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Hinter diesem Hintergrund und der Aufgabe der Wiedergabe vom Wirklichen, die das Literaturkonzept dieser Zeit besaß, verfasste Theodor Fontane so schließlich drei Romane, Effi Briest, Irrungen, Wirrungen und Frau Jenny Treibel, wobei der Roman eine essenzielle Rolle für den Realismus spielte. Jedoch unterschieden sich seine Werke mit dem Hintergrund des poetischen Realismus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vom Begriff des einfachen Realismus. Theodor Fontane brachte in diesem Zusammenhang Wahrheit in die Realität ein und stellte diese nicht bloß dar. Er selbst definiert den poetischen Realismus deshalb auch als „die Widerspiegelung alles wirklichen Lebens, aller wahren Kräfte und Interessen im Elemente der Kunst“. Besonders wird dies auch anhand seiner Romane deutlich, in welchen er auf stilistische Mittel und besonders die Metaphorik zurückgreift, um Wahrheit in die fiktive Realitätsdarstellung mit einfließen zu lassen. Besonders erkennt man in Fontanes Werken auch die eher pessimistische Sicht auf die Gesellschaft und die Welt, welche spätere Vertreter des Realismus oft aufwiesen. Theodor Fontane wählt daher besonders häufig Charaktere, die an die Gesellschaft gebunden leben und von dieser abhängig sind, jedoch eigentlich im Sinne der Gesellschaft nicht ihre Interessen verfolgen, was letztlich zu seiner gesellschaftskritischen Stellung führt. Diese Kritik bringt er zumeist durch ein distanziertes und auktoriales Erzählverhalten zum Ausdruck, in welches er Ironie mit einfließen lässt. | Hinter diesem Hintergrund und der Aufgabe der Wiedergabe vom Wirklichen, die das Literaturkonzept dieser Zeit besaß, verfasste Theodor Fontane so schließlich drei Romane, Effi Briest, Irrungen, Wirrungen und Frau Jenny Treibel, wobei der Roman eine essenzielle Rolle für den Realismus spielte. Jedoch unterschieden sich seine Werke mit dem Hintergrund des poetischen Realismus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vom Begriff des einfachen Realismus. Theodor Fontane brachte in diesem Zusammenhang Wahrheit in die Realität ein und stellte diese nicht bloß dar. Er selbst definiert den poetischen Realismus deshalb auch als „die Widerspiegelung alles wirklichen Lebens, aller wahren Kräfte und Interessen im Elemente der Kunst“. Besonders wird dies auch anhand seiner Romane deutlich, in welchen er auf stilistische Mittel und besonders die Metaphorik zurückgreift, um Wahrheit in die fiktive Realitätsdarstellung mit einfließen zu lassen. Besonders erkennt man in Fontanes Werken auch die eher pessimistische Sicht auf die Gesellschaft und die Welt, welche spätere Vertreter des Realismus oft aufwiesen. Theodor Fontane wählt daher besonders häufig Charaktere, die an die Gesellschaft gebunden leben und von dieser abhängig sind, jedoch eigentlich im Sinne der Gesellschaft nicht ihre Interessen verfolgen, was letztlich zu seiner gesellschaftskritischen Stellung führt. Diese Kritik bringt er zumeist durch ein distanziertes und auktoriales Erzählverhalten zum Ausdruck, in welches er Ironie mit einfließen lässt. | ||
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+ | ===Die Marquise von O.=== | ||
+ | ====Inhaltsangabe==== | ||
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+ | Die Novelle beginnt mit einem Zeitungsinserat, verfasst von der Marquise von O..., in welcher dieser den Vater ihres ungeborenen Kindes auffordert, sich bei ihr zu melden. Daraufhin folgt ein Rückblick auf eine Schlacht, in welcher die Heimat der Marquise, wo sie, eine verwitwete Frau, mit ihren Eltern sowie ihren Kindern lebt, von russischen Soldaten erobert wird. In dieser wird die Marquise zugleich von den Soldaten entführt und misshandelt, wird jedoch im weiteren Verlauf vom Graf von F... gerettet, welcher die Soldaten veranlasst, weiter zu ziehen. Da dieser jedoch mit ihnen zieht, bleibt keine Zeit für Dank und die Marquise erfährt kurze Zeit später, dass der Graf im Kampf gefallen sei und ihr somit jegliche Möglichkeit diesem zu danken verstrichen ist. Einige Zeit darauf taucht jedoch eben dieser Graf bei dem Haus der Familie der Marquise auf, was für große Verwunderung dieser sorgt. Sein Anliegen ist es, sich mit der Marquise zu vermählen, wofür er seine Dienstreise jedoch abbrechen will, weshalb die Marquise ihm das Versprechen gibt, bis zum Ende dieser Reise keine anderen Männer zu heiraten. Während der Graf sich also nun auf seine Dienstreise begibt, stellt sich heraus, dass die Marquise schwanger ist, ihr jedoch der Vater ihres Kindes unbekannt ist. Da ihre Eltern, die Obristin und der Obrist von G..., diese Tatsache für unmöglich halten, verstoßen sie ihre Tochter, welche daraufhin gemeinsam mit ihren Kindern in ein Anwesen weit ab von ihren Eltern zieht. Dort gibt sie sich der Handarbeit, dem haushalt und der Erziehung ihrer Kinder hin. Zu Ende der Dienstreise des Grafen wird sie in diesem Anwesen vom Grafen aufgesucht, welcher von ihrer Schwangerschaft weiß und dennoch erneut um ihre Hand anhält. Die Marquise lehnt den Antrag jedoch ab und gibt die, zu Beginn des Geschehens angeführte, Annonce auf. Die Obristin jedoch hat stets Schuldgefühl in Sachen Verstoß ihrer Tochter und sucht diese eines Tages ohne das Wissen des Obristen auf, um die Wahrheit über die Schwangerschaft zu erfahren. Da sie schließlich erfährt, dass ihre Tochter unwissend ist, vergeben diese und der Obrist ihr und lassen sie wieder bei sich wohnen. Auch hat ein anonymer Schreiber auf das Inserat der Marquise geantwortet, sodass die Familie gespannt ein Treffen abwartet, bei welchem sich die Marquise mit dem Vater ihres ungeborenen Kindes treffen und später auch vermählen möchte, sodass ihr Kind einen Vater hat. Bei diesem Treffen findet sich jedoch schließlich, zu Erschrecken der Familie, der Graf von F... im Hause O... ein. Da die Marquise jedoch versprochen hat, den Vater ihres Kindes heiraten, tut sie dies am folgenden Tag widerwillig, bricht jedoch danach den Kontakt weitgehend ab. Nachdem der Graf eine Zeit in einer Wohnung in der Stadt gelebt hat, sieht er sein Kind bei dessen Taufe wieder, woraufhin die Marquise dem Grafen aufgrund seiner Großzügigkeit und Entschlossenheit vergibt. So wird der Kontakt zwischen dem Grafen und der Familie letztlich immer mehr gepflegt, bis der Graf wieder in das Haus der Familie zieht und sich auf Wunsch der Marquise hin erneut mit dieser vermählt. | ||
== '''Aufbau''' == | == '''Aufbau''' == |
Version vom 2. Januar 2019, 12:26 Uhr
Inhaltsverzeichnis |
Literatur
Faust
Inhaltsangabe
Gott und Mephistopheles, der Teufel, schließen eine Wette ab. Bekehrt Mephistopheles den irdischen Wissenschaftler Heinrich Faust zum Bösen, so hat dieser die Wette gewonnen. Faust selbst ist aufgrund seines fehlenden Wissens über das Leben und über Überirdisches resignativ, sodass Mephistopheles ihm in seiner Not als Hilfe erscheint. Durch Mephistopheles Versprechen, Faust dieses Wissen geben zu können, verschafft er ihm erste Einblicke in das Leben in Gesellschaft. Des Weiteren verabreicht eine Hexe Faust einen Trank, der ihn um einige Jahre jünger macht. Daraufhin lernt er ein Mädchen namens Margarete, auch Gretchen genannt, kennen und verliebt sich in diese. Durch Mephistopheles Hilfe schafft er es, sie für sich zu gewinnen. Ein Schlaftrank für Gretchens Mutter, durch welchen sie jedoch ums Leben kommt, verhilft Gretchen und Faust zu einer gemeinsamen Nacht. Da Faust in dieser Nacht von Gretchens Bruder Valentin erblickt wird, bringen Faust und Mephistopheles den Bruder um und fliehen aufgrund der begangenen Kriminaltat aus dem Dorf. Nach einiger Zeit hat Faust jedoch die Eingebung, Gretchen sei in Gefahr, woraufhin er und Mephistopheles zurückkehren, um Gretchen, die im Verließ gefangen ist, zu retten. Dort offenbart sie Faust, dass sie ihr gemeinsames Kind ermordet hat und aus der Schuld heraus nicht mit ihm fliehen kann und sterben möchte. Da Gott Faust jedoch wissen lässt, dass er Gretchen in den Himmel aufnimmt, hat er die anfängliche Wette gewonnen und Faust ist gerettet.
Woyzeck
Inhaltsangabe
Das Drama „Woyzeck“, welches von Georg Büchner verfasst und im Jahre 1879 erstmals veröffentlicht wurde, thematisiert den durch die Unterschiedlichkeit der verschiedenen Gesellschaftsschichten entstehenden Druck auf Individuen.
Franz Woyzeck, ein 30 jähriger Soldat, welcher gemeinsam mit seiner Geliebten namens Marie ein uneheliches Kind hat, dient, um seine Familie zu ernähren, seinem Hauptmann, indem er diesem den Bart rasiert. Des Weiteren macht Woyzeck eine, von einem Arzt angesetzte Erbsentherapie, wiederum aus finanziellen Gründen. Diese einfältige Ernährung mit Erbsen verschlechtert jedoch seinen psychischen Zustand und er erleidet Wahnvorstellungen. Während seine Wahnvorstellungen sich häufen, trifft seine Geliebte Marie einen ihm höher stehenden Soldaten, einen Tambourmajor, mit welchem sie eine Affäre eingeht. Als Woyzeck Marie jedoch mit diesem erblickt, löst diese Erkenntnis Eifersucht und Wut in ihm aus, weshalb er sich dem Tambourmajor gegenüber respektlos erweist und Marie schlussendlich mit einem Messer ermordet. Nach der begangenen Kriminaltat, besucht Woyzeck ein Wirtshaus, geht jedoch aufgrund von an ihm sichtbaren Spuren seines Mordes hinfort und merkt, dass ihn das Messer, welches sich in der Nähe der Leiche befindet, verraten könnte und wirft es deshalb in einen Teich. Als Woyzeck abschließend zu seinem Sohn geht, wendet sich dieser von ihm ab.
Intentionen
Georg Büchner intendiert in seinem Drama die Armut in Deutschland zu Zeiten des 19. Jahrhunderts und die dadurch verursachte Unterschiedlichkeit der Gesellschaftsschichten. Des Weiteren greift er den Einfluss dieser Gesellschaft auf Individuen auf.
Effi Briest
Inhaltsangabe
Effi Briest, ein 17-jähriges Mädchen aus dem späten 19. Jahrhundert, dass bei ihrer Familie in Hohen-Cremmen auf dem Land lebt, hat ein glückliches Leben. Der frühere Verehrer ihrer Mutter, Baron Geert von Innstetten, hält um Effis Hand an, woraufhin sie ihn auf Wunsch ihrer Eltern hin zum Mann nimmt. Sie ziehen als Baron und Baronin von Innstetten nach Kessin, in Geerts Heimatstadt. Dort lernt Effi auch Johanna, eine ihrer Bediensteten, kennen, knüpft jedoch ansonsten wenige Kontakte und fühlt sich einsam. Während ihres Aufenthalts in Kessin bleibt Effi aufgrund der Sehnsucht nach ihrer Heimat in Briefkontakt mit ihrer Familie. Nach einiger Zeit wird sie schwanger und gebärt schließlich ein Mädchen namens Annie. Während der Schwangerschaft lernt sie eine Frau namens Roswitha kennen, die ihre Tochter später gemeinsam mit Johanna großzieht. Wenige Zeit später begegnet Effi Major Crampas. Dieser empfindet etwas für sie und sie schätzt ihn für seine Liebenswürdigkeit und Aufmerksamkeit, welche Innstetten ihr nicht zukommen lässt. Aufgrund dieser Tatsache beginnen die beiden eine Affäre. Jedoch bricht Effi den Kontakt zu Crampas nach einer Zeit weitgehend ab und ist erleichtert, als sie und Geert aus beruflichen Gründen nach Berlin ziehen müssen. Während sie versucht den Kontakt zum Major zu meiden, schreibt dieser ihr regelmäßig Briefe, die Geert eines Tages findet und die ihn verletzen. Schließlich fordert er den Major zu einem Pistolenduell heraus, bei welchem der Major ums Leben kommt. Zudem reicht Geert nach langem Überlegen die Scheidung ein und verweigert Effi den Kontakt zu ihrem Kind. So zieht Effi schließlich gemeinsam mit Roswitha in ein anderes Apartment in Berlin, da auch ihre Familie sie aufgrund des gesellschaftlichen Drucks nicht bei sich wohnen lässt. Einige Zeit später kommt es zu einem Wiedersehen mit Annie, bei dem Annie sich ihrer Mutter gegenüber distanziert verhält. Effi wird krank und wird aufgrund dessen wieder von ihren Eltern in Hohen-Cremmen aufgenommen. An ihrem Sterbebett vergibt sie letztlich auch Innstetten und stirbt schlussendlich unter dem Namen Effi von Briest an einem gebrochenen Herzen.
Poetischer Realismus
Der Realismus als Literaturepoche lässt sich in die Zeit von 1848 bis 1890 einordnen. Spezifisch der poetische Realismus, welcher als wichtige Periode der Literaturgeschichte zwischen 1850 bis 1899 gilt, hatte eine bedeutende Rolle für die Epik im 19. Jahrhundert.
Für Theodor Fontane, einem bekannten Autor dieser Epoche, und anderen Autoren dieser Zeit bedeutete der Realismus eine objektive Beobachtung und Beschreibung der Welt. Dabei zählt jedoch besonders die kunstvolle Darstellung der Wirklichkeit zu den Aufgaben dieser Autoren und macht die Texte des Realismus aus. Als Grundlage für derartiges Schreiben gilt der historische Hintergrund des Vormärz, in dem Hoffnungen und Wünsche nach Einheit und Freiheit unerfüllt blieben.
Hinter diesem Hintergrund und der Aufgabe der Wiedergabe vom Wirklichen, die das Literaturkonzept dieser Zeit besaß, verfasste Theodor Fontane so schließlich drei Romane, Effi Briest, Irrungen, Wirrungen und Frau Jenny Treibel, wobei der Roman eine essenzielle Rolle für den Realismus spielte. Jedoch unterschieden sich seine Werke mit dem Hintergrund des poetischen Realismus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vom Begriff des einfachen Realismus. Theodor Fontane brachte in diesem Zusammenhang Wahrheit in die Realität ein und stellte diese nicht bloß dar. Er selbst definiert den poetischen Realismus deshalb auch als „die Widerspiegelung alles wirklichen Lebens, aller wahren Kräfte und Interessen im Elemente der Kunst“. Besonders wird dies auch anhand seiner Romane deutlich, in welchen er auf stilistische Mittel und besonders die Metaphorik zurückgreift, um Wahrheit in die fiktive Realitätsdarstellung mit einfließen zu lassen. Besonders erkennt man in Fontanes Werken auch die eher pessimistische Sicht auf die Gesellschaft und die Welt, welche spätere Vertreter des Realismus oft aufwiesen. Theodor Fontane wählt daher besonders häufig Charaktere, die an die Gesellschaft gebunden leben und von dieser abhängig sind, jedoch eigentlich im Sinne der Gesellschaft nicht ihre Interessen verfolgen, was letztlich zu seiner gesellschaftskritischen Stellung führt. Diese Kritik bringt er zumeist durch ein distanziertes und auktoriales Erzählverhalten zum Ausdruck, in welches er Ironie mit einfließen lässt.
Die Marquise von O.
Inhaltsangabe
Die Novelle beginnt mit einem Zeitungsinserat, verfasst von der Marquise von O..., in welcher dieser den Vater ihres ungeborenen Kindes auffordert, sich bei ihr zu melden. Daraufhin folgt ein Rückblick auf eine Schlacht, in welcher die Heimat der Marquise, wo sie, eine verwitwete Frau, mit ihren Eltern sowie ihren Kindern lebt, von russischen Soldaten erobert wird. In dieser wird die Marquise zugleich von den Soldaten entführt und misshandelt, wird jedoch im weiteren Verlauf vom Graf von F... gerettet, welcher die Soldaten veranlasst, weiter zu ziehen. Da dieser jedoch mit ihnen zieht, bleibt keine Zeit für Dank und die Marquise erfährt kurze Zeit später, dass der Graf im Kampf gefallen sei und ihr somit jegliche Möglichkeit diesem zu danken verstrichen ist. Einige Zeit darauf taucht jedoch eben dieser Graf bei dem Haus der Familie der Marquise auf, was für große Verwunderung dieser sorgt. Sein Anliegen ist es, sich mit der Marquise zu vermählen, wofür er seine Dienstreise jedoch abbrechen will, weshalb die Marquise ihm das Versprechen gibt, bis zum Ende dieser Reise keine anderen Männer zu heiraten. Während der Graf sich also nun auf seine Dienstreise begibt, stellt sich heraus, dass die Marquise schwanger ist, ihr jedoch der Vater ihres Kindes unbekannt ist. Da ihre Eltern, die Obristin und der Obrist von G..., diese Tatsache für unmöglich halten, verstoßen sie ihre Tochter, welche daraufhin gemeinsam mit ihren Kindern in ein Anwesen weit ab von ihren Eltern zieht. Dort gibt sie sich der Handarbeit, dem haushalt und der Erziehung ihrer Kinder hin. Zu Ende der Dienstreise des Grafen wird sie in diesem Anwesen vom Grafen aufgesucht, welcher von ihrer Schwangerschaft weiß und dennoch erneut um ihre Hand anhält. Die Marquise lehnt den Antrag jedoch ab und gibt die, zu Beginn des Geschehens angeführte, Annonce auf. Die Obristin jedoch hat stets Schuldgefühl in Sachen Verstoß ihrer Tochter und sucht diese eines Tages ohne das Wissen des Obristen auf, um die Wahrheit über die Schwangerschaft zu erfahren. Da sie schließlich erfährt, dass ihre Tochter unwissend ist, vergeben diese und der Obrist ihr und lassen sie wieder bei sich wohnen. Auch hat ein anonymer Schreiber auf das Inserat der Marquise geantwortet, sodass die Familie gespannt ein Treffen abwartet, bei welchem sich die Marquise mit dem Vater ihres ungeborenen Kindes treffen und später auch vermählen möchte, sodass ihr Kind einen Vater hat. Bei diesem Treffen findet sich jedoch schließlich, zu Erschrecken der Familie, der Graf von F... im Hause O... ein. Da die Marquise jedoch versprochen hat, den Vater ihres Kindes heiraten, tut sie dies am folgenden Tag widerwillig, bricht jedoch danach den Kontakt weitgehend ab. Nachdem der Graf eine Zeit in einer Wohnung in der Stadt gelebt hat, sieht er sein Kind bei dessen Taufe wieder, woraufhin die Marquise dem Grafen aufgrund seiner Großzügigkeit und Entschlossenheit vergibt. So wird der Kontakt zwischen dem Grafen und der Familie letztlich immer mehr gepflegt, bis der Graf wieder in das Haus der Familie zieht und sich auf Wunsch der Marquise hin erneut mit dieser vermählt.
Aufbau
Analyse eines Dramenauszugs
Vorbereitung: mehrmaliges Lesen und Bearbeiten des Textes (inhaltlich und sprachlich-formal Relevantes markieren, Fachbegriffe notieren, gliedern, Überschriften notieren usw.)
1. Einleitung
• Einleitungssatz: Textart, Titel, Autor, Entstehungszeit, ev. Epoche, Thema des Dramas
• inhaltliche (ausgehend vom Inhalt des TA: Wie ist es dazu gekommen? Welche Handlungen folgen daraus?) und funktionale (Welche Aufgabe/Funktion hat der TA im Kontext?) Einordnung des Textauszugs in den Dramenzusammenhang
• alternativ: Inhaltsangabe des Textauszugs
2. Hauptteil
• Fakultativ: Gliederung in Sinnabschnitte, deren Funktionen
• Darstellung und Deutung exemplarischer Textstellen unter inhaltlichen (Was wird gesagt und was bedeutet das?) und sprachlichen bzw. formalen (Wie wird es gesagt und was bedeutet das?, rhetorische Mittel) Gesichtspunkten
• Wechselbeziehung zwischen Inhalt und Sprache bzw. Form berücksichtigen
• korrekte Zitierweise
• fakultativ: Zeit-, Raumgestaltung, Figurenkonstellation, Rückbezug zum Dramenkontext
3. Schluss
• Reflektierte Schlussfolgerung: kurze Zusammenfassung der wesentlichen Analyseergebnisse (inhaltlich, sprachlich, formal), ggf. persönliche Einschätzung
Analyse eines Sachtextes
Ziel der Analyse ist die Darstellung der Textaussagen auf inhaltlicher, formaler sowie sprachlicher Ebene, d. h. die Beantwortung der Fragen:
1. Was sagt der Text aus, wie lauten seine Textintentionen?
2. Was trägt sein Aufbau zum Verständnis bei?
3. Welche Sprache wird verwendet, was bedeutet diese für das Textverständnis?
Vorbereitung: Lesen und Bearbeiten des Textes (Wichtiges markieren, notieren, in SA gliedern)
Verschriftlichung
1. Einleitung
Themasatz (enthält Textart, z. B. Reportage, Kommentar, wissenschaftlicher Sachtext, Rezension, usw.), Titel, Autor, Quelle, Entstehungszeit (ev. Kontext der Epoche), Thema
2. Hauptteil (inhaltliche, formale und sprachliche Analyse) Aufbau des Textes: Gliederung in Sinnabschnitte, deren Themen/Funktionen Darstellung und Deutung exemplarischer Textstellen inhaltlich (Was wird ausgesagt, was bedeutet das?), formal und sprachlich (Gedankenfolge, Wie wird es ausgesagt? Z. B. durch sprachliche Mittel, als These, Argument, Wertung, Verwendung von Zitaten?, Wortwahl, Was bedeutet diese sprachliche Form der Aussage für das Textverständnis?) wechselseitige Beziehungen zwischen Inhalt, Sprache und Form korrekte Zitierweise
Analyse eines Romanauszugs
Vorbereitung: mehrmaliges Lesen und Bearbeiten des Textes (Wichtiges markieren, notieren, gliedern usw.)
1. Einleitung
• Einleitungssatz: Textart, Titel, Autor, Entstehungszeit, ev. Epoche, Thema des Romans • inhaltliche (ausgehend vom Inhalt des TA: Wie ist es dazu gekommen? Wovon handelt der Textauszug? Welche Handlungen folgen daraus?) und funktionale (Welche Aufgabe/Funktion hat der TA im Kontext?) Einordnung des Textauszugs in den Romanzusammenhang
2. Hauptteil
• Fakultativ: Gliederung in Sinnabschnitte , deren Funktionen kurz erläutern • Darstellung und Deutung exemplarischer Textstellen unter inhaltlichen (was wird gesagt und was bedeutet das?) und sprachlichen bzw. formalen (wie wird es gesagt (rhetorische Mittel) und was bedeutet das?) Gesichtspunkten, Wechselbeziehungen zwischen Inhalt, Sprache bzw. Form • korrekte Zitierweise • Analyse der Erzählperspektive (Benennung, Beleg, Wirkung), der Zeit- und Raumgestaltung, der erzählten Zeit bzw. Erzählzeit, der Figurenkonstellationen • Textintentionen (roter Faden)
3. Schluss
• Reflektierte Schlussfolgerung: kurze Zusammenfassung der wesentlichen Analyseergebnisse, ggf. persönliche Einschätzung