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Analyse TA 19. Kap.: Unterschied zwischen den Versionen

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Zusammenfassend kann man sagen, das Effi sich mit Crampas in einer sehr hilflosen Situation befindet, welche Crampas ausnutzt und für Effi da ist, die sehr ängstlich ist, da sie die Kontrolle verloren hat. Zudem ist die Stelle des Romans der Wendepunkt in Effis Leben und der Start ihrer Affäre mit Crampas, was Fontane auch sehr gut durch die metaphorische Wegtrennung zum Ausdruck bringt.
 
Zusammenfassend kann man sagen, das Effi sich mit Crampas in einer sehr hilflosen Situation befindet, welche Crampas ausnutzt und für Effi da ist, die sehr ängstlich ist, da sie die Kontrolle verloren hat. Zudem ist die Stelle des Romans der Wendepunkt in Effis Leben und der Start ihrer Affäre mit Crampas, was Fontane auch sehr gut durch die metaphorische Wegtrennung zum Ausdruck bringt.
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== Lara ==
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Der Textauszug aus dem Roman „Effi Briest“ wurde von Theodor Fontane verfasst und im Jahr 1895, während der Epoche des Realismus, veröffentlicht. Während dieser Epoche unterschied man den französischen Realismus von dem bürgerlichen Realismus, welcher hier gemeint ist. Diese Epoche war zudem dadurch geprägt, dass die Bewegung des Vormärzes dazu führte, dass die Zensur gelockert wurde, jedoch die Forderungen nach Einheit und politischer Freiheit unerfüllt blieben. Der Roman thematisiert einerseits das Streben nach Ansehen in der Gesellschaft, sowie andererseits die weitreichenden Folgen einer frühen Zwangsheirat.
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In diesem Textauszug geht es um den Höhepunkt der Affäre zwischen Effi und Crampas. Auf der Rückfahrt nach Kessin mit den Schlitten durch den Wald fürchtet sich Effi. Innstetten, ihr Mann, sitzt in einem anderen Schlitten und somit nutzt Crampas die Gelegenheit und küsst Effi auf die Hand.
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Mit 17 Jahren wird Effi mit Innstetten, dem ehemaligen Verehrer ihrer Mutter verheiratet, sie ziehen gemeinsam nach Kessin und bekommen eine Tochter. Crampas kommt zu Besuch und sie machen alle zusammen einige Ausritte, doch aufgrund seiner Arbeit muss Innstetten viel verreisen, weshalb Crampas und Effi sich näher kommen können und sich eine Affäre entwickelt. Es folgt die zu analysierende Textstelle, woraus letztendlich resultiert, dass Effi und Innstetten aufgrund seiner Arbeit nach Berlin ziehen und Effi froh ist, Crampas nicht mehr wieder sehen zu müssen. Effi wird krank und fährt in Kur. Währenddessen findet Innstetten versehentlich alte Briefe von vor 6 Jahren von Effi und Crampas, wodurch die Affäre auffliegt. Innstetten trennt sich von Effi und reist zurück nach Kessin, wo er Crampas während eines Duells umbringt. Effi sucht sich eine kleine Wohnung in Berlin, als sie jedoch wieder schwer krank wird, zieht sie zurück zu ihren Eltern nach Hohen-Cremmen, wo sie kurz danach mit ungefähr 30 Jahren stirbt.
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Der Textausschnitt wird in zwei Sinnabschnitte unterteilt. Der erste Sinnabschnitt geht von Zeile 1 bis zu Zeile 29 und thematisiert den Beginn der Rückfahrt nach Kessin mit den Schlitten. Unmittelbar vor dieser Textstelle muss Innstetten in einen anderen Schlitten umsteigen, aber Crampas möchte Effi nicht alleine fahren lassen und möchte sich mit ihr in einen Schlitten setzen. Zu Beginn dieses Textauszuges wirkt Effi „unschlüssig“ (Z. 1), da sie sich im klaren darüber ist, dass Crampas starkes Interesse an ihr hat. Trotzdem entscheidet sie sich bewusst dazu, einen Platz weiter zu rücken, damit Crampas „links neben ihr“ (Z. 3) sitzen kann. Crampas hätte dieses Verhalten falsch verstehen können, jedoch bemerkt er als „Frauenkenner“ (Z. 5) recht schnell, dass Effi nur „das einzig Richtige“ (Z. 7) tut. Schließlich wird jedoch auch deutlich, dass es auch für Effi „unmöglich“ (Z. 7) ist, sich Crampas‘ „Gegenwart zu verbitten“ (Z. 8), was darauf hindeutet, dass sich Effi auch zu Crampas hingezogen fühlt und sie mehr für ihn empfindet, als ihr bisher bewusst war. Die Fahrt beginnt und die Umgebung wird als „dunk[el]“ (Z. 10) und ein wenig angsteinflößend beschrieben. Diese Adjektive beschreiben gleichzeitig die Gefühle und Gedanken von Effi, da sie sich in einer beunruhigenden Situation befindet. Auch das Nomen „Waldmasse[…]“ (Z. 10) ist negativ konnotiert und bekräftigt diese bedrückende Stimmung noch einmal. Effi geht davon aus, dass sie genau „den Weg“ (Z. 13) zurück nehmen werden, den sie „in früher Nachmittagsstunde“ (ZZ. 13 f.) bereits gefahren waren und dadurch fühlt sie sich ein bisschen sicherer, da sie diesen Weg bereits kennt. Der „Weg“ (Z. 13) ist aber gleichzeitig auch eine Metapher für das Leben von Effi. Sie hofft, ihr Leben wie bisher weiterleben zu können und weiterhin denselben „Weg“ (ebd.) mit Innstetten zu gehen. Dadurch, dass Innstetten einen „anderen Plan“ (Z. 15) hat, und zwar einen „schmaleren Weg“ (Z. 17) durch die „dichte Waldmasse“ (Z. 18) zu fahren, ist Effi sehr erschrocken. Auch im übertragenen Sinne bedeutet das, dass Innstetten nicht mehr denselben „Weg“ (ebd.) geht wie Effi und sich immer mehr von ihr distanziert. Zuvor standen Effi „Luft und Licht“ (Z. 19) zur Verfügung, die lebensnotwendig für sie sind, doch jetzt wölben sich die „dunklen Kronen“ (Z. 20) über sie. Durch die Alliteration „Luft und Licht“ (ebd.) wird eine fröhliche, heitere und lebendige Stimmung und Umgebung beschrieben, im Gegensatz dazu stehen jedoch die „dunklen Kronen“ (ebd.), da diese wieder eine bedrückende und beängstigende Stimmung ausdrücken. Effi hat Angst, nun auf sich alleine gestellt zu sein, da Innstetten alleine einen „schmaleren Weg“ (ebd.) eingeschlagen hatte, sie nun mit Crampas alleine in einem Schlitten unterwegs ist und sich mit jedem Meter weiter von Innstetten entfernt. Diese Angst möchte Effi nicht zugeben, jedoch sieht man es an ihrem „Zittern“ (Z. 21). In ihren „Gedanken“ (Z. 22) hat sie schon die schlimmsten „Bilder“ (Z. 22) vor Augen, unter anderem das „Mütterchen“ (Z. 23) aus dem Gedicht „die ‚Gottesmauer‘“ (Z. 24). Mit diesem „Mütterchen“ (ebd.) vergleicht sie sich schließlich selbst, da sie genau so „betet[…]“ (Z. 25) und Gott anfleht, eine „Mauer um sie her“ (Z. 25) zu bauen und sie somit zu beschützen. Sie betet dieses Gedicht „[z]wei, drei Male“ (Z. 26), merkt jedoch dann schnell, dass nur „tote Worte“ (Z. 27) aus ihrem Mund kommen, was bedeutet, dass ihre Wünsche und Bitten nicht wahr werden. Sie ist in einer Art „Zauberbann“ (Z. 28) gefangen, möchte aber auch nicht aus diesem „heraus“ (Z. 29), da sie sich dort sicher und geborgen fühlt und ihre Angst unter Kontrolle hat. Effi wirkt die ganze Zeit über so, als wäre sie leicht geisteskrank.
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Der zweite Sinnabschnitt geht von Zeile 30 bis zu Zeile 41. Auch Crampas scheint nervös zu sein und sich in einer ungewohnten Situation zu befinden, da auch seine Stimme „zittert[…]“ (Z. 31), als er Effi mit ihrem Namen anspricht. Das starke Interesse von Crampas an Effi wird nun besonders deutlich, da er die Situation sofort ausnutzt, wenn Innstetten nicht da ist und er mit Effi alleine in dem Schlitten sitzt. Er nimmt Effis „Hand“ (Z. 31) und „überdeckt[…] sie mit heißen Küssen“ (ZZ. 32 f.), um ihr somit seine Gefühle mitzuteilen. Effi fühlt sich, als sei sie in einer „Ohnmacht“ (Z. 33), denn wenn man ohnmächtig ist, kann man nicht mehr klar denken und erleidet einen Kontrollverlust. Effi kann also nichts dagegen tun, da sie die Kontrolle über ihren eigenen Körper verloren hat. Sie lässt also alles über sich ergehen und öffnet „die Augen“ (Z. 34) erst wieder, als sie aus dem „Walde heraus“ (ZZ. 34 f.) sind. In Effi kommt wieder ein wenig Hoffnung und Erleichterung auf, da sie das „Geläut der vorauseilenden Schlitten“ (ZZ. 35 f.) bereits wieder hören kann. Aber erst als sie die „kleinen Häuser mit ihren Schneedächern“ (Z. 38) und das „landrätliche[…] Haus[…]“ (Z. 41) erkennt, kann Effi richtig aufatmen, da sie sich wieder zu Hause und geborgen fühlt und weiß, dass die ganze Geschichte mit Crampas nun ein Ende hat.
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In der Textstelle werden die Gegebenheiten von dem personalen Er-/ Sie- Erzähler erzählt, der die Gefühle und Gedanken von Effi kennt. Zudem liegt hier die Zeitraffung vor, da die reale Zeit, also die Fahrt durch den Wald, deutlich länger gedauert haben wird, als die Zeit, die man für das Lesen dieser Textstelle einplanen muss.
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Zusammenfassend kann man sagen, dass die Affäre zwischen Effi und Crampas in dieser Textstelle zu ihrem Höhepunkt kommt. Mithilfe einiger veranschaulichender Adjektive und aufgrund des personalen Er- /Sie- Erzählers werden die Gefühle und Gedanken von Effi, sowie die Umgebung genau beschrieben und gut veranschaulicht. Es wird zudem deutlich, dass Crampas Effi auf dieser Schlittenfahrt mehr Zuneigung schenkt und mehr Interesse an ihr zeigt, als Innsteten es während der gesamten Ehe gemacht hat.

Version vom 21. Januar 2019, 19:53 Uhr

Analyse TA 19. Kap.

Inhaltsverzeichnis

Fabian

Der Roman „Effi Briest“ ist von Theodor Fontane 1895 in der Epoche des Bürgerlichen Realismus veröffentlicht worden und thematisiert die Bedeutung des Ansehens in der Gesellschaft im 19. Jahrhundert.

Im vorliegenden Textauszug kommt es zum Höhepunkt der Affäre von Protagonistin Effi Briest und Major Crampas, als sie zu zweit die Rückfahrt nach Kessin in einem Schlitten bestreiten und Effi die Angst überkommt.

Effi ist eine junge Frau, die sich teilweise kindisch verhält und mit dem Ex-Liebhaber ihrer Mutter, Baron von Innstetten verheiratet worden ist. Nach der Hochzeitsreise ziehen sie gemeinsam nach Kessin und bekommen ihre Tochter Annie. Effi fühlt sich in dem Haus aber nicht wohl, weil sie glaubt, dass es dort spuke. Innstetten scheint das aber wenig zu interessieren, was gemeinsam mit seinen häufigen Dienstreisen als Landrat dazu führt, dass Effi, weil sie sich einsam fühlt, Ausritte mit Crampas unternimmt, der offensichtlich an ihr interessiert ist und ihr auch erzählt, dass Innstetten den Spuk nutze, um sie zu erziehen. Als Innstetten und Effi eine Schlittenpartie bestreiten, ist unter anderem Crampas anwesend, der dann die Rückreise mit Effi bestreitet, was Auslöser der vorliegenden Situation ist.

Im Anschluss fällt es Effi schwer die Affäre geheim zu halten, weshalb sie sehr erleichtert ist, als Innstetten erzählt, dass sie nach Berlin ziehen werden, damit Innstetten einen Beruf im Ministerium ausüben kann.

Sechs Jahre später findet Innstetten allerdings Briefe, die Crampas Effi geschickt hat, wodurch die Affäre dennoch aufgedeckt wird. Um seinen Ruf nicht zu schädigen sieht er sich gezwungen Crampas zum Duell herauszufordern, bei dem Crampas stirbt, und sich von Effi zu trennen, auch wenn erweiß, dass er sich selbst dadurch mit ruiniert, weil er Effi sehr liebt.

Effi zieht mit Hausmädchen Roswitha in eine kleine Wohnung in Berlin und hat keinen Kontakt mehr zu ihrer Tochter. Beim ersten und einzigen Treffen der beiden wird schnell klar, dass Innstetten Annie so beeinflusst hat, dass sie sich von der Mutter distanziert, was Effi zusammenbrechen und krank werden lässt. Erst als der Arzt es für notwendig hält, kann Effi zu ihren Eltern zurück ziehen, die zuvor den Kontakt weitestgehend abgebrochen haben, nachdem sie von der Affäre erfahren hatten. Effis gesundheitlicher Zustand verbessert sich zwar vorerst, sie stirbt aber dennoch mit circa 30 Jahren und wird im Rondell im Garten der Eltern begraben, in dem Effi als junges Mädchen viel Zeit verbracht hat.

Zu Beginn der vorliegenden Textstelle wird bereits deutlich, dass Effi nicht genau weiß, wie sie mit der Situation umgehen soll, da sie, als Crampas sich zu ihr setzen will, zunächst „unschlüssig“ (Z.1) ist. Das hätte von Crampas gegebenenfalls missinterpretiert werden können, doch er als „Frauenkenner“ (Z.5), hat Verständnis für ihre Reaktion, weil er versteht, dass sie die einzig richtige Reaktion auf diese Situation zeigt (vgl. Z. 6 f.). Obwohl Effi sich ein wenig unwohl fühlt, kann sie sich „seine Gegenwart [nicht] verbitten“ (Z. 7 f.), ihm die Anwesenheit also nicht verbieten. Die Rückfahrt verläuft zunächst wie „im Fluge“ (Z. 8), was metaphorisch für die hohe Geschwindigkeit des Schlittens oder aber für die Zeit, die gemeinsam schneller zu vergehen scheint, stehen kann.

Doch am anderen Ufer erwarten sie „dunkle Waldmassen“ (Z. 10). Sowohl das Adjektiv „dunkel“ (ebd.), als auch das Nomen „Masse“ (ebd.) sorgen für eine bedrückende Atmosphäre. Diese und die Tatsache, dass Innstetten, der im vordersten Schlitten sitzt, die Route durch diesen Wald wählt und somit auch die übrigen Schlitten durch diesen führt (vgl. Z.10 ff.), beunruhigen Effi zutiefst. Die Entscheidung diesen Weg zu nehmen könnte den Egoismus Innstettens zeigen, da dieser eigentlich wissen müsste, wie schreckhaft und ängstlich seine Frau ist.

Effi schreckt, wie zu erwarten war, zusammen (vgl. Z. 18 f), als auch ihr Schlitten den Weg über den „schmaleren Weg“ (Z. 17) wählt. Zusätzlich zum schmalen Weg sorgt auch die Waldmasse, welche mit dem Adjektiv „dicht“ (Z. 18) beschrieben wird, für ein bedrückendes und einengendes Gefühl.

Im Kontrast zum dunklen beengenden Wald stehen „Luft und Licht“ (Z. 19), welche Effi zuvor umgeben haben und für Freiheit und Leben stehen. Nun hat sie aber nur noch „dunkl[e] Kronen“ (Z. 20) „über“ (Z. 21) sich. Der Fakt, dass sie nicht nur neben sich, sondern auch über sich von den Bäumen umgeben ist, verstärkt die bedrückende Atmosphäre. Das „Zittern“ (ebd.) ist ihre erste Reaktion darauf, welche ihre Angst deutlich werden lässt.

Dass sie die Finger ineinander schiebt, „um sich einen Halt zu geben“ (Z. 22) zeigt, dass sie sich allein gelassen fühlt, weil Innstetten eben nicht da ist, um ihr Halt zu geben. In diesem Moment verfolgen sie wieder Bilder und Gedanken, was durch das Verb „jagen“ (Z. 22 f.) veranschaulicht wird. Dass Effi Halt braucht wird auch deutlich als sie „bete[t]“ (Z.25), dass Gott eine „Mauer“ (ebd.) um sie baue, welche sie schützen soll. Sie merkt aber schnell, dass diese Worte nichts bringen, dass sie „to[t]“ (Z. 27) sind. Diese Adjektiv stärkt erneut die Verdeutlichung der Angst Effis.

Die Antithese, dass sie sich „fürchte[t]“ (Z. 27), sich aber wie in einem „Zauberbann“ (Z. 28) fühlt, verdeutlicht ihre Unklarheit über ihre Gefühle in Crampas Nähe, da sie zwar weiß, dass es falsch ist, sich aber dennoch bei ihm wohler zu fühlen scheint.

Crampas spricht sie daraufhin „leis“ (Z. 30) mit ihrem Namen an, was Crampas fürsorglichen und behutsamen, aber auch verführerischen Umgang zeigt. Dass seine Stimme dabei „zitter[t]“ (Z. 31), könnte wiederum deutlich machen, dass er mit ihr fühlt.

Effi hält ihre Hände immer noch „geschlossen“ (Z. 32), was ihre Anspannung zeigt, aber auch dass sie sich Crampas gegenüber nicht weiter öffnen möchte. Dass Crampas diese Anspannung auflockern möchte, macht er deutlich, indem er „ihre Hand“ (Z. 31) nimmt und „die Finger“ (ebd.) löst. Diese küsst er (vgl. Z. 33), um seine Liebe auszudrücken, und dass die Küsse mit dem Adjektiv „heiß“ (Z. 32) beschrieben werden, bringt die Leidenschaft zum Ausdruck.

In diesem Moment verspürt Effi eine „Ohnmacht“ (Z. 33), welche als Metapher für die Schwäche steht, die sie in seiner Gegenwart überkommt.

Das anschließende Öffnen der Augen (vgl. Z.34) bringt das Ende der Angst mit sich, weil sie den Wald verlassen haben. Auch das „Gelaut der vorauseilenden Schlitten“ (Z. 35 f.) sorgt für eine beruhigende Atmosphäre. Dazu tragen auch die „kleinen Häuser“ (Z. 38) bei, die im Kontrast zu den „dunkle[n] Waldmassen“ (Z. 10) stehen, die Effi verängstigt haben.

Die Geschehnisse werden von einem personalen Er-/Sie-Erzähler erzählt, der die Gefühle von Effi kennt. Es handelt sich außerdem um eine Zeitraffung, da die Fahrt durch den Wald länger als eine Minute gebraucht haben wird. In der vorliegenden Textstelle wird zudem das Verhältnis zwischen Major Crampas und Effi deutlich: Crampas ist sehr interessiert an Effi und geht dementsprechend offensiv vor, während sich Effi eher zurückhält, da sie weiß, dass die Affäre unmoralisch ist. Dennoch mag sie Crampas und lässt die Affäre zu, da sie unter Einsamkeit leidet.

Abschließend kann man sagen, dass in diesem Romanauszug das Verhältnis zwischen Effi und Crampas den Höhepunkt erreicht, da es sehr leidenschaftlich zugeht. Der personale Erzähler sorgt dafür, dass vor Allem die Gefühle und Gedanken, die Effi in dieser beängstigenden Situation durch den Kopf gehen, betont werden. Durch die Verwendung von Adjektiven und Metaphern, wie „dunkle Waldmassen“ wird außerdem die Atmosphäre, die Effi bedrückt und verängstigt hat, spürbar. Zuletzt kann man auch erkennen, dass Effi selber nicht wirklich weiß, wie sie mit der Situation umgehen soll, da sie weiß, dass es falsch ist, Innstetten zu betrügen, ihr aber dennoch die Nähe zu Crampas gefällt.

Irina

Der Roman ,,Effi Briest”, welcher von Theodor Fontane verfasst und 1895 in der Epoche des Bürgerlichen Realismus veröffentlicht wurde, handelt von dem Ansehen innerhalb der Gesellschaft.

Der vorliegende Textauszug handelt von der Affäre zwischen Crampas und Effi, die sich während der Rückfahrt nach Kessin annähern. Die siebzehnjährige Effi Briest wohnt mit ihren Eltern im Herrenhaus in Hohen-Cremmen. Für ihr Alter verhält sie sich noch sehr kindisch und unreif. Baron Innstetten ist ein wohlhabender Landrat und ein alter Freund, bzw. Verehrer von Effis Mutter. Dieser hält um die Hand von Effi an, woraufhin die Hochzeit, sowie die Hochzeitsreise durch Italien folgt. Innstetten und Effi ziehen nach der Hochzeitsreise nach Kessin, doch Effi fühlt sich dort sehr unwohl, da sie davon überzeugt ist, dass es in ihrem neuen Zuhause spukt. Sie fühlt sich einsam, da Innstetten auf Grund seiner Arbeit ständig verreist und Effi hat nur zwei Freunde in Kessin, den Apotheker Gieshübler und Innstettens Hund Rollo. Aufgrund ihrer Angst vor dem Spuk möchte Effi von Kessin wegziehen, aber Innstetten kann dies nicht riskieren, da er meint, er könne sein Ansehen verlieren, wenn die Menschen in Kessin den Grund des Umzugs erfahren würden. Effi wird schwanger und lernt Roswitha kennen, die im späteren Verlauf das Kindermädchen von Effis Tochter Annie wird. Crampas tritt auf, mit welchem Effi und Innstetten zunächst gemeinsame Ausritte unternehmen. Während Innstetten auf Reisen ist, beginnen Effi und Crampas alleine auszureiten, wodurch eine Affäre zwischen den beiden entsteht. Innstetten erhält eine neue Arbeitsstelle in Berlin, woraufhin er mit Effi nach Berlin zieht. Effi ist erleichtert, dass sie Crampas nicht mehr sehen muss. Jedoch erkrankt sie und muss in Kur fahren. Währenddessen findet Innstetten versehentlich alte Briefe zwischen Effi und Crampas und findet so über die Affäre von vor sechs Jahren heraus. Mit einem Freund fährt er zurück nach Kessin und bringt Crampas während einem Duell um. Effi erfährt von Crampas Tod und ihr wird bewusst, dass sie alles in ihrem Leben verloren hat. Sie zieht zurück nach Berlin und trifft ihre Tochter nur noch einmal. Aufgrund ihrer Krankheit zieht Effi schließlich zurück nach Hohen-Cremmen zu ihren Eltern und stirbt mit ungefähr 30 Jahren.

In dem vorliegenden Textausschnitt wird bereits zu Beginn deutlich, dass Effi mit der Situation überfordert ist, da sie sich zunächst sehr ,,unschlüssig” (Z.1) ist, ob sie Crampas neben sich setzen lassen soll. Dennoch entscheidet sie sich schnell, ihm Patz zu machen (vgl. Z.1 f.). Da Crampas ein ,,Frauenkenner” (Z.5) ist, kann er ihre Reaktion ohne Fehldeutung nachvollziehen. Für Effi scheint dies nur das einzig Richtige zu sein (vgl. Z. 6 ff.). Das Adjektiv ,,dunkle” (Z.10) sorgt für eine angespannte und einengende Atmosphäre. Sie ist davon überzeugt, dass sie den gleichen Weg nehmen würden, den sie auch zur ,,frühe(n) Nachmittagsstunde” (Z.13f.) genommen hatten. Dies könnte bedeuten, dass sie meint, sie könne so weiter Leben wie zuvor. Jedoch entscheidet sich Innstetten gegen diesen Weg, weshalb er ,,in einen schmaleren Weg” (Z. 16) einbiegt, ,,der mitten durch die dichte Waldmasse hindurchführt(…)” (Z. 17 f.). Diese Metapher zeigt, dass sich ihre beiden Wege trennen werden. Das Adjektiv ,,dunkle”(ebd.) lässt darauf deuten, dass es ein schwerer Weg für die beiden wird. Effi ist sehr beunruhigt (vgl. Z. 18 f.), was die düstere Atmosphäre, welche durch die Antithese ,,Luft und Licht” (Z. 19) und ,,dunkle Kronen” (Z. 20) erzeugt wird, erschwert. Sie ist sehr ängstlich, weshalb sie anfängt zu ,,zittern” (Z. 21) und ihre Finger ineinander zu schieben, ,,um sich einen Halt zu geben” (Z. 22). Dies zeigt auch, dass sie sich einsam fühlt. Im gleichen Moment wird sie von ,,Gedanken und Bilder” (Z. 22) verfolgt und eins von ihnen ist aus dem Gedicht ,,Gottesmauer” (Z. 24). Auch Effi beginnt zu beten, ,,dass Gott eine Mauer um sie her bau(t)” (Z. 25). Dies verdeutlicht, wie groß ihre Angst in diesem Moment ist und diese Mauer soll eine Art Schutzmauer sein, hinter der sie geschützt ist. Sie merkt, dass ihre Gebete keinen Sinn haben (vgl. Z. 27) und ,,fürchtet(…) sich” (Z. 27) weiterhin. Gleichzeitig fühlt sie sich, als wäre sie in einem ,,Zauberbann” (Z.28), aus welchem sie trotz ihrer Angst nicht hinaus möchte (vgl. Z. 28 f.). Dieser Zauberbann verdeutlicht, dass sie sich nicht klar ist über ihre Gefühle, da Crampas in ihrer Nähe ist. Crampas spricht sie ,,leis” (Z. 30), mit einer ,,zitter(nden) (…) Stimme” (Z. 31) an, was bedeutet, dass er sie versteht und Mitgefühl zeigt. Gleichzeitig könnte es bedeuten, dass er unsicher und ängstlich ist. Nachdem er sie angesprochen hat, nimmt ,,er ihre Hand und löst(…) die Finger” (Z. 31). Er fängt an ihre Hand zu küssen (vgl. Z. 31 f.), um seine Liebe ihr gegenüber zu beweisen. Daraufhin verspürt Effi eine ,,Ohnmacht” (Z. 33), wodurch verdeutlicht wird, dass sie neben Crampas schwach ist und ihre Kontrolle verliert. Ihre Angst endet, nachdem sie ihre ,,Augen wieder öffnet” (Z. 34) als sie aus dem ,,Wald heraus” (Z. 35 f.) war und sie das ,,Geläut der vorauseilenden Schlitten” (Z. 36 f.) hörte, wodurch eine beruhigende Atmosphäre entsteht.

Der Roman wird von einem personalen Er-/Sie- Erzähler erzählt, der sich besonders mit den Gedanken und Gefühlen von Effi beschäftigt, wodurch man ihre Handlungen besser nachvollziehen kann. Es liegt eine Zeitraffung vor, da die Fahrt durch den Wald länger gedauert hat, als die Zeit, die man zum Lesen benötigt.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass in diesem Textauszug das Verhältnis zwischen Effi und Crampas als angespannt dargestellt wird und sich Effi nicht im Klaren über ihre Gefühle ist. Sie wird als sehr ängstliche Person dargestellt und durch die Perspektive des Erzählers kann man sich in Effi hineinversetzen.


MGeller

Der Roman ,,Effi Briest“ von Theodor Fontane wurde 1894 (erst-)veröffentlicht in der Zeit des bürgerlichen- oder auch poetischen Realismus. Der Roman handelt vom Zwang, sein Ansehen in der Gesellschaft nicht zu verlieren.

Effi Briest wird als Mädchen mit dem ehemaligen Geliebten der Mutter, Baron von Innstetten, verheiratet. Nach der Hochzeit zieht sie mit ihm nach Kessin. Da Innstetten aber weiterhin seiner Arbeit als Landrat nachgeht und dazu viel reist, fühlt sich Effi oft allein gelassen. Sie bildet sich ein, es würde spuken und fürchtet sich. Einige Monate später lernt sie Major Crampas kennen, der das genaue Gegenteil von Innstetten ist. Die Effi und Crampas kommen sich näher und beginnen einen regen Briefwechsel.

Im vorliegenden Textauszug kommt es bei einer Schlittenfahrt zu einem Höhepunkt der Affäre, bevor Effi nach Berlin umzieht.

Nach dem Umzug nach Berlin, Innstetten möchte weiterhin sein Ansehen verbessern, 6 Jahre später, kommt die Affäre Effis und Crampas zu Tage, da Innstetten die Briefe der Beiden findet. Trotz seines Ansehens beendet er die Ehe, weshalb Effi zu einem späteren Zeitpunkt zu ihren Eltern ziehen muss, wo sie schließlich auch stirbt und auf dem Rondell im Garten begraben wird.

Im ersten Abschnitt (Z.1-8) steigt Crampas zu Effi in den Schlitten.

Sie bleibt zu nächst „unschlüssig“ (Z.1), was bedeutet, dass sie nicht genau weiß, ob sie Crampas die Mitfahrt in ihrem Schlitten verwehren kann, oder nicht. Schließlich entscheidet sie aber doch, dass Crampas mit ihrem Schlitten fahren kann. „Crampas nimmt links neben ihr Platz“ (Z.2f.). Sie hatte Crampas doch ein wenig Platz in ihrem Schlitten gemacht. Das Crampas ein „Frauenkenner“ (Z.5) ist, deutet darauf hin, dass er öfter in der Gegenwart von Frauen verkehrt und weiß, wie diese sich verhalten. Er nutzt aber auch Effis Unschlüssigkeit aus, denn er weiß genau, dass diese „sich seine Gegenwart“ (Z.7f.) nicht verbitten wird.

Im nächsten Abschnitt (Z.8-18) fahren die Beiden mit dem Schlitten Effis am Wasser entlang. In der Ferne kann man den Wald sehen.

Innstetten hat als Landrat eine höher gestellte Position, somit steht er auch über seiner Frau. Diese Position wird dadurch deutlich, dass er mit dem Schlitten weiter vorne fährt. Er „hatte sich inzwischen einen anderen Plan gemacht“ (Z. 14f.) und entschieden, nicht den auf der Hinfahrt genutzten Weg wieder zurück zu nehmen. Er ist der Landrat, er entscheidet und macht Pläne, ohne sich mit Anderen abzusprechen oder sich an seine Frau zu erinnern, die sich ständig vor Spuck fürchtet, somit auch im Wald Angst hast. Der Wald wird mit dem Adjektiv „dunkel“ (Z.10) beschrieben. Zudem ist er nicht nur Wald, sondern „Waldmasse[…]“ (ebd.). Diese Beschreibung lässt den Wald noch dunkler und bedrohlicher erscheinen, so dass Effi alleine beim bloßen Anblick schon Angst bekommen musste.

Im nächsten Abschnitt (Z.18-29) realisiert Effi die Heimfahrt durch den Wald und beginnt sich zu fürchten.

Als Effi realisiert, wo sie nun der Weg herführt „[er]schrak“ (Z.18) sie. Die Angst kommt direkt in ihr hoch. Zuvor „waren Luft und Licht um sie her gewesen“ (ebd.), wovor sie sich nicht fürchten musste. „Luft und Licht“ (ebd.) stehen metaphorisch für Freiheit und Weite. Außerdem stehen sie in Kontrast zum dunklen Wald, der eine gewisse Bedrückung und Einengung mit sich bringt. Die Angst breitet sich richtig in Effi aus, als sie „[e]in Zittern überk[ommt]“ (Z.21). Nun braucht sie Halt, welchen sie sich selbst versucht zu geben, indem sie „die Finger fest ineinander“ (Z.21f.) verschränkt. Sie versucht sich irgendwie abzulenken, da ihr Mann, der ihr eigentlich Halt geben sollte, in einem anderen Schlitten fährt. Als Ablenkung fällt ihr aber nur das Gedicht „die Gottesmauer“ (Z.24) ein, welches sie sogleich zu beten beginnt (vgl. Z.26). Allerdings realisiert sie schnell, dass dieses Gedicht ihr eigentlich auch keine Hilfe ist (vgl. Z.27). „Sie fürchtet sich“ (ebd.) weiterhin und doch ist da irgendetwas Magisches in dieser Situation, was mit dem Nomen „Zauberbann“ (Z.28) zum Ausdruck kommt.

Im nächsten Abschnitt (Z.30-33) kommt es zum Höhepunkt der Schlittenfahrt.

Crampas nähert sich Effi an und flüstert ihr „leis an ihr Ohr“ (Z.30). Das er leise spricht, deutet darauf hin, dass er vermeiden möchte, dass irgendjemand außer Effi seine Worte hört. Da sie nicht direkt reagiert, nimmt er ihre Hand (vgl. Z.31), um ihr zu zeigen, dass sie keine Angst haben muss, da er für sie da ist. Er nimmt in dieser Situation die Rolle Innstettens ein. Mit den „heißen Küssen“ (Z.32) drückt Crampas seine eigentlichen, versteckten Gefühle und sein Verlangen für bzw. nach Effi aus. Effi selbst verspürt aber auch Gefühle für Crampas, weshalb sie einer „Ohnmacht“ (Z.33) nahe ist.

Im letzten Abschnitt (Z.33-41) wird die Ankunft der Schlitten im Dorf beschrieben.

Während der Annäherung Crampas hatte Effi die Augen geschlossen, denn nun öffnete „sie die Augen wieder“ (Z.34). Außerdem hat sie alles Bedrohliche hinter sich in der „dunkeln Waldmasse[…]“ (Z.10) gelassen. Im Dorf mit den Häusern mit „Schneedächern“ (Z. 38) ist es wieder hell und auch andere Menschen können die Schlitten sehen. Der Halt vor dem landrätlichen Haus (vgl. Z.40f.) ermöglicht ihr das Aussteigen aus dem Schlitten, indem immer noch Major Crampas verweilt.

Der Text ist aus der auktorialen Erzählperspektive geschrieben, also der Er-/Sie-Erzählperspektive, da der Erzähler die Gefühle Effis kennt „sie fürchtete sich“ (Z.27).

Im vorliegenden Textauszug werden Effi und Crampas und deren Beziehung zueinander ausführlicher beschrieben als Effis Beziehung zu Innstetten, der aber eigentlich als ihr Ehemann eine engere Beziehung haben sollte.

Die Schlittenfahrt wird im Textauszug an einigen exemplarischen Stellen, also der Situation im Wald, beschrieben. Man muss aber davon ausgehen, dass die Schlittenfahrt längere Zeit andauerte.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Effi während der Schlittenfahrt mehr Geborgenheit von Crampas erfährt als von Innstetten insgesamt. Des Weiteren wird deutlich, dass Effi schnell dazu neigt, zu erschrecken oder Angst zu bekommen. In diesen Situationen gibt Crampas ihr den nötigen Halt, womit er seine Zuneigung ausdrückt.


Vivien

Der Roman „Effie Briest“, von Theodor Fontane, welcher 1896 veröffentlicht wurde und zur Epoche des poetischen Realismus gehört, thematisiert das Streben nach gesellschaftlichem Ansehen.

Der vorliegende Auszug handelt von dem Höhepunkt der Affäre von Effie und Crampas, da diese während einer Schlittenfahrt die Plätze wechseln, um nebeneinander zu sitzen. Währenddessen sitzt Effies Mann im vordersten Schlitten und merkt nicht, dass sich seine Frau und der Major näher kommen. Der Weg führt durch dunkle Wälder, weshalb Effie sich fürchtet und Crampas ihre Hände küsst, da er weiß, dass auch Effie etwas für ihn empfindet. Es kommt zu dieser Situation, da die beiden früher schon gemeinsam ausgeritten sind und während dieser Zeit ein starkes Interesse für den anderen entwickelt haben. Daraus folgt, dass Innstetten misstrauisch Crampas gegenüber wird und Effie vor diesem warnt. Zudem versucht er eine weitere Zweisamkeit der beiden zu verhindern. Doch als er ein paar Jahre später Liebesbriefe von Crampas an Effie findet, fasst er den Entschluss diesen in einem Duell zu töten. Daraufhin lässt er sich von Effie scheiden, da er sein Ansehen nicht verlieren will. Effie wird daraufhin schwer krank, da sie weiß, dass die Affäre mit dem Major ein Fehler war und dass sie ihre Familie zerstört hat. Aufgrund dessen stirbt sie in jungen Jahren, da sie die Schuldgefühle nicht überwinden kann.

Der Text ist in zwei Abschnitte einzuteilen, wobei der Erste von Z.1-29 reicht. In diesem werden durch die Schlittenfahrt und durch verschiedene Naturelemente die Folgen der Affäre verdeutlicht und es wird klar gemacht, dass sich nun die Wege von Effie und Innstetten trennen. Zu Beginn werden auf Grund von Schneemassen de Schlitten getauscht und Crampas möchte sich einen Schlitten mit Effie teilen. Doch diese ist „unschlüssig“(Z.1), ob er neben ihr sitzen soll, da sie weiß, dass er etwas für sie empfindet und dass auch sie ihm nicht wiederstehen kann. Doch sie lässt ihn „neben ihr Platz“(Z.2) nehmen, weil es „unmöglich“(Z.7) für sie ist, sich seiner „Gegenwart zu verbitten“(Z.8). Dies bringt zum Ausdruck, dass Effie mehr für Crampas empfindet, als sie sich selbst zugestehen möchte und dass sie jede Möglichkeit nutzt, um Zeit mit ihm zu verbringen. Effie nimmt an, dass die denselben „Weg“(Z.13) zurück nehmen, wie den, den sie hin genommen haben. Der Weg ist als Metapher zusehen und steht für die Lebenssituation von Effie. Diese nimmt an, dass sich nichts an ihrer Lebenssituation, also an ihrer Ehe mit Innstetten, ändert. Doch dann biegt Innstetten plötzlich ab und entscheidet sich für einen „schmaleren Weg“(Z. 17), den er alleine bestreitet. Dies ist ebenfalls eine Metapher und steht dafür, dass sich die Lebenssituation der beiden doch ändert und es sagt aus, dass Innstetten der ist, der die Beziehung zu Effie beendet und somit alleine durchs Leben gehen wird. Das Adjektiv „schmal“ steht hier für Innstettens Leben alleine ohne Effie, also ohne eine Ehefrau. Als Effie sieht, dass ihr Mann den Weg wechselt erschreckt sie sich, was dafür spricht, dass sie erkennt, dass sie Innstetten durch ihre Affäre verloren hat. Die Beschreibung des Weges dient weiterhin als Metapher für Effies Leben, da diese nun einsieht, dass sie in ihrer Ehe mit Innstetten von „Luft und Licht“(Z. 19) umgeben war. Diese zwei Elemente sind lebensnotwendig und verdeutlichen somit, dass sie in ihrer Ehe alles hatte, was sie zum Leben braucht. Doch jetzt ist Effie von „dunklen Kronen“(Z.20) umgeben. Dies zeigt, dass ihre Zukunft ohne ihren Mann schwer sein wird und obwohl Crampas neben ihr sitzt scheinen diese nicht zu verschwinden. Deshalb hat Effie auch keine Zukunft mit Crampas. Sie erkennt dies und muss sich selbst „Halt“(Z.22) geben, weil sie weiß, dass sie alleine ist. Deshalb erinnert sie sich an das Gedicht die „Gottesmauer“(Z.24) über das sie mit Crampas gesprochen hatte und sie betet es mehrmals. In dem Gedicht geht es um eine Frau, die alleine ist und Gott bittet eine Schutzmauer um sie herum zu bauen, doch Effie merkt, dass die Worte die sie betet „tote Worte“(Z.27) sind. Dies ist eine Personifikation und bedeutet, dass die Worte die sie betet nicht wahr werden und somit erkennt sie, dass sie völlig alleine ist. Am Ende des ersten Abschnitts fühlt sich Effie wie in einem „Zauberbann“(Z.28) aus dem sie nicht raus möchte. Diese Metapher bedeutet, dass Effie die Realität nicht erkennen will, weil sie sich kein Leben alleine vorstellen kann.

Der zweite Abschnitt handelt von Effie und Crampas und reicht von Z.30-41. Crampas erkennt, dass sie sich fürchtet und überdeckt ihre Hand mit „heißen Küssen“(Z.32f.). Dies hat aber keine beruhigende Wirkung auf sie, da sie sich fühlt, „als wandele sich eine Ohnmacht an“(Z.33). Dies bedeutet, dass sie in Crampas Nähe keine Kontrolle hat, da sie sich den Küssen nicht entziehen will, obwohl sie weiß, dass es falsch ist. Kurze Zeit später sind sie aus dem Wald raus und sie befinden sich vor dem „landrätlichen Hause“(Z.41). Das bedeutet, dass sie ab nun wieder in der Realität leben muss und die Folgen ihrer Affäre durchstehen muss.

Der Text ist aus der Sicht des auktorialen Erzählers geschrieben, damit der Leser die Gefühle von Effie besser nachvollziehen und sich so in sie hineinversetzen kann, was eine gewisse Nähe zischen Leser und der Protagnisten hervorruft. Zudem besteht die Figurenkonstellation aus Effie, Crampas und Innstetten, wobei es in dem Textauszug aber nur zu einem Kontakt, Gespräch zischen Effie und Crampas kommt. Diese ist sich bewusst, dass sie schwach in Crampas Nähe wird, weswegen sie diese eigentlich meiden möchte, es aber wegen ihrer starken Gefühle nicht kann. Crampas verhält sich in ihrer Gegenwart sehr dominant, da er weiß, was sie für ihn empfindet. Innstetten bekommt davon fast nichts mit, da er vorreitet und später sogar einen anderen Weg nach Hause wählt, als Effie und der Major.

Schlussendlich kann man sagen, dass die Fahrt der Wendepunkt ihres Lebens ist und zur selben Zeit der Höhepunkt der Affäre von ihr und Crampas. Sie erkennt, dass ihre Affäre schwerwiegende Folgen auf ihre Ehe und auf ihr Ansehen hat und fürchtet sich vor der Zukunft, weil sie weiß, dass sie alleine sein wird. Um dies zu verdeutlichen wurden sehr viele Metaphern benutzt, sodass der Leser den Wendepunkt anhand des sich veränderten Weges versteht.

Linda Göser

Der vorliegende Auszug ist aus dem neunzehnten Kapitel des Romans Effi Briest, welcher von Theodor Fontane geschrieben und 1895 veröffentlicht wurde und welcher eine vorbestimmte Ehe thematisiert.

Der Textauszug handelt von einer Schlittenfahrt, bei der sich Effi und Major Crampas annähern.

Zu Beginn des Romans werden Effi Briest und Landrat Instetten verlobt, woraufhin sie heiraten, nach Kessin ziehen und gemeinsam eine Tochter namens Annie bekommen.

Effi ist im Gegensatz zu ihrem Mann noch sehr jung und fühlt sich einsam in Kessin, da sie kaum jemanden kennt und Instetten beruflich viel unterwegs ist.

Daher kommt es dazu, dass Effi eine heimliche Affäre mit dem Major Crampas anfängt, was in dieser Textstelle des 19.Kapitels verdeutlicht wird.

Nach der Textstelle ziehen Instetten und Effi nach Berlin, da Instetten dort neue berufliche Wege einschlägt.

Effi wird krank und besucht mehrere Jahre eine Kur.

Nach ungefähr sechs Jahren erfährt Instetten zufällig von der vergangenen Affäre zwischen Effi und Crampas, woraufhin er Crampas in einem Duell umbringt und Effi ausziehen muss.

Diese leidet an einer Nervenkrankheit und zieht aus diesem Grund zurück zu ihren Eltern nach Hohen-Cremmen, wo sie schließlich sehr jung an ihrem Nervenleiden stirbt.

Der Textauszug ist also dazu da, um die Affäre zwischen Effi und Crampas zu verdeutlichen.

Die beiden nähern sich einander an wodurch dem Leser klar wird, dass die beiden mehr als nur Bekannte sind. Im ersten Sinnabschnitt (Z.1-14) setzt sich Crampas auf den Platz im Schlitten links neben Effi. Diese ist erst „unschlüssig“(Z.1) aber rückt dann „rasch“(Z.1) zur Seite um Crampas Platz zu machen.

Dieser Gegensatz zeigt ihre Unsicherheit zu Beginn, da sie nicht richtig weiß wie sie sich Crampas gegenüber verhalten soll. Dies wird auch aus der Sicht Effis erzählt, sodass der Leser die Gefühle und Effis Empfinden nachvollziehen kann. Crampas wird dabei metaphorisch als „Frauenkenner“(Z.5) beschrieben, da er erkennt, dass es für Effi unmöglich ist „seine Gegenwart zu verbitten“(Z.8), was bedeutet dass Effi möchte das er bei ihr ist und es ihm nicht verbieten kann oder möchte.

Außerdem ist es für Effi „nach Lage der Sache, das einzig Richtige“(Z.7f.), da sie sonst allein im Schlitten gewesen wäre und sich gefürchtet hätte und sie zudem gern in der Gesellschaft Instettens ist und ihn mag.

Im zweiten Abschnitt (Z.10-29) trennen sich die Wege der Schlitten. Effi glaubt zu Beginn, sie würden den gleichen Weg fahren, über den sie auch schon in „früher Nachmittagsstunde gekommen“(Z.14) waren, doch Instetten hatte sich bereits „einen anderen Plan gemacht“(Z.15) und biegt in einen schmaleren Pfad ab.

Diese Trennung der Schlitten bedeutet eine Trennung und einen Gegensatz zwischen Effi und Instetten, nicht nur auf ihrem Weg nach Hause sondern auch im Bezug auf ihr Leben, denn Effi distanziert sich durch Crampas von Instetten und hintergeht ihn. Durch die Trennung der Schlitten „schreckt [Effi] zusammen“(Z.18) da sich die „dunklen Kronen“(Z.20) der Bäume über sie wölben und sie Angst bekommt. Sie ist nicht mehr von „Luft und Licht“(Z.19) umgeben, was in einer Alliteration Freiheit symbolisieren soll.

Daraufhin überkommt sie ein „Zittern“(Z.21), sie verhackt ihr Finger fest ineinander um „sich einen Halt zu geben“(Z.22) und wird von Bildern eines Gedichtes verjagt in der „Gott eine Mauer ums sie her bauen möge“(Z.25), was ihre Angst verdeutlicht, da eine Mauer ihr Schutz bieten würde. Sie spricht das Gedicht „zwei, drei Male“(Z.26), und befindet sich in einer Art „Zauberbann“(Z.28) aus dem sie „nicht heraus“(Z.28f.) will, da er sie von ihrer Angst ablenkt.

Da hört Effi Crampas ihren Namen mit zitternder Stimme „leis an ihr Ohr“(Z.50), er „n[immt] ihre Hand und löst ihre Finger“(Z.31) sodass er ihre Hände „mit heißen Küssen“(Z.32) überdecken kann, wodurch es Effi ist, „als wandle sie eine Ohnmacht an“(Z.33). Crampas und Effi nähern sich also auch körperlich an.

Crampas merkt, dass Effi Angst hat und versucht sie zu beruhigen, jedoch ist Effi davon überrascht und kann ihre Gefühle gegenüber nicht ganz einordnen, weshalb ihr schwindelig wird, da sie die Nähe Crampas nicht gewohnt ist. Effi fühlt sich schwach und sie kann sich selber und ihre Gefühle für einen Moment lang nicht kontrollieren.

Auch das wird aus Effis Sicht erzählt, da ihre Gefühle dadurch besser ausgedrückt und vom Leser besser verstanden werden können. Das hält aber nur solange an, bis sie ihre „Augen wieder öffnet“(Z.34) und bemerkt, dass sie bereits „aus dem Walde heraus“(Z.43f.) waren und wieder hinter den anderen Schlitten sind, bevor sie „vor dem landrätlichen Hause“(Z.41) halten.

Zusammenfassend wird am Ende des 19.Kapitels die Annäherung zwischen Effi und Major Crampas deutlich. Einige Stellen werden aus ihrer Perspektive etwas genauer erläutert, sodass vor allem ihre Gefühle und ihre anfängliche Unsicherheit sowie ihr späterer Kontrollverlust und ihre Angst deutlich dargestellt werden.


Simon Titz

Der Roman „Effi Briest“ wurde von Theodor Fontane verfasst und 1985 während der Epoche des Bürgerlichen Realismus veröffentlicht. Der Roman thematisiert vom Gesellschaftszwang und dem Zwang, sein eigenes Ansehen in der Gesellschaft zu wahren. Die Hauptfigur des Romans heißt Effi Briest und ist ein noch junges Mädchen. Zu Beginn des Romans heiratet sie Baron von Innstetten, den ehemaligen Liebhaber ihrer Mutter. Zusammen mit ihm zieht sie nach Kessin, weg von ihrem Heimatort Hohen-Cremmen. Effi findet sich dort nur teilweise gut ein und als ihr Mann, der Landrat der Region ist, über Nacht nicht nach Hause kommen kann, bildet sie sich Gespenster in Form eines Chinesen ein, der über ihren Dachboden wandelt. Innstetten verschwendet keinen Gedanken an seine Frau, als er zurückkehrt, und glaubt ihr die Erzählung des Spukes nicht. Aufgrund der häufigen Reisen ihres Mannes lässt sich Effi zu regelmäßigen Treffen mit Major Crampas ein, von Ausritten zu Pferd bis hin zu der gemeinsamen Schlittenfahrt, die in der Textstelle beschrieben wird.

In Anschluss an die aufgezeigte Textstelle weiß Effi nicht, wie sie ihre Affäre zu Crampas geheim halten soll. Derweil hat sich die Karriere ihres Mannes so weit entwickelt, dass er zusammen mit Effi nach Berlin ziehen möchte, um dort ein höher gestelltes Amt auszuführen. So kommt es, dass auch die Beziehung Effis zu Crampas keinen längeren Bestand mehr hat. Sechs Jahre später, als Effi und Innstetten bereits in Berlin leben, findet Innstetten die Liebesbriefe, die Crampas früher an Effi geschrieben hat. Um sein gesellschaftliches Ansehen zu wahren, fordert er ihn zu einem Duell heraus, und gewinnt, während Crampas stirbt. Damit er nicht seinen Job aufgrund seines gesellschaftlichen Gesichtsverlustes aufgeben muss, verstößt er Effi, die damit den alleinigen Gesellschaftlichen Schaden tragen muss, und zu ihren Eltern zurückkehren will, die sie zunächst ebenfalls abweist und sie erst nach ihrer folgenden Erkrankung versorgt, bevor sie in jungen Jahren stirbt und im Rondell ihres Elternhauses begraben wird.

Die Textstelle thematisiert den Einstieg in die Affäre zwischen Crampas und Effi. Zunächst zeigt sich Effi „unschlüssig“ (Z.1), als Crampas sich neben sie setzen möchte. Sie weiß schließlich nicht, wie sie sich gegenüber einem Mann verhalten soll, der sie anscheinend ja auch verehrt, obwohl sie und auch Crampas beide verheiratet sind. Sie rückt aber nach einem „Augenblick“ (Z.1) des Überlegens „rasch“ an den Rand, um ihm Palt zu machen. Allein diese Handlung zeigt, dass Effi allein von der Anwesenheit Crampas‘ grundlegend nicht abgeneigt ist. Crampas könnte das vorausgegangene Zögern schließlich auch als Abweisung interpretieren, aber da er im folgendem als „Frauenkenner“ (Z.5) beschrieben wird, stellt der Auto für den Leser klar, dass er dieses Zögern nicht als Abweisung interpretiert. Daraufhin wird die Tatsache beschrieben, das sie an der Schlittenfahrt teilnehmen und sich bereits auf dem Rückweg befinden, da sie den Weg zurückfahren, den sie bereits zu „früher Nachmittagsstunde“ (Z.13) einmal gefahren waren. Sie sind mit mehreren Schlitten unterwegs, und teilen sich auf, nachdem sie die „Bohlenbrücke“ (Z. 16) passiert haben. Innstetten wählt den Weg durch den Wald anstatt den „Außenweg“ (Z.17). Diese Textstelle lässt sich metaphorisch sehr gut einordnen. Innstetten entfernt sich von den anderen Schlitten genau wie von Effi und Crampas, in dem er einen anderen Weg als sie einschlägt. Die Textstelle macht des Weiteren auf das besondere Verhältnis von Effi zu Crampas aufmerksam, da nur er ihre aufkommende Angst, die sie während der Schlittenfahrt bekommt, erkennt und ihr hilft, aus der folgenden Starre wieder herauszukommen (vgl. Z. 20 ff.). Innstetten geht auf Effis Angst zuvor überhaupt nicht ein, als er von seiner Geschäftsreise zurückkehrt. Fontane macht so deutlich, dass Effi ein anderes Verhältnis zu Crampas als zu ihrem Mann hat, der nicht auf sie eingeht und sich nicht um ihn kümmert. Damit wird auch schon eine zentrale Aussage der Textstelle angesprochen: Crampas wird in einem anderen Licht als Effi dargestellt und so wird dem Leser deutlich gemacht, dass Crampas sich in einem differenzierten Verhältnis zu Effi als Innstetten befindet. Die sich anbahnende Liebschaft wird unter anderem noch dadurch untermauert, dass Crampas Effi mit „heißen Küssen“ (Z.32 f.) überdeckt, verstärkt dieses aufgezeigte Bild von Crampas ein weiteres Mal.

Zusammenfassend lässt sich folgendes Fazit zur Textstelle ziehen: Aufgrund der aufgezeigten Metaphorik der verschiedenen eingeschlagenen Wege und die Darstellung von Crampas lässt sich klar der weitere Verlauf des Romans begründen. Schließlich beginnen der Major und Effi daraufhin eine Affäre, gerade aus dem Grund, dass sich Innstetten nicht um seine Frau kümmert, so wie Crampas es tut.


Annika Borgelt

Der Roman "Effi Briest" von Theodor Fontane wurde 1896 in der Epoche des Bürgerlichen Realismus thematisiert Ehebruch und gesellschaftlichen Druck im 19. Jahrhunerts. Nachdem Effi Briest und der Baron von Innstetten von ihrer Hochzeitsreise zurückkehren und nach Kessin ziehen, leidet sie unter einer peinigenden Angst vor dem Spuk im Hause. Innstetten zeigt sich in diesem Punkt eher verständnis los und begeht sich im weiterem Verluaf häufig auf Geschäftsreisen. So kommt es dazu, dass Effi sich langweilt. Nachdem Crampas in Kessin eintrifft lindert sich die Langeweile Effis. 9 MOnate nach der Hochzeit mit Innstetten komt ihre Tochter Annie zur Welt. Innstetten und Major Crampas unternehmen gemeinsame Ausritte, an denen sich später auch Effi beteiligt. Als Innstetten durch seine Pflichten verhindert ist, reiten Effi und Crampas zusammen mit dem Kutscher aus, dort kommt es zu Annäherugsveruchen von Crampas. Daraufhon zieht sich Effi zurück und sieht Crampas erst im Dezember bei der Aufführung eines Dramas wieder. Zu Weihnachten folgen Effi und der Baron einer Einladung des Oberförsters Uvgala, zu der auch Crampas erscheint. Als auf der Rückfahrt, welche dieser Ausschnitt thematiesiert, der Weg wegen einer unpassierbaren Stelle durch einen dunklen Wald führt, nutzt Crampas die Gelegenheit und bedeckt Effis Hand mit Küssen. Im weiteren Verlauf des Romans kommt es zu einer Affaire zwischen den beiden, welche Effi aufgrund des Umzugs nach Berlin unwiederruflich abbricht. Der Baron erfährt von dieser Affaire und fordert den Baron zu einem Duell auf. Der Baron gewinnt dieses und trennt sich von Effi welche augrund der Affaire ihr gesellschafftlichens Ansehen, worauf sie psychisch krank wird und stirbt.

Die Szene der Rückfahrt lässt sich in vier Abschnitte gliedern. Der erste Abschnitt (Z.1-3) verdeutlicht Effis Unbehagen über die Situation mit Cramaps eine Kutsche zu teilen, sie fühlt sich zunächst Unwohl "rückte dann aber rasch von der einen Seite nach der anderen hinüber (...) " (Z. 1f.). Diese Unruhe verdeutlicht Effis Unklarheit über ihre Gefühle. Der Zweite Abschnitt (Z. 4-29) beschreibt die Umwelt und deren Einfluss auf die Atmosphäre zwischen Crampas und Effi. Der Schlitten von Innstetten und der von Crampas und Effi fahren nach ein paar Metern in unteschiedliche Richtungen, diese Metapher lässt sich auf Effis Ehe mit Innstetten schließen, welche sich immer weiter auseinander leben. Der dunkle Wald lässt Effi zusammenschrecken (vgl. Z.18f.). "(d)ie dunklen Kronen" verdeutlicht die imposante und eindrucksvolle Atmosphäre, welche Effi Angst einflößt. Effi fühlt sich Unwohl und schränkt die Finger ineinander, diese Geste verdeutlicht Effis Unwohlsein, wenn Crampas in der Nähe ist. Der dritte Abschnitt thematisiert Crampas Annäherungsversuche an Effi. Crampas fängt an Effis Hand zu Küssen, womit er Effi deutlich macht, was er von ihr möchte und welche Gefühle er für sie hat. Da Effi ihre Hände noch immer geschlossen hält, verdeutlicht dies ihr anhaltendes Unwohlsein, da sie jedoch nichts gegen diese Geste unternimmt, schließt dies auf keine Abneigung Crapmas gegenüber. Ihre folgliche Ohnmacht (vgl. Z.33) verdeutlicht ihre Reaktion auf seine Küsse. Sie ist von diesen Berührungen überwältigt und hat keine Kontrolle über ihr handeln. Sie verliert Raum und Zeitgefühl weswegen sie erst wieder die Augen öffnet nachdem sie wieder aus dem Wald hinaus sind. Dieser Verlust ihrer Sinne verdeutlicht Effis Gefühle Crampas gegenüber. Da sie jedoch keine Gesten Crampas gegenüber zeigt, schließt dies auf ein schlechtes Gewissen oder auf ein Unwissen über ihre Gefühle Crapmas gegenüber, zudem ist ihr ihr Ansehen sehr wichtig weswegen sie zögert. Der letzte Abschnitt schließt die Szene und die angespannte Situation ist vorerst zuende.

Zusammenfassend kann man sagen, dass dieser Ausschnitt die angespannte Situation zwischen Effi und Crampas beschreibt, welche sich immer mehr zuspitzt. Zudem wird Effis Unklarheit über ihre Gefühle verdeutlicht, welche als Metapher mit dem Weg am Ende aufklart.

Linus

Der vorliegende Textauszug (Seite: 136.), aus dem Roman Effi Briest, welcher 1894 von Theodor Fontane veröffentlicht wurde, handelt von Effi und Crampas, welche sich zusammen im Schlitten näher kommen während Crampas versucht Effi zu verführen und Effi die Kontrolle über sich verliert.


Theodor Fontane schreibt zu Beginn, dass Effi bereits anfangs „unschlüssig“ (Z.1) ist, was man auch an ihren nervösen bewegen erkenn kann, bis Crampas sich zu ihr setzt (vgl. Z. 1ff.). Hier erkennt man bereits zu Beginn Effis Nervosität vor allem auch in Gegenwart von Crampas. Fontane beschreibt Cramaps mit dem Nomen „Frauenkenner“ (Z.5), welcher die Situation gut einschätzen kann und weiß, dass es für Effi unmöglich war, Crampas „Gegenwart zu verbittern“(Z.7f.). Die Rückfahrt verläuft zunächst wie „im Fluge“ (Z. 8), was eine Metapher für die hohe Geschwindigkeit des Schlittens oder aber für die Zeit, die gemeinsam schneller zu vergehen scheint, stehen kann. Aber am anderen Ufer ragen sich „dunkle Waldmassen“(Z.10) auf wobei, dass Adjektiv „dunkel“ (ebd.), als auch das Nomen „Masse“ (ebd.) sorgen für eine bedrückende Atmosphäre. Diese und die Tatsache, dass Innstetten, der im vordersten Schlitten sitzt, die Route durch diesen Wald wählt und somit auch die übrigen Schlitten durch diesen führt (vgl. Z.10 ff.), beunruhigen Effi zutiefst. Dadurch, dass Innstetten einen anderen Weg wählt (vgl. Z.16f.) kommt sein Egoismus zum Vorschein und das er sich nicht sehr um seine Frau sorgt. Dieses Ereignis hat Fontane gewählt, da es zudem eine Metapher für die, sich trennende Beziehung von Effi und Innstetten steht und der Beginn der Affäre von Effi und Crampas, welche gemeinsam durch einen engen Waldweg fuhren. Man merkt, das Effi sehr schreckhaft ist, da sie sich erschreckt, als „die dunklen Kronen“ (Z.20) sich über sie wölben. Dies sorgt zunächst für eine angsteinflößende aber auch romantische Atmosphäre. Effi „schob die Finger fest ineinander “(Z. 21f.), was sich als Reaktion ihrer Angst deuten lässt. Im Kontrast zum dunklen beengenden Wald stehen „Luft und Licht“ (Z. 19), welche Effi zuvor umgeben haben und für Freiheit und Leben stehen. Daraufhin versucht Effi sich abzulenken, indem sie das Gedicht „die Gottesmauer“(Z.24) betet, da sie sich sehr hilflos und verzweifelt fühlt und das der einzige Ausweg scheint ihr Mut zu machen. Die darauf folgende Personifikation, das Effi fühlt, das ihr beten „tote Worte“(Z.27) waren verdeutlicht, das Effi sich nicht weiß zu helfen und nichts, ihre mental eingeschüchterte Lage lindern kann. Dann benutzt Fontane das Nomen „Zauberbann“(Z. 28) um Effis Lage zu beschreiben, welche also nicht nur schlecht zu sein scheint, das sie etwas Magisches und unerklärliches hat, was Effi veranlasst nicht aus dieser vorerst misslichen Situation entkommen zu wollen. Außerdem zeigt dies, dass sie irgendetwas fest hält und sie in einem Bann mit Crampas ist (vgl. Z. 27). Crampas fängt an diese Situation für sich zu nutzen und versucht Effi zu verführen, das Verb „leis[e]“ (Z. 30) zeigt dabei seine Absichten, da er ihr leise ins Ohr ihren Namen flüstert. Effi erleidet dabei einem absoluten Kontrollverlust, was man an dem Nomen „Ohnmacht“ (Z.33) erkennt, sie weiß nicht, was gerade passiert und kann damit nicht umgehen. Crampas „überdeckte[Effis Hand] mit heißen Küssen“ (Z. 32) um Effi mit seinem Charme zu verführen aber auch um ihre Angst zu nehmen. Während der Annäherung Crampas hatte Effi die Augen geschlossen, denn nun öffnete „sie die Augen wieder“ (Z.34). Es ist wieder hell und die brisante Situation ist vorbei, da sie aus dem Wald heraus sind (vgl., Z. 34). Zudem befinden sie sich nun wieder in Gesellschaft (vgl. Z.36 ff.)


Zusammenfassend kann man sagen, das Effi sich mit Crampas in einer sehr hilflosen Situation befindet, welche Crampas ausnutzt und für Effi da ist, die sehr ängstlich ist, da sie die Kontrolle verloren hat. Zudem ist die Stelle des Romans der Wendepunkt in Effis Leben und der Start ihrer Affäre mit Crampas, was Fontane auch sehr gut durch die metaphorische Wegtrennung zum Ausdruck bringt.


Lara

Der Textauszug aus dem Roman „Effi Briest“ wurde von Theodor Fontane verfasst und im Jahr 1895, während der Epoche des Realismus, veröffentlicht. Während dieser Epoche unterschied man den französischen Realismus von dem bürgerlichen Realismus, welcher hier gemeint ist. Diese Epoche war zudem dadurch geprägt, dass die Bewegung des Vormärzes dazu führte, dass die Zensur gelockert wurde, jedoch die Forderungen nach Einheit und politischer Freiheit unerfüllt blieben. Der Roman thematisiert einerseits das Streben nach Ansehen in der Gesellschaft, sowie andererseits die weitreichenden Folgen einer frühen Zwangsheirat.

In diesem Textauszug geht es um den Höhepunkt der Affäre zwischen Effi und Crampas. Auf der Rückfahrt nach Kessin mit den Schlitten durch den Wald fürchtet sich Effi. Innstetten, ihr Mann, sitzt in einem anderen Schlitten und somit nutzt Crampas die Gelegenheit und küsst Effi auf die Hand.

Mit 17 Jahren wird Effi mit Innstetten, dem ehemaligen Verehrer ihrer Mutter verheiratet, sie ziehen gemeinsam nach Kessin und bekommen eine Tochter. Crampas kommt zu Besuch und sie machen alle zusammen einige Ausritte, doch aufgrund seiner Arbeit muss Innstetten viel verreisen, weshalb Crampas und Effi sich näher kommen können und sich eine Affäre entwickelt. Es folgt die zu analysierende Textstelle, woraus letztendlich resultiert, dass Effi und Innstetten aufgrund seiner Arbeit nach Berlin ziehen und Effi froh ist, Crampas nicht mehr wieder sehen zu müssen. Effi wird krank und fährt in Kur. Währenddessen findet Innstetten versehentlich alte Briefe von vor 6 Jahren von Effi und Crampas, wodurch die Affäre auffliegt. Innstetten trennt sich von Effi und reist zurück nach Kessin, wo er Crampas während eines Duells umbringt. Effi sucht sich eine kleine Wohnung in Berlin, als sie jedoch wieder schwer krank wird, zieht sie zurück zu ihren Eltern nach Hohen-Cremmen, wo sie kurz danach mit ungefähr 30 Jahren stirbt.

Der Textausschnitt wird in zwei Sinnabschnitte unterteilt. Der erste Sinnabschnitt geht von Zeile 1 bis zu Zeile 29 und thematisiert den Beginn der Rückfahrt nach Kessin mit den Schlitten. Unmittelbar vor dieser Textstelle muss Innstetten in einen anderen Schlitten umsteigen, aber Crampas möchte Effi nicht alleine fahren lassen und möchte sich mit ihr in einen Schlitten setzen. Zu Beginn dieses Textauszuges wirkt Effi „unschlüssig“ (Z. 1), da sie sich im klaren darüber ist, dass Crampas starkes Interesse an ihr hat. Trotzdem entscheidet sie sich bewusst dazu, einen Platz weiter zu rücken, damit Crampas „links neben ihr“ (Z. 3) sitzen kann. Crampas hätte dieses Verhalten falsch verstehen können, jedoch bemerkt er als „Frauenkenner“ (Z. 5) recht schnell, dass Effi nur „das einzig Richtige“ (Z. 7) tut. Schließlich wird jedoch auch deutlich, dass es auch für Effi „unmöglich“ (Z. 7) ist, sich Crampas‘ „Gegenwart zu verbitten“ (Z. 8), was darauf hindeutet, dass sich Effi auch zu Crampas hingezogen fühlt und sie mehr für ihn empfindet, als ihr bisher bewusst war. Die Fahrt beginnt und die Umgebung wird als „dunk[el]“ (Z. 10) und ein wenig angsteinflößend beschrieben. Diese Adjektive beschreiben gleichzeitig die Gefühle und Gedanken von Effi, da sie sich in einer beunruhigenden Situation befindet. Auch das Nomen „Waldmasse[…]“ (Z. 10) ist negativ konnotiert und bekräftigt diese bedrückende Stimmung noch einmal. Effi geht davon aus, dass sie genau „den Weg“ (Z. 13) zurück nehmen werden, den sie „in früher Nachmittagsstunde“ (ZZ. 13 f.) bereits gefahren waren und dadurch fühlt sie sich ein bisschen sicherer, da sie diesen Weg bereits kennt. Der „Weg“ (Z. 13) ist aber gleichzeitig auch eine Metapher für das Leben von Effi. Sie hofft, ihr Leben wie bisher weiterleben zu können und weiterhin denselben „Weg“ (ebd.) mit Innstetten zu gehen. Dadurch, dass Innstetten einen „anderen Plan“ (Z. 15) hat, und zwar einen „schmaleren Weg“ (Z. 17) durch die „dichte Waldmasse“ (Z. 18) zu fahren, ist Effi sehr erschrocken. Auch im übertragenen Sinne bedeutet das, dass Innstetten nicht mehr denselben „Weg“ (ebd.) geht wie Effi und sich immer mehr von ihr distanziert. Zuvor standen Effi „Luft und Licht“ (Z. 19) zur Verfügung, die lebensnotwendig für sie sind, doch jetzt wölben sich die „dunklen Kronen“ (Z. 20) über sie. Durch die Alliteration „Luft und Licht“ (ebd.) wird eine fröhliche, heitere und lebendige Stimmung und Umgebung beschrieben, im Gegensatz dazu stehen jedoch die „dunklen Kronen“ (ebd.), da diese wieder eine bedrückende und beängstigende Stimmung ausdrücken. Effi hat Angst, nun auf sich alleine gestellt zu sein, da Innstetten alleine einen „schmaleren Weg“ (ebd.) eingeschlagen hatte, sie nun mit Crampas alleine in einem Schlitten unterwegs ist und sich mit jedem Meter weiter von Innstetten entfernt. Diese Angst möchte Effi nicht zugeben, jedoch sieht man es an ihrem „Zittern“ (Z. 21). In ihren „Gedanken“ (Z. 22) hat sie schon die schlimmsten „Bilder“ (Z. 22) vor Augen, unter anderem das „Mütterchen“ (Z. 23) aus dem Gedicht „die ‚Gottesmauer‘“ (Z. 24). Mit diesem „Mütterchen“ (ebd.) vergleicht sie sich schließlich selbst, da sie genau so „betet[…]“ (Z. 25) und Gott anfleht, eine „Mauer um sie her“ (Z. 25) zu bauen und sie somit zu beschützen. Sie betet dieses Gedicht „[z]wei, drei Male“ (Z. 26), merkt jedoch dann schnell, dass nur „tote Worte“ (Z. 27) aus ihrem Mund kommen, was bedeutet, dass ihre Wünsche und Bitten nicht wahr werden. Sie ist in einer Art „Zauberbann“ (Z. 28) gefangen, möchte aber auch nicht aus diesem „heraus“ (Z. 29), da sie sich dort sicher und geborgen fühlt und ihre Angst unter Kontrolle hat. Effi wirkt die ganze Zeit über so, als wäre sie leicht geisteskrank.

Der zweite Sinnabschnitt geht von Zeile 30 bis zu Zeile 41. Auch Crampas scheint nervös zu sein und sich in einer ungewohnten Situation zu befinden, da auch seine Stimme „zittert[…]“ (Z. 31), als er Effi mit ihrem Namen anspricht. Das starke Interesse von Crampas an Effi wird nun besonders deutlich, da er die Situation sofort ausnutzt, wenn Innstetten nicht da ist und er mit Effi alleine in dem Schlitten sitzt. Er nimmt Effis „Hand“ (Z. 31) und „überdeckt[…] sie mit heißen Küssen“ (ZZ. 32 f.), um ihr somit seine Gefühle mitzuteilen. Effi fühlt sich, als sei sie in einer „Ohnmacht“ (Z. 33), denn wenn man ohnmächtig ist, kann man nicht mehr klar denken und erleidet einen Kontrollverlust. Effi kann also nichts dagegen tun, da sie die Kontrolle über ihren eigenen Körper verloren hat. Sie lässt also alles über sich ergehen und öffnet „die Augen“ (Z. 34) erst wieder, als sie aus dem „Walde heraus“ (ZZ. 34 f.) sind. In Effi kommt wieder ein wenig Hoffnung und Erleichterung auf, da sie das „Geläut der vorauseilenden Schlitten“ (ZZ. 35 f.) bereits wieder hören kann. Aber erst als sie die „kleinen Häuser mit ihren Schneedächern“ (Z. 38) und das „landrätliche[…] Haus[…]“ (Z. 41) erkennt, kann Effi richtig aufatmen, da sie sich wieder zu Hause und geborgen fühlt und weiß, dass die ganze Geschichte mit Crampas nun ein Ende hat.

In der Textstelle werden die Gegebenheiten von dem personalen Er-/ Sie- Erzähler erzählt, der die Gefühle und Gedanken von Effi kennt. Zudem liegt hier die Zeitraffung vor, da die reale Zeit, also die Fahrt durch den Wald, deutlich länger gedauert haben wird, als die Zeit, die man für das Lesen dieser Textstelle einplanen muss.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Affäre zwischen Effi und Crampas in dieser Textstelle zu ihrem Höhepunkt kommt. Mithilfe einiger veranschaulichender Adjektive und aufgrund des personalen Er- /Sie- Erzählers werden die Gefühle und Gedanken von Effi, sowie die Umgebung genau beschrieben und gut veranschaulicht. Es wird zudem deutlich, dass Crampas Effi auf dieser Schlittenfahrt mehr Zuneigung schenkt und mehr Interesse an ihr zeigt, als Innsteten es während der gesamten Ehe gemacht hat.