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− | Der hier vorliegende Sachtext “Das Gefühl des Sprachverfalls trügt nicht” wurde von Dankwart Guratzsch verfasst und | + | Der hier vorliegende Sachtext “Das Gefühl des Sprachverfalls trügt nicht” wurde von Dankwart Guratzsch verfasst und 2013 auf der Internetseite “www.welt.de” veröffentlicht. Thematisch befasst sich der Text mit der Veränderung der deutschen Sprache und den daraus resultierenden Konsequenzen. |
− | Schon bereits die Überschrift “Das Gefühl des Sprachverfalls trügt nicht” leitet die Thematik des Textes ein. Der Autor ist der Auffassung, dass die deutsche Sprache mit der Zeit zunichte | + | Schon bereits die Überschrift “Das Gefühl des Sprachverfalls trügt nicht” leitet die Thematik des Textes ein. Der Autor ist der Auffassung, dass die deutsche Sprache mit der Zeit zunichte gehe. Um diese Problemstellung zu fokussieren, formuliert Guratzsch in seiner Einleitung in den Bericht, die sich durch den Artikel ziehende Leitfrage “Gibt es einen “Verfall” der deutschen Sprache? “ (Z. 1), welche den roten Faden des Textes darstellt. Um weiter auf seine Fragestellung einzugehen, definiert der Autor weitere Konsequenzen, die aus dem Sprachverfall resultieren (vgl. Z. 1ff.). Exemplarisch formuliert er die Frage “ist die schauderhafte neue Rechtschreibung der Totengräber? “ (Z. 3f.). Durch das Adjektiv “schauderhaft” (ebd.) lässt sich eine erstmalige Wertung des Autors erkennen, wodurch deutlich wird, dass er den Sprachverfall der deutschen Sprache als Problem betrachtet. Aufgrund dieser Problematik empfindet Guratzsch es als notwendig, dass man gegen dieses Phänomen vorgeht, was unter anderem durch die rhetorische Frage “Wo sind die Warner und Gesetzeshüter, die den Sprachverderbern das Mundwerk legen? “ (Z. 4f.) untermauert wird. Die Tatsache, dass er diese Frage auf drei unterschiedlichen Sprachinstitute bezieht, welche nicht gegen den Verfall vorgehen, untermauert, dass der Autor ihnen vorwirft, dass diese den Sprachverfall nicht aufhalten wollen (vgl. Z. 6ff.). Eben diese Ignoranz wird durch die dreifache Repetitio des Partikels “nicht” (ebd.) untermauert sowie durch den metaphorischen Vergleich “ist ein Hochsitz ohne Götter, Mauern, Schwerter und Kanonen” (Z. 10). Dieser unterstreicht nochmals den Vorwurf von Guratzsch, dass niemand gegen den Sprachverfall vorgeht und ihn nicht versucht aufzuhalten, da “hier (..) nur angesessen und Buch geführt (wird) “ (Z. 11). Besonders durch das Adverb “nur” (ebd.) wird eine gewisse Bequemlichkeit der Institute hervorgehoben, wodurch die Kritik des Autors an diesen nochmals untermauert wird. Weiterhin ist er der kritischen Auffassung, dass “jedes Rascheln im Gesträuch (..) den Lauernden wie Musik in den Ohren (klingt) “ (Z. 11f.). Die “Lauernden” (ebd.) stellen hierbei die einzelnen Institutionen dar, welche die einzelnen Veränderungen der Sprache als affirmativ gar bereichernd ansehen, wodurch deutlich wird, dass Guratzsch meint, dass diese die Konsequenzen des Verfalls nicht erkennen. Um mögliche Veränderungen in den Fokus zu rücken, bezieht er sich auf den “Bericht zur Lage der deutschen Sprache” (Z. 14f.). In diesem würden die Autoren begeisternd davon ausgehen, dass „das Dickicht des Gegenwartsdeutschs […] nur so von Leben [strotze]“ (Z.15f.). Des Weiteren sind diese Autoren der Meinung, dass die heutige Sprache komplexer als die zu Goethes Zeiten sei (vgl. Z.16ff.). Dies würden die Autoren laut Guratzsch daran begründen, dass „die Grammatik immer einfacher [werde] […] und selbst die hässlichen Streckverbgefüge könnten sich manchmal sogar als sinnvoll erweisen“ (ebd.). Durch das Adjektiv „hässlich“ (ebd.) wird nochmals die Auffassung Guratzsch deutlich, da er zunehmend ironisch über den genannten Bericht spricht und gegensätzlicher Meinung, zu der der Autoren ist. Eben diese Ironie setzt sich auch in dem Fazit „Die Jagd auf Symptome von Sprachverfall kann abgeblasen werden“ (Z.20f.) fort, da es laut ihm von hoher Signifikanz ist, dass der Verlust der deutschen Sprache aufgehalten wird, wodurch ebenfalls sein Vorwurf gegenüber den Institutionen für deutsche Sprache, dass sie den Verfall ignorieren würden und ihn nicht aufhalten wollen, nochmals verstärkt wird. |
− | + | In seinem zweiten Abschnitt „Sprachwandel bedingt auch Verlust“ geht Guratzsch konkret auf die Konsequenzen für den einzelnen Normalbürger ein. Er berichtet unter anderem darüber, dass das Institut für Deutsche Sprache (IDS) auch noch seine Jahrestagung in Mannheim dem Thema widmete“ (Z.24f.), wodurch in gewisser Weise ein Ende des Sprachverfalls hervorgerufen wurde, was durch die metaphorische Aussage „wurde das Halali geblasen“ (ebd.) untermauert wird. Des Weiteren zitiert Guratzsch den Sprachwissenschaftler Otto Behagel, welcher die stetige Veränderung der Sprache als signifikant erachtet, „denn Stillstand bedeute Tod“ (Z. 29f.). Eben diese Meinung würden laut Guratzsch auch das Institut für Deutsche Sprache vertreten, jedoch macht der Autor darauf aufmerksam, „dass auch auf diesem Forum von etwas ganz anderem als in der deutschen Öffentlichkeit die Rede war“ (Z.31f.). Die Begebenheit, dass „nur wer ganz genau hin hörte“ (ebd.) dies verstehen bzw. wahrnehmen konnte zeigt, wie tückisch diese Institute vorgehen. Des Weiteren vergleicht Dankwart Guratzsch die Situation des Sprachverfalls für einen Sprachwissenschaftler mit der eines Normalbürgers. Für den Sprachwissenschaftler sei eben diese Veränderung der Sprache das Fesselnde und Bereichernde, da er sich in seinem Beruf mit der Sprache selbst, ihren Strukturen, Formen und Funktionen befasst, feste Regeln für ihn jedoch nicht von Bedeutung sind. Für den Normalbürger bedeute dies jedoch, dass er eben diese Regeln der Sprache verliere was durch die Alliteration „Fülle, Farbigkeit, Feinheit im Ausdruck“ (Z.36) deutlich wird. Die Gegebenheit, dass der Autor hier hauptsächlich affirmative Nomen für die Beschreibung verwendet, verdeutlicht seine hohe Überzeugung der deutschen Sprache und die daraus resultierende Forderung, dass eben diese erhalten bleiben müsse, denn für den Normalbürger sei „sein Leiden am Sprachwandel […] ein Leiden am Verlust“ (Z. 36f.), wodurch untermauert wird, dass sich der Sprachverfall nachteilig auf das Leben der einzelnen Einwohner auswirken würde. Als mögliche Konsequenzen formuliert er die Fragen „Werden Jugendliche in fünfzig Jahren überhaupt noch Goethe […] im Original lesen können? Oder sind ihnen bis dahin viele Vokabeln des Deutschen abhanden gekommen?“ (Z.38f.). Guratzsch merkt jedoch an, dass eben diese Kernfragen keine Bedeutung bei der Jahrestagung erlangt haben, wodurch ebenfalls untermauert wird, dass die Sprachinstitutionen nicht auf mögliche Konsequenzen für die Normalbürger achten und hauptsächlich auf ihren eigenen Profit fokussiert sind. |
Version vom 11. März 2019, 18:13 Uhr
Analyse des Sachtextes von Dankwart Guratzsch: Das Gefühl des Sprachverfalls trügt nicht
Carina
Der hier vorliegende Sachtext “Das Gefühl des Sprachverfalls trügt nicht” wurde von Dankwart Guratzsch verfasst und 2013 auf der Internetseite “www.welt.de” veröffentlicht. Thematisch befasst sich der Text mit der Veränderung der deutschen Sprache und den daraus resultierenden Konsequenzen.
Schon bereits die Überschrift “Das Gefühl des Sprachverfalls trügt nicht” leitet die Thematik des Textes ein. Der Autor ist der Auffassung, dass die deutsche Sprache mit der Zeit zunichte gehe. Um diese Problemstellung zu fokussieren, formuliert Guratzsch in seiner Einleitung in den Bericht, die sich durch den Artikel ziehende Leitfrage “Gibt es einen “Verfall” der deutschen Sprache? “ (Z. 1), welche den roten Faden des Textes darstellt. Um weiter auf seine Fragestellung einzugehen, definiert der Autor weitere Konsequenzen, die aus dem Sprachverfall resultieren (vgl. Z. 1ff.). Exemplarisch formuliert er die Frage “ist die schauderhafte neue Rechtschreibung der Totengräber? “ (Z. 3f.). Durch das Adjektiv “schauderhaft” (ebd.) lässt sich eine erstmalige Wertung des Autors erkennen, wodurch deutlich wird, dass er den Sprachverfall der deutschen Sprache als Problem betrachtet. Aufgrund dieser Problematik empfindet Guratzsch es als notwendig, dass man gegen dieses Phänomen vorgeht, was unter anderem durch die rhetorische Frage “Wo sind die Warner und Gesetzeshüter, die den Sprachverderbern das Mundwerk legen? “ (Z. 4f.) untermauert wird. Die Tatsache, dass er diese Frage auf drei unterschiedlichen Sprachinstitute bezieht, welche nicht gegen den Verfall vorgehen, untermauert, dass der Autor ihnen vorwirft, dass diese den Sprachverfall nicht aufhalten wollen (vgl. Z. 6ff.). Eben diese Ignoranz wird durch die dreifache Repetitio des Partikels “nicht” (ebd.) untermauert sowie durch den metaphorischen Vergleich “ist ein Hochsitz ohne Götter, Mauern, Schwerter und Kanonen” (Z. 10). Dieser unterstreicht nochmals den Vorwurf von Guratzsch, dass niemand gegen den Sprachverfall vorgeht und ihn nicht versucht aufzuhalten, da “hier (..) nur angesessen und Buch geführt (wird) “ (Z. 11). Besonders durch das Adverb “nur” (ebd.) wird eine gewisse Bequemlichkeit der Institute hervorgehoben, wodurch die Kritik des Autors an diesen nochmals untermauert wird. Weiterhin ist er der kritischen Auffassung, dass “jedes Rascheln im Gesträuch (..) den Lauernden wie Musik in den Ohren (klingt) “ (Z. 11f.). Die “Lauernden” (ebd.) stellen hierbei die einzelnen Institutionen dar, welche die einzelnen Veränderungen der Sprache als affirmativ gar bereichernd ansehen, wodurch deutlich wird, dass Guratzsch meint, dass diese die Konsequenzen des Verfalls nicht erkennen. Um mögliche Veränderungen in den Fokus zu rücken, bezieht er sich auf den “Bericht zur Lage der deutschen Sprache” (Z. 14f.). In diesem würden die Autoren begeisternd davon ausgehen, dass „das Dickicht des Gegenwartsdeutschs […] nur so von Leben [strotze]“ (Z.15f.). Des Weiteren sind diese Autoren der Meinung, dass die heutige Sprache komplexer als die zu Goethes Zeiten sei (vgl. Z.16ff.). Dies würden die Autoren laut Guratzsch daran begründen, dass „die Grammatik immer einfacher [werde] […] und selbst die hässlichen Streckverbgefüge könnten sich manchmal sogar als sinnvoll erweisen“ (ebd.). Durch das Adjektiv „hässlich“ (ebd.) wird nochmals die Auffassung Guratzsch deutlich, da er zunehmend ironisch über den genannten Bericht spricht und gegensätzlicher Meinung, zu der der Autoren ist. Eben diese Ironie setzt sich auch in dem Fazit „Die Jagd auf Symptome von Sprachverfall kann abgeblasen werden“ (Z.20f.) fort, da es laut ihm von hoher Signifikanz ist, dass der Verlust der deutschen Sprache aufgehalten wird, wodurch ebenfalls sein Vorwurf gegenüber den Institutionen für deutsche Sprache, dass sie den Verfall ignorieren würden und ihn nicht aufhalten wollen, nochmals verstärkt wird.
In seinem zweiten Abschnitt „Sprachwandel bedingt auch Verlust“ geht Guratzsch konkret auf die Konsequenzen für den einzelnen Normalbürger ein. Er berichtet unter anderem darüber, dass das Institut für Deutsche Sprache (IDS) auch noch seine Jahrestagung in Mannheim dem Thema widmete“ (Z.24f.), wodurch in gewisser Weise ein Ende des Sprachverfalls hervorgerufen wurde, was durch die metaphorische Aussage „wurde das Halali geblasen“ (ebd.) untermauert wird. Des Weiteren zitiert Guratzsch den Sprachwissenschaftler Otto Behagel, welcher die stetige Veränderung der Sprache als signifikant erachtet, „denn Stillstand bedeute Tod“ (Z. 29f.). Eben diese Meinung würden laut Guratzsch auch das Institut für Deutsche Sprache vertreten, jedoch macht der Autor darauf aufmerksam, „dass auch auf diesem Forum von etwas ganz anderem als in der deutschen Öffentlichkeit die Rede war“ (Z.31f.). Die Begebenheit, dass „nur wer ganz genau hin hörte“ (ebd.) dies verstehen bzw. wahrnehmen konnte zeigt, wie tückisch diese Institute vorgehen. Des Weiteren vergleicht Dankwart Guratzsch die Situation des Sprachverfalls für einen Sprachwissenschaftler mit der eines Normalbürgers. Für den Sprachwissenschaftler sei eben diese Veränderung der Sprache das Fesselnde und Bereichernde, da er sich in seinem Beruf mit der Sprache selbst, ihren Strukturen, Formen und Funktionen befasst, feste Regeln für ihn jedoch nicht von Bedeutung sind. Für den Normalbürger bedeute dies jedoch, dass er eben diese Regeln der Sprache verliere was durch die Alliteration „Fülle, Farbigkeit, Feinheit im Ausdruck“ (Z.36) deutlich wird. Die Gegebenheit, dass der Autor hier hauptsächlich affirmative Nomen für die Beschreibung verwendet, verdeutlicht seine hohe Überzeugung der deutschen Sprache und die daraus resultierende Forderung, dass eben diese erhalten bleiben müsse, denn für den Normalbürger sei „sein Leiden am Sprachwandel […] ein Leiden am Verlust“ (Z. 36f.), wodurch untermauert wird, dass sich der Sprachverfall nachteilig auf das Leben der einzelnen Einwohner auswirken würde. Als mögliche Konsequenzen formuliert er die Fragen „Werden Jugendliche in fünfzig Jahren überhaupt noch Goethe […] im Original lesen können? Oder sind ihnen bis dahin viele Vokabeln des Deutschen abhanden gekommen?“ (Z.38f.). Guratzsch merkt jedoch an, dass eben diese Kernfragen keine Bedeutung bei der Jahrestagung erlangt haben, wodurch ebenfalls untermauert wird, dass die Sprachinstitutionen nicht auf mögliche Konsequenzen für die Normalbürger achten und hauptsächlich auf ihren eigenen Profit fokussiert sind.