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Die SED wollte die Unzufriedenheit durch prächtige Feiern zum 40-jährigen Staatsjubiläum, in dem die Errungenschaften des Sozialismus präsentiert worden wären, bekämpfen. | Die SED wollte die Unzufriedenheit durch prächtige Feiern zum 40-jährigen Staatsjubiläum, in dem die Errungenschaften des Sozialismus präsentiert worden wären, bekämpfen. | ||
− | Der sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow empfahl mit seinem berühmten Satz "Wer zu spät | + | Der sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow empfahl mit seinem berühmten Satz "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben." Reformen, was die DDR-Führung aber ablehnte. |
Zeitgleich mit den Feiern im Palast der Republik kam es zu großen Demonstrationen, bei denen die Demonstranten neben Forderungen nach Freiheit und Demokratie auch "'''''Gorbi hilf uns!'''''" riefen. | Zeitgleich mit den Feiern im Palast der Republik kam es zu großen Demonstrationen, bei denen die Demonstranten neben Forderungen nach Freiheit und Demokratie auch "'''''Gorbi hilf uns!'''''" riefen. |
Version vom 31. Januar 2018, 00:52 Uhr
Am Ende der Sommerferien 1989 fehlten in jeder Schulklasse und an jedem Arbeitsplatz ehemalige Freunde und Bekannte, die über Ungarn in den Westen ausgereist waren. Die Unzufriedenheit der Dagebliebenen stieg weiter.
Ein Witz gab der Verzweiflung Ausdruck:
Wofür stehen die Buchstaben DDR?
Ganz einfach: Der Dumme Rest!
40-Jahr-Feier
Die SED wollte die Unzufriedenheit durch prächtige Feiern zum 40-jährigen Staatsjubiläum, in dem die Errungenschaften des Sozialismus präsentiert worden wären, bekämpfen.
Der sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow empfahl mit seinem berühmten Satz "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben." Reformen, was die DDR-Führung aber ablehnte.
Zeitgleich mit den Feiern im Palast der Republik kam es zu großen Demonstrationen, bei denen die Demonstranten neben Forderungen nach Freiheit und Demokratie auch "Gorbi hilf uns!" riefen.
Montagsdemonstrationen
Seit dem 4. September 1989 fanden in Leipzig wöchentlich Montagsdemonstrationen nach dem Friedensgebet statt. Die Montagsdemonstrationen entwickelten sich zu einer Massenbewegung. Die Parolen „Auf die Straße!“, „Wir sind das Volk“ und „Keine Gewalt!“ verfehlten ihre Wirkung nicht. Der Wendepunkt der Montagsdemonstrationen war der 9. Oktober 1989 – die erste Protestdemonstration mit unerwartet hoher Massenbeteiligung, bei der viele Beteiligte aller Seiten die gewaltsame Reaktion der chinesischen Staatsmacht auf dem Tian’anmen-Platz im Hinterkopf hatten, aber letztlich nichts Derartiges geschah.
Bilder und Videos der Demonstration, über die in der DDR natürlich nicht berichtet wurde, wurden von einer Rentnerin in den Westen geschmuggelt und dort in den ARD-Nachrichten gesendet.
- 04.09.1989: erste Montagsdemonstration in Leipzig
- 02.10.1989: gewaltsames Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen die Demonstranten
- 07./08.10.1989: Feiern zum 40. Jahrestag der DDR, begleitet von Demonstrationen
- 09.10.1989: erste Montagsdemonstration mit Massenbeteiligung (70.000 Teilnehmer (?)); blutiges Eingreifen der Sicherheitskräfte wie im Juni in Peking befürchtet, aber zum Glück nicht erfolgt
- 16.10.1989: 120.000 Teilnehmer
- 23.10.1989: 320.000 Teilnehmer (größte Montagsdemonstration)
- 04.11.1989: 1 Million Menschen demonstrieren auf einer genehmigten Kundgebung in (Ost-)Berlin.
Interaktive Übungen
Was gehört in die Lücken?
Am Morgen des 9. Oktober erhielt die Stasi einen Schießbefehl, um weitere Montagsdemonstrationen zu verhindern.
Am 16.10 waren bei den Montagsdemos bereits 120.000 Teilnehmern.
Am 23.10 waren es sogar schon 320.000 Teilnehmer.
Am 04.11 demonstrierten schon über 1 Million Menschen mit.
Am 10.11.1989 war die Mauer offen.