Der Zweite bzw. erste Hauptteil des Textes (Z.21-57) bezieht sich auf die Ursache des Wandels der deutschen Sprache im Alltag. Der darauffolgende Hauptteil (Z.58-106) beschäftigt sich mit der Einwirkung von Migranten auf die deutsche Sprache. Das Schlusswort bildet den letzten Abschnitt des Sachtextes (Z.106-120).
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Der Text beginnt mit der These, dass „der deutsche Sprachraum […] seit je und von allein Seiten von fremden Sprachen und Kulturen umgeben [sei]“ (Z.1f.), um zu verdeutlichen, dass das Erlernen von mehreren Sprachen nicht erst seit der heutigen Zeit existiert. Dies wird zunächst nicht näher erläutert, jedoch wird die Behauptung durch die adversative Konjunktion „[t]rotzdem“ (Z.3) relativiert. Der darauffolgende Satzbestandteil „[…] haben die Deutschen in der Nachkriegszeit und zur Zeit des Wirtschaftswunders vor allem die weiche Variante des Sprachkontaktes kennengelernt-nämlich gesteuert, kulturell abgefedert und ohne wirkliche soziale Konsequenzen“ (Z.3ff.) akzentuiert, dass die Deutschsprachler bewusst an Mehrsprachigkeit, unter anderem aufgrund der Globalisierung,  herangeführt worden und schon damals mit Abweichungen von korrekter Grammatik in Kontakt gekommen sind. Diese Behauptung belegt Uwe Hinrichs an diversen Beispielen wie „[man] las englische Autoren, lernte in der Schule Französisch und Latein, reiste in den Ferien nach Ibiza und begegnete später allenfalls ein paar Gastarbeitern, die meistens nur gebrochen Deutsch sprachen“ (Z.8ff).  Der Autor bezieht seine Beispiele aus dem Alltag, um seine Behauptung und seinen komplexen Gedankengang den Lesern verständlich zu machen. Auffällig ist hier die sich durch den kompletten Text ziehende hypotaktische Syntax, welche die erläuternde Rolle von Uwe Hinrichs hervorhebt und zu einer detailreichen Erklärung verhilft. Des Weiteren erkennt man an der von Uwe Hinrichs benutzen Fachsprache, dass sich sein Sachtext an die intellektuelle Leserschaft richtet, welche ein besonderes Interesse für Sprache und für ihre Entwicklung haben.  Des Weiteren sei laut Hinrichs eine Quelle für Sprachveränderung, die Zeit ab den siebziger Jahren, welche „von fremden Menschen, Kulturen und Sprachen mitgeprägt und der Alltag auf eine unübersehbare Weise vielsprachig [gewesen sei]“ (Z.13). Schlussendlich zieht der Autor aus der Einführung in das Thema die Leitfrage „Wie […] haben die jüngsten Sprachkontakte das Deutsche verändert?“ (Z.19f.).
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Der eigentliche Hauptteil des Textes setzt mit der von Uwe Hinrichs aufgestellten These“ [d]as Erste, was eine Sprache verliert, ist das, was sie für einfache Kommunikationszwecke mit fremden Sprechern am allerwenigsten benötigt: Das sind die Fälle, die Endungen und die Regeln ihrer Verknüpfung. Was man nicht braucht, das schleift sich schnell ab“ (Z.21). Besonders fällt hier die von ihm benutze Ironie auf, da normalerweise die Sachen mit hohem Gebrauch abnutzen. Diesen Effekt der Vereinfachung der Sprachstruktur, belegt er an dem Beispiel des deutschen Journalisten und Autor Bastian Sicks, welcher, in seinem Bestseller „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“, den Sprachwandel thematisiert. In diesem kommt laut Uwe Hinrichs metaphorisch zum Ausdruck, dass „der Genitiv bereits einen aussichtslosen Kampf kämpft“ (Z.27), sodass er in der heutigen Zeit schon als überflüssig gilt.  Des Weiteren seien heutzutage auch die weiteren Fälle unnütz, was Hinrichs mit der Metapher „Aber auch Dativ und Akkusativ müssen Bastionen räumen“ (Z.29f.) erläutert. Um auf diese Problematik aufmerksam zu machen, benutzt er einige Beispiele für eine fehlerhafte deutsche Grammatik, um seiner Leserschaft zu verdeutlichen, dass die Fehlerzahl der deutschen Sprache fortgehend zunimmt (vgl. Z.31ff.).Uwe Hinrichs ist der Meinung, dass es nicht nur bei der Sprachpraxis einen Sprachwandel gebe, sondern behauptet, dass er sich auch auf die deutsche Rechtschreibung und Grammatik auswirkt. Diese These belegt er an dem Argument, dass „junge Leute oft gar nicht mehr wissen, wie es einmal korrekt lautete“ (Z.37). Aus diesem Grunde ließe sich der Sprachwandel auch in einer, von Hinrichs als Beispiel gewählte, Examensarbeit erkennen (vgl. Z.36f.). Da sich die junge Generation immer weniger an die Richtigkeit von einzelnen Grammatikregeln erinnern kann, geriete die eigentlich richtige Sprache immer mehr in Vergessenheit (vgl. Z.37ff.). Des Weiteren wertet der Autor ironisch bzw. kritisierend, dass „das mehrsprachige Milieu auf korrekte Deklination und genaue Endungen durchaus verzichten [kann], weil diese Art Grammatik nur Kodierungsenergie frisst, die woanders viel dringender gebraucht wird, beispielsweise um Defizite im Wortschatz auszugleichen“ (Z.41). Diese These akzentuiert, dass die Achtung der grammatikalisch korrekten Sprech- und Schreibweise immer weiter abnimmt und die Vereinfachung des kritisierten Sprachwandels laut dem Autor letztendlich nur eine Strategie mit Nichtmuttersprachlern besser und einfacher zu kommunizieren sei. Diese sei der Auslöser dafür, dass die deutschen Grammatikstrukturen immer mehr zerfallen würden, sodass der Autor vermutet, dass „viele Schulkategorien wie Konjunktiv, Plusquamperfekt oder vollendetes Futur […] in naher Zukunft wahrscheinlich kaum noch gebraucht [werden]“ (Z.54ff.).
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Der zweite Hauptteil des Sachtextes beginnt mit der These von Uwe Hinrichs, dass „eine zweite Quelle für Sprachveränderungen […] in den Herkunftssprachen der Migranten [liegen würde]“ (Z.58f.). Er bezieht sich auf die Tatsache, dass Einwanderer immer die Sprache ihres jeweiligen Gastlandes, in diesem Zusammenhang Deutschland, verändern und diese prägen würden (vgl. Z.62ff.). Dies erklärt der Autor mit dem Bezug auf die Linguistin Heike Wiese, die sich mit dem großstädtischen Kiezdeutsch befasst und Alltags- sowie Umgangssprache analysiert und diese mit  zahlreichen Beispielen wie „Ich geh Schule“ (Z.70) belegt. In diesem Beispiel fällt die Präposition weg. Auf die zahlreichen neudeutschen Ausdrücke folgt die Auswirkung auf die Muttersprachler, welche sich nach Hinrichs an diese Sprachweise anpassen und diese weiterführen (Z. 77ff.). Diese Auswirkung bezeichnet er als „foreigner talk“ (Z.88). Daraus schließt er, dass sich die Sprachstruktur des gesprochenen bald nicht mehr als richtig bzw. falsch erkannt werden kann, sodass „die Grenzen verschwimmen: Sprachkontakt führt immer zu Sprachvermischung und zu neuen Sprachstrukturen“ (Z.90ff.). Die für Muttersprachler ungewohnte Grammatikformen lassen sich anfangs als fehlerhaft identifizieren, jedoch sei dieser Prozess des Korrigierens nicht dauerhaft, da sich die zuvor als ungewohnt empfundenen Sprachvermischungen eilends als alltäglich und gewöhnlich betrachtet werden (vgl. Z.93ff.)“. Des Weiteren akkumuliert der Autor die neuen Sprachkulturen, welche sich durch die Kommunikation von Migranten heraus gebildet haben wie beispielsweise „die Grammatik ist reduziert, der innere Zusammenhalt der Satzteile gelockert, viele Regeln sind vereinfacht oder lösen sich ganz auf“ (Z.101 ff.). Die hier verwendete Aufzählung soll der Leserschaft die schwerwiegende Problematik der Vereinfachung der Sprache vor Augen führen, welche Auswirkungen auf das Schreiben sowie auf die Kommunikation hat.
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Die, auf die im Schlussteil aufmerksam gemachte, generelle Enthaltsamkeit der deutschen Linguisten gegenüber den Migrantensprachen argumentiert der Autor damit, dass sie aufgrund der allzu genauen Analyse von Sprachkonflikten in Deutschland als Diskrimminierungsmotive schlechthin beschuldigt werden können. Laut dem Autor sei jedoch genau diese Analyse der Sprachkontakten ein Projekt Deutsche und Migranten zu vereinen, wodurch eine offene Gesellschaft zu realisieren wäre (vgl. Z.113ff.).Der letzte Satz seines Textes wurde aus dem ersten Hauptteil repetiert und besagt, dass „[w]as man nicht braucht, das schleift sich in der Sprache schnell ab“ (Z.119f.), um nochmals kritisch auf den Verlust korrekter Grammatik aufmerksam zu machen.
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Auf der Basis der hier vorliegenden Analyse kommt man zu dem Ergebnis, dass Hinrich auf den rapiden ansteigenden Sprachwandel aufmerksam machen möchte und führt dementsprechend viele negative Seiten in Bezug der Sprachveränderung auf. Uwe Hinrichs veranschaulicht der Leserschaft anhand von Ironie und Metaphern seine kritische Denkweise auf das Thema der, durch die Migration als Ursprung verursachte, Vereinfachung der deutschen Sprache.

Version vom 3. September 2018, 16:28 Uhr

Analyse eines Sachtextes

Ziel der Analyse ist die Darstellung der Textaussagen auf inhaltlicher, formaler sowie sprachlicher Ebene, d. h. die Beantwortung der Fragen:

1. Was sagt der Text aus, wie lauten seine Textintentionen?

2. Was trägt sein Aufbau zum Verständnis bei?

3. Welche Sprache wird verwendet, was bedeutet diese für das Textverständnis?

Vorbereitung: Lesen und Bearbeiten des Textes (Wichtiges markieren, notieren, in SA gliedern)

Verschriftlichung

1. Einleitung

Themasatz (enthält Textart, z. B. Reportage, Kommentar, wissenschaftlicher Sachtext, Rezension, usw.), Titel, Autor, Quelle, Entstehungszeit (ev. Kontext der Epoche), Thema

2. Hauptteil (inhaltliche, formale und sprachliche Analyse)

Aufbau des Textes: Gliederung in Sinnabschnitte, deren Themen/Funktionen Darstellung und Deutung exemplarischer Textstellen inhaltlich (Was wird ausgesagt, was bedeutet das?), formal und sprachlich (Gedankenfolge, Wie wird es ausgesagt? Z. B. durch sprachliche Mittel, als These, Argument, Wertung, Verwendung von Zitaten?, Wortwahl, Was bedeutet diese sprachliche Form der Aussage für das Textverständnis?) wechselseitige Beziehungen zwischen Inhalt, Sprache und Form korrekte Zitierweise

3. Schluss

Reflektierte Schlussfolgerung: kurze Zusammenfassung der wesentlichen Analyseergebnisse, ggf. persönliche Einschätzung

Inhaltsverzeichnis

Lorena

Bei dem vorliegenden Text mit dem Titel „Hab isch gesehen mein Kumpel – Wie die Migration die deutsche Sprache verändert hat“, verfasst von Uwe Hinrichs und veröffentlicht im Jahre 2012, handelt es sich um einen Sachtext zum Thema Sprachverlust. Ein möglicher Intentionsaspekt ist auf den drohenden Sprachverlust aufmerksam zu machen und die Leser dafür zu sensibilisieren.

Der Sachtext lässt sich in eine Einführung (Z. 1 – 20), einen Hauptteil (Z. 21 – 106) und ein Schlusswort (Z. 107 – 120) gliedern, wobei der Hauptteil ebenso aus zwei Komponenten besteht. Der zu analysierende Text setzt mit der Auffassung „Der deutsche Sprachraum ist seit je und von allen Seiten von fremden Sprachen und Kulturen umgeben“ (Z. 1 ff.) ein. Diese Auffassung wird zunächst nicht näher erläutert oder begründet. Die nächste Aussage wird von der adversativen Konjunktion „[t]rotzdem“ (Z. 3) eingeleitet und steht somit im Kontrast zur vorherigen Auffassung. Die Aussage wird fortgeführt mit „haben die Deutschen in der Nachkriegszeit und zur Zeit des Wirtschaftswunders vor allem die weiche Variante des Sprachenkontakts kennengelernt – nämlich gesteuert, kulturell abgefedert und ohne wirkliche soziale Konsequenzen“ (Z. 3 ff.), was bedeutet, dass es sich um einen unbewusst ablaufenden Prozess gehandelt haben muss. Dies wird ebenfalls durch verschiedene Beispiele, wie „[m]an las englische Autoren, lernte in der Schule Französisch und Latein, reiste in den Ferien nach Ibiza und begegnete später allenfalls ein paar Gastarbeitern, die nur gebrochen Deutsch sprachen“ (Z. 8 ff.), aus dem Alltag der Menschen in der damaligen Zeit gestützt. Besonders in den siebziger Jahren wurde Deutschland, laut dem Autor, „tiefgreifend von fremden Menschen, Kulturen und Sprachen mitgeprägt und der Alltag auf eine unübersehbare Weise vielsprachig wird“ (Z. 15 ff.). Am Schluss dieser Einführung formuliert Hinrichs die Leitfrage seines Textes „Wie […] haben die jüngsten Sprachkontakte das Deutsche verändert?“ (Z. 19 f.), auf die er im anschließenden Hauptteil näher eingeht.

Der Hauptteil (Z. 21 – 106) lässt sich in zwei Abschnitte gliedern, in denen sich der Autor jeweils auf eine Quelle des Sprachverlustes bezieht. Der erste Abschnitt (Z. 21 – 57) thematisiert die Sprachveränderung durch die alltägliche Situation mit anderen Sprachen oder Sprechern. Im zweiten Abschnitt (Z. 58 – 106) wird die Vermischung der beiden Sprachen im Alltag dargelegt. Hinrichs leitet den ersten Abschnitt mit der These „Das Erste, was eine Sprache verliert, ist das, was sie für einfache Kommunikationszwecke mit fremden Sprechern am allerwenigsten benötigt: Das sind die Fälle, die Endungen und die Regeln ihrer Verknüpfung“ (Z. 21 ff.). Diese These stützt der Autor durch unterschiedliche Belege. Zunächst verweist er auf „Bastian Sicks Bestseller[.]“ (Z. 26 f.), die nach der Auffassung des Autors darlegen, dass „der Genitiv bereits einen aussichtslosen Kampf kämpft“ (Z. 27 f.). Bastian Sick ist ein deutscher Journalist, Autor und Entertainer, der durch seine Kolumne „Zwiebelfisch“ bei SPIEGEL ONLINE und die daraus entstanden Bücher, wie beispielsweise „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“ oder „Happy Aua“, in denen er den Sprachverlust thematisiert, bekannt.


Sarah

Der Sachtext „Vielsprachigkeit als Motor des Sprachwandels: Hab isch gesehen mein Kumpel – Wie Migration die deutsche Sprache verändert hat“, welcher von Uwe Hinrichs geschrieben und im Jahre 2012 veröffentlicht wurde, thematisiert den Verlust korrekter Grammatik in Abhängigkeit von der steigenden Migrationsrate in Deutschland.

Im Allgemeinen ist der Text in sechs größere Sinnabschnitte unterteilt, welche durch eine Einleitung, dem ersten Abschnitt, und ein repetierendes Schlusswort umrahmt werden. In den verschiedenen Abschnitten arbeitet der Autor das Problem, wie auch die Ursachen des Sprachwandels detailliert heraus und stellt diese dar. Dabei nennt er besonders den Wandel und den Verlust der deutschen Sprache und Grammatik sowie den Einfluss der Sprache der Migranten, die immer mehr in die deutsche Alltagssprache mit einfließt.

Zu Beginn geht der Autor auf die Thematik ein und erläutert die Mehrsprachigkeit und deren Veränderung im Laufe der Zeit kurz in einer Einleitung. So stellt er zu Beginn heraus, dass „Der deutsche Zeitraum […] seit je und von allen Seiten von fremden Sprachen und Kulturen umgeben“ (Z. 1 ff. ) sei, die Mehrsprachigkeit im Allgemeinen also keine Neuerfindung der heutigen Welt sei. Jedoch differenziert er diese Aussage weiter, da sich, trotz der fortwährenden Existenz der Mehrsprachigkeit, doch etwas mit der Zeit geändert habe. So haben „die Deutschen in der Nachkriegszeit und zur Zeit des Wirtschaftswunders vor allem die weiche Variante des Sprachenkontakts kennengelernt“ (Z. 3 ff. ). Durch diese Aussage intendiert Hinrichs gleich zu Beginn eine bestehende Problematik und Schwierigkeit im Wandel der heutigen Zeit. Um dies noch einmal zu unterstreichen, beschreibt er den früheren Sprachwandel akkumulierend und in Teilen metaphorisch als „gesteuert, kulturell abgefedert und ohne wirkliche soziale Konsequenzen“ (Z. 7). Somit sei dieser Sprachwandel gewissermaßen gewollt und notwendig gewesen, was sich auf die Aufteilung Deutschlands auf Frankreich, Amerika, Großbritannien und Russland rückführen lässt. Als Beispiele dafür nennt er so in Folge auch das Lesen „englische[r] Autoren“ (Z. 8 f. ), das Schul- „Französisch“ (Z. 9) und andere. Diese Detailliertheit, die durch die Vielzahl an Beispielen geschaffen wird, sowie der im ersten Abschnitt bereits erkennbare hypotaktische Satzbau dienen dem Autor dabei zur genauen Erläuterung der Thematik, sodass der Text aufschlussreicher wird. Im folgenden macht der Autor dann Gebrauch vom Vergleich zwischen früher und heute, um die Problematik des heutigen Sprachwandels heraus zu kristallisieren. So erfahren die Deutschen seit den Siebzigern erstmals „wie es ist, wenn das Leben im eigenen Land wirklich tiefgreifend von fremden Menschen, Kulturen und Sprachen mitgeprägt und der Alltag auf eine unübersehbare Weise vielsprachig wird“ (Z. 14 ff. ).

Auf diese Einleitung hin stellt der Autor dann die Frage auf, „Wie […] die jüngsten Sprachkontakte das Deutsche verändert“ (Z. 19 f. ) haben und leitet somit zum Hauptteil und der eigentlichen Thematik über. Betrachtet man also den allgemeinen Aufbau, so verleiht der Autor dem Text durch Einleitung und Schluss sowie Überleitungen zwischen den verschiedenen Absätzen Struktur und ordnet dem Hauptteil so auch letztlich eine höhere Relevanz zu. Ziemlich abrupt setzt er auf diese Frage hin im ersten Absatz des Hauptteils (Z. 21-40) mit der etwas hyperbolischen Aussage „Das Erste, was eine Sprache verliert, ist das, was sie […] am allerwenigsten benötigt: […] die Fälle, die Endungen und die Regeln ihrer Verknüpfung“ (Z. 21 ff. ) ein. In Anbetracht des gesamten Textes fällt hier eine gewisse Ironie des Autors auf, da dieser letztlich eben die Fälle usw., also die deutsche Grammatik, für wichtig befindet. Diese Ironie wird jedoch im Folgesatz „Was man nicht braucht, das schleift sich schnell ab“ (Z. 25 f. ) noch bestärkt, da sich im Normalfall gerade die Dinge abnutzen, von denen man Gebrauch macht. In diesem Kontext intendiert Hinrichs also viel eher die Wichtig- und Notwendigkeit der Grammatik als deren Nichtigkeit. Um diese Intention noch einmal tiefgreifender zu erläutern, greift er in Folge dessen einige, seine Aussagen bekräftigende Beispiele auf. Zu Beginn „Bastian Sicks Bestseller“ (Z. 26 f. ) über den „aussichtslosen Kampf“ (Z. 28) des Genitivs, gemeint hier: „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“. Als Beispiel nennt er bezüglich dieses Buches den grammatikalisch falschen Ausdruck „`das Haus von meinem Vater`“ (Z. 29), einen im Dativ stehenden Ausdruck, der eigentlich im Genitiv verfasst werden müsste, um die Problematik darzustellen. So muss jedoch nicht nur der Genitiv metaphorisch, sondern auch der „Dativ und Akkusativ […lichen] Bastionen räumen“ (Z. 29 f. ). Auch hierfür nennt er im Anschluss eine Aneinanderreihung fälschlicher Sätze, um die Problematik noch einmal verstärkt zu verdeutlichen und ein wenig mehr Nähe zu diesem Thema zu schaffen. Laut Hinrichs läge das Problem jedoch gar nicht nur darin, dass man seine beispielhaften Ausdrücke „überall hören“ (Z. 35 ) könne, sondern dass diese „zum Teil, auch in Examensarbeiten, schon so geschrieben“ (Z. 35 f. ) würden. Grund dafür sei das fehlende Grundwissen über die korrekte Ausdrucksweise (vgl. Z. 37 f. ), welche Hinrichs anhand seiner Beispiele im Folgenden darlegt, um Verständnis für die Fehler in deutscher Sprache zu schaffen, die, wie sich in seinen Aussagen erkennen lässt, stetig zunehmen. Somit schafft er innerhalb des Korrigierens der Beispielsätze Aufmerksamkeit für von vielen nicht einmal bemerkte Fehler.

Im Folgeabschnitt und somit dem zweiten Hauptabschnitt des Textes (Z. 41-57) geht Hinrichs verstärkt auf die Ursachen dieser Problematik ein, indem er diese wertend in Nutzung einiger Ironie schildert. So stellt er gleich zu Beginn seine Meinung dar, dass „Das mehrsprachige Milieu […] auf korrekte Deklination und genaue Endungen durchaus verzichten“ (Z. 41 ff. ) könne, was in der Ausdrucksweise bereits von einer gewissen Kritik an dieser Tatsache zeugt. Viel deutlicher wird die Ausübung dieser Kritik jedoch erst im folgenden Satzteil, indem er die Grammatik auf sehr ironische Weise als Fresser von „Kodierungsenergie […], die woanders viel dringender gebraucht wird, beispielsweise um Defizite im Wortschatz auszugleichen“ (Z. 43 ff. ), akzentuiert. Besonders kritisiert der Autor hier rückblickend auf die Einleitung die heutige Zeit und gewissermaßen auch gerade die jungen Leute, deren Grammatik somit nicht alleine die Problematik darstelle. Insgesamt nehme so die gesamte Sprachkompetenz inklusive des Wortschatzes ab. Somit sei es bereits energieaufwendig, die richtigen Worte zu finden. Jedoch sei dieser Sprachverlust letztlich nur Anlass und Grund dafür „die Sprachstrukturen zu vereinfachen, um das Kommunizieren mit Nichtmuttersprachlern zu erleichtern“ (Z. 50 ff. ), somit im Sinne der, die die korrekte Sprache nicht mehr nutzen, sinnig. Dass Hinrichs jedoch weniger von dieser Denkweise hält, stellt sich in seiner ironischen Ausdrucksweise dar, mit welcher er gerade die Aufrechterhaltung der Grammatik als wichtiges Element der deutschen Sprache intendiert. Auch wenn die Migration ausschlaggebender Grund für diesen Sprachverlust sei und „das Deutsche zurzeit viel Grammatik“ (Z. 53) abbaue, sei es, den Gesamttext betrachtet, ein deutlicher Sprachverlust, den der Autor als schade herauskristallisiert. So führt er abschließend die Vermutung an, dass es „Konjunktiv, Plusquamperfekt oder vollendetes Futur […] in naher Zukunft wahrscheinlich kaum noch gebraucht“ (Z. 54 ff. ) würden. In dieser Aussage gibt er demnach eine Vorausahnung darauf, was passieren würde, wenn es mit der Sprache so weitergeht.

Zusammenfassend intendiert Hinrichs, wie schwerwiegend und schnell fortschreitend der Sprachwandel ist und führt in diesem Kontext besonders die negativen Fassetten auf, wie die Auswirkung aufs Schreiben und Sprechen der Menschen. Auch wenn viele letztlich die Migration als Grund für die Vereinfachung der Sprache ansehen, zeigt Hinrich besonders durch die Verwendung von Ironie und Metaphern, dass die Grammatik metaphorischer Weise dem Tode geweiht sei. Insgesamt wird dabei besonders seine kritische Sicht auf diese Thematik deutlich.


Diana

Bei dem vorliegenden Text von Uwe Hinrichs mit dem Titel ,,Hab isch gesehen mein Kumpel – Wie die Migration die deutsche Sprache verändert hat“ handelt es sich um einen Sachtext, welches im Jahr 2012 veröffentlicht wurde. Thematisiert wird der Sprachverlust im Deutschen.

Grundsätzlich lässt sich der Sachtext in 6 Sinnabschnitte gliedern, wobei der Autor in diesen den Verlust der Sprache und vor allem der Grammatik erläutert, sowie die Ursachen und die möglichen Auswirkung des Sprachverlust. In Zusammenhang sieht er dabei vor allem die Sprache der Migranten, die Deutsche dann teilweise auch übernehmen. Bereits der Titel des Sachtextes ,,Hab isch gesehen mein Kumpel – Wie die Migration die deutsche Sprache verändert hat“ verdeutlicht dabei bereits den Sprachverlust, da der erste Teil des Titels grammatikalisch falsch ist und außerdem der zweite Teil bereits aussagt, dass die Migration den Sprachverlust mitgeprägt hat.

Der erste Sinnabschnitt (vgl. Z. 1 - 20) des Sachtextes stellt die Einleitung in das Thema dar, wobei der Abschnitt mit der Aussage der deutsche Sprachraum sei ,,seit je und von allen Seiten von fremden Sprachen und Kulturen umgeben“ (Z. 1 ff.), wobei die Deutschen ,,die weiche Variante des Sprachenkontakts kennengelernt“ (Z. 5 f.) haben. Durch die adversative Konjunktion ,,[t]rotzdem“ (Z. 3) wird der Gegensatz zu der ersten Aussage eingeleitet, nämlich, dass die Deutschen zwar schon immer von fremden Sprachen umgeben sei, jedoch der Sprachkontakt ,,gesteuert, kulturell abgefedert und ohne wirkliche soziale Konsequenzen“ (Z. 7 f.) existierte. Um diese Aussage zu veranschaulichen und zu belegen nennt der Autor Beispiele, wie, dass ,,englische Autoren“ (Z. 8 f.) gelesen wurden oder ,,Französisch“ (Z. 9) gelernt wurde. Als nächstes stellt Hinrichs die These auf, dass ,,[s]eit den siebziger Jahren jedoch“ (Z. 13) Deutschland ,,von fremden Menschen, Kulturen und Sprachen mitgeprägt und der Alltag auf eine unübersehbare Weise vielsprachig wird“ (Z. 16 ff.) , wobei dies bedeutet , dass fremde Sprachen nun Auswirkungen auf den deutschsprachigen Raum hat im Gegensatz zu der vorherigen Situation in Deutschland, wo eine es nur einen leichten Sprachkontakt gegeben hat. Diese Aussage stellt die These des Autors dar, die er im Folgenden näher erläutert. Das Adjektiv ,,unübersehbar“ ( ebd.) in Bezug auf die Mehrsprachigkeit verdeutlicht dabei die Vielzahl an Sprachen die gesprochen werden innerhalb des eigentlich deutschsprachigen Raums und soll dabei hervorbringen, dass Vielzahl der Sprachen nicht durchschaubar ist aufgrund des Zusammentreffens verschiedener Kulturen. Die nächste gestellte Frage des Autors ,,Wie […] haben die jüngsten Sprachkontakte das Deutsche verändert?“ (Z. 19 f.) stellt einerseits die Überleitung zum nächsten Sinnabschnitt und somit zu den konkreten Folgen des Einflusses mehrerer Kulturen und Sprachen als auch seine These, die Sprachkontakte haben das Deutschen verändert, dar.

Der zweite Sinnabschnitt (vgl, Z. 21 - 57) beginnt mit der These, dass das ,,Erste, was eine Sprache verliert, ist […], was sie für einfache Kommunikationszwecke mit fremden Sprechern am allerwenigsten benötigt“ (Z. 21 ff.). Dabei sei dies in der deutschen Sprache ,,Fälle, die Endungen und die Regeln ihrer Verknüpfungen“ (Z. 24 f.), wobei er diese Verluste als nächstes konkretisiert und Beispiele nennt, um seine These zu belegen und diese zu veranschaulichen. Denn er nennt ein Beispiel für diese Art des Sprachverlustes, in dem einen Bezug zu ,,Bastian Sicks Bestsellern“ (Z. 26 f.) nimmt und auf den Verlust des Genitivs hinweist. Die Metapher, der Genitiv kämpfe ,,einen aussichtslosen Kampf“ (Z. 28), bringt hervor, dass der Genitiv kaum noch verwendet wird und schließlich völlig aus der deutschen Sprache verschwinden wird. Dies untermauert er mit dem Beispiel ',,das Haus von meinem Vater ' (Z. 29), um die Auswirkung des Verlust des Genitivs vor Augen zu führen. Er verweist aber auch darauf hin, dass auch ,,Dativ und Akkusativ […] Bastionen räumen“ (Z. 29 f.) müssen, wobei diese Metapher ebenfalls darauf hindeutet, dass diese beiden Kasus nicht verwendet werden und die korrekte Anwendung der Fälle sich nicht mehr in der Sprache der Menschen durchsetzt. Auch dies belegt bzw. unterstützt Hinrichs mit Beispielen ( vgl. Z. 31 ff.), um das Problem des Verlustes zu verdeutlichen. Als Konsequenz der verbreiteten fehlerhaften Grammatik nennt er, dass ,,junge Leute oft gar nicht mehr wissen, wie es einmal korrekt lautete“ (Z. 37 f.), also somit der Sprachverlust bereits Auswirkungen auf die nächsten Generationen hat und somit der korrekte Sprachgebrauch wahrscheinlich verloren gehe. Zur Verdeutlichung und unter Mauerung seiner These nennt er nun die zuvor genannten Beispiele, nun in der grammatikalisch richtigen Version, um die Fehler der vorherigen Sätze zu verdeutlichen. Auffällig ist, dass der Autor einen hypotaktischen Satzbau verwendet, was den erklärenden und erläuternden Charakter des Textes verdeutlicht. Als nächstes erklärt der Autor den nächsten Aspekt des Sprachverlusts nämlich, den Verlust von ,,korrekte[n] Deklination[en] und genaue[n] Endungen“ (Z. 41 f.) und sieht dabei die Ursache dabei, dass dies ,,nur Kodierungsenergie frisst, die woanders viel dringender gebraucht wird“ (Z. 43 f.) und letztendlich dahinter ,,nur die Strategie [steckt], die Sprachstrukturen zu vereinfachen, um das Kommunizieren mit Nichtmuttersprachlern zu erleichtern“ (Z. 50 ff.), wobei er hier die Ursache für den Sprachverlust herausstellt. Diese Strategie sei der Grund weshalb ,,das Deutsche zurzeit viel Grammatik“ (Z. 53) abbaue und der Autor befürchtet oder vermutet, dass ,,viele Schulkategorien wie Konjunktiv“ (Z. 54) in der Zukunft ,,kaum noch gebraucht“ (Z. 56 f.) werden. Damit deutet er auch an, dass der Sprachverlust nicht nur innerhalb der Alltagssprache oder der Sprachfähigkeit der Menschen Einfluss hat, sondern die Möglichkeit bestehe, dass sich der Sprachverlust auch in Schulen Konsequenzen haben könnte, sodass das Deutsche nicht mehr richtig unterrichtet werden würde.

Zusammenfassend ist zusagen, dass der Autor nach der Einleitung über das Zusammentreffen verschiedener Kulturen und Sprachen, was Auswirkungen auf die deutsche Sprache hat, Sprachverluste, wie der Verlust der Fälle oder Endungen, thematisiert und dabei Auswirkungen auf die jungen Generationen sieht und das Bewusstsein für die korrekte Sprache sowie die Grammatik in der Sprache abnimmt. Dabei befürchtet er nicht nur Auswirkungen auf Sprachfähigkeit der Individuen sondern auch Auswirkungen auf das Fach Deutsch in der Schule. Diese Problematik erläutert Hinrichs anhand von Metaphern und Beispiele, die diese Aspekte belegen. Auch die Hypotaxen tragen zu diesem erklärenden Charakter zu der Problematik bei.

Carina

Der vorliegende Sachtext „Hab isch gesehen mein Kumpel- Wie die Migration die deutsche Sprache verändert hat“, welcher von Uwe Hinrichs im Jahre 2012 veröffentlicht wurde, behandelt das Thema des deutschen Sprachwandels in der heutigen Zeit.

Der zu analysierende Text lässt sich allgemein in vier Sinnabschnitte einteilen. Der erste Sinnabschnitt (Z.1-20) dient als eine Einführung in die von Uwe Hinrichs behandelte Thematik. Der Zweite bzw. erste Hauptteil des Textes (Z.21-57) bezieht sich auf die Ursache des Wandels der deutschen Sprache im Alltag. Der darauffolgende Hauptteil (Z.58-106) beschäftigt sich mit der Einwirkung von Migranten auf die deutsche Sprache. Das Schlusswort bildet den letzten Abschnitt des Sachtextes (Z.106-120).

Der Text beginnt mit der These, dass „der deutsche Sprachraum […] seit je und von allein Seiten von fremden Sprachen und Kulturen umgeben [sei]“ (Z.1f.), um zu verdeutlichen, dass das Erlernen von mehreren Sprachen nicht erst seit der heutigen Zeit existiert. Dies wird zunächst nicht näher erläutert, jedoch wird die Behauptung durch die adversative Konjunktion „[t]rotzdem“ (Z.3) relativiert. Der darauffolgende Satzbestandteil „[…] haben die Deutschen in der Nachkriegszeit und zur Zeit des Wirtschaftswunders vor allem die weiche Variante des Sprachkontaktes kennengelernt-nämlich gesteuert, kulturell abgefedert und ohne wirkliche soziale Konsequenzen“ (Z.3ff.) akzentuiert, dass die Deutschsprachler bewusst an Mehrsprachigkeit, unter anderem aufgrund der Globalisierung, herangeführt worden und schon damals mit Abweichungen von korrekter Grammatik in Kontakt gekommen sind. Diese Behauptung belegt Uwe Hinrichs an diversen Beispielen wie „[man] las englische Autoren, lernte in der Schule Französisch und Latein, reiste in den Ferien nach Ibiza und begegnete später allenfalls ein paar Gastarbeitern, die meistens nur gebrochen Deutsch sprachen“ (Z.8ff). Der Autor bezieht seine Beispiele aus dem Alltag, um seine Behauptung und seinen komplexen Gedankengang den Lesern verständlich zu machen. Auffällig ist hier die sich durch den kompletten Text ziehende hypotaktische Syntax, welche die erläuternde Rolle von Uwe Hinrichs hervorhebt und zu einer detailreichen Erklärung verhilft. Des Weiteren erkennt man an der von Uwe Hinrichs benutzen Fachsprache, dass sich sein Sachtext an die intellektuelle Leserschaft richtet, welche ein besonderes Interesse für Sprache und für ihre Entwicklung haben. Des Weiteren sei laut Hinrichs eine Quelle für Sprachveränderung, die Zeit ab den siebziger Jahren, welche „von fremden Menschen, Kulturen und Sprachen mitgeprägt und der Alltag auf eine unübersehbare Weise vielsprachig [gewesen sei]“ (Z.13). Schlussendlich zieht der Autor aus der Einführung in das Thema die Leitfrage „Wie […] haben die jüngsten Sprachkontakte das Deutsche verändert?“ (Z.19f.).

Der eigentliche Hauptteil des Textes setzt mit der von Uwe Hinrichs aufgestellten These“ [d]as Erste, was eine Sprache verliert, ist das, was sie für einfache Kommunikationszwecke mit fremden Sprechern am allerwenigsten benötigt: Das sind die Fälle, die Endungen und die Regeln ihrer Verknüpfung. Was man nicht braucht, das schleift sich schnell ab“ (Z.21). Besonders fällt hier die von ihm benutze Ironie auf, da normalerweise die Sachen mit hohem Gebrauch abnutzen. Diesen Effekt der Vereinfachung der Sprachstruktur, belegt er an dem Beispiel des deutschen Journalisten und Autor Bastian Sicks, welcher, in seinem Bestseller „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“, den Sprachwandel thematisiert. In diesem kommt laut Uwe Hinrichs metaphorisch zum Ausdruck, dass „der Genitiv bereits einen aussichtslosen Kampf kämpft“ (Z.27), sodass er in der heutigen Zeit schon als überflüssig gilt. Des Weiteren seien heutzutage auch die weiteren Fälle unnütz, was Hinrichs mit der Metapher „Aber auch Dativ und Akkusativ müssen Bastionen räumen“ (Z.29f.) erläutert. Um auf diese Problematik aufmerksam zu machen, benutzt er einige Beispiele für eine fehlerhafte deutsche Grammatik, um seiner Leserschaft zu verdeutlichen, dass die Fehlerzahl der deutschen Sprache fortgehend zunimmt (vgl. Z.31ff.).Uwe Hinrichs ist der Meinung, dass es nicht nur bei der Sprachpraxis einen Sprachwandel gebe, sondern behauptet, dass er sich auch auf die deutsche Rechtschreibung und Grammatik auswirkt. Diese These belegt er an dem Argument, dass „junge Leute oft gar nicht mehr wissen, wie es einmal korrekt lautete“ (Z.37). Aus diesem Grunde ließe sich der Sprachwandel auch in einer, von Hinrichs als Beispiel gewählte, Examensarbeit erkennen (vgl. Z.36f.). Da sich die junge Generation immer weniger an die Richtigkeit von einzelnen Grammatikregeln erinnern kann, geriete die eigentlich richtige Sprache immer mehr in Vergessenheit (vgl. Z.37ff.). Des Weiteren wertet der Autor ironisch bzw. kritisierend, dass „das mehrsprachige Milieu auf korrekte Deklination und genaue Endungen durchaus verzichten [kann], weil diese Art Grammatik nur Kodierungsenergie frisst, die woanders viel dringender gebraucht wird, beispielsweise um Defizite im Wortschatz auszugleichen“ (Z.41). Diese These akzentuiert, dass die Achtung der grammatikalisch korrekten Sprech- und Schreibweise immer weiter abnimmt und die Vereinfachung des kritisierten Sprachwandels laut dem Autor letztendlich nur eine Strategie mit Nichtmuttersprachlern besser und einfacher zu kommunizieren sei. Diese sei der Auslöser dafür, dass die deutschen Grammatikstrukturen immer mehr zerfallen würden, sodass der Autor vermutet, dass „viele Schulkategorien wie Konjunktiv, Plusquamperfekt oder vollendetes Futur […] in naher Zukunft wahrscheinlich kaum noch gebraucht [werden]“ (Z.54ff.).

Der zweite Hauptteil des Sachtextes beginnt mit der These von Uwe Hinrichs, dass „eine zweite Quelle für Sprachveränderungen […] in den Herkunftssprachen der Migranten [liegen würde]“ (Z.58f.). Er bezieht sich auf die Tatsache, dass Einwanderer immer die Sprache ihres jeweiligen Gastlandes, in diesem Zusammenhang Deutschland, verändern und diese prägen würden (vgl. Z.62ff.). Dies erklärt der Autor mit dem Bezug auf die Linguistin Heike Wiese, die sich mit dem großstädtischen Kiezdeutsch befasst und Alltags- sowie Umgangssprache analysiert und diese mit zahlreichen Beispielen wie „Ich geh Schule“ (Z.70) belegt. In diesem Beispiel fällt die Präposition weg. Auf die zahlreichen neudeutschen Ausdrücke folgt die Auswirkung auf die Muttersprachler, welche sich nach Hinrichs an diese Sprachweise anpassen und diese weiterführen (Z. 77ff.). Diese Auswirkung bezeichnet er als „foreigner talk“ (Z.88). Daraus schließt er, dass sich die Sprachstruktur des gesprochenen bald nicht mehr als richtig bzw. falsch erkannt werden kann, sodass „die Grenzen verschwimmen: Sprachkontakt führt immer zu Sprachvermischung und zu neuen Sprachstrukturen“ (Z.90ff.). Die für Muttersprachler ungewohnte Grammatikformen lassen sich anfangs als fehlerhaft identifizieren, jedoch sei dieser Prozess des Korrigierens nicht dauerhaft, da sich die zuvor als ungewohnt empfundenen Sprachvermischungen eilends als alltäglich und gewöhnlich betrachtet werden (vgl. Z.93ff.)“. Des Weiteren akkumuliert der Autor die neuen Sprachkulturen, welche sich durch die Kommunikation von Migranten heraus gebildet haben wie beispielsweise „die Grammatik ist reduziert, der innere Zusammenhalt der Satzteile gelockert, viele Regeln sind vereinfacht oder lösen sich ganz auf“ (Z.101 ff.). Die hier verwendete Aufzählung soll der Leserschaft die schwerwiegende Problematik der Vereinfachung der Sprache vor Augen führen, welche Auswirkungen auf das Schreiben sowie auf die Kommunikation hat.

Die, auf die im Schlussteil aufmerksam gemachte, generelle Enthaltsamkeit der deutschen Linguisten gegenüber den Migrantensprachen argumentiert der Autor damit, dass sie aufgrund der allzu genauen Analyse von Sprachkonflikten in Deutschland als Diskrimminierungsmotive schlechthin beschuldigt werden können. Laut dem Autor sei jedoch genau diese Analyse der Sprachkontakten ein Projekt Deutsche und Migranten zu vereinen, wodurch eine offene Gesellschaft zu realisieren wäre (vgl. Z.113ff.).Der letzte Satz seines Textes wurde aus dem ersten Hauptteil repetiert und besagt, dass „[w]as man nicht braucht, das schleift sich in der Sprache schnell ab“ (Z.119f.), um nochmals kritisch auf den Verlust korrekter Grammatik aufmerksam zu machen.

Auf der Basis der hier vorliegenden Analyse kommt man zu dem Ergebnis, dass Hinrich auf den rapiden ansteigenden Sprachwandel aufmerksam machen möchte und führt dementsprechend viele negative Seiten in Bezug der Sprachveränderung auf. Uwe Hinrichs veranschaulicht der Leserschaft anhand von Ironie und Metaphern seine kritische Denkweise auf das Thema der, durch die Migration als Ursprung verursachte, Vereinfachung der deutschen Sprache.