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Epische Gestaltungsmittel: Unterschied zwischen den Versionen

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Der vorliegendem Textauszug des Romans "Effi Briest" von Theodor Fontane wurde 1984 veröffentlicht und beinhaltet die Annäherung zwischen der Protagonisten Effi und dem Major Crampas während einer Kutschfahrt.
 
Der vorliegendem Textauszug des Romans "Effi Briest" von Theodor Fontane wurde 1984 veröffentlicht und beinhaltet die Annäherung zwischen der Protagonisten Effi und dem Major Crampas während einer Kutschfahrt.
Die Textpassage ( S. 136, Z. 1 bis S. 136, Z. 29 ) lässt sich hinsichtlich der epischen Gestaltungsmittel untersuchen. Zu nächst einmal ist auffallend, dass ein auktoriales Erzählverhalten auf zu finden ist. Dass es sich um einen auktorialen Erzähler handelt, lässt sich dadurch erkennen, dass er über die Gefühle der beiden bescheid zu wissen scheint. Er weiß zum Beispiel, dass "es unmöglich für sie [war], sich seiner Gegenwart zu verbitten" (Z.7 f.). Durch das Wissen der Gefühle wirkt der Erzähler allwissend und durch seine Kommentare kann man seiner Erzählung zusätzlich konstant folgen. Ein auffallendes Kommentar ist der Textstelle zu entnehmen, als sich Crampas neben Effi setzt. So heißt es: "All dies hätte vielleicht missdeutet werden können" (Z.4).
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Die Textpassage ( S. 136, Z. 1 bis S. 136, Z. 29 ) lässt sich hinsichtlich der epischen Gestaltungsmittel untersuchen. Zu nächst einmal ist auffallend, dass ein auktoriales Erzählverhalten auf zu finden ist. Dass es sich um einen auktorialen Erzähler handelt, lässt sich dadurch erkennen, dass er über die Gefühle der beiden bescheid zu wissen scheint. Er weiß zum Beispiel, dass "es unmöglich für sie [war], sich seiner Gegenwart zu verbitten" (Z.7 f.). Durch das Wissen der Gefühle wirkt der Erzähler allwissend und durch seine Kommentare kann man seiner Erzählung zusätzlich konstant folgen. Ein auffallendes Kommentar ist der Textstelle zu entnehmen, als sich Crampas neben Effi setzt. So heißt es: "All dies hätte vielleicht missdeutet werden können" (Z.4). Auch die Raumgestaltung wird in der Passage direkt zu beginn klar. Effi und Crampas befinden sich in einer Kutsche, wobei "Crampas links neben ihr Platz" (Z.3) nahm. Effi allerdings rückte von der einen Seite des Wagens zur anderen hin (vgl. Z.1 f.), was verdeutlich, dass es sich um eine kleine Kutsche handeln muss und somit Crampas und Effi nah beieinander sitzen. Diese zuvor beschriebene Enge zieht sich fortgehend durch den Textauszug, da die Kutsche "dicht an dem Wasserlaufe" (Z. 9) entlang fährt. Zudem passiert er "einen schmaleren Weg, der Mitten durch die dichte Waldmasse hindurchführte" (Z. 17 f.). Das Adjektiv "schmal" (ebd.) verdeutlicht an dieser Stelle die Beklemmnis und Bedrückens, welche Effi verspürt. Die Veränderung der Umgeben, die immer enger zu werden sein scheint, während der Kutschfahrt nachdem Crampas sich neben sie gesetzt hat, ist ein Anzeichen dafür, dass Effi in einen "Zauberbann" (Z. 28) von dem Major gezogen wird und es für sie nur sehr schwer ist ihm zu wieder stehen, zudem ruft es eine Beklemmnis hervor, da sie mit Innstetten verheiratet ist und ein Betrug in der Ehe von der Gesellschaft zu dieser Zeit nicht gerne angesehen wurde.
 
 
 
 

Version vom 6. Februar 2018, 22:02 Uhr

Raum- und Zeitgestaltung, Syntax, Erzählperspektive / Textstelle: S. 136, Z. 1 bis S. 136, Z. 29

Inhaltsverzeichnis

Maike

Im vorliegenden Textauszug liegt eine Zeitraffung vor. Dies erkennt man daran, dass die erzählte Zeit länger ist, wie die Erzählzeit. Diese Form der Zeitgestaltung lässt sich gut mit dem Inhalt verknüpfen. Die Zeitraffung macht einen hektischen Eindruck, da viele wichtige Informationen in sehr kurzer Zeit gegeben werden. Außerdem wirkt dies auch bedrückend was auf die Nähe Crampas und Effis hindeutet. Zur Raumgestaltung ist zu sagen, dass der Raum um Effi herum immer enger wird. Zu Beginn des Textauszugs fahren Effi und Crampas mit dem Schlitten einen Weg entlang, links von ihnen ein kleiner Fluss und rechts von ihnen Wald. Später dann sind die Beiden umgeben vom Wald, um sie herum ist nichts anderes, kein Licht mehr, es ist dunkel. Dann am Ende des Textauszugs, wird Effi auch von oben eingedrängt da die Baumkronen über ihnen den Blick in den Himmel versperren. Auch das deutet auf die Enge im Schlitten hin und es wirkt auch sehr bedrückend. Ein Gefühl der Angst und der Panik überkommt Effi, da sie sehr eingeengt ist. Es liegt ein Hypotaxer Satzbau vor, das heißt es sind Haupt- und Nebensätze aneinander gereiht, auch das deutet auf Effis Panik hin. Sie ist überfordert, dies ist erkennbar daran, dass auch hier viele Informationen in nur einem Satz gegeben werden. Im Textauszug erzählt ein auktorialer Erzähler in der Er/Sie- Form. Der Erzählstandort ist gegenüber Innstetten eher distanziert, gegenüber Effi allerdings eher nahe.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Zeit- und Raumgestaltung, Erzählperspektive und Syntax auf den Inhalt hindeuten und sich gut mit ihm verknüpfen lassen, da einige Dinge durch zB. Die Raumgestaltung klar werden (wie die Panik und die Angst Effis).

Sarah

Die vorliegende Textstelle lässt sich in Verbindung zu den, darin angewandten, epischen Gestaltungselementen setzen und somit auf vielfältige Weise deuten. Angefangen mit der Erzählperspektive eines auktorialen Erzählers, was durch das Wissen über die Gefühle beider, Effis und Crampas´zum Ausdruck kommt. Zudem kommentiert der Erzähler in „All dies hätte vielleicht missdeutet werden können“(Z. 4) das Geschehen. Der auktoriale Erzähler an sich wirkt im Bezug auf die Handlung allwissend und fern, sodass eine Sicht von oben, etwas Göttlichem gleich, entsteht. Zudem lässt sich im Textauszug fast stetig ein hypotaktischer Syntax auffinden, welcher, aufgrund der Verankerung der Satzglieder und der Detailgetreue dieser, die Überforderung und so zugleich die Einengung Effis widerspiegelt. Zugleich wird hierin auch eine gewisse Unsicherheit des Geschehens und besonders noch einmal Effis zum Ausdruck gebracht. Betrachtet man die Zeit- und Raumgestaltung im Textauszug, so fällt auf, dass der Raum im Verlaufe immer enger, somit bedrängender, und die Zeit immer knapper und hektischer, also unruhiger, gestaltet sind. Wo der Text anfangs noch zeitdeckend verfasst ist, so wird er nach und nach immer zeitraffender. Dies verdeutlicht die Bedrohlichkeit, wie auch die Unruhe der Situation, die sich mehr und mehr zuspitzt und Effi so letztlich, verbunden mit der Raumgestaltung, kaum Raum gibt, zu agieren. Auch wird so der Raum im Gesamten immer bedrängender, was schon zu Beginn deutlich wird. „Crampas nahm links neben ihr Platz“(Z. 2 f. ) und bedrängt Effi so gleich zu Beginn durch seine Anwesenheit im Pferdeschlitten. Zudem stellt die Tatsache, dass Effi und Crampas „den beiden anderen Schlitten nach“(Z. 8 f. ) reiten, eine weitere Gefahr dar, die Effis Empfinden der Unruhe unterstreichen. Wo sie jedoch zu Anfang der Heimreise noch „dicht an dem Wasserlaufe hin“(Z. 9 f. ) verweilen, welcher noch eine gewisse Freiheit und Weite darstellt, so befinden sie sich im späteren Verlauf in einem „schmaleren Weg“(Z. 17) als auf der Hinreise, welcher „mitten durch die dichte Waldmasse“(Z. 17) führte. Hierin wird sofort der Wechsel zwischen Weite und Enge deutlich, der sich über die Gesamthandlung des Auszugs erstreckt. Schließlich wölbten sich „die dunklen Kronen […] über ihr“(Z. 20 f. ), also über Effi, wodurch ihr „Luft und Licht“(Z. 19) genommen werden. Schließlich bleibt bildlich gesehen kein Raum zum Atmen und Effi wird von allen Seiten eingeengt, was auf die darauf Folgende Affäre mit Crampas anspielt, da dieser Effi gewissermaßen in die Enge treibt.


Christine

In der vorliegenden Textstelle lassen sich folgende epische Gestaltungsmittel untersuchen: Die Textstelle weist auf ein auktoriales Erzählverhalten hin. Der Erzähler ist nicht bei dem Geschehen beteiligt, schildert aber die Situation sowie die Gedanken und Gefühle von Effi und Crampas. Bei der Raumgestaltung kann man eine Verengung des Raums feststellen. Am Anfang der Textstelle wird der Raum ziemlich offen dargestellt. Sie fahren mit dem Schlitten an einem Wasserlauf entlang, auf dessen anderem Ufer ein Wald zu sehen ist (vgl. Z. 9f.). Dann fahren sie in einen „schmaleren Weg, […],der mitten durch die dichte Waldmasse [führt]“ (Z. 17). Das Adjektiv „schmal“ (ebd.) deutet hierbei schon auf die Enge und Bedrückung, die Effi verspürt, hin. Zudem wird beschrieben, dass um Effi „bis dahin [...] Luft und Licht [...] gewesen [ist]„ (Z.19), sich aber dann „dunkle Kronen [...] über ihr [wölbten]“ (Z.20). Dabei stellt der Kontrast zwischen hell und dunkel noch einmal die Bedrückung und die Bedrohlichkeit dar. Zur Zeitgestaltung ist zu sagen, dass man sowohl eine Zeitdeckung, als auch eine Zeitraffung vorfindet. Der erste Absatz (Z. 1-3) ist somit eine Zeitdeckung, da die Zeit, die man zum lesen braucht der erzählten Zeit entspricht. Der Abschnitt (Z.8-14) ist eine Zeitraffung, da die erzählte Zeit länger als die Erzählzeit ist. Dies hat den Effekt, dass die Situation hektisch und bedrohlich wirkt, was mit Effis Gefühlszustand übereinstimmt. Der hypotaktische Satzbau schildert einerseits das Geschehen ziemlich detailliert, andererseits verdeutlicht es Effis Bedrängung. Allgemein kann man sagen, dass Effi sich in dieser Situation, alleine mit Crampas in einem Schlitten, bedroht, eingeengt und verwirrt fühlt.


Nina K.

Die im vorliegendem Text vorhandene Raumgestaltung beginnt mit Effi, die im Schlitten sitzt und „von der einen Seite nach der anderen hinüber“ (Z. 2) rücken muss um dem Major Platz zu machen. Dies zeigt zum einen, dass der Schlitten klein und eng ist und dass sie sich deswegen vom Major bedrängt fühlt, denn sie „war einen Augenblick unschlüssig“ (Z. 1). Die Schlittenfahrt wird als „dicht an dem Wasserlaufe hin, an dessen Ufer dunkle Waldmassen […]“ (Z. 9f.) entlangführend bezeichnet, „[auf] einem schmaleren Weg […] der mitten durch die dichte Waldmasse hindurchführte“ (Z. 17) bis „[sich] die Kronen [über sie] wölbten“ (Z. 20). Dies verdeutlicht, dass sich die Umgebung während der Schlittenfahrt verändert und immer einengender wird. Effi ist erst nur von den Waldmassen am Rande des Weges umgeben und dann von den Baumkronen über sich. Dies verdeutlicht wie Effi sich in dieser Situation fühlt. Sie sitzt dicht neben dem Major Crampas den sie auf der einen Seite sehr mag, aber auf der anderen Seite hat sie einen Ehemann und weiß, dass sie ihn mit einer Affäre betrügen würde. Dass der Major so dicht neben ihr sitzt verunsichert sie und macht sie nervös und dies wird unterstützt von der einengenden und gewaltigen Umgebung.

Darüber hinaus liegt bei dem vorliegenden Text überwiegend eine Zeitraffung vor, was Effis Hektik, Unruhe und Unsicherheit verdeutlicht, ausgelöst von der sie überfordernden Situation. In „Effi war einen Augenblick unschlüssig […]“ (Z. 1) wird eine Zeitdeckung deutlich, die hervorhebt, dass Effi in dem Moment hin und hergerissen ist und sich bewusst wird, dass eine Schlittenfahrt mit dem Major nicht gut enden könnte, sie aber auf der anderen Seite aber nicht unhöflich sein kann. Diese Überforderung wird auch durch den hypotaktischen Satzbau deutlich, der darüber hinaus auch ihre Unsicherheit verdeutlicht. Ein Beispiel dafür ist der zeitdeckende Satz „Innstetten aber hatte sich inzwischen einen anderen Plan gemacht, und im selben Augenblicke, wo sein Schlitten die Bohlenbrücke passierte, bog er, statt den Außenweg zu wählen, in einen schmaleren Weg ein, der mitten durch die dichte Waldmasse hindurchführte“ (Z. 14ff.), in dem vieles auf einmal passiert und Effi überfordert damit ist. Daneben macht es der auktoriale Erzähler, wie im Kommentar „All dies hätte vielleicht missdeutet werden können […]“ (Z. 4) erkennbar möglich, dass die Handlung und die Gedanken der Figuren konstant verfolgbar ist.


Diana

Bei dem vorliegenden Text von Theodor Fontane handelt es sich um einen Auszug des Romans ,,Effi Briest“ , welches im Jahr 1894 veröffentlicht wurde. Thematisiert werden die gesellschaftlichen Erwartungen und die daraus folgenden Konsequenzen für die Menschen.

In diese Textstelle sind Aspekte, wie Raumgestaltung, Zeitgestaltung, Syntax und die Erzählperspektive aufzuweisen. Betrachtet man die Erzählperspektive in diesem Textauszug, so lässt sich feststellen, dass es sich hier um einen auktorialen Erzähler handelt, da er den Überblick der Handlung und der Geschehnisse besitzt und aber auch in die Gedanken der Figuren kennt, was beispielsweise durch die Aussage ,,[e]r sah deutlich, dass Effi nur tat, was, nach Lage der Sache, daseinzig Richtige war“ (Z. 6 f.) deutlich wird, da der Erzähler weiß, was Crampas grade denkt. Der Erzähler kennt jedoch auch Effi's Gedanken, was in der Aussage ,,Gedanken und Bilder jagten sich, und eines dieser Bilder war das Mütterchen in dem Gedicht, das die ,,Gottesmauer“ hieß“(Z.22 ff.) deutlich wird und der Erzähler somit auktorial ist. Außerdem kommentiert der Erzähler auch die Handlung, was durch die Aussage ,,All dies hätte vielleicht missgedeutet werden können“ (Z. 4). Bei der Raumgestaltung in dieser Textstelle wird deutlich, dass die Umgebung im Laufe der Handlung immer enger und bedrückender wird. Zu Beginn sitzt Effi noch alleine im Wagen, was also auf viel Freiraum und Platz hindeutet. Jedoch nimmt Crampas ,,links neben ihr Platz“ (Z. 3) wodurch der Raum enger wird. Danach wird die zunehmende Enge vor Augen geführt, da sie ,,einen schmaleren Weg entlang“ (Z. 17) fahren durch eine eine ,,dichte Waldmasse“ (Z. 18), wobei sich ,,die dunklen Kronen“ (Z. 20) sich über Effi wölben. Dabei ist Effi sowohl von beiden Seiten als auch von oben eingeengt und ,,Luft und Licht“ (Z. 19), was um sie umgeben gewesen ist, ist verschwunden. Diese Verengung des Raumes bringt sowohl Bedrückung zum Ausdruck, als auch, dass Effi in die Enge getrieben wird. Auffällig in diesem Textauszug ist auch, dass zunächst Zeitdeckung vorliegt, da die erzählte Zeit genau solange ist wie die Erzählzeit, was zum Beispiel in der Aussage ,, Effi war einen Augenblick unschlüssig, rückte dann aber rasch von der einen Seite nach der anderen hinüber“ (Z. 1 f.) klar wird. Es bleibt aber nicht bei der Zeitdeckung sondern der Text wird zunehmend zeitraffend verfasst. Die zunehmende Zeitraffung bringt Hektik zum Ausdruck sowie, dass die Situation zu viel für Effi wird und sie überfordert ist. Die Tatsache, dass nur Hypotaxen vorliegen bringt ebenfalls Überforderung und Unsicherheit zum Ausdruck, wobei die Hypotaxen auch detailgetreue Beschreibungen der Situation ermöglichen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Aspekte Raum- und Zeitgestaltung, der auktoriale Erzähler und die Hypotaxen Hektik, Bedrückung, Überforderung zum Ausdruck bringen. Dabei wird vorallem deutlich, dass Effi in die Enge betrieben wird und überfordert ist.

Alina

Im vorliegenden Textauszug lassen sich die vier spezifisch epischen Gestaltungselemente wie folgt deuten. Beginnend mit der Zeitgestaltung lässt sich zunächst eine zeitdeckende Schreibweise herausfiltern, da der Erzähler eine Reaktion beschreibt die zeitgleich in der Realität mit dem lesen übereinstimmt. (Z. 1f.). Darauf folgend beginnt eine Zeitdehnung einleitend mit „All dies hätte vielleicht missdeutet werden können“(Z. 4). Zudem erzählt der Erzähler über Crampas‘ Charakter und über Effis Sicht. Der Rest der Textstelle ist zeitraffend verfasst, da die Erzählte Zeit länger ist, als die Erzähl Zeit. Diese Art von Textgestaltung im Hinblick auf die Zeit wirkt hektisch, bedrückend und unsicher, da Effi sich zu Beginn sehr unsicher und eingeengt fühlt, als Crampas sich zu ihr auf den Schlitten setzten möchte. (Z 1f.). Im Verlauf der Geschichte wird die Situation hektischer, da sich die Umgebung verändert und viele Situationen zwischen Crampas Innstetten und Effi geschehen.

Die Raumgestaltung verändert sich ebenfalls. Zunächst befindet Effi sich mit Crampas auf einem Schlitten in den Plantagen. Folgend wird der Raum immer dichter „immer dicht an dem Wasserlaufe hin, an dessen anderem Ufer dunkle Wassermassen aufragten“(Z. 9f.). Der Raum wird nicht nur enger sondern auch dunkler, woraufhin Effi sich immer unwohler fühlt. Später „wählt Innstetten einen schmaleren Weg aus (vgl. Z. 16) „in mitten durch die dichte Waldmasse“(Z. 17f.) und durch „dunkle Kronen“(Z. 20), welche sich wölben. Diese Steigerung der Raumverengung lässt sich daher genau mit Effis Gefühle deuten.

Bezüglich des Syntax, zeigt sich ein klarer hypotaktischer Satzbau, aufgrund von Aneinanderreihungen von Haupt- und Nebensätzen. Diese Schreibweise wirkt sehr überfordernd und hektisch und lässt sich auf folgende Textstelle übertragen: „Innstetten aber hatte sich inzwischen einen anderen Plan gemacht, und im selben Augenblicke, wo sein Schlitten die Bohlenbrücke passierte, bog er, satt[…]hindurchführte“(Z. 14-18).

Das auktoriale Erzählverhalten wird deutlich, indem er der Handlung konstant folgen kann, allwissend ist und in die Gedanken von Crampas hineinsehen kann, „All dies hätte vielleicht missdeutet werden können“(Z. 4). Auch beschreibt der auktoriale Erzähler das Verhalten, die Gedanken und Gefühle Effis und Innstettens. „Effi war einen Augenblick unschlüssig“(Z. 1), „Innstetten aber hatte sich inzwischen einen anderen Plan gemacht…“(Z. 14f.)


Carina

Die hier vorliegende Textstelle aus dem Roman Effi Briest weist auf einige spezifisch, epische Gestaltungselemente hin.

Das Geschehen hat ein auktorialer Erzähler im Überblick, welcher, durch die Kenntnis der Gefühle von Effi sowie der von Crampas, allwissend wirkt. Des Weiteren kommentiert er das Geschehen mit der Äußerung „All dies hätte vielleicht missdeutet werden können“[…] (Z. 4ff.).

Des Weiteren beinhaltet der Textauszug einen nahezu permanenten hypotaktischen Syntax, welcher Effis Gefühl von Unsicherheit hervorhebt, sowie die überfordernd wirkende Situation untermalt (vgl. Z.21 ff.).

Weiter zu betrachten ist die Zeit- und Raumgestaltung des Textauszuges, bei welcher auffällt, dass sich die Situation immer weiter zuspitzt. Die Zeitgestaltung ist so konzipiert, dass sie anfangs Zeitdeckend und im weiteren Verlauf Zeitraffend verfasst ist. Dieser Austausch untermauert Hektik und Bedrohlichkeit, welche sich auch in der Gestaltung des Raumes wiederspiegeln lassen. Diese ist so angelegt, dass der Raum im Verlaufe des Textauszuges immer enger und bedrückender wird. Die ersten bedrückenden Gefühle von Effi werden schon zu Beginn an deutlich, da „Crampas […]links neben ihr Platz [nahm]“ (Z.2f.) und bedrängt Effi aufgrund seiner Gegenwart auf dem Schlitten. Anfangs der Schlittenfahrt befinden sie sich „dicht an dem Wasserlaufe“ (Z.9), welcher augenblicklich noch ein Gefühl von Freiheit bzw. Weite hervorhebt. Im weiteren Verlauf fahren sie konträr dazu durch „dichte Waldmasse“ (Z.18), wie des Weiteren „wölb[…]en sich [dunkle[…] Kronen] über ihr“(Z.20f.), welche Effi metaphorisch von allen Seiten einengen. Diese Veränderung des Raumes, von Weite zur kompletten Einengung, akzentuiert Effis Empfinden der Situation mit Crampas, da sie sich unsicher und unterdrückt fühlt.

Luisa

In der vorliegenden Textpassage verdeutlichen die epischen Gestaltungselemente die Wirkung des Geschehnisses.

Der auktoriale Erzähler, durch welchem man die vorlaufende Handlung konstant verfolgen kann, wirkt allwissend. Diese Allwissenheit spiegelt sich dadurch wider, dass der Erzähler die Gedanken und Gefühle der Protagonistin Effi kennt. Auch die Raumgestaltung führt zu einem besseren Verständnis der Situation Effis. Da der ,,Wald" (Z.13)eine immer enger und dominantere Wirkung einnimmt. Es beginnt damit, dass Crampas zu Effi in den Schlitten steigt und sie für ihn ,,unschlüssig" (Z. 1) zur Seite rückt. Das verdeutlicht Effis Überforderung mit der Situation, da Crampas ihr zu nah kommt. Die ,,Schlitten" (Z. 9) gleiten neben dem ,,Wasserlaufe" (Z. 9) her, ,,an dessen anderem Ufer dunkle Waldmassen aufragten"(Z. 10). Diese wird durch den,,schmaleren Weg" (Z.17) deutlich, da der Weg immer enger wird, was zur Folge hat, dass Effi sich bedrängt und eingeschüchtert fühlt. Die ,,dunklen Kronen" (Z. 20) der Bäume beengen Effi, welche vollkommen überfordert mit der vorliegenden Situation ist.

Die Textstelle ist zu Beginn Zeitdeckend, da von ,,einem Augenblick" (Z.1) gesprochen wird. Danach ist diese zeitraffend, da die erzählte Zeit länger als die Erzählzeit ist. Diese Zeitraffung wirkt hektisch, da viel Geschehnisse die einen gewissen Zeitraum andauern schnell zusammengefasst werden, was durch ,,Er sah deutlich, dass Effi nur tat, was, nach Lage der Sache, das einzig Richtig war" (Z.6f.). Zudem wirkt die Zeitgestaltung unsicher und bedrückend.

Die hypotaktische Syntax ,,Innstetten aber hatte sich inzwischen einen anderen Plan gemacht, und im selben Augenblicke, wo sein Schlitten die Bohlenbrücke passierte, bog er, statt den Außenweg zu wählen, in einen schmaleren Weg ein, der mitten durch die dichten Waldmassen hindurchführte" (Z.14ff.), worunter man eine Aneinanderreihung von Haupt und Nebensätzen versteht, verdeutlicht die Überforderung Effis und die zunehmende hektische Situation, welche sich immer weiter zuspitzt, da sich in einem Moment viel verändert.

Nina H.

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um einen Auszug des neunzehnten Kapitels des Romans „Effi Briest“, der von Theodor Fontane verfasst und ihm Jahr 1896 veröffentlicht wurde. Der Roman ist der Epoche des poetischen Realismus zuzuordnen. Thematisiert werden die Erwartungen der Gesellschaft zur Zeit des 19. Jahrhunderts und die daraus resultierenden Folgen für einzelne Personen. In der Textstelle sind einige epische Gestaltungsmittel aufzufinden, welche ich im Folgenden erläutern werde. Bei der Erzählperspektive handelt es sich um einen auktorialen Erzähler, welcher einen Überblick über das gesamte Geschehen und die Gefühle der Charaktere hat, was sich insbesondere zeigt, wenn er erwähnt, dass Crampas weiß, „dass Effi nur tat, was, nach Lage der Sache das einzig Richtige war“ (Z. 6 f.). Zudem kommentiert der Erzähler das Geschehen, indem er behauptet, „[a]ll dies hätte vielleicht missdeutet werden können“ (Z. 4) und Crampas als „Frauenkenner“ (Z. 5) bezeichnet.

Des Weiteren ist der hypotaktische Satzbau auffällig, welcher mit Ausnahme einer Parataxe (Z. 18 f.) durchgehend vorliegt. Durch die vorliegenden Hypotaxen, welche eine detaillierte Beschreibung der Handlung ermöglichen, wird die Überforderung Effis mit der Situation und die Bedrängung durch Crampas, welche zu dieser Überforderung beiträgt, zum Ausdruck gebracht. Die vorliegende Parataxe „Effi schrak zusammen“ (Z. 18 f.) deutet auf die innere Unruhe und Angst Effis hin, welche in diesem Satz auch inhaltlich vermittelt wird.

Bei der Betrachtung der Raumgestaltung ist auffällig, dass der Raum im Verlauf des Geschehens immer enger und schmäler wird, was zu Effis Überforderung beiträgt und die Bedrohlichkeit der Situation deutlich macht. Auch innerhalb des Schlittens wird Effis Freiraum enger, was dadurch hervorgerufen wird, dass sich Crampas zu ihr setzt (vgl. Z. 1 ff.). Während der Fahrt befinden sie sich vorerst auf einer Straße, welche an einem Ufer entlang verläuft, auf dessen anderer Seite „dunkle Waldmassen aufragten“ (Z. 10). An dieser Stelle bietet sich demnach noch genügend Raum, welcher daraufhin jedoch enger wird, da sie in einen „schmaleren Weg“ (Z. 17) einbiegen, auf welchem sich an beiden Seiten Wald befindet. Dies führt dazu, dass der Raum sehr begrenzt ist, da „Luft und Licht“ (Z. 19) von den „dunklen Kronen“ (Z. 20) verdrängt werden. Dies trägt zudem dazu bei, dass sich sowohl an den Seiten, als auch oberhalb Effis Wald befindet und sie von der Enge eingegrenzt wird, was sich auch auf ihre Gefühle auswirkt.

Die Zeitgestaltung des vorliegenden Textes weist zu Beginn eine Zeitdeckung auf, da es sich nur um „einen Augenblick“ (Z. 1) handelt. Anschließend liegt jedoch eine Zeitraffung vor, da viele Ereignisse hintereinander aufgezählt werden. Dies hat eine hektische und bedrückende Wirkung, da alles sehr schnell abläuft. Diese Hektik löst bei Effi Unsicherheit und Verwirrung aus.

Lorena

In der vorliegenden Textstelle sind einige für die Epik spezifische Gestaltungselemente vorhanden. Zum Beginn wäre die Raumgestaltung zu nennen, die zunächst aus dem "Schlitten" (Z. 9) besteht, in dem Effi zunächst alleine sitzt. Crampas setzt sich jedoch zu ihr und nimmt somit einen Teil des Platzes im Schlitten weg, was Effi nicht nur aus diesem Grund unangenehm ist, sondern auch weil es sich um Crampas handelt, der sie seit geraumer Zeit verführen will. Die weitere Raumgestaltung besteht aus der Landschaft, durch welche der Schlitten hindurchfährt. Zunächst wird beschrieben dass auf der einen Seite des Weges ein "Wasserlauf" (Z. 9) entlangführt und auf der anderen Seite "dichte Waldmassen aufragen" (Z. 10). Die Umgebung wird nun entsprechend weiter eingeengt. Dies bestätigt sich auch darin, dass die Schlitten nicht den Weg am "Außenrande des Waldes" (Z. 12) entlangfahren, sondern den "schmaleren Weg" (Z. 17) "mitten durch die dichte Waldmasse" (Z. 17 f.) wählen. Die Landschaft um Effi herum wird nun nicht mehr nur zu einer Seite eingeschränkt, denn auf beiden Seiten ist nun Wald zu finden. Zu erkennen ist dies auch an der Beschreibung "Bis dahin waren Luft und Licht um sie her gewesen" (Z. 19), die den Kontrast noch einmal aufgreift. Generell ist festzuhalten, dass sich die Einengung immer weiter fortgeführt wird, denn als nächstes wird genannt, dass "die dunklen Kronen [...] sich über ihr [wölben]" (Z. 20 f.), sodass Effis Blickfeld nun auch von oben eingeschränkt wird. Zu Zeitgestaltung ist zu erwähnen, dass diese zu Beginn noch wechselhaft ist, jedoch im Laufe der Handlung auf Zeitraffung beschränkt wird. Der Anfang ist daher so wechselhaft, da Effi noch "unschlüssig" (Z. 1) ist wie sie sich gegenüber Crampas verhalten soll. Als Syntax liegt ein hypotaktischer Satzbau vor, der die für Effi bedrohliche Situation steigert beziehungsweise beschleunigt. Zudem wird die Handlung von einem auktorialen Erzähler wiedergegeben. Dieser wirkt allwissend und mächtig, besonders durch den Umstand, dass es ihm möglich ist die Gedanken von Effi und Crampas wiederzugeben.


Janette

Der vorliegendem Textauszug des Romans "Effi Briest" von Theodor Fontane wurde 1984 veröffentlicht und beinhaltet die Annäherung zwischen der Protagonisten Effi und dem Major Crampas während einer Kutschfahrt.

Die Textpassage ( S. 136, Z. 1 bis S. 136, Z. 29 ) lässt sich hinsichtlich der epischen Gestaltungsmittel untersuchen. Zu nächst einmal ist auffallend, dass ein auktoriales Erzählverhalten auf zu finden ist. Dass es sich um einen auktorialen Erzähler handelt, lässt sich dadurch erkennen, dass er über die Gefühle der beiden bescheid zu wissen scheint. Er weiß zum Beispiel, dass "es unmöglich für sie [war], sich seiner Gegenwart zu verbitten" (Z.7 f.). Durch das Wissen der Gefühle wirkt der Erzähler allwissend und durch seine Kommentare kann man seiner Erzählung zusätzlich konstant folgen. Ein auffallendes Kommentar ist der Textstelle zu entnehmen, als sich Crampas neben Effi setzt. So heißt es: "All dies hätte vielleicht missdeutet werden können" (Z.4). Auch die Raumgestaltung wird in der Passage direkt zu beginn klar. Effi und Crampas befinden sich in einer Kutsche, wobei "Crampas links neben ihr Platz" (Z.3) nahm. Effi allerdings rückte von der einen Seite des Wagens zur anderen hin (vgl. Z.1 f.), was verdeutlich, dass es sich um eine kleine Kutsche handeln muss und somit Crampas und Effi nah beieinander sitzen. Diese zuvor beschriebene Enge zieht sich fortgehend durch den Textauszug, da die Kutsche "dicht an dem Wasserlaufe" (Z. 9) entlang fährt. Zudem passiert er "einen schmaleren Weg, der Mitten durch die dichte Waldmasse hindurchführte" (Z. 17 f.). Das Adjektiv "schmal" (ebd.) verdeutlicht an dieser Stelle die Beklemmnis und Bedrückens, welche Effi verspürt. Die Veränderung der Umgeben, die immer enger zu werden sein scheint, während der Kutschfahrt nachdem Crampas sich neben sie gesetzt hat, ist ein Anzeichen dafür, dass Effi in einen "Zauberbann" (Z. 28) von dem Major gezogen wird und es für sie nur sehr schwer ist ihm zu wieder stehen, zudem ruft es eine Beklemmnis hervor, da sie mit Innstetten verheiratet ist und ein Betrug in der Ehe von der Gesellschaft zu dieser Zeit nicht gerne angesehen wurde.