Achtung:

Dieses Wiki, das alte(!) Projektwiki (projektwiki.zum.de)
wird demnächst gelöscht.

Bitte sichere Deine Inhalte zeitnah,
wenn Du sie weiter verwenden möchtest.


Gerne kannst Du natürlich weiterarbeiten

im neuen Projektwiki (projekte.zum.de).

Benutzer:JDederichs: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Projektwiki - ein Wiki mit Schülern für Schüler.
Wechseln zu: Navigation, Suche
Zeile 18: Zeile 18:
  
  
 +
Die Tragödie „Faust – Der Tragödie Erster Teil“ von Johann Wolfgang Goethe aus dem Jahr 1808 thematisiert die Frage nach dem Menschen hinsichtlich der Lebensbezüge.
 +
Der vorliegende Textzauszug „Wald und Höhle“ ist im letzten Drittel der Tragödie zu finden und thematisiert die Entwicklung Fausts, welcher zur Erkenntnis seiner eigenen Begrenztheit gekommen ist und diese durch die Harmonie mit der Natur zum Ausdruck bringt.
  
Die Tragödie ,,Faust – Der Tragödie Erster Teil’’ von Johann Wolfgang Goethe aus dem Jahr 1808 handelt von dem Wissenschaftler Heinrich Faust, welcher nach Wissen strebt und durch diesen Drang unfähig ist sein Leben zu genießen und somit von Mephistopheles verführt wird, allerdings später wieder zu Gott findet.
+
„Wald und Höhle“ (V.1) besteht aus zwei Abschnitten, welche von einem 5- hebigen Jambus untermalt werden, welche zudem auf einen harmonischen Rhythmus verweisen. Fausts innere harmonische Stimmung lässt sich bereits im Titel „Wald und Höhle" wiederfinden, da die Bezeichnung „Höhle“ (V.1) seine Begrenzung und Geborgenheit symbolisiert. Andererseits lässt sich aus dem Nomen „Wald“ (V.1) wilde lebendige Natur heraus symbolisieren. Somit stehen Wald und Höhle im Kontrast zueinander und stehen für Fausts innere Zerrissenheit. Es handelt sich außerdem um einen Monolog, was sich aus der Regieanweisung „Faust alleine“ (V.2) erschließen lässt. Der erste Sinnabschnitt umfasst die Verse 1-24 und der zweite die Verse 26-36. Im ersten Abschnitt wird Fausts harmonisches Weltgefühl dargestellt. Er hält eine respektvolle Ansprache an einen „[e]rhab[enen] Geist“ (V.3) welcher für Gott stehen kann. Das danach folgende Germinatio „gast mir, gabst mir alles“ weist darauf hin, dass er dankbar ist und diesem Geist zuschreibt, dass er seinen Besitzt nur durch ihn erlangt hat. Seine Dankbarkeit ist besonders groß, da eine erneute Wiederholung von „gabst mir“ (V.5) zu finden ist. Die „herrliche Natur“ (V.5) wird auf eine Stufe mit einem „Königreich“ (V.5) gestellt, was die Kostbarkeit veranschaulicht. Er personifiziert die Natur mit einem Freund durch den Ausdruck der tiefen „Brust“ (V.8) bzw. „Busen eines Freundes“ (V.9), was zusätzlich den hohen Stellenwert der Natur akzentuiert. Da dies im „stillen Busch“ (V.12) in der Natur geschieht, lässt sich daraus entnehmen, dass Faust dort zu Ruhe kommt, da es dort still ist und die Natur ihm „Kraft“ (V.6) gibt „zu fühlen“ (V.6) und „zu genießen“ (V.6). Faust fühlt sich Eins mit der Natur , da er eine familiäre Beziehungen aufbaut, indem er sagt, dass er seine „Brüder“ (V.11) in den Elementen „Luft und Wasser“ (V.12) gelehrt hat. Selbst wenn es Unruhe in der Pflanzenwelt gibt, durch „Sturm im Walde“ (V.13) , und es keinen „stillen Busch“ (V.12) mehr gibt, ist die Natur für ihn eine „sichere Höhle“ (V.17) in der er sich heimisch und demzufolge geborgen fühlt. Durch die Hyperbel der „Riesenfichte“ (V.14) wird veranschaulicht, welche Gewalt die Natur besitzt. Diese Naturgewalt wird unterstütz durch den Neologismus der „Nachbaräste“ (V.14) und den „Nachbarstämmen“ (V.15), welche stürzend herunter fallen. Die Bezeichnung Nachbar verdeutlich hierbei erneut die familiäre Anziehungskraft der Natur für Faust. In diese Gefahrensituation, in denen er der Naturgewalt ausgesetzt ist wird er von dem Erdgeist „zur sichern Höhle“ (V.17) geführt. Diese dient zu seinem Schutz und in ihr werden durch den Geist in seiner „eignen Brust“ (V.18) „geheime tiefe Wunder“ (V.19) geöffnet. Er befindet sich demgemäß in einer anderen Welt und übersteigt die Wirklichkeit. Dort trifft er in der Vorwelt auf „silberne Gestalten“ (V. 23). Da diese besänftigend an ihm vorbei schweben (vgl. V.21), empfindet er die Welt der Toten nicht als bedrückend, sondern wohlklingend. Auf Grund der Tatsache dass er Kontakt mit den silbernen Gestalten hat, welche metaphorisch für die Verstorbenen steht, setzt er sich mit der Vergangenheit auseinander und somit wird sein „Blick“ (V.20) auf seine vergangenen Fehler, unter einer strengen Betrachtung gelindert (vgl. V. 24) und er erlangt vollkommene Harmonie mit sich selbst und dem Rest der ihn umgibt. Danach folgt der zweite Abschnitt in dem Faust erneut zu der Erkenntnis kommt, in der die Begrenzungen eines Menschen liegt. Dieser Umschwung seiner Gefühle wird durch die Interjektion „o“ (V.26) eingeleitet. Faust ist sich bewusst, dass der Geist ihn weiter an die Götter heran gebracht hat, was durch die Klimax „nah und näher“ (V.28) verdeutlicht wird. Diesen Geist macht er jedoch auch dafür verantwortlich, dass er Mephistopheles nun an seiner Seite hat, welcher ihn erniedrigt (vgl. V.29). Faust charakterisiert Mephistopheles als „kalt und frech" (V.30) und für ihn unentbehrlich (vgl. V.30).  Mit der Antithese „Worthauch“ (V.32) und „Gabe“ (V.32) wird Fausts Verzweiflung verdeutlicht, welche durch Mephistopheles hervorgerufen wird. Allerdings wird durch ihn ein „wildes Feuer“ (V.33) in seiner Brust entfacht, da er die Ursache dafür ist, dass Faust für einen paar Momente glücklich sein konnte und „schöne Bilder“ (V.34) erkennen konnte. Zum Schluss der Textpassage kommt Faust durch einen Chiasmus zur Erkenntnis, dass es dem Menschen nicht möglich ist zufrieden gestellt zu werden, aus dem Grund weil er zwischen „Begierde und Genuss“ (V.35) taumelt.
Der Faust Monolog der Szene ,,Nacht’’ von Vers 354-385 leitet die Tragödie ein. In diesem Textausschnitt wird die Situation des Protagonisten Heinrich Faust verdeutlicht. Seine Verzweiflung, in welcher er sich befindet, machte es erst möglich, dass zuvor Gott und Mephistopheles eine Wette über Faust abschließen konnten, in der es darum geht, dass Mephistopheles Faust zum Bösen verführen kann. Der Monolog, der ein Tiefpunkt in Faust’ Leben deutlich macht, ist eine Grundlage für Mephistopheles späteres Vorgehen, denn dieser erscheint kurz später in Form eines Hundes, aus welchem er sich später in sich selbst verwandelt, in Faust Studienzimmer und bietet seine Hilfe an um ihn glücklich zu machen. Somit schließen sie einen Pakt, in dem sie vereinbaren sofern Mephistopheles  es schafft ihn wunschlos glücklich zu machen, er seine Seele haben kann. Es ist also ein wichtiger Baustein für den gesamten Verlauf der ganzen Tragödie.
+
  
Die Textstelle befasst sich vor allen Dingen damit, dass Faust sich damit beschäftigt, dass er nicht ,,erkenn[t] was die Welt im Innersten zusammenhält’’ (vlg. V 383 f.) und dass er somit mit sich selbst in einem inneren Konflikt ringt, da es in der Regieanweisung heißt, dass er sich in einem ,,engen […] Zimmer’’ (V. 350) ,,unruhig auf seinem Sessel’’ (V. 353) befindet. Zusätzlich lässt dieser innere Konflikt sich auch an dem Reimschema erkennen. Zuerst ist eine Art Kreuzreim aufzufinden, welcher jedoch an mehreren Stellen von einem Paarreim abgelöst wird. Bezieht man diese Unregelmäßigkeit auf Faust sein inneres Befinden, soll diese Faust’ Unzufriedenheit und auch seine Verwirrung darlegen.
+
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Faust in dieser Textpassage sich explizit mit Gott und seinen Erschaffungen sowie mit sich selbst und eigener Begrenzung auseinander setzt.
Faust ist schon zu beginn seines Monologs voller Emotionen, was durch die Interjektion ,,ach!’’ (V. 354) noch einmal verdeutlich wird. Er wird sich bewusst, dass er trotz dass er ,,Philosophie, Juristerei und Medizin [u]nd leider auch Theologie’’ (vgl. V. 353 ff.) studiert hat, er immer noch nicht genug weiß.  In dieser Aufzählung bereut er vor allen Dingen, dass er Theologie studiert hat, was durch das ,,leider’’ (V. 356) zur Geltung gebracht wird. Daraus lässt sich erschließen, dass er darunter leidet auch so Gott nicht näher gekommen zu sein denn es ist ihm bewusst, dass der Mensch zu wenig Fähigkeiten besitzt, um  das zu erforschen und letzten Endes zu ergründen was wirklich wichtig ist. Das lässt sich erkennen, als er sagt ,,und sehe, dass wir nichts wissen können!’’ (V. 364). Da das Stück in einer Zeit spielt, wo die Menschen gerade angefangen haben zu denken, spielt dieser Satz eine bedeutende Rolle denn auch der Philosoph Sokrates was sich dessen Erkenntnis bewusst denn auch er sagte:,,Ich weiß, dass ich nicht weiß.’’ Das ,,wir’’ (V.364) soll somit für die gesamte Menschheit szehen, was wiederum dazu führt, dass er bereut Theologie studiert zu haben weil er nicht näher an Gott heran treten konnte, was zur Folge zieht, dass er nie Fähigkeiten besitzen wird um das zu erkennen was für ihn wichtig ist da die Fähigkeiten eines Menschen nicht ausreichen um das zu begreifen was noch alles im Universum zu begreifen ist.  Trotz seiner umfangreichen Bildung zieht er aus seinem Leben die Bilanz, dass er im Grunde genommen nichts weiß. Er selbst behauptet er würde, obwohl er schon seit 10 Jahren Lehrer ist, seine Schüler an der Nase herum ziehen (vgl. V. 363). Dies bekräftigt die Stelle,  als er sagt er sei ein ,,armer Tor’’ (V.358). Faust ist trotz allem bewusst dass er als Mensch durchaus klug ist, was er durch die Akkumulation ,,Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffer’’ (V.367) veranschaulicht, mit welcher er aussagen möchte, dass er gescheiter als diese sei und somit auch über ihnen steht. Sein Studium absolvierte er mit ,,heißem Bemühen’’ (V. 367). Diese Synästhesie verdeutlicht seine Ehrgeizigkeit und sein Bemühen  noch mehr Wissen zu erlangen und dass ihm seine bisherigen Erkenntnisse noch nicht ausreichen. Präzisiert wird diese für sich Erfolglosigkeit durch die Anapher ,,Bilde mir nicht ein was Rechtes zu wissen, Bilde mir nicht ein ich könnte was lehren’’ (V.371 f.).  Da er sich bedeutungslos vorkommt, weil er nicht als Mensch ,,erkenne was die Welt im innersten zusammen hält’’ (V. 383 f.) hat er sich ,,der Magie ergeben’’ (V. 377) weil er sich anders nicht zu helfen weiß. Faust sein Wissensdurst ist also so groß dass er nicht durch Übernatürlichem zurück schreckt und sich auch weder vor Hölle noch Teufel fürchtet (vgl. V. 369). Sein ,,Herz verbrennt’’ (V.365) weil es für ihn nicht zu ertragen is,t nicht zu Wissen wie die Welt funktioniert obwohl er sein ganzes leben der Wissenschaft geopfert hat  und nun ,,weder Gut noch Geld, [N]och Ehr und Herrlichkeit der Welt’’ (V. 374 f.) besitzt. Aus dieser Unzufriedenheit heraus hat er also nichts mehr zu verlieren und fühlt sich nicht würdig weiter zu leben. In der Vorrausdeutung ,,[E]s möchte kein Hund so länger leben!’’ (V. 374) vergleicht er sich indirekt mit einem Hund, welcher in der Rangliste unter dem Menschen steht und verrät zugleich, dass es für ihn keinen Sinn macht weiter zu leben. Dass er sich selbst mit einem Hund vergleicht dramatisiert die Situation noch einmal soweit, weil er der Auffassung ist, dass ein Mensch schon keine Fähigkeiten hat um das zu erreichen was er möchte und wenn man das mit der Aussage er sei ein ,,armer Tor’’ (V.358) verknüpft lässt sich daraus schließen, dass durch seine Unglücklichkeit seine Suizidgedanken enorm sind. In der Hoffnung seinen Wissensdurst zu stillen und er ,,nicht mehr mit saurem Schweiß [sagen muss was er] nicht weiß’’ (V. 380 f.) und somit seinen Sinn im Leben wieder entdeckt und glücklich wird ist seine letzte Rettung die Magie. Mit der Aufforderung ,,Schau alle Wirkenskraft und Samen, und tu nicht mehr in Worten kramen’’ (V. 385 f.) macht Goethe deutlich, dass Faust es wichtig ist, nicht weiter zu versuchen erklären zu können wie die Welt funktioniert, sondern dass er endlich erkennen möchte wie sie funktioniert.
+
 
+
Zusammengefasst ist zu sagen, dass Faust mit seinem Leben und mit dem was er durch bemühen erreicht hat selbst unzufrieden ist und wenn er sein Ziel nicht erreichen kann, egal durch welche Mittel, seinen Wissensdurst zu stillen, sein Leben keinen Sinn für ihn macht. Er steht im Konflikt mit sich selbst da er weiß als Mensch viel erreicht zu haben aber das seiner Auffassung nach nicht reicht.
+
 
+
 
+
''' Abschrift 1. Klausur'''
+
 
+
Die Tragödie „Faust – Der Tragödie Erster Teil“ von Johann Wolfgang Goethe aus dem Jahr 1808 thematisiert die Frage nach dem Menschen hinsichtlich der Lebensbezüge.
+
 
+
Der vorliegende Textzauszug „Wald und Höhle“ ist im letzten Drittel der Tragödie zu finden und thematisiert die Entwicklung Fausts, welcher zur Erkenntnis seiner eigenen Begrenztheit gekommen ist und diese durch die Harmonie mit der Natur zum Ausdruck bringt.
+
 
+
„Wald und Höhle“ (V.1) besteht aus zwei Abschnitten, welche von einem 5- hebigen Jambus untermalt werden, welche zudem auf einen harmonischen Rhythmus verweisen. Fausts innere harmonische Stimmung lässt sich bereits im Titel „Wald und Höhle"  wiederfinden, da die Bezeichnung „Höhle“ (V.1) seine Begrenzung und Geborgenheit symbolisiert. Andererseits lässt sich aus dem Nomen „Wald“ (V.1) wilde lebendige Natur heraus symbolisieren. Somit stehen Wald und Höhle im Kontrast zueinander und stehen für Fausts innere Zerrissenheit.  Es handelt sich außerdem um einen Monolog, was sich aus der Regieanweisung „Faust alleine“ (V.2) erschließen lässt.
+
Der erste Sinnabschnitt umfasst die Verse 1-24 und der zweite die Verse 26-36. Im ersten Abschnitt wird Fausts harmonisches Weltgefühl dargestellt. Er hält eine respektvolle Ansprache an einen „[e]rhab[enen] Geist“ (V.3) welcher für Gott stehen kann. Das danach folgende Germinatio „gast mir, gabst mir alles“ weist darauf hin, dass er dankbar ist und diesem Geist zuschreibt, dass er seinen Besitzt nur durch ihn erlangt hat. Seine Dankbarkeit ist besonders groß, da eine erneute Wiederholung von „gabst mir“ (V.5) zu finden ist. Die „herrliche Natur“ (V.5) wird auf eine Stufe mit einem „Königreich“ (V.5) gestellt, was die Kostbarkeit veranschaulicht. Er personifiziert die Natur mit einem Freund durch den Ausdruck der tiefen „Brust“ (V.8) bzw. „Busen eines Freundes“ (V.9), was zusätzlich den hohen Stellenwert der Natur akzentuiert. Da dies im „stillen Busch“ (V.12) in der Natur geschieht, lässt sich daraus entnehmen, dass Faust dort zu Ruhe kommt, da es dort still ist und die Natur ihm „Kraft“ (V.6) gibt „zu fühlen“ (V.6) und „zu genießen“ (V.6). Faust fühlt sich Eins mit der Natur , da er eine familiäre Beziehungen aufbaut, indem er sagt, dass er seine „Brüder“ (V.11) in den Elementen „Luft und Wasser“ (V.12) gelehrt hat. Selbst wenn es Unruhe in der Pflanzenwelt gibt, durch „Sturm im Walde“ (V.13) , und es keinen „stillen Busch“ (V.12) mehr gibt, ist die Natur für ihn eine „sichere Höhle“ (V.17) in der er sich heimisch und demzufolge geborgen fühlt. Durch die Hyperbel der „Riesenfichte“ (V.14) wird veranschaulicht, welche Gewalt die Natur besitzt. Diese Naturgewalt wird unterstütz durch den Neologismus der „Nachbaräste“ (V.14) und den „Nachbarstämmen“ (V.15), welche stürzend herunter fallen. Die Bezeichnung Nachbar verdeutlich hierbei erneut die familiäre Anziehungskraft der Natur für Faust.  In diese Gefahrensituation, in denen er der Naturgewalt ausgesetzt ist wird er von dem Erdgeist „zur sichern Höhle“ (V.17) geführt. Diese dient zu seinem Schutz und in ihr werden durch den Geist in seiner „eignen Brust“ (V.18)  „geheime tiefe Wunder“ (V.19) geöffnet. Er befindet sich demgemäß in einer anderen Welt und übersteigt die Wirklichkeit. Dort trifft er in der Vorwelt auf „silberne Gestalten“ (V. 23). Da diese besänftigend an ihm vorbei schweben (vgl. V.21), empfindet er die Welt der Toten nicht als bedrückend, sondern wohlklingend. Auf Grund der Tatsache dass er Kontakt mit den silbernen Gestalten hat, welche metaphorisch für die Verstorbenen steht, setzt er sich mit der Vergangenheit auseinander und somit wird sein „Blick“ (V.20) auf seine vergangenen Fehler, unter einer strengen Betrachtung gelindert (vgl. V. 24) und er erlangt vollkommene Harmonie mit sich selbst und dem Rest der ihn umgibt.
+
Danach folgt der zweite Abschnitt in dem Faust erneut zu der Erkenntnis kommt, in der die Begrenzungen eines Menschen liegt.  Dieser Umschwung seiner Gefühle wird durch die Interjektion „o“ (V.26) eingeleitet. Faust ist sich bewusst, dass der Geist ihn weiter an die Götter heran gebracht hat, was durch die Klimax „nah und näher“ (V.28) verdeutlicht wird. Diesen Geist macht er jedoch auch dafür verantwortlich, dass er Mephistopheles nun an seiner Seite hat, welcher ihn erniedrigt (vgl. V.29). Faust charakterisiert Mephistopheles als „kalt und frech" (V.30) und für ihn unentbehrlich (vgl. V.30).
+

Version vom 8. Oktober 2017, 21:28 Uhr

Inhaltsangabe

Die Tragödie beginnt damit, dass Gott und Mephistopheles eine Wette abschließen, in der es darum geht, ob Mephistopheles es schafft Faust zu seinem Diener zu machen. Allerdings ist Gott sich seinem Sieg sicher. Währendessen sitzt Faust verzweifelt in seinem Studienzimmer, weil er nach Wissen giert, es aber unmöglich ist allwissend zu sein. Am nächsten morgen geht er mit Wagner, seinem Famulus, spazieren und entdeckt einen herumstreunenden Pudel, welchen er mit zu sich nach Hause nimmt. Dieser verwandelt sich jedoch in Mephisto, der einen Pakt mit Faust ablegen will. In diesem beschließen sie, dass sobald Faust wunschlos glücklich ist Mephisto Besitz über seine Seele ergreifen kann. Der erste Versuch jedoch scheitert kläglich in dem Augsburger Keller und somit begeben sie sich in eine Hexenküche, wo für Faust ein Trank gebraut wurde, welcher ihn jünger machen soll. Es kommt wie es kommen muss und Faust und Gretchen verlieben sich ineinander und sie wird schwanger. Damit sie Zeit zu zweit verbringen können, soll Gretchen ihrer Mutter einen Trank geben, damit sie schlafen würde. Dabei wussten beide nicht, dass dieser vergiftet ist und sie stirbt. Allerdings fordert deswegen Gretchen ihr Bruder Faust zu einem Duell auf, welcher er jedoch verlor. Somit floh Faust aus dem Ort, ohne zu wissen dass Gretchen tatsächlich schwanger ist. Aus Verzweiflung tötet Gretchen ihr Kind und wird selbst zu Tode verurteilt. Durch eine Vorahnung, dass Gretchen in Gefahr ist, kehrt Faust zurück um Gretchen zuretten aber diese will nicht gerettet werden. Stattdessen wendet sie sich an Gott, welcher sie von ihren Sünden erlöst; das zieht zur Folge dass sie stirbt. Allerdings sagt er sie sei gerettet und hat die Wette gegen Mephisto gewonnen.


Analyse Gretchens Stube

Die Tragödie ,,Faust – Der Tragödie Erster Teil’’ von Johann Wolfgang Goethe aus dem Jahr 1808, thematisiert die Gier von Heinrich Faust an unerreichbares Wissen zu gelangen. Der vorliegende Textauszug ,,Gretchens Stube’’ von Vers 3374-3413 ist im letzten Drittel der Tragödie aufzufinden. Inhaltlich geht es darum, dass Gretchen zu der Einsicht kommt, dass sie Gefühle für den Wissenschaftler Heinrich Faust hegt und ihre Liebe zu ihm so massiv ist, dass sie nicht zu Ruhe kommt. Zu Beginn des Dramas haben Mephistopheles und Gott eine Wette über Faust abgeschlossen in der es darum geht, wenn Mephistopheles es schafft Faust glücklich zu machen er seine Seele haben dürfte. Allerdings ist Gott sich seines Sieges sicher. Da Faust danach strebt du begreifen wie die Welt funktioniert, dies aber unmöglich ist versucht Mephistopheles ihn anders glücklich zumachen. Dazu lässt er Faust einen Verjüngungstrank trinken und somit verliebt sich die jüngere Margarete in ihn. Dieser Textausschnitt ist für das gesamte Drama sofern wichtig, weil sich hier Gretchen ihrer Liebe zu Faust erst bewusst wird. Damit sie bei Faust sein kann und ungestört eine Nacht mit ihm verbringen kann verabreicht sie ihrer Mutter einen Trank. Sie nimmt an dass es sie nur schlafen lässt, allerdings war dies eine Intrige Mephistopheles und somit stirbt sie. Daraufhin kommt es zu einem Duell zwischen Valentin, Gretchens Bruder, und Faust wobei Valentin stirbt, woraufhin Faust fliehen muss. Auf dem Blocksberg allerdings hat Faust eine Vorahnung dass Gretchen in Gefahr ist und kehrt zurück. Da Gretchen schwanger war und ihr Kind getötet hat wurde sie zur Todesstrafe verurteilt. Weil ihre Schuldgefühle zu groß sind weigert sie sich, mit Faust zu fliehen und somit erlöst Gott Gretchen und rettet sie. Die Szene ist also bedeutsam für den weiteren Verlauf der Tragödie. ,,Gretchens Stube’’ besteht aus 10 Strophen, welche aus jeweils vier Versen bestehen. Die erste Strophe wird insgesamt drei mal wiederholt, sodass sich ein Refrain erkennen lässt. Aufzufinden sind Paarreime (aabb) und sowie Paarreime (abcb). Das Lied lässt sich in Sinnesabschnitte unterteilen, so dass zuerst ein Refrain zu erkennen ist worauf Strophe 2 und 3 folgen, in denen Gretchen sich selbst beschreibt. Wiederum folgt der Refrain und Strophe 5, in der Gretchen zur Erkenntnis kommt, dass sie von Faust abhängig ist. Darauf hin wird Faust in Strophe 6-7 charakterisiert. Nach der zweiten Wiederholung des Refrains lässt Gretchen in zwei weiteren Strophen wissen, wie ihre Zukunft aussehen soll. Eingeleitet wird die Szene durch eine Regieanweisung, in der es heißt, dass Gretchen alleine ist. Das weist darauf hin, dass es sich um einen inneren Monolog handelt und dass eher eine bedrückte Atmosphäre herrscht. Zu Beginn äußert Gretchen die Aussage: ,,Meine Ruh ist hin’’. Das zeigt, dass die vergangen Ereignisse Gretchen ihre innere Ruhe gestört hat. Zusätzlich ist ihr Herz schwer (vgl. V. 3375) was als Metapher dient und zum Ausdruck bringen soll, dass Gretchen verliebt ist aber sie in keiner einfachen Situation steckt. Sie sieht sich außerdem in ihrer Situation fest was die Steigerung ,,nimmer’’ (V. 3376) ,,nimmermehr’’ (V.3377) bestärkt. Sie steigert sich also so in ihre Liebe zu Faust rein, dass sie denkt sie könnte nicht ohne ihn leben. Dies kann man in Verbindung setzten, wo Gretchen sing: ,,Wo ich ihn nicht hab / ist mir das Grab’’. (V. 3378) Zudem lässt sich weiterhin daraus hervorbringen dass sie in einer Abhängigkeit zu Faust steht. Sie behauptet durch die Hyperbel, dass ihre Welt ohne ihn ungenießbar wäre (vlg. V. 3380 f.), was bedeutet dass sie ihr ganzes Leben nur nach ihm richtet. Hierbei ist ,,die ganze Welt’’ (V. 3380) ein Synonym für ihre eigene Existenz. Das bedeutet dass sie sich mehr zu Faust hingezogen fühlt als zu ihrem anderen Umfeld und somit auch ihrer Familie. Man könnte an dieser Stelle auch beilegen, dass es eine Vorrausdeutung des weitern Verlaufes der Tragödie ist, das ihre Mutter noch zu Tode kommt durch Gretchen ihr Handeln weil sie von ihrer Liebe geblendet ist. In der dritten Strophe charakterisiert Gretchen sich selbst. Zur eigenen Beschreibung nutzt sie schwache negative Adjektive wie ,,verrückt’’ (V. 3382) und ,,arm’’ (V.3385 und V. 3383). Sie hält sich also im Vergleich zu Faust als charakterschwach. Nach ihrer eigenen Beschreibung folgt die zweite Wiederholung des Refrains. Dieser Parallelismus soll eine Einleitung für neue Situationen sein, was auch wieder für die Hin und Her Gerissenheit Gretchens steht. In der nächsten und somit 5. Strophe erlangt Gretchen nämlich jetzt vollkommen die Erkenntnis dass sie von Faust abhängig ist. Die Inversionen ,,Nach ihm nur schau ich / Zum Fenster hinaus, / Nach ihm nur geh ich / Aus dem Haus’’ (V. 3390 ff.) hebt hervor dass sie ihr Leben nur nach ihm richtet. Hier steht das ,,ihm’’ was für Faust steht vorne im Satz und das ,,ich’’ welches für Gretchen gilt an letzter Stelle des Verses. Also stellt sie Faust über sich und hält mehr von im als von sich selbst. Unterstützend für diese Behauptung ist die 6. Strophe. Hierbei verwendet sie in allen vier Versen eine Anapher. Diese dient dazu, dass sie ihn persönlich anredet, obwohl er nicht da ist. Außerdem benutzt sie für ihn starke positive Adjektive wie ,,hoher’’ (V. 3394) und ,,edle’’ (V.3395). Dass sie sich unter in ordnet in Kombination mit der Andere an Faust, trotz dessen dass er nicht da ist, lässt den Eindruck erwecken, dass sie vor Liebe verrückt ist was sie in Strophe 2 durch ,,Mein armer Kopf / ist mir verrückt’’ selber zu gibt. Weiter geht es mit der 6. Strophe, in der ein Neologismus aufzufinden ist. Sie vergleicht sein Stimme mit einem ,, Zauberfluss’ (V. 3398). Gretchen schöpft also ein neues Wort, weil ihr dass was für die Menschen ergreifbar ist für Faust nicht ausreicht. Zudem untermalt der Begriff das Magische zudem sich Faust auch hingezogen fühlt, so dass eine Verbindung zwischen den beiden hergestellt wird was über das Natürliche geht. Zusätzlich lässt sich durch ,,sein Händedruck’’ (V. 3400) nach seiner Nähe und seinem Körper sehnt was wiederum eine Vorrausdeutung für eine gemeinsame Nacht stehen könnte. Mit der Injektion ,,ach’’ (V. 3401) wird dies nach einmal bestärkt und sie ruft sich noch einmal die vergangen Ereignisse in Erinnerung. Das bringt sie wieder so in Aufruhe, dass eine dritte und letzte Wiederholung des Refrains folgt. In den letzten beiden Strophen wird der Tempus vom Präsens zum Konjunktiv gewechselt, was dafür spricht, dass Gretchen jetzt offen über ihre Wünsche spricht und sich fest für Faust entschieden hat. Durch die Personifikation ,,Mein Busen drängt / sich nach ihm hin’’ (V. 3406 f.) wird beschrieben, dass Gretchen sich nach seinem Körper in sexueller Hinsicht sehnt und es eine hohe Dringlichkeit hat, da sie selbst ihren Körper nicht mehr unter Kontrolle hat. Erneut verwendet sie die Interjektion ,,Ach’’ (V. 3408) was ihre Sehnsucht noch einmal untermalt. Mit ,,dürft ich fassen / und halten ihn! / und küssen ihn’’ (V. 3407 ff.) äußert sie explizit den Wunsch und Willen nach Faust. In dem nächsten Vers singt sie allerdings ,,so wie ich wollt’’ (V.3411), was dafür steht, dass etwas zwischen ihnen steht, beziehungsweise dass faust von sich von ihr abgewendet haben muss. An der letzten Textpassage wird zusätzlich wieder betont, dass ihre Liebe und das Bedürfnis nach Faust unendlich ist und bis an ihr Lebensende anhält, was auch bedeutet dass der Wille, wenn sie ohne ihn Leben müsste, zu sterben groß ist. Das lässt sich erkennen an ,,an deinen Küssen / vergehen sollt!’’. Sie weiß also dass Faust sie ins Verderben drängt aber es hat für sie keinen hohen Stellenwert da sie durch das Ausrufezeichen ihren Entschluss bestärkt und dieser an letzter Stelle der Szene steht was die endgültige Entscheidung akzentuiert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass in dieser Szene Gretchens Gefühle beschrieben werden und dass sie sich selber bewusst darüber wird, dass sie ohne Faust keinen Sinn im Leben sieht. Durch ihr Verlangen nach Faust verdrängt sie ihre Außenwelt und schafft sich ihre eigene Welt die nur aus ihr und Faust besteht.


Analyse von Nacht


Die Tragödie „Faust – Der Tragödie Erster Teil“ von Johann Wolfgang Goethe aus dem Jahr 1808 thematisiert die Frage nach dem Menschen hinsichtlich der Lebensbezüge. Der vorliegende Textzauszug „Wald und Höhle“ ist im letzten Drittel der Tragödie zu finden und thematisiert die Entwicklung Fausts, welcher zur Erkenntnis seiner eigenen Begrenztheit gekommen ist und diese durch die Harmonie mit der Natur zum Ausdruck bringt.

„Wald und Höhle“ (V.1) besteht aus zwei Abschnitten, welche von einem 5- hebigen Jambus untermalt werden, welche zudem auf einen harmonischen Rhythmus verweisen. Fausts innere harmonische Stimmung lässt sich bereits im Titel „Wald und Höhle" wiederfinden, da die Bezeichnung „Höhle“ (V.1) seine Begrenzung und Geborgenheit symbolisiert. Andererseits lässt sich aus dem Nomen „Wald“ (V.1) wilde lebendige Natur heraus symbolisieren. Somit stehen Wald und Höhle im Kontrast zueinander und stehen für Fausts innere Zerrissenheit. Es handelt sich außerdem um einen Monolog, was sich aus der Regieanweisung „Faust alleine“ (V.2) erschließen lässt. Der erste Sinnabschnitt umfasst die Verse 1-24 und der zweite die Verse 26-36. Im ersten Abschnitt wird Fausts harmonisches Weltgefühl dargestellt. Er hält eine respektvolle Ansprache an einen „[e]rhab[enen] Geist“ (V.3) welcher für Gott stehen kann. Das danach folgende Germinatio „gast mir, gabst mir alles“ weist darauf hin, dass er dankbar ist und diesem Geist zuschreibt, dass er seinen Besitzt nur durch ihn erlangt hat. Seine Dankbarkeit ist besonders groß, da eine erneute Wiederholung von „gabst mir“ (V.5) zu finden ist. Die „herrliche Natur“ (V.5) wird auf eine Stufe mit einem „Königreich“ (V.5) gestellt, was die Kostbarkeit veranschaulicht. Er personifiziert die Natur mit einem Freund durch den Ausdruck der tiefen „Brust“ (V.8) bzw. „Busen eines Freundes“ (V.9), was zusätzlich den hohen Stellenwert der Natur akzentuiert. Da dies im „stillen Busch“ (V.12) in der Natur geschieht, lässt sich daraus entnehmen, dass Faust dort zu Ruhe kommt, da es dort still ist und die Natur ihm „Kraft“ (V.6) gibt „zu fühlen“ (V.6) und „zu genießen“ (V.6). Faust fühlt sich Eins mit der Natur , da er eine familiäre Beziehungen aufbaut, indem er sagt, dass er seine „Brüder“ (V.11) in den Elementen „Luft und Wasser“ (V.12) gelehrt hat. Selbst wenn es Unruhe in der Pflanzenwelt gibt, durch „Sturm im Walde“ (V.13) , und es keinen „stillen Busch“ (V.12) mehr gibt, ist die Natur für ihn eine „sichere Höhle“ (V.17) in der er sich heimisch und demzufolge geborgen fühlt. Durch die Hyperbel der „Riesenfichte“ (V.14) wird veranschaulicht, welche Gewalt die Natur besitzt. Diese Naturgewalt wird unterstütz durch den Neologismus der „Nachbaräste“ (V.14) und den „Nachbarstämmen“ (V.15), welche stürzend herunter fallen. Die Bezeichnung Nachbar verdeutlich hierbei erneut die familiäre Anziehungskraft der Natur für Faust. In diese Gefahrensituation, in denen er der Naturgewalt ausgesetzt ist wird er von dem Erdgeist „zur sichern Höhle“ (V.17) geführt. Diese dient zu seinem Schutz und in ihr werden durch den Geist in seiner „eignen Brust“ (V.18) „geheime tiefe Wunder“ (V.19) geöffnet. Er befindet sich demgemäß in einer anderen Welt und übersteigt die Wirklichkeit. Dort trifft er in der Vorwelt auf „silberne Gestalten“ (V. 23). Da diese besänftigend an ihm vorbei schweben (vgl. V.21), empfindet er die Welt der Toten nicht als bedrückend, sondern wohlklingend. Auf Grund der Tatsache dass er Kontakt mit den silbernen Gestalten hat, welche metaphorisch für die Verstorbenen steht, setzt er sich mit der Vergangenheit auseinander und somit wird sein „Blick“ (V.20) auf seine vergangenen Fehler, unter einer strengen Betrachtung gelindert (vgl. V. 24) und er erlangt vollkommene Harmonie mit sich selbst und dem Rest der ihn umgibt. Danach folgt der zweite Abschnitt in dem Faust erneut zu der Erkenntnis kommt, in der die Begrenzungen eines Menschen liegt. Dieser Umschwung seiner Gefühle wird durch die Interjektion „o“ (V.26) eingeleitet. Faust ist sich bewusst, dass der Geist ihn weiter an die Götter heran gebracht hat, was durch die Klimax „nah und näher“ (V.28) verdeutlicht wird. Diesen Geist macht er jedoch auch dafür verantwortlich, dass er Mephistopheles nun an seiner Seite hat, welcher ihn erniedrigt (vgl. V.29). Faust charakterisiert Mephistopheles als „kalt und frech" (V.30) und für ihn unentbehrlich (vgl. V.30). Mit der Antithese „Worthauch“ (V.32) und „Gabe“ (V.32) wird Fausts Verzweiflung verdeutlicht, welche durch Mephistopheles hervorgerufen wird. Allerdings wird durch ihn ein „wildes Feuer“ (V.33) in seiner Brust entfacht, da er die Ursache dafür ist, dass Faust für einen paar Momente glücklich sein konnte und „schöne Bilder“ (V.34) erkennen konnte. Zum Schluss der Textpassage kommt Faust durch einen Chiasmus zur Erkenntnis, dass es dem Menschen nicht möglich ist zufrieden gestellt zu werden, aus dem Grund weil er zwischen „Begierde und Genuss“ (V.35) taumelt.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Faust in dieser Textpassage sich explizit mit Gott und seinen Erschaffungen sowie mit sich selbst und eigener Begrenzung auseinander setzt.