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Der zweite Abschnitt von Z.16 bis Z.29 thematisiert die Angst des Vaters aufgrund eigener Erfahrungen. Der Abschnitt startet mit der Aussage "Ich meine, was ich meine" (Z.19) und zeigt, dass sich der Vater ziemlich sicher ist das seine Ängste berechtigt sind. Er glaubt, dass Effi Instetten "mehr schätze als liebe" (Z.21), also ihn nciht liebt sondern nur aus liebe zu ihrer Mutter mit ihm zusammenlebt und ein Kind mit ihm hat. Laut Herrn Briest ist dies "ein schlimm Ding" (Z.22) und die "Schätzung" (Z.23) hält, im Gegensatz zur Liebe, nicht für ewig und Effi ärgert sich eigentlich Instetten schätzen zu müssen (vgl. Z.23 f.). Zudem beschreibt er das sich die "Weiber" (Z.23f.) im Anschluss "langweilen" (Z.25), was auf die Situation Effis zutrifft, und "zuletzt lachen" (ebd.), womit gemeint ist, dass sie sich nach der Trennung freuen jemanden lieben zu können und niemanden mehr nur schätzen müssen. Auf die Frage ob Herr Briest so etwas selbst erfahren hat, will er nicht antworten und lenkt vom Thema ab (vgl. Z.26 ff.) | Der zweite Abschnitt von Z.16 bis Z.29 thematisiert die Angst des Vaters aufgrund eigener Erfahrungen. Der Abschnitt startet mit der Aussage "Ich meine, was ich meine" (Z.19) und zeigt, dass sich der Vater ziemlich sicher ist das seine Ängste berechtigt sind. Er glaubt, dass Effi Instetten "mehr schätze als liebe" (Z.21), also ihn nciht liebt sondern nur aus liebe zu ihrer Mutter mit ihm zusammenlebt und ein Kind mit ihm hat. Laut Herrn Briest ist dies "ein schlimm Ding" (Z.22) und die "Schätzung" (Z.23) hält, im Gegensatz zur Liebe, nicht für ewig und Effi ärgert sich eigentlich Instetten schätzen zu müssen (vgl. Z.23 f.). Zudem beschreibt er das sich die "Weiber" (Z.23f.) im Anschluss "langweilen" (Z.25), was auf die Situation Effis zutrifft, und "zuletzt lachen" (ebd.), womit gemeint ist, dass sie sich nach der Trennung freuen jemanden lieben zu können und niemanden mehr nur schätzen müssen. Auf die Frage ob Herr Briest so etwas selbst erfahren hat, will er nicht antworten und lenkt vom Thema ab (vgl. Z.26 ff.) | ||
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+ | Der von Theodor Fontane verfasste Roman ,,Effi Briest" wurde 1894 in der Epoche des poetischen Realismus veröffentlicht und thematisiert die Wichtigkeit des Ansehens in der Gesellschaft und die Rolle der Frau in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts. |
Version vom 4. Februar 2019, 20:41 Uhr
Analyse Textauszug S. 180f.
Inhaltsverzeichnis |
MGeller
Der Roman „Effi Briest“ von Theodor Fontane wurde 1894 in der Zeit des Poetischen Realismus verfasst und thematisiert den Drang, das gesellschaftliche Ansehen nicht zu verlieren bzw. dieses zu verbessern.
Effi von Briest heiratet den ehemaligen Geliebten der Mutter, Geert von Innstetten. Dieser reist aufgrund seines Amtes als Landrat viel umher und Effi ist oft allein. Auch mit ihrer Tochter fühlt sie sich weiterhin allein, weshalb sie die nötige Zuneigung von Major Crampas nimmt. Die Mutter weiß von der Einsamkeit Effis und diskutiert im vorliegenden Textauszug mit ihrem Mann über den Verlauf des Lebens Effis. Später werden sich Effi und Innstetten trennen und sie zieht zu ihren Eltern zurück.
Die Eltern von Effi bewohnen Hohen-Cremmen, wo sie zu einer Diskussion über die veränderte Lebensumstände Effis kommen. Bereits zu Anfang fragt Herr von Briest, wie seine Frau Effi finde (vgl. Z. 4). Für sie stellt sich kaum eine Veränderung ein, denn sie findet sie „[l]ieb und gut wie immer“ (Z. 5). Diese Aussage der Mutter Effis deutet darauf hin, dass, sofern sich eine Veränderung einstellen würde, sie diese ihrem Mann nicht präsentieren würde. Sie zerbricht sich sonst damit das Band, welches zwischen Mutter und Tochter existiert. Im Leben der von Briests stellt Gott eine wichtige Rolle dar. Die Eltern können Gott nicht genug dankbar für ihre wunderbare Tochter Effi sein (vgl. Z. 5f.). Allerdings freut sich die Tochter mehr über den Aufenthalt in Hohen-Cremmen, als über ihr Leben in Kessin (vgl. Z. 7f.). Dies beunruhigt den Vater und er drückt dies mit der Formulierung des Konjunktiv I aus. „Eigentlich ist es, als wäre dies hier immer noch ihre Heimstätte“ (Z. 10f.). Es scheint nur so, denn normalerweise wohnt Effi mit Innstetten und Annie in Kessin im landrätlichen Haus. Trotzdem fühlt sie sich zu Hause (im zu Hause ihrer Kindheit) wohler als in Kessin. In den Augen des Vaters hätte es Effi mit ihrem Mann und Kind nicht besser treffen können. Den Mann vergleicht er mit einem „Juwel“ (Z. 11f.) und das Kind bezeichnet er als „Engel“ (Z. 12). „Juwel[en] (ebd.) sind sehr wertvoll und an „Engel“ (ebd.) kommt man nicht heran, da sie über den Menschen stehen.
Herr von Briest findet Effi eine „prächtige Tochter“ (Z. 14), allerdings auch manchmal zu prächtig. Sie muss doch hin und wieder mehr an ihre Umwelt denken und sich nicht auf sich fokussieren. Dieses relativ wenige Beachten der Familie findet Herr von Briest „ungerecht gegen Innstetten“ (Z. 16). Dadurch kommt dem Vater der Gedanke, dass da etwas anderes sein könnte, weshalb er sein Frau auch direkt fragt „[o]der ist da doch irgendetwas im Wege?“ (Z. 20). Eine gewisse Vorahnung existiert im Vater bereits, was die Ehe Effis betrifft. Es kommt ihm vor als ob Effi Innstetten mehr achtet und schätzt als wirklich liebt (vgl. Z. 21). Das ist aber auch nicht gut, denn immer zu seinem Partner aufschauen, zerstört irgendwann den winzigen Bann, der besteht. „[E]rst ärgen sie sich, und dann langweilen sie sich, und zuletzt lachen sie“ (Z. 24f.). Diese Klimax zeigt, dass keine Beziehung auf Basis von Liebe mehr besteht, sondern dass aus der Ehe eine lockere Freundschaft wird. Frau von Briest richtet diese Äußerung sogleich an ihren Mann und er soll eine Antwort liefern. Dieser erwähnt die „Schätzung“ (Z. 28), womit die gesellschaftliche „Schätzung“ (ebd.) gemeint ist. Das Ansehen spielt zur damaligen Zeit eine wichtige Rolle.
Über die Veränderungen durch Liebe oder Schätzung haben die Eltern Effis schon öfters geredet. Die Mutter behauptet, dass es aber nichts bringt, da der Vater die Art des „Alles-wissen-wollen“ (Z. 33) an den Tag legt, wobei er allerdings ziemlich „naiv“ (ebd.) vorgeht. Effis Mutter ist weder allwissend (vgl. Z. 34), noch „ein Orakel“ (Z. 36f.), sodass auch sie nicht alles weiß. Das „Orakel“ (ebd.) und auch der „Engel“ (Z. 12) sind etwas, an das der Mensch nicht rankommt. Diese beiden Phänomene stehen über dem Mensch. Nicht nur Effi hat ein inneres Geheimnis, auch die Mutter gibt die Wahrheit nicht „klipp und klar“ (Z. 38) dar (vgl. Z. 41). Wenn die Mutter alle Gefühle und inneren Vorgänge Effis wüsste, dann besteht auch die Gefahr, dass Dinge zu Tage kommen, die besser geheim geblieben wären (vgl. Z. 40.f). Effi ist „schlau“ (Z. 43) und weiß deshalb, dass dies zu vermeiden ist. Diese Schlauheit kann aber auch Probleme bereiten (vgl. S. 182 Z. 1), denn sie fürchtet und hält sich nicht besonders an Gott und die damit verbundenen zehn Gebote. Sie lässt Gott einen guten Mann sein (vgl. Z. 6) und lebt nicht nach ihm.
Der Dialog ist in der Zeitdeckung geschrieben. Es scheint, als könne der Leser Teil dieses Dialogs sein und eingreifen. Des Weiteren wurde die auktoriale Erzählperspektive gewählt, so dass der Leser die Gefühle der beiden handelnden Personen nachverfolgen kann. Die Beiden unterhalten sich in Hohen-Cremmen oder Umgebung in der ihnen und Effi vertrauten, wichtigen Umgebung.
Zusammenfassend wird deutlich, dass die Mutter bereits eine Vorahnung auf das Nachfolgende hat, während der Vater immer noch seine glückliche Effi sieht. Dies wird durch Aussagen und Redewendungen der Beiden deutlich.
Sophie
Der vorliegende Textauszug stammt aus dem 24. Kapitel des Romans " Effie Briest ", welcher im Jahre 1898 in der Epoche des poetischen Realismus von Theodor Fontane veröffentlicht worden ist und welcher die gesellschaftlichen Normen und Werte am Ende des 19. Jahrhunderts und deren Auswirkungen auf die Menschheit thematisiert.
Effie Briest bleibt nach einen gemeinsamen Urlaub mit ihrem Ehemann Innstetten bei ihren Eltern in Hohen-Cremmen, während ihr Mann nach Berlin zurück muss. Sie ist darüber erfreut, da sie sich dort sehr wohl fühlt. Denn sie ist nicht glücklich in ihrer Ehe, da ihr Mann wenig Zuneigung zeigt, weswegen sie vor einem Umzug nach Berlin eine Affäre mit dem Major Crampas hatte. In der vorliegenden Textstelle wird deutlich, dass auch ihr Vater bemerkt, dass Effie sich bei ihren Eltern wohler fühlt als bei Innstetten.Deswegen redet er darüber mit seiner Frau. Nach dieser Textstelle beginnt Effie, sich schwere Vorwürfe wegen ihrer Affäre zu machen. Nach einiger Zeit bekommt Innstetten jedoch raus, dass Effie eine Affäre hatte und fordert aus diesem Grund Crampas zu einem Duell heraus, bei dem Crampas stirbt. Um sein Ansehen nicht zu verlieren, trennt er sich dann von Effie.
Dieser Textauszug ist ein Dialog zwischen den Eltern Effies, den man in fünf Sinnabschnitte teilen kann.
Der erste Sinnabschnitt ( ZZ. 4-8 ) handelt von der Meinung der Mutter über Effie. Dadurch, dass der Vater der Mutter die Frage " Wie findest du Effie? " ( Z. 4 ) stellt, wird deutlich, dass er über seiner Tochter reden möchte und deshalb seine Frau nach ihr fragt. Die Mutter beschreibt sie mit den Adjektiven " lieb " ( Z. 5 ) , " gut " ( ebd. ) und " liebenswürdig " ( Z. 6 ), was darauf schließen lässt, dass sie ein gutes Verhältnis zu Ihrer Tochter hat und sie deswegen nur mit guten Eigenschaften beschreibt. Außerdem wird deutlich, dass man Effie aufgrund ihres Charakters gern haben muss. Der Vergleich " wie immer " ( ebd. ) deutet darauf hin, dass sie der Meinung ist, dass Effie sich nicht verändert hat, seit dem sie geheiratet hat und zu Innstetten gezogen ist. Zudem ist sie sehr stolz auf ihre Tochter, was durch die Aussage " wir können Gott gar nicht genug danken " ( Z. 5 f. ) deutlich wird. Denn sie ist gläubig und deswegen der Meinung, dass Gott ihnen Effie gegeben hat. Das Adjektiv " dankbar " ( Z. 6 ) zeigt zudem, dass Effie auch höflich und gut erzogen ist, was am Ende des 19. Jahrhunderts für das eigene Ansehen und für das der Familie sehr wichtig war. Schließlich betont die Mutter nochmal, wie " glücklich " ( Z. 7 ) Effie ist, da sie wieder bei ihren Eltern in ihrem alten zuhause ist.
In dem zweiten Sinnabschnitt ( ZZ. 9 – 16a ) drückt der Vater seine Sorgen über Effie aus. Im Gegensatz zu der Mutter findet er es nicht so toll, dass seine Tochter sich so gerne bei ihnen aufhält. Zwar ist er der selben Meinung wie seine Frau, was durch den Partikel " ja " ( Z. 9 ) deutlich wird. Trotzdem sagt er, dass es ihm lieber wäre, wenn Effie nicht so erfreut darüber wäre, wieder bei ihren Eltern zu sein ( vgl. Z. 9 f. ). Denn Effie hat einen " Mann und das Kind " (Z. 10 ). Deswegen hat sie eine eigene Familie, bei der sie eigentlich lieber sein müsste, als bei ihren Eltern. Er wünscht sich also, dass Effie sich mehr von zuhause trennen würde. Denn Effie verhält sich so, als wäre Hohen-Cremmen noch ihre " Heimstätte " ( Z. 10 f. ), was jedoch nicht stimmt, da Effie mit ihrer Familie nun in Berlin lebt. Zudem hat Effies Vater eine hohe Meinung von Innstetten, da er laut ihm ein " Juwel " ( Z. 11 f. ) ist. Diese Metapher zeigt, dass Innstetten in dem Sinne wertvoll ist, dass er ein gesellschaftlich hohes Ansehen hat und reich ist. Briest findet also, dass Effie einen guten Mann hat. Effies Vater ist außerdem der Meinung, dass seine Enkelin Annie ein " Engel " ( Z. 12 ) ist. Mit dieser Metapher wird auch wieder deutlich gemacht, dass Effie eine gute Familie hat, da ein Engel in diesem Kontext betonen soll, wie toll Annie ist. Laut Effies Vater hat Effie ein gutes Leben, da sie gesellschaftliches Ansehen, Geld und eine tolle Familie hat, was alles ist, was in dieser Zeit von Bedeutung war. Jedoch ist ihr Hohen-Cremmen wichtiger. Zudem findet er es " ungerecht " ( Z. 27 ), da Innstetten das nicht verdient hat, eine Frau zu haben, die sich bei ihm nicht wohl fühlt.
Im dritten Sinnabschnitt ( ZZ. 16b-19a ) geht es darum, dass der Vater wissen will, wie die Situation bei Effie und Innstetten ist. Briest will von seiner Frau wissen, wie es mit Innstetten steht ( vgl. Z. 16 ). Er ist also daran interessiert, in welcher Situation Effie und Innstetten sind und wie es bei ihrer Ehe funktioniert. Jedoch will seine Frau nicht darüber reden, da sie so tut, als wüsste sie nicht, was Briest mit seiner Frage meint ( vgl. Z. 18 ). Der Vater weiß jedoch, dass seine Frau weiß, was er wissen will und achtet nicht darauf, dass sie nicht über die Ehe ihrer Tochter reden will ( vgl. Z. 19 ).
Der nächste Sinnabschnitt ( ZZ. 19b-29 ) handelt von Briests Befürchtung, dass Effie ihren Mann nur schätzt. Der Vater möchte wissen, ob Effie " glücklich " ( Z. 20 ) ist. Denn laut ihm ist es " schlimm " ( Z. 22 ), wenn Effie Innstetten " mehr schätze als liebe " ( Z. 21 ), da " Schätzung " ( Z. 23 ) nicht lange hält. Da er dies jedoch glaubt, interessiert es ihn, wie sich Effie fühlt. Trotzdem sagt er auch, dass sogar " Liebe " ( Z. 21 ) " nicht immer " ( ebd. ) halten muss. Nach dieser Aussage will seine Frau wissen, ob er dies an sich " selber erfahren " ( Z. 26 ) hat, da sie nun glaubt, dass er der Meinung ist, selber nicht mehr geschätzt zu werden. Denn sie hat ihn nicht geliebt, sondern ihn nur wegen des Geldes und des gesellschaftlichen Ansehens geheiratet. Briest will ihr dies jedoch nicht unterstellen und nicht weiter darüber reden, weswegen er sagt, dass sie sich " nicht weiter " ( Z. 28 ) schrauben sollen, da es ihm unangenehm und unwichtig ist. Lieber fragt er seine Frau " wie steht es? " ( Z.29 ), da es ihm wichtiger ist, was mit seiner Tochter ist.
In dem vorletzten Sinnabschnitt ( ZZ. 30 – 2 ) versucht Frau von Briest ihrem Mann klar zu machen, dass sie selbst nicht alles über Effie weiß und dass sie auch nicht wirklich darüber reden möchte. Zunächst ist Effies Mutter genervt, weil ihr Mann " immer auf diese Dinge zurück " ( Z. 30 ) kommt und die " Dutzend Mal " ( Z. 31 ) nicht ausreichen, als sie darüber geredet haben. Zudem findet sie, dass Briest mit seinem " Alles-wissen-wollen " ( Z. 33 ) zu neugierig ist, was sie auch nervend findet. Die rethorischen Fragen ( vgl. Z. 34 ff. ) machen deutlich, dass er eigentlich wissen müsste, dass alle Mädchen und vor allem seine eigene Tochter Geheimnisse haben, über die sie nicht mit den Eltern reden. Die Metapher " Orakel " ( Z. 37 f. ) macht deutlich, dass sie weder von ihrer Tochter genau weiß, was los ist, noch Vorhersehen kann. Die Metaphern " Herz ausschütten " ( Z. 39 ) und " die Wahrheit sofort klipp und klar in den Händen " ( Z. 38 f. ) halten, machen den ironischen Ton deutlich, den die Mutter nutzt, da sie sich genervt fühlt. Denn selbst wenn Effie ihr Herz ausschüttet, würde das Wesentliche zurückbleiben ( vgl. Z. 41 ), da sie ihre Mutter nicht in " Geheimnisse ein[...]weihen " ( Z. 42 ) will. Effies Mutter beschreibt Effie schließlich noch mit dem Adjektiv " klein " ( Z. 43 ), was darauf hindeutet, dass Effie sich noch wie ein Kind verhält, obwohl sie schon erwachsen ist.
In dem letzten Sinnabschnitt ( ZZ. 3-7 )wird deutlich, dass Effie auch eine andere Seite hat. Zunächst bestätigt Frau von Briest ihrem Mann, dass Effie " voll Herzensgüte " ( Z. 4 ) ist, also " liebenswürdig " ( Z. 3 ) und " gut " ( ebd. ). Jedoch vermutet sie auch, dass Effie noch einen anderen " Zug " ( Z. 5 ) hat. Diese Seite ihrer Tochter ist das Gegenteil von lieb und gut. In dem Fall ist das Nomen " Gott " ( Z. 6 ) auf die zehn Gebote zu beziehen. Dieses Nomen ist also ein pars pro toto für die Regeln, an die man sich halten sollte. Jedoch hat ihre Mutter schon eine Vorahnung, was Effie tuen wird oder schon getan hat, da sie Effie und Innstetten gut kennt und weiß, dasss die beiden nicht zusammen passen. Sie befürchtet schon, dass Effie das Gebot brechen wird, was besagt, dass man die Ehe nicht brechen soll.
Effies Vater hat zu Beginn einen höheren Gesprächsanteil, als ihre Mutter, was verdeutlicht, dass Effies Mutter nicht darüber reden will. Zum Schluss spricht sie jedoch mehr, da sie ihm deutlich machen will, dass sie auch nicht alles über Effie weiß. Zudem äußert sie noch ihre Vermutung, das Effie nicht immer liebenswürdig ist.
In dem gesamten Auszug liegt eine Zeitdeckung vor, das heißt, dass die Erzählzeit genauso lange dauert, wie die erzählte Zeit. Dadurch wirkt die Handlung real. Zudem kann sich der Leser besser in die Handlung hineinversetzen.
Der Textauszug wird von einem Er-/ Sie-Erzähler erzählt und das Erzählverhalten ist neutral, da weder Gedanken noch Gefühle einer oder mehrerer Personen zum Ausdruck gebracht werden. In diesem Auszug wird nur wörtliche Rede wiedergegeben, was wiederum dazu führt, dass der Leser sich fühlt, als wäre er beim Geschehen dabei.
Meine Analyse hat gezeigt, dass Briest um die Ehe seiner Tochter besorgt ist und deswegen mit seiner Frau darüber reden möchte. Er befürchtet, dass Effie Innstetten nur schätzt und diese Schätzung wieder vorbei geht, wobei er auch auf seine eigene Ehe hindeutet. Schließlich ist er der Meinung, dass Effie sich nicht mehr so an ihre Eltern und an ihr altes zuhause in Hohen-Cremmen binden soll, sondern an ihren Mann und ihre Tochter. Durch Nutzung von Metaphern verdeutlicht er, wie gut Effies Leben eigentlich ist und dass sie dies mehr schätzen sollte. Effies Mutter hat keine Lust darüber zu reden und ist deshalb von ihrem Mann genervt. Sie macht ihm trotzdem deutlich, dass sie eine tolle Tochter haben. Schließlich versucht sie, ihm zu erklären, dass sie selber nicht alles über Effie weiß. Zum Schluss stellt sie jedoch noch ihre Vermutung dar, dass Effie noch eine zweite Seite hat. Zudem macht sie ihre Vermutung mit einem pars pro toto deutlich, dass Effie gegen eines der zehn Gebote verstoßen wird.
Fabian
Der Roman „Effi Briest“ ist von Theodor Fontane 1895 in der Epoche des Poetischen Realismus veröffentlicht worden und thematisiert die Bedeutung des Ansehens in der Gesellschaft im 19. Jahrhundert.
Inhaltlich geht es in der vorliegenden Textstelle um einen Dialog zwischen Herrn und Frau von Briest, die sich darüber unterhalten wie Effi sich verhält und die Frage stellen, ob Effi glücklich sei.
Dieser Dialog kommt zustande, weil ihre Tochter Effi, welche von ihren Eltern als 17-jähriges Mädchen bereits mit einem früheren Liebhaber von Frau von Briest, Landrat Innstetten, verheiratet worden ist, nun nach einer gemeinsamen Reise mit Innstetten noch eine Woche bei ihren Eltern geblieben ist, während Innstetten bereits zurück nach Berlin gereist ist. Auch die Tochter Annie ist gemeinsam mit Effi in Hohen-Cremmen geblieben. Zu diesem Zeitpunkt weiß allerdings noch niemand von der Affäre, die Effi mit Major Crampas eingegangen ist.
In der Textstelle kommt die Sorge des Vaters zum Ausdruck, dass Effi nicht glücklich sei und keine Liebe empfinde zum Ausdruck, was sich im weiteren Verlauf des Dramas bestätigt, da die Affäre der beiden aufgedeckt wird, welche auch nur zustande gekommen ist, weil Effi in der Ehe unglücklich ist, da Innstetten aufgrund seines Berufs im Ministerium wenig Zeit für Effi hat, welche sich oft einsam fühlt und keine Zuneigung von Innstetten erfährt. Als die Affäre von Innstetten aufgedeckt wird, informiert er die Eltern, was zur Folge hat, dass Effi sowohl von Innstetten, der Effi immer noch liebt, sie aber verstoßen muss um sein Ansehen nicht zu gefährden, als auch von ihren Eltern abgelehnt wird. Außerdem tötet Innstetten Crampas im Verlauf eines Duells. So zieht Effi mit der ehemalig gemeinsamen Haushälterin Roswitha in eine Wohnung in Berlin, wo Annie sie lediglich einmal besuchen kommt, aber so erzogen wurde, dass sie sich Effi gegenüber sehr distanziert verhält. Das alles belastet Effi so sehr, dass sie krank wird, sodass Effi wieder zu ihren Eltern zieht. Dort scheint sich ihr Gesundheitszustand zwar zu bessern, aber sie stirbt dennoch in jungen Jahren und wird unter dem Rondell im Garten der Eltern begraben.
Die Textstelle beginnt durch die Rückfrage des Vaters an seine Frau, wie sie Effi fände (vgl. Z.4), welche zu Beginn schon mögliche Sorgen des Vaters zum Ausdruck bringt.
Frau von Briest antwortet allerdings, dass Effi so sei „wie immer“ (Z. 5), was entweder zeigt, dass sie sich keine Sorgen macht oder nicht über das Thema sprechen möchte. Sie ist froh eine so „liebenswürdige“ (Z. 6), „dankbar[e]“ (ebd.) und „glücklich[e]“ (Z.7) Tochter zu haben. Dass Effi glücklich sei, wieder „unter [ihrem] Dach zu sein“ (Z. 7 f.), zeigt, dass Effi sehr an ihrer Heimat und dem Elternhaus hängt, weil sie eben noch sehr jung ist und die Nähe zu ihren Eltern immer noch zu brauchen scheint. Unter ihrem Dach sein (vgl. ebd.) ist eine Metapher beziehungsweise ein pars pro toto, welches für das Elternhaus und somit die Nähe und den Schutz der Eltern steht.
Herrn von Briest ist sie noch zu sehr kindlich (vgl. Z. 9), weil sie sich verhalte „als wäre dies hier immer noch ihre Heimstätte“ (Z. 10f.). Durch den Konjunktiv drückt er aus, dass das Haus eben nicht mehr ihre Heimat darstellen soll, da Effi mittlerweile erwachsen geworden sein müsste und „doch den Mann und das Kind“ (Z. 11) hat, auf die sie den Fokus legen soll, anstatt ständig die Nähe zu ihrem Elternhaus und somit ihrer Kindheit zu suchen. Er bezeichnet den Mann als „Juwel“ (Z. 11f.), was zeigt, dass Briest ihn schätzt, aber ihn auch auf das Ansehen und den Wohlstand reduzieren könnte, sodass das Menschliche fehle. Das Kind hingegen bezeichnet er als „Engel“ (Z. 12), was eindeutiger ist und das Annie so als liebenswürdig und himmlisch beschreibt. Auch wenn sie Mann und Kind hat, scheint es ihm so, als sei für sie das Elternhaus in Hohen-Cremmen immer noch die „Hauptsache“ (Z. 13), also die Priorität in ihrem Leben. Deshalb empfindet er es als käme ihre neue Familie gegen die Eltern nicht an (vgl. Z. 13f.), was daran liegt, dass Effi eine „zu sehr“ (Z. 15) prächtige Tochter sei. Das soll heißen, dass sie zwar eine tolle Tochter ist, weil sie ihren Eltern viel Aufmerksamkeit schenkt, aber der Rolle als Mutter noch nicht gewachsen zu sein scheint, was Briest „ängstigt“ (ebd.).
Auf Briests Frage, wie es damit stehe, antwortet seine Frau Luise mit der Rückfrage, was er meine (vgl. Z.18), was zeigt, dass sie aneinander vorbei reden und vielleicht auch Probleme in der eigenen Ehe vorliegen.
Briest entgegnet ihr, sie wisse, was er meine und stellt rhetorische Fragen, ob sie glücklich sei oder ob da etwas im Wege sei (vgl. Z.19f.), um sie dazu zu animieren sich darüber Gedanken zu machen oder um deutlich zu machen, dass er wisse, dass Effi ihr ihre Gedanken anvertraue und sie somit etwas wissen müsse. Briests Zweifel werden deutlich, da er „[v]on Anfang an“ (Z.20) geglaubt hat, dass Effi Innstetten „mehr schätze als liebe“ (Z. 21), ihn also aus Streben nach Ansehen und Respekt und nicht aus Liebe geheiratet habe, was „in [s]einen Augen“ (Z.21f.), eine Metapher für die eigene Meinung, schlimm sei, da eine Ehe, die nur aus Respekt geführt wird „gewiss nicht“ (Z. 23) lange halten könne. Da Briest meint wissen zu können, wie Frauen sich in solchen Situationen fühlen und verhalten, könnte man meinen er spreche aus Erfahrung, was auch Luise sofort auffällt.
Sie fragt, ob er sowas schon einmal selber erfahren hätte (vgl. Z. 26), was zeigt, dass sie den Bezug zur eigenen Ehe bemerkt hat. Durch die Metapher „schrauben wir uns nicht weiter“ (Z. 28) zeigt Briest, dass er keinen Streit verursachen will, indem sie jetzt auf die eigene Ehe zu sprechen kommen. Er fragt wieder wie es stehe (vgl. Z. 29), um wieder auf Effi und Innstetten zu lenken.
Frau von Briest scheint das zu nerven, da es Briest nicht reiche ein „Dutzend Mal“ (Z. 31) über dieses Thema gesprochen zu haben, was eine Hyperbel sein könnte. Sein „Alles-wissen-wollen“ (Z. 33), also seine Neugierde, stört sie ebenso wie die Naivität (vgl. Z.33), dass sie „in alle Tiefen sähe“ (Z.34), was metaphorisch für das Verstehen von Effis Gedanken und Gefühlen steht. Indem sie die Naivität mit dem Adjektiv „schrecklich“ (Z. 33) beschreibt, verdeutlicht sie, wie sehr sie diese Eigenschaft ihres Mannes verabscheut. Sie hinterfragt, ob er glaube, dass „alles so plan daliegt“ (Z. 36), eine Metapher dafür, dass die Gefühle von Effi offensichtlich seien, oder dass sie „ein Orakel“ (Z. 36 f.) sei, also etwas vorausahnen könne oder ob sie die „Wahrheit sofort klipp und klar in den Händen halte“ (Z.38f.), was ebenfalls eine Metapher ist und verbildlichen soll, ob er glaube, dass sie mächtig sei, die Antworten auf alle Fragen sofort zu erkennen, „wenn Effi ihr Herz ausgeschüttet hat“ (Z. 39), was metaphorisch für das Ausdrücken von Gefühlen steht. Luise hinterfragt außerdem diesen Ausdruck des Ausschüttens, da das Eigentlich zurück bleibe, weil Effi auch ihr nicht ihre Geheimnisse anvertrauen würde (vgl. Z. 40 ff.), weil sie „eine sehr schlaue kleine Person“ (Z. 43) sei. Eben das sei „umso gefährlicher, weil sie so sehr liebenswürdig ist“ (S. 182, Z. 1f), da sie so unschuldig scheint, aber in der Lage ist unschöne Dinge zu verheimlichen. Außerdem wisse sie, dass Effi „voll Herzensgüte“ (Z. 4) sei, aber sonst sei sie sich nicht sicher (vgl. Z.4f.). Sie glaubt, „sie hat einen Zug“ (Z. 5), eine Eigenschaft, „den lieben Gott einen guten Mann sein zu lassen“ (Z. 5), was soviel bedeutet, dass sie sich denkt, Gott wäre gut und „werde wohl nicht allzu streng mit ihr sein“ (Z. 6f.). Das Adjektiv „lieb“ (Z. 5f.) ist in dem Fall ironisch zu verstehen, da Gott eben nicht immer lieb ist, sondern auch strafend agiert. Dadurch wird deutlich, dass Effi ein unmoralisches Leben führen könnte, in der Hoffnung, dass sie nicht bestraft werde, also ohne sich besonders viele Gedanken über ihre Taten zu machen.
Eine Erzählperspektive gibt es in dem vorliegenden Textauszug nicht wirklich, da es sich um einen Dialog handelt, der lediglich in Zeile neun durch einen neutralen Er-/Sie-Erzähler moderiert wird. Die direkte Rede sorgt für eine zeitdeckende Zeitgestaltung, was dafür sorgt, dass es sich so anfühlt, als würde man dem Gespräch realitätsgetreu lauschen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass in dem vorliegenden Gespräch deutlich wird, dass der Vater besorgt ist und von Anfang an Zweifel daran hatte, ob es richtig ist, Effi mit jemandem zu verheiraten, den sie nicht liebt. Diese Zweifel überkommen ihn, weil Effi immer noch sehr kindlich ist und die Nähe zu ihren Eltern sucht, was das Gefühl vermittelt, dass sie noch nicht bereit ist unabhängig zu leben. Außerdem deutet sich an, dass auch in der Ehe von Herrn und Frau Briest nicht unbedingt alles in Ordnung ist, da Briest der Meinung zu sein scheint, dass Luise ihn nicht lieben würde, was auch verständlich ist, da sie sich damals vermutlich nur gegen Innstetten entscheiden hat, weil Briest bereits über Ansehen und Geld verfügte. Briest glaubt, dass Effi seiner Frau alles anvertrauen würde, doch das ist nicht so, weshalb Luise der Meinung ist, Effi würde etwas verheimlichen und dass sie sich nicht immer so gut sei, wie sie scheint. Zuletzt ist zu sagen, dass der Dialog zeitdeckend in direkter Rede wiedergegeben wird.
MJEsch
Die Textstelle aus dem Roman „Effi Briest“ aus dem bürgerlichen Realismus im Jahre 1894 von Theodor Fontane, der die gesellschaftliche Position der Frau thematisiert, handelt von der elterliche Sorge und der Definition von dem Gut. Nachdem Effi durch gegebene Umstände, wie die Affäre mit Crampas, krank wurde und deshalb in Kur in Hohen-Cremmen war, bekam Instetten einen höheren Rang und sie zogen nach Berlin, wodurch Effis Gemütszustand sich stark verbesserte. Nach einiger Zeit fuhren die beiden auf Reisen, was Effis Zustand komplett positiv beeinflusste. Der Textausschnitt spielt sich nach der Urlaubsreise ab, wobei Effi und Instetten einen kurzen Besuch in Hohen-Cremmen veranstalteten und Effis Eltern sich allein über Effis momentanen Zustand unterhalten. Nach einer Woche kehrt auch Effi in bester Gesundheit wieder zurück nach Berlin. Dieser Textausschnitt verdeutlicht die elterliche Fürsorge zu Effi und zeigt, dass sich ihre Eltern sogar öfters um sie sorgen. Es ist ein Ausschnitt aus einer Zeit, wo es Effi gut geht, was hauptsächlich nicht der Fall ist.
Der Textauszug von der Seite 181 Zeile 4 bis Seite 182 Zeile 7 ist ein Dialog zwischen der Frau von Briest und Briest selber, den man in drei Sinnabschnitte unterteilen kann.
Im ersten Sinnabschnitt (Seite 181, Z. 4-16) geht es um die generelle Persönlichkeit Effis, bezogen auf ihre Loyalität zu ihrem Zuhause, Mann, Kind und Eltern. Die Textstelle beginnt mit der Frage Briests zu seiner Frau: „Wie findest du Effi?“(Z.4). Es ist eine typische Frage, die einen Dialog anregen soll. Jedoch ist die Wortwahl ungewöhnlich, da es sich hierbei um deren Tochter handelt, dennoch sich die Frage anhört, wie eine, die man sich gegenseitig stellt, wenn man jemand neues kennenlernt und wissen will, was andere Menschen über diese gerade erst kennengelernte Person denken. Das lässt darauf schließen, dass die Briests ihre Tochter zwar kennen, aber dennoch fremd ist. Frau Briest antwortet mit Adjektiven wie „lieb“, „gut“ (Z.5), „liebenswürdig“, „dankbar“(Z.6) und „glücklich“(Z.7). Es sind zu Beginn schlichte aber positive Adjektive, die eine Person nicht ernsthaft beschreiben, nur dass die Person positiv bewertet wird. Es sind wieder befremdende Ausdrücke, so als treffen sie ihre Tochter zum ersten Mal und bewerten den ersten Eindruck von ihr. „Lieb und gut“(Z.5) werden durch das Danken zu Gott, dass ihre Tochter so sei, wie sie ist näher erläutert mit den anderen Adjektiven (Vgl. Z.5ff.). Herr Briest bejaht die Aussage seiner Frau, äußert jedoch auch, dass diese positiven Eigenschaften Effis „mehr als [ihm] lieb“(Z. 9f.) sind. Dadurch äußert er, dass er ihre Eigenschaften auch negativ sieht und diese auch ein Problem mit sich ziehen. Er sieht ihre Loyalität zu ihren Eltern und ihrer ehemaligen Heimat als etwas negatives, da Effi ein „Mann und [ein] Kind“ (Z.11) hat. Ihr „Mann ist ein Juwel, und das Kind ist ein Engel“(Z.11f.) deuten darauf, dass Effi zwei wertvolle Schätze hat, aber diese nicht so hoch schätzt, wie ihre Eltern (Vgl. Z.12ff.). Briest wählt die Worte: „[G]egen uns beide nicht“(Z.14) ankommen , als ein Vergleich, wenn Effi in einem Wettbewerb entscheiden müsste, wen sie wählt, wäre es klar, dass Effi ihre Eltern wählt, statt ihre eigene Familie. Einerseits findet Briest es schön, dass deren Tochter weiterhin deren Tochter sein möchte, aber das sorgt auch für Besorgnis Briests(Vgl. Z.14ff.).
Im zweiten Sinnabschnitt (Seite 181, Z.16-28) geht es um die Frage, die Briest sich stellt, was er für Befürchtungen hat bezogen auf Effis Glücklichkeit in der Ehe mit Instetten. Briest spricht die Frage nicht erkenntlich aus. Er fragt seine Frau „Wie steht es denn eigentlich damit?“(Z.16f.) Seine Frage war darauf bezogen, dass Briest Instetten in Verbindung zu Effis Eigenschaften brachte. Somit kann man davon ausgehen, dass seine Frage darauf bezogen ist, wie es mit Effis Ehe aussieht. Doch diese Frage wurde so ungenau gestellt, dass Frau Briest mit der Gegenfrage „was meinst du?“(Z.18) antwortet, da man die Frage auf vieles beziehen kann. „[I]ch meine, was ich meine, und du weißt auch was“(Z.19) antwortet Briest. Dieser Satz besteht aus einem Parallelismus, indem Briest wiederholt, was er meint, ohne es in Worte zu fassen. „Ich meine, was ich meine“(ebd.) ist ein Sinnloser Satz, denn es ist klar, dass Briest das meint, was er meint, aber es gibt keine Auskunft auf das, was er nun meint. Erst mit dem „und du weißt auch was“(ebd.) erhält der Satz eine Funktion. Denn scheinbar weiß Frau Briest ganz genau wie ihr Mann denkt, wollte es jedoch nur noch sicherheitshalber nochmal von Briest hören. Die beiden kennen sich so gut, dass sie ihre Gedanken nicht mehr laut aussprechen müssen, um sich zu verstehen. Aber seiner Frau zu liebe, sagt Herr Briest, woran er dachte und sie fragen will. Er möchte wissen, ob Effi „glücklich“(Z.20) ist. Denn Briest hat von „Anfang an“(Z.20) bemerkt, dass etwas nicht stimmt in der Beziehung von Instetten und Effi. Briest glaubt, Effi würde „ihn mehr schätze[n] als liebe[n]“(Z.21), was er als „schlimm“(Z.22) empfindet. Denn nach seiner Meinung würde so eine Beziehung nicht lange anhalten und damit beginnen, dass sich die Frauen in einer Ehe/Beziehung „ärgern“(Z.24), „wenn sie wen schätzen müssen“(ebd.), dann sich „langweilen“(Z.25) und „zuletzt lachen sie“(ebd.) darüber. Das ist eine Klimax, der beschreibt, dass die Frauen, wenn sie jemanden schätzen müssen, sich über den Unterschied der Anerkennung aufregen, irgendwann das Interesse deswegen an ihrem Mann verlieren und schließlich ihn nur noch als Witzfigur sehen können, weil sie mit ihm nicht mehr klarkommen. Frau Briest ist verwirrt, da sie nicht ganz versteht, woher ihr Mann diese Vermutung aufstellt und fragt ihn deshalb, ob er selber diese Erfahrung gemacht habe (Vgl.Z.26). Briest verneint mit der Begründung, dass er „nicht hoch genug“ „stand“(Z.27), um so etwas zu erleben. Damit die beiden nicht vom Thema abkommen, wiederholt Briest seine Ursprüngliche Frage, die noch nicht beantwortet wurde(Vgl.Z.28f.).
Im letzten Sinnabschnitt (Seite 181, Z.29-43; S.182, Z. 1-7) beinhaltet die Antwort auf Briest Frage von seiner Frau, indem sie ihm erklärt, dass sie es nicht wissen kann, wie es Effi geht. „Du kommst immer auf diese Dinge zurück“(Z.30) meint Frau Briest zu ihrem Mann, als er wieder seine Frage wiederholt, ob Effi glücklich ist. „Da reicht ja kein Duzend Mal, dass wir darüber gesprochen“ (Z.30f.) haben. Das bedeutet, dass Briest diese Frage schon öfters gestellt hat und sich schon öfters darüber Sorgen gemacht hat, ob Effi überhaupt glücklich ist in ihrer Ehe. Das erklärt auch, dass die Frau von Briest nach Briests Meinung, wissen musste, was er meinte mit seiner Frage (dritter Satz im zweiten Sinnabschnitt). Die Wortwahl „kein Dutzend Mal“(Z.31) lässt vermuten, dass Frau von Briest von dieser Frage genervt ist, die ihr Mann ihr scheinbar sehr oft stellt. Danach äußert Frau Briest eine Charaktereigenschaft ihres Mannes „Alles-wissen-wollen“(Z.33). Briest fragt also ständig nach, da er den Drang verspürt eine Übersicht über alle Ereignisse in seiner Umgebung zu haben, was seiner Frau ein wenig auf die Nerven geht. Frau Briest beschuldigt ihren Mann auch „naiv“(ebd.) in der Hinsicht, dass seine Frau alles wissen könne, indem sie „in alle Tiefen sähe“(Z.34), also jedes Geheimnis wissen würde, wie ein „Orakel“(Z.36) zugriff auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft hätte und auch jeden Menschen durchschauen könnte. Darum stellt seine Frau erst mal klar, dass das Leben nicht „so plan daliegt“(Z.36) und sie nicht die „Wahrheit […] klipp und klar“(Z.38) erkennen kann, da sie ja auch nur ein Mensch ist und darauf angewiesen ist, was Effi bereit ist, ihr zu erzählen und was Effi lieber verschweigt(Vgl.Z.39f.). Denn Effi allein bestimmt, wann und bei wem sie „ihr Herz“ ausschüttelt (Z.39) oder sich lieber „hüten“ (Z.41) wird. Jemand schüttelt sein Herz aus, wird oft mit Trauer und bedrückenden Dingen verbunden, die eine Person belasten und loswerden muss, um mit dem Leben klar zu kommen. Vorher haben die Eltern davon geredet, dass Effi immer glücklich ist und somit steht es auch fest, dass Effi ihren Kummer eher vor anderen verbirgt und in sich rein frisst, statt es ihrer Mutter zu offenbaren. Das betont nochmal, dass die Briests ihre Tochter nur oberflächlich kennen, aber darauf wo es ankommt ihnen verborgen bleibt und ihre Tochter fremd ist. Doch wenn Effi ihrer Mutter Kummer zeigt, ist es jedoch nicht der hauptsächliche Schmerz, denn das „Eigentliche bleibt […] zurück“(Z.41) in Effi verborgen. Zwei weitere Adjektive benennt Effis Mutter, um sie zu beschreiben: „Schlau“(Z.43) und „klein“(ebd.). Ihre Intelligenz bezieht sich auf ihre Art und Weise mit Dingen fertig zu werden und den gesellschaftlichen Kriterien gleichzeitig gerecht zu werden, sodass sie nach außen so wirkt, wie sie immer wirkt (stark, willensstark und voller Energie und Interesse, kurz gesagt: Glücklich und lieb). Das Adjektiv „klein“ ist darauf bezogen, dass die Eltern ihre Tochter noch als ihr Kind ansehen, statt als eine erwachsene Frau. Auch Effi selber sieht sich noch als Kind in anderen Textstellen des Romans. (weiteren Verlauf der Analyse fehlt, wegen nicht Verstehens des Textes.)
Im ganzen Text wird kein Raum beschrieben, indem sich die Beiden Charaktere aufhalten. Es ist ein fortwährender Dialog zwischen Briest und seiner Frau, ohne Textpassagen über ihre Handlungen oder Emotionen während ihres Dialoges. Der Text ist Gleichmäßig zwischen den beiden Charakteren aufgeteilt, sodass eine beidseitige Unterhaltung zu erkennen ist, die sogar auf einander eingeht. Das bedeutet, Briest und seine Frau verstehen sich und es ist dem jeweiligen anderen wichtig, welche Meinung der Gegenüber hat. Die darbietungsform ist direkte Rede, da es sich hierbei um einen Dialog zwischen den beiden Figuren Briest und seiner Frau handelt. Es ist daran zu erkennen, dass Anführungszeichen vorzufinden sind. Aus diesem Textausschnitt kann man jedoch nicht entnehmen, welche Erzählform, Erzählperspektive und Erzählverhalten vorliegt, da nur die wörtliche Rede vorhanden ist, bis auf der Zwischenschub „sagte Briest“(S.181, Z.9). Das ist Erzählerbericht, der in der Vergangenheit geschrieben wurde, da das Verb im Imperfekt steht. Im Hinblick des ganzen Romans ist das Erzählverhalten auktorial, was jedoch nicht im Textausschnitt belegt werden kann. Im Bereich der Zeitgestaltung ist der Text chronologisch und die Erzählzeit ist zeitdeckend mit der erzählten Zeit, da direkte Rede solange dauert, wie das Vorlesen dieses Dialoges. Der Auszug schweift nicht von seinem am Anfang genanntem Thema ab, lässt aber die gestellte Frage unbeantwortet, mit guten Gründen.
Der Textauszug zeigt, dass Effis Eltern sich zwar um ihre Tochter sorgen und lieben, aber auch selber wissen, dass sie keine Ahnung von Effi selbst haben und nur etwas für Effi tun könnten, wenn sie sich ihnen gegenüber öffnet. Ihre eigene Tochter ist ihnen sozusagen fremd, was ihnen nicht zulässt einschätzen zu können, ob Effi glücklich in ihrer Beziehung ist, oder nicht. Diese Frage quält die Beiden schon öfters, kommen aber nie zu einem Ergebnis. Dies sagt aus, dass Effi im Roman auch keine Unterstützung ihrer Eltern bekommen kann, und sie somit auf sich allein gestellt ist mit ihren Problemen, die sie im weiteren Verlauf der Handlung erdrücken.
Vivien
Der vorliegende Roman „Effi Briest“ von Theodor Fontane, welcher 1894 veröffentlicht wurde und somit zur Epoche des poetischen Realismus gehört, thematisiert das Streben nach Ansehen in der Gesellschaft in der zweiten Hälfte des 19 Jahrhunderts. Effi besucht mit Innstetten und ihrem Kind ihre Eltern in Hohen-Cremmen, da sie auf dem Rückweg einer Sommerreise sind. Während deren Aufenthalt führen ihre Mutter und ihr Vater ein Gespräch über Effis Gemütszustand. Zu diesem Gespräch kommt es, da sich Effis Vater bereits bei der Hochzeit von Innstetten und seiner Tochter unschlüssig war, ob die beiden jemals glücklich zusammen werden könnten. Zudem wurde sein Misstrauen gestärkt, da Effi ihrem Elternhaus oft Besuche abstattet. Daraus folgt, dass ihre Eltern sie doch wieder bei sich aufnehmen, als Effi schwer krank wird, da sie beide Schuldgefühle haben. Die Funktion des Textauszuges besteht darin, dass der Leser erfährt, wie die Eltern über Effie und ihre Ehe denken. Zudem gibt er auch Aufschluss über die Ehe der Eltern selbst.
Der Auszug ist in drei Sinnabschnitte zu unterteilen, wobei der erste von Z.4-25 reicht. Herr Briest beginnt das Gespräch mit der Frage „Wie findest du Effi?“(Z.4), welche einem paradox erscheint, da er dies seine Frau, Effis Mutter fragt und daher müsste er die Antwort selber wissen. Da er dies trotzdem fragt wird eine Distanziertheit von ihm und seiner Frau deutlich, da er anscheinend nicht weiß, was diese von ihrer Tochter hält. Frau Briest beschreibt ihre Tochter daraufhin als „[l]ieb und gut wie immer“(Z.5), was zeigt, dass sie ihre Tochter liebt und hinter ihr steht. Ihre Liebe für Effi wird noch deutlicher, als sie sagt, dass sie „Gott nicht nicht genug danken“(Z.5f.) kann, da sie so „liebenswürdig“(Z.6) sei. Doch die Mutter freut sich vor allem darüber, dass Effi glücklich ist, wenn sie wieder unter ihrem „Dach“ (Z.7) ist. Damit ist gemeint, dass die Mutter Effi gerne in Hohen-Cremmen empfängt, was mit ihren Schuldgefühlen zusammen hängt, da sie weiß, dass Effis Ehe für diese nicht zufrieden stellend ist, da sie selbst weiß wie Innstetten ist. Ihre Schulgefühle werden aber noch verstärkt, da sie die jenige war, die wollte, dass Effi ihn heiratet. Herr Briest möchte aber, obwohl er Effi ebenfalls liebt, dass diese nicht mehr nach Hohen-Cremmen kommt, weil er befürchtet, dass sie es immer noch als „ihre Heimstätte“(Z10f.) ansieht. Da er den Konjunktiv „wäre“(Z.10) benutzt macht er deutlich, dass dies nicht mehr ihr Zuhause ist, da sie ein neues hat, welches ihr Haus mit Innstetten ist. Er möchte, dass Effis Leben glücklich ist und er betont, dass sie auch alles zum glücklich sein habe, da sie einen Mann hat, welcher ein „Juwel“(Z.11f.) ist und ein Kind, welches einem „Engel“(Z.12) gleicht. Durch die verwendeten Metaphern unterstreicht er, wie wertvoll und zufrieden stellend ihre eigene Familie ist. Weiter möchte er aber auch, dass Effi und Innstetten glücklich zusammen sind, aber er weiß die Antwort auf diese Frage nicht, weshalb er seine Frau fragt „[i]st sie glücklich?“. Diese Frage drückt ebenfalls eine Distanziertheit zwischen ihm und Effi aus, da diese anscheinend keine tiefen und ehrlichen Gespräche führen. Aber er bezieht sich auf seine unguten Gefühle die er bei der Hochzeit bereits hatte und sagt „[v]on Anfang an war mir`s so, als ob sie ihn mehr schätze als liebe.“(Z.21). Damit meint er, dass Effi Innstetten auf Grund seines hohen Ansehens schätzt und bewundert aber nie wirklich geliebt hat. Er behauptet weiter, dass diese Art von Gefühle ein „schlimm Ding“(Z.22) ist, da eine Ehe die nur aus „Schätzung“(Z.23) besteht nie halten wird.
Darauf folgt der zweite Abschnitt (Z.26-29), der die Ehe der Eltern thematisiert. Frau Briest will wissen, ob ihr Mann eine Ehe die nur aus Schätzung besteht bereits erfahren hat und spielt damit auf ihre eigene Ehe an (vgl. Z.26). Herr Briest streitet dies aber ab, da er meint, dass er zur Zeit, ihrer Hochzeit noch nicht „hoch genug in der Schätzung“(Z.27f.) stand. Somit wird deutlich, dass auch die Ehe der Eltern nicht glücklich ist und die Heirat damals stattfand um Ansehen zu erlangen.
In dem dritten Abschnitt beziehen sie sich wieder auf Effi. Da der Vater weiterhin wissen will, ob Effis Ehe glücklich ist, wird Frau Briest sauer, da die beiden schon „[d]utzend Mal“(Z.31) über diese Frage gesprochen haben. Zudem zeigt dies, dass sich Effis Vater oft Sorgen um seine Tochter macht. Die Mutter hingegen möchte nicht über das Thema sprechen, da sie so an ihr schlechtes Gewissen erinnert wird und so sagt sie, dass sie kein „Orakel“(Z.37 ) ist. Damit meint sie, dass sie nicht wissen kann, wie es Effi geht, doch dies ist eine Lüge, da sie weiß, dass sie nicht glücklich ist. Zum einen hat sie damals einen Brief von Effi erhalten und zum einen weiß sie, was für eine Peron Innstetten ist und was für eine Person ihre Tochter ist, weshalb sie weiß, dass diese zusammen nicht glücklich werden können. Dass die Mutter und Effi aber auch keine innige Beziehung haben wird deutlich, als sie sagt, dass Effi sich „hüten wird, mich in ihre Geheimnisse einzuweihen“(Z.41f.). Dies verdeutlicht, dass Effi mit beiden Elternteilen nicht ehrlich reden kann und so gezwungen ist ihre Geheimnisse für sich zu behalten. Aber die Mutter verweist auch auf Effis „Schlauheit“(S.182 Z.1) und ihre „Herzensgüte“(S182 Z.4), welche aber nicht immer positiv zu verstehen sind, da sie so klug ist und vieles hinterfragt. Zum Schluss plagen die Mutter aber auch Zweifel, da sie sagt, dass sie einen „Zug“(Z.5) an sich hat, der den „lieben Gott“(Z.5f.) einen guten Mann zu lassen scheint. Dies drückt aus, dass Effi denkt, dass sie die zehn Gebote Gottes brechen kann ohne bestraft zu werden. Dies bezieht sich besonders auf das sechste Gebote, welches besagt, dass man nicht die Ehe brechen soll. So ist zu erkennen, dass die Mutter schon eine Ahnung des Ehebruchs ihrer Tochter hat. In dem ganzen Buch und somit auch in dem Abschnitt gibt es einen auktorialen Erzähler. Es liegt eine Zeitdeckung vor, da dieser Abschnitt ein Dialog ist und so kann man sich gut in das Gespräch hineinversetzten, da man alles liest, was auch gesagt wird.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass Herr Briest möchte, dass Effi ein glückliches Leben und eine glückliche Ehe mit Innstetten hat, doch er kann seine Zweifel nicht ablegen. Effis Mutter wird immer noch von Schuldgefühlen geplagt und versucht es zu vermeiden über ihre Tochter und deren Ehe zu sprechen. Beide drücken ihre Liebe Effi gegenüber aus, doch es wird auch deutlich, dass Effi keinen ihrer Elternteile wirklich nah steht, da keiner ihre tatsächliche Gefühlslage kennt. Sie selbst sieht Hohen-Cremmen immer noch als ihr Zuhause an und würde dort am liebsten auch bleiben.
Irina
Der Roman ,,Effi Briest”, welcher von Theodor Fontane verfasst und 1895 in der Epoche des Bürgerlichen Realismus veröffentlicht wurde, handelt von dem Ansehen innerhalb der Gesellschaft.
Der vorliegende Textauszug handelt von der Affäre zwischen Crampas und Effi, die sich während der Rückfahrt nach Kessin annähern. Die siebzehnjährige Effi Briest wohnt mit ihren Eltern im Herrenhaus in Hohen-Cremmen. Für ihr Alter verhält sie sich noch sehr kindisch und unreif. Baron Innstetten ist ein wohlhabender Landrat und ein alter Freund, bzw. Verehrer von Effis Mutter. Dieser hält um die Hand von Effi an, woraufhin die Hochzeit, sowie die Hochzeitsreise durch Italien folgt. Innstetten und Effi ziehen nach der Hochzeitsreise nach Kessin, doch Effi fühlt sich dort sehr unwohl, da sie davon überzeugt ist, dass es in ihrem neuen Zuhause spukt. Sie fühlt sich einsam, da Innstetten auf Grund seiner Arbeit ständig verreist und Effi hat nur zwei Freunde in Kessin, den Apotheker Gieshübler und Innstettens Hund Rollo. Aufgrund ihrer Angst vor dem Spuk möchte Effi von Kessin wegziehen, aber Innstetten kann dies nicht riskieren, da er meint, er könne sein Ansehen verlieren, wenn die Menschen in Kessin den Grund des Umzugs erfahren würden. Effi wird schwanger und lernt Roswitha kennen, die im späteren Verlauf das Kindermädchen von Effis Tochter Annie wird. Crampas tritt auf, mit welchem Effi und Innstetten zunächst gemeinsame Ausritte unternehmen. Während Innstetten auf Reisen ist, beginnen Effi und Crampas alleine auszureiten, wodurch eine Affäre zwischen den beiden entsteht. Innstetten erhält eine neue Arbeitsstelle in Berlin, woraufhin er mit Effi nach Berlin zieht. Effi ist erleichtert, dass sie Crampas nicht mehr sehen muss. Jedoch erkrankt sie und muss in Kur fahren. Währenddessen findet Innstetten versehentlich alte Briefe zwischen Effi und Crampas und findet so über die Affäre von vor sechs Jahren heraus. Mit einem Freund fährt er zurück nach Kessin und bringt Crampas während einem Duell um. Effi erfährt von Crampas Tod und ihr wird bewusst, dass sie alles in ihrem Leben verloren hat. Sie zieht zurück nach Berlin und trifft ihre Tochter nur noch einmal. Aufgrund ihrer Krankheit zieht Effi schließlich zurück nach Hohen-Cremmen zu ihren Eltern und stirbt mit ungefähr 30 Jahren.
In dem vorliegenden Textauszug findet eine Diskussion über Effi zwischen Frau von Briest und Herrn von Briest statt. Da es sich hierbei um einen Dialog handelt, liegt eine Zeitdeckung vor. Herr von Briest möchte zunächst von seiner Frau erfahren, was diese von Effi hält (vgl. Z. 4), wodurch erkennbar wird, dass ihn etwas bedrückt und er sich um seine Tochter sorgt. Seine Frau ist der Meinung, dass Effi nach wie vor ,,lieb und gut” (Z. 5) ist, was bedeutet, dass sie keine Veränderungen an ihrer Tochter festgestellt hat. Religion spielt bei ihnen auch eine große Rolle, da sie behauptet, sie könnten ,,Gott nicht genug danken, eine so liebenswürdige Tochter zu haben” (Z. 5 f.). Außerdem ist sie stolz darauf, dass Effi für alles so ,,dankbar” (Z. 6) ist und auch, dass Effi ,,immer glücklich” (Z. 7) ist, wenn sie bei ihren Eltern ist. Daran, wie positiv sie über ihre Tochter redet, erkennt man, wie glücklich und dankbar sie ist, Effi zu haben und auch, dass Effi ihr sehr wichtig ist. Herr von Briest stimmt seiner Frau zu (vgl. Z. 9) beginnt dann aber direkt, Kritik auszuüben. Seiner Meinung nach habe sie zu viel ,,von dieser Tugend” (Z. 9), was bedeutet, dass Effi für ihn noch nicht reif genug ist. Ihm kommt es so vor, als würde sie lieber bei ihren Eltern in Hohen-Cremmen sein, als in ihrem neuen Zuhause in Kessin (vgl. Z. 10 f.). Diese Tatsache ist für ihn nicht verständlich, da er Innstetten als ,,Juwel” (Z. 11 f.) und Annie als ,,Engel” (Z. 12) bezeichnet. Die Metapher ,,Juwel” (ebd.) zeigt, dass Innstetten etwas ganz Besonderes ist und man ihn schätzen sollte. Außerdem deutet diese Metapher auch auf sein hohes Ansehen hin. Die Metapher ,,Engel” verdeutlicht zum einen, wie wichtig die Religion für ihn ist, aber auch, dass Annie unantastbar, sowie besonders ist. Doch laut Herrn von Briest schätzt Effi die beiden nicht so sehr, wie Hohen-Cremmen und ihre Eltern (vgl. Z. 12 ff.), was ein Problem für ihn darstellt. Er betitelt sie als ,,prächtige Tochter” (Z. 14 f.), aber dennoch ist sie es ihm ,,zu sehr” (Z.15), was ihn ,,ein bisschen ängstigt” (Z. 15). Dies zeigt, dass er seine Tochter zwar liebt, er aber dennoch unzufrieden mit ihr ist. Er findet, dass Effis Verhalten ,,ungerecht gegen Innstetten” (Z. 16) ist, da Effi ihn nicht so schätzt, wie er es verdient hätte. Herr von Briest ahnt, dass etwas von ihm geheim gehalten wird, weshalb er seine Frau fragt, ob ,,etwas im Wege” (Z. 20) sei, was seine Tochter unglücklich machen könnte (vgl. Z 19 f.). Er erklärt ihr, dass er das Gefühl hat, Effi würde Innstetten mehr schätze[n] als liebe[n]” (Z. 21). Damit meint er, Effi würde Innstetten nicht richtig lieben, sondern nur sein Ansehen und seine Arbeit schätzen, was für ihn nicht in Ordnung ist (vgl. Z. 22), da Schätzung schneller vergeht wie Liebe (vgl. 22 f.). Dies zeigt, dass Herr von Briest sich Sorgen um eine mögliche Trennung der beiden macht, wodurch er selbst zum einen sein Ansehen in der Gesellschaft verlieren könnte, aber auch seine Frau und Effi. Er hat ein gewisses Vorurteil gegenüber Frauen, was die Klimax ,,erst ärgern sie sich, und dann langweilen sie sich, und zuletzt lachen sie” (Z. 24 f.) zeigt. Außerdem wird deutlich, dass eine Beziehung nicht funktionieren kann, wenn man sich nur gegenseitig schätzt. Daraufhin möchte seine Frau von ihm wissen, ob es sowas selbst schonmal erlebt hat (vgl. Z. 26). Anstatt ihr eine vernünftige Antwort zu liefern, geht er nur kurz darauf ein und besteht dann darauf, nicht mehr weiter über ihre eigene Beziehung zu sprechen (vgl. Z. 27 ff.). Dadurch wird verdeutlicht, dass ihre Beziehung selbst auch nicht besonders gut läuft. Frau von Briest beginnt ihren Mann zu kritisieren, da sie der Meinung ist, er würde immer wieder über die gleichen Themen sprechen wollen und könnte nicht lockerlassen (vgl. Z. 30 ff). Herr von Briest möchte immer über alles informiert sein (vgl. Z. 33) und verlangt von ihr, dass sie ihm alles erklärt (vgl. Z. 33 f.). Jedoch weiß seine Frau auch nicht alles, was sie mit der Metapher ,,Orakel” (Z. 36) verdeutlicht. Sie hat ,,die Wahrheit” (Z.38) nicht ,,sofort klipp und klar” (Z. 38) in den Händen, wenn Effi mit ihr spricht (vgl. Z. 39). Effi behält ihre wahren Geheimnisse für sich, da sie eine ,,sehr schlaue kleine Person” (Z. 43) ist. Das Adjektiv ,,schlau” (ebd.) verdeutlicht, wie intelligent Effi ist, da sie alles daran setzt, dass ihre Geheimnisse nicht bekannt werden. Das Adjektiv ,,klein” (ebd.) zeigt, dass Effi für ihre Mutter noch immer eine junge und hilflose Tochter ist. Frau von Briest behauptet, ihre Tochter sei sehr naiv, da sie denkt, Gott würde sie für ihre Sünden nicht bestrafen (vgl. Z. 5 ff.). Man erkennt, dass Frau von Briest eine Vorahnung hinsichtlich der Affäre zwischen Crampas und Effi hat, sowie einer möglichen Trennung zwischen Effi und Innstetten. Sie ist mit beiden Charakteren sehr vertraut und ihr ist bewusst, dass die beiden keine Zukunft zusammen haben. In diesem Textauszug ist die Erzählperspektive auktorial und wird von einem Er-/Sie-Erzähler erzählt.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass sich Briest sorgen um seine Tochter macht und seine Frau nach ihrer Meinung fragt. Diese versucht ihm ihre Sicht zu erklären, wozu gehört, dass sie nicht in die Geheimnisse ihrer Tochter eingeweiht ist, aber vermutet, dass ihre Tochter eine Affäre mit Crampas hat und die Beziehung zu Innstetten zerbrechen wird.
Anna
Der vorliegende Textauszug stammt aus aus Theodor Fontanes Roman ,,Effi Briest". Dieser wurde 1895, in der Epoche des poetischen Realismus, veröffentlicht und thematisiert die Stellung der Frau in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Dieser Ausschnitt ist ein Gespräch zwischen Herrn von Briest und seiner Frau über ihre Haltung gegenüber ihrer Tochter Effi und ihrem Verhalten.
Effi, welche schon sehr jung durch ihre Eltern in eine unglückliche Ehe mit Baron Geert von Instetten gebracht wurde, stattet ihren Eltern in Hohen-Cremmen nach einer Sommerreise mit ihrem Mann und ihrer gemeinsamen Tochter Annie einen längeren Besuch ab. Dort kann sie Abstand von ihrer Affäre mit Major Crampas und ihren sonstigen Problemen nehmen, da sie sich im Elternhaus wohl und geborgen fühlt. Aus der Textstelle resultiert jedoch, dass sich Effi weiterhin Vorwürfe aufgrund ihrer Affäre macht und auch Instetten von dieser erfährt, woraufhin er sich von ihr scheiden lässt und Effi erneut ins Elternhaus zurückkehrt.
Der vorliegende Textauszug lässt sich in 4 Sinnabschnitte gliedern. Der erste reicht von Z.4 bis Z. 11a; hier sprechen Herr und Frau von Briest über ihre Ansichten über ihre Tochter. Der folgende reicht von Z. 11b bis Z. 25 und in diesem wird Effis Beziehung zu Instetten und ihre Meinung über ihn thematisiert. Der dritte Sinnabschnitt geht von Z. 26 bis Z. 28a und gibt einen kurzen Einblick in die Beziehung von Herr und Frau von Briest. Den letzten Sinnabschnitt kann man von Z. 28b bis Z. 7 setzen. Hier wird sich erneut über ihre Ansichten über ihre Tochter und ihr Verhältnis zu ihr gesprochen.
Zu Beginn kritisiert Effis Vater, dass seine Tochter oft noch den Weg ins Elternhaus suche, es für sie die ,,Hauptsache" (Z. 13) sei. Damit meint er, dass nicht Effis neue Familie, sprich ihr Ehemann und die gemeinsame Tochter, sondern immer noch ihre Eltern ihr Anhaltspunkt und das Wichtigste in ihrem Leben seien. Seiner Meinung nach sollte dies jedoch anders sein und Effi sollte nicht mehr so sehr an ihren Eltern festhalten. Dies bringt er durch den verwendeten Konjunktiv ,,wäre" (Z. 10) zum Ausdruck. Effi zeige ihm dies gegenüber wohl auch sehr offensichtlich, doch er versteht ihre Situation nicht und sagt, sie tue lediglich so, als ob (vgl. Z. 12). Seine Frau jedoch scheint ,,dankbar" (Z. 6) über diese Charakterzüge von Effi zu sein und freut sich über ihre Anwesenheit. Herr von Briest bezeichnet Instetten metaphorisch als ,,Juwel" (Z. 11f.), was zeigt, dass er ihn nicht nur besonders gut als Ehemann für Effi geeignet und als etwas Besonderes sieht, sondern auch, dass er sein materielles Hab und Gut und sein Geld wertschätzt. Im Folgenden gibt er sogar offen zu, dass er seit ihrer Hochzeit dachte Effi würde ihn ,,mehr schätze[n] als liebe[n]" (Z. 21), was bedeutet sie habe ihn nicht aus Liebe, sondern lediglich wegen seines guten Rufes und seines Geldes geheiratet. Ihm ist bewusst, dass diese Hochzeit nicht aus Liebe stattgefunden hat und er weiß, dass ihre Ehe nicht lange halten wird, da er der Meinung ist Liebe halte nicht immer, eine Heirat aufgrund Materiellem und einem guten Ruf jedoch nie (vgl. Z. 22f.). Seine eigene Ehe basiert jedoch aus seiner Sicht auf Liebe, da er von sich selbst sagt, er habe selbst nie genug Ansehen gehabt, als dass eine Frau ihn aufgrund dessen hätte heiraten wollen (vgl. Z. 27f.). Jedoch möchte er darüber ungern sprechen, da er erneut auf das Thema Effi zurückkommt. Seine Frau jedoch kritisiert ihn für sein Interesse an Effis Situation, da sie sich nicht länger mit ihm darüber unterhalten möchte. Sie beschwert sich über sein ,,Alles-wissen-wollen" (Z. 33) und sein ,,schrecklich naiv[es]" (ebd.) Fragen. Sie wisse zwar über Effis Probleme bescheid, jedoch erzähle sie ihr auch nicht immer alles (vgl. Z. 41f.) und könne ihrem Mann daher auch nicht alle seine Fragen beantworten, sie sei schließlich kein ,,Orakel" (Z. 36f.). Abschließend kommen sie dann erneut auf ihre Meinung über ihre Tochter zu sprechen, wobei sie sie als ,,liebenswürdig" (Z. 1f.) beschreiben, Frau von Briest sich jedoch unsicher ist, ob ihre Tochter ,,gut" (Z. 3) sei. Trotz ihrer guten Charakterzüge (vgl. Z. 4) hielte sie sich nicht an die 10 Gebote und hoffe immer darauf, dass Gott ein ,,gute[r] Mann" (Z. 6) sei. Dies bedeutet, dass Effi immer, wenn sie etwas Schlimmes tut, auf Gott vertraue, dass dieser ihr vergebe und freundlich zu ihr sei.
Der vorliegende Textauszug weist ein auktoriales Erzählverhalten auf und die Zeitgestaltung ist die Zeitdeckung, da der Ausschnitt ein Dialog ist.
Zusammenfassend kann man sagen, dass in diesem Abschnitt deutlich wird, dass Effis Eltern sehr wohl um ihre Lage wissen, jedoch nichts unternehmen ihr zu helfen, da dies in der damaligen Zeit üblich war. Zudem zeigt sich, dass beide ein überwiegend positives Bild von ihr haben und stolz darauf sind eine solche Tochter zu haben.
Jule
Der Textauszug aus dem vierundzwanzigsten Kapitel des Romans Effi Briest, welches 1894 von Theodor Fontane verfasst wurde thematisiert eine arrangierte Ehe und das Verlangen nach Ansehen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Die Hauptfigur Effi Briest hat im vorherigen Verlauf des Romans den Baron von Innstetten geheiratet. Da sie ihn der Ehe unzufrieden war, begann sie eine Affäre mit dem Major Crampas. Nach einer Reise besucht Effi noch einmal ihre Eltern in Hohen Cremmen. In den Textauszug unterhalten sich Effis Eltern über sie. Ihr Vater ist der Meinung Effi sei noch zu kindlich und würde noch zu sehr an Hohen Cremmen hängen. Ihre Mutter hingegen weiß, dass Effi trotz ihrer höflichen und netten Art auch eine andere Seite hat. Nach dieser Textstelle erfährt der Baron von Innstetten von Effis Affäre und fordert den Major Crampas zum Duell, welches für den Major tödlich endet.
Der Textauszug beginnt mit der Frage “[w]ie findest du Effi”(Z.4), die ihr Vater an ihre Mutter stellt. Effis Mutter ist froh eine so “liebenswürdige Tochter zu haben”(Z.6) , die sich in ihrem Elternhaus immer noch wohl fühlt (vgl.Z.7) . Effi vermisst ihr Elternhaus und ist froh den Spuk in Kessin los geworde zu sein. Der Vater findet die Verbindung zum Elternhaus jedoch zu stark und wünscht sich mehr Unabhängigkeit. Dies wird deutlich, wenn er sagt sie würde sich verhalten “als wäre dies immer noch ihre Heimstätte”(Z.10.f.). Die Verwendung der Konjunktivs in diese Aussage macht deutlich, dass Hohen Cremmen nicht mehr Effis Zuhause ist. Im Folgenden bezeichnet Briest den Mann seiner Tochter als “Juwel”(Z.11) und ihre Tochter als “Engel”. Diese Metaphern bringen zum Ausdruck, dass Briest die Familie seiner Tochter als sehr wertvoll und begehrenswert ansieht, doch er findet Effi sei “ungerecht gegen Innstetten”(Z.16). Er befürchtet, dass Effi ihre Familie nicht derartig zu schätzen weiß, das sie noch zu sehr an ihren Eltern hängt.
Weiterhin macht er sich Sorgen Effi könnte ihn ihre Ehe unglücklich sein(vgl.19.f). Er ist ein besorgter Vater.Er hatte schon lange das Gefühl, dass Effi den Baron vo Innstetten nur wegen seines Ansehens geheiratet habe (vgl.Z.21), was in seinen Augen ein “schlimm Ding”(Z.22) ist. Er ist der Meinung, dass die Liebe nicht immer hält, doch dass die Schätzung mit Sicherheit nicht halten würde (vgl.22.f.). Doch mit dieser Aussage kritisiert er nicht nur seine Tochter sondern gibt seiner Ehefrau zu verstehen, dass die Ehe zwischen den beiden auch nicht besser ist, da er weiß, dass sie ihn nur wegen seines Ansehens und seines Geldes geheiratet hat.Seine Frau reagiert auf seine erneuten Frage zu Effis Wohlbefinden genervt, da sie der Meinung ist, dass diese Thema im Hause Briest zu oft besprochen wird (vgl.Z.30.f).Sie teilt ihrem Mann mit, dass Effi ihr zwar ihr “Herz ausgeschüttet hat”(Z.39), sie jedoch glaub das Euch ihr die wesentlichen Informationen vorenthält (vgl.Z.41).
Sie ist der Meinung , dass Effi durch ihre “Schlauheit”(S.182 Z.1) schlechte Dinge gut verstecken kann. Effis Mutter weiß außerdem , dass Effi “einen Zug [an sich hat], den lieben Gott einen guten Mann sein zu lassen”(S.18 Z.5f). Sie hat ne Vorahnung, dass Effi sich auch nicht immer an die 10 Gebote hält. Effis Affäre mit dem Major Crampas stellt eben diesen Bruch der 10 Gebote dar. Der Textauszug enthält eine Zeitdeckung, da sie einem Dialog beinhaltet bei dem die erzählte Zeit der Erzählzeit entspricht. Die Erzählperspektive ist im ganzen Roman auktorial, da der Leser die Gedanken und Gefühle aller Figuren erfährt.
Zusammenfassend kann man sagen, dass diese Szene Effis Charakter noch einmal darstellt und die Vorahnungen der Mutter dem Leser mitgeteilt werden.
Kolja
Der Roman „Effi Briest“, welcher 1894 in der Epoche des poetischen Realismus veröffentlicht und von Theodor Fontane verfasst wurde, thematisiert die Wichtigkeit des Ansehens in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der vorliegende Textauszug aus dem Roman geht von S.181 Z.4 bis S.182 Z.7. In der Textstelle geht es inhaltlich um ein Gespräch zwischen Herrn und Frau von Briest, welche sich über ihre Tochter Effi unterhalten. Es kommt dadurch zu dem Gespräch, da Effi nach einer Reise mit ihrem Ehemann Instetten noch zusammen mit ihrer Tochter Annie eine Woche bei Herrn und Frau Briest bleibt und Instetten unterdessen bereits nach Berlin zurückkehrt. Zu diesem Zeitpunkt weiß noch niemand von der Affäre zwischen Effi und Major Crampas. Später kommt die Affäre jedoch ans Licht und Effi wird letzten Endes durch ihre Erkrankung von ihren Eltern aufgenommen, bei denen sie jedoch stirbt. Die Textstelle lässt sich in drei Sinnabschnitte unterteilen. Der erste Sinnabschnitt erstreckt sich von Z. 4 bis Z. 16a und thematisiert die Meinung von Herrn und Frau von Briest, welche sie gegenüber ihrer Tochter haben und auch äußern. Der zweite Sinnabschnitt geht von Z. 16b bis Z. 25. Inhaltlich geht es hier um die Bezehung zwischen Effi und Instetten und darum, was Herrn und Frau Briest diesbezüglich denken. Der letzte Sinnabschnitt geht von Z. 26 bis S. 182 Z.7. Hier geht es inhaltlich um die Klagen von Frau Briest, welche sie an ihren Mann richtet und darum, dass Effi ein herzensgütiger Mensch ist. Der Dialog beginnt damit, dass Herr Briest Effis Mutter fragt, wie sie Effi „findet“(Z.4). Diese Aussage deutet schon auf ein merkwürdiges Verhältnis zu seiner Tochter hin, da ein Vater so etwas im Normalfall nicht fragt. Frau Briest jedoch findet Effi „lieb und gut wie immer“(Z. 5) und dankt sogar Gott dafür eine so „liebenswürdige Tochter zu haben“(Z. 6), was darauf schließen lässt, dass Effis Mutter sie sehr mag. Für Herrn von Briest hat Effi jedoch „mehr als [ihm] lieb ist“(Z. 9 f.) von dieser Liebenswürdigkeit. Er denkt, dass Effi ihr ursprüngliches zu Hause wichtiger sei als ihr Mann, welchen er als „Juwel“(Z. 11 f.) bezeichnet und ihre Tochter, welche er als „Engel“(Z. 12) bezeichnet. Das „Juwel“(ebd.) steht hier für Reichtum und Macht, was Instetten beides hat. Instetten scheint für Briest also wertvoll zu sein, da dieser seiner Tochter und somit seiner Familie Ansehen bringt. Briest denkt seit Anfang der Beziehung, dass Effi, Instetten „mehr schätze als liebe“(Z. 21) was in seinen Augen zu einer nicht lange anhaltenden Beziehung führt. Dies ängstigt Briest aufgrund der Tatsache, dass eine gescheiterte Ehe für seinen Ruf nicht von hohem Vorteil wäre. Letzten Endes denken die beiden jedoch nicht schlecht über ihre Tochter, da sie sagen, dass sie eine „schlaue“(Z. 43) Person ist und zugleich voll „Herzensgüte“(Z. 4) steckt. Zusammenfassend ist zu sagen, dass Herr von Briest sowohl um seine Tochter, aber auch um die Ehre der Familie besorgt ist, da ein Scheitern der Ehe nicht gut wäre. Effis Mutter ist jedoch von Effi überzeugt und glaubt an das Gute in Ihr.
Sven
Der Roman „Effi Briest“, von Theodor Fontane, ist 1894f, zur Zeit des Poetischen Realismus, verfasst worden und thematisiert das Streben nach gesellschaftlichem Ansehen zu dieser Zeit.
Effi heiratet den Baron Geert von Instetten , den ehemaligen Geliebten ihrer Mutter. Dieser ist oft, aufgrund seiner Position als Landrat, nicht bei Effi, die sich trotz mit ihrer Tochter alleine fühlt. Aus dieser Einsamkeit entwickelt sich auch eine Angst vor einem Spuk, dargestellt als Chinesen. Effi schreibt ihrer Mutter Briefe über ihre Einsamkeit seit ihrer Ehe. Aufgrund ihrer Einsamkeit zieht sie sich der Gesellschaft Crampas angezogen und verbringt mit ihm Zeit. Durch diese Briefe diskutiert die Mutter, im vorliegenden Textauszug, mit Briest über den Verlauf von Effis Leben. Später findet Instetten über die Affäre Effis mit Crampas heraus und trennt sich, nach einem gewonnenen Duell gegen Crampas, von ihr, um sein gesellschaftliches Ansehen zu behalten.
Am Anfang fragt Herr von Briest, wie seine Frau denn Effi findet (Vgl. Z.4). Sie antwortet darauf mit „[l]ieb und gut wie immer“ (Z.5), obwohl sie über die Einsamkeit Effis Bescheid weiß, weil Effi ihrer Mutter im Vertrauen geschrieben hatte und sie nun diese Mutter- Tochter Beziehung nicht zerstören möchte. Effis Vater scheint schon über die Situation seiner Tocher Bescheid zu wissen, da er sagt, dass sie so tue, „als wäre Hohen-Cremmen immer noch die Hauptsache für sie, und Mann und Kind kämen gegen“ (Z.12 ff.) Mutter und Vater „nicht an“ (ebd.). Diese Aussage könnte Aufschluss darüber geben, warum Herr von Briest diese Diskussion eingeleitet hat. Die Benutzung des Konjunktiv I (vgl. Z. 10) zeigt die Unsicherheit des Herrn Briest über die Gefühlslage Effis. Herr Briest beschreibt den Mann Effis als „ein Juwel“ (Z.11f.), etwas Perfektes und Wertvolles und ihre Tochter als „Engel“ (Z.12), als etwas Göttliches unerreichbar Wunderbares, wodurch wieder seine Ahnungslosigkeit hervorgebracht wird. Trotz dieser Ahnungslosigkeit, besteht bei ihm die Vermutung, dass Effi nicht glücklich sein könnte (Vgl. Z. 19f.).
Der Dialog ist Zeitdeckend und aus auktorialen Erzählperspektive verfasst worden. Diese Textstelle verdeutlicht die Unwissenheit, aber Vorahnung des Vaters über Effis Ehe und ihr möglicher Bruch.
Lara
Der Textauszug aus dem Roman „Effi Briest“ wurde von Theodor Fontane verfasst und im Jahr 1895, während der Epoche des Realismus, veröffentlicht. Während dieser Epoche unterschied man den französischen Realismus von dem bürgerlichen, bzw. poetischen Realismus, welcher hier gemeint ist. Diese Epoche war dadurch geprägt, dass die Bewegung des Vormärzes dazu führte, dass die Zensur gelockert wurde, jedoch die Forderungen nach Einheit und politischer Freiheit unerfüllt blieben. Der Roman thematisiert einerseits das Streben nach Ansehen in der Gesellschaft, sowie andererseits die weitreichenden Folgen einer frühen Zwangsheirat.
Effi wird schon mit 17 Jahren mit dem Baron Innstetten, dem ehemaligen Verehrer ihrer Mutter verheiratet, zieht mit diesem nach Kessin und bringt schon kurze Zeit später ihre Tochter Annie zur Welt. Nach einer gemeinsamen Reise mit Innstetten bleibt Effi noch eine Weile bei ihren Eltern in Hohen-Cremmen, da sie sich dort gut aufgehoben fühlt und für eine Weile die Affäre mit Crampas vergessen kann. Im vorliegenden Textauszug wird deutlich, dass Effis Eltern sich über das Wohlbefinden ihrer Tochter unterhalten und sich Gedanken darüber machen, ob sie glücklich ist. Aus dieser Textstelle resultiert schließlich, dass Innstetten eine Weile später versehentlich von der Affäre zwischen Effi und Crampas erfährt. Effi wird schwer krank und ihre Eltern nehmen sie schließlich vor lauter Schuldgefühlen wieder bei sich auf, bis sie schlussendlich mit ungefähr 30 Jahren stirbt.
Der Textauszug lässt sich in drei Sinnabschnitte einteilen. Der erste Sinnabschnitt erstreckt sich von Zeile 4 bis zu Zeile 18. Effis Eltern unterhalten sich zu zweit und direkt zu Beginn fragt Herr von Briest seine Frau: „Wie findest du Effi?“ (Z. 4). Aus dieser Frage lässt sich schließen, dass Herr von Briest sich bereits einige Gedanken über das aktuelle Wohlbefinden seiner Tochter gemacht hat, bzw. dass Effi anders auf ihn wirkt und er sich deshalb Sorgen macht. Im Gegensatz zu Herrn von Briest sieht Effis Mutter keinen Unterschied an den Verhaltensweisen von Effi und behauptet, sie sei „wie immer“ (Z.5) und charakterisiert sie zugleich mit den positiv konnotierten Adjektiven „[l]ieb und gut“ (Z. 5). Im nächsten Satz bezieht Frau von Briest sich auf „Gott“ (Z. 5), dem sie sehr vertraut, da sie ihm dankt, solch eine „liebenswürdige Tochter“ (Z. 6) zu haben. Frau von Briest denkt, ihre Tochter sei „dankbar für alles“ (Z. 6 f.) und „immer so glücklich“ (Z. 7) wieder in Hohen-Cremmen zu sein. Aber genau darin sieht Herr von Briest das große Problem, da Effi in Hohen-Cremmen immer noch „ihre Heimstätte“ (Z. 10 f.) sieht. Durch den Konjunktiv „wäre“ (Z. 10) wird ganz klar deutlich, dass Herr von Briest Effi nicht mehr als Teil von Hohen-Cremmen, bzw. sich und seiner Frau ansieht. Zudem wird deutlich, dass Herr von Briest es eigentlich als selbstverständlich ansieht, dass Hohen-Cremmen nicht mehr die „Heimstätte“ (ebd.) von Effi ist. Effis Eltern finden ihre Tochter immer noch sehr kindisch und sie wünschen sich, dass sie selbstständiger wird, da sie einen „Mann“ (Z. 11) und ein „Kind“ (Z. 11) hat. Sie wünschen sich, dass Effi mehr Verantwortung übernimmt und dass sie eine bessere Ehefrau für Innstetten und eine bessere Mutter für Annie wird. Die Metapher „Juwel“ (Z. 11f.), womit Innstetten verglichen wird, steht für etwas Wertvolles und Kostbares. Im Bezug auf Innstetten lässt sich also sagen, dass Effi Glück hat, einen solchen Mann an ihrer Seite zu haben, da er einzigartig und kostbar ist. Mithilfe der Metapher „Engel“ (Z. 12), mit welcher Annie beschrieben wird, wird bereits auf etwas Biblisches hingewiesen. Effis Eltern beschreiben Annie in dieser Textstelle also als sehr liebes und pflegeleichtes Kind. Effi kann sich also nach Ansicht ihrer Eltern nicht über ihre derzeitige Situation beschweren. Herr und Frau von Briest bemerken zudem aber auch ziemlich schnell, dass Innstetten und Annie für Effi nie so viel wert sein werden, wie sie es sind, ganz egal wie wundervoll sie auch sind, was durch die Aussage „Mann und Kind kämen gegen uns beide nicht an“ (Z. 13 f.), ganz klar deutlich wird. Effis Eltern werden für sie also immer an erster Stelle stehen. Trotz alldem charakterisiert Herr von Briest Effi als zu „prächtig[…]“ (Z. 14), da er ihr Verhalten Innstetten gegenüber „ungerecht“ (Z. 16) findet. Am Ende dieses ersten Sinnabschnitts möchte Herr von Briest wissen, wie es um die Ehe von Effi und Innstetten steht und fragt deshalb seine Frau. Diese Nachfrage drückt die Neugierde, aber auch die Fürsorge von Herrn von Briest für seine Tochter aus. Frau von Briest wirkt daraufhin zuerst etwas verblüfft und überrascht, da sie ihren Mann fragt: „was meinst du?“ (Z. 18). Anschließend beginnt der zweite Sinnabschnitt, der von Zeile 19 bis zu Zeile 29 reicht. Durch die Wiederholung „ich meine, was ich meine, und du weißt auch was“ (Z. 19), wird deutlich, dass Herr von Briest die Vermutung hat, dass seine Frau mehr weiß als er, sie es ihm aber verheimlicht. Durch die erneuten Fragen „Ist sie glücklich?“ (Z. 19 f.) und „Oder ist da doch irgendwas im Wege?“ (Z. 20) versucht Herr von Briest darauf zu sprechen zu kommen. Frau von Briest weiß tatsächlich mehr als ihr Mann, da sie vor einiger Zeit bereits einen Brief von Effi erhalten hatte, in dem Effi ihr von dem Spuk mit dem Chinesen berichtet hatte und dass sie sich in Kessin nicht sicher fühlt, da Innstetten ständig aufgrund seiner Arbeit verreisen muss. Auch Frau von Briest kennt Innstetten sehr gut und weiß, dass er oft weg ist. Zudem wird der große Unterschied zwischen Effi und Innstetten immer deutlicher, da Effi immer noch sehr verspielt ist und Innstetten nur auf sein Ansehen bedacht ist. Herr von Briest berichtet weiter, dass er von Anfang an das Gefühl hatte, dass Effi Innstetten „mehr schätze als liebe“ (Z. 21) und dass sie ihn nicht aus Liebe geheiratet hat. Herr von Briest behauptet, Frauen würden Männer nicht gerne „schätzen müssen“ (Z. 24), was durch die Klimax „erst ärgern sie sich und dann langweilen sie sich, und zuletzt lachen sie“ (Z. 24 f.) verdeutlicht wird. Daraufhin fragt Frau von Briest, ob ihr Mann diese Erfahrung in seiner Ehe auch schon gemacht habe (vgl. Z. 26), woraufhin dieser versucht abzulenken und nicht weiter darüber reden möchte. Neben den Eheproblemen von Effi und Innstetten erfährt der Leser nun hier auch erstmals, dass auch die Ehe von Herrn und Frau von Briest nicht immer reibungslos und harmonisch verläuft, aber dass Frau von Briest ihn damals Innstetten vorgezogen hatte, da Herr von Briest zu dieser Zeit wohlhabender war und mehr Ansehen hatte. Der dritte Sinnabschnitt geht von Zeile 30 bis zu Zeile 7 auf der nächsten Seite. Frau von Briest scheint ziemlich genervt von der ständigen Fragerei ihres Mannes, was durch die Hyperbel „Dutzend Mal“ (Z. 31) deutlich gemacht wird. Zudem kritisiert Frau von Briest das „Alles-wissen-wollen“ (Z. 33) und die Naivität ihres Mannes, da sie vorgibt, auch nicht alles wissen zu können, obwohl sie eigentlich von der ganzen Sache zwischen Effi und Innstetten bescheid weiß. Frau von Briest versucht ihrem Mann etwas genervt zu erklären, dass sie kein „Orakel“ (Z. 36 f.) sei, das heißt, sie gibt vor, nichts über die Ehe von Effi wissen zu können. Jedoch ist dies eine Lüge, da sie einerseits aufgrund des Briefes von Effi über ihre Gefühle bescheid weiß und andererseits Innstetten noch von früher kennt und weiß, dass seine Persönlichkeit niemals mit Effi harmonieren kann, weshalb sie sich selbst Vorwürfe macht und nicht über das Thema reden möchte. Frau von Briest gibt zu, nicht mehr das allerbeste Verhältnis zu ihrer Tochter zu haben, da sie weiß, dass Effi „sich hüten“ (Z. 41) würde, ihr „Geheimnisse“ (Z. 42) anzuvertrauen. Dadurch, dass Frau von Briest ihre Tochter jedoch als „schlaue kleine Person“ (Z. 43) bezeichnet und ihre „Schlauheit“ (Z. 1) einerseits als „gefährlich“ (Z. 1), aber andererseits als „liebenswürdig“ (Z. 1f.) ansieht, werden noch einmal die Spannungen zwischen Tochter und Mutter verdeutlicht. Schlussendlich gibt Frau von Briest ihrem Mann zu verstehen, dass Effi immer ihren eigenen Willen durchsetzen, auf niemanden hören und auch gut gemeinte Ratschläge der Eltern nie annehmen wird (vgl. Z. 5 ff.), was ihren starken Charakter und ihr Selbstbewusstsein auszeichnet. Der Textauszug wird von einem auktorialen Er- / Sie- Erzähler wiedergegeben, der die Gefühle und Gedanken von mehreren Personen kennt, da er über der Handlung steht. Im Bezug auf das Verhältnis von Erzählzeit und erzählter Zeit lässt sich sagen, dass hier die Zeitdeckung vorliegt, da das Lesen dieser Textstelle genau so lange dauert, wie auch das Gespräch von Herr und Frau von Briest gedauert hat, da hier ein Dialog vorliegt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Herr von Briest sich Sorgen um seine Tochter macht und nur das Beste und ein glückliches Leben für sie möchte. Im Gegensatz dazu wird Frau von Briest immer mehr von Zweifeln und Vorwürfen geplagt, da sie weiß, dass Effi nie mit Innstetten glücklich werden wird, weil sie einerseits den Brief von Effi erhalten hatte, in dem Effi ihrer Mutter über ihre Gefühle berichtet hatte und andererseits kennt sie auch Innstetten noch von früher und weiß, dass er und Effi niemals glücklich miteinander werden können, da sie zu unterschiedlich sind.
Florian
Der Roman „Effi Briest“ wurde 1894 in der Epoche des poetischen Realismus veröffentlicht und von Theodor Fontane verfasst. Er thematisiert die Normen und Werte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Effi Briest Heiratet den Landrat Geert von Instetten, welcher ein alter Geliebter ihrer Mutter ist. Da dieser aufgrund seines Amtes oft auf Reisen ist, ist Effi die meiste Zeit einsam. Auch nach der Geburt ihrer Tochter fühlt sich sich immernoch alleine und sucht deshalb die Zuneigung von Major Crampas. Im vorliegenden Textauszug diskutiert die Mutter Effis mit ihrem Vater über Effis Leben, da die Mutter von der Einsamkeit erfuhr. Im Anschluss an die vorliegende Textstelle erfährt auch Instetten von Effis heimlicher Affäre mit Major Crampas und trennt sich von Effi. Diese zieht nun zurück zu ihren Eltern wo sie schließlich verstirbt.
Der erste Sinnabschnitt erstreckt sich von Z. 4 bis Z. 16 und thematisiert die Meinung von Herrn und Frau von Briest und besonders die Bedenken des Vaters. Der Dialog beginnt mit der Frage " ´Wie findest du Effi?`" (Z. 4),welche von dem Vater ausgeht. Diese Frage zeigt bereits das der Vater ein komischen Gefühl hat und zeigt ein Misstrauen ob das Leben Effis gut und richtig verläuft. Die Mutter antwortet auf die Frage das sie "Lieb und gut wie immer" (Z.5) sei und das sie stolz auf Effi ist, da sie so eine "liebenswürdige Tochter" (Z.6) ist. Dies zeigt das die Mutter denkt das Effi mit ihrem Leben zufrieden und "glücklich" (Z.7) ist. Herr von Briest ist jedoch dennoch skeptisch und glaubt, dass sie "von dieser Tugend mehr" (Z.9) hat, als ihm "lieb ist" (ebd.), dies zeigt das er denkt das sie zu dankbar ist Zeit mit ihren Eltern zu verbringen und glücklicher ist als mit ihrem Mann und ihrer Tochter. Effis Vater denkt, das "Hohen-Cremmen immer noch die Hauptsache für sie" (Z.12f) ist und ihr wichtiger ist als ihr Mann obwohl dieser metaphorisch gemeint ein "Juwel" (Z.11 f.), also sehr Wertvoll und schön, ist und ihr Kind ein "Engel" (Z.12), also sehr Liebevoll und ruhig, ist. Herr Briest glaubt das Effis Mann und Kind nicht gegen ihre Eltern ankommt und hat Angst (vgl. Z.15) das es Instetten gegenüber "ungerecht" (Z.16) ist.
Der zweite Abschnitt von Z.16 bis Z.29 thematisiert die Angst des Vaters aufgrund eigener Erfahrungen. Der Abschnitt startet mit der Aussage "Ich meine, was ich meine" (Z.19) und zeigt, dass sich der Vater ziemlich sicher ist das seine Ängste berechtigt sind. Er glaubt, dass Effi Instetten "mehr schätze als liebe" (Z.21), also ihn nciht liebt sondern nur aus liebe zu ihrer Mutter mit ihm zusammenlebt und ein Kind mit ihm hat. Laut Herrn Briest ist dies "ein schlimm Ding" (Z.22) und die "Schätzung" (Z.23) hält, im Gegensatz zur Liebe, nicht für ewig und Effi ärgert sich eigentlich Instetten schätzen zu müssen (vgl. Z.23 f.). Zudem beschreibt er das sich die "Weiber" (Z.23f.) im Anschluss "langweilen" (Z.25), was auf die Situation Effis zutrifft, und "zuletzt lachen" (ebd.), womit gemeint ist, dass sie sich nach der Trennung freuen jemanden lieben zu können und niemanden mehr nur schätzen müssen. Auf die Frage ob Herr Briest so etwas selbst erfahren hat, will er nicht antworten und lenkt vom Thema ab (vgl. Z.26 ff.)
Der von Theodor Fontane verfasste Roman ,,Effi Briest" wurde 1894 in der Epoche des poetischen Realismus veröffentlicht und thematisiert die Wichtigkeit des Ansehens in der Gesellschaft und die Rolle der Frau in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts.