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Zusammenfassend wird deutlich, dass die Mutter bereits eine Vorahnung auf das Nachfolgende hat, während der Vater immer noch seine glückliche Effi sieht. Dies wird durch Aussagen und Redewendungen der Beiden deutlich.
 
Zusammenfassend wird deutlich, dass die Mutter bereits eine Vorahnung auf das Nachfolgende hat, während der Vater immer noch seine glückliche Effi sieht. Dies wird durch Aussagen und Redewendungen der Beiden deutlich.
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== Fabian ==
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Der Roman „Effi Briest“ ist von Theodor Fontane 1895 in der Epoche des Poetischen Realismus veröffentlicht worden und thematisiert die Bedeutung des Ansehens in der Gesellschaft im 19. Jahrhundert.
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Inhaltlich geht es in der vorliegenden Textstelle um einen Dialog zwischen Herrn und Frau von Briest, die sich darüber unterhalten wie Effi sich verhält und die Frage stellen, ob Effi glücklich sei.
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Dieser Dialog kommt zustande, weil ihre Tochter Effi, welche von ihren Eltern als 17-jähriges Mädchen bereits mit einem früheren Liebhaber von Frau von Briest, Landrat Innstetten, verheiratet worden ist, nun nach einer gemeinsamen Reise mit Innstetten noch eine Woche bei ihren Eltern geblieben ist, während Innstetten bereits zurück nach Berlin gereist ist. Auch die Tochter Annie ist gemeinsam mit Effi in Hohen-Cremmen geblieben. Zu diesem Zeitpunkt weiß allerdings noch niemand von der Affäre, die Effi mit Major Crampas eingegangen ist.
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In der Textstelle kommt die Sorge des Vaters zum Ausdruck, dass Effi nicht glücklich sei und keine Liebe empfinde zum Ausdruck, was sich im weiteren Verlauf des Dramas bestätigt, da die Affäre der beiden aufgedeckt wird, welche auch nur zustande gekommen ist, weil Effi in der Ehe unglücklich ist, da Innstetten aufgrund seines Berufs im Ministerium wenig Zeit für Effi hat, welche sich oft einsam fühlt und keine Zuneigung von Innstetten erfährt. Als die Affäre von Innstetten aufgedeckt wird, informiert er die Eltern, was zur Folge hat, dass Effi sowohl von Innstetten, der Effi immer noch liebt, sie aber verstoßen muss um sein Ansehen nicht zu gefährden, als auch von ihren Eltern abgelehnt wird. Außerdem tötet Innstetten Crampas im Verlauf eines Duells. So zieht Effi mit der ehemalig gemeinsamen Haushälterin Roswitha in eine Wohnung in Berlin, wo Annie sie lediglich einmal besuchen kommt, aber so erzogen wurde, dass sie sich Effi gegenüber sehr distanziert verhält. Das alles belastet Effi so sehr, dass sie krank wird, sodass Effi wieder zu ihren Eltern zieht. Dort scheint sich ihr Gesundheitszustand zwar zu bessern, aber sie stirbt dennoch in jungen Jahren und wird unter dem Rondell im Garten der Eltern begraben.
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Die Textstelle beginnt durch die Rückfrage des Vaters an seine Frau, wie sie Effi fände (vgl. Z.4), welche zu Beginn schon mögliche Sorgen des Vaters zum Ausdruck bringt.
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Frau von Briest antwortet allerdings, dass Effi so sei „wie immer“ (Z. 5), was entweder zeigt, dass sie sich keine Sorgen macht oder nicht über das Thema sprechen möchte. Sie ist froh eine so „liebenswürdige“ (Z. 6), „dankbar[e]“ (ebd.) und „glücklich[e]“ (Z.7) Tochter zu haben. Dass Effi glücklich sei, wieder „unter [ihrem] Dach zu sein“ (Z. 7 f.), zeigt, dass Effi sehr an ihrer Heimat und dem Elternhaus hängt, weil sie eben noch sehr jung ist und die Nähe zu ihren Eltern immer noch zu brauchen scheint. Unter ihrem Dach sein (vgl. ebd.) ist eine Metapher beziehungsweise ein pars pro toto, welches für das Elternhaus und somit die Nähe und den Schutz der Eltern steht.
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Herrn von Briest ist sie noch zu sehr kindlich (vgl. Z. 9), weil sie sich verhalte „als wäre dies hier immer noch ihre Heimstätte“ (Z. 10f.). Durch den Konjunktiv drückt er aus, dass das Haus eben nicht mehr ihre Heimat darstellen soll, da Effi mittlerweile erwachsen geworden sein müsste und „doch den Mann und das Kind“ (Z. 11) hat, auf die sie den Fokus legen soll, anstatt ständig die Nähe zu ihrem Elternhaus und somit ihrer Kindheit zu suchen. Er bezeichnet den Mann als „Juwel“ (Z. 11f.), was zeigt, dass Briest ihn schätzt, aber ihn auch auf das Ansehen und den Wohlstand reduzieren könnte, sodass das Menschliche fehle. Das Kind hingegen bezeichnet er als „Engel“ (Z. 12), was eindeutiger ist und das Annie so als liebenswürdig und himmlisch beschreibt. Auch wenn sie Mann und Kind hat, scheint es ihm so, als sei für sie das Elternhaus in Hohen-Cremmen immer noch die „Hauptsache“ (Z. 13), also die Priorität in ihrem Leben.  Deshalb empfindet er es als käme ihre neue Familie gegen die Eltern nicht an (vgl. Z. 13f.), was daran liegt, dass Effi eine „zu sehr“ (Z. 15) prächtige Tochter sei. Das soll heißen, dass sie zwar eine tolle Tochter ist, weil sie ihren Eltern viel Aufmerksamkeit schenkt, aber der Rolle als Mutter noch nicht gewachsen zu sein scheint, was Briest „ängstigt“ (ebd.).
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Auf Briests Frage, wie es damit stehe, antwortet seine Frau Luise mit der Rückfrage, was er meine (vgl. Z.18), was zeigt, dass sie aneinander vorbei reden und vielleicht auch Probleme in der eigenen Ehe vorliegen.
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Briest entgegnet ihr, sie wisse, was er meine und stellt rhetorische Fragen, ob sie glücklich sei oder ob da etwas im Wege sei (vgl. Z.19f.), um sie dazu zu animieren sich darüber Gedanken zu machen oder um deutlich zu machen, dass er wisse, dass Effi ihr ihre Gedanken anvertraue und sie somit etwas wissen müsse. Briests Zweifel werden deutlich, da er „[v]on Anfang an“ (Z.20) geglaubt hat, dass Effi Innstetten „mehr schätze als liebe“ (Z. 21), ihn also aus Streben nach Ansehen und Respekt und nicht aus Liebe geheiratet habe, was „in [s]einen Augen“  (Z.21f.), eine Metapher für die eigene Meinung, schlimm sei, da eine Ehe, die nur aus Respekt geführt wird „gewiss nicht“ (Z. 23) lange halten könne. Da Briest meint wissen zu können, wie Frauen sich in solchen Situationen fühlen und verhalten, könnte man meinen er spreche aus Erfahrung, was auch Luise sofort auffällt.
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Luise fragt, ob er sowas schon einmal selber erfahren hätte (vgl. Z. 26), was zeigt, dass sie den Bezug zur eigenen Ehe bemerkt hat.
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Durch die Metapher „schrauben wir uns nicht weiter“ (Z. 28) zeigt Innstetten, dass er keinen Streit verursachen will, indem sie jetzt auf die eigene Ehe zu sprechen kommen. Er fragt wieder wie es stehe (vgl. Z. 29), um wieder auf Effi und Innstetten zu lenken.
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Frau von Briest scheint das zu nerven, da es Briest nicht reiche ein „Dutzend Mal“ (Z. 31) über dieses Thema gesprochen zu haben, was eine Hyperbel sein könnte. Sein „Alles-wissen-wollen“ (Z. 33), also seine Neugierde, stört sie ebenso wie die Naivität (vgl. Z.33), dass sie „in alle Tiefen sähe“ (Z.34), was metaphorisch für das Verstehen von Effis Gedanken und Gefühlen steht. Indem sie die Naivität mit dem Adjektiv „schrecklich“ (Z. 33) beschreibt, verdeutlicht sie, wie sehr sie diese Eigenschaft ihres Mannes verabscheut. Sie hinterfragt, ob er glaube, dass „alles so plan daliegt“ (Z. 36), eine Metapher dafür, dass die Gefühle von Effi offensichtlich seien, oder dass sie „ein Orakel“ (Z. 36 f.) sei, also etwas vorausahnen könne oder ob sie die „Wahrheit sofort klipp und klar in den Händen halte“ (Z.38f.), was ebenfalls eine Metapher ist und verbildlichen soll, ob er glaube, dass sie mächtig sei, die Antworten auf alle Fragen sofort zu erkennen, „wenn Effi ihr Herz ausgeschüttet hat“ (Z. 39), was metaphorisch für das Ausdrücken von Gefühlen steht. Luise hinterfragt außerdem diesen Ausdruck des Ausschüttens, da das Eigentlich zurück bleibe, weil Effi auch ihr nicht ihre Geheimnisse anvertrauen würde (vgl. Z. 40 ff.), weil sie „eine sehr schlaue kleine Person“ (Z. 43) sei. Eben das sei „umso gefährlicher, weil sie so sehr liebenswürdig ist“ (S. 182, Z. 1f), da sie so unschuldig scheint, aber in der Lage ist unschöne Dinge zu verheimlichen.
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Außerdem wisse sie, dass Effi „voll Herzensgüte“ (Z. 4) sei, aber sonst sei sie sich nicht sicher (vgl. Z.4f.). Sie glaubt, „sie hat einen Zug“ (Z. 5), eine Eigenschaft, „den lieben Gott einen guten Mann sein zu lassen“ (Z. 5), was soviel bedeutet, dass sie sich denkt, Gott wäre gut und „werde wohl nicht allzu streng mit ihr sein“ (Z. 6f.). Das Adjektiv „lieb“ (Z. 5f.) ist in dem Fall ironisch zu verstehen, da Gott eben nicht immer lieb ist, sondern auch strafend agiert. Dadurch wird deutlich, dass Effi ein unmoralisches Leben führen könnte, in der Hoffnung, dass sie nicht bestraft werde, also ohne sich besonders viele Gedanken über ihre Taten zu machen.
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Eine Erzählperspektive gibt es in dem vorliegenden Textauszug nicht wirklich, da es sich um einen Dialog handelt, der lediglich in Zeile neun durch einen neutralen Er-/Sie-Erzähler moderiert wird. Die direkte Rede sorgt für eine zeitdeckende Zeitgestaltung, was dafür sorgt, dass es sich so anfühlt, als würde man dem Gespräch realitätsgetreu lauschen.
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Zusammenfassend kann man sagen, dass in dem vorliegenden Gespräch deutlich wird, dass der Vater besorgt ist und von Anfang an Zweifel daran hatte, ob es richtig ist, Effi mit jemandem zu verheiraten, den sie nicht liebt. Diese Zweifel überkommen ihn, weil Effi immer noch sehr kindlich ist und die Nähe zu ihren Eltern sucht, was das Gefühl vermittelt, dass sie noch nicht bereit ist unabhängig zu leben. Außerdem deutet sich an, dass auch in der Ehe von Herrn und Frau Briest nicht unbedingt alles in Ordnung ist, da Briest der Meinung zu sein scheint, dass Luise ihn nicht lieben würde, was auch verständlich ist, da sie sich damals vermutlich nur gegen Innstetten entscheiden hat, weil Briest bereits über Ansehen und Geld verfügte. Briest glaubt, dass Effi seiner Frau alles anvertrauen würde, doch das ist nicht so,  weshalb Luise der Meinung ist, Effi würde etwas verheimlichen und dass sie sich nicht immer so gut sei, wie sie scheint. Zuletzt ist zu sagen, dass der Dialog zeitdeckend in direkter Rede wiedergegeben wird.

Version vom 3. Februar 2019, 12:29 Uhr

Analyse Textauszug S. 180f.

MGeller

Der Roman „Effi Briest“ von Theodor Fontane wurde 1894 in der Zeit des Poetischen Realismus verfasst und thematisiert den Drang, das gesellschaftliche Ansehen nicht zu verlieren bzw. dieses zu verbessern.

Effi von Briest heiratet den ehemaligen Geliebten der Mutter, Geert von Innstetten. Dieser reist aufgrund seines Amtes als Landrat viel umher und Effi ist oft allein. Auch mit ihrer Tochter fühlt sie sich weiterhin allein, weshalb sie die nötige Zuneigung von Major Crampas nimmt. Die Mutter weiß von der Einsamkeit Effis und diskutiert im vorliegenden Textauszug mit ihrem Mann über den Verlauf des Lebens Effis. Später werden sich Effi und Innstetten trennen und sie zieht zu ihren Eltern zurück.

Die Eltern von Effi bewohnen Hohen-Cremmen, wo sie zu einer Diskussion über die veränderte Lebensumstände Effis kommen. Bereits zu Anfang fragt Herr von Briest, wie seine Frau Effi finde (vgl. Z. 4). Für sie stellt sich kaum eine Veränderung ein, denn sie findet sie „[l]ieb und gut wie immer“ (Z. 5). Diese Aussage der Mutter Effis deutet darauf hin, dass, sofern sich eine Veränderung einstellen würde, sie diese ihrem Mann nicht präsentieren würde. Sie zerbricht sich sonst damit das Band, welches zwischen Mutter und Tochter existiert. Im Leben der von Briests stellt Gott eine wichtige Rolle dar. Die Eltern können Gott nicht genug dankbar für ihre wunderbare Tochter Effi sein (vgl. Z. 5f.). Allerdings freut sich die Tochter mehr über den Aufenthalt in Hohen-Cremmen, als über ihr Leben in Kessin (vgl. Z. 7f.). Dies beunruhigt den Vater und er drückt dies mit der Formulierung des Konjunktiv I aus. „Eigentlich ist es, als wäre dies hier immer noch ihre Heimstätte“ (Z. 10f.). Es scheint nur so, denn normalerweise wohnt Effi mit Innstetten und Annie in Kessin im landrätlichen Haus. Trotzdem fühlt sie sich zu Hause (im zu Hause ihrer Kindheit) wohler als in Kessin. In den Augen des Vaters hätte es Effi mit ihrem Mann und Kind nicht besser treffen können. Den Mann vergleicht er mit einem „Juwel“ (Z. 11f.) und das Kind bezeichnet er als „Engel“ (Z. 12). „Juwel[en] (ebd.) sind sehr wertvoll und an „Engel“ (ebd.) kommt man nicht heran, da sie über den Menschen stehen.

Herr von Briest findet Effi eine „prächtige Tochter“ (Z. 14), allerdings auch manchmal zu prächtig. Sie muss doch hin und wieder mehr an ihre Umwelt denken und sich nicht auf sich fokussieren. Dieses relativ wenige Beachten der Familie findet Herr von Briest „ungerecht gegen Innstetten“ (Z. 16). Dadurch kommt dem Vater der Gedanke, dass da etwas anderes sein könnte, weshalb er sein Frau auch direkt fragt „[o]der ist da doch irgendetwas im Wege?“ (Z. 20). Eine gewisse Vorahnung existiert im Vater bereits, was die Ehe Effis betrifft. Es kommt ihm vor als ob Effi Innstetten mehr achtet und schätzt als wirklich liebt (vgl. Z. 21). Das ist aber auch nicht gut, denn immer zu seinem Partner aufschauen, zerstört irgendwann den winzigen Bann, der besteht. „[E]rst ärgen sie sich, und dann langweilen sie sich, und zuletzt lachen sie“ (Z. 24f.). Diese Klimax zeigt, dass keine Beziehung auf Basis von Liebe mehr besteht, sondern dass aus der Ehe eine lockere Freundschaft wird. Frau von Briest richtet diese Äußerung sogleich an ihren Mann und er soll eine Antwort liefern. Dieser erwähnt die „Schätzung“ (Z. 28), womit die gesellschaftliche „Schätzung“ (ebd.) gemeint ist. Das Ansehen spielt zur damaligen Zeit eine wichtige Rolle.

Über die Veränderungen durch Liebe oder Schätzung haben die Eltern Effis schon öfters geredet. Die Mutter behauptet, dass es aber nichts bringt, da der Vater die Art des „Alles-wissen-wollen“ (Z. 33) an den Tag legt, wobei er allerdings ziemlich „naiv“ (ebd.) vorgeht. Effis Mutter ist weder allwissend (vgl. Z. 34), noch „ein Orakel“ (Z. 36f.), sodass auch sie nicht alles weiß. Das „Orakel“ (ebd.) und auch der „Engel“ (Z. 12) sind etwas, an das der Mensch nicht rankommt. Diese beiden Phänomene stehen über dem Mensch. Nicht nur Effi hat ein inneres Geheimnis, auch die Mutter gibt die Wahrheit nicht „klipp und klar“ (Z. 38) dar (vgl. Z. 41). Wenn die Mutter alle Gefühle und inneren Vorgänge Effis wüsste, dann besteht auch die Gefahr, dass Dinge zu Tage kommen, die besser geheim geblieben wären (vgl. Z. 40.f). Effi ist „schlau“ (Z. 43) und weiß deshalb, dass dies zu vermeiden ist. Diese Schlauheit kann aber auch Probleme bereiten (vgl. S. 182 Z. 1), denn sie fürchtet und hält sich nicht besonders an Gott und die damit verbundenen zehn Gebote. Sie lässt Gott einen guten Mann sein (vgl. Z. 6) und lebt nicht nach ihm.

Der Dialog ist in der Zeitdeckung geschrieben. Es scheint, als könne der Leser Teil dieses Dialogs sein und eingreifen. Des Weiteren wurde die auktoriale Erzählperspektive gewählt, so dass der Leser die Gefühle der beiden handelnden Personen nachverfolgen kann. Die Beiden unterhalten sich in Hohen-Cremmen oder Umgebung in der ihnen und Effi vertrauten, wichtigen Umgebung.

Zusammenfassend wird deutlich, dass die Mutter bereits eine Vorahnung auf das Nachfolgende hat, während der Vater immer noch seine glückliche Effi sieht. Dies wird durch Aussagen und Redewendungen der Beiden deutlich.


Fabian

Der Roman „Effi Briest“ ist von Theodor Fontane 1895 in der Epoche des Poetischen Realismus veröffentlicht worden und thematisiert die Bedeutung des Ansehens in der Gesellschaft im 19. Jahrhundert. Inhaltlich geht es in der vorliegenden Textstelle um einen Dialog zwischen Herrn und Frau von Briest, die sich darüber unterhalten wie Effi sich verhält und die Frage stellen, ob Effi glücklich sei. Dieser Dialog kommt zustande, weil ihre Tochter Effi, welche von ihren Eltern als 17-jähriges Mädchen bereits mit einem früheren Liebhaber von Frau von Briest, Landrat Innstetten, verheiratet worden ist, nun nach einer gemeinsamen Reise mit Innstetten noch eine Woche bei ihren Eltern geblieben ist, während Innstetten bereits zurück nach Berlin gereist ist. Auch die Tochter Annie ist gemeinsam mit Effi in Hohen-Cremmen geblieben. Zu diesem Zeitpunkt weiß allerdings noch niemand von der Affäre, die Effi mit Major Crampas eingegangen ist. In der Textstelle kommt die Sorge des Vaters zum Ausdruck, dass Effi nicht glücklich sei und keine Liebe empfinde zum Ausdruck, was sich im weiteren Verlauf des Dramas bestätigt, da die Affäre der beiden aufgedeckt wird, welche auch nur zustande gekommen ist, weil Effi in der Ehe unglücklich ist, da Innstetten aufgrund seines Berufs im Ministerium wenig Zeit für Effi hat, welche sich oft einsam fühlt und keine Zuneigung von Innstetten erfährt. Als die Affäre von Innstetten aufgedeckt wird, informiert er die Eltern, was zur Folge hat, dass Effi sowohl von Innstetten, der Effi immer noch liebt, sie aber verstoßen muss um sein Ansehen nicht zu gefährden, als auch von ihren Eltern abgelehnt wird. Außerdem tötet Innstetten Crampas im Verlauf eines Duells. So zieht Effi mit der ehemalig gemeinsamen Haushälterin Roswitha in eine Wohnung in Berlin, wo Annie sie lediglich einmal besuchen kommt, aber so erzogen wurde, dass sie sich Effi gegenüber sehr distanziert verhält. Das alles belastet Effi so sehr, dass sie krank wird, sodass Effi wieder zu ihren Eltern zieht. Dort scheint sich ihr Gesundheitszustand zwar zu bessern, aber sie stirbt dennoch in jungen Jahren und wird unter dem Rondell im Garten der Eltern begraben. Die Textstelle beginnt durch die Rückfrage des Vaters an seine Frau, wie sie Effi fände (vgl. Z.4), welche zu Beginn schon mögliche Sorgen des Vaters zum Ausdruck bringt.

Frau von Briest antwortet allerdings, dass Effi so sei „wie immer“ (Z. 5), was entweder zeigt, dass sie sich keine Sorgen macht oder nicht über das Thema sprechen möchte. Sie ist froh eine so „liebenswürdige“ (Z. 6), „dankbar[e]“ (ebd.) und „glücklich[e]“ (Z.7) Tochter zu haben. Dass Effi glücklich sei, wieder „unter [ihrem] Dach zu sein“ (Z. 7 f.), zeigt, dass Effi sehr an ihrer Heimat und dem Elternhaus hängt, weil sie eben noch sehr jung ist und die Nähe zu ihren Eltern immer noch zu brauchen scheint. Unter ihrem Dach sein (vgl. ebd.) ist eine Metapher beziehungsweise ein pars pro toto, welches für das Elternhaus und somit die Nähe und den Schutz der Eltern steht. 

Herrn von Briest ist sie noch zu sehr kindlich (vgl. Z. 9), weil sie sich verhalte „als wäre dies hier immer noch ihre Heimstätte“ (Z. 10f.). Durch den Konjunktiv drückt er aus, dass das Haus eben nicht mehr ihre Heimat darstellen soll, da Effi mittlerweile erwachsen geworden sein müsste und „doch den Mann und das Kind“ (Z. 11) hat, auf die sie den Fokus legen soll, anstatt ständig die Nähe zu ihrem Elternhaus und somit ihrer Kindheit zu suchen. Er bezeichnet den Mann als „Juwel“ (Z. 11f.), was zeigt, dass Briest ihn schätzt, aber ihn auch auf das Ansehen und den Wohlstand reduzieren könnte, sodass das Menschliche fehle. Das Kind hingegen bezeichnet er als „Engel“ (Z. 12), was eindeutiger ist und das Annie so als liebenswürdig und himmlisch beschreibt. Auch wenn sie Mann und Kind hat, scheint es ihm so, als sei für sie das Elternhaus in Hohen-Cremmen immer noch die „Hauptsache“ (Z. 13), also die Priorität in ihrem Leben. Deshalb empfindet er es als käme ihre neue Familie gegen die Eltern nicht an (vgl. Z. 13f.), was daran liegt, dass Effi eine „zu sehr“ (Z. 15) prächtige Tochter sei. Das soll heißen, dass sie zwar eine tolle Tochter ist, weil sie ihren Eltern viel Aufmerksamkeit schenkt, aber der Rolle als Mutter noch nicht gewachsen zu sein scheint, was Briest „ängstigt“ (ebd.). Auf Briests Frage, wie es damit stehe, antwortet seine Frau Luise mit der Rückfrage, was er meine (vgl. Z.18), was zeigt, dass sie aneinander vorbei reden und vielleicht auch Probleme in der eigenen Ehe vorliegen. Briest entgegnet ihr, sie wisse, was er meine und stellt rhetorische Fragen, ob sie glücklich sei oder ob da etwas im Wege sei (vgl. Z.19f.), um sie dazu zu animieren sich darüber Gedanken zu machen oder um deutlich zu machen, dass er wisse, dass Effi ihr ihre Gedanken anvertraue und sie somit etwas wissen müsse. Briests Zweifel werden deutlich, da er „[v]on Anfang an“ (Z.20) geglaubt hat, dass Effi Innstetten „mehr schätze als liebe“ (Z. 21), ihn also aus Streben nach Ansehen und Respekt und nicht aus Liebe geheiratet habe, was „in [s]einen Augen“ (Z.21f.), eine Metapher für die eigene Meinung, schlimm sei, da eine Ehe, die nur aus Respekt geführt wird „gewiss nicht“ (Z. 23) lange halten könne. Da Briest meint wissen zu können, wie Frauen sich in solchen Situationen fühlen und verhalten, könnte man meinen er spreche aus Erfahrung, was auch Luise sofort auffällt. Luise fragt, ob er sowas schon einmal selber erfahren hätte (vgl. Z. 26), was zeigt, dass sie den Bezug zur eigenen Ehe bemerkt hat. Durch die Metapher „schrauben wir uns nicht weiter“ (Z. 28) zeigt Innstetten, dass er keinen Streit verursachen will, indem sie jetzt auf die eigene Ehe zu sprechen kommen. Er fragt wieder wie es stehe (vgl. Z. 29), um wieder auf Effi und Innstetten zu lenken. Frau von Briest scheint das zu nerven, da es Briest nicht reiche ein „Dutzend Mal“ (Z. 31) über dieses Thema gesprochen zu haben, was eine Hyperbel sein könnte. Sein „Alles-wissen-wollen“ (Z. 33), also seine Neugierde, stört sie ebenso wie die Naivität (vgl. Z.33), dass sie „in alle Tiefen sähe“ (Z.34), was metaphorisch für das Verstehen von Effis Gedanken und Gefühlen steht. Indem sie die Naivität mit dem Adjektiv „schrecklich“ (Z. 33) beschreibt, verdeutlicht sie, wie sehr sie diese Eigenschaft ihres Mannes verabscheut. Sie hinterfragt, ob er glaube, dass „alles so plan daliegt“ (Z. 36), eine Metapher dafür, dass die Gefühle von Effi offensichtlich seien, oder dass sie „ein Orakel“ (Z. 36 f.) sei, also etwas vorausahnen könne oder ob sie die „Wahrheit sofort klipp und klar in den Händen halte“ (Z.38f.), was ebenfalls eine Metapher ist und verbildlichen soll, ob er glaube, dass sie mächtig sei, die Antworten auf alle Fragen sofort zu erkennen, „wenn Effi ihr Herz ausgeschüttet hat“ (Z. 39), was metaphorisch für das Ausdrücken von Gefühlen steht. Luise hinterfragt außerdem diesen Ausdruck des Ausschüttens, da das Eigentlich zurück bleibe, weil Effi auch ihr nicht ihre Geheimnisse anvertrauen würde (vgl. Z. 40 ff.), weil sie „eine sehr schlaue kleine Person“ (Z. 43) sei. Eben das sei „umso gefährlicher, weil sie so sehr liebenswürdig ist“ (S. 182, Z. 1f), da sie so unschuldig scheint, aber in der Lage ist unschöne Dinge zu verheimlichen. Außerdem wisse sie, dass Effi „voll Herzensgüte“ (Z. 4) sei, aber sonst sei sie sich nicht sicher (vgl. Z.4f.). Sie glaubt, „sie hat einen Zug“ (Z. 5), eine Eigenschaft, „den lieben Gott einen guten Mann sein zu lassen“ (Z. 5), was soviel bedeutet, dass sie sich denkt, Gott wäre gut und „werde wohl nicht allzu streng mit ihr sein“ (Z. 6f.). Das Adjektiv „lieb“ (Z. 5f.) ist in dem Fall ironisch zu verstehen, da Gott eben nicht immer lieb ist, sondern auch strafend agiert. Dadurch wird deutlich, dass Effi ein unmoralisches Leben führen könnte, in der Hoffnung, dass sie nicht bestraft werde, also ohne sich besonders viele Gedanken über ihre Taten zu machen. Eine Erzählperspektive gibt es in dem vorliegenden Textauszug nicht wirklich, da es sich um einen Dialog handelt, der lediglich in Zeile neun durch einen neutralen Er-/Sie-Erzähler moderiert wird. Die direkte Rede sorgt für eine zeitdeckende Zeitgestaltung, was dafür sorgt, dass es sich so anfühlt, als würde man dem Gespräch realitätsgetreu lauschen. Zusammenfassend kann man sagen, dass in dem vorliegenden Gespräch deutlich wird, dass der Vater besorgt ist und von Anfang an Zweifel daran hatte, ob es richtig ist, Effi mit jemandem zu verheiraten, den sie nicht liebt. Diese Zweifel überkommen ihn, weil Effi immer noch sehr kindlich ist und die Nähe zu ihren Eltern sucht, was das Gefühl vermittelt, dass sie noch nicht bereit ist unabhängig zu leben. Außerdem deutet sich an, dass auch in der Ehe von Herrn und Frau Briest nicht unbedingt alles in Ordnung ist, da Briest der Meinung zu sein scheint, dass Luise ihn nicht lieben würde, was auch verständlich ist, da sie sich damals vermutlich nur gegen Innstetten entscheiden hat, weil Briest bereits über Ansehen und Geld verfügte. Briest glaubt, dass Effi seiner Frau alles anvertrauen würde, doch das ist nicht so, weshalb Luise der Meinung ist, Effi würde etwas verheimlichen und dass sie sich nicht immer so gut sei, wie sie scheint. Zuletzt ist zu sagen, dass der Dialog zeitdeckend in direkter Rede wiedergegeben wird.