Dieses Wiki, das alte(!) Projektwiki (projektwiki.zum.de)
wird demnächst gelöscht.
Bitte sichere Deine Inhalte zeitnah,
wenn Du sie weiter verwenden möchtest.
Gerne kannst Du natürlich weiterarbeiten
im neuen Projektwiki (projekte.zum.de).Digitale Mündigkeit: Unterschied zwischen den Versionen
K (Maria Eirich verschob Seite Digitale Mündigkeit nach Philosophisches Lernen, Lehren und Forschen/Digitale Mündigkeit) |
Aktuelle Version vom 7. Dezember 2018, 21:19 Uhr
Was ist Mündigkeit, brauchen wir Mündigkeit und was bedeutet digitale Mündigket? Gibt es eine besondere Form von Mündigkeit, die man im digitalen Raum benötigt?
Mündigkeit beschreibt das Vermögen einer Person zur Selbstbestimmung und Unabhängigkeit. Spätestens seit Immanuel Kant den Begriff der Aufklärung als „Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit“[1] definierte, ist die zentrale Bedeutung der Mündigkeit in der persönlichen Entwicklung eines Menschen zur Befähigung der eigenen Fürsorge festgesetzt.[2] Im Sinne der Aufklärung ist der Mensch für sein Dasein und seine Selbstständigkeit selbst verantwortlich. Denn mittels Gebrauch der Vernunft soll er sich seines eigenen Verstandes bedienen und selbst urteilen, anstatt vorgegebene Meinungen oder Weltbilder unreflektiert zu übernehmen. Der Mensch muss die Kompetenz entwickeln, für sich selbst und seine Handlungen Verantwortung zu übernehmen. Das beinhaltet vor allem die kritische Betrachtung äußerer Einflüsse wie z.B. vorgelebte gesellschaftliche Weltbilder oder die kritische Hinterfragung von Informationen, aber auch die kritische Beurteilung der zur Verfügung stehenden Hilfsmittel, mit denen man sein Urteil fällen kann bzw. sich Zugang zu Wissen verschaffen kann.
Die Notwendigkeit, mündige Menschen zu formen, besteht fortwährend. Der Mensch muss gerade heutzutage in der Lage sein, auf die Konsequenzen seiner Handlungen zu achten und diese einschätzen zu können. Kants Mündigkeitskonzeption als Theorie von der Notwendigkeit der eigenständigen Befreiung von äußeren Bestimmungen und Zwängen bleibt gültig. Geändert haben sich allerdings die Dimensionen und der Kontext, in dem Mündigkeit ausgeübt werden muss. Es geht nicht mehr nur um die Hinterfragung einer Konzeption auf ihre Nachvollziehbarkeit oder die Überprüfung einer Information auf ihren Wahrheitsgehalt hin. Diese Kompetenz ist zwar sehr wichtig, aber kein ausschließliches Kriterium für Mündigkeit. Eine kompetente Methodenkritik, die einen verantwortungsvollen Umgang mit technischen Hilfsmitteln ermöglichen soll, wird immer wichtiger, da der Einfluss von Technik auf den menschlichen Alltag fortlaufend größer wird. Die tatsachenbezogene Kritik muss also durch eine methodische Kritik ergänzt werden, die explizit den Umgang mit den Hilfsmitteln zur Informationsvermittlung lehrt. Kants Aufruf zum Gebrauch der Vernunft ist in Anbetracht der immer komplizierter werdenden Technik und ihres immer größer werdenden Einflusses auf den Alltag des Menschen aktueller denn je.
Unterrichtsplanung - Digitale Mündigkeit
Stunde 1 Fragestellung: Wozu Mündigkeit?
Input: Bild Bildquelle:
Kant „Was ist Aufklärung?“ Herausarbeitung, was Mündigkeit ist
Mündigkeit beschreibt das Vermögen einer Person zur Selbstbestimmung und Unabhängigkeit. Spätestens seit Immanuel Kant den Begriff der Aufklärung als „Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit“[1] definierte, ist die zentrale Bedeutung der Mündigkeit in der persönlichen Entwicklung eines Menschen zur Befähigung der eigenen Fürsorge festgesetzt.[2] Im Sinne der Aufklärung ist der Mensch für sein Dasein und seine Selbstständigkeit selbst verantwortlich. Denn mittels Gebrauch der Vernunft soll er sich seines eigenen Verstandes bedienen und selbst urteilen, anstatt vorgegebene Meinungen oder Weltbilder unreflektiert zu übernehmen. Der Mensch muss die Kompetenz entwickeln, für sich selbst und seine Handlungen Verantwortung zu übernehmen. Das beinhaltet vor allem die kritische Betrachtung äußerer Einflüsse wie z.B. vorgelebte gesellschaftliche Weltbilder oder die kritische Hinterfragung von Informationen, aber auch die kritische Beurteilung der zur Verfügung stehenden Hilfsmittel, mit denen man sein Urteil fällen kann bzw. sich Zugang zu Wissen verschaffen kann.
Bezug zum Alltag der SuS herstellen? Warum ist Mündigkeit wichtig? Welche Gefahren birgt Unmündigkeit? Gruppenarbeit: Horrorszenarien erfinden?
Big Data Definition:
Zitat: „Big Data kündigt das Ende der Person und des freien Willens an“ (Byung-Chul Han)
Wie vertrauensvoll sind Medien? Welche Risiken birgt Big Data? Man bekommt Impulse, um gelenkt zu werden? Kein Hinterfragen mehr?
Besonderheiten des digitalen Zeitalters Rückbezug zum Mündigkeitsbegriff, der in der vorherigen Stunde erarbeitet wurde. Nutzen vs. Gefahr:
Sinn der UE: Warum ist es wichtig, mündig zu sein? Braucht es eine neue Art von Mündigkeit durch die digitale Revolution? Big Data hindert uns daran, Mündigkeit zu nutzen: wie kommen wir wieder dorthin? In gewisser Weise ist man in vielerlei Hinsicht auf Experten angewiesen. Big Data suggeriert, dass jeder Zugriff auf Expertenwissen und ergibt den Anschein neutral zu sein. Aber ist es das? Big Data erscheint erstmal positiv, weil es suggeriert, dass es die reine Mündigkeit vermittelt. Aber ist das so? Oder wird man nicht dahingehend manipuliert, dass man denkt, dass man mündig ist, aber die Technologie filtert immer vor. Man denkt, man fällt ein neutrales Urteil, aber Suchmaschine sind keine Bibliothekkarteien, die von A bis Z sortiert sind.
Notizen zur weiteren Planung
- Überleitung zu weiteren Aspekten der Digitalisierung, die ein Mündigkeitsproblem darstellen können. Wie? Was?
- Foucault Reflexion zu Machtverhältnissen
- Benjamin Barber zur Verknüpfung von Erkenntnistheorie und Demokratie
- Filter Bubble
- Fake News
- Eventuell Text aus „philosophische Wahrheitstheorien“ (Grundmann)