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Zusammenfassend kann man sagen, dass im Drama „Woyzeck“ die gesellschaftlichen Bedingungen erkennbar werden, unter denen dessen Autor laut seinem Flugblatt selbst gelebt hat. Es wird deutlich, dass die arme Bevölkerung nicht menschlich behandelt wurde, sowohl bezüglich der Bezahlung, als auch bezüglich des Umgangs mit diesen. Man hatte, wenn man als Kind einer armen Familie geboren wurde, keine Möglichkeit irgendwie Ansehen und ein lebenswertes Leben zu erlangen, es sei denn, man lässt sich, wie Marie, auf jemand Adeligen ein. | Zusammenfassend kann man sagen, dass im Drama „Woyzeck“ die gesellschaftlichen Bedingungen erkennbar werden, unter denen dessen Autor laut seinem Flugblatt selbst gelebt hat. Es wird deutlich, dass die arme Bevölkerung nicht menschlich behandelt wurde, sowohl bezüglich der Bezahlung, als auch bezüglich des Umgangs mit diesen. Man hatte, wenn man als Kind einer armen Familie geboren wurde, keine Möglichkeit irgendwie Ansehen und ein lebenswertes Leben zu erlangen, es sei denn, man lässt sich, wie Marie, auf jemand Adeligen ein. | ||
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+ | === Analyse: Brief an die Familie === | ||
+ | Der Sachtext „Brief An die Familie“ ist im Juli 1835 von Georg Büchner veröffentlicht worden und thematisiert die Aufgabe, die ein Dramatiker durch seine Stücke zu erfüllen hat. | ||
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+ | Den vorliegenden Textauszug aus dem Brief Büchners beginnt er mit seiner Definition des Dramatikers. Er vergleicht die Rolle des „dramatische[n] Dichter[s]“ (Z.1) zunächst mit der eines Wissenschaftlers aus dem Bereich der Geschichte, indem er sagt ein Dramatiker sei „nichts als ein Geschichtsschreiber“ (Z.1 f.). Allerdings fährt er mit einer Einschränkung durch die adversative Konjunktion „aber“ (Z.2) fort, denn der Dramatiker stehe über dem Geschichtsschreiber (vgl. ebd.), da es bestimmte Unterschiede gibt, die er nun aufzählt und jeweils mit der Präposition „statt“ (Z.4) in Form einer Anapher einleitet. Während der Geschichtsschreiber eine „trockne Erzählung“ (ebd.), also eine bloße Wiedergabe der Fakten, gibt, ist es des Dramatikers Aufgabe, den Leser/Zuschauer des Dramas „in das Leben einer Zeit“ (Z.5) hineinzuversetzen. Außerdem soll er den Menschen „statt Charakteristiken Charaktere“ (Z.6) und „statt Beschreibungen Gestalten“ (ebd.) geben. Er muss also die Fakten eines historischen Ereignisses oder einer bestimmten Zeit in Form einer Geschichte und deren Charakteren, an denen das Leben zu dieser Zeit erkennbar werden soll, darstellen, während Wissenschaftler lediglich die Fakten aufzählen. | ||
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+ | Obwohl das Leben in Form von einer Geschichte wiedergegeben werden soll, muss darauf geachtet werden, dass man „so nahe als möglich“ an die wahre Geschichte herankommt, was nur möglich ist, wenn die an der Realität orientierte Geschichte „weder sittlicher noch unsittlicher“ (Z.9) wiedergegeben wird, die Realität also nicht durch Verharmlosung oder Übertreibung verfälscht wird, auch wenn die Realität, die vom „lieben Herrgott“ (Z.10), hier ironisch zu verstehen, geschaffen wurde, sich nicht als „Lektüre für junge Frauenzimmer“ (Z.11) eignet. Durch diese Aussage Büchners wird zum einem klargestellt, dass wenn man realitätsnah schreibt keine Geschichte mit Happy-End entsteht, aber auch, dass der Autor von Mädchen denkt, dass diese die Realität nicht verkraften. | ||
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+ | Des Weiteren wird gesagt, dass ein Dichter „kein Lehrer der Moral“ (Z.12) ist, da das Ziel sei, Geschichten und Charaktere zu erfinden, die vergangene Zeiten darstellen sollen (vgl. Z.12 f.), damit die Menschen „daraus lernen“ (Z.14) können. Den Bezug zum Geschichtsstudium stellt Georg Büchner durch den Vergleich her, dass man daraus lernen solle „wie aus dem Studium der Geschichte“ (Z.15), was die Ähnlichkeit der Berufe des Dramatikers und des Historikers erneut zeigt. | ||
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+ | Für beide gilt, dass das Ziel nicht sein kann, Moral zu lehren, da auch im Geschichtsstudium „sehr viele unmoralische Ding“ (Z.18) erzählt werden, weil diese im realen Leben nun einmal vorkommen. Denn wenn man von dem Unmoralischem in der Welt nichts wissen wolle, müsse man „mit verbundenen Augen“ (Z. 19) umherlaufen und bei Gott darüber klagen, dass in seine Schöpfung so viele ungerechte und unmoralische Dinge integriert sind (vgl. Z. 20 f.). | ||
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+ | Aus dem Grund, dass das Unmoralische, ebenso wie das Gute, ein Teil der Realität ist, will Büchner die Welt so darstellen wie sie ist, weil Gott sie „gewiss gemacht hat, wie sie sein soll“ (Z. 25 f.) und er sich von den „sogenannten Idealdichter[n]“ (Z.26 f.), die realitätsfern und lediglich über Idealvorstellungen schreiben, abgrenzen möchte. Diese bezeichnet er als „Marionetten“ (Z.28), was metaphorisch dafür steht, dass sie schreiben, was ihnen vorgegeben wird. Er schreibt diesen auch „himmelblau[e] Nasen“ (ebd.) zu, welche ebenfalls als Metapher dienen und die Gutgläubigkeit und den fehlenden Realismus dieser verbildlichen. Außerdem wirft er ihnen „affektierte[n] Pathos“ (Z.28 f.) vor, was so viel wie aufgesetzte Leidenschaft bedeutet und aussagt, dass ihre Werke lediglich der Darstellung der Realität, wie sie erwünscht wird, dient. Im Gegensatz zu Büchner sollen diese keine Charaktere erfinden, deren Gefühle oder Handeln Eindrücke hinterlassen (vgl. Z. 30 ff.). | ||
+ | Am Schluss des Textausschnitts zieht Büchner das Fazit, dass er „sehr wenig auf Schiller“ (Z.32) halte, wodurch er ausdrückt, dass Schiller seiner Meinung nach zu den Idealdichtern zählt. | ||
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+ | Zusammenfassend kann man sagen, dass Büchner die Dramatiker als Historiker beschreibt, die allerdings historische Fakten und das Leben in bestimmten Zeiten in erfundenen Geschichten und anhand erfundener Charaktere verbildlichen. Ihre Aufgabe ist es, den Menschen ein Gefühl zu geben, wie das Leben innerhalb bestimmter Epochen gewesen sein muss und somit sind sie verpflichtet realitätsnah zu schreiben, anstatt etwas zu harmlos oder zu extrem darzustellen. Seiner Meinung nach ist die Welt, wie sie ist, so von Gott gewollt, weshalb er nichts von den Dichtern hält, die die Realität verfälscht und idealistisch darstellen. Indem er Schiller als einen solchen Idealdichter bezeichnet, zeigt er, dass er sowohl ihn als Dichter, als auch seine Werke, nicht mag. |
Version vom 28. November 2018, 16:09 Uhr
Inhaltsverzeichnis |
Faust
Selbstdarstellung Mephistos
Der vorliegende Textauszug von Vers 1335 bis Vers 1378 ist 1790 mit dem Drama ,,Faust" von Goethe veröffentlicht worden und thematisiert die Selbstdarstellung Mephistos. Mephistopheles stellt sich zu Beginn selbst als ,,Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft (V. 1336 f.), dar und drückt damit aus, dass er zwar Böses bewirken will, es aber dennoch nicht schafft, da er nicht mächtig genug ist. Er ist der Meinung, dass alles, was entsteht, mit Recht ,, zugrunde geht" (V. 1340), er findet also, dass Alles zerstört werden muss, weshalb es ihm auch lieber wäre, wenn ,,nichts entstünde" (V. 1341). Mit dieser Einstellung kann er das Böse mit Recht als sein ,,eigentliches Element" (V. 1344) bezeichnen. Er stellt sich außerdem als ,,Teil der Finsternis" (V. 1350) dar, aus der das Licht entstanden ist, das die Finsternis auf die Nacht beschränkt und somit verdrängt hat (vgl. V 1352). Er kann es nicht leiden, dass an den Menschen immer wieder das Licht, die Metapher für das Gute, sichtbar wird und hofft daher, dass es mit den Menschen ,,zugrunde gehn" (V. 1358) wird. Doch nicht nur die Menschen will er vernichten, sondern am liebsten die ganze Welt. Das versucht er mit ,,Wellen, Schütteln, Stürmen, Brand" (V.1367), doch am Ende bleiben immer ,,Meer und Land" (V. 1368). Das zeigt erneut die Unterlegenheit des Bösen gegenüber dem Guten und die Machtlosigkeit Mephistos. Dass er nicht in der Lage ist, die Welt und Gottes Schöpfung auszulöschen und die Tatsache, dass, egal wieviele er schon begraben hat, immer wieder neue Lebewesen geboren werden, lassen ihn verzweifeln (vgl. V.1371 ff.). Als Element, durch das er wirkt, ist ihm dennoch die Flamme, die gefährlich und zerstörerisch ist, zugeordnet, was das einzige ist, das er für sich hat (vgl. V 1377f.). Zusammenfassend kann man Mephisto als das Böse beschreiben, das alles Gute der Welt und die Welt selbst vernichten möchte, dazu aber nicht in der Lage ist, weil das Gute es immer siegt.
Faust-Monolog
Der Textauszug ist ein Auszug des Dramas „Faust – Der Tragödie erster Teil“, welches von 1775 bis 1806 von Johann Wolfgang Goethe geschrieben worden ist, somit in den Epochen der Aufklärung (1720-1785), des Sturms und Drangs (1767-1785), der Klassik (1786-1805 und der Romantik (1795-1835) entstanden ist und die Versuchung, sich zu Bösem verleiten zu lassen, thematisiert. In der vorliegenden Szene führt Faust einen Monolog, in dem er an seinem ungestillten Wissensdurst verzweifelt, nachdem Gott und Mephistopheles, der Teufel, eine Wette eingegangen sind: Während der Herr glaubt, dass Mephisto den wissbegierigen Wissenschaftler namens Faust nicht vom rechten Weg abringen könne, ist Mephisto anderer Meinung. Im Anschluss an die Szene, in der Faust sich vorstellt, beschwört er einen Erdgeist, der seinen Wissensdurst stillen soll, doch da das nicht geschieht können nur Glockenklang und Chorgesang an Ostern verhindern, dass er mithilfe von Gift Suizid begeht. Daraufhin machen er und sein Famulus Wagner einen Spaziergang, bei dem sie bemerken, dass sie ein Pudel verfolgt, der, wie sich im Haus des Faust herausstellt, Mephisto in einer Hundsgestalt ist, mit dem Faust anschließend einen Pakt eingeht, dass er Mephisto seine Seele verspricht, wenn Mephisto ihm hilft den Genuss des Lebens zu erfahren. Mephisto verjüngt Faust und verkuppelt ihn mit der jungen Margarete, Gretchen genannt, die er schwängert, nachdem er Gretchen überredet hat, ihrer Mutter ein Schlafmittel zu verabreichen, damit sie ihre Ruhe haben. Doch dieses Schlafmittel bedeutet den Tod der Mutter und Mephisto verleitet Faust dazu, Gretchens Bruder Valentin zu erstechen, nachdem dieser sie angriff, da Faust seiner Schwester die Ehre nahm. Faust und Gretchens Wege trennen sich vorerst, doch als er mitbekommt, dass sie aufgrund des Mordes an ihrem Kind im Kerker sitzt, zieht er los, um sie zu retten, doch sie weigert sich und ergibt sich dem Urteil Gottes, anstatt Mephisto und ihm zu folgen. Die vorliegende Textstelle ist ein Auszug eines Monologs von Faust, als er das erste Mal in Erscheinung tritt. Faust ist ein wissbegieriger Mann, der, wie er zu Beginn des Monologs erläutert, „Philosophie, / Juristerei und Medizin, / Und leider auch Theologie“ (V. 354 ff.) studiert hat. Dass er vier Studiengänge absolviert hat, die teilweise Geisteswissenschaften und alle sehr schwer sind, zeigt seine große Wissbegierde. Doch ihm ist das Wissen, das er sich angeeignet hat nicht genug, da er denkt er sei „so klug als wie zuvor“ (V. 359), weshalb er auch bereut diese Fächer gelernt zu haben, was durch den Ausruf „ach" (V. 354) und das Adverb „leider" (V. 356) deutlich wird. Mit diesem Vergleich drückt er aus, dass er sich auch nach vier erfolgreich absolvierten Studiengängen nicht schlauer als früher fühlt, was ihn unzufrieden macht. Das drückt er durch die Verwendung des Adjektivs „arm“ (V. 358) aus. Wieviel theorethisches Wissen er sich angeeignet hat wird durch die Aufzählung und Anapher „Heiße Magister, heiße Doktor gar" (V. 360) ausgedrückt, da er die beiden höchsten akademischen Grade erreicht hat Er gibt auch „schon an die zehen Jahr“ (V. 361) sein Wissen an seine Schüler weiter, die er „[h]erauf, herab und quer und krumm / […] an der Nase herum[zieht]“ (V. 362 f.). Diese Metapher verbildlicht, dass er seinen Schülern sein Wissen zum Auswendiglernen weitergibt, aber nicht aud Verständnis der Schüler trifft, da er selber nicht in der Lage ist, alles zu verstehen, was er gelehrt bekommen hat. Während des Unterrichtens merkt Faust, dass sie „nichts wissen können“ (V. 364). Da er dies in einem Ausruf formuliert (vgl. V. 364), wird die Empörung über diese Erkenntnis erkennbar Wie sehr ihn diese Erkenntnis wirklich bedrückt, wird durch die von ihm genutzte Metapher, dass dies ihm „schier das Herz verbrennen [will]“ (V. 365), ausgedrückt. Dabei steht das Feuer in seinem Herzen metaphorisch für das Streben nach Wissen, was ihn unglücklich macht, da der Wille so groß ist, er es aber nicht schafft den Sinn zu begreifen. Auch wenn er schlauer als viele Menschen mit teilweise ebenfalls guter Bildung, aufgezählt sind das „die Laffen / Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen“ (V. 366 f.), ist, er weder zweifelt (vgl. V. 368) noch Angst vor dem Tod, in seinen Worten metaphorisch als Hölle und Teufel (vgl. V. 369) dargestellt, ist ihm „alle Freud entrissen [worden]“ (V.370), weil er eingesehen hat, dass er nichts wirklich weiß (vgl. V. 371), nichts lehren kann (vgl. V. 372) und auch keinen Menschen bessern kann (vgl. V. 373).Dass er sich nicht einbildet etwas zu wissen odeer etwas lehren zu können, ist in einer Anapher geschrieben (vgl. V. 371 f.), die verdeutlicht wie pessimistisch er dem sich bereits angeeigneten Wissen gegenüber steht und dass er sich für unfähig hält. Das Verb „entreissen"(V. 370) verdeutlicht die Brutalität, mit der der Wissensdurst sein Leben beeinflusst und ihm den Willen, unter solchen Umständen weiterzuleben, genommen hat. Weil er zusätzlich zu dem ungestillten Wissensdurst kein luxuriöses Leben führt, weil er „weder Gut noch Geld [also Besitz]“ (V. 374) noch die „Ehr und Herrlichkeit der Welt [also Ansehen]“ (V. 375) hat wird, die Lust zu leben weiter vermindert.. Wenn nicht einmal ein Hund unter den Umständen weiterleben wollen würde (vgl. V. 376),, was eine Hyperbel ist und zeigt, für wie wenig lebenswert Faust sein Leben hält, möchte auch er das nicht und hat sich, um das Wissen zu erlangen, etwas Übermenschlichem, „der Magie[,] ergeben“ (V.377). In diesem Fall ist das Nomen „Magie" eine Metapher für etwas Übermenschliches, einen Erdgeist, den er beschwört, in der Hoffnung, dass ihm „durch Geistes Kraft und Mund“ (V. 378) übermenschliches Wissen zu Teil wird. Er hofft dadurch nicht mehr Dinge lehren zu müssen, deren Sinn er nicht versteht (vgl. V. 381), und dass er erkennt, was „die Welt / Im Innersten zusammenhält“ (V. 382 f.). Er möchte nun das Wissen beziehungsweise das Leben erfahren und „nicht mehr in Worten kramen“ (V. 385), wobei die Worte metaphorisch die Theorie, in der er die Antworten auf seine Fragen nicht weiter suchen will, verbildlichen sollen. Auf die Form der Textstelle bezogen kann man feststellen, dass das Metrum unregelmäßig ist, während das Reimschema in den Versen 354-357 ein Kreuzreim und in den übrigen Versen ein Paarreim ist. Das Wechseln des Reimschemas trennt die ersten vier Verse vom Rest, da es dort inhaltlich um die Studiengänge geht, die er absolviert haben und ihm so sehr viel Wissen versprechen sollten, während in den übrigen Versen deutlich wird, dass Faust dennoch unzufrieden ist, da er dennoch nicht versteht, „was die Welt / im Innersten zusammenhält " und somit den Sinn des Lebens nicht versteht. Das unregelmäßige Metrum kann auf das Unverständnis dieser Sinnfragen hinweisen. Zusammenfassend kann man sagen, dass Faust eine hochbegabte Lehrperson ist, die sehr wissbegierig ist. Das zu wissen, was er weiß, reicht ihm nicht aus, sodass er Dinge erfahren möchte, die übermenschlich sind. Weil es Faust so fertig macht diese Dinge nicht zu verstehen, dass er so nicht weiterleben will, wendet er sich an die Geister, um sich dieses Wissen anzueignen.
Figurenvergleich Faust-Mephisto
Das Drama „Faust - Der Tragödie Erster Teil“ ist 1808 von Johann Wolfgang von Goethe veröffentlicht worden und handelt von Faust, der seinen Wissensdurst nicht stillen kann und deshalb einen Pakt mit Mephisto eingeht, der ihm verspricht, ihn glücklich zu machen, wenn er im Gegenzug Fausts Seele erhält. Faust ist männlich und der Protagonist des Dramas. Er ist ein Wissenschaftler mit den Titeln „Magister“ (V.360) und „Doktor“ (ebd.), der vier Studiengänge, nämlich „Philosophie, / Juristerei und Medizin, / Und […] Theologie“ (V. 354 ff.), belegt hat, mit dem Ziel, zu erkennen, „was die Welt / Im Innersten zusammenhält“ (V. 382 f.). Außerdem ist er Lehrer, doch beim Unterrichten merkt er, dass die Menschen „nichts wissen können“ (V. 364). Diese Erkenntnis, dass er trotz den vier Fächern, die er studiert hat und seinen beiden Titeln, nicht in der Lage ist, die für ihn so wichtigen Sinnfragen zu beantworten, „will [ihm] schier das Herz verbrennen“ (V. 365). Er hofft, dass ihm „durch Geistes Kraft und Mund“ (V.378) übermenschliches Wissen zu Teil wird. Doch da er erneut enttäuscht wird, schließt er sich Mephisto an, um Glück zu erfahren. Mephisto, der Teufel, ist eine wichtige Nebenrolle des Dramas. Er ist der Gegenpart zum Herrn, mit dem er eine Wette abschließt, dass er es schaffen kann, Faust auf den falschen Weg zu bringen. Er stellt sich selbst als „das Böse“ (V.1343) dar und ist der Meinung, dass „alles was entsteht / [wert ist] dass es zugrunde geht“ (V.1339 f.) und dass es besser wär, „dass nichts entstünde“(V.1341), weil er Gottes Schöpfung als schlecht empfindet. Mephisto steht für die Zerstörung und die Bekämpfung des Guten, was das Böse verdrängt und somit mächtiger ist (vgl. V. 1350 ff.). Mephisto ist allerdings nicht in der Lage dazu, für Zerstörung zu sorgen, da „am Ende Meer und Land“ (V.1368) bleibt und immer wieder neue Lebewesen geboren werden (vgl. V. 1372). Das deprimiert ihn so, dass er glaubt, er hätte nichts für sich, wenn er sich nicht das Element der Flamme gesichert hätte (vgl. 1377 f.). Er ist listig, weil er Fausts Verzweiflung ausnutzt, um ihn zu kontrollieren und negativ zu beeinflussen. Zusammenfassend kann man sagen, dass Faust und Mephisto beide gute Voraussetzungen haben, ihre jeweiligen Ziele zu erreichen, aber dennoch nicht in der Lage sind, was sie umso mehr deprimiert. Mephisto, der das Böse im Menschen symbolisiert, nutzt die Enttäuschung Fausts aus, um ihn auf den falschen Weg zu bringen, was seine Hinterlist zeigt. Dennoch ist Mephisto dem Guten unterlegen und nicht so mächtig, wie er vorgibt zu sein.
Korrektur der Klausur
R-Fehler:
Da das allerdings nicht geschieht, können nur Erinnerungen, die an Ostern geweckt werden, Faust vom Suizid abhalten.
Dass ihm die Natur ein Genuss ist, zeigt erneut die Lebensfreude Fausts.
Des Weiteren bedankt sich Faust dafür, dass es ihm gegönnt ist, "in ihre tiefe Brust / Wie in den Busen eines Freunds zu schauen"(V.8 f.).
Die Metapher, dass er ihr in die Brust schaue, soll die Nähe zur Natur verbildlichen.
Weil Mephisto die Natur so verachtet, versucht er, als Teil des Bösen, sie zu zerstören "[m]it Wellen, Schütteln, Stürmen, Brand" (V.43), was ihm aber nicht gelingt (vgl. V.44).
Während Faust also der Meinung ist, dass Gottes Schöpfung herrlich ist und er froh ist sie erfahren zu dürfen und Teil von ihr zu sein, hasst Mephisto sie über alles, das sie unzerstörbar ist und ihn und das Böse verdrängt.
Z-Fehler:
Die vorliegende Textstelle ist ein Auszug der Szene "Wald und Höhle" aus dem Drama "Faust - Der Tragödie Erster Teil", welches 1808 von Johann Wolfgang Goethe veröffentlicht wurde, in den Epochen des Sturm und Drangs, der Romantik und der Klassik entstanden ist und den Konflikt zwischen Gut und Böse im Innern eines jeden Menschen thematisiert.
Faust und Gretchen sind so verliebt, dass er sie schwängert.
Dass er sich im Feuer gezeigt hat (vgl. ebd.), ist eine Metapher, die das Übermenschliche symbolisisert, weil der Mensch Feuer nicht vollständig kontrollieren kann.
Er ist froh, dass er Gretchen gefunden hat, die er liebt und dass die Gefühle erwidert werden, sodass er ihr so nah und vertraut sein kann wie einem Freund.
Zudem sagt Faust, dass er an die Vorfahren und Geister denkt wenn er den "reinen Mond" (V.20)sieht.
Die Szene "Wald und Höhle" (VV.1-24) zeigt, dass Faust die Natur als "herrlich" (V.5) ansieht.
A-Fehler:
Somit ist Faust der Meinung, dass die Elemente, als Teil der Natur, (vgl. V.12) seine "Brüder" (V.11) sind, also auch beachtet und als nahezu gleichgesetzt gesehen werden müssen.
Er hasst den Kreislauf, der dafür sorgt, dass immer wieder neue Lebewesen geboren werden (vgl. V.48 f.) und dass diese überall zu finden sind (vgl. V.50), sodass lediglich die "Flamme" (V.53) ihm allein bleibt.
Gr-Fehler
Von Vers 13 bis 19 sind mehrere Metaphern zu finden, die verbildlichen sollen, dass der Erdgeist ihn bewahrt und zu sich selbst führt, wenn etwas Schlimmes passiert, was viele negative Folgen hat.
Außerdem ist er der Meinung, dass sie dem Menschen "zum Königreich" (ebd.) gemacht wurde, was heißt, dass der Mensch sowohl Herrscher über sie sein soll, aber er auch eine Verantwortung für sie trägt und er somit mit ihr im Einklang leben muss.
Sb-Fehler:
Durch diese Metaphern verbildlicht er die Situation, in der Faust depressiv war, aber vor dem Suizid bewahrt wurde, zu sich selbst fand und zu lieben lernte, was er dem Erdgeist zuschreibt.
Zit-Fehler:
Faust ist durch die Liebe so glücklich gestimmt, dass er dem Erdgeist dafür dankt, dass er ihm alles gab, worum er ihn gebeten hat (vgl. V.3).
Woyzeck
Analyse: Der Hessische Landbote
Der vorliegende Sachtext „Der Hessische Landbote“ ist 1834 von Georg Büchner als Flugblatt veröffentlicht worden, nachdem er von Pastor Friedrich Ludwig Weidig überarbeitet worden ist, und übt Kritik an der Ständegesellschaft, unter der das einfache Volk 1834 leiden musste. Zu Beginn des Flugblatts nennt Büchner den Anlass für sein Schreiben, nämlich das Melden der „Wahrheit“(Z.5) an die gesamte hessische Bevölkerung, was er durch die Metapher ausdrückt, dass es dem „hessischen Lande“ (Z.4) gewidmet ist. Er möchte die Wahrheit verbreiten, obwohl das aufgrund der Zensur zu diesem Zeitpunkt sowohl für ihn, als auch für die Leser schwere Folgen haben kann. Grund dafür ist die fehlende Meinungs- und Pressefreiheit und dass über solche Verstöße „meineidige Richter“ (Z.7) urteilen, die sich also nicht daran halten, was Recht ist, sondern danach, wie der Fürst die Situation einschätzt. In dieser Gesellschaft war es daher üblich, dass derjenige, der „die Wahrheit sagt“ (Z.5) gehenkt wird und dass sogar diejenigen, die ein solches Schreiben, welches Kritik übt, lesen, bestraft werden. Aus diesem Grund, um die Leser zu schützen, gibt er ihnen fünf Tipps: die Leser sollen das Schreiben außerhalb ihres Hauses aufbewahren, damit es nicht mit ihnen in Verbindung gebracht werden kann (vgl. Z.10 f.), sie dürfen es persönlich nur Freunden weitergeben (vgl. Z.12 f.), Fremden hingegen nur heimlich unterjubeln (vgl. Z. 14 f.), wenn man mit dem Schreiben erwischt wird, soll man behaupten, man hätte es gerade dem Kreisrat bringen wollen (vgl. Z.16 ff.) oder behaupten, man hätte es nicht gelesen, da den Nicht-Lesern keine Strafe droht (vgl. Z.20 ff.). Dadurch, dass Büchner sagt, man solle es auch Fremden „heimlich hinlegen“ (Z.15), will er die Verbreitung seines Flugblatts vorantreiben. Anschließend folgen die Ausrufe „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“ (Z. 23), durch die Büchner zur Revolution gegen die Fürstentümer aufruft. Die Antithese der Hütten und der Paläste (vgl. ebd.) zeigt nochmal deutlich den Anlass, nämlich dass das einfache Volk unter Armut leidet, während der Adel ein Leben voller Reichtum genießt. Dass diese Revolution durch Gewalt erfolgen soll, wird durch das Nomen „Krieg“ (ebd.) verdeutlicht. Unterstrichen wird die zuvor genannte antithetische Wirkung durch einen Parallelismus in den eben zitierten Ausrufen. Es folgt ein Einschub des Pastors Friedrich Ludwig Weidig, der sagt, dass es aussehe, „als würde die Bibel“ (Z. 24 f.) lügen, wenn man die Art der Staatsführung, die in Hessen zu dem Zeitpunkt vorliegt, als richtig ansieht, da sie dem Leben nach der Bibel widerspricht. Laut der Bibel sind am fünften Tag die Landtiere und am sechsten Tag die Menschen, die über die Tiere herrschen sollen, geschaffen worden. Der Fürst gestaltet das Leben aber so, dass es aussieht, als „hätte Gott die Bauern und Handwerker am fünften Tage“ (Z.24 ff.) geschaffen, sodass sie zum Tier gehören, über das die Fürsten und Vornehmen herrschen, die somit am sechsten Tag geschaffen worden wären. Somit würden die Armen zum „Gewürm“ (Z. 31) zählen, was metaphorisch die Unterlegenheit gegenüber den Vornehmen und ihre Minderwertigkeit ausdrückt. Anschließend bezeichnet Büchner das Leben der Vornehmen als einen „lange[n] Sonntag“ (Z. 32), da diese sich auf der Arbeit der Armen ausruhen können und zudem, aufgrund ihres Wohlstandes, jeden Tag sogenannte Sonntagskleidung tragen können. Ein weiteres Zeichen für die starke Trennung von arm und reich ist, dass die Reichen eine „eigne Sprache“ (Z.35) sprechen, nämlich Französisch, was bei diesen sehr beliebt war. Im Kontrast dazu liegt das Volk, metaphorisch gesehen, vor diesen wie „Dünger auf dem Acker“ (Z.36), ist also nur dazu da, das Leben der Vornehmen zu fördern und es angenehm leicht zu machen. Die Vornehmen lassen die Armen nämlich arbeiten (vgl. Z. 37 ff.) und bringen sie anschließend um ihren Ertrag, indem sie „das Korn“ (Z. 40) nehmen und den Armen lediglich die „Stoppeln“ (ebd.) zurücklassen. Antithetisch zum Leben der Reichen bezeichnet Büchner das Leben der Armen als einen „lange[n] Werktag“ (Z. 41), da sie ihr Leben lang für die oberen Schichten arbeiten müssen. Zudem verzehren die Vornehmen deren „Äcker“ (Z.42), hier als Hyperbel für den Ertrag, um zu zeigen, dass auch zehn Prozent Abgaben das Volk stark treffen. Die harte Arbeit hat außerdem negative Folgen für den physischen Zustand der Bauern (vgl. Z.43). Dennoch genießen die Reichen ihr Leben und dass dieses durch die Armen so erleichtert wird, was hier durch die Metapher des Salzes „auf dem Tische des Vornehmen“ (Z.44) verbildlicht wird. Abschließend kann man sagen, dass Büchner und Weidig mit diesem Flugblatt zur Revolution aufrufen wollen, da ihnen das Leben in einer solchen Gesellschaft voller Ausbeutung und im Konflikt mit der Bibel missfällt. Mit der Kritik an die Fürsten gehen die Autoren ein großes Risiko ein, da die Veröffentlichung solcher Schriften zu Zeiten der Zensur mit dem Tod bestraft wurden. Das ist es ihnen aber wert, da sie ihre Kritik, dass die Armen wie Tiere behandelt, untergeordnet und ausgebeutet werden, nicht mehr für sich behalten wollen.
Parallelen zwischen "Der Hessische Landbote" und "Woyzeck"
Da das Flugblatt „Der Hessische Landbote“ (1834) und das Drama „Woyzeck“ (1879) beides Schriftstücke Georg Büchners sind, lassen sich im Hinblick auf das Leben in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts Parallelen zwischen Drama und Flugblatt ziehen.
In seinem Flugblatt wird angesprochen, dass zu dieser Zeit keine Meinungen anderer zugelassen wurden, auch wenn es sich um die Wahrheit handelte, was auch in „Woyzeck“ deutlich wird, als Woyzeck sich unterordnet und den Aussagen seines Hauptmanns lediglich zustimmt (5. Szene).Jedoch ist in Woyzeck keine Rede von Zensur, die im Flugblatt hingegen indirekt angesprochen wird, da Tipps gegeben werden, mit denen die Verbreitung der Wahrheit, trotz Zensur, erfolgen kann
Der Hauptkritikpunkt des Sachtextes ist, dass die Reichen auf die Kosten der Armen leben und dass sie allgemein viele Privilegien den ärmeren Bevölkerungsschichten gegenüber haben.
So muss die arme Bevölkerung den ganzen Tag arbeiten, um die Familie ernähren zu können, so wie Woyzeck, der keine Zeit für seine Frau und seinen Sohn hat (4. Szene), weil er, neben seinem schlecht bezahlten Beruf, Nebenjobs, wie das Teilnehmen an einem gesundheitsschädigenden Experiment (8. Szene) und das Rasieren seines Hauptmannes (5. Szene) , absolvieren muss, um seiner Familie das Überleben zu ermöglichen.
Der Adel hingegen muss kaum arbeiten, sodass der Tambourmajor Zeit hat, um mit Marie zu tanzen (12. Szene), während Woyzeck teilweise abends noch arbeitet (4. Szene).dennoch mangelt es den oberen 10000 an nichts. Obwohl die Armen die hart arbeitende Bevölkerung bilden, wird deren Arbeit kaum gewürdigt, Woyzeck wird sogar vor den Studenten gedemütigt und so behandelt, als sei er nicht mehr als ein Versuchsobjekt (10. Szene), während der Tambourmajor, der weniger arbeitet, sogar Ansehen vom Prinzen erlangen kann (6. Szene). Dass sich der Adel als wertvoller ansah, wird ebenfalls durch die Arroganz des Tambourmajors (6./15. Szene) deutlich.
Die Ergänzungen durch Pastor Weidig und somit die Verbindung zur Bibel bringen etwas Religiöses mit sich und auch in „Woyzeck“ wird deutlich, dass Religion damals eine große Rolle spielte, als Marie in der Bibel Hilfe sucht (17. Szene).
Zusammenfassend kann man sagen, dass im Drama „Woyzeck“ die gesellschaftlichen Bedingungen erkennbar werden, unter denen dessen Autor laut seinem Flugblatt selbst gelebt hat. Es wird deutlich, dass die arme Bevölkerung nicht menschlich behandelt wurde, sowohl bezüglich der Bezahlung, als auch bezüglich des Umgangs mit diesen. Man hatte, wenn man als Kind einer armen Familie geboren wurde, keine Möglichkeit irgendwie Ansehen und ein lebenswertes Leben zu erlangen, es sei denn, man lässt sich, wie Marie, auf jemand Adeligen ein.
Analyse: Brief an die Familie
Der Sachtext „Brief An die Familie“ ist im Juli 1835 von Georg Büchner veröffentlicht worden und thematisiert die Aufgabe, die ein Dramatiker durch seine Stücke zu erfüllen hat.
Den vorliegenden Textauszug aus dem Brief Büchners beginnt er mit seiner Definition des Dramatikers. Er vergleicht die Rolle des „dramatische[n] Dichter[s]“ (Z.1) zunächst mit der eines Wissenschaftlers aus dem Bereich der Geschichte, indem er sagt ein Dramatiker sei „nichts als ein Geschichtsschreiber“ (Z.1 f.). Allerdings fährt er mit einer Einschränkung durch die adversative Konjunktion „aber“ (Z.2) fort, denn der Dramatiker stehe über dem Geschichtsschreiber (vgl. ebd.), da es bestimmte Unterschiede gibt, die er nun aufzählt und jeweils mit der Präposition „statt“ (Z.4) in Form einer Anapher einleitet. Während der Geschichtsschreiber eine „trockne Erzählung“ (ebd.), also eine bloße Wiedergabe der Fakten, gibt, ist es des Dramatikers Aufgabe, den Leser/Zuschauer des Dramas „in das Leben einer Zeit“ (Z.5) hineinzuversetzen. Außerdem soll er den Menschen „statt Charakteristiken Charaktere“ (Z.6) und „statt Beschreibungen Gestalten“ (ebd.) geben. Er muss also die Fakten eines historischen Ereignisses oder einer bestimmten Zeit in Form einer Geschichte und deren Charakteren, an denen das Leben zu dieser Zeit erkennbar werden soll, darstellen, während Wissenschaftler lediglich die Fakten aufzählen.
Obwohl das Leben in Form von einer Geschichte wiedergegeben werden soll, muss darauf geachtet werden, dass man „so nahe als möglich“ an die wahre Geschichte herankommt, was nur möglich ist, wenn die an der Realität orientierte Geschichte „weder sittlicher noch unsittlicher“ (Z.9) wiedergegeben wird, die Realität also nicht durch Verharmlosung oder Übertreibung verfälscht wird, auch wenn die Realität, die vom „lieben Herrgott“ (Z.10), hier ironisch zu verstehen, geschaffen wurde, sich nicht als „Lektüre für junge Frauenzimmer“ (Z.11) eignet. Durch diese Aussage Büchners wird zum einem klargestellt, dass wenn man realitätsnah schreibt keine Geschichte mit Happy-End entsteht, aber auch, dass der Autor von Mädchen denkt, dass diese die Realität nicht verkraften.
Des Weiteren wird gesagt, dass ein Dichter „kein Lehrer der Moral“ (Z.12) ist, da das Ziel sei, Geschichten und Charaktere zu erfinden, die vergangene Zeiten darstellen sollen (vgl. Z.12 f.), damit die Menschen „daraus lernen“ (Z.14) können. Den Bezug zum Geschichtsstudium stellt Georg Büchner durch den Vergleich her, dass man daraus lernen solle „wie aus dem Studium der Geschichte“ (Z.15), was die Ähnlichkeit der Berufe des Dramatikers und des Historikers erneut zeigt.
Für beide gilt, dass das Ziel nicht sein kann, Moral zu lehren, da auch im Geschichtsstudium „sehr viele unmoralische Ding“ (Z.18) erzählt werden, weil diese im realen Leben nun einmal vorkommen. Denn wenn man von dem Unmoralischem in der Welt nichts wissen wolle, müsse man „mit verbundenen Augen“ (Z. 19) umherlaufen und bei Gott darüber klagen, dass in seine Schöpfung so viele ungerechte und unmoralische Dinge integriert sind (vgl. Z. 20 f.).
Aus dem Grund, dass das Unmoralische, ebenso wie das Gute, ein Teil der Realität ist, will Büchner die Welt so darstellen wie sie ist, weil Gott sie „gewiss gemacht hat, wie sie sein soll“ (Z. 25 f.) und er sich von den „sogenannten Idealdichter[n]“ (Z.26 f.), die realitätsfern und lediglich über Idealvorstellungen schreiben, abgrenzen möchte. Diese bezeichnet er als „Marionetten“ (Z.28), was metaphorisch dafür steht, dass sie schreiben, was ihnen vorgegeben wird. Er schreibt diesen auch „himmelblau[e] Nasen“ (ebd.) zu, welche ebenfalls als Metapher dienen und die Gutgläubigkeit und den fehlenden Realismus dieser verbildlichen. Außerdem wirft er ihnen „affektierte[n] Pathos“ (Z.28 f.) vor, was so viel wie aufgesetzte Leidenschaft bedeutet und aussagt, dass ihre Werke lediglich der Darstellung der Realität, wie sie erwünscht wird, dient. Im Gegensatz zu Büchner sollen diese keine Charaktere erfinden, deren Gefühle oder Handeln Eindrücke hinterlassen (vgl. Z. 30 ff.). Am Schluss des Textausschnitts zieht Büchner das Fazit, dass er „sehr wenig auf Schiller“ (Z.32) halte, wodurch er ausdrückt, dass Schiller seiner Meinung nach zu den Idealdichtern zählt.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Büchner die Dramatiker als Historiker beschreibt, die allerdings historische Fakten und das Leben in bestimmten Zeiten in erfundenen Geschichten und anhand erfundener Charaktere verbildlichen. Ihre Aufgabe ist es, den Menschen ein Gefühl zu geben, wie das Leben innerhalb bestimmter Epochen gewesen sein muss und somit sind sie verpflichtet realitätsnah zu schreiben, anstatt etwas zu harmlos oder zu extrem darzustellen. Seiner Meinung nach ist die Welt, wie sie ist, so von Gott gewollt, weshalb er nichts von den Dichtern hält, die die Realität verfälscht und idealistisch darstellen. Indem er Schiller als einen solchen Idealdichter bezeichnet, zeigt er, dass er sowohl ihn als Dichter, als auch seine Werke, nicht mag.