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im neuen Projektwiki (projekte.zum.de).Brief Juli 1835: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Sachtext, ein Brief, "An die Familie", von Georg Büchner im Juli 1835 geschrieben, thematisiert die Aufgabe des Dichters. Der Brief wurde zur Zeit des Vormärz geschrieben, indem die untere Bevölkerungsschicht äußerst unzufrieden war und in großen Teilen Deutschlands Armut herrschte. Im ersten Teil des Briefes sagt Büchner, der "dramatische Dichter" (Z.1) sei ein "Geschichtsschreiber" (Z.2), der die "Geschichte zum zweiten Mal erschafft" (Z.3) und es dadurch schafft, dass es dem Leser möglich wird, sich "in das Leben einer Zeit hinein" (Z.4) zu versetzen. Der Dichter veranschaulicht die Fakten also, sodass sie einfacher erklärt und verstanden werden können. Das tut er, indem er statt "Charakteristiken Charaktere" (Z.5f.) und statt "Beschreibungen Gestalten" (Z.6) gibt, die die Fakten lebendig machen, sodass sich der Leser etwas darunter vorstellen kann und die hinter der Geschichte vorhandenen Fakten verstehen kann. Büchner sagt die "höchste Aufgabe ist, der Geschichte, wie sie sich begeben, so nahe als möglich zu kommen" (Z.7f.). Damit sagt er, der Dichter soll die Geschichte so erzählen, dass sie genau zu den Fakten passt und so stattgefunden haben könnte. Der Leser soll sie in ihrer ganzen Tiefe verstehen und durchblicken können. Bereits die Alliteration des "dramatischen Dichter" (Z.1) in Kombination mit dem Adjektiv "dramatisch" (Z.1) verdeutlicht die wichtige Rolle der Veranschaulichung von Fakten zum tieferen Verständnis. Im weiteren verwendet Büchner den Gegensatz "weder sittlicher noch unsittlicher" (Z.9), was die wichtige Aufgabe des Dichters, die Geschichte so echt und nachvollziehbar darzustellen, noch einmal betont. Mit der Ironie die Geschichte sei vom "lieben Herrgott" (Z.10) nicht für "junge Frauenzimmer" (Z.11) gemacht worden, zeigt dass die Geschichte nicht zur Unterhaltung dienen soll, sondern dass sie einen ernsten Hintergrund haben soll. Das "junge Frauenzimmer" (Z.11) wird als ein Beispiel dafür genommen, dass junge Frauen Lektüre zur Unterhaltung lesen und nicht um etwas zu lesen woraus man etwas lernen kann oder was einem wichtige Informationen übermittelt. Außerdem lässt der Dichter "vergangene Zeiten wieder aufleben" (Z.13), sodass die Leser etwas "daraus lernen" (Z.14) und sich Fehler, die in der Vergangenheit in der Gesellschaft oder der Politik passiert sind nicht wiederholen. Genauso kann man dies aber auch andersherum sehen, nämlich dass Dinge die in der Vergangenheit gut funktioniert und zu Erfolg geführt haben, auch in der Zukunft wieder angewendet werden können. Durch die Geschichte die der Dichter schreibt, sollen also wichtige Fakten übermittelt und verstanden werden, die für die Zukunft der Gesellschaft bedeutend sind und unbedingt beachtet werden sollten. Das wird ebenfalls damit verdeutlicht, dass man aus einer solchen Geschichte genauso "gut" (Z.14) lernen kann, wie im "Studium der Geschichte" (Z.15). Damit wird gesagt, dass die Inhalte die durch einen Dichter in einer Geschichte genauso übermittelt werden können wie in einem Studium, welches sehr viel mehr Zeit und Mühe kostet. Büchner sagt, wenn man das beobachtet, was "im menschlichen Leben um sie herum vorgeht" (Z.16), so kann man aus einem Gedicht genauso lernen. Im zweiten Teil des Briefes geht es darum, dass man eigentlich "keine Geschichte studieren" (Z.17) studieren und nur mit "verbundenen Augen über die Gasse gehen" (Z. 19), da viele "unmoralische Ding" (Z.17) im Geschichtsstudium erzählt werden und man auf der Straße "Unanständigkeiten sehen könnte" (Z.20). Das bedeutet, dass unmoralische Dinge früher passiert sind und auch immer noch heute passieren, aber dass man nicht wegschauen soll nur wie sie "unmoralisch" (Z.17) sind, sondern dass man etwas dagegen tun und daraus lernen soll. Im letzten Teil des Textes geht es dass die Welt als gut von Gott geschaffen wurde aber dass man trotzdem die Umstände realisieren muss und nicht wegschauen darf. Es heißt wenn man die miserablen Umstände sieht müsse man "über einen Gott Zeter schreien" (Z.20f.), da er eine Welt mit so vielen "Liederlichkeiten"(Z.22), also Ungerechtigkeiten, geschaffen hat. Der Dichter soll trotzdem über die Wahrheit schreiben und nicht darüber wie die Welt "sein solle" (Z.24) damit die Menschen die Situation und die Probleme verstehen und etwas dagegen tun. Es wird somit wieder betont wie wichtig es ist, dass die Fakten so übermittelt werden, dass sie der Leser versteht und weiß wie er handeln soll. Die "Idealdichter" (Z.27) die trotzdem schreiben wie die Welt sein soll, die beschreibt Büchner mit dem Nomen "Marionetten" (Z.28) mit "himmelblauen Augen und affektiertem Pathos" (Z.28f.) wodurch er seine Meinung gegenüber solchen Dichter ganz klar übermittelt. Im Gegensatz dazu beschreibt er die nach seiner Meinung richtigen Dichter als "Menschen von Fleisch und Blut" (Z.29) da sie keine Angst haben die Wahrheit aufzuschreiben und diese nicht verleugnen. Er beschreibt sie somit auch als mutig, wohingegen die "Idealdichter" (Z.27) feige und schwach wirken. Wenn ein Gedicht also gelungen ist und die Wahrheit nicht vertuscht, so lässt sie Büchner "Leid und Freude"(Z.30) mitempfinden und löst "Bewunderung" (Z.31) des "Tun und Handeln" (Z.31) aus da das Ziel des Gedichts dadurch erfüllt wird. Im Brief werden nur wenige sprachliche Mittel verwendet. Es fallen die formalen Aspekte eines Briefes in der Kopfzeile auf, in der der Ort und das Datum steht, an dem der Brief verfasst wurde, nämlich "Straßburg, im Juni 1835" (Kopfzeile). Georg Büchner schreibt unter Verwendung von Zitaten sprachlich formal aber drückt sich klar aus, sodass der Text für den Leser klar verständlich ist und seine Meinung klar erkennen kann. Zusammenfassend kann man sagen dass Georg Büchner die Aufgabe des Dichters darin sieht, die Fakten der Wahrheit so in eine Geschichte zu verpacken, dass der Leser sie vereinfacht verstehen und daraus lernen kann. Er legt besonders viel Wert darauf, dass die Wahrheit nicht beschönigt wird und dass der Dichter seine Geschichte so schreibt wie die Welt ist und nicht wie sie sein soll. Der Text enthält die formalen Aspekte eines Briefes und ist auch sprachlich formal aber klar ausgedrückt geschrieben. | Der Sachtext, ein Brief, "An die Familie", von Georg Büchner im Juli 1835 geschrieben, thematisiert die Aufgabe des Dichters. Der Brief wurde zur Zeit des Vormärz geschrieben, indem die untere Bevölkerungsschicht äußerst unzufrieden war und in großen Teilen Deutschlands Armut herrschte. Im ersten Teil des Briefes sagt Büchner, der "dramatische Dichter" (Z.1) sei ein "Geschichtsschreiber" (Z.2), der die "Geschichte zum zweiten Mal erschafft" (Z.3) und es dadurch schafft, dass es dem Leser möglich wird, sich "in das Leben einer Zeit hinein" (Z.4) zu versetzen. Der Dichter veranschaulicht die Fakten also, sodass sie einfacher erklärt und verstanden werden können. Das tut er, indem er statt "Charakteristiken Charaktere" (Z.5f.) und statt "Beschreibungen Gestalten" (Z.6) gibt, die die Fakten lebendig machen, sodass sich der Leser etwas darunter vorstellen kann und die hinter der Geschichte vorhandenen Fakten verstehen kann. Büchner sagt die "höchste Aufgabe ist, der Geschichte, wie sie sich begeben, so nahe als möglich zu kommen" (Z.7f.). Damit sagt er, der Dichter soll die Geschichte so erzählen, dass sie genau zu den Fakten passt und so stattgefunden haben könnte. Der Leser soll sie in ihrer ganzen Tiefe verstehen und durchblicken können. Bereits die Alliteration des "dramatischen Dichter" (Z.1) in Kombination mit dem Adjektiv "dramatisch" (Z.1) verdeutlicht die wichtige Rolle der Veranschaulichung von Fakten zum tieferen Verständnis. Im weiteren verwendet Büchner den Gegensatz "weder sittlicher noch unsittlicher" (Z.9), was die wichtige Aufgabe des Dichters, die Geschichte so echt und nachvollziehbar darzustellen, noch einmal betont. Mit der Ironie die Geschichte sei vom "lieben Herrgott" (Z.10) nicht für "junge Frauenzimmer" (Z.11) gemacht worden, zeigt dass die Geschichte nicht zur Unterhaltung dienen soll, sondern dass sie einen ernsten Hintergrund haben soll. Das "junge Frauenzimmer" (Z.11) wird als ein Beispiel dafür genommen, dass junge Frauen Lektüre zur Unterhaltung lesen und nicht um etwas zu lesen woraus man etwas lernen kann oder was einem wichtige Informationen übermittelt. Außerdem lässt der Dichter "vergangene Zeiten wieder aufleben" (Z.13), sodass die Leser etwas "daraus lernen" (Z.14) und sich Fehler, die in der Vergangenheit in der Gesellschaft oder der Politik passiert sind nicht wiederholen. Genauso kann man dies aber auch andersherum sehen, nämlich dass Dinge die in der Vergangenheit gut funktioniert und zu Erfolg geführt haben, auch in der Zukunft wieder angewendet werden können. Durch die Geschichte die der Dichter schreibt, sollen also wichtige Fakten übermittelt und verstanden werden, die für die Zukunft der Gesellschaft bedeutend sind und unbedingt beachtet werden sollten. Das wird ebenfalls damit verdeutlicht, dass man aus einer solchen Geschichte genauso "gut" (Z.14) lernen kann, wie im "Studium der Geschichte" (Z.15). Damit wird gesagt, dass die Inhalte die durch einen Dichter in einer Geschichte genauso übermittelt werden können wie in einem Studium, welches sehr viel mehr Zeit und Mühe kostet. Büchner sagt, wenn man das beobachtet, was "im menschlichen Leben um sie herum vorgeht" (Z.16), so kann man aus einem Gedicht genauso lernen. Im zweiten Teil des Briefes geht es darum, dass man eigentlich "keine Geschichte studieren" (Z.17) studieren und nur mit "verbundenen Augen über die Gasse gehen" (Z. 19), da viele "unmoralische Ding" (Z.17) im Geschichtsstudium erzählt werden und man auf der Straße "Unanständigkeiten sehen könnte" (Z.20). Das bedeutet, dass unmoralische Dinge früher passiert sind und auch immer noch heute passieren, aber dass man nicht wegschauen soll nur wie sie "unmoralisch" (Z.17) sind, sondern dass man etwas dagegen tun und daraus lernen soll. Im letzten Teil des Textes geht es dass die Welt als gut von Gott geschaffen wurde aber dass man trotzdem die Umstände realisieren muss und nicht wegschauen darf. Es heißt wenn man die miserablen Umstände sieht müsse man "über einen Gott Zeter schreien" (Z.20f.), da er eine Welt mit so vielen "Liederlichkeiten"(Z.22), also Ungerechtigkeiten, geschaffen hat. Der Dichter soll trotzdem über die Wahrheit schreiben und nicht darüber wie die Welt "sein solle" (Z.24) damit die Menschen die Situation und die Probleme verstehen und etwas dagegen tun. Es wird somit wieder betont wie wichtig es ist, dass die Fakten so übermittelt werden, dass sie der Leser versteht und weiß wie er handeln soll. Die "Idealdichter" (Z.27) die trotzdem schreiben wie die Welt sein soll, die beschreibt Büchner mit dem Nomen "Marionetten" (Z.28) mit "himmelblauen Augen und affektiertem Pathos" (Z.28f.) wodurch er seine Meinung gegenüber solchen Dichter ganz klar übermittelt. Im Gegensatz dazu beschreibt er die nach seiner Meinung richtigen Dichter als "Menschen von Fleisch und Blut" (Z.29) da sie keine Angst haben die Wahrheit aufzuschreiben und diese nicht verleugnen. Er beschreibt sie somit auch als mutig, wohingegen die "Idealdichter" (Z.27) feige und schwach wirken. Wenn ein Gedicht also gelungen ist und die Wahrheit nicht vertuscht, so lässt sie Büchner "Leid und Freude"(Z.30) mitempfinden und löst "Bewunderung" (Z.31) des "Tun und Handeln" (Z.31) aus da das Ziel des Gedichts dadurch erfüllt wird. Im Brief werden nur wenige sprachliche Mittel verwendet. Es fallen die formalen Aspekte eines Briefes in der Kopfzeile auf, in der der Ort und das Datum steht, an dem der Brief verfasst wurde, nämlich "Straßburg, im Juni 1835" (Kopfzeile). Georg Büchner schreibt unter Verwendung von Zitaten sprachlich formal aber drückt sich klar aus, sodass der Text für den Leser klar verständlich ist und seine Meinung klar erkennen kann. Zusammenfassend kann man sagen dass Georg Büchner die Aufgabe des Dichters darin sieht, die Fakten der Wahrheit so in eine Geschichte zu verpacken, dass der Leser sie vereinfacht verstehen und daraus lernen kann. Er legt besonders viel Wert darauf, dass die Wahrheit nicht beschönigt wird und dass der Dichter seine Geschichte so schreibt wie die Welt ist und nicht wie sie sein soll. Der Text enthält die formalen Aspekte eines Briefes und ist auch sprachlich formal aber klar ausgedrückt geschrieben. | ||
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+ | == Vivien Schüttler== | ||
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+ | Der Brief „An die Familie“, welcher 1835 in Straßburg von Georg Büchner geschrieben wurde, handelt von der eigentlichen Aufgabe der Schriftsteller und der Dramatiker und gibt Aufschluss darauf, ob diese erfüllt wird oder nicht. Dieser Brief gehört zu der politischen Literatur und gehört zu der Epoche des Vormärz, also zu der Zeit vor der deutschen Revolution. | ||
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+ | Er beginnt seinen Brief, indem er erklärt, dass der „dramatische Dichter“(Z.1) für ihn „nichts als ein Geschichtenschreiber“(Z.2) sei aber über diesem stehe, da „er uns die Geschichte zum zweiten Mal erschafft und uns gleich unmittelbar, statt eine trockene Erzählung zu geben, in das Leben einer Zeit hineinversetzt“(Z. 3-5). So verdeutlicht er, dass der Dichter die Geschichten nicht neu erfindet aber so realistisch wiedererzählt, dass es spannend und glaubhaft für alle Leser ist. Seine Geschichte beruht auf wahren Fakten und ist daher sachlich und nüchtern. Büchners Vergleich zu der spannenden Geschichte, wird durch die Konjunktion „statt“(Z.4) eingeleitet, da er behauptet, dass die Werke von Geschichtsschreibern „trockne Erzählung[en]“(Z.4) seien. Dies ist eine Personifikation und dient zur Verdeutlichung der Langweiligkeit und Unwichtigkeit dieser Werke. Weiterhin sagt er, dass der Dichter „statt Charakteristiken Charaktere“(Z.5f.) und „statt Beschreibungen Gestallten gibt“(Z.6). Diese zwei Antithesen machen denn großen Unterschied zwischen den zwei Schriftstellerarten klar. Vor allem wird hervorgehoben, dass die Werke eines Dichters ansprechender für die Menschen sind, da sie sich mit den Personen im Werk identifizieren können. Danach nennt er die „höchste Aufgabe“(Z.7) eines Dichter, nämlich die Geschichte so zu erzählen, wie sie stattgefunden hat. Deswegen darf diese „weder sittlicher noch unsittlicher sein, als die Geschichte selbst“(Z. 9f.) ,da diese sich damals so abgespielt hat, wie Gott es vorhergesagt hat und somit nicht verändert werden sollte. Zudem spricht er ironisch über Gott, da er sagt „vom lieben Herrgott“(Z.10), welches als Ironie zu betrachten ist, da er die Missstände in Deutschland und auch die Unterdrückung der Menschen durch die Fürsten, nicht als gut ansieht. Weiter sagt Büchner, dass die Geschichte „nicht zu einer Lektüre für junge Frauenzimmer geschaffen“(Z.11) wurde. Diese Metapher zeigt, dass die Realität, welche die Geschichte ist, nicht schön und rührend ist, sondern brutal und hart. Deshalb sei die Geschichte nichts für Frauen, da diese nach Büchner die Realität und die grausamen Missstände und Taten nicht verkraften und wohlmöglich auch gar nicht verstehen könnten. Danach erklärt er, dass der Dichter „kein Lehrer der Moral“(Z.12) sei und dass die Menschen nur aus seinen Charakteren lernen können, da diese die Vergangenheit repräsentieren. So hofft ein Dichter darauf, dass der Mensch aus den Figuren „lernen“(Z.14) mag, was heißt, dass die Menschen sich gewaltsam gegen die Fürsten währen sollen und so eine Revolution herbeirufen, welche ihnen ein besseres Leben verschafft. Für Büchner sind deshalb die Werke eines Dichters genau so wichtig, wie „ein Studium der Geschichte“(Z.15). Obwohl er sich daraufhin direkt korrigiert und sagt, dass niemand „Geschichte studieren“(Z.17) sollte, da dort „unmoralische Dinge“(Z. 18) berichtet werden und man deshalb „mit verbunden Augen über die Gassen gehen“(Z.18f.) müsste. All dies ist aber ebenfalls Ironie, da Büchner sich erneut über die Missstände im Land beschwert. Zudem fährt er ironisch fort, indem er sagt, dass die Menschen sonst „über einen Gott Zetern schreien“(Z.20f.) müssten, da dieser einen Welt geschaffen hat auf der „so viele Liederlichkeiten vorfallen“(Z. 21f.). Danach geht er noch mal auf die Behauptung ein, dass ein Dichter die Welt nicht zeigen muss, wie sie wirklich ist. Dazu sagt er ganz deutlich, dass er die Welt „nicht besser machen will als der liebe Gott, der die Welt gewiss gemacht hat, wie sie sein soll“(Z.24-26). Hier zieht er Gott erneut ins lächerliche, da er so aussagt, dass Gott nicht die Rechtfertigung für die Fürsten ist, um das Volk zu unterdrücken. Zum Schluss geht Büchner noch auf die Bezeichnung „Idealdichter“(Z.27) ein, da er von diesem nur sehr abwertend sprechen kann. Er nutzt zur Beschreibung dieser Metaphern, da er diese als „Marionetten mit himmelblauen Nasen und affektierten Pathos“(Z.28f.) bezeichnet. Das heißt, dass diese nicht auf die Probleme der Gesellschaft und die Vergangenheit aufmerksam machen, sondern nur eine Verschönerung der Umstände zeigen, die nicht der Realität entsprechen. Deshalb sind diese für ihn keinen anerkannten Dichter. In seinem letzten Satz bezieht er sich auf eine der bekanntesten Dichter seiner Zeit, nämlich auf „Schiller“(Z.32), denn er sagt, dass er nicht viel von diesem halte, da er nach Büchner ein Idealdichter ist. | ||
+ | Zusammenfassend ist zu sagen, dass Büchner sich in seinem Brief an seine Familie sehr über die Idealdichter und die Dichter, welche die Welt verschönern, beschwert, da diese nicht die Aufgabe eines Dichters erfüllen. Diese ist die Menschen durch ihre Werke zurück in die Realität zu holen, damit diese sich gegen gesellschaftliche Ungleichheiten währen können. Um dies zu verdeutlichen benutzt Büchner viele Metaphern und Ironie, welche seine Argumente verstärken. | ||
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Version vom 1. Dezember 2018, 18:05 Uhr
Brief Büchners, Juli 1835
Inhaltsverzeichnis |
Fabian Langen
Der Sachtext „Brief An die Familie“ ist im Juli 1835 in der Epoche des Vormärz von Georg Büchner veröffentlicht worden und thematisiert die Aufgabe, die ein Dramatiker durch seine Schriftstücke zu erfüllen hat.
Den vorliegenden Textauszug aus dem Brief Büchners beginnt er mit seiner Definition des Dramatikers. Er vergleicht die Rolle des „dramatische[n] Dichter[s]“ (Z.1) zunächst mit der eines Wissenschaftlers aus dem Bereich der Geschichte, indem er sagt ein Dramatiker sei „nichts als ein Geschichtsschreiber“ (Z.1 f.). Allerdings fährt er mit einer Einschränkung durch die adversative Konjunktion „aber“ (Z.2) fort, denn der Dramatiker stehe über dem Geschichtsschreiber (vgl. ebd.), da es bestimmte Unterschiede gibt, die er nun aufzählt und jeweils mit der Präposition „statt“ (Z.4) in Form einer Anapher einleitet. Während der Geschichtsschreiber eine „trockne Erzählung“ (ebd.), also eine bloße Wiedergabe der Fakten, gibt, ist es des Dramatikers Aufgabe, den Leser/Zuschauer des Dramas „in das Leben einer Zeit“ (Z.5) hineinzuversetzen. Außerdem soll er den Menschen „statt Charakteristiken Charaktere“ (Z.6) und „statt Beschreibungen Gestalten“ (ebd.) geben. Er muss also die Fakten eines historischen Ereignisses oder einer bestimmten Zeit in Form einer Geschichte und deren Charakteren, an denen das Leben zu dieser Zeit erkennbar werden soll, darstellen, während Wissenschaftler lediglich die Fakten aufzählen.
Obwohl das Leben in Form von einer Geschichte wiedergegeben werden soll, muss darauf geachtet werden, dass man „so nahe als möglich“ an die wahre Geschichte herankommt, was nur möglich ist, wenn die an der Realität orientierte Geschichte „weder sittlicher noch unsittlicher“ (Z.9) wiedergegeben wird, die Realität also nicht durch Verharmlosung oder Übertreibung verfälscht wird, auch wenn die Realität, die vom „lieben Herrgott“ (Z.10), hier ironisch zu verstehen, geschaffen wurde, sich nicht als „Lektüre für junge Frauenzimmer“ (Z.11) eignet. Durch diese Aussage Büchners wird zum einem klargestellt, dass wenn man realitätsnah schreibt keine Geschichte mit Happy-End entsteht, aber auch, dass der Autor von Mädchen denkt, dass diese die Realität nicht verkraften.
Des Weiteren wird gesagt, dass ein Dichter „kein Lehrer der Moral“ (Z.12) ist, da das Ziel sei, Geschichten und Charaktere zu erfinden, die vergangene Zeiten darstellen sollen (vgl. Z.12 f.), damit die Menschen „daraus lernen“ (Z.14) können. Den Bezug zum Geschichtsstudium stellt Georg Büchner durch den Vergleich her, dass man daraus lernen solle „wie aus dem Studium der Geschichte“ (Z.15), was die Ähnlichkeit der Berufe des Dramatikers und des Historikers erneut zeigt.
Für beide gilt, dass das Ziel nicht sein kann, Moral zu lehren, da auch im Geschichtsstudium „sehr viele unmoralische Ding“ (Z.18) erzählt werden, weil diese im realen Leben nun einmal vorkommen. Denn wenn man von dem Unmoralischem in der Welt nichts wissen wolle, müsse man „mit verbundenen Augen“ (Z. 19) umherlaufen und bei Gott darüber klagen, dass in seine Schöpfung so viele ungerechte und unmoralische Dinge integriert sind (vgl. Z. 20 f.).
Aus dem Grund, dass das Unmoralische, ebenso wie das Gute, ein Teil der Realität ist, will Büchner die Welt so darstellen wie sie ist, weil Gott sie „gewiss gemacht hat, wie sie sein soll“ (Z. 25 f.) und er sich von den „sogenannten Idealdichter[n]“ (Z.26 f.), die realitätsfern und lediglich über Idealvorstellungen schreiben, abgrenzen möchte. Diese bezeichnet er als „Marionetten“ (Z.28), was metaphorisch dafür steht, dass sie schreiben, was ihnen vorgegeben wird. Er schreibt diesen auch „himmelblau[e] Nasen“ (ebd.) zu, welche ebenfalls als Metapher dienen und die Gutgläubigkeit und den fehlenden Realismus dieser verbildlichen. Außerdem wirft er ihnen „affektierte[n] Pathos“ (Z.28 f.) vor, was so viel wie aufgesetzte Leidenschaft bedeutet und aussagt, dass ihre Werke lediglich der Darstellung der Realität, wie sie erwünscht wird, dient. Im Gegensatz zu Büchner sollen diese keine Charaktere erfinden, deren Gefühle oder Handeln Eindrücke hinterlassen (vgl. Z. 30 ff.). Am Schluss des Textausschnitts zieht Büchner das Fazit, dass er „sehr wenig auf Schiller“ (Z.32) halte, wodurch er ausdrückt, dass Schiller seiner Meinung nach zu den Idealdichtern zählt.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Büchner die Dramatiker als Historiker beschreibt, die allerdings historische Fakten und das Leben in bestimmten Zeiten in erfundenen Geschichten und anhand erfundener Charaktere verbildlichen. Ihre Aufgabe ist es, den Menschen ein Gefühl zu geben, wie das Leben innerhalb bestimmter Epochen gewesen sein muss und somit sind sie verpflichtet realitätsnah zu schreiben, anstatt etwas zu harmlos oder zu extrem darzustellen. Seiner Meinung nach ist die Welt, wie sie ist, so von Gott gewollt, weshalb er nichts von den Dichtern hält, die die Realität verfälschen und idealistisch darstellen. Indem er Schiller als einen solchen Idealdichter bezeichnet, zeigt er, dass er sowohl ihn als Dichter, als auch seine Werke, nicht mag.
Sophie Cremer
Der nicht-fiktionale Sachtext " An die Familie " ist ein Brief, der 1835 von Georg Büchner veröffentlicht worden ist der die Unterschiede zwischen seiner Definition von Dichtern und den Dichtern in der Realität thematisiert. Es war zu der Epoche " Vormärz ",in der die unteren Schichten von den oberen Schichten ausgebeutet worden sind. Die Bauern mussten hart arbeiten, um überhaupt überleben zu können, während die obere Schicht von der Arbeit der Armen gelebt hat. Ein Jahr vor der Veröffentlichung des Briefes, veröffentlichte Büchner sein bekanntestes Werk: Der hessische Landbote. Mit diesem Flugblatt rief er die Bürger zu einer Revolution auf, da sich ohne Gewalt nichts an dieser ungerechten Situation verändern würde. Aufgrund seiner Kritik an die Ständegesellschaft in diesem Flugblatt, musste er fliehen, da man zu dieser Zeit für so eine Meinungsäußerung mit dem Tod bestraft wurde. Dieser Brief wurde kurz nach seiner Flucht 1835 von Büchner geschrieben. Der Brief kann in drei Sinnabschnitte geteilt werden. Der erste Sinnabschnitt ( ZZ. 1-16a ) handelt von Büchners Definition von einem Dichter. Zunächst vergleicht er einen Dichter mit einem " Geschichtsschreiber " ( Z. 2 ), also jemanden, der Fakten über die Zeit aufschreibt, die dann später diese Zeit darstellen sollen. Trotzdem hat ein Dichter seiner Meinung nach einen höheren Stellenwert als ein Geschichtsschreiber ( vgl. ebd ), da er den Menschen die Geschichte " zum zweiten Mal erschafft " ( Z. 3 ), also zur Veranschaulichung einer bestimmten Zeit dient. Diesen Unterschied macht Büchner zudem mit der adversativen Konjunktion " aber " ( Z. 2 ) deutlich. Somit soll die Geschichte vereinfacht werden und für Jeden verständlich gemacht werden.Im Gegensatz dazu schreibt ein Geschichtsschreiber " trockne Erzählungen " ( Z. 4 ). Dieser Gegensatz der Literaten wird zudem durch den Parallelismus ( vgl. Z. 5 f. ) dargestellt. Die Alliteration " [d]er Dramatische Dichter " ( Z. 1 ) macht dem Leser am Anfang schon sofort klar, dass es in diesem Brief um die Dramatiker geht. Die " höchste Aufgabe " ( Z. 7 ) der Dichter ist, Situationen in der Geschichte " so nahe als möglich zu kommen " ( Z. 8 ), das heißt, die Geschichte möglicht so in einem Drama zu zeigen, wie es auch in der Realität war. Auch soll ein Dramatiker nur die Wahrheit schreiben und nichts verändern. Zudem sollte ein Buch " weder sittlicher noch unsittlicher " ( Z. 9 ) sein, was verdeutlicht, dass man die Geschichte in einem Drama nicht verfälschen darf. Die " Geschichte " ( Z. 10 ) ist vom " Herrgott nicht zu einer Lektüre für junge Frauenzimmer geschaffen " ( Z. 10 f. ) worden. Der Herrgott wird mit dem Adjektiv " lieb " ( Z. 10 ) beschrieben. Jedoch benutzte Büchner für diese Aussage einen ironischen Ton. Denn Gott ist nicht lieb, da er dem Menschen viel Böses zufügen kann. Durch diese Aussage weist Büchner darauf hin, dass in der Geschichte auch viel schlimmes passieren kann. Die Metapher " junge Frauenzimmer " ( Z. 11 ) steht für junge Frauen, die aus der Sicht Büchners und zu der damaligen Zeit brav und unschuldig waren und das sie keine schlimmen Nachrichten aus der Geschichte verkraften würden. Das ein Drama keine Lektüre für diese sei, zeigt, dass ein Drama nicht zur Unterhaltung dient und das ein Drama zudem nicht die Geschichte verändern soll, indem es verschönert wird. Der Dichter ist laut Büchner " kein Lehrer der Moral " ( Z. 12 ), er ist also nicht zuständig dafür, zu erklären, was richtig oder falsch ist. Mit der Aufzählung " er erfindet und schafft Gestalten, er macht vergangene Zeiten wieder aufleben " ( Z.13 f.) stellt der Autor zunächst wieder die Aufgaben eines Dichters dar. Das Verb " lernen " ( Z. 14 ) zeigt, dass Dramas dazu da sind, um die Geschichte zu veranschaulichen, damit schlimme Dinge, wie zum Beispiel Kriege, vermieden werden, da man dann weiß, wie es ausgehen kann. Durch den Vergleich " wie aus dem Studium der Geschichte " ( Z. 14 f. ) wird gezeigt, dass die Menschen durch das Drama " so gut " ( Z. 14 ) wie aus einem Geschichtsstudium lernen können. Durch diesen Vergleich zeigt Büchner auch, dass die Berufe eines Dramatikers und eines Wissenschaftlers, der sich mit der Geschichte und der Vergangenheit beschäftigt, sich ähneln. Außerdem sollen die Menschen von ihrer " Beobachtung " ( Z. 15 ) lernen. Der zweite Sinnabschnitt ( ZZ. 16b-26a ) ist im Konjunktiv geschrieben worden. Diejenigen, die nichts Unmoralisches in einem Drama lesen wollen, dürften auch " keine Geschichte studieren " ( Z. 17 ), da dort genauso " unmoralische Ding [...] erzählt werden ( Z. 18 ). Außerdem sollte man " mit verbundenen Augen " ( Z. 18 f. ) in der Öffentlichkeit herumlaufen und bei Gott klagen, der durch die Erschaffung der Welt überhaupt zulässt, dass unmoralische Dinge passieren ( vgl. Z. 20 ). Büchner macht so deutlich, dass das Unmoralische zu unserem Leben gehört und man deswegen auch über das Unmoralische schreiben sollte. Manche Menschen sind der Meinung, dass ein Dramatiker nicht über die Realität sondern über eine perfekte Welt schreiben sollen ( vgl. Z. 23 f. ). Jedoch stimmt Büchner dieser Aussage nicht zu, da er die Welt nicht " besser machen will als der liebe Gott " ( Z. 25 ). Denn durch seine Schöpfung ist die Welt bereits, " wie sie sein soll " ( Z.26 ). Somit veranschaulicht er seine Meinung mit Gott. Also will Büchner in seinen Werken die Welt so zeigen, wie sie wirklich ist. In seinem Drama " Woyzeck " zeigt er zum Beispiel auch das wahre Leben eines armen Mannes zu der Zeit des Vormärzes und verbesserte die Lebensbedingungen und die Welt auch nicht. In dem letzten Sinnabschnitt ( Z. 26b-32 ) wertet Büchner über die " Idealdichter " ( Z. 27 ). Die Metapher " Marionetten " ( Z. 28 ) verdeutlicht, dass diese Art von Dichtern seiner Meinung nach keine eigene Meinung vertreten können und keine echten Menschen" von Fleisch und Blut " ( Z.29 ) sind. Das Adjektiv " affektiert " ( Z. 28 ) verdeutlicht die Künstlichkeit der Idealdichter. Dadurch, dass es keine echten Menschen sind, kann Büchner keine Gefühle für diese Menschen " mitempfinden " ( Z. 30 ). Zuletzt nennt er mit " Schiller " ( Z. 32 ) noch ein konkretes Beispiel für einen solchen Idealdichter, von dem er " sehr wenig hält " ( Z. 32 ). In diesem Brief argumentiert Büchner gegen solche Idealdichter. Zudem kann man den ersten Satz als seine These sehen. Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass Büchner der Meinung ist, dass ein Dramatiker über historische Geschehnisse schreiben soll und diese nicht durch eine Verschönerung verfälschen soll. Denn ein Drama soll lehren, also die Menschen sollen aus dem Drama lernen, damit gewisse Ereignisse nicht noch einmal passieren. Büchner ist kein Idealdichter und zeigt in seinen Werken die Wahrheit, also das, was wirklich passiert. Dies hat jedoch zur Folge, dass er 1835 wegen eines Flugblattes fliehen musste.
MGeller
Der Brief „An die Familie“ von Georg Büchner wurde im Juli 1835 in Straßburg in der Zeit des Vormärz verfasst und thematisiert die These Büchners über die Aufgaben von Dichtern.
Im ersten Sinnabschnitt (Z.1-16) nennt Büchner, was seiner Meinung nach die Aufgaben von Dichtern sind. Seiner Meinung nach ist der „dramatische Dichter […] nichts als ein Geschichtsschreiber“ (Z.1). Er erzählt also nicht irgendeine Geschichte, der er im Drama darstellt, sondern er greift Geschehnisse aus der Vergangenheit auf und konkretisiert diese dann in einer bestimmten Geschichte, im Drama. Damit ermöglicht er dem Leser seines Dramas einen besseren Einblick auf das Passierte (vgl. Z.5) und schärft damit gleichzeitig die Sinne. Somit soll vermieden werden, dass sich schlimme Ereignisse wiederholen. Die Bezeichnung des „lieben Herrgott[s]“ (Z.10, vgl. Z.25) ist widersprüchlich, denn wenn schlimme Ereignisse passieren, kann Gott nicht lieb sein. Da Geschichte nicht verändert werden soll, auch im Kontext eines Dramas nicht, kann Geschichte oftmals auch brutal sein. Dies ist keine „ Lektüre für junge Frauenzimmer“ (Z.11). Frauen wurden zur damaligen Zeit wie unmündige kleine Kinder behandelt. Dem zu Folge kann man ihnen Brutalität in Form einer Lektüre nicht zu kommen lassen, denn Frauen können die Inhalte nicht richtig verstehen und interpretieren. Die Inhalte, die ein Dichter in seinem Drama präsentiert, zeigen nicht auf, wie man sich zu verhalten hat (vgl. Z.12). Sie sollen lediglich auf falsche Verhaltensweisen hinweisen und vermeiden, dass dieses sich wiederholen. Büchner möchte verdeutlichen, wie wichtig Dramen sind. Man kann aus ihnen genauso lernen wie aus dem „Studium der Geschichte und der Beobachtung dessen, was im menschlichen Leben um sie herum vorgeht“ (Z.15f.). Dramen haben wichtige Funktion. Der Beruf des Dichters ist also auch ein sehr wichtiger Beruf.
Der zweite Sinnabschnitt (Z.16-32) befasst sich mit Beispielen Büchners von verschiedenen Tätigkeiten, die man nicht machen sollte, wenn man davon überzeugt ist, dass der Dichter zu viele unmoralische Dinge im Drama verfasst. Wenn Dramen unmoralische Inhalte oder Handlungsweisen verbreiten, dann „dürfte man [auch] keine Geschichte“ (Z.17) mehr studieren. Diese berichtet nämlich dieselben Ereignisse nur direkter und ohne große Umschreibung. Man dürfte auch nicht mehr mit offenen Augen durch die Welt gehen (vgl. Z.18f.), denn auch in der Welt und im täglichen Geschehen passieren unmoralische Dinge, die man nicht in seine Verhaltensweisen übernehmen sollte. „Wenn man [Büchner] […] noch“ (Z. 22) sagt, dass der Dichter nicht die Welt der Realität, sondern die Welt als Wunschvorstellung zeigen muss, dann beruft er sich auf Gott. Gott hat die Welt so gemacht, wie sie sein soll (vgl. Z.25f.), das inkludiert aber auch alle schlechten Ereignisse. Da diese von Gott gewollt sind, kann der Dichter diese also auch in seinem Drama nennen bzw. darstellen. Die Idealdichter, also die, die eine schöne Welt zeigen, zeigen Büchners Meinung nach nur „Marionetten“ (Z.28) (vgl. Z.26ff.). Der Realitätsbezug fehlt, denn diese „Marionetten“ (ebd.) erleben nur Gutes, was aber in keiner Weise das Geschehen und Handeln auf der Welt zeigt. Sie zeigen nicht die wahren Menschen, die den Leser mitfühlen lassen, was gerade passiert, sondern sie zeigen gar nichts (vgl. Z.29ff.). Um Menschen mitzunehmen und Eindruck zu hinterlassen, reicht das zeigen von Idealen nicht aus. Eine Hauptfigur, welche verschiedene Dinge erlebt und in welche die Menschen sich hineinversetzen können, hat laut Büchner einen höheren Stellenwert und funktioniert zu Aufklärung, damit schlimme Ereignisse kein zweites Mal stattfinden. Der Mensch muss kritisch über den Inhalt eines solchen Dramas nachdenken können und Denkanstöße zum Handeln erhalten. Schiller ist ein Idealdichter, denn von ihm hält Georg Büchner kaum etwas (vgl. Z.32).
Im Brief an seine Familie erklärt Büchner, dass der Dichter Vergangenheit darstellen muss, um die Menschen vor Wiederholungen zu beschützen. Seiner Meinung nach hat das Darstellen einer schönen Welt wenig mit der Aufgabe des Dichters zu tun.
Linda Göser
Der Sachtext, ein Brief, "An die Familie", von Georg Büchner im Juli 1835 geschrieben, thematisiert die Aufgabe des Dichters. Der Brief wurde zur Zeit des Vormärz geschrieben, indem die untere Bevölkerungsschicht äußerst unzufrieden war und in großen Teilen Deutschlands Armut herrschte. Im ersten Teil des Briefes sagt Büchner, der "dramatische Dichter" (Z.1) sei ein "Geschichtsschreiber" (Z.2), der die "Geschichte zum zweiten Mal erschafft" (Z.3) und es dadurch schafft, dass es dem Leser möglich wird, sich "in das Leben einer Zeit hinein" (Z.4) zu versetzen. Der Dichter veranschaulicht die Fakten also, sodass sie einfacher erklärt und verstanden werden können. Das tut er, indem er statt "Charakteristiken Charaktere" (Z.5f.) und statt "Beschreibungen Gestalten" (Z.6) gibt, die die Fakten lebendig machen, sodass sich der Leser etwas darunter vorstellen kann und die hinter der Geschichte vorhandenen Fakten verstehen kann. Büchner sagt die "höchste Aufgabe ist, der Geschichte, wie sie sich begeben, so nahe als möglich zu kommen" (Z.7f.). Damit sagt er, der Dichter soll die Geschichte so erzählen, dass sie genau zu den Fakten passt und so stattgefunden haben könnte. Der Leser soll sie in ihrer ganzen Tiefe verstehen und durchblicken können. Bereits die Alliteration des "dramatischen Dichter" (Z.1) in Kombination mit dem Adjektiv "dramatisch" (Z.1) verdeutlicht die wichtige Rolle der Veranschaulichung von Fakten zum tieferen Verständnis. Im weiteren verwendet Büchner den Gegensatz "weder sittlicher noch unsittlicher" (Z.9), was die wichtige Aufgabe des Dichters, die Geschichte so echt und nachvollziehbar darzustellen, noch einmal betont. Mit der Ironie die Geschichte sei vom "lieben Herrgott" (Z.10) nicht für "junge Frauenzimmer" (Z.11) gemacht worden, zeigt dass die Geschichte nicht zur Unterhaltung dienen soll, sondern dass sie einen ernsten Hintergrund haben soll. Das "junge Frauenzimmer" (Z.11) wird als ein Beispiel dafür genommen, dass junge Frauen Lektüre zur Unterhaltung lesen und nicht um etwas zu lesen woraus man etwas lernen kann oder was einem wichtige Informationen übermittelt. Außerdem lässt der Dichter "vergangene Zeiten wieder aufleben" (Z.13), sodass die Leser etwas "daraus lernen" (Z.14) und sich Fehler, die in der Vergangenheit in der Gesellschaft oder der Politik passiert sind nicht wiederholen. Genauso kann man dies aber auch andersherum sehen, nämlich dass Dinge die in der Vergangenheit gut funktioniert und zu Erfolg geführt haben, auch in der Zukunft wieder angewendet werden können. Durch die Geschichte die der Dichter schreibt, sollen also wichtige Fakten übermittelt und verstanden werden, die für die Zukunft der Gesellschaft bedeutend sind und unbedingt beachtet werden sollten. Das wird ebenfalls damit verdeutlicht, dass man aus einer solchen Geschichte genauso "gut" (Z.14) lernen kann, wie im "Studium der Geschichte" (Z.15). Damit wird gesagt, dass die Inhalte die durch einen Dichter in einer Geschichte genauso übermittelt werden können wie in einem Studium, welches sehr viel mehr Zeit und Mühe kostet. Büchner sagt, wenn man das beobachtet, was "im menschlichen Leben um sie herum vorgeht" (Z.16), so kann man aus einem Gedicht genauso lernen. Im zweiten Teil des Briefes geht es darum, dass man eigentlich "keine Geschichte studieren" (Z.17) studieren und nur mit "verbundenen Augen über die Gasse gehen" (Z. 19), da viele "unmoralische Ding" (Z.17) im Geschichtsstudium erzählt werden und man auf der Straße "Unanständigkeiten sehen könnte" (Z.20). Das bedeutet, dass unmoralische Dinge früher passiert sind und auch immer noch heute passieren, aber dass man nicht wegschauen soll nur wie sie "unmoralisch" (Z.17) sind, sondern dass man etwas dagegen tun und daraus lernen soll. Im letzten Teil des Textes geht es dass die Welt als gut von Gott geschaffen wurde aber dass man trotzdem die Umstände realisieren muss und nicht wegschauen darf. Es heißt wenn man die miserablen Umstände sieht müsse man "über einen Gott Zeter schreien" (Z.20f.), da er eine Welt mit so vielen "Liederlichkeiten"(Z.22), also Ungerechtigkeiten, geschaffen hat. Der Dichter soll trotzdem über die Wahrheit schreiben und nicht darüber wie die Welt "sein solle" (Z.24) damit die Menschen die Situation und die Probleme verstehen und etwas dagegen tun. Es wird somit wieder betont wie wichtig es ist, dass die Fakten so übermittelt werden, dass sie der Leser versteht und weiß wie er handeln soll. Die "Idealdichter" (Z.27) die trotzdem schreiben wie die Welt sein soll, die beschreibt Büchner mit dem Nomen "Marionetten" (Z.28) mit "himmelblauen Augen und affektiertem Pathos" (Z.28f.) wodurch er seine Meinung gegenüber solchen Dichter ganz klar übermittelt. Im Gegensatz dazu beschreibt er die nach seiner Meinung richtigen Dichter als "Menschen von Fleisch und Blut" (Z.29) da sie keine Angst haben die Wahrheit aufzuschreiben und diese nicht verleugnen. Er beschreibt sie somit auch als mutig, wohingegen die "Idealdichter" (Z.27) feige und schwach wirken. Wenn ein Gedicht also gelungen ist und die Wahrheit nicht vertuscht, so lässt sie Büchner "Leid und Freude"(Z.30) mitempfinden und löst "Bewunderung" (Z.31) des "Tun und Handeln" (Z.31) aus da das Ziel des Gedichts dadurch erfüllt wird. Im Brief werden nur wenige sprachliche Mittel verwendet. Es fallen die formalen Aspekte eines Briefes in der Kopfzeile auf, in der der Ort und das Datum steht, an dem der Brief verfasst wurde, nämlich "Straßburg, im Juni 1835" (Kopfzeile). Georg Büchner schreibt unter Verwendung von Zitaten sprachlich formal aber drückt sich klar aus, sodass der Text für den Leser klar verständlich ist und seine Meinung klar erkennen kann. Zusammenfassend kann man sagen dass Georg Büchner die Aufgabe des Dichters darin sieht, die Fakten der Wahrheit so in eine Geschichte zu verpacken, dass der Leser sie vereinfacht verstehen und daraus lernen kann. Er legt besonders viel Wert darauf, dass die Wahrheit nicht beschönigt wird und dass der Dichter seine Geschichte so schreibt wie die Welt ist und nicht wie sie sein soll. Der Text enthält die formalen Aspekte eines Briefes und ist auch sprachlich formal aber klar ausgedrückt geschrieben.
Vivien Schüttler
Der Brief „An die Familie“, welcher 1835 in Straßburg von Georg Büchner geschrieben wurde, handelt von der eigentlichen Aufgabe der Schriftsteller und der Dramatiker und gibt Aufschluss darauf, ob diese erfüllt wird oder nicht. Dieser Brief gehört zu der politischen Literatur und gehört zu der Epoche des Vormärz, also zu der Zeit vor der deutschen Revolution.
Er beginnt seinen Brief, indem er erklärt, dass der „dramatische Dichter“(Z.1) für ihn „nichts als ein Geschichtenschreiber“(Z.2) sei aber über diesem stehe, da „er uns die Geschichte zum zweiten Mal erschafft und uns gleich unmittelbar, statt eine trockene Erzählung zu geben, in das Leben einer Zeit hineinversetzt“(Z. 3-5). So verdeutlicht er, dass der Dichter die Geschichten nicht neu erfindet aber so realistisch wiedererzählt, dass es spannend und glaubhaft für alle Leser ist. Seine Geschichte beruht auf wahren Fakten und ist daher sachlich und nüchtern. Büchners Vergleich zu der spannenden Geschichte, wird durch die Konjunktion „statt“(Z.4) eingeleitet, da er behauptet, dass die Werke von Geschichtsschreibern „trockne Erzählung[en]“(Z.4) seien. Dies ist eine Personifikation und dient zur Verdeutlichung der Langweiligkeit und Unwichtigkeit dieser Werke. Weiterhin sagt er, dass der Dichter „statt Charakteristiken Charaktere“(Z.5f.) und „statt Beschreibungen Gestallten gibt“(Z.6). Diese zwei Antithesen machen denn großen Unterschied zwischen den zwei Schriftstellerarten klar. Vor allem wird hervorgehoben, dass die Werke eines Dichters ansprechender für die Menschen sind, da sie sich mit den Personen im Werk identifizieren können. Danach nennt er die „höchste Aufgabe“(Z.7) eines Dichter, nämlich die Geschichte so zu erzählen, wie sie stattgefunden hat. Deswegen darf diese „weder sittlicher noch unsittlicher sein, als die Geschichte selbst“(Z. 9f.) ,da diese sich damals so abgespielt hat, wie Gott es vorhergesagt hat und somit nicht verändert werden sollte. Zudem spricht er ironisch über Gott, da er sagt „vom lieben Herrgott“(Z.10), welches als Ironie zu betrachten ist, da er die Missstände in Deutschland und auch die Unterdrückung der Menschen durch die Fürsten, nicht als gut ansieht. Weiter sagt Büchner, dass die Geschichte „nicht zu einer Lektüre für junge Frauenzimmer geschaffen“(Z.11) wurde. Diese Metapher zeigt, dass die Realität, welche die Geschichte ist, nicht schön und rührend ist, sondern brutal und hart. Deshalb sei die Geschichte nichts für Frauen, da diese nach Büchner die Realität und die grausamen Missstände und Taten nicht verkraften und wohlmöglich auch gar nicht verstehen könnten. Danach erklärt er, dass der Dichter „kein Lehrer der Moral“(Z.12) sei und dass die Menschen nur aus seinen Charakteren lernen können, da diese die Vergangenheit repräsentieren. So hofft ein Dichter darauf, dass der Mensch aus den Figuren „lernen“(Z.14) mag, was heißt, dass die Menschen sich gewaltsam gegen die Fürsten währen sollen und so eine Revolution herbeirufen, welche ihnen ein besseres Leben verschafft. Für Büchner sind deshalb die Werke eines Dichters genau so wichtig, wie „ein Studium der Geschichte“(Z.15). Obwohl er sich daraufhin direkt korrigiert und sagt, dass niemand „Geschichte studieren“(Z.17) sollte, da dort „unmoralische Dinge“(Z. 18) berichtet werden und man deshalb „mit verbunden Augen über die Gassen gehen“(Z.18f.) müsste. All dies ist aber ebenfalls Ironie, da Büchner sich erneut über die Missstände im Land beschwert. Zudem fährt er ironisch fort, indem er sagt, dass die Menschen sonst „über einen Gott Zetern schreien“(Z.20f.) müssten, da dieser einen Welt geschaffen hat auf der „so viele Liederlichkeiten vorfallen“(Z. 21f.). Danach geht er noch mal auf die Behauptung ein, dass ein Dichter die Welt nicht zeigen muss, wie sie wirklich ist. Dazu sagt er ganz deutlich, dass er die Welt „nicht besser machen will als der liebe Gott, der die Welt gewiss gemacht hat, wie sie sein soll“(Z.24-26). Hier zieht er Gott erneut ins lächerliche, da er so aussagt, dass Gott nicht die Rechtfertigung für die Fürsten ist, um das Volk zu unterdrücken. Zum Schluss geht Büchner noch auf die Bezeichnung „Idealdichter“(Z.27) ein, da er von diesem nur sehr abwertend sprechen kann. Er nutzt zur Beschreibung dieser Metaphern, da er diese als „Marionetten mit himmelblauen Nasen und affektierten Pathos“(Z.28f.) bezeichnet. Das heißt, dass diese nicht auf die Probleme der Gesellschaft und die Vergangenheit aufmerksam machen, sondern nur eine Verschönerung der Umstände zeigen, die nicht der Realität entsprechen. Deshalb sind diese für ihn keinen anerkannten Dichter. In seinem letzten Satz bezieht er sich auf eine der bekanntesten Dichter seiner Zeit, nämlich auf „Schiller“(Z.32), denn er sagt, dass er nicht viel von diesem halte, da er nach Büchner ein Idealdichter ist. Zusammenfassend ist zu sagen, dass Büchner sich in seinem Brief an seine Familie sehr über die Idealdichter und die Dichter, welche die Welt verschönern, beschwert, da diese nicht die Aufgabe eines Dichters erfüllen. Diese ist die Menschen durch ihre Werke zurück in die Realität zu holen, damit diese sich gegen gesellschaftliche Ungleichheiten währen können. Um dies zu verdeutlichen benutzt Büchner viele Metaphern und Ironie, welche seine Argumente verstärken.
Simon Titz
Der Sachtext „Brief an die Familie“ wurde von Georg Büchner geschrieben und in Straßburg im Jahre 1835 veröffentlicht, also zur Epoche des Vormärz. Der Sachtext thematisiert die Darstellung des Dramatikers und die Funktion, welche seine Werke erfüllen sollten.
Der erste Sinnabschnitt erstreckt sich von Z.1 bis Z.16 und thematisiert die Darstellung des dramatischen Dichters in Relation zum Geschichtsschreiber. Für Büchner ist der „dramatische Dichter“ (Z.1) eigentlich „nicht“ (Z.1) anderes „als“ (ebd.) der „Geschichtsschreiber“ (Z.2), jedoch ordnet Büchner ihn höher ein als den Geschichtsschreiber. Büchner begründet seine Aussage anschließend damit, dass der Dichter seiner Meinung nach die zu erzählende „Geschichte zum zweiten Mal erschafft“(Z.3), das heißt, dass er anhand einer konkreten Handlung die Ereignisse, über die er berichten möchte, darstellt und diese so dem Leser eher näherbringen kann als der Geschichtsschreiber, der ja „nur“ die Ereignisse nennt, die sich damals zugetragen haben. Büchner untermauert im weiteren Verlauf des Textes seine Meinung und begründet diese unter anderem mit den Beispielen, dass der Dramatiker ja den Leser in die „Zeit hinein versetzt“ (Z.5), anstatt die Ereignisse nur objektiv betrachtet zu formulieren und diese Information dem Leser nur oberflächlich zukommen zu lassen (vgl. Z.4). Danach geht auf die Büchner auf die Weise ein, in der der Dramatiker dem Leser die Handlung näherbringt. Schließlich schafft der Dramatiker eher „Charaktere“ (Z.6) als „Charakteristiken“ (Z.5) oder gibt statt „Beschreibungen“ (Z.6) der damaligen Lebensumstände dem Leser „Gestalten“ (ebd.), in die der Leser sich leichter hineinversetzen und die Textaussage eher verstehen kann. Schließlich sei es die „höchste Aufgabe“ (Z.7) des Dramatikers, der „Geschichte“ (ebd. ) am besten „so nahe“ (Z.8)wie „möglich“ (ebd.) zu kommen. Danach stellt Büchner klar, dass die Werke nicht als „Lektüre für junge Frauenzimmer“ (Z.11 )geschrieben wurden, sondern als Information gelten. Sie sollen den Leser nicht unterhalten, sondern ihn auf damalige Probleme aufmerksam machen und belehren, dieselben Fehler nicht zu machen (vgl. Z.12 ff.). Er will die Menschen auf diese oder ähnliche Lebensumstände sensibilisieren und eher zum Nachdenken anregen, als das der Leser das Drama nur als Lektüre Werten soll und danach in vergleichbaren Lebenssituationen nicht über die weitreichenden Folgen nachdenkt.
Im zweiten Sinnabschnitt, der sich von Zeile 16 bis Zeile 26 erstreckt, bezieht Büchner seine Aussagen auf den Alltag. Vor dem Beginn des Sinnabschnittes zog Büchner noch einen Vergleich zwischen dem Geschichtsschreiber und dem Dramatiker, in dem er die Wichtigkeit beider darstellt und die Leute auch zu beidseitiger Information, als o sowohl durch die Geschichte als auch durch die Dramatik aufruft (vgl. Z.12ff.). Im Sinnabschnitt bezieht er dann konkret Stellung dazu, indem er den Geschichtsschreiber und den Dramatiker gegenüberstellt. Zunächst geht Büchner auf die Geschichtsschreiber ein. Er nimmt Bezug auf seine zuvor getätigte Aussage und meint, dass man, wenn man Geschichte studiert hätte, müsste man mit „verbundenen Augen“ (Z.19) durch die Straßen gehen, um nichts von Missständen mitzubekommen, und man müsste an Gott klagen, dass er eine Welt mit so vielen Ungerechtigkeiten erschaffen hat (vgl. Z.20 f.). Büchner möchte damit dem Leser klarmachen, dass der Geschichtsschreiber zwar sein Hauptaugenmerk auf die Geschichte selbst legt, jedoch nur das Schlechte sieht. Wie oben gesagt, will die Geschichte die Leser ja nur über die damaligen Missstände informieren, und wie sie sich zugetragen hat. Wenn man laut Büchner gerade diese Geschichte an sich studiert hat, erkennt man nur das schlechte darin und beschwert sich. Dem gegenüber steht der Dramatiker. Laut Büchner gibt er ja auch die Geschichte wieder, jedoch auf andere Art, nämlich an einer konkreten Handlung. Außerdem soll der Leser ja aus der Geschichte lernen, und dass kann er laut Büchner besser, wenn er eine direkte Handlung vorgetragen bekommt, anstatt da man nur um die damaligen Umstände weiß. Beispielsweise könnte man, wenn man nur über die Missstände zu Epoche des Vormärzes gehört hat, die damaligen Unterdrückungen als durchweg negativ bezeichnen. Anders als bei dem Dramatiker, wo man die Fehler der Menschen, nämlich das Zulassen der Unterdrückung und dass sie nichts dagegen getan haben, an einem konkreten Beispiel leichter erkennen kann und zwar dann auch um die damalige negative Situation weiß, aber sich auch bewusst ist, warum das alles zu Stande kam und man es auf sich selbst bezogen besser machen kann, wenn man je in eine solche Situation kommen könnte, zum Beispiel durch den Aufschwung einer neuen Diktatur in unserer Zeit. Büchner stellt also gegen Ende die Wichtigkeit des Dramatischen Dichters noch einmal heraus, bevor er dann zu einem weiteren Aspekt kommt welchen er im dritten Sinnabschnitt erläutert. Dieser erstreckt sich von Zeile 26 bis Zeile 32 und thematisiert die Kritik Büchners an den sogenannten Idealdichtern. Er beschreibt sie unter anderem als „Marionetten mit himmelblauen Nasen“ (Z.28), was als Metapher für die Leichtgläubigkeit gewertet werden kann, und dass sie einen „affektierten Pathos“ (ebd.), also eine aufgesetzte Leidenschaft als Dichter haben. Büchners Kritikpunkt ist hierbei, dass die Idealdichter die Realität nicht ansprechen, sondern nur, wie der Name „Idealdichter“ (Z.27) es auch schon sagt, nur die Ideale beziehungsweise das Gute in ihren Werken darstellen, und die wahren Ungerechtigkeiten sowie Missstände außer Acht lassen. Büchner verfolgt diese Dichter mit „Abscheu“ (Z.31), er steht also dieser Sparte grundsätzlich negativ gegenüber. Er schließt seinen Text abschließend mit der Aussage, dass er nichts auf „Schiller“(Z.32) halte, der ebenfalls Werke geschrieben hat, die mit denen der Idealdichter gleichzusetzen sind. Büchner ist also nicht von Schiller als Person und auch nicht von seinen Werken überzeugt. Zusammenfassend kann man sagen, dass es Büchner es als Besonders wichtig empfindet, die Menschen über damalige Handlungen direkt aufzuklären und ihnen die Möglichkeit geben will, selbst über diese Situationen in ihrem eigenen Leben nachzudenken. Außerdem sollen seine Leser etwas aus dem Drama lernen und nicht dieselben Fehler begehen oder es besser machen, sollten sie jemals in eine solche Situation kommen.