Dieses Wiki, das alte(!) Projektwiki (projektwiki.zum.de)
wird demnächst gelöscht.
Bitte sichere Deine Inhalte zeitnah,
wenn Du sie weiter verwenden möchtest.
Gerne kannst Du natürlich weiterarbeiten
im neuen Projektwiki (projekte.zum.de).Borchert, Brot: Unterschied zwischen den Versionen
(→17) |
|||
Zeile 36: | Zeile 36: | ||
== 17 == | == 17 == | ||
+ | |||
+ | |||
+ | Die Kurzgeschichte „Das Brot“ wurde von Wolfgang Borchert im Jahr 1946 verfasst. Der Text spielt in der Nachkriegszeit, in der das Essen sehr knapp war. Eine Frau und ein Mann wollten sich an die Regel halten nur drei Scheiben Brot am Tag zu essen. Daran hielt sich der Mann jedoch nicht. In jener Nacht wachte die Frau auf und sah ihren Mann in der Küche. Erst vertuschte er es, aber er hatte sich eine Vierte scheibe Brot abgeschnitten. Die Frau wusste das ihr Mann log, tat aber so als ob sie nichts bemerkt hätte. Sie zeigte Verständnis und legte ihm am nächsten Tag vier Scheiben Brot hin, die der Mann zunächst ablehnte. Jedoch konnte seine Frau ihn überzeugen, dass sie selber nur zwei Scheiben brauchte und er sich satt essen könne. | ||
+ | |||
+ | |||
+ | Eine Frau wird mitten in der Nacht plötzlich von einem lauten Geräusch, dass aus der Küche kam geweckt. Da sie nicht weiß wer oder was sich in der Küche befindet schaut sie nach. In der Küche trifft sie ihren Mann der ein weißes Hemd trägt. Als die Frau sich umschaut sieht sie, dass auf dem Tisch ein Brotteller, ein Messer und eine Scheibe Brot liegen. Ihr viel ein, dass sie jeden Abend den Tisch abräumte bevor sie zu Bett ging. Das kam ihr komisch vor. „Sie fühlte, wie die Kälte der Fliesen an ihr hoch kroch“ (Z. 17 f.), damit wird gemeint, dass sie begreift, dass ihr Mann sie belogen hatte. Die Kälte ist eine Metapher für das komische und unangenehme Gefühl. In Zeile 18 steht, „Sie sah vom Teller weg.“. Man könnte denken das sie wegschaut, weil sie nicht war haben will, dass ihr Mann sie belogen hat. Aber hier geht es mehr darum, dass sie nicht will das der Mann merkt, dass sie den Teller mit dem Brot gesehen hat. Sie hat leichtes Verständnis dafür, denn sie kennt das Gefühl von Hunger. Drei Scheiben Brot am Tag sind nicht viel. Dann unterbricht der Mann die Stille und sagt: „Ich dachte hier wäre was“ (Z. 19). Darauf antwortete die Frau: „Ich habe auch was gehört“ (Z. 21). Ihr viel auf wie alt ihr Mann in diesem Hemd aussah. So alt wie er ist. Der Mann dachte sich dasselbe: „Sie sieht doch schon alt aus“ (Z. 24). Der Mann meinte, dass sie sich erkälten würde. Sie hätte sich besser Schuhe angezogen. „Sie sah ich nicht an, weil sie nicht ertragen konnte, dass er log.“. „Dass er log, nachdem sie neununddreißig Jahre verheiratet waren.“ (Z. 30 ff.). Der Mann versucht ein Gespräch aufzubauen in dem er Gründe für das Geräusch findet. Die Frau meint sie müsste das Licht ausmachen. Das liegt daran, dass sie nicht will das ihr Mann merkt, dass sie weiß, dass er gelogen hat. Er versucht seiner Frau einzureden, dass es die Dachrinne gewesen sei, die das Geräusch verursacht hatte. Als sie beide wieder im Bett liegen, sagt der Mann verschlafen: „Es war wohl die Dachrinne.“ (Z. 57 f.). Aber seine Frau hörte, dass er nur so tat al ob er im Halbschlaf wäre. Sie behauptete: „Es ist kalt, ich krieche unter die Decke. Gute Nacht.“ (Z. 61 f.). Der Mann denkt dann, dass seine Frau schlafen würde wartete aber zur Sicherheit ein paar Minuten, damit sie auch wirklich schläft. Die Frau war aber wach, denn es war ihr gar nicht kalt. Sie sagte das nur, um ihren Mann zu ertappen. Und das tat sie. Sie hörte wie ihr Mann leise und gleichmäßig sein Brot kaute. Am nächsten Abend kam der Mann nach Hause und seine Frau schob ihm anstatt drei, vier Scheiben Brot hin. Sie hatte dann nur zwei, weshalb der Mann erst ablehnte, aber sie meint, dass sie das Brot sowieso nicht vertrage. In dem Moment wird dem Mann klar, dass sie wusste was er getan hatte. Er war beschämt und schaute sie nicht mehr an. Und „Erst nach einer Weile setzte sie sich unter die Lampe an den Tisch.“ (Z. 82 f.). Das ist wohl der bedeutendste Satz des Textes denn er bedeutet, dass sie ihm wieder in die Augen schauen kann. Sobald sie unter die Lampe am Tisch sitzt, sieht sie den Scharm in seinen Augen und verzeiht ihm. | ||
+ | |||
+ | |||
+ | Der Text beschreibt eine komplizierte und schwierige Zeit, die viele Hindernisse hat, die unmöglich zu überbrücken scheinen. Doch die Liebe siegt hinterher über alles. |
Version vom 1. November 2019, 15:22 Uhr
Analyse der Kurzgeschichte Das Brot von W. Borchert
Analyse einer Kurzgeschichte
Vorbereitung: mehrmaliges Lesen und Bearbeiten des Textes (Wichtiges markieren, notieren, gliedern usw.)
1. Einleitung
• Themasatz: Textart, Titel, Autor, Entstehungszeit, ev. Epoche, Thema
• Inhaltsangabe
2. Hauptteil
• Darstellung und Deutung exemplarischer Textstellen unter inhaltlichen (was wird gesagt und was bedeutet das?) und sprachlichen bzw. formalen (wie wird es gesagt und was bedeutet das?) Gesichtspunkten, Wechselbeziehung zwischen Form, Inhalt und Sprache aufweisen
• korrekte Zitierweise
• Analyse der Erzählperspektive, der Zeit- und Raumgestaltung, Verhältnis der erzählten Zeit zur Erzählzeit, Figurenkonstellationen
• Textintentionen (roter Faden)
3. Schluss
• Reflektierte Schlussfolgerung: kurze Zusammenfassung der wesentlichen Analyseergebnisse, ggf. persönliche Einschätzung
2
Die Kurzgeschichte „Das Brot“ wurde von Wolfgang Borchert im Jahre 1946 verfasst. Es handelt sich um eine Frau, deren Mann nachts heimlich eine Scheibe des raren Brot isst, sie ihn dabei jedoch erwischt, doch aus Liebe zu ihm, ihn aus der peinlichen Lage rettet und so tut, als hätte sie es nicht gemerkt. Es handelt aber auch davon, was Krieg und seine Folgen mit den Menschen machen können. Obwohl Mann und Frau nach 39 Jahren Ehe liebevoll miteinander umgehen, man also von Liebe zwischen ihnen ausgehen kann, lügen sie sich gegenseitig hilflos an. Der Mann lügt seine Frau an, weil er ihr das Brot wegisst. Die Frau lügt ihren Mann an, weil sie behauptet, sie vertrage das Brot nicht. Sich so anzulügen ist entwürdigend. Die Situation lässt aber beiden keine Alternative. Sie müssen sich also anlügen, um mit dem Alltag fertig zu werden. Die Situation ist die Nachkriegszeit, die Hunger und Entbehrung in ein schuldiges und besiegtes Deutschland brachte.
Mitten in der Nacht wacht eine Frau plötzlich, von Geräuschen aus der Küche beunruhigt, auf. Daraufhin begegnet sie ihren Mann in der Küche, der nur mit einem Hemd bekleidet ist und mit welchem sie schon sehr lange verheiratet ist. Als sie sich allerdings bald umsieht, sieht sie ein, dass er sich ein Stück Brot abgeschnitten hat. Die Kälte der Fließen erfüllt ihren ganzen Körper, genauso der Ärger und die Enttäuschung über ihren Mann, der heimlich das Brot isst, was gerade nach dem Krieg, so gering ist. Darauffolgend gibt er sich mit der Entschuldigung, dass er etwas gehört habe, zufrieden. Es denken beide voneinander, wie alt der andere schon aussähe und ärgern sich über den anderen. Er, weil sie ihn erwischt hat, sie, weil er heimlich Brot isst. Ohne lange zu überlegen, tut sie so, als hätte sie nichts von dem Brot gemerkt hätte und sie kann ihren Mann vor lauter Enttäuschung nicht anschauen. Aus gutem Grund, da er sie angelogen hat und ihr, das zustehende Brot weggegessen. Des Öfteren versichert er ihr, dass er hier unten in der Küche sei und, da er etwas gehört habe. Allerdings verhilft sie ihm aus der Verlegenheit, indem sie ihn ins Bett schickt. Beide ziehen den Entschluss, dass die Dachrinne für die Geräusche zuständig sei, die beide anscheinend in die Küche geführt haben. Als sie dann im Bett ankommen, atmet die Frau ganz regelmäßig, sodass ihr Mann denkt, sie schlafe und darauf allerdings hört, wie ihr Mann das Brot ganz vorsichtig und leise kaut. Am nächstfolgenden Abend gibt die Frau unter der Ausrede, sie vertrage es nicht gut, eine Brotscheibe von sich. Demgegenüber begreift er endlich, dass seine Frau nun weiß, was er getan hat, weshalb er das geschenkte Brot beschämt ablehnt, aber seine Frau besteht darauf.
Die Kurzgeschichte verdeutlicht, dass die Liebe auch in schlimmen Zeiten, wie im Krieg, immer eins der höchsten Güter ist. Menschen verzeihen aus Liebe und bringen Opfer, so beispielsweise die mundabgesparte Brotscheibe.
17
Die Kurzgeschichte „Das Brot“ wurde von Wolfgang Borchert im Jahr 1946 verfasst. Der Text spielt in der Nachkriegszeit, in der das Essen sehr knapp war. Eine Frau und ein Mann wollten sich an die Regel halten nur drei Scheiben Brot am Tag zu essen. Daran hielt sich der Mann jedoch nicht. In jener Nacht wachte die Frau auf und sah ihren Mann in der Küche. Erst vertuschte er es, aber er hatte sich eine Vierte scheibe Brot abgeschnitten. Die Frau wusste das ihr Mann log, tat aber so als ob sie nichts bemerkt hätte. Sie zeigte Verständnis und legte ihm am nächsten Tag vier Scheiben Brot hin, die der Mann zunächst ablehnte. Jedoch konnte seine Frau ihn überzeugen, dass sie selber nur zwei Scheiben brauchte und er sich satt essen könne.
Eine Frau wird mitten in der Nacht plötzlich von einem lauten Geräusch, dass aus der Küche kam geweckt. Da sie nicht weiß wer oder was sich in der Küche befindet schaut sie nach. In der Küche trifft sie ihren Mann der ein weißes Hemd trägt. Als die Frau sich umschaut sieht sie, dass auf dem Tisch ein Brotteller, ein Messer und eine Scheibe Brot liegen. Ihr viel ein, dass sie jeden Abend den Tisch abräumte bevor sie zu Bett ging. Das kam ihr komisch vor. „Sie fühlte, wie die Kälte der Fliesen an ihr hoch kroch“ (Z. 17 f.), damit wird gemeint, dass sie begreift, dass ihr Mann sie belogen hatte. Die Kälte ist eine Metapher für das komische und unangenehme Gefühl. In Zeile 18 steht, „Sie sah vom Teller weg.“. Man könnte denken das sie wegschaut, weil sie nicht war haben will, dass ihr Mann sie belogen hat. Aber hier geht es mehr darum, dass sie nicht will das der Mann merkt, dass sie den Teller mit dem Brot gesehen hat. Sie hat leichtes Verständnis dafür, denn sie kennt das Gefühl von Hunger. Drei Scheiben Brot am Tag sind nicht viel. Dann unterbricht der Mann die Stille und sagt: „Ich dachte hier wäre was“ (Z. 19). Darauf antwortete die Frau: „Ich habe auch was gehört“ (Z. 21). Ihr viel auf wie alt ihr Mann in diesem Hemd aussah. So alt wie er ist. Der Mann dachte sich dasselbe: „Sie sieht doch schon alt aus“ (Z. 24). Der Mann meinte, dass sie sich erkälten würde. Sie hätte sich besser Schuhe angezogen. „Sie sah ich nicht an, weil sie nicht ertragen konnte, dass er log.“. „Dass er log, nachdem sie neununddreißig Jahre verheiratet waren.“ (Z. 30 ff.). Der Mann versucht ein Gespräch aufzubauen in dem er Gründe für das Geräusch findet. Die Frau meint sie müsste das Licht ausmachen. Das liegt daran, dass sie nicht will das ihr Mann merkt, dass sie weiß, dass er gelogen hat. Er versucht seiner Frau einzureden, dass es die Dachrinne gewesen sei, die das Geräusch verursacht hatte. Als sie beide wieder im Bett liegen, sagt der Mann verschlafen: „Es war wohl die Dachrinne.“ (Z. 57 f.). Aber seine Frau hörte, dass er nur so tat al ob er im Halbschlaf wäre. Sie behauptete: „Es ist kalt, ich krieche unter die Decke. Gute Nacht.“ (Z. 61 f.). Der Mann denkt dann, dass seine Frau schlafen würde wartete aber zur Sicherheit ein paar Minuten, damit sie auch wirklich schläft. Die Frau war aber wach, denn es war ihr gar nicht kalt. Sie sagte das nur, um ihren Mann zu ertappen. Und das tat sie. Sie hörte wie ihr Mann leise und gleichmäßig sein Brot kaute. Am nächsten Abend kam der Mann nach Hause und seine Frau schob ihm anstatt drei, vier Scheiben Brot hin. Sie hatte dann nur zwei, weshalb der Mann erst ablehnte, aber sie meint, dass sie das Brot sowieso nicht vertrage. In dem Moment wird dem Mann klar, dass sie wusste was er getan hatte. Er war beschämt und schaute sie nicht mehr an. Und „Erst nach einer Weile setzte sie sich unter die Lampe an den Tisch.“ (Z. 82 f.). Das ist wohl der bedeutendste Satz des Textes denn er bedeutet, dass sie ihm wieder in die Augen schauen kann. Sobald sie unter die Lampe am Tisch sitzt, sieht sie den Scharm in seinen Augen und verzeiht ihm.
Der Text beschreibt eine komplizierte und schwierige Zeit, die viele Hindernisse hat, die unmöglich zu überbrücken scheinen. Doch die Liebe siegt hinterher über alles.