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Der Hauptteil (Z. 21 – 106) lässt sich in zwei Abschnitte gliedern, in denen sich der Autor jeweils auf eine Quelle des Sprachverlustes bezieht. Der erste Abschnitt (Z. 21 – 57) thematisiert die Sprachveränderung durch die alltägliche Situation mit anderen Sprachen oder Sprechern. Im zweiten Abschnitt (Z. 58 – 106) wird die Vermischung der beiden Sprachen im Alltag dargelegt. Hinrichs leitet den ersten Abschnitt mit der These „Das Erste, was eine Sprache verliert, ist das, was sie für einfache Kommunikationszwecke mit fremden Sprechern am allerwenigsten benötigt: Das sind die Fälle, die Endungen und die Regeln ihrer Verknüpfung“ (Z. 21 ff.). Diese These stützt der Autor durch unterschiedliche Belege. Zunächst verweist er auf „Bastian Sicks Bestseller[.]“ (Z. 26 f.), die nach der Auffassung des Autors darlegen, dass „der Genitiv bereits einen aussichtslosen Kampf kämpft“ (Z. 27 f.). Bastian Sick ist ein deutscher Journalist, Autor und Entertainer, der durch seine Kolumne „Zwiebelfisch“ bei SPIEGEL ONLINE und die daraus entstanden Bücher, wie beispielsweise „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“ oder „Happy Aua“, in denen er den Sprachverlust thematisiert, bekannt. Auffallend ist die Personifikation in Bezug auf den Genitiv, dass dieser einen „aussichtslosen Kampf kämpft“ (ebd.), was die Bedeutung des Verlustes verdeutlichen soll. Durch den Verweis auf die Ansicht eines Experten veranschaulicht der Autor die Unwiderlegbarkeit seiner These. Im weiteren Verlauf bemerkt er ebenso, dass „auch Dativ und Akkusativ […] Bastion räumen [müssen]“ (Z. 29 f.). Die Metapher „Bastion räumen“ (ebd.) greift die vorhergegangene Personifikation auf, da eine Bastion als Wehranlage im Kampf genutzt wird, und weist ebenso auf die Verschlechterung der Situation, in welcher sich die Deklination der Nomen befindet hin. Seine Aussage belegt er mit Beispielen, die einigen Lesern aus dem Alltag bekannt sein könnten, wie „‘mit diesen Problem‘“ (Z. 31) oder „‘aus den Lager heraus‘“ (Z. 31 f.). Zusätzlich korrigiert Hinrichs die Beispiele, die grammatikalisch korrekt „‘mit diesem Problem‘“ (Z. 38 f.) und „‘aus dem Lager heraus‘“ (Z. 39) lauten. Darüber hinaus erläutert der Autor, dass „[d]as mehrsprachige Milieu […] auf korrekte Deklination und genaue Endungen durchaus verzichten [kann]“ (Z. 41). Dies hängt nach der Auffassung Hinrichs damit zusammen, dass „diese Art Grammatik nur Kodierungsenergie frisst, die woanders viel dringender gebraucht wird, beispielsweise um Defizite im Wortschatz auszugleichen“ (Z. 43 ff.). Es handelt sich dabei um eine „Strategie, die Sprachstrukturen zu vereinfachen, um das Kommunizieren mit Nichtmuttersprachlern zu erleichtern“ (Z. 50 f.). Dies ist zudem auch der Grund weshalb „viele Schulkategorien wie Konjunktiv, Plusquamperfekt oder vollendetes Futur […] in naher Zukunft wahrscheinlich kaum noch gebraucht [werden]“ (Z. 54 ff.). | Der Hauptteil (Z. 21 – 106) lässt sich in zwei Abschnitte gliedern, in denen sich der Autor jeweils auf eine Quelle des Sprachverlustes bezieht. Der erste Abschnitt (Z. 21 – 57) thematisiert die Sprachveränderung durch die alltägliche Situation mit anderen Sprachen oder Sprechern. Im zweiten Abschnitt (Z. 58 – 106) wird die Vermischung der beiden Sprachen im Alltag dargelegt. Hinrichs leitet den ersten Abschnitt mit der These „Das Erste, was eine Sprache verliert, ist das, was sie für einfache Kommunikationszwecke mit fremden Sprechern am allerwenigsten benötigt: Das sind die Fälle, die Endungen und die Regeln ihrer Verknüpfung“ (Z. 21 ff.). Diese These stützt der Autor durch unterschiedliche Belege. Zunächst verweist er auf „Bastian Sicks Bestseller[.]“ (Z. 26 f.), die nach der Auffassung des Autors darlegen, dass „der Genitiv bereits einen aussichtslosen Kampf kämpft“ (Z. 27 f.). Bastian Sick ist ein deutscher Journalist, Autor und Entertainer, der durch seine Kolumne „Zwiebelfisch“ bei SPIEGEL ONLINE und die daraus entstanden Bücher, wie beispielsweise „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“ oder „Happy Aua“, in denen er den Sprachverlust thematisiert, bekannt. Auffallend ist die Personifikation in Bezug auf den Genitiv, dass dieser einen „aussichtslosen Kampf kämpft“ (ebd.), was die Bedeutung des Verlustes verdeutlichen soll. Durch den Verweis auf die Ansicht eines Experten veranschaulicht der Autor die Unwiderlegbarkeit seiner These. Im weiteren Verlauf bemerkt er ebenso, dass „auch Dativ und Akkusativ […] Bastion räumen [müssen]“ (Z. 29 f.). Die Metapher „Bastion räumen“ (ebd.) greift die vorhergegangene Personifikation auf, da eine Bastion als Wehranlage im Kampf genutzt wird, und weist ebenso auf die Verschlechterung der Situation, in welcher sich die Deklination der Nomen befindet hin. Seine Aussage belegt er mit Beispielen, die einigen Lesern aus dem Alltag bekannt sein könnten, wie „‘mit diesen Problem‘“ (Z. 31) oder „‘aus den Lager heraus‘“ (Z. 31 f.). Zusätzlich korrigiert Hinrichs die Beispiele, die grammatikalisch korrekt „‘mit diesem Problem‘“ (Z. 38 f.) und „‘aus dem Lager heraus‘“ (Z. 39) lauten. Darüber hinaus erläutert der Autor, dass „[d]as mehrsprachige Milieu […] auf korrekte Deklination und genaue Endungen durchaus verzichten [kann]“ (Z. 41). Dies hängt nach der Auffassung Hinrichs damit zusammen, dass „diese Art Grammatik nur Kodierungsenergie frisst, die woanders viel dringender gebraucht wird, beispielsweise um Defizite im Wortschatz auszugleichen“ (Z. 43 ff.). Es handelt sich dabei um eine „Strategie, die Sprachstrukturen zu vereinfachen, um das Kommunizieren mit Nichtmuttersprachlern zu erleichtern“ (Z. 50 f.). Dies ist zudem auch der Grund weshalb „viele Schulkategorien wie Konjunktiv, Plusquamperfekt oder vollendetes Futur […] in naher Zukunft wahrscheinlich kaum noch gebraucht [werden]“ (Z. 54 ff.). | ||
− | Den zweiten Abschnitt des Hauptteils leitet der Autor mit der These „[e]ine zweite Quelle für Sprachveränderungen liegt in den Herkunftssprachen der Migranten“ (Z. 58 f.). Dies erläutert er damit, dass „Einwanderer […] auf Sprachstrukturen zurück[greifen], die sie aus ihrer Muttersprache mitbringen“ (Z. 60 ff.). Besagte Sprachstrukturen werden dann, nach Ansicht des Autors, „ins Deutsche kopiert und im zweisprachigen Milieu gefestigt“ (Z. 62 f.). Um seine These und Erläuterung zu bestätigen verweist Hinrichs auf die Potsdamer Linguistin Heike Wiese. Heike Wiese erforscht das großstädtische Kiezdeutsch, in welchem „es etwa eine Vielzahl von Satzmustern, die aus dem Arabischen oder Türkischen stammen“ (Z. 65 ff.), gibt. | + | Den zweiten Abschnitt des Hauptteils leitet der Autor mit der These „[e]ine zweite Quelle für Sprachveränderungen liegt in den Herkunftssprachen der Migranten“ (Z. 58 f.). Dies erläutert er damit, dass „Einwanderer […] auf Sprachstrukturen zurück[greifen], die sie aus ihrer Muttersprache mitbringen“ (Z. 60 ff.). Besagte Sprachstrukturen werden dann, nach Ansicht des Autors, „ins Deutsche kopiert und im zweisprachigen Milieu gefestigt“ (Z. 62 f.). Um seine These und Erläuterung zu bestätigen verweist Hinrichs auf die Potsdamer Linguistin Heike Wiese. Heike Wiese erforscht das großstädtische Kiezdeutsch, in welchem „es etwa eine Vielzahl von Satzmustern, die aus dem Arabischen oder Türkischen stammen“ (Z. 65 ff.), gibt. Als Beispiele dafür führt der Autor den Titel des Textes „Hab isch gesehen mein Kumpel“ (Z. 68 f.) und die Aussage „Ich geh Schule“ (Z. 70). Weiterhin gibt es nach Ansicht des Autors auch „in der Alltags-Umgangssprache […] bereits deutliche Tendenzen […], die von vielen Migrantensprachen gestützt werden“ (Z. 70 ff.). Als Beispiele dafür führt er die „neue Steigerung mit ‚mehr‘“ (Z. 74), wie „‚mehr geeignet‘“ (Z. 74) oder „‚mehr zuständig‘“ (Z. 74 f.), und „die zahlreichen neudeutschen Ausdrücke mit ‚machen‘ wie ‚einen Film machen‘ [oder] ‚ein Tor machen‘“ (Z. 79 ff.), die ihren Ursprung in unterschiedlichen Migrantensprachen finden. |
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+ | Die nächste These des Autors besagt, dass es „[i]n der heißen Phase des kontaktinduzierten Wandels der Sprachstrukturen […] es nun dazu [kommt], dass die ‚Fehler‘ der Migranten allmählich von den deutschen Muttersprachlern nachgeahmt werden“ (Z. 84 ff.), was in der Fachsprache auch „foreigner talk“ (Z. 88). Diesem Umstand ist zu schulden, dass die Grenzen zwischen den Sprachen verschwimmen und niemandem mehr klar ist wer nun richtig oder falsch liegt (vgl. Z. 90 ff.), sodass „Sprachvermischungen und […] neue[.] Sprachstrukturen“ (Z. 92 f.) entstehen. | ||
== Sarah == | == Sarah == |
Version vom 6. September 2018, 18:04 Uhr
Analyse eines Sachtextes
Ziel der Analyse ist die Darstellung der Textaussagen auf inhaltlicher, formaler sowie sprachlicher Ebene, d. h. die Beantwortung der Fragen:
- Was sagt der Text aus, wie lauten seine Textintentionen?
- Was trägt sein Aufbau zum Verständnis bei?
- Welche Sprache wird verwendet, was bedeutet diese für das Textverständnis?
Vorbereitung: Lesen und Bearbeiten des Textes (Wichtiges markieren, notieren, in SA gliedern)
Verschriftlichung
1. Einleitung
- Themasatz (enthält Textart, z. B. Reportage, Kommentar, wissenschaftlicher Sachtext, Rezension, usw.), Titel, Autor, Quelle, Entstehungszeit (ev. Kontext der Epoche), Thema
2. Hauptteil (inhaltliche, formale und sprachliche Analyse)
- Aufbau des Textes: Gliederung in Sinnabschnitte, deren Themen/Funktionen
- Darstellung und Deutung exemplarischer Textstellen inhaltlich (Was wird ausgesagt, was bedeutet das?), formal und sprachlich (Gedankenfolge, wie wird es ausgesagt?, z.B. durch sprachliche Mittel, als These, Argument, Wertung; Verwendung von Zitaten?, Wortwahl; Was bedeutet diese sprachliche Form der Aussage für das Textverständnis?)
- wechselseitige Beziehungen zwischen Inhalt, Sprache und Form
- korrekte Zitierweise
3. Schluss
- Reflektierte Schlussfolgerung: kurze Zusammenfassung der wesentlichen Analyseergebnisse, ggf. persönliche Einschätzung
Inhaltsverzeichnis |
Lorena
Bei dem vorliegenden Text mit dem Titel „Hab isch gesehen mein Kumpel – Wie die Migration die deutsche Sprache verändert hat“, verfasst von Uwe Hinrichs und veröffentlicht im Jahre 2012, handelt es sich um einen Sachtext zum Thema Sprachverlust in Bezug auf das mehrsprachige Milieu. Ein möglicher Intentionsaspekt ist auf den drohenden Sprachverlust aufmerksam zu machen und die Leser dafür zu sensibilisieren.
Der Sachtext lässt sich in eine Einführung (Z. 1 – 20), einen Hauptteil (Z. 21 – 106) und ein Schlusswort (Z. 107 – 120) gliedern, wobei der Hauptteil ebenso aus zwei Komponenten besteht. Der zu analysierende Text setzt mit der Auffassung „Der deutsche Sprachraum ist seit je und von allen Seiten von fremden Sprachen und Kulturen umgeben“ (Z. 1 ff.) ein. Diese Auffassung wird zunächst nicht näher erläutert oder begründet. Die nächste Aussage wird von der adversativen Konjunktion „[t]rotzdem“ (Z. 3) eingeleitet und steht somit im Kontrast zur vorherigen Auffassung. Die Aussage wird fortgeführt mit „haben die Deutschen in der Nachkriegszeit und zur Zeit des Wirtschaftswunders vor allem die weiche Variante des Sprachenkontakts kennengelernt – nämlich gesteuert, kulturell abgefedert und ohne wirkliche soziale Konsequenzen“ (Z. 3 ff.), was bedeutet, dass es sich um einen unbewusst ablaufenden Prozess gehandelt haben muss. Dies wird ebenfalls durch verschiedene Beispiele, wie „[m]an las englische Autoren, lernte in der Schule Französisch und Latein, reiste in den Ferien nach Ibiza und begegnete später allenfalls ein paar Gastarbeitern, die nur gebrochen Deutsch sprachen“ (Z. 8 ff.), aus dem Alltag der Menschen in der damaligen Zeit gestützt. Besonders in den siebziger Jahren wurde Deutschland, laut dem Autor, „tiefgreifend von fremden Menschen, Kulturen und Sprachen mitgeprägt und der Alltag auf eine unübersehbare Weise vielsprachig wird“ (Z. 15 ff.). Am Schluss dieser Einführung formuliert Hinrichs die Leitfrage seines Textes „Wie […] haben die jüngsten Sprachkontakte das Deutsche verändert?“ (Z. 19 f.), auf die er im anschließenden Hauptteil näher eingeht.
Der Hauptteil (Z. 21 – 106) lässt sich in zwei Abschnitte gliedern, in denen sich der Autor jeweils auf eine Quelle des Sprachverlustes bezieht. Der erste Abschnitt (Z. 21 – 57) thematisiert die Sprachveränderung durch die alltägliche Situation mit anderen Sprachen oder Sprechern. Im zweiten Abschnitt (Z. 58 – 106) wird die Vermischung der beiden Sprachen im Alltag dargelegt. Hinrichs leitet den ersten Abschnitt mit der These „Das Erste, was eine Sprache verliert, ist das, was sie für einfache Kommunikationszwecke mit fremden Sprechern am allerwenigsten benötigt: Das sind die Fälle, die Endungen und die Regeln ihrer Verknüpfung“ (Z. 21 ff.). Diese These stützt der Autor durch unterschiedliche Belege. Zunächst verweist er auf „Bastian Sicks Bestseller[.]“ (Z. 26 f.), die nach der Auffassung des Autors darlegen, dass „der Genitiv bereits einen aussichtslosen Kampf kämpft“ (Z. 27 f.). Bastian Sick ist ein deutscher Journalist, Autor und Entertainer, der durch seine Kolumne „Zwiebelfisch“ bei SPIEGEL ONLINE und die daraus entstanden Bücher, wie beispielsweise „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“ oder „Happy Aua“, in denen er den Sprachverlust thematisiert, bekannt. Auffallend ist die Personifikation in Bezug auf den Genitiv, dass dieser einen „aussichtslosen Kampf kämpft“ (ebd.), was die Bedeutung des Verlustes verdeutlichen soll. Durch den Verweis auf die Ansicht eines Experten veranschaulicht der Autor die Unwiderlegbarkeit seiner These. Im weiteren Verlauf bemerkt er ebenso, dass „auch Dativ und Akkusativ […] Bastion räumen [müssen]“ (Z. 29 f.). Die Metapher „Bastion räumen“ (ebd.) greift die vorhergegangene Personifikation auf, da eine Bastion als Wehranlage im Kampf genutzt wird, und weist ebenso auf die Verschlechterung der Situation, in welcher sich die Deklination der Nomen befindet hin. Seine Aussage belegt er mit Beispielen, die einigen Lesern aus dem Alltag bekannt sein könnten, wie „‘mit diesen Problem‘“ (Z. 31) oder „‘aus den Lager heraus‘“ (Z. 31 f.). Zusätzlich korrigiert Hinrichs die Beispiele, die grammatikalisch korrekt „‘mit diesem Problem‘“ (Z. 38 f.) und „‘aus dem Lager heraus‘“ (Z. 39) lauten. Darüber hinaus erläutert der Autor, dass „[d]as mehrsprachige Milieu […] auf korrekte Deklination und genaue Endungen durchaus verzichten [kann]“ (Z. 41). Dies hängt nach der Auffassung Hinrichs damit zusammen, dass „diese Art Grammatik nur Kodierungsenergie frisst, die woanders viel dringender gebraucht wird, beispielsweise um Defizite im Wortschatz auszugleichen“ (Z. 43 ff.). Es handelt sich dabei um eine „Strategie, die Sprachstrukturen zu vereinfachen, um das Kommunizieren mit Nichtmuttersprachlern zu erleichtern“ (Z. 50 f.). Dies ist zudem auch der Grund weshalb „viele Schulkategorien wie Konjunktiv, Plusquamperfekt oder vollendetes Futur […] in naher Zukunft wahrscheinlich kaum noch gebraucht [werden]“ (Z. 54 ff.).
Den zweiten Abschnitt des Hauptteils leitet der Autor mit der These „[e]ine zweite Quelle für Sprachveränderungen liegt in den Herkunftssprachen der Migranten“ (Z. 58 f.). Dies erläutert er damit, dass „Einwanderer […] auf Sprachstrukturen zurück[greifen], die sie aus ihrer Muttersprache mitbringen“ (Z. 60 ff.). Besagte Sprachstrukturen werden dann, nach Ansicht des Autors, „ins Deutsche kopiert und im zweisprachigen Milieu gefestigt“ (Z. 62 f.). Um seine These und Erläuterung zu bestätigen verweist Hinrichs auf die Potsdamer Linguistin Heike Wiese. Heike Wiese erforscht das großstädtische Kiezdeutsch, in welchem „es etwa eine Vielzahl von Satzmustern, die aus dem Arabischen oder Türkischen stammen“ (Z. 65 ff.), gibt. Als Beispiele dafür führt der Autor den Titel des Textes „Hab isch gesehen mein Kumpel“ (Z. 68 f.) und die Aussage „Ich geh Schule“ (Z. 70). Weiterhin gibt es nach Ansicht des Autors auch „in der Alltags-Umgangssprache […] bereits deutliche Tendenzen […], die von vielen Migrantensprachen gestützt werden“ (Z. 70 ff.). Als Beispiele dafür führt er die „neue Steigerung mit ‚mehr‘“ (Z. 74), wie „‚mehr geeignet‘“ (Z. 74) oder „‚mehr zuständig‘“ (Z. 74 f.), und „die zahlreichen neudeutschen Ausdrücke mit ‚machen‘ wie ‚einen Film machen‘ [oder] ‚ein Tor machen‘“ (Z. 79 ff.), die ihren Ursprung in unterschiedlichen Migrantensprachen finden.
Die nächste These des Autors besagt, dass es „[i]n der heißen Phase des kontaktinduzierten Wandels der Sprachstrukturen […] es nun dazu [kommt], dass die ‚Fehler‘ der Migranten allmählich von den deutschen Muttersprachlern nachgeahmt werden“ (Z. 84 ff.), was in der Fachsprache auch „foreigner talk“ (Z. 88). Diesem Umstand ist zu schulden, dass die Grenzen zwischen den Sprachen verschwimmen und niemandem mehr klar ist wer nun richtig oder falsch liegt (vgl. Z. 90 ff.), sodass „Sprachvermischungen und […] neue[.] Sprachstrukturen“ (Z. 92 f.) entstehen.
Sarah
Der Sachtext „Vielsprachigkeit als Motor des Sprachwandels: Hab isch gesehen mein Kumpel – Wie Migration die deutsche Sprache verändert hat“, welcher von Uwe Hinrichs geschrieben und im Jahre 2012 veröffentlicht wurde, thematisiert den Verlust korrekter Grammatik in Abhängigkeit von der steigenden Migrationsrate in Deutschland.
Im Allgemeinen ist der Text in sechs größere Sinnabschnitte unterteilt, welche durch eine Einleitung, dem ersten Abschnitt, und ein repetierendes Schlusswort umrahmt werden. In den verschiedenen Abschnitten arbeitet der Autor das Problem, wie auch die Ursachen des Sprachwandels detailliert heraus und stellt diese dar. Dabei nennt er besonders den Wandel und den Verlust der deutschen Sprache und Grammatik sowie den Einfluss der Sprache der Migranten, die immer mehr in die deutsche Alltagssprache mit einfließt.
Zu Beginn geht der Autor auf die Thematik ein und erläutert die Mehrsprachigkeit und deren Veränderung im Laufe der Zeit kurz in seiner ersten These. So stellt er zu Beginn heraus, dass „Der deutsche Sprachraum […] seit je und von allen Seiten von fremden Sprachen und Kulturen umgeben“ (Z. 1 ff. ) sei, die Mehrsprachigkeit im Allgemeinen also keine Neuerfindung der heutigen Welt sei. Darin bezieht er sich auf die Deutschland umgebenden Länder, die besonders in Grenzgebieten seit Einteilung der verschiedensten Länder Einfluss auf die Nachbarländer genommen haben. Jedoch differenziert er diese Aussage weiter aus, da sich, trotz der fortwährenden Existenz der Mehrsprachigkeit, doch etwas mit der Zeit geändert habe. So haben „die Deutschen in der Nachkriegszeit und zur Zeit des Wirtschaftswunders vor allem die weiche Variante des Sprachenkontakts kennengelernt“ (Z. 3 ff. ). Er leitet diese Aussage durch die adversative Konjunktion "Trotzdem" (Z. 3) ein, was einen Unterschied zu seiner ersten These ausdrückt. Durch diese Aussage intendiert Hinrichs so gleich zu Beginn eine bestehende Problematik und Schwierigkeit im Wandel der heutigen Zeit. Somit stellt er besonders die Problematik dar, die durch die steigende Migrationsrate entsteht und die Menschen quasi zwangsläufig mit einer Vielzahl an Sprachen konfrontiert. Um dies noch einmal zu unterstreichen, beschreibt er den früheren Sprachwandel akkumulierend und in Teilen metaphorisch als „gesteuert, kulturell abgefedert und ohne wirkliche soziale Konsequenzen“ (Z. 7). Somit sei dieser Sprachwandel damals gewissermaßen gewollt gewesen, was sich auf die Aufteilung Deutschlands auf Frankreich, Amerika, Großbritannien und Russland rückführen lässt, was die Deutschen dazu brachte, sich automatisch für andere Länder zu interessieren und sich so in Teilen an diese anzupassen. Als Beispiele dafür nennt er so in Folge auch das Lesen „englische[r] Autoren“ (Z. 8 f. ), das Schul- „Französisch“ (Z. 9) und andere. Die Detailliertheit, die durch die Vielzahl an Beispielen geschaffen wird sowie der im ersten Abschnitt bereits erkennbare hypotaktische Satzbau dienen dem Autor dabei zur genauen Erläuterung der Thematik, sodass der Text aufschlussreicher wird. Im folgenden macht der Autor Gebrauch vom Vergleich zwischen früher und heute, um die Problematik des heutigen Sprachwandels heraus zu kristallisieren. So erfahren die Deutschen seit den Siebzigern erstmals „wie es ist, wenn das Leben im eigenen Land wirklich tiefgreifend von fremden Menschen, Kulturen und Sprachen mitgeprägt und der Alltag auf eine unübersehbare Weise vielsprachig wird“ (Z. 14 ff. ). Besonders wird hier noch einmal auf die Notwendigkeit der Sprachanpassung angespielt, die zwangsläufig durch die Globalisierung und die steigende Migrationsrate besteht.
Auf diese, in die Problematik einleitende Passage hin, stellt der Autor die Frage auf, „Wie […] die jüngsten Sprachkontakte das Deutsche verändert“ (Z. 19 f. ) haben und leitet somit zum Hauptteil und der eigentlichen Thematik, der heutigen Zeit, über. Betrachtet man also den allgemeinen Aufbau, so verleiht der Autor dem Text durch Einführung und Schlusswort sowie Überleitungen zwischen den verschiedenen Absätzen Struktur und ordnet dem Hauptteil so auch letztlich eine höhere Relevanz zu. Ziemlich abrupt setzt er auf diese Frage hin im ersten Absatz des Hauptteils (Z. 21-40) mit der etwas hyperbolischen Aussage „Das Erste, was eine Sprache verliert, ist das, was sie […] am allerwenigsten benötigt: […] die Fälle, die Endungen und die Regeln ihrer Verknüpfung“ (Z. 21 ff. ) ein. In Anbetracht des gesamten Textes fällt hier eine gewisse Ironie des Autors auf, da dieser letztlich eben die Fälle usw., also die deutsche Grammatik, für wichtig hält und gerade den Verlust dieser als Problem ansieht. Diese Ironie wird jedoch im Folgesatz „Was man nicht braucht, das schleift sich schnell ab“ (Z. 25 f. ) noch bestärkt, da sich im Normalfall gerade die Dinge abnutzen, von denen man Gebrauch macht. In diesem Kontext intendiert Hinrichs also viel eher die Wichtig- und Notwendigkeit der Grammatik als deren Nichtigkeit. Um diese Intention noch einmal tiefgreifender zu erläutern, greift er in Folge dessen einige, seine Aussagen bekräftigende Beispiele auf. Zu Beginn „Bastian Sicks Bestseller“ (Z. 26 f. ) über den „aussichtslosen Kampf“ (Z. 28) des Genitivs, gemeint hier: „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“. Als Beispiel nennt er bezüglich dieses Buches den grammatikalisch falschen Ausdruck „`das Haus von meinem Vater`“ (Z. 29), einen im Dativ stehenden Ausdruck, der eigentlich im Genitiv verfasst werden müsste, um die Problematik darzustellen. So muss jedoch nicht nur der Genitiv metaphorisch, sondern auch der „Dativ und Akkusativ […lichen] Bastionen räumen“ (Z. 29 f. ), also Platz für neues machen. Auch hierfür nennt er im Anschluss eine Aneinanderreihung fälschlicher Sätze, um die Problematik noch einmal verstärkt zu verdeutlichen und ein wenig mehr Nähe und einen Anhaltspunkt für dieses Thema zu schaffen. Laut Hinrichs läge das Problem jedoch gar nicht nur darin, dass man seine beispielhaften Ausdrücke „überall hören“ (Z. 35 ) könne, sondern dass diese „zum Teil, auch in Examensarbeiten, schon so geschrieben“ (Z. 35 f. ) würden. Grund dafür sei das fehlende Grundwissen über die korrekte Ausdrucksweise (vgl. Z. 37 f. ), welche Hinrichs anhand seiner Beispiele im Folgenden darlegt, um Verständnis für die Fehler in der deutschen Sprache zu schaffen, die, wie sich in seinen Aussagen erkennen lässt, stetig zunehmen. Somit schafft er innerhalb des Korrigierens der Beispielsätze Aufmerksamkeit für von vielen nicht einmal bemerkte Fehler, die sogar schon bei wichtigen Arbeiten und Dokumenten gemacht würden.
Im Folgeabschnitt und somit dem zweiten Hauptabschnitt des Textes (Z. 41-57) geht Hinrichs verstärkt auf die Ursachen dieser Problematik ein, indem er diese wertend inklusive der Nutzung einiger Ironie schildert. So stellt er gleich zu Beginn seine Meinung dar, dass „Das mehrsprachige Milieu […] auf korrekte Deklination und genaue Endungen durchaus verzichten“ (Z. 41 ff. ) könne, was in der Ausdrucksweise bereits von einer gewissen Kritik an dieser Tatsache zeugt. Somit intendiert er hier erneut den verstärkten Verlust von Grammatik, der durch die zwangsläufige innere Vielsprachigkeit entsteht. Viel deutlicher wird die Ausübung dieser Kritik jedoch erst im folgenden Satzteil, indem er die Grammatik auf sehr ironische Weise als Fresser von „Kodierungsenergie […], die woanders viel dringender gebraucht werde, beispielsweise um Defizite im Wortschatz auszugleichen“ (Z. 43 ff. ), akzentuiert. Besonders kritisiert der Autor hier rückblickend auf den anfänglichen Abschnitt die heutige Zeit und gewissermaßen auch gerade die jungen Leute, deren Grammatik somit nicht alleine die Problematik darstelle. Insgesamt nehme so die gesamte Sprachkompetenz inklusive des Wortschatzes ab, sodass das Sich-Ausdrücken an sich schon zu einer Art Problem wird. Somit sei es bereits energieaufwendig, die richtigen Worte zu finden. Jedoch sei dieser Sprachverlust letztlich nur Anlass und Grund dafür „die Sprachstrukturen zu vereinfachen, um das Kommunizieren mit Nichtmuttersprachlern zu erleichtern“ (Z. 50 ff. ), also im Sinne derer, die die korrekte Sprache nicht mehr nutzen, sinnig. Dass Hinrichs jedoch weniger von dieser Denkweise hält, stellt sich in seiner ironischen Ausdrucksweise dar, mit welcher er gerade die Aufrechterhaltung der Grammatik als wichtiges Element der deutschen Sprache intendiert. Auch wenn die Migration ausschlaggebender Grund für diesen Sprachverlust sei und „das Deutsche zurzeit viel Grammatik“ (Z. 53) abbaue, sei es, den Gesamttext betrachtet, ein deutlicher bemerkbarer Verlust, den der Autor als schade herauskristallisiert. So führt er abschließend die Vermutung an, dass „Konjunktiv, Plusquamperfekt oder vollendetes Futur […] in naher Zukunft wahrscheinlich kaum noch gebraucht“ (Z. 54 ff. ) würden. In dieser Aussage gibt er demnach eine Vorausahnung darauf, was passieren würde, wenn es mit der Sprache so weitergeht.
Im darauf folgenden, dritten Abschnitt (Z. 58-83) geht der Autor verstärkt auf die Sprache der Migranten ein, die immer mehr in das Leben der Deutschen und somit auch in deren Sprache einfließe. Im Gegensatz zu der mehr oder weniger bewussten Veränderung der Sprache bezüglich der Grammatik, verändere sich die Sprache nämlich auch noch auf einem weiteren Gebiet, indem diese Teile der ausländischen importierten Sprache annehme (vgl. Z. 58 f. ). So werden dabei die Sprachstrukturen der Muttersprache „ins Deutsche kopiert und im zweisprachigen Milieu gefestigt“ (Z. 62 f. ). Um diesen Vorgang näher zu erläutern, geht er im Anschluss an seine Thesen auf die „Linguistin Heike Wiese“ (Z. 65) und das „Kiezdeutsch[e]“ (Z. 64) ein, welches diese erforscht. Diese habe so besonders eine veränderte „Wortfolge […] oder das Fehlen der Präposition“ (Z. 63 f. ) festgestellt, was aus dem „Arabischen oder Türkischen“ (Z. 67) stamme. Als akribische Beispiele hierfür nennt er z.B. „`Hab isch gesehen mein Kumpel gestern!`“ (Z. 68). Nachdem Hinrichs diese Form des Sprachwandels dargestellt hat, verallgemeinert er sie und bezieht sie auf gesamt Deutschland, wodurch auch die Bandbreite, der sich angesprochen fühlenden Menschen, größer wird. So nennt er bezüglich der „Alltags-Umgangssprache“ (Z. 71) die „neue Steigerung mit `mehr` (`mehr geeignet` […]) oder de[n] Zusammenfall von Ort und Richtung (`die Politiker fuhren letzte Woche auf einen Finanzgipfel`)“ (Z. 73 ff. ) als Resultat der Migration und der Integration deren Sprache in unseren Alltag. In diesem Zusammenhang nennt er abschließend ein heutzutage von vielen genutztes Beispiel, nämlich das Wort „machen“ (Z. 80) und rundet somit den dritten Sinnabschnitt mit einem doch sehr publiken Aspekt ab. Um Verständnis für dieses Phänomen zu schaffen nennt er somit abschließend Ausdrücke wie „`einen Film machen`, `ein Tor machen`“ (Z. 81) usw., welche „Parallelen im Türkischen“ (Z. 82 ff. ) haben.
Nachdem nun das allgemeine Phänomen des Sprachwandels und dessen Ursachen ausführlich vom Autor behandelt wurden, geht dieser im vierten (Z. 84-106) von fünf Hauptabschnitten noch einmal verstärkt auf die vorher schon angedeutete Problematik ein, die mit der zunehmenden Mehrsprachigkeit einhergeht. So komme es „In der heißen Phase des kontaktinduzierten Wandels der Sprachstrukturen […] dazu, dass die `Fehler` der Migranten allmählich von den deutschen Muttersprachlern nachgeahmt werden“ (Z. 84 ff. ) und somit zunehmend unklar sei, was richtig oder falsch ist (vgl. Z. 90). „[D]ie Grenzen verschwimmen“ (Z. 90 f. ) metaphorisch und es komme zu „neuen Sprachstrukturen“ (Z. 92 f. ). Somit intendiert der Autor hier besonders seinen zweitgenannten Grund, den Einfluss der Migrantensprache, als das, was auch die Defizite im Deutschen auslöse und somit eher die Unklarheit als der Wille zur Vereinfachung der Sprache Grund für die Veränderung sei. Zudem führt Hinrichs an, dass gerade Muttersprachler, also Deutsche, im Fortgang des Sprachwandels und im stetigen Vereinfachen der Sprache nicht bereit dazu seien, „die Fehler auch als Fehler wahrzunehmen und spontan zu korrigieren“ (Z. 94 ff. ). In dieser Aussage stellt er ohne große Erläuterung ziemlich schlicht, aber doch ausdrücklich die Problematik und den Fortlauf der Sprache und deren Wandels dar. Jedoch nennt er mildernd auch die Folge, eine „neue, stabilere Situation“ (Z. 98) mit einer Art neuem Deutsch, „geprägt von neuen Sprachstrukturen“ (Z. 99 f. ). Diese Vermutung stellt Hinrichs jedoch ohne jegliche Wertung auf, sodass zuerst unklar bleibt, ob dieses Resultat letztlich positiv oder doch eher negativ wäre. Betrachtet man jedoch seine gesamte Argumentation, so wird auch dieser Aspekt aufgrund dessen dass jegliche Positivität in der Ausdrucksweise fehlt eher negativ orientiert sein. Besonders unterstreicht die daran anschließende Akkumulation, durch welche die Veränderung gewissermaßen ins Willkürliche gezogen wird, die Sichtweise des Autors und somit auch die abschließende Problematik der Vermischung von Sprachen durch Migration, den völligen Verlust der Sprache selbst. Genau dieses wird in den Worten „Die Grammatik ist reduziert, der innere Zusammenhalt der Satzteile gelockert, viele Regeln sind vereinfacht oder lösen sich ganz auf, die Sprache wird einfacher“ (Z. 101 ff. ) deutlich. Somit sei die Sprache nach einiger Zeit nichts mehr von dem, was sie mal war.
Im letzten Abschnitt (Z. 107-118) geht er dann anschließend an die Problematik auf eine mögliche Lösung ein, die jedoch noch wenig fortgeschritten sei, da sich „Die Wissenschaftler […] mit der Erforschung dieser Prozesse jedoch noch weitgehend zurück“ (Z. 107 ff. ) -halten. Als Grund dafür stellt er vermutend eine „drohende Diskriminierungsfalle“ (Z. 112 ff. ) für die Wissenschaftler an. Dass in der heutigen Zeit bezüglich Problematiken mit Migranten oft Diskriminierung unterstellt wird, sei laut Hinrichs „schade, denn gerade die Erforschung von Sprachkontakten böte die Gelegenheit, Deutsche und Migranten in Projekten zusammenzubringen“ (Z. 113 ff. ). Somit stellt er abschließend einen indirekten Appell an die Leserschaft, niemandem, der versucht zu helfen, die Gesellschaft zusammen zu bringen und die Sprache beizubehalten, Diskriminierung zu unterstellen und intendiert somit letztlich die Notwendigkeit, einige Probleme zu lösen, da sie auch im Falle eines Anscheins von Diskriminierung letztlich zu positiven Resultaten für beide Seiten führt.
In diesem Kontext führt er repetierend die Aussage „Was man nicht braucht, das schleift sich in der Sprache schnell ab“ (Z. 119 f. ) an und stellt somit abschließend noch einmal im Bezug auf die erste Aussage dar, dass Sprache an sich notwendig ist und sich nicht abschleifen sollte, jedoch wenn die Menschheit nichts an ihrer Nichtnutzung ändert abgenutzt wird. Somit appelliert Hinrichs abschließend noch einmal die Beibehaltung der Sprache und einen offenen Umgang mit dem Sprachwandel.
Zusammenfassend intendiert Hinrichs, wie schwerwiegend und schnell fortschreitend der Sprachwandel ist und führt in diesem Kontext besonders die negativen Fassetten auf, wie die Auswirkung auf das Schreiben und Sprechen der Menschen. Besonders verdeutlicht er dabei die zunehmende Migrationsrate als Auslöser des Sprachwandels, indem die Menschen sich immer mehr Dinge der ausländischen Sprachen aneignen. Um dies zu verdeutlichen nennt Hinrichs einige konkrete Beispiele und zeigt besonders durch die Verwendung von Ironie und Metaphern, dass die Grammatik immer nichtiger wird. Insgesamt wird dabei besonders seine kritische Sicht auf diese Thematik deutlich, mit welcher er letztlich mehr Aufmerksamkeit und Bereitschaft für das Thema Sprache appelliert.
Diana
Bei dem vorliegenden Text von Uwe Hinrichs mit dem Titel ,,Hab isch gesehen mein Kumpel – Wie die Migration die deutsche Sprache verändert hat“ handelt es sich um einen Sachtext, welches im Jahr 2012 veröffentlicht wurde. Thematisiert wird der Verlust der korrekten Grammatik im Deutschen im Zusammenhang mit der Migration und des Sprachkontaktes.
Der erste Sinnabschnitt (vgl. Z. 1 - 20) beginnt mit der These, der deutsche Sprachraum sei ,,seit je und von allen Seiten von fremden Sprachen und Kulturen umgeben“ (Z. 1 ff.), wobei die Deutschen ,,die weiche Variante des Sprachenkontakts kennengelernt“ (Z. 5 f.) haben. Damit ist gemeint, dass Deutschland zwar an viele Länder und Kulturen grenzt und es dadurch schon immer einen Sprachkontakt gegeben hat. Durch die adversative Konjunktion ,,[t]rotzdem“ (Z. 3) wird der Gegensatz zu der ersten Aussage eingeleitet, nämlich, dass die Deutschen zwar schon immer von fremden Sprachen umgeben sei, jedoch der Sprachkontakt ,,gesteuert, kulturell abgefedert und ohne wirkliche soziale Konsequenzen“ (Z. 7 f.) existierte, also man sich im Alltag nicht mit den anderen Kulturen und Sprachen auseinandersetzen musst und wenn eher freiwillig. Um diese Aussage zu veranschaulichen und zu belegen nennt der Autor Beispiele, wie, dass ,,englische Autoren“ (Z. 8 f.) gelesen wurden oder ,,Französisch“ (Z. 9) gelernt wurde. Als nächstes stellt Hinrichs die These auf, dass ,,[s]eit den siebziger Jahren jedoch“ (Z. 13) Deutschland ,,von fremden Menschen, Kulturen und Sprachen mitgeprägt und der Alltag auf eine unübersehbare Weise vielsprachig wird“ (Z. 16 ff.) , wobei dies bedeutet , dass fremde Sprachen nun Auswirkungen auf den deutschsprachigen Raum hat im Gegensatz zu der vorherigen Situation in Deutschland, wo eine es nur einen leichten Sprachkontakt gegeben hat und die Deutschen sich nun auch mit den anderen Sprachen und Kulturen auseinander setzen muss. Diese Aussage stellt die These des Autors dar, die er im Folgenden näher erläutert. Das Adjektiv ,,unübersehbar“ ( ebd.) in Bezug auf die Mehrsprachigkeit verdeutlicht dabei die Vielzahl an Sprachen die gesprochen werden innerhalb des eigentlich deutschsprachigen Raums und soll dabei hervorbringen, dass Vielzahl der Sprachen nicht durchschaubar ist aufgrund des Zusammentreffens verschiedener Kulturen. Die nächste gestellte Frage des Autors ,,Wie […] haben die jüngsten Sprachkontakte das Deutsche verändert?“ (Z. 19 f.) stellt einerseits die Überleitung zum nächsten Sinnabschnitt und somit zu den konkreten Folgen des Einflusses mehrerer Kulturen und Sprachen als auch seine These, die Sprachkontakte haben das Deutschen verändert, dar.
Der zweite Sinnabschnitt (vgl, Z. 21 - 57) beginnt mit der These, dass das ,,Erste, was eine Sprache verliert, ist […], was sie für einfache Kommunikationszwecke mit fremden Sprechern am aller wenigsten benötigt“ (Z. 21 ff.). Dabei sei dies in der deutschen Sprache ,,Fälle, die Endungen und die Regeln ihrer Verknüpfungen“ (Z. 24 f.), wobei er diese Verluste als nächstes konkretisiert und Beispiele nennt, um seine These zu belegen und diese zu veranschaulichen. Denn er nennt ein Beispiel für diese Art des Sprachverlustes, in dem einen Bezug zu ,,Bastian Sicks Bestsellern“ (Z. 26 f.) nimmt und auf den Verlust des Genitivs hinweist. Die Metapher, der Genitiv kämpfe ,,einen aussichtslosen Kampf“ (Z. 28), bringt hervor, dass der Genitiv kaum noch verwendet wird und schließlich völlig aus der deutschen Sprache verschwinden wird. Dies untermauert er mit dem Beispiel ',,das Haus von meinem Vater'" (Z. 29), um die Auswirkung des Verlust des Genitivs vor Augen zu führen. Er verweist aber auch darauf hin, dass auch ,,Dativ und Akkusativ […] Bastionen räumen“ (Z. 29 f.) müssen, wobei diese Metapher ebenfalls darauf hindeutet, dass diese beiden Kasus nicht verwendet werden und die korrekte Anwendung der Fälle sich nicht mehr in der Sprache der Menschen durchsetzt. Auch dies belegt bzw. unterstützt Hinrichs mit Beispielen ( vgl. Z. 31 ff.), um das Problem des Verlustes zu verdeutlichen. Als Konsequenz der verbreiteten fehlerhaften Grammatik nennt er, dass ,,junge Leute oft gar nicht mehr wissen, wie es einmal korrekt lautete“ (Z. 37 f.), also somit der Sprachverlust bereits Auswirkungen auf die nächsten Generationen hat und somit der korrekte Sprachgebrauch wahrscheinlich verloren gehe. Zur Verdeutlichung und unter Mauerung seiner These nennt er nun die zuvor genannten Beispiele, nun in der grammatikalisch richtigen Version, um die Fehler der vorherigen Sätze zu verdeutlichen. Auffällig ist, dass der Autor einen hypotaktischen Satzbau verwendet, was den erklärenden und erläuternden Charakter des Textes verdeutlicht. Als nächstes erklärt der Autor den nächsten Aspekt des Sprachverlusts nämlich, den Verlust von ,,korrekte[n] Deklination[en] und genaue[n] Endungen“ (Z. 41 f.) und sieht dabei die Ursache dabei, dass dies ,,nur Kodierungsenergie frisst, die woanders viel dringender gebraucht wird“ (Z. 43 f.) und letztendlich dahinter ,,nur die Strategie [steckt], die Sprachstrukturen zu vereinfachen, um das Kommunizieren mit Nichtmuttersprachlern zu erleichtern“ (Z. 50 ff.), wobei er hier die Ursache für den Sprachverlust herausstellt. Diese Strategie sei der Grund weshalb ,,das Deutsche zurzeit viel Grammatik“ (Z. 53) abbaue und der Autor befürchtet oder vermutet, dass ,,viele Schulkategorien wie Konjunktiv“ (Z. 54) in der Zukunft ,,kaum noch gebraucht“ (Z. 56 f.) werden. Damit deutet er auch an, dass der Sprachverlust nicht nur innerhalb der Alltagssprache oder der Sprachfähigkeit der Menschen Einfluss hat, sondern die Möglichkeit bestehe, dass sich der Sprachverlust auch in Schulen Konsequenzen haben könnte, sodass das Deutsche nicht mehr richtig unterrichtet werden würde.
Der dritte Sinnabschnitt (vgl. Z. 58 – 83) thematisiert die veränderten Sprachstrukturen in der deutschen Sprache, wobei die Ursachen auf den Einfluss der Migranten auf die Sprache zurückzuführen ist. Somit beginnt der Sinnabschnitt mit der These, dass eine weitere Ursache für die Sprachveränderung ,,in den Herkunftssprachen der Migranten“ (Z. 59) liegt und die Migranten auf ,,Sprachstrukturen zurück[greifen], die sie aus ihrer Muttersprache mitbringen“ (Z. 60 f.) und diese dann ins Deutsche kopieren. Damit ist gemeint, dass Migranten dazu neigen Sprachstrukturen aus ihrer Muttersprache aufs Deutsche zu übertragen, sodass die deutsche Sprachstruktur verloren geht. Als Beispiel dafür nennt der Autor die Linguistin Heike Wiese, die das ,,großstädtische[.] Kiezdeutsch“ (Z. 64) erforscht und ihr dabei aufgefallen sei, dass es ,,eine Vielzahl von Satzmustern, die aus dem Arabischen oder Türkischen stammen“ (Z. 66 f.) gibt. Dabei könne es sein, dass Wortfolge“ (Z. 68) anders sei oder Präpositionen ausgelassen werden. Die angeführten Beispiele (vgl. Z. 68 ff.) tragen dazu bei, dass die These untermauert und veranschaulicht wird, um auf die Richtigkeit der Aussage vor Augen zu führen. Die Beispiele als Beleg verdeutlichen ebenfalls den erklärenden Charakter des Textes. Als eine weitere veränderte Sprachstruktur nennt der Autor die Tatsache, dass ,,in der Alltags- Umgangssprache […] bereits deutlich Tendenzen“ (Z. 71 f.) anzutreffen sind, nämlich ,,eine neue Steigerung mit 'mehr'“ (Z. 73 f.); den ,,Zusammenfall von Ort und Richtung“ (Z. 75 f.) und ,,neudeutsche[.] Ausdrücke mit 'machen'“ (Z. 80). Dabei seien dies Beispiele ,,für neue Strukturen, die ihre Vorbilder in vielen Migrantensprachen haben“ (Z. 77 ff.).
In dem nächsten Sinnabschnitt(vgl. Z. 84 – 106) erweitert er seine zuvor genannten Aspekte, indem er als weitere These sagt, dass in ,,der heißen Phase des kontaktinduzierten Wandels der Sprachstrukturen […] 'Fehler' der Migranten allmählich von den deutschen Muttersprachlern nachgeahmt werden“ (Z. 84 ff.). Die Metapher ,,heiße[.] Phase“ (ebd,) verdeutlicht dabei, dass viel Sprachkontakt vorhanden ist und sich dadurch viele Sprachstrukturen wandeln. Außerdem behauptet der Autor die Grenze zwischen richtig und falsch würde ,,verschwimmen“ (Z. 91) und Sprachkontakt würde nach Hinrich ,,immer zu Sprachvermischung und zu neuen Sprachstrukturen“ (Z. 91 ff.) führen, da die Menschen mit verschieden Kulturen und Sprachen konfrontiert werden und sich damit auseinandersetzen müssen, sodass es zur Vermischung kommt. Darüber hinaus behauptet er, dass die ,,Bereitschaft der Muttersprachler, de Fehler auch als Fehler wahrzunehmen und spontan zu korrigieren“ (Z. 93 ff.) abnehme und er befürchtet sogar, dass dies sogar verschwinden könnte. Des weiteren stellt der Autor die Vermutung auf, dass ,,dieser Prozess zu einer neuen, stabileren Situation“ (Z. 97 f.) führen wird, nämlich, dass das Deutsch ,,von neuen Sprachstrukturen“ (Z. 99 f.) geprägt sein wird, was sich durch den Sprachkontakt herausgebildet hat. Um dies vor Augen zu führen nennt er, was verändert sein könnte, wie dass die ,,Grammatik […] reduziert“ (Z. 101 f.) ist, aber auch andere Sprachen mit einfließen, wie das ,,Englische[.]“ (Z. 105).
Der nächste Sinnabschnitt (vgl. Z. 107 – 118) geht es darum, dass Wissenschaftler diese Themengebiet kaum erforschen (vgl. Z. 107 ff.), da sie befürchten, dass, ,,wenn sie den Einfluss der Migrantensprachen auf das Deutsche analysieren, schnell in eine Diskriminierungsfalle geraten könnten“ (Z. 110 ff.), da die Analyseergebnisse diskriminierend verstanden würden aufgrund dessen dass eventuell die Ansicht entstehen könnten, Linguisten fänden die Veränderung in der Sprache negativ. Dieses bestehende Problem empfindet der Autor als ,,schade“ (Z. 113), da der Autor dies als eigentliche Chance sieht ,,Deutsche und Migranten in Projekten zusammenzubringen und die Vision einer offenen Gesellschaft mit Leben zu füllen“ (Z. 115 ff.), was verdeutlicht, dass der Autor die Veränderungen in der Sprache eher als interessant als negativ wertet.
Im letzten Sinnabschnitt (vgl. Z. 119 – 120) wird schließlich die Hauptursache für die Wandlung in der Sprache, welche von den Migranten geprägt ist, genannt , nämlich ,,Was man nicht braucht, das schleift sich in der Sprache schnell ab“ (Z. 119 f.). Durch diese Repetition bleibt die Hauptintention des Textes dem Leser im Gedächtnis und macht nochmals über die Sprachentwicklung aufmerksam.
Zusammenfassend ist zusagen, dass der Autor nach der Einleitung über das Zusammentreffen verschiedener Kulturen und Sprachen, was Auswirkungen auf die deutsche Sprache hat, Sprachverluste, wie der Verlust der Fälle oder Endungen, thematisiert und dabei Auswirkungen auf die jungen Generationen sieht und das Bewusstsein für die korrekte Sprache sowie die Grammatik in der Sprache abnimmt. Dabei befürchtet er nicht nur Auswirkungen auf Sprachfähigkeit der Individuen sondern auch Auswirkungen auf das Fach Deutsch in der Schule. Diese Problematik erläutert Hinrichs anhand von Metaphern und Beispiele, die diese Aspekte belegen. Auch die Hypotaxen tragen zu diesem erklärenden Charakter zu der Problematik bei.
Carina
Der vorliegende Sachtext „Hab isch gesehen mein Kumpel- Wie die Migration die deutsche Sprache verändert hat“, welcher von Uwe Hinrichs im Jahre 2012 veröffentlicht wurde, behandelt das Thema des deutschen Sprachwandels augrund der hohen Migrationsrate.
Der zu analysierende Text lässt sich allgemein in vier Sinnabschnitte einteilen. Der erste Sinnabschnitt (Z.1-20) dient als eine Einführung in die von Uwe Hinrichs behandelte Thematik. Der Zweite Sinnabschnitt bzw. der erste Hauptteil des Textes (Z.21-57) bezieht sich auf die Ursache des Wandels der deutschen Sprache im Alltag. Der darauffolgende Hauptteil (Z.58-106) beschäftigt sich mit der Einwirkung von Migranten auf die deutsche Sprache. Das Schlusswort bildet den letzten Abschnitt des Sachtextes (Z.106-120).
Schon die Überschrift des Sachtextes"Hab isch gesehen mein Kumpel" (Überschrift) zeugt von einem Sprachwandel aufgrund einer ungewohnten und fehlerhaften Grammatik. Ebenfalls lässt sich im von Uwe Hinrich gewählten Titel schon erkennen, welchen Ursprung der benannte Sprachwandel in Deutschland hat, nämlich die Migration (ebd.).
Der Text beginnt mit der These, dass „der deutsche Sprachraum […] seit je und von allein Seiten von fremden Sprachen und Kulturen umgeben [sei]“ (Z.1f.), um zu verdeutlichen, dass das Zusammentreffen von mehreren Sprachen nicht erst seit der heutigen Zeit existiert, da auch Nachbarländer und deren Amtssprachen Einfluss auf das deutsche Sprachvermögen haben. Diese Behauptung wird jedoch durch die adversative Konjunktion „[t]rotzdem“ (Z.3) relativiert. Der darauffolgende Satzbestandteil „[…] haben die Deutschen in der Nachkriegszeit und zur Zeit des Wirtschaftswunders vor allem die weiche Variante des Sprachkontaktes kennengelernt - nämlich gesteuert, kulturell abgefedert und ohne wirkliche soziale Konsequenzen“ (Z.3ff.) akzentuiert, dass die Deutschsprachler bewusst an Mehrsprachigkeit, unter anderem aufgrund der Globalisierung, herangeführt worden und schon damals mit Abweichungen von korrekter Grammatik in Kontakt gekommen sind. Jedoch untermauert der Autor mit der Metapher "weiche Variante" (ebd.),dass die ältere Gerneration den Kontakt mit Fremdsprachen freiwillig erlangt hat. Dadurch wird ebenfalls deutlich sichtbar, dass der Autor der Meinung ist, dass die heutige Gesellschaft, aufgrund der hohen Migrationsrate, gezwungen ist sich anzupassen. Seine Behauptung belegt Uwe Hinrichs an diversen Beispielen wie „[man] las englische Autoren, lernte in der Schule Französisch und Latein, reiste in den Ferien nach Ibiza und begegnete später allenfalls ein paar Gastarbeitern, die meistens nur gebrochen Deutsch sprachen“ (Z.8ff), um zu veranschaulichen, dass sie zutreffend ist. Der Autor bezieht seine Beispiele aus dem Alltag, um seine These und seinen komplexen Gedankengang den Lesern verständlich zu machen. Auffällig ist hier die sich durch den kompletten Text ziehende hypotaktische Syntax, welche die erläuternde Rolle von Uwe Hinrichs hervorhebt und zu einer detailreichen Erklärung verhilft. Des Weiteren erkennt man an der von Uwe Hinrichs benutzen Fachsprache, dass sich sein Sachtext an die intellektuelle Leserschaft richtet, welche ein besonderes Interesse für Sprache und für ihre Entwicklung haben. Ebenso ist laut Hinrichs eine Quelle für Sprachveränderung, die Zeit ab den siebziger Jahren, welche „von fremden Menschen, Kulturen und Sprachen mitgeprägt und der Alltag auf eine unübersehbare Weise vielsprachig [gewesen sei]“ (Z.13). Damit bringt der Autor zum Ausdruck, dass die unterschiedlichen Sprachen erst ab dieser Zeit Auswirkungen auf die deutsche Sprache haben. Schlussendlich zieht der Autor aus der Einführung in das Thema die Leitfrage in Bezug auf seine These „Wie […] haben die jüngsten Sprachkontakte das Deutsche verändert?“ (Z.19f.).
Der eigentliche Hauptteil des Textes setzt mit der von Uwe Hinrichs aufgestellten These „[d]as Erste, was eine Sprache verliert, ist das, was sie für einfache Kommunikationszwecke mit fremden Sprechern am allerwenigsten benötigt: Das sind die Fälle, die Endungen und die Regeln ihrer Verknüpfung. Was man nicht braucht, das schleift sich schnell ab“ (Z.21). Besonders fällt hier die von ihm benutze Ironie auf, da normalerweise die Sachen mit hohem Gebrauch abnutzen. Diesen Effekt der Vereinfachung der Sprachstruktur, belegt er an dem Beispiel des deutschen Journalisten und Autor Bastian Sicks, welcher, in seinem Bestseller „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“, den Sprachwandel thematisiert. In diesem kommt laut Uwe Hinrichs metaphorisch zum Ausdruck, dass „der Genitiv bereits einen aussichtslosen Kampf kämpft“ (Z.27), sodass er in der heutigen Zeit schon als überflüssig gilt. Des Weiteren seien heutzutage auch die übrigen Fälle unnütz, was Hinrichs mit der Metapher „Aber auch Dativ und Akkusativ müssen Bastionen räumen“ (Z.29f.) erläutert. Um auf diese Problematik aufmerksam zu machen, benutzt er einige Beispiele für eine fehlerhafte deutsche Grammatik, um seiner Leserschaft zu verdeutlichen, dass die Fehlerzahl der deutschen Sprache fortgehend zunimmt (vgl. Z.31ff.).Uwe Hinrichs ist der Meinung, dass es nicht nur bei der Sprachpraxis einen Sprachwandel gebe, sondern behauptet, dass er sich auch auf die deutsche Rechtschreibung und Grammatik auswirkt. Diese These belegt er an dem Argument, dass „junge Leute oft gar nicht mehr wissen, wie es einmal korrekt lautete“ (Z.37). Des Weiteren intendiert er hier zu veranschaulichen, dass der Sprachverlust bereits Auswirkungen auf die nächste Generation genommen hat. Aus diesem Grunde ließe sich der Sprachwandel auch in einer, von Hinrichs als Beispiel gewählte, Examensarbeit erkennen (vgl. Z.36f.). Da sich die junge Generation immer weniger an die Richtigkeit von einzelnen Grammatikregeln erinnern kann, geriete die eigentlich richtige Sprache immer mehr in Vergessenheit (vgl. Z.37ff.). Des Weiteren wertet der Autor ironisch bzw. kritisierend, dass „das mehrsprachige Milieu auf korrekte Deklination und genaue Endungen durchaus verzichten [kann], weil diese Art Grammatik nur Kodierungsenergie frisst, die woanders viel dringender gebraucht wird, beispielsweise um Defizite im Wortschatz auszugleichen“ (Z.41). Diese These akzentuiert, dass die Achtung der grammatikalisch korrekten Sprech- und Schreibweise immer weiter abnimmt und die Vereinfachung des kritisierten Sprachwandels laut dem Autor letztendlich nur eine Strategie mit Nichtmuttersprachlern besser und einfacher zu kommunizieren sei. Diese sei der Auslöser dafür, dass die deutschen Grammatikstrukturen immer mehr zerfallen würden, sodass der Autor vermutet, dass „viele Schulkategorien wie Konjunktiv, Plusquamperfekt oder vollendetes Futur […] in naher Zukunft wahrscheinlich kaum noch gebraucht [werden]“ (Z.54ff.).
Der zweite Hauptteil des Sachtextes beginnt mit der These Hinrichs, dass „eine zweite Quelle für Sprachveränderungen […] in den Herkunftssprachen der Migranten [liegen würde]“ (Z.58f.). Er bezieht sich auf die Tatsache, dass Einwanderer die Amtssprache ihres jeweiligen Gastlandes, in diesem Zusammenhang Deutschland, verändern und diese, aufgrund ihrer Benutzung der ursprünglichen Herkunftssprachen z.B. "die aus dem Arabischen oder Türkischen stammen" (Z.66), prägen würden. Dies erläutert der Autor in Bezug auf die Linguistin Heike Wiese, die sich mit dem großstädtischen Kiezdeutsch befasst und Alltags- sowie Umgangssprache analysiert und diese mit zahlreichen Beispielen wie „Ich geh Schule“ (Z.70) belegt. In diesem Beispiel fällt die Präposition weg. Auf die zahlreichen neudeutschen Ausdrücke folgt die Auswirkung auf die Muttersprachler, welche sich nach Hinrichs an diese Sprachweise anpassen und diese in ihren Wortschatz übernehmen (Z. 77ff.). Diese Auswirkung bezeichnet er als „foreigner talk“ (Z.88). Daraus schließt der Autor, dass die Sprachstruktur des Gesprochenen bald nicht mehr als richtig bzw. falsch erkannt werden kann, sodass „die Grenzen verschwimmen: Sprachkontakt führt immer zu Sprachvermischung und zu neuen Sprachstrukturen“ (Z.90ff.). Die für Muttersprachler ungewohnten Grammatikformen lassen sich anfangs als fehlerhaft identifizieren, jedoch sei dieser Prozess des Korrigierens nicht dauerhaft, da laut Hinrichs die zuvor als ungewohnt empfundenen Sprachvermischungen eilends als alltäglich und gewöhnlich betrachtet werden würden (vgl. Z.93ff.). Des Weiteren akkumuliert der Autor die neuen Sprachkulturen, welche sich durch die Kommunikation von Migranten heraus gebildet haben, wie beispielsweise „die Grammatik ist reduziert, der innere Zusammenhalt der Satzteile gelockert, viele Regeln sind vereinfacht oder lösen sich ganz auf“ (Z.101 ff.). Die hier verwendete Aufzählung soll der Leserschaft die schwerwiegende Problematik der Vereinfachung der Sprache vor Augen führen, welche Auswirkungen auf das Schreiben sowie auf die Kommunikation hat.
Die, auf die im Schlussteil aufmerksam gemachte, generelle Enthaltsamkeit der deutschen Linguisten gegenüber den Migrantensprachen argumentiert der Autor damit, dass sie aufgrund der allzu präzisen Analyse von Sprachkonflikten in Deutschland als Diskrimminierungsmotive beschuldigt werden können (vgl. Z.107ff.). Laut dem Autor sei jedoch genau diese Analyse der Sprachkontakten ein Projekt Deutsche und Migranten zu vereinen, wodurch eine offene Gesellschaft zu realisieren wäre (vgl. Z.113ff.).Der letzte Satz seines Textes wurde aus dem ersten Hauptteil repetiert und besagt, dass „[w]as man nicht braucht, das schleift sich in der Sprache schnell ab“ (Z.119f.), um nochmals kritisch auf den Verlust korrekter Grammatik aufmerksam zu machen.
Auf der Basis der hier vorliegenden Analyse kommt man zu dem Ergebnis, dass Hinrich auf den rapiden ansteigenden Sprachwandel aufmerksam machen möchte und führt dementsprechend viele negative Seiten in Bezug der Sprachveränderung auf. Uwe Hinrichs veranschaulicht der Leserschaft anhand von Ironie und Metaphern seine kritische Denkweise auf das Thema der, durch die Migration als Ursprung verursachte, Vereinfachung der deutschen Sprache.
Kommentar von Lorena: Hallo Carina, zuerst ist zu sagen, dass du eine wirklich gelungene Analyse verfasst hast. Du bist auf einige sprachliche Mittel eingegangen und hast besonders den hypotaktischen Satzbau nennenswert mit in deine Analyse eingebracht und interpretiert. Weiterhin hast du die Ansichten des Autors verständlich wiedergegeben und die angeführten Thesen herausgearbeitet. Mein einziger Kritikpunkt ist ein kleinen Missverständnis, dass ich dir aber auch im Text markiert habe. Aber ansonsten eine sehr gelungene Analyse!
Janette
Der vorliegende Sachtext „Hab isch gesehen mein Kumpel - Wie die Migration die deutsche Sprache verändert hat“ von Uwe Hinrichs aus dem Jahr 2012 handelt von der Vielsprachigkeit und der Veränderung der deutschen Sprache.
In dem vorliegenden Text wird vor allen Dingen die sprachlichen Veränderungen Deutschlands genauer betrachtet, da es sich um den „deutsche[n] Sprachraum“ (Z.1) handelt. Trotz dass Deutschland schon immer, also „seit je“ (Z.1), „von allen Seiten von fremden Sprachen und Kulturen umgeben“ (Z. 2 f.) ist, hatte es keinen Kontakt mit anderen Sprachen. Erst „in der Nachkriegszeit und zur Zeit des Wirtschaftswachswunders“ (Z. 4 f.) und der beginnenden Industrialisierung wurde Deutschland langsam an andere Sprachen heran geführt, da es sich um eine „weiche Variante des Sprachkontakts“ (Z. 5 f.) handelte. Somit hatte der Kontakt mit anderen Sprachen keine „sozialen Konsequenzen“ (Z. 8). Im darauf folgenden wurde aufgelistet, in wie fern man lediglich in Berührung mit anderen Sprachen kommt. So heißt es: „man las englische Autoren, lernte in der Schule Französisch und Latein, reiste in den Ferien nach Ibiza und begegnete später allenfalls ein paar Gastarbeitern“ (Z. 8 ff.). Dazu ist zu sagen, dass sich auch heute nicht viel an dieser Situation geändert hat, außer, dass den Kontakt mit anderen Sprachen viel mehr geworden ist und dieser auch in der heutigen Welt der Globalisierung erforderlich ist. Neben Latein und Französisch ins beispielsweise Englisch ein Pflichtfach geworden, da man nun auch durch das Internet oder in großen Firmen durch Export mit Englisch konfrontiert wird. Zudem sind viele Waren auf dem Markt nur auf Englisch zu bedienen und auch die Anleitung ist auf Englisch, so dass es von Vorteil ist Englisch zu beherrschen. Allerdings gab es „seit den siebziger Jahren“ (Z.13) einen Umbruch des zuvor kennen gelernten Sprachkontakts. Dieser Umbruch wird durch das Adverb „jedoch“ (Z. 13) eingeleitet. Denn erst dann erlebten „die Deutschen zum ersten Mal, wie es ist, wenn das eigene Land wirklich tiefgreifend von fremden Menschen, Kulturen und Sprachen mitgeprägt und der Alltag auf eine unübersehbare Weise vielsprachig“ (Z. 14 ff.) wurde. Da dies „zum ersten Mal“ (ebd.) geschieht, ist es für die Deutschen eine ganz neue Situation, welche in anderen Ländern schon zur Gewohnheit, gar zur Selbstverständlichkeit angehört. Außerdem ist diese Beeinflussung „tiefgreifend“ (ebd.) was voraus schauen lässt, dass es Folgen für das Land der Deutschen haben wird. Dementsprechend wurde Deutschland „mitgeprägt“ (ebd.) und „vielsprachig“ (Z. 18) wurde zu einem Zustand, da es dem „Alltag“ (Z. 17) angehörte. All das nutzt Hinrichs als Einleitung seines Textes und beendet diese, indem er die Frage aufwirft „Wie […] haben die jüngsten Sprachkontakte das Deutsche verändert?“ (Z. 19 f.).
Somit möchte Hinrichs auf diese Frage direkt im Anschluss in seinem Hauptteil anknüpfen. Denn dort erläutert er wo „[d]as Erste“ (Z. 21) Mal Sprachverlust der Deutschen Sprache stattfand. Er erklärt, dass von „fremden Sprechern“ (Z. 23) aufgrund von „Kommunikationszwecke[n]“ (Z. 22), die deutsche Sprache insofern verändert wurde, dass „die Fälle, die Endungen und die Regeln ihrer Verknüpfungen“ (Z. 24 f.) nicht beachtet wurden. So kommt Hinrichs zu dem Fazit: „Was man nicht braucht, das schleift sich schnell ab.“ (Z. 25 f.). Unterstütz wird dieses Fazit durch die Anführung eines Beispiels. Bastian Sicks Bestseller, handelt darum, dass „der Genitiv bereits einen aussichtslosen Kampf“ (Z. 27 f.) austrägt. Da es sich um einen „aussichtslosen Kampf“ (ebd.) handelt, lässt sich an Hand des Adjektivs erkennen, dass sich in naher Zukunft nichts an dem Sprachwandel ändern wird. Aber auch „Dativ und Akkusativ“ (Z. 29 f.) haben es schwer ihre Position zu bewahren und nicht völlig in dem Sprachgebrauch des Alltags unter zu gehen. Zur Veranschaulichung wurden mehrere „Konstruktionen“ (Z. 31)“ angeführt, die den Verlust der Fälle zeigen sollen.
Feedback von Maike:
Hallo liebe Janette, beim lesen deiner Analyse ist mir direkt aufgefallen, dass du einige Flüchtigkeitsfehler eingebaut hast. Oft hättest du auch näher erläutern können. Zudem habe ich den Eindruck du hast nicht bis Z. 57 analysiert sondern bereits vorher aufgehört.
Zudem wird behauptet, dass man diese Konstruktionen „nicht nur überall hören“ (Z. 35) könne, sondern dass diese auch in wichtigen Arbeiten wie Examen genutzt werden würden. Hinrichs gibt die Schuld den „jungen Leuten“ (Z. 37), weil diese „oft gar nicht mehr wissen, wie es einmal korrekt lautete“ (Z. 38 f.). Im darauf folgenden verbessert Hinrichs die zuvor vereinfachten Konstruktionen, was den Sinn hat verständlich zu machen, wie es eigentlich richtig lautet. Die Begründung dafür, dass Menschen die mehrsprachig sprechen, keine „korrekte Deklination und genaue Endungen“ (Z. 41 f.) beherrschen, sei, dass sie auf diese „durchaus verzichten [könnten], weil diese Art Grammatik nur Kodierungsenergie frisst“ (Z. 42 ff.). Demnach wird also Energie gespart, damit diese woanders eingesetzt werden kann. Energie soll somit in die „Defizite im Wortschatz“ (Z. 45 f.) angewendet werden um diese auszugleichen. Eine Rechtfertigung für diesen Sprachwandel lautet: „ Außerdem liefert die Situation meist genug Anhaltspunkte für das was jeweils gemeint ist.“ (Z. 46 ff). Somit reicht es nur das nötigste zu lernen. Diese Veränderung benennen „Puristen als Verfall, ja Verlotterung“ (Z. 49), welcher nur zustande kommt, „um das Kommunizieren mit Nichtmuttersprachlern zu erleichtern“ (Z. 51 f.). De facto „baut das Deutsche zurzeit viel Grammatik ab“ (Z. 53. f.). Das Adverb „zurzeit“ (ebd.) verrät, dass es sich um einen Zustand handelt in dem sich Deutschland im Moment befindet. Jedoch baut nicht nur die deutsche Sprache ab, sondern auch der Unterrichtsstoff, welcher es früher noch zu lernen galt. Deswegen werden „viele Schulkategorien wie Konjunktiv, Plusquamperfekt oder vollendetes Futur […] in naher Zukunft wahrscheinlich kaum noch gebraucht“ (Z. 54 ff.).
Alina
Der Sachtext „Hab isch gesehen mein Kumpel- Wie Migration die deutsche Sprache verändert hat“ wurde im Jahre 2012 veröffentlicht, von Uwe Hinrichs verfasst und thematisiert die Veränderung unserer Sprache aufgrund der steigenden Migrationsrate.
Der Sachtext lässt sich in zwei Abschnitte (Z.1-18) und (Z.19-57) einteilen. Im ersten Abschnitt erfährt man, wie und wodurch sich Sprache verändert hat und welche Folgen daraus resultieren. Zu Beginn wird eine Behauptung „Der deutsche Sprachraum ist seit je und von allen Seiten von fremden Sprachen und Kulturen umgeben“ (Z. 1ff.) aufgestellt, welche nicht weiter behandelt wird. Jedoch sagt diese Behauptung schon sehr viel über die Veränderung unserer Sprache aus. Gemeint ist, dass unser Land, Deutschland von mehreren Kulutren und Sprachen umgeben ist. Beispielsweise Frankreich mit der Französichen Sprache, Dänemark und der Niederlande. Die darauffolgende konzessive Konjunktion „trotzdem“ (Z. 3) besagt, dass trotz der Veränderung der deutschen Sprache „die Deutschen in der Nachkriegszeit und zur Zeit des Wirtschaftswunders[…] die weiche Variante des Sprachkontakts kennengelernt“ (Z. 3ff.) haben. Diese Aussage deutet auf die heutige Problematik der deutschen Sprache hin, welche metaphorisch durch "weiche Variante" (ebd.), was bedeutet, dass innerhalb Deutschlands keine andere Sprache gesprochen wird schon frühzeitig und konkret als „gesteuert, kulturell abgefedert und ohne wirkliche soziale Konsequenzen“ (Z. 7f.) betitelt werden. Beweise für den Sprachwandel machen sich bemerkbar. „Man las englische Autoren, lernte in der Schule Französisch und Latein, reiste in den Ferien nach Ibiza und begegnete später allenfalls ein paar Gastarbeitern, die meistens nur gebrochen Deutsch sprachen“ (Z. 8-12). Anhand dieser Begegnungen mit einer oder mehreren neuen Sprachen verändert sich mit zunehmender Zeit unsere Sprache. Uwe Hinrichs sagt zudem, dass sich „Seit den siebziger Jahren“(Z. 13) die Sprache deutlich verändert, „jedoch erleben die Deutschen zum ersten Mal, wie es ist, wenn das Leben im eigenen Land wirklich tiefgreifend von fremden Menschen, Kulturen und Sprachen mitgeprägt und der Alltag auf eine unübersehbare Weise vielsprachig wird“ (Z. 13-18). Dieses Zitat zeigt wiederholt deutliche Faktoren, die die Sprache verändert haben und wie selbstverständlich der Sprachwandel ist. Damit endet der erste Abschnitt und lässt den zweiten Abschnitt mit der Leitfrage „Wie[…] haben die jüngsten Sprachkontakte das Deutsche verändert?“ (Z. 19f.), welche den Hauptteil des Sachtextes und die eigentliche Thematik einleitet, fortführen. Uwe Hinrichs stellt eine weitere These in den Raum, indem er behauptet, „Das Erste, was Sprache verliert, ist das, was sie für einfache Kommunikationszwecke mit fremden Sprechern am allerwenigsten benötigt: Das sind Fälle, die Endungen und die Regeln ihrer Verknüpfung“ (Z. 21-24). Damit besagt Hinrichs, dass diese „Kommunikationszwecke“ (ebd.) ein wichtiger Bestandteil deutscher Sprache sind. Jedoch widerspricht er der obigen Aussage mit der folgenden „Was man nicht braucht, das schleift sich schnell ab“ (Z. 25f.). Damit bestätigt er, dass die obengenannten Zwecke zur Kommunikation, doch nicht als wichtig betrachtet werden müssen. Um diese Behauptung zu belegen erwähnt er einen Autor namens „Bastian Sicks“ (Z. 24f.). Er verfasste einen Bestseller ‘Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod‘ und unterstreicht damit die Aussage, dass man wisse, „dass der Genitiv bereits einen aussichtslosen Kampf kämpft“ (Z.27f.) und nennt ein Beispiel zur Verdeutlichung der Problematik „das Haus von meinem Vater“ (Z. 29). Desweitern weist Hinrichs darauf hin, dass nicht nur der Genetiv seine Bedeutung in der deutschen Sprache verliert, sondern auch „Dativ und Akkusativ müssen Bastionen räumen“ (Z. 29f.). Die metaphorische Aussage „Bastionen“ (ebd.), welche er verwendet, besagt, dass weitere Fälle für die deutsche Sprache unnütz sind. Um die Problematik zu verdeutlichen, benutzt er Beispiele, welche in der fehlerhaften Sprache verfasst werden, um so auch die Leserschaft darauf aufmerksam zu machen (Z. 31ff.). Der Autor ist nicht nur der Meinung das sich der Sprachwandel im praktischen verändert hat, sondern auch im theoretischen, indem er untermauert, dass auch in Examensarbeiten, schon so geschrieben [wird]“ (Z. 36f.) und „junge Leute oft gar nicht mehr wissen, wie es einmal korrekt lautete“ (Z. 37f.), was dazu führt, dass die korrekte Grammatik von Generation zu Generation immer weiter verloren gehe. Auffällig ist bei der Aufzählung der Beispiele auch der hypotaktische Satzbau, der dazu beiträgt, dass die Probleme klar und deutlich werden. Zur Verdeutlichung und Untermauerung verwendet Hinrichs die korrekte Schreibweise der vorherigen genannten Beispiele, um die Veränderung der Sprache erkennbar zu machen. Des Weitern erklärt der Autor weitere Verluste der Sprache, nämlich die Verluste von „korrekte[r] Deklination und genaue Endungen“ (Z. 41f.). Seine Begründung, weshalb, „weil diese Art Grammatik nur Kodierungsenergie frisst, die woanders viel dringender gebraucht wird, beispielsweise um Defizite im Wortschatz auszugleichen“ (Z. 43ff.). Auch bei dieser Erklärung verwendet er wiederholt hypotaktischen Satzbau, um die Problematik, dass es normal geworden ist, Sprache zu vereinfachen, konkret wiederzugeben. Uwe Hinrichs bezeichnet den Verlust der Sprache, als eine „Strategie, die Sprachstrukturen zu vereinfachen, um das Kommunizieren mit Nichtmuttersprachlern zu erleichtern“ (Z. 50ff.). Dies sei ein Auslöser dafür, dass sich Grammatikstrukturen weiterhin verändern und „in naher Zukunft“ (Z. 56) der Verlust „wie Konjunktiv Plusquamperfekt oder vollendetes Futur, [kaum noch gebraucht werden]“ (Z. 54f.). Eine weitere große Problematik, welche unsere Sprache beeinflusst, laut Hinrichs als „Zweite Quelle“ (Z. 58) betitelt wird, ist die Beeinflussung der Migranten. Er sagt, dass „Einwanderer auch auf Sprachstrukturen zurück [greifen], die sie aus ihrer Muttersprache mitbringen“ (Z. 60f.). Aufgrund dessen wird deutlich, welchen Einfluss die Globalisierung auf uns Menschen hat und wie alltäglich es geworden ist, Menschen im eigenen Land leben zu haben, die aus anderen Ländern stammen. Die Entstehung des veränderten Wortschatzes entsteht dadurch, dass „diese ins Deutsche kopiert und im zweisprachigen Milieu gefestigt [werden]“ (Z. 62f.). Ein weiterer Aspekt, welcher von der „Linguistin Heike Wiese“ (Z. 65) erforscht wurde, besagt, dass „es etwa eine Vielzahl von Satzmustern [gibt], die aus dem Arabischen oder Türkischen stammen“ (Z. 65ff.). Diese Beobachtung bezeichnet sie als „Kiezdeutsch“ (Z. 64). Für das sogenannte „Kiezdeutsch“ (ebd.) nennt Uwe Hinrichs Beispiele, die die Veränderung der Sprache deutlich zeigen, um die Leserschaft ebenfalls auf die Problematik aufmerksam zu machen. „Hab isch gesehen mein Kumpel gestern!“ (Z. 68f.), indem er auf die Wortfolge und „das Fehlen von Präposition („Ich geh Schule“)“ (Z. 69f.) eingeht. Daraus zeigt sich ein weiterer Verlust von Grammatik. Aber „auch in der Alltags- Umgangssprache kündigen sich bereits deutliche Tendenzen an, die von vielen Migrantensprachen gestützt werden“ (Z. 70ff.). Zum einen „eine neue Steigerung mit ‘mehr‘ […] oder der Zusammenfall von Ort und Richtung („die Politiker fuhren letzte Woche auf einem Finanzgipfel“)“ (Z. 73ff.) In diesen Beispielen tritt wiederholt der hypotaktische Satzbau ein, welcher zur Aufklärung dient und „sind Beispiele für neue Strukturen, die ihre Vorbilder in vielen Migrantensprachen haben“ (Z. 77ff.). Aus dieser Behauptung wird nochmal die Beeinflussung der Migranten deutlich und die „direkte[n] Prallelen im Türkischen“ (Z. 82f.), abgefärbt durch das Verbum „machen“ (Z. 80). Eine Folge der immer weiteren Grammatikverluste und die Beeinflussung anderer Sprachen „kommt es nun dazu, dass die „Fehler“ der Migranten allmählich von den deutschen Muttersprachlern nachgeahmt werden“ (Z. 85ff.). Diese Auswirkungen sind als „foreigner talk“ (Z. 88) zu bezeichnen. Daraus schließt Uwe Hinrichs, dass man in späterer Zeit keine Kontrolle mehr darüber hat, „wer nun gerade richtig- oder falschliegt“ (Z. 89f.) und das „ die Bereitschaft der Muttersprachler, die Fehler auch als Fehler wahrzunehmen und spontan zu korrigieren, mit der Zeit […] verschwindet“ (Z. 93ff.). Der Autor stellt heraus, dass sich die Sprache Deutsch neue Strukturen aneignet habe und daraus Folgen entstehen, wie „ Die Grammatik ist reduziert, der innere Zusammenhalt der Satzteile gelockert, viele Regeln sind vereinfacht oder lösen sich ganz auf, die Sprache wird einfacher“ (Z. 101ff.).
Zum Ende des Sachtextes greift Hinrichs zukünftige Ideen auf und bringt die Meinung der Linuguisten zum Ausdruck, indem sie sagen, „dass sie, wenn sie den Einfluss auf Migrantensprachen auf das Deutsche analysieren, schnell in eine Diskriminierungsfalle geraten könnten“ (Z. 110ff.). dies empfinde Hinrichs als „schade“ (Z. 113), da „ die Erforschung von Sprachkontakten die Gelegenheit[böte], Deutsche und Migranten in Projekten zusammenzubringen und die Vision einer offenen Gesellschaft mit Leben zu füllen“ (Z. 114ff.). Der letzte Satz seines Textes wurde aus dem ersten Hauptteil repetiert und besagt, dass „[w]as man nicht braucht, das schleift sich in der Sprache schnell ab“ (Z.119f.), um nochmals kritisch auf den Verlust korrekter Grammatik aufmerksam zu machen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Sachtext die konkreten Probleme des Sprachwandels wiedergibt und die Leserschaft auf die Problematik aufmerksam macht. Zudem dient die Struktur des Textes, welche in einen einleitenden Abschnitt, Hauptteil und Schluss gegliedert ist, zum Verständnis des Textes und macht die Problematik wiederholend deutlich. Die Verwendung von sprachlichen Mitteln, wie Metapher, Repetitio und hypotaktischem Satzbau untermauert die Veränderungen deutlich.
Maike
Analyse Uwe Hinrichs: „Hab isch gesehen mein Kumpel – Wie die Migration die deutsche Sprache verändert hat“ (2012)
Der Sachtext „ Hab isch gesehen mein Kumpel – Wie die Migration die deutsche Sprache verändert hat“, geschrieben von Uwe Hinrichs und veröffentlicht 2012 in "Texte Themen und Strukturen", thematisiert die Veränderung unserer Sprache im Alltag durch Migranten.
Die Überschrift, des Textes im Buch „Texte, Themen und Strukturen“, „Vielsprachigkeit als Motor des Sprachwandels“ verrät, dass die Vielsprachigkeit dafür verantwortlich gemacht wird, dass ein Sprachwandel zu Stande kommt. „Motor“ (ebd.) ist hier eine Metapher und soll klar machen, dass der Sprachwandel angetrieben wird. Zu Beginn wird klar gemacht, dass die deutsche Sprache schon lange von fremden Sprachen und Kulturen umgeben ist (vgl. Z. 1-3). Hier wird besonders an die „Nachkriegszeit und die Zeit des Wirtschaftswunders“ (Z. 4f.) erinnert. Hinrichs meint, die Veränderung hat keine „soziale Konsequenzen“ (Z. 8) und erklärt dann, wie der Sprachwandel den Schulalltag und die Urlaubsziele beeinflusst. Man fahre nach Ibiza in den Urlaub, wo man eventuell Gastarbeiter trifft (vgl. Z. 8ff.), welche allerdings bloß „gebrochen Deutsch“ (Z.12) sprechen. Diese Metapher bedeutet, dass es nur einzelne Worte sind, welche man sprechen kann. Spricht also jemand „gebrochen[es] Deutsch“ (Z. Ebd.), ist er nicht in der Lage anständig zu kommunizieren. Der Autor meint, der Alltag werde auf eine unübersehbare Weise vielsprachig (vgl. Z. 17f.). Die Schuld für den Sprachwandel wird Migranten zugeteilt (vgl. Z. 19f.). Hinrich meint die Sprache verliere zu erst die Deklinationen (vgl. Z. 21ff.), durch die Personifikation „was eine Sprache verliert, [...]“ (Z. 21) wird dem Leser das Thema näher gebracht. Dann wird von Bastian Sicks Bestsellern gesprochen, eines davon nennt sich „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“, durch diese Erwähnung wird noch einmal ein Bezug zum vorher Gesagten geschaffen (vgl. Z.24ff.). Da laut des Autors auch „Dativ und Akkusativ [ihre Bastionen räumen müssen]“ (Z. 29f.), wird durch Beispiele wie „mit diesen Problem“ (Z.31ff.) usw. diese These unterstützt. Die Metapher „Bastionen“ (Z. 30), steht für eine Festung, übertragen auf den Text würde es also bedeuten dass alle vier Fälle ihre Festungen räumen müssen. Das Schlimme an diesem Sprachwandel, so der Autor Uwe Hinrichs, man könne Redewendungen wie „'aus den Lager heraus'“, „'wer soll den neuen Kabinett angehören'“, „'wir haben hier ein Rest'“ oder „'ich mach dir kein Vorwurf'“ (Z. 31ff.), nicht nur in der eigentlichen Sprache wiederfinden, sondern teilweise auch schon in sehr wichtigen Examen und Prüfungen (vgl. 34ff.). Als Grund dafür gibt der Autor an, dass junge Leute oft einfach gar nicht mehr wissen wie es einmal richtig lautete (vgl. Z. 37f.). Das mehrsprachige Milieu könne allerdings auf korrekt Deklination und richtige Endungen verzichten (vgl. Z. 41f.), da sie, die dafür aufgewendete Energie besser nutzen, um Defizite im Wortschatz auszugleichen (ebd.). Die Situation liefere außerdem genug Anhaltspunkte um das gesprochene zu verstehen (vgl. Z. 47f.). Im Folgenden kritisiert der Autor die sogenannten „Puristen“ (Z. 49). Puristen bestehen auf Ordnung und wollen deswegen, dass der Sprachwandel nicht stattfindet. Sie bezeichnen den Sprachwandel als „Verfall“ (Z. 49) oder „Verlotterung“ (Z. 49), wobei der Autor meint, hinter diesem Wandel der Sprache stecke „Strategie die Sprachstrukturen zu vereinfachen, um das Kommunizieren mit Nichtmuttersprachlern zu erleichtern“ (Z. 50ff.). Abschließend schreibt Hinrichs, Konjunktiv, Plusquamperfekt oder das vollendete Futur werden in naher Zukunft wohl kaum noch gebraucht werden (vgl. Z. 54f.), er hatte also die Hoffnung auf einen Stopp des Sprachwandels schon aufgegeben.
Alles in allem kann man sagen, der Autor kritisiert den aktuellen Sprachwandel und sucht nach Gründen für ihn. Er kommt zu dem Entschluss, dass durch die Immigration, das heißt durch Menschen, welche Deutsch nicht als Muttersprache haben, ein Sprachwandel stattfindet.
Hallo Maike, die wichtigsten Analysepunkte sind in deinem Text wieder zu finden. Allerdings ist mir aufgefallen, dass du hier und da ein paar Schwierigkeiten hast richtig zu zitieren. Den ersten Teil deiner Analyse hast du gut analysiert und viel erklärt und bis auf einen Verständnisfehler meiner Meinung nach alles richtig gemacht. Allerdings finde ich ist dein zweiter Teil etwas zu kurz geraten und eher zusammenfassend, somit ist dort wenig analytischer Charakter.
Christine
Der vorliegende Sachtext „Hab isch gesehen mein Kumpel- Wie die Migration die deutsche Sprache verändert hat“ von Uwe Hinrichs, veröffentlicht im Jahr 2012, thematisiert den Sprachwandel der deutschen Sprache unter Einfluss der steigenden Migrationsrate.
Der erste Sinnabschnitt (Z. 1- 18) befasst sich damit, dass „der deutsche Sprachraum […] seit je und von allen Seiten von fremden Sprachen und Kulturen umgeben [sei]“ (Z. 1f.). Damit ist gemeint, dass Deutschland schon immer von Ländern wie Frankreich, Dänermark und Polen umgeben ist und somit eigentlich Kontakt zu anderen Sprachen und Kulturen gehabt haben könnte. Dennoch ist davon die Rede, dass dieser Kontakt „die weiche Variante des Sprachkontakts […] ohne soziale Konsequenzen“ war. Die Sprache und auch die Kultur wurden also weitestgehend nicht stark von den Nachbarländern und auch anderen Ländern beeinflusst bzw. man hat sich mit anderen Kulturen und Sprachen nicht so intensiv auseinandergesetzt. Seit den Siebzigern habe sich das aber geändert, denn Menschen mit anderen Kulturen und Sprachen haben die Kultur und Sprache in Deutschland geprägt (vgl. Z. 13- 18). Der Autor schildert in diesem Abschnitt grob, dass sich die deutsche Sprache durch Einflüsse aus dem Ausland, also dadurch, dass Menschen aus anderen Ländern eingewandert sind und ihre Sprache und Kultur mitnahmen, verändert hat.
Der zweite Abschnitt (Z. 19- 40) beginnt einleitend mit einer rhetorischen Frage, „wie [...] die jüngsten Sprachkontakte das Deutsche verändert [haben]“ (Z. 19f.), die die Leitfrage des Abschnitts darstellt, und versucht im Anschluss eine Erklärung dafür zu geben. Zunächst listet der Autor auf, dass „das, was […] für einfache Kommunikationszwecke mit fremden Sprachen am allerwenigsten benötigt [wird]“ (Z. 21 ff.), auch als erstes vernachlässigt wird. Dabei nennt der Autor „die Fälle, die Endungen und die Regeln ihrer Verknüpfung“ (Z. 24f.). Als Beispiel wird auch Bastian Sicks Bestseller („Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“) genannt, um seine Behauptung zu unterstützen (vgl. Z. 26ff.).Außerdem sagt er, dass „Dativ und Akkusativ […] Bastionen räumen [müssen]“ (Z. 29f.). Die Metapher „Bastionen räumen“ (ebd.) betont, dass die korrekte Anwendung der Kausalfälle immer mehr vernachlässigt wird. Abschließend nennt der Autor ein paar falsche Beispielkonstruktionen, die er letztendlich auch nochmal grammatikalisch korrekt aufzählt, um deutlich zu machen, dass solche falschen Konstruktionen einem täglich begegnen und auch des öfteren von jungen Leuten angewendet werden, ohne dass sie es bemerken (vgl. Z. 31ff.).
Im nächsten Abschnitt (Z. 41- 57) macht der Autor auf den Verlust der Sprachstrukturen im Deutschen aufmerksam. Er behauptet ironisch, dass „das mehrsprachige Milieu […] auf korrekte Deklination und genaue Endungen durchaus verzichten [könne], weil diese Art Grammatik nur Kodierungsenergie frisst, die woanders viel dringender gebraucht wird, beispielsweise um Defizite im Wortschatz auszugleichen“ (Z. 41- 46). Die daraus resultierende Vereinfachung der Sprachstrukturen, die Nichtmuttersprachlern eine einfachere Kommunikation ermöglicht, wird als Grund für den Verfall der Sprache angesehen (vgl. Z. 48 ff.). Die anschließende Behauptung, „Schulkategorien wie Konjunktiv, Plusquamperfekt oder vollendetes Futur werden in naher Zukunft wahrscheinlich kaum gebraucht“ (Z. 54ff.), verdeutlicht nochmal, dass die Grammatik sehr vernachlässigt wird.
Der darauf folgende Sinnabschnitt (Z. 58- 83) behandelt einen weiterer Einfluss auf die Sprache, die Herkunftssprachen der Migranten (vgl. Z. 58 f.). Der Autor liefert eine Erklärung für die Sprachveränderungen, und zwar „greifen [die Migranten] auf Sprachstrukturen zurück, die sie aus ihrer Muttersprache mitbringen“ (Z. 60 f.), die auf das Deutsche übertragen werden (vgl. Z. 62 f.). Anschließend nennt der Autor das „großstädtische Kiezdeutsch“(Z. 64) als ein Beispiel für Veränderungen in der Sprache. Durch die Nennung der „Potsdamer Linguistin Heike Wiese“ (Z. 64 f.) und einigen Beispielen, die Satzmuster aus dem Türkischen und Arabischen aufweisen (vgl. Z. 66 ff.), wird seine These, dass die Herkunftssprachen der Migranten einen Einfluss auf die deutsche Sprache nehmen, gestärkt. Des Weiteren wird aufgelistet, dass „auch in der Alltags- Umgangssprache […] Beispiele für neue Strukturen, die ihre Vorbilder in vielen Migrantensprachen haben“ (Z. 70- 79), vorzufinden sind. Daneben auch „neudeutsche Ausdrücke [, die] […] Parallelen im Türkischen [haben]“ (Z. 80 ff.). Durch die Aufzählung zahlreicher Beispiele, stärkt der wieder seine These.
Im vorletztem Sinnabschnitt des Textes (Z. 84- 106) ist von „der heißen Phase des kontaktinduzierten Wandels der Sprachstrukturen“ (Z. 84 f.) die Rede. Der Neologismus „kontaktinduziert“ (ebd.) betont, dass der Wandel in der Sprache durch den Kontakt unter den Menschen ausgelöst wird. So heißt es auch als Erläuterung, dass „die 'Fehler' der Migranten allmählich von den deutschen Muttersprachlern nachgeahmt werden“ (Z. 86 f.). Der Autor nennt an dieser Stelle auch einen Fachbegriff bzw. benennt er dieses Phänomen als „'foreigner talk'“ (Z. 88). Dadurch wirkt seine Argumentation authentischer. Die Folge daraus ist, dass es „zu[r] Sprachvermischung und zu neuen Sprachstrukturen“ (Z. 91 f.) kommt. Man unterscheidet nicht mehr zwischen richtiger und falscher Grammatik (vgl. Z. 89 f.) und „die Bereitschaft […] Fehler auch als Fehler wahrzunehmen und spontan zu korrigieren, [lässt] mit der Zeit nach und verschwindet irgendwann ganz“ (Z. 93 ff.). Daraus ergebe sich die Reduktion der Grammatik (vgl. Z. 101 f.) und die Vereinfachung bzw. Auflösung vieler Regeln (Z. 103 f.). Allgemein werde die Sprache einfacher (vgl. Z. 104 f.) „und wird [...] vom Englischen unterstützt“ (Z. 105 f.). Der Autor spricht am Ende des Abschnitts das Thema Anglizismus an, durch den die deutsche Sprache merklich beeinflusst wird. In diesem Abschnitt werden der Prozess und die Gründe für den „Abbau“ von Regeln in der deutschen Grammatik und die Neuentwicklung unter Einfluss von anderen Sprachen (hier wird das Englische genannt) verdeutlicht.
Im letzten Sinnabschnitt (Z. 107- 120) geht der Autor darauf ein, dass es in der Wissenschaft kaum Forschungen über dieses Phänomen der Sprachentwicklung gibt (vgl. Z. 107 ff.). Einen Grund dafür sieht der Autor darin, dass „Linguisten, […] wenn sie den Einfluss der Migrantensprachen auf das Deutsche analysieren, schnell in eine Diskriminierungsfalle geraten könnten“ (Z. 110 ff.). Der Autor bewertet dies aber als eine verlorene Gelegenheit „Deutsche und Migranten in Projekten zusammenzubringen und Visionen einer offenen Gesellschaft mit Leben zu füllen“ (Z. 115 f.).
Zusammenfassend kann man sagen, dass der Autor nach der geschichtlichen Einführungen über die verschiedenen Einflüsse, die zu den ersten Sprachkontakten führten, auf die Einflüsse eingeht, die die Sprache heutzutage beeinflussen. Zudem geht er auf die Folgen ein, dass die Sprachstrukturen zunehmend verschwinden. Verdeutlicht wird dies anhand von Metaphern und Beispielen.
Feedback von Annika
Hallo Christine, Ich finde deine Analyse gut. Du hast die wesentlichen Aspekte eingebracht und auch alles verständlich formuliert. Hier und da sind noch kleine Fehler die ich dir markiert habe. unten findest du die Erläuterungen.
(1) bringe die Migrationsrate noch mit rein, da sie essentiell für den Sprachverlust ist.
(2) Hier bitte die im Unterricht genannte Erläuterung einbringen; Deutschlands Geografische Lage
(3) Erläutere bitte was du damit meinst.
(4) Ich sehe diese Frage zusätzlich noch als Leit-/Kernfrage an, denn an ihr orientiert sich der Text und das Thema.
(5) Bastian Sick ist ein Deutscher Journalist, wenn du ein paar kleine Details über ihn nennst, festigt das deine Aussage.
(6) Wo ist das Zitat?
(7) SEHR SCHÖN :)
Nina
Der Text „Hab isch gesehen mein Kumpel – Wie die Migration die deutsche Sprache verändert hat“ aus dem Buch „Texte, Themen und Strukturen“ , geschrieben von Uwe Hinrichs und veröffentlicht im Jahr 2012, thematisiert den deutschen Sprachwandel, mit Fokus auf den Einfluss der Migration.
Um in die Thematik die deutsche Sprache in Bezug auf Migration einzuleiten, beginnt Uwe Hinrichs den ersten Satz mit der These, dass „[…] [d]er deutsche Sprachraum […] seit je und von allen Seiten von fremden Sprachen und Kulturen umgeben [ist]“ (Z.1ff.). Mit der Phrase „von allen Seiten“ (ebd.) deutet er auf die geografische Situation Deutschlands an, die schon immer zentral in Europa war, wodurch dementsprechend Deutschland auch viele Nachbarländer mit fremden Kulturen hatte und hat. Die adversative Konjunktion „trotzdem“ (Z.3) deutet an, dass Deutschlands aktuelle Situation, trotz des langwierigen Kontakts mit anderen Kulturen und Sprachen, während der „Nachkriegszeit“ (Z.4) und „zur Zeit des Wirtschaftswunders“ (Z.4f.) anders war. Zu dieser Zeit nämlich habe Deutschland „die weiche Variante des Sprachenkontakts kennengelernt […]“ (Z.5f.). Die Metapher „weiche Variante“ (ebd.) impliziert, dass man damals nicht gezwungen war, sich mit einer Fremdsprache auseinander zu setzen, man hatte also die Wahl. Die anhängende Erläuterung „gesteuert, kulturell abgefedert und ohne wirkliche soziale Konsequenzen“ (Z.7f.) dient als nähere Erklärung davon und verdeutlicht zudem, dass Deutschland keine Erfahrungen mit den negativen Seiten der Migration in Bezug auf die deutsche Sprache gemacht hat. Die Beispiele „Man las englische Autoren, lernte in der Schule Französisch und Latein, [und] reiste in den Ferien nach Ibiza“ (Z.8ff.) bekräftigen dies und unterstützen den bereits erläuterten Aspekt der Schonung. Diese Beispiele stehen exemplarisch für Situationen, die auch in der heutigen Zeit möglich wären, sodass sich der Leser in diese Situationen hineinempfinden kann und die Rolle derer Beispiele für dieses Thema verstehen können. Dies unterstütz ebenfalls das Pronomen „man“ (Z.8), das als verallgemeinernd gilt und somit jeden miteinbezieht. Unterstützt werden die Beispiele durch einen hypotaktischen Satzbau, der ebenfalls zur genaueren Erläuterung des Themas dient. Die Ergänzung „und begegnete später allenfalls ein paar Gastarbeitern, die meistens nur gebrochen Deutsch sprachen“ (Z.10ff.), soll die damals denkbar schlimmste Folge der Migration auf die deutsche Sprache sein, dessen Erwähnung abermals verdeutlicht, dass sich diese, aus heutiger Sicht, harmlose Situation geändert hat. Die adversative Konjunktion „jedoch“ (Z.13) kündigt dies ebenfalls eine Veränderung dieses harmlosen Zustands an und wird darauffolgend erläutert. Der Satz „[D]ie Deutschen [erleben] zum ersten Mal, wie es ist, wenn das Leben im eigenen Land wirklich tiefgreifend von fremden Menschen, Kulturen und Sprachen mitgeprägt und der Alltag auf eine unübersehbare Weise vielsprachig wird“ (Z.13ff.) verdeutlicht, wie die Realität eines solchen Wandels aussieht, also wie es „wirklich“ (ebd.) ist. Zeitliche Einordnungen wie „[s]eit den siebziger Jahren“ (Z.13), sowie „die Nachkriegszeit“ (Z.4) bilden zusammen mit der inhaltlichen Aufführung des Sprachwandels ein einleitendes Hintergrundwissen zur Thematik. Am Ende dieser Einleitung (Z.1-20) steht die Kernfrage „Wie haben die jüngsten Sprachkontakte das Deutsche verändert?“ (Z.19f.), auf die in diesem Abschnitt hingearbeitet wurde.
Der zweite Sinnabschnitt (Z.21-40) beginnt mit einer These, bzw. mit der Erklärung, wo der Sprachwandel beginnt, nämlich mit dem, „was [Immigranten] für einfache Kommunikationszwecke mit fremden Sprechern am allerwenigsten benötig[en]“ (Z.21ff.). Der darauffolgende Satz „Das sind die Fälle, die Endungen und die Regeln ihrer Verknüpfung“ (Z.24f.) dient als nähere Erläuterung und verdeutlicht, dass Hinrichs vermitteln will, dass Menschen die Deutsch lernen, weil sie es müssen um sich zu verständigen, sich das Leben leichter machen und kleine Aspekte der Grammatik missachten, oder weglassen. Um dies zu beweisen, wird „Bastian Sicks Bestseller […]“ (Z.26f.) „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“ erwähnt, welches ein Buch mit einem berühmten Titel ist, und gleichzeitig passend als ein Beispiel für Vereinfachung der deutschen Sprache ist. Dies verdeutlichen, bzw. unterstützen die Metaphern, „dass der Genitiv bereits einen aussichtslosen Kampf kämpft“ (Z.27f.) und „Aber auch Dativ und Akkusativ müssen Bastionen räumen“ (Z.29f.), die zudem auch Ironie verdeutlichen. Auffällig hierbei ist zusätzlich der Gebrauch von themagerechtem Wortschatz, Beispiele dafür sind die Fachwörter wie „Genitiv“ (Z.27), „Dativ und Akkusativ“ (Z.29f.), die die Glaubhaftigkeit des Verfassers unterstreichen. Mit den fehlerhaften Formulierungen „‘mit diesen Problem‘“ (Z. 31) und „‘wir haben hier ein Rest‘“ (Z.33) nennt er das Problem nicht nur beim Namen, sondern unterstreicht im darauffolgendem, dass man das „nicht nur überall hören [kann]“ (Z.34f.), sondern „es wird schon zum Teil, auch in Examensarbeiten, schon so geschrieben“ (Z.36ff.). Hinrichs betont mit den „Examensarbeiten“ (ebd.), dass die zuvor aufgeführten Fehler selbst in wichtigen Arbeiten im späteren Leben gemacht werden, und deutet damit seine eigene Meinung an. Da er die „junge[n] Leute“ (Z.37) als die ansieht, die die meisten solcher Grammatikfehler machen, deutet es darüber hinaus an, dass sich solche Fehler nicht in der Zukunft legen, sondern dass sie Jugendliche bis ins Berufsleben verfolgen. In den darauffolgenden Sätzen korrigiert er die vorher angeführten Fehler (Z.38ff.) und führt damit indirekt vor Augen, dass es nötig ist diese Fehler zu korrigieren.
Nach der Erläuterung des Problems im zweiten Sinnabschnitt, folgt der Bezug zum Thema Migration im dritten Sinnabschnitt (Z.41-57). Im Satz „Das mehrsprachige Milieu kann auf korrekte Deklination und genaue Endungen durchaus verzichten, weil diese Art Grammatik nur Kodierungsenergie frisst, die woanders viel dringender gebraucht wird, beispielsweise um Defizite im Wortschatz auszugleichen“ (Z.41ff.) Die Metapher Kodierungsenergie zu fressen (vgl. ebd.), sowie die Verwendung des Fachwortes „Deklination“ (ebd.) verdeutlichen Ironie und deuten somit gleichzeitig die Haltung des Verfassers gegenüber dieser Problematik an. Gegenüber dazu steht jedoch der Begriff „Puristen“ (Z.49), die als übertriebene Vertreter der Reinheit zu definieren sind und somit ebenfalls als nicht seriös dargestellt werden. Die Problematik dieses Aspektes wird durch die Correctio „Hinter dem, was Puristen als Verfall, ja Verlotterung anprangern, steckt nur die Strategie, die Sprachkulturen zu vereinfachen, um das Kommunizieren mit Nichtmuttersprachlern zu erleichtern“ (Z.48ff.) eindringlich bekräftigt. Zudem nennt Hinrichs hierbei die fehlerhafte Nutzung der deutschen Grammatik ironisch „Strategie“ (ebd.). Abgeschlossen wird der Sinnabschnitt mit der Prognose, dass „viele Schulkategorien wie Konjunktiv, Plusquamperfekt oder vollendetes Futur […] in naher Zukunft wahrscheinlich kaum noch gebraucht [werden]“ (Z.54ff.)
Im vierten Abschnitt (Z.68-83) geht Hinrichs auf eine weitere Ursache für den Sprachwandel in Deutschland ein. Ein Grund dafür liegt „in den Herkunftssprachen der Migranten“ (Z.59), auf dessen Sprachstrukturen Einwanderer zurückgreifen. Zudem stellt er die Behauptung auf, dass „[d]iese […] ins Deutsche kopiert und im zweisprachigen Milieu gefestigt [sind]“ (Z.62f.). Als ein erläuterndes Beispiel wird das „großstädtische[…] Kiezdeutsch“ (Z.64) benannt, dass von der Expertin „Heike Wiese“ (Z.65) erforscht wird. Diese Behauptung wird durch die Ergebnisse und zahlreiche Beispiele belegt. Ein Beispiel sind Satzmuster aus dem „Arabischen und Türkischen“ (Z.77), „neue Steigerung[en“ (Z.73f.) und die „neudeutschen Ausdrücke mit ‚machen‘“ (Z.80), die ebenfalls wieder exemplarisch belegt und somit verstärkt werden. Somit erklärt Hinrichs in diesen Abschnitt, dass sich Migranten, die ihre Muttersprache mit ins neue Land nehmen, diese und dessen Sprachstrukturen auf die deutsche Sprache anwenden, sodass Deutsch mit ausländischen Sprachkulturen dabei herauskommen. Dass Ausdrücke mit „machen“ (vgl. ebd.) im vorliegenden Text als „neudeutsch“ (ebd.) bezeichnet wird, bestärkt nur einmal mehr Hinrichs‘ Prognose, dass diese neue und einfache Version der deutschen Sprache sich bereits festigt, da sie, wie im Beispiel zu sehen, bereits als deutsch bezeichnet werden. Zusammenfassend kann man also sagen, dass viele Menschen die deutsche Sprache mit ihren ausländischen Satzstrukturen übernehmen und dass sie sich vermehrt durchsetzen.
Im vorletzten Sinnabschnitt (Z.84-106) thematisiert Hinrichs die letzte, „heiße Phase“ (Z.84) des Sprachwandels. Zuvor hat er Gründe und Ursachen für die Entwicklung der deutschen Sprache durch Migranten benannt und mit Beispielen erläutert, sodass er in diesem Abschnitt die Bedeutung der anderen Seite anreißt. Dabei bestärkt die Metapher „heiße Phase“ (ebd.) die Bedeutung des folgenden Punktes. Hinrichs führt hierbei nämlich an, „dass die ‚Fehler‘ der Migranten allmählich von den deutschen Muttersprachlern nachgeahmt werden“ (Z.86) und betont gleichzeitig die Bedeutsamkeit dieser Phase. Er vermittelt hierbei nämlich, dass die eigentliche Problematik nicht darin besteht, dass Fehler gemacht werden von Migranten, sondern dass deutschsprachige diese aufnehmen und übernehmen. Zudem stellt er die Prognose auf, dass „es irgendwann nicht mehr auszumachen ist, wer nun gerade richtig – oder falschliegt“ (Z.88ff.) die er mit „die Grenzen verschwimmen“ (Z.90f.) metaphorisch bekräftigt. Er sagt damit also aus, dass die Ursache für die Fehler Migranten seien, Deutsche die Fehler nachahmen und es dementsprechend nicht besser machen. Darauffolgend macht Hinrichs eine kurze Zusammenfassung dessen, was er bereits geschrieben hat (Z.91-97), in der er die einzelnen ‚Schritte‘ des Sprachwandels erläutert und somit ihre Verbindungen besser veranschaulicht. Die Folge dieses Prozesses nennt er eine „neue[…], stabilere[…] Situation“ (Z.98), womit er indirekt darauf anspielt, diesen ausführlich erläuterten Sprachwandel als besser zu bezeichnen. Dies verdeutlicht auch seine Zusammenfassung zu den Änderungen in der deutschen Sprache: „Die Grammatik ist reduziert, der innere Zusammenhalt der Satzteile gelockert, viele Regeln sind vereinfacht oder lösen sich ganz auf, die Sprache wird einfacher (und wird vom Englischen unterstützt)“ (Z.101ff.). Wie auch zuvor verdeutlicht das Adjektiv „locker“ (ebd.) die des Autors positiv gestimmte Meinung.
Der abschließende Absatz (Z.107-120) befasst sich allgemein mit der Erforschung des Sprachwandels. Hinrichs stellt dabei fest, dass sich „Wissenschaften […] mit der Erforschung dieser Prozesse jedoch weitgehend zurück[halten]“ (Z.107f.) und stellt dazu anhängend die Hypothese auf, dass Forschungen zum Thema Sprachwandel und den Einfluss Migranten ein Thema ist bei der man vorsichtig sein muss, um nicht als diskriminierend bezeichnet zu werden, da, wie bereits erläutert, der Einfluss enorm groß ist und die Ergebnisse solcher Forschungen danach klingen könnten, dass man Migranten die Schuld für die Veränderung der deutschen Sprach trägen. Dies wird im vorliegendem Text mit der Metapher „Diskriminierungsfalle“ (Z.112f.) noch einmal bekräftig und veranschaulicht. Mit „Dies ist schade“ (Z.113) bekennt sich der Verfasser am Ende des Textes zu seiner Meinung und sagt aus, dass er findet, dass diese Thematik, auf rein wissenschaftlicher Basis, tiefer erforscht werden sollte. Dies bekräftigt er indem er dies nicht als Diskriminierung, sondern als „Gelegenheit, Deutsche und Migranten zusammenzubringen und die Vision einer offenen Gesellschaft mit Leben zu füllen“ (Z.115ff.) bezeichnet, womit er gleichzeitig vermittelt, dass keine seiner Aussagen im Text diskriminierend sein sollen. Der metaphorische Satzteil „offene Gesellschaft“ (Z.117) untermauert des Verfassers Offenheit gegenüber Migranten und unterstützt somit das zuvor erläuterte. Schlussendlich wird der Text mit der Wiederholung der These „Was man nicht braucht, das schleift sich in der Sprache schnell ab“ (Z.119f.) abgeschlossen, die daran erinnern soll, dass nicht die Migranten die Ursache des Sprachwandels sind, sondern dass alle es sind, da sie sich die deutsche Sprache selber vereinfachen.
Abschließend und zusammenfassend lässt sich sagen, dass Uwe Hinrichs‘ Text zum Thema Sprachwandel einleitend mit Hintergrundwissen beginnt und sich mit der Frage, wie sich der vermehrte Kontakt mit anderen Sprache auf die deutsche Sprache auswirkt, beschäftigt. Im zweiten Sinnabschnitt (Z.21-40) werden hierbei die grundlegenden Probleme und häufigsten Fehler thematisiert, für die im dritten Sinnabschnitt (Z.41-57) nach einem Grund oder Ursachen, vor allem in Bezug auf Migration gesucht werden. Dann werden im vierten (Z.58-83) und im fünften Abschnitt (Z.84-106) auf ändernde Satzmuster eingegangen und der komplette Wandel der Sprache zusammengefasst und seine Folgen für die Zukunft erläutert. Hinrichs stellt zudem die Thesen auf, dass Fehler bei als unnötig erscheinenden Regeln auftreten und dass Deutsch vereinfacht, bzw, abgeschliffen wird wo man kann. Am Ende wagt er die Prognose, dass sich Deutsch weiterhin in diese Richtung entwickeln wird. Als bekräftigende Erläuterung dafür enthält der Text viele Beispiele, adversative Konjunktionen, Wiederholungen und einen weitgehend hypotaktischen Satzbau, sowie eine schlüssige Struktur zur Erläuterung der Entwicklung. Darüber hinaus deuten eine Correctio, die Verwendung von Fachwörtern und Ironie,sowie der letzte Abschnitt die Meinung des Autors an.
Luisa
Der vorliegende Sachtext ,,Hab isch gesehen mei Kumpel - Wie die Migration die deutsche Sprache verändert hat”, stammt aus dem Jahre 2012 und wurde von Uwe Hinrichs verfasst. Der Text thematisiert den Sprachverfall der letzten Jahre und deren Ursachen.
Der Sachtext beginnt mit der These(Z. 1- 18), dass ,,[d]er deutsche Sprachraum [...] seit je und von allen Seiten von fremden Sprachen und Kulturen umgeben [ist] “ (Z. 1ff.). Womit erst einmal die Mehrsprachigkeit in Deutschland angesprochen wird. Diese Einleitung wird mit dem nächsten Satz, durch die konzessive Konjunktion ,,[t]rotzdem” (Z.3) verknüpft, in welchem die Knüpfung des Sprachkontakts zu anderen Sprachen thematisiert wird. Diese Knüpfung wird durch das wertende Adjektiv ,,weiche” (Z.5) kommentiert. Dieser Ausdruck verdeutlicht die Meinung des Autors. Die Behauptung des Autors, dass die Deutschen ,,die weiche Variante des Sprachkontakts kennengelernt” (Z. 5f.) haben untermauert der Autor mit dem Beispiele, dass ,,[m]an [...] englische Autoren [las], [...]in der Schule Französisch und Latein [lernte], in den Ferien nach Ibiza [reiste] und später allenfalls ein paar Gastarbeitern [begegnete] “ (Z.8 ff.). Zum Ende der Einleitung hin, erwähnt der Autor auch noch, dass die Deutschen ,,[s]eit den siebziger Jahren” (Z. 13) erleben wie es ist, wenn das eigene Land ,,tiefgreifend von fremden Menschen, Kulturen und Sprachen mitgeprägt” (Z. 15f.) wird. Dieser historische Bezug führt den Leser, vor allem durch das Wort ,,seit” (ebd.), zur aktuellen Lage, somit dient dieser historischer Bezug als Erinnerung an die Gegenwart.
Der zweite Sinnabschnitt(Z.19- ) wird mit einer Frage eingeleitet. Die Frage ,,[w]ie haben die jüngsten Sprachkontakte das Deutsche verändert?”(Z.19f.). Die Frage leitet somit die zentrale Problematik des Textes ein. Darauffolgt eine einleitende Antwort, die besagt, dass ,, Das Erste, was eine Sprache verliert, ist das, was sie für einfache Kommunikationszwecke mit fremden Sprachen am allerwenigstens benötigt: Das sind die Fälle" (Z. 21ff.), womit der Autor die Kasi, in der deutschen Sprache, meint, zu dem sagt er auch, dass er ,,die Fälle" (ebd.) als sehr wichtig für den Sprachgebrauch betrachtet. Diese Behauptung untermauert er mit der Aufzählung, dass ,,die Fälle, die Endungen und die Reglen der Verknüpfung" (Z.24f.), das Erste sei, was abgebaut in der Sprache werden würde. Des Weiteren unterstützt der Autor seine Behauptung, durch das Buch von Bastian Sicks ,,Der Genitiv ist des Dativs Tod", in welchem auch der Sprachverlust thematisiert wird und somit die Behauptung des Autor stützt. Daraufhin geht der Autor auch noch auf die anderen Kasi ein, weil er aussagt, dass ,,auch Dativ und Akkusativ [...] Bastionen räumen [müssen]" (Z. 29f.). Diese Behauptung stärkt er mit vielen Beispielen wie z. B ,,mit diesen Problem" (Z. 31) oder ,, wie haben hier ein Rest" (Z. 33). Nachdem der Autor diese Beispiele nennt, verdeutlicht er die Verbreitung dieser Grammatik, indem er sagt, dass ,,auch in Examensarbeiten" (Z. 36) die falsche Grammatik verwendet wird. Mit dieser Aussage zeigt der Autor, dass diese flache Verwendung de Kasus nicht nur in der Jugendsprache oder von Immigranten verwendet wird, sondern auch von Studenten, die anscheinend nicht wissen, dass diese Schreibweise falsch ist. Diese Aussage untermauert er dann mit den verbesserten Beispielen, die er im Vorhinein genannt hat, zur Verdeutlichung der Fehler(vgl.Z.38ff.).
Im dritten Sinnabschnitt (Z. 41- 57) leitet der Autor das Thema zu dem ,,mehrsprachige[n] Milieu" (Z.41), denn dieses ,,kann auf korrekte Deklination und genaue Endungen durchaus verzichten" (Z.41ff.), wodurch er zum Ausdruck bringt, dass Mehrsprachigkeit auch eine wichtige Rolle bei der Verwendung des richtigen Kasus spielt. Die weitere Aussage zeigt, dass Mehrsprachigkeit oft die Ursache für ,,Defizite im Wortschatz" (Z.45f.) ist, womit der Autor aufweist, dass das mehrsprachige Milieu in vielen Fällen ausschlaggebendere Probleme hat, als nur die Verwendung des richtigen Kasus. Danach schützt er dieses Milieu jedoch, durch die Aussage das ,,die Situation meist genug Anhaltspunkte [liefert], für das, was gemeint ist" (Z.46f.)
Nina H.
Bei dem vorliegenden Text mit dem Titel „Hab isch gesehen mein Kumpel – Wie die Migration die deutsche Sprache verändert hat“ handelt es sich um einen Sachtext, welcher von Uwe Hinrichs verfasst und im Jahr 2012 veröffentlicht wurde. Thematisiert wird die Veränderung der deutschen Sprache aufgrund des Zusammentreffens jener mit anderen Sprachen.
Der zu analysierende Textauszug setzt mit einer Einleitung in die Thematik des Sachtextes ein. Dabei wird erwähnt, der deutsche Sprachraum sei schon lange Zeit „von fremden Sprachen und Kulturen umgeben“ (Z. 2 f.) gewesen. Dies bringt zum Ausdruck, dass der Autor das Sprechen mehrerer Sprachen im deutschen Sprachraum zwar nicht als etwas Neues ansieht, jedoch differenziert er dabei die Vielsprachigkeit in Deutschland zur „Nachkriegszeit und zur Zeit des Wirtschaftswunders“ (Z. 4 f.) und jener zur heutigen Zeit. Dies begründet er dadurch, dass die Vielsprachigkeit damals eine „weiche Variante des Sprachkontakts“ (Z. 5 f.) gewesen sei. Diese wird im Folgenden als „gesteuert, kulturell abgefedert und ohne wirklich soziale Konsequenzen“ (Z. 7 f.) näher erläutert, was bereits vermuten lässt, dass der Autor durchaus Konsequenzen der Vielsprachigkeit in der heutigen Zeit sieht. Daraufhin unterstützt er seine Aussage anhand einiger Beispiele, indem er auf das Lesen „englische[r] Autoren“ (Z. 8 f.) sowie das Erlernen der Sprachen „Französisch und Latein“ (Z. 9 f.) in der schule eingeht. Im Anschluss daran behauptet er, in den „siebziger Jahren“ (Z. 13) sei Deutschland „tiefgreifend von fremden Menschen, Kulturen und Sprachen mitgeprägt“ (Z. 15 ff.) und der „Alltag auf eine unübersehbare Weise vielsprachig“ (Z. 17 f.) geworden. Dadurch wird zum Ausdruck gebracht, dass er seit dieser Zeit im Gegensatz zur „Nachkriegszeit und zur Zeit des Wirtschaftswunders“ (ebd.), als lediglich eine „weiche Variante des Sprachkontakts“ (ebd.) existierte, Konsequenzen der Vielsprachigkeit für den deutschen Sprachraum sieht. Die Tatsache, dass er das Adjektiv „unübersehbar[.]“ (ebd.) in Bezug auf die Veränderung des Alltags durch die Vielsprachigkeit erwähnt, verdeutlicht, dass der Autor dadurch auf die Vielfalt an Sprachen eingeht, die mit der Deutschen zusammentreffen und diese verändern. Zudem greift er dadurch auch die unübersehbaren Konsequenzen auf, welche das Zusammentreffen verschiedener Sprachen mit sich bringt. Des Weiteren ist an dieser Stelle der hypotaktische Satzbau auffällig, welcher die detaillierten Erläuterungen betont.
Anschließend folgt die Überleitung des Autors durch die Frage „Wie […] haben die jüngsten Sprachkontakte das Deutsche verändert?“ (Z. 19 f.). Im Folgenden geht er auf die Auswirkungen des Aufeinandertreffens verschiedener Sprachen und Kulturen ein. Hinrichs erwähnt dabei vorerst das „Erste, was eine Sprache verliert“ (Z. 21) und erläutert, dies sei das, was „am allerwenigsten benötigt“ (Z. 23 f.) werde. Dies differenziert er im Folgenden genauer als „die Fälle, die Endungen und die Regeln ihrer Verknüpfungen“ (Z. 24 f.), wodurch er seine Behauptungen stützt. Das Beispiel der verloren gegangenen „Endungen“ (ebd.) ist außerdem bereits in der Überschrift des Sachtextes an der Aussage „mein Kumpel“ (Überschrift) zu erkennen, da es „meinen Kumpel“ heißen müsste. Diese Art des Sprachverlustes vertieft er daraufhin durch die Äußerung „[w]as man nicht braucht, das schleift sich schnell ab“ (Z. 25 f.) erneut. Zur Veranschaulichung seiner These dient neben diesen Beispielen auch die Bezugnahme auf „Bastian Sticks Bestseller“ (Z. 26 f.), in denen beschrieben wird, dass „der Genitiv bereits einen aussichtslosen Kampf kämpft“ (Z. 27 f.). Dadurch wird der Verlust des Genitivs in der deutschen Sprache angedeutet, da jener nur noch selten genutzt wird und somit nicht gesichert ist, dass dieser in der Zukunft überhaupt noch verwendet wird. Auch diese Aussage bekräftigt er mit dem Beispiel „das Haus von meinem Vater“ (Z. 29), da solche Aussagen, bei denen statt dem Genitiv der Dativ verwendet wird, immer häufiger zu hören sind. Jedoch müssen nach Hinrichs auch „Dativ und Akkusativ […] Bastionen räumen“ (Z. 29 f.). Das Nomen „Bastionen“ (ebd.) bezieht sich normalerweise auf eine Anlage zur Verteidigung und weist ihn diesem Zusammenhang metaphorisch daraufhin, dass auch die Kasus Dativ und Akkusativ kaum noch verwendet werden. Um auch den Verlust dieser Kasus zu untermauern erwähnt er einige weitere Beispiele, wie „‘wir haben hier ein Rest‘“ (Z. 33). Weiterhin beschreibt der Autor, der Sprachverlust und die fehlerhafte Anwendung der Grammatik sei bereits in „Examensarbeiten“ (Z. 36) zu erkennen. Dies begründet er durch die Behauptung, dass „junge Leute oft gar nicht mehr wissen, wie es einmal korrekt lautete“ (Z. 37 f.). Dadurch wird vor Augen geführt, dass der Sprachverlust bereits besonders auf junge Generationen große Auswirkungen hat. Auch bei dieser Behauptung führt er Beispiele zur Unterstützung seiner These auf, formuliert jene an dieser Stelle jedoch grammatikalisch korrekt, wie beispielsweise die Aussage „aus dem Lager“ (Z. 39).
Im Anschluss daran betont Hinrichs, das „mehrsprachige Milieu [könne] auf korrekte Deklination und genaue Endungen durchaus verzichten“ (Z. 41 ff.), da dies lediglich „Kodierungsenergie frisst“ (Z. 43 f.), die beispielsweise für das Ausgleichen von „Defiziten im Wortschatz“ (Z. 45 f.). Dies verdeutlicht, dass es heutzutage beim Erlernen einer Sprache häufig nur darum geht, den Wortschatz zu verbessern und weniger Wert auf die korrekte Verwendung der Grammatik gelegt wird. Diese fehlerhaft genutzte Grammatik wird folglich, wie bereits erwähnt, an andere Generationen weitergegeben und letztlich entsteht so der Sprachverlust. Des Weiteren erklärt der Autor, der Verlust der Grammatik sei nur eine „Strategie, die Sprachstrukturen zu vereinfachen [und] das Kommunizieren mit Nichtmuttersprachlern zu erleichtern“ (Z. 50 ff.). Außerdem stellt Hinrichs die Vermutung auf, dass beispielsweise der Konjunktiv auch in der Schule „in naher Zukunft wahrscheinlich kaum noch gebraucht“ (Z. 56 f.) werde. Dies führt vor Augen, dass der Autor befürchtet, dass der Sprachverlust neben dessen Konsequenzen im alltäglichen Leben auch Auswirkungen auf den Unterricht in Schulen haben könnte und sogar dort kein fehlerfreies Deutsch mehr verwendet werden könnte.
Daraufhin behauptet Hinrichs, dass die „Herkunftssprachen der Migranten“ (Z. 59) ein weiterer Grund für die Veränderung der deutschen Sprache seien, da jene „Sprachstrukturen […] aus ihrer Muttersprache mitbringen“ (Z. 60 ff.) und diese letztlich „ins deutsche kopiert“ (Z. 62) werden. Dies habe zur Folge, dass diese Sprachstrukturen „im zweisprachigen Milieu gefestigt“ (Z. 63) würden. Dies lässt darauf schließen, dass der Autor der Meinung ist, dass der Sprachverlust sowie die Verwendung fehlerhafter Grammatik durchaus in einem Zusammenhang mit der Übernahme von Sprachstrukturen anderer Sprachen stehen. Um seine These zu untermauern erwähnt er folglich einige Beispiele solcher Fälle, wie beispielsweise die Aussage „‘Ich geh Schule‘“ (Z. 70), bei welcher die Präposition fehlt. Diese Aussage habe seiner Meinung nach ihren Ursprung in der Vermischung des Deutschen und „Arabischen oder Türkischen“ (Z. 67). Anschließend sieht Hinrichs ebenso Veränderungen in der „Alltags-Umgangssprache“ (Z. 71). Auch diese begründen sich seiner Meinung nach auf die „vielen Migrantensprachen“ (Z. 72 f.). Diese Aussage macht deutlich, dass Hinrichs durchaus negative Auswirkungen der Vielsprachigkeit im deutschen Sprachraum sieht, da er der Auffassung ist, die Migrantensprachen würden die deutsche Sprache verändern. Da er dies auf die Verwendung fehlerhafter Grammatik und den Sprachverlust bezieht, wird vor Augen geführt, dass er mit der Mehrsprachigkeit etwas Negatives assoziiert. Als Beispiel für die Veränderung der „Alltags-Umgangssprache“ (ebd.) benennt er „eine neue Steigerung mit ‚mehr‘“ (Z. 73 f.). Zur Unterstützung dieser Aussage erwähnt er erneut Beispiele, wie „‘mehr geeignet‘“ (Z. 74). Im Anschluss daran beschreibt er eine weitere Veränderung der deutschen Sprache: „die zahlreichen neudeutschen Ausdrücke mit ‚machen‘“ (Z. 79 f.). Diese haben seiner Meinung nach „direkte parallelen im Türkischen“ (Z. 82 f.). Des Weiteren nennt er Beispiele, wie „‘einen Film machen‘“ (Z. 81), um seine Äußerung zu betonen und verständlicher zu machen.
Zudem geht Hinrichs darauf ein, dass die „‘Fehler‘ der Migranten allmählich von den deutschen Muttersprachlern nachgeahmt werden“ (Z. 86 ff.) und aufgrund dessen nicht mehr klar sei, „wer nun richtig- oder falschliegt“ (Z. 89 f.). Dies macht erneut das von ihm bereits genannte Problem, dass sich die deutsche Sprache aufgrund des Zusammentreffens mehrerer Sprachen verändert und ein Sprachverlust festzustellen ist, deutlich. Anschließend behauptet Hinrichs, „die Bereitschaft der Muttersprachler, die Fehler auch als Fehler wahrzunehmen und spontan zu korrigieren“(Z. 93 ff.) lasse mit der Zeit nach. Auf lange Sicht führe dies jedoch zu einer „neuen, stabileren Situation“ (Z. 98). Diese führt Hinrichs daraufhin genauer aus und beschreibt, dass die Sprache „einfacher“ (Z. 104 f.) werde, was folgenden Grund hat: „[d]ie Grammatik ist reduziert, der innere Zusammenhalt der Satzteile gelockert, viele Regeln sind vereinfacht oder lösen sich ganz auf“ (Z. 101 ff.). Bei dieser handelt es sich um eine Akkumulation, welche die Detailliertheit des Textes betont und die Äußerung verstärkt. Zudem wird dadurch erneut die Veränderung der Sprache und insbesondere der Sprachverlust vor Augen geführt.
Anschließend behauptet der Autor, dass sich „Linguisten“(Z. 110) zurückhalten würden, da jene befürchten würden durch das Analysieren des Einflusses der fremden Sprachen auf die deutsche Sprache in eine „Diskriminierungsfalle“ (Z. 112 f.) zu fallen. Dieser Meinung ist Hinrichs jedoch nicht, da er dies als Möglichkeit sieht, „Deutsche und Migranten in Projekten zusammenzubringen“ (Z. 115 f.), was seiner Meinung nach die „Vision einer offenen Gesellschaft mit Leben füllen“ (Z. 117 f.) würde. Der zu analysierende Sachtext endet mit der Aussage Hinrichs, „was man nicht braucht, das schleift sich […] schnell ab“ (Z. 119 f.). Dies ist deutlich als eine Repetitio zu erkennen, da der Autor diese bereits zuvor erwähnt hat. Dadurch wird nochmals der Sprachverlust sowie die Verwendung fehlerhafter Grammatik zusammengefasst und betont.
Abschließend kann man sagen, dass das Zusammentreffen verschiedener Sprachen in der heutigen Zeit nach der Meinung des Autors Konsequenzen auf das Leben aller Menschen im deutschen Sprachraum hat, da dadurch eine fehlerhafte Grammatik angewendet wird, die zum Sprachverlust führt. Zudem bezieht er die Vermischung zwischen den verschiedenen Sprachen der Migranten und der deutschen Sprache darauf, dass dadurch der Sprachverlust hervorgerufen wird. Uwe Hinrichs untermauert seine Thesen besonders durch Metaphern, Akkumulationen, Repetitionen und Beispiele sowie den hypotaktischen Satzbau, welcher die detaillierten Erläuterungen zum Thema Sprachverlust betont.
Lara
Der vorliegende Sachtext „Hab isch gesehen mein Kumpel – Wie die Migration die deutsche Sprache verändert hat“, welcher von Uwe Heinrichs verfasst und im Jahre 2012 veröffentlicht wurde, thematisiert den derzeitig zu beobachten Sprachverlust in Deutschland.
In der Überschrift „Vielsprachigkeit als Motor des Sprachwandels“ wird zugleich auch die Hauptthese des vorliegenden Sachtextes vorangestellt, die besagt, dass sich die deutsche Sprache aufgrund der einflussreichen Migrantensprachen verändert.
Der zu analysierende Sachtext lässt sich in sechs Sinnabschnitte einteilen. Der erste Sinnabschnitt (Z. 1-18) leitet mit der These „Der deutsche Sprachraum ist seit je und von allen Seiten von fremden Sprachen und Kulturen umgeben“ (Z. 1ff.) in die Thematik ein. Somit gab es also schon damals vielseitigen Kontakt zu anderen Ländern und Sprachen. Jedoch haben die Menschen zur Zeit der „Nachkriegszeit und [..] des Wirtschaftswunders“ (Z. 4f.) diesen Kontakt als „weiche Variante“ (Z. 5) und „ohne wirkliche soziale Konsequenzen“ (Z. 7f.) aufgreifen können. Dies wird durch die darauf genannten Beispiele, wie „man las englische Autoren, lernte in der Schule Französisch und Latein, reiste in den Ferien nach Ibiza und begegnete später allenfalls ein paar Gastarbeitern, die meistens nur gebrochen Deutsch sprachen“ (Z. 9ff.) verdeutlicht. Folgend stellt Heinrichs die These auf, dass die Menschen „seit den siebziger Jahren […] zum ersten Mal [erleben], wie es ist, wenn das Leben im eigenen Land […] von fremden Mensch, Kulturen und Sprachen mitgeprägt und der Alltag auf eine unübersehbare Weise vielsprachig wird“ (Z. 15ff.). Dadurch versucht er erneut deutlich zu machen, dass die von den verschiedenen Migrantengruppen ausgehende Mehrsprachigkeit die Ursache für den beschleunigten Sprachwandel in Deutschland ist.
Der zweite Sinnabschnitt (Z. 19-40) setzt mit einer rhetorischen Frage ein, „wie […] die jüngsten Sprachkontakte das Deutsche verändert [haben]? […]“ (Z. 19f.). Anschließend versucht Heinrichs dies zu erläutern und stellt die These auf, dass „das Erste was eine Sprache verliert, [das ist], was sie für einfache Kommunikationszwecke mit fremden Sprechern am aller wenigsten benötigt: Das sind die Fälle, die Endungen und die Regeln ihrer Verknüpfung“ (Z. 21ff.). Um seine These zu untermauern, nennt er Bastian Sicks Bestseller, in dem beschrieben wird, „dass der Genitiv bereits einen aussichtslosen Kampf kämpft“ (Z. 27f.). Um diese Behauptung zu verdeutlichen nennt er das Beispiel `(„Das Haus von meinem Vater“)`, in dem der Wegfall des Genitivs deutlich wird. Allerdings müssen laut Heinrichs auch „Dativ und Akkusativ […] Bastionen räumen“ (Z. 29f.), da immer mehr Jugendliche nicht mehr wissen wie man diese korrekt anwendet. Um auch diesen Verlust zu beweisen, nennt er weitere Beispiele wie zum Beispiel `“mit diesen Problem“` und `“aus den Lager heraus“`(Z. 31f.). Folgend führt er dem Leser die eben genannten Fehler, grammatikalisch korrekt vor Augen, die `“mit diesem Problem“` und `“aus dem Lager“`(Z. 38f.) lauten.
Im dritten Abschnitt (Z. 41-57) betont Hinrichs, dass „das mehrsprachige Milieu […] auf korrekte Deklination und genaue Endungen durchaus verzichten [könne], weil diese Art Grammatik nur Kodierungsenergie frisst, die woanders viel dringender gebraucht wird, beispielsweise um Defizite im Wortschatz auszugleichen“ (Z. 41-45). Anschließend erläutert der Autor, dass der Verlust dieser Grammatik nur eine Strategie [sei], die Sprachstrukturen zu vereinfachen, um das Kommunizieren mit Nichtmuttersprachlern zu erleichtern“ (Z. 50ff.). Aber auch der Verlust von „Schulkategorien wie Konjunktiv, Plusquamperfekt oder vollendetes Futur“ (Z. 54f.) werden laut Hinrichs in der deutschen Grammatik immer mehr vernachlässigt und vermeintlich in der nahen Zukunft kaum noch genutzt (vgl. Z. 56f.).
Im nächsten Abschnitt geht Heinrichs noch einmal genauer auf den Sprachverlust in Bezug auf die einflussreichen Migrantensprachen ein. Dies sieht er nämlich als „zweite Quelle für [die] Sprachveränderungen“ (Z. 58) in Deutschland, da die „Einwanderer […] auch auf Sprachstrukturen zurück[greifen], die sie aus ihrer Muttersprache mitbringen“ (Z. 60f.). Somit werden Sprachstrukturen der Muttersprache immer mehr „ins Deutsche kopiert und im zweisprachigen Milieu gefestigt“ (Z. 62f.). Um diesen Punkt dem Leser näher zu bringen, geht er anschließend auf ein Beispiel „im großstädtischen Kiezdeutsch [ein], das die Potsdamer Linguistin Heike Wiesen erforscht“ (Z. 64f.). Kiezdeutsch (ebd.) gilt als neuer Dialekt, der sich in Wohngebieten mit hohem Migrantenanteil entwickelt hat. Dabei „gibt es etwa eine Vielzahl an Satzmustern, die aus dem Arabischen oder Türkischen stammen“ (Z. 67) und eine veränderte Wortfolge oder fehlende Präpositionen (vgl. Z. 68f.) aufweisen. Als Erklärung dafür nennt er die Beispiele `(„Hab ich gesehen mein Kumpel gestern!“)`(Z. 69) und `(„Ich geh Schule“)`(Z. 70). Nachdem Hinrichs diese Art des Sprachverlustes dargestellt hat, geht er nun auf die „Alltags-Umgangssprache“ (Z. 71) ein, die vor allem von den „Migrantensprachen gestützt werden“ (Z. 73). Dazu nennt er zum Beispiel die „neue Steigerung mit `„ mehr“` (`„mehr geeignet“`, (`„mehr zuständig“`)“ oder de[n] Zusammenfall von Ort und Richtung (`„die Politiker fuhren letzte Woche auf einem Finanzgipfel“`) (Z. 74ff.). Auch diese „Tendenzen“ (Z. 72) sieht Hinrichs als maßgebliche Ursache des Deutschen Sprachwandels an. Als letztes Beispiel nennt er „die zahlreichen neudeutschen Ausdrücke mit `„machen`“ (Z. 80), die ebenfalls deutliche „Parallelen im Türkischen haben“ (Z. 82f.). Um dieses Ereignis zu präzisieren nennt er Beispiele wie `„einen Film machen“`, `„ein Tor machen“` und `„einen Kompromiss machen“` (Z. 81f).
Anne
Der Sachtext "Hab isch gesehen mein Kumpel - Wie die Migration die deutsche Sprache verändert hat", geschrieben von Uwe Hinrichs und veröffentlicht 2012, thematisiert den Wandel der deutschen Sprache aufgrund von Migration.
Der erste Sinnabschnitt (Z.1-Z.20) leitet den Text ein. Es wird deutlich, dass Hinrichs nicht nur von dem Deutschen Staatsgebiet ausgeht sondern von dem "deutsche[n) Sprachraum"(Z.1). Dieser sei schon immer in Kontakt mit anderen Sprachen gewesen (vgl. Z.1-2). Adversativ wird durch das Wort "Trotzdem"(Z.3) eingeleitet, dass die Situation in der Vergangenheit eine andere war. Durch Migration veränderte sich die deutsche Sprache gar nicht bis kaum (vgl. Z.3-8). Metaphorisch wird durch das Adjektiv "abgefedert" untermauert, dass der Kontakt zu anderen Sprachen damals nur leicht erfolgte. Im folgenden zählt Hinrichs den typischen Kontakt, den die Meisten damals zu anderen Sprachen hatte auf (Z.8-12). Der Leser hat so die Möglichkeit, sich selbst mit dem Text zu vergleichen. Bei diesen vielen Gemeinsamkeiten wirkt der Text somit glaubhafter. Ab Z.13 wird durch die adversative Konjunktion "jedoch"(Z.13), antithetisch die Erläuterung der heutigen Situation eingeleitet. Die deutschsprachigen Menschen erkennen heutzutage Veränderungen "von fremden Menschen, Kulturen und Sprachen"(Z.16-17). Der Unterschied zwischen der deutschen Sprache früher und heute steige so rapide, dass er "unübersehbar[e]" (Z.18) wird. Der nächste Satz lässt sich als rhetorische Frage definieren und leitet als Denkanstoß die folgende Erklärung ein (vgl.19-20).
Der zweite Sinnabschnitt (Z.21-40 ) liefert die "erste"(Z.21) Erläuterung. Diese beruht auf der Erhaltung der Einfachheit der "Kommunikationszwecke"(Z.22), wie sie von Migranten oft gebraucht werden. "Fälle, [...] Endungen und die Regeln ihrer Verknüpfung"(Z.25) werden am wenigsten gebraucht, sodass diese schnell verloren gehen. Hinrichs bezieht sich im folgenden metaphorisch auf "Bastian Sicks Bestseller[n]"(Z.26-27), was von Expertise zeugt, indem er sagt , dass "der Genitiv bereits einen aussichtslosen Kampf kämpft. Zur Veranschaulichung verwendet er das bekannte Beispiel "das Haus von meinem Vater"(Z.29). Dieser alltägliche Satz wird verwendet, um deutlich zu machen, dass man schon gar nicht mehr merkt, wenn der Genitiv verwendet werden muss. Dies hat zur Folge, dass der Leser bemerkt wie extrem das Problem ist. Des weiteren zählt Heinrichs weitere Beispiele auf in denen "Dativ und Akkusativ" (Z.29.30) falsch verwendet werden (vgl. Z.31- 34). In Form einer Klimax hebt er dann hervor, dass sich diese Beispiele nicht nur im Alltag finden lassen, sondern schon in offiziellen "Examensarbeiten" (Z.36) verwendet werden. Falsche Konstruktionen seine schon so eingebürgert, das "junge Leute oft gar nicht mehr wissen, wie es einmal korrekt lautete"(Z.37-38). Durch die Verwendung des Präteritums bei dem Verb "lautete" (ebd.), welche eine zugespitzte Situation dargestellt, da die richtigen Formen immer noch so lauten, wird dem Leser wird die Extremsituation nahegebracht. Weiterhin führt er dann die vorherigen Beispiele, in korrekter Form an, um den großen Unterschied zu veranschaulichen"(Z.38-40).
Im dritten Sinnabschnitt (Z.41-52) bezieht sich Hinrichs konkret auf "das mehrsprachige Millieu" (Z.41) womit durchaus hauptsächlich Migranten gemeint sind. Diese können "auf korrekte Deklination und genaue Endungen durchaus verzichten"(Z.41-42). Diese Aussage ist ironisch gemeint, da "das mehrsprachige Millieu" (ebd.) höchstens darauf verzichten muss. Hinrichs erläutert im selben Satz warum "diese Art Grammatik nur Kodierungsenergie frisst, die woanders viel dringender gebraucht wird"(Z.43-45). Somit leuchtet er die Seite der Migranten an, macht klar das er diese nachvollziehen kann, was von Toleranz zeugt und somit von Glaubhaftigkeit. Es sei für "das mehrsprachige Millieu"(ebd.) besonders wichtig "Defizite im Wortschatz auszugleichen"(Z:45). Dies reiche auch, das so klar ist "was jeweils gemeint ist"(Z.48). Im nächsten Satz stellt er die Position der "Puristen"(Z.49) dar und stellt diese mit der Situation der Migranten gegenüber (vgl. Z.48-52). Er erreicht so nicht nur eine große Bandbreite an Lesern mit unterschiedlichen Meinungen, sondern schafft es für gegenseitiges Verständnis zu sorgen. Abschließend kommt er zu einem Resümee in dem er klar stellt, dass das Deutsche "zurzeit viel Grammatik"(Z.53) abbaut und stellt eine Prognose auf, die besagt, dass viele "Schulkategorien [...] in naher Zukunft wahrscheinlich kaum noch gebraucht werden"(Z.54- 57)
Jan
Bei dem vorliegenden Text mit dem Titel „Hab isch gesehen mein Kumpel – Wie die Migration die deutsche Sprache verändert hat“, handelt es sich um einen Sachtext. Dieser wurde im Jahr 2012 von Uwe Hinrichs veröffentlicht und thematisiert den negativen Wandel der deutschen Sprache.
Die zu analysierende Textstelle setzt damit ein, dass der Autor die These aufstellt der „deutsche Sprachraum (sei) seit je und von allen Seiten von fremden Sprachen und Kulturen umgeben“ (Z.1ff.). Damit meint er dass in Deutschland schon immer nicht nur deutsche, sondern auch Menschen aus anderen Länder gelebt haben, welche ebenfalls Einfluss auf die deutsche Sprache und Kultur, wenn auch deutlich weniger als die deutschen selber, hatten und immer noch haben. Im Folgenden vergleicht der Autor das Leben der Deutschen früher und heute : Früher las man „englische Autoren, lernte in der Schule Französisch und Latein, reiste in den Ferien nach Ibiza und begegnete später allenfalls ein paar Gastarbeitern, die meistens nur gebrochen Deutsch sprachen“(Z.8ff.). Heute hingegen, bzw. seit „den siebziger Jahren“(Z.13) erleben die Deutschen in ihrem eigenen Land wie es ist, wenn Migranten in Deutschland selbst die Kultur und Sprache mitprägen und ihr Alltag vielsprachig wird (vgl. Z. 13ff.). Durch diesen Vergleich versucht Hinrichs auf den Wandel der letzten Jahrzehnte hinzuweisen und diesen auf die Veränderung der deutschen Sprache zu übertragen, indem er verdeutlicht dass früher in Deutschland fast nur deutsche / deutschsprachige lebten und mittlerweile durch z.B. Globalisierung, Krieg und Terror in Deutschland auch viele nicht deutsche / deutschsprachige leben, welche zu einer Veränderung der Sprache und Kultur, wenn auch nur minimal, hinzusteuern. (Feedback der Stunde) Um das Interesse des Lesers zu wecken, stellt der Autor eine Frage in den Raum, welche er dann selbst beantwortet, welche lautet : „Wie haben die jüngsten Sprachkontakte das Deutsche verändert ?“ (Z.19f.) Damit schneidet er das Thema seines Textes an und macht dem Leser klar worum es geht, während er den Text trotzdem interessant verpackt (umgangssprachlich) und den Leser, bei Interesse an dem Thema, zum weiterlesen anregt. Dann erklärt Hinrich, dass das Unwichtigste einer Sprache sich zuerst verändert, in dem Fall „die Fälle, die Endungen und die Regeln ihrer Verknüpfung“ (Z.24f.) Er bezieht sich außerdem auf das Werk eines anderen Autors und versucht damit eine Parallele zu schaffen. Er erwähnt Bastian Sick, und spielt mit seiner Aussage der Genitiv kämpfe einen aussichtslosen Kampf auf das Werk Sicks „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“ an (vgl. Z. 26ff.). Dabei geht es darum, dass der Genitiv immer weniger benutzt und mittlerweile schon fast vom Dativ ersetzt wurde. Mögliche Gründe dafür sind zum Einen die Bequemlichkeit der Leute, welche dadurch Zeit sparen und trotzdem jeder noch weiß, was sie meinen und zum Anderen das zuvor von Uwe Hinrichs kritisierte Thema der Veränderung der Sprache durch anderssprachige deutsche Bürger bzw. generell Menschen. Der Titel von Bastian Sicks Werk ist dabei ein Wortspiel, da es eigentlich „Der Dativ ist der Tod des Genitivs“ heißen müsste, er den Titel allerdings so wählt dass man direkt versteht was genau er damit meint. Außerdem könnte es eine Art Provokation und damit Antrieb zum Verkauf sein, dass sich zum einen einige durch diesen Titel direkt angesprochen fühlen und es deshalb lesen und andere sich über diesen Titel aufregen und dann entweder neugierig werden oder schlecht darüber reden und somit indirekt für das Werk werben, denn auch negative Werbung bringt Aufmerksamkeit. Hinrichs führ weiter aus und verdeutlicht, dass auch Dativ und Akkusativ, sowie Konstruktionen davon betroffen sind und „zum Teil auch in Examensarbeiten“(Z.35f.) falsch verwendet werden, da „junge Leute oft gar nicht mehr wissen, wie es einmal korrekt lautete“ (Z.37f.). Begründen tut Hinrichs dieses Phänomen damit, dass im sozialen Umfeld die „korrekte Deklination und genaue Endung(...)“ (Z.41f.) nicht so von belangen ist, wenn man dafür seine „Kodierungsenergie“ (Z.43f.) für andere wichtige Dinge einer Sprache, wie z.B. den Wortschatz nutzt. Außerdem sind die meisten Dinge aus dem Sachzusammenhang heraus gut zu verstehen und müssen deshalb nicht hundert prozentig sprachlich korrekt sein. Am Ende des Textabschnittes nennt Hinrichs ein Fazit, was die Folge daraus ist, dass die deutsche Sprache „einfacher“ gemacht werden und „das Kommunizieren mit Nichtmuttersprachlern (Z.51f.) erleichtern soll. Es beinhaltet die Sichtweise, dass „Konjunktiv, Plusquamperfekt oder vollendetes Futur (…) in naher Zukunft wahrscheinlich kaum noch gebraucht“(Z.54ff.) werden.
Feedback ALina
Annika
Der Sachtext „Hab isch gesehn mein Kumpel – wie die Migration die deutsche Sprache verändert hat“ von Uwe Hinrichs aus dem Jahr 2012, thematisiert den Sprachverlust im deutschen zur Abhängigkeit von Migration.
Hinrichs beginnt einleitend mit einer aufgestellten These, indem er sagt, dass „der deutsche Sprachraum […] seit je und von allen Seiten von fremden Sprachen und Kulturen umgeben [ist]“ (Z. 1 ff.). Durch die geografische Lage ist Deutschland von mehreren verschiedenen Sprachen und Kulturen umgeben. Er sagt, dass „die Deutschen in der Nachkriegszeit und zur Zeit des Wirtschaftswunders vor allem die weiche Variante des Sprachkontakts kennengelernt“ (Z. 3 ff.) haben. Diese Aussage wird von einer erklärenden Akkumulation „nämlich gesteuert, kulturell abgefedert und ohne wirkliche soziale Konsequenzen“ (Z. 7) gefolgt. Die Deutschen wurden hinsichtlich der Wirtschaftslage an die Mehrsprachigkeit herangeführt, so dass dies in einem unbewussten Prozess abläuft. Als Beispiel nimmt Hinrichs den derzeitigen Kontakt mit Fremdsprachen "man las englische Autoren, lernte in der Schule Französisch und Latein, reiste in den Ferien nach Ibiza und begegnete allenfalls ein paar Gastarbeitern, die nur gebrochen Deutsch sprachen“ (Z. 8 ff.). Deutschland wurde nach Auffassung von Hinrichs in den 70er Jahren geprägt und wurde daher „tiefgreifend von fremden Menschen, Kulturen und Sprachen mitgeprägt und der Alltag, auf eine unübersehbare Weise vielsprachig wurde“ (Z. 15 ff.). Zum Ende seiner Einleitung stellt Hinrichs die Kernfrage des Sachtextes dar: „Wie […] haben die jüngsten Sprachkontakte das Deutsche verändert?“
Der Hauptteil (Z.21-106) lässt sich in zwei Abschnitte einteilen. Im ersten Abschnitt (Z.21-57) wird die Sprachveränderung durch den Alltag thematisiert. „Das Erste, was eine Sprache verliert, ist das, was sie für einfache Kommunikationszwecke mit fremden Sprechern am aller wenigsten benötigt: Das sind die Fälle, die Endungen und die Regel ihrer Verknüpfung“ (Z.21 ff.). Diese These wird begründet durch den Verweis auf „Bastian Sicks Bestseller“ (Z. 26 f.), in welchen er dar legt, dass „der Genitiv einen aussichtslosen Kampf kämpft“ (Z. 26 f.). Der deutsche Journalist Bastian Sick thematisiert in seinen Büchern den Sprachverlust, somit wird durch diesen Verweis sie These Hinrichs verhärtet. „Das mehrsprachige Milieu könnte auf konkrete Deklination und genaue Endungen verzichten“ (Z. 41), welches damit zusammen hängt, dass „diese Art Grammatik nur Kodierungsenergie frisst, die woanders viel dringender gebraucht wird, beispielsweise um Defizite im Wortschatz auszugleichen“ (Z. 43 ff.) Daher lautet die „Strategie, die Sprachstrukturen zu vereinfachen“ (Z. 50).
Feedback:
+ Einleitung enthält alles
+ generell wichtige Aspekte angesprochen
- Satzbau
- keine genauen Erläuterungen der Zitate