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Daraufhin vergleicht er das Verhalten der Sprachwissenschaftler mit der „Pirsch“ (Z.13). Dabei handelt es sich um eine Art der Jagt, bei welcher Wild durch möglichst lautloses Durchstreifen eines Jagdreviers aufgespürt wird. Dies bringt nochmals das Desinteresse jener am Sprachverfall sowie die Tatsache, dass sie nichts gegen diesen unternehmen zum Ausdruck. So klinge „jedes Rascheln im Gesträuch […] den Lauernden wie Musik in den Ohren“ (Z.11 f.), was hervorhebt, dass die Sprachwissenschaftler die vermehrt auftretenden Fehler in der deutschen Sprache und insbesondere der Grammatik wahrnehmen, sich von jenen jedoch in gewisser Weise belustigt fühlen und sich an ihnen erfreuen, statt gegen sie vorzugehen. Anschließend geht er auf den „`Bericht zur Lage der deutschen Sprache`“ (Z.14 f.) ein und führt dabei den Vergleich der Institute mit der Pirsch weiterhin fort. So strotze das „Dickicht des Gegenwartsdeutschs […] nur so von Leben“ (Z.15 f.). Des Weiteren würden die Autoren dieses Berichtes behaupten, der „deutsche Wortschatz sei heute reicher als zu Goethes Zeiten, die Grammatik werde immer einfacher, die Anglizismen ließen sich verschmelzen“ (Z.16 ff.). Dies entspricht keinesfalls der Auffassung Guratzschs, da beispielsweise die Anglizismen seiner Meinung nach zum Sprachverfall beitragen, was vermuten lässt, dass er diesen Bericht sowie die darin geäußerten Thesen ironisch aufführt. Außerdem werde in dem Bericht aufgeführt, „selbst die hässlichen Streckverbgefüge könnten sich manchmal sogar als sinnvoll erweisen“ (Z.18 f.). An dieser Stelle macht besonders das Adjektiv „hässlich“ (ebd.) deutlich, dass Guratzsch den Aussagen des Berichtes nicht zustimmt und sie lediglich auf ironische Art und Weise in seinen Sachtext mit einfließen lässt. Diese Wertung bezogen auf jene „Streckverbgefüge“ (ebd.) führt nochmals vor Augen, dass er jene Veränderung der deutschen Sprache als Verfall ansieht und diese aufgrund dessen nicht als „sinnvoll“ (ebd.) bezeichnen würde. Letztlich fasst er seine zuvor genannten Aussagen zusammen, indem er behauptet, die „Jagd auf Symptome von Sprachverfall“ (Z.20 f.) könne beendet werden. Dies hebt erneut hervor, dass er den Sprachverfall als eine zentrale Problematik ansieht, welche aufgrund des mangelnden Interesses jedoch nicht behoben werden kann.
 
Daraufhin vergleicht er das Verhalten der Sprachwissenschaftler mit der „Pirsch“ (Z.13). Dabei handelt es sich um eine Art der Jagt, bei welcher Wild durch möglichst lautloses Durchstreifen eines Jagdreviers aufgespürt wird. Dies bringt nochmals das Desinteresse jener am Sprachverfall sowie die Tatsache, dass sie nichts gegen diesen unternehmen zum Ausdruck. So klinge „jedes Rascheln im Gesträuch […] den Lauernden wie Musik in den Ohren“ (Z.11 f.), was hervorhebt, dass die Sprachwissenschaftler die vermehrt auftretenden Fehler in der deutschen Sprache und insbesondere der Grammatik wahrnehmen, sich von jenen jedoch in gewisser Weise belustigt fühlen und sich an ihnen erfreuen, statt gegen sie vorzugehen. Anschließend geht er auf den „`Bericht zur Lage der deutschen Sprache`“ (Z.14 f.) ein und führt dabei den Vergleich der Institute mit der Pirsch weiterhin fort. So strotze das „Dickicht des Gegenwartsdeutschs […] nur so von Leben“ (Z.15 f.). Des Weiteren würden die Autoren dieses Berichtes behaupten, der „deutsche Wortschatz sei heute reicher als zu Goethes Zeiten, die Grammatik werde immer einfacher, die Anglizismen ließen sich verschmelzen“ (Z.16 ff.). Dies entspricht keinesfalls der Auffassung Guratzschs, da beispielsweise die Anglizismen seiner Meinung nach zum Sprachverfall beitragen, was vermuten lässt, dass er diesen Bericht sowie die darin geäußerten Thesen ironisch aufführt. Außerdem werde in dem Bericht aufgeführt, „selbst die hässlichen Streckverbgefüge könnten sich manchmal sogar als sinnvoll erweisen“ (Z.18 f.). An dieser Stelle macht besonders das Adjektiv „hässlich“ (ebd.) deutlich, dass Guratzsch den Aussagen des Berichtes nicht zustimmt und sie lediglich auf ironische Art und Weise in seinen Sachtext mit einfließen lässt. Diese Wertung bezogen auf jene „Streckverbgefüge“ (ebd.) führt nochmals vor Augen, dass er jene Veränderung der deutschen Sprache als Verfall ansieht und diese aufgrund dessen nicht als „sinnvoll“ (ebd.) bezeichnen würde. Letztlich fasst er seine zuvor genannten Aussagen zusammen, indem er behauptet, die „Jagd auf Symptome von Sprachverfall“ (Z.20 f.) könne beendet werden. Dies hebt erneut hervor, dass er den Sprachverfall als eine zentrale Problematik ansieht, welche aufgrund des mangelnden Interesses jedoch nicht behoben werden kann.
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==Sarah==
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Der Sachtext „Das Gefühl des Sprachverfalls trügt nicht“, welcher von Dankwart Guratzsch verfasst und im Jahre 2013 auf der Website der Zeitung „Welt“ veröffentlicht wurde, thematisiert den Wandel in der deutschen Sprache inklusive einhergehender Verluste.
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Der erste große thematisch einleitende Abschnitt lässt sich dabei in drei Sinnabschnitte unterteilen. Den ersten unter diesen beginnt Guratzsch mit einer Auflistung von Fragen. Dabei beginnt er mit der Frage „Gibt es einen `Verfall´ der deutschen Sprache?“(Z. 1), in welcher er die Existenz eines Sprachverlustes überhaupt erst hinterfragt. Dass diese Frage für ihn jedoch eindeutig mit „ja“ beantwortbar sei, zeigt sich in Beziehung zum Titel, welcher in der Verneinung „nicht trügen“ bereits zeigt, welche Meinung der Autor vertritt. Auf diese, im Kontext eher allgemeiner gefasste Frage, stellt Guratzsch fünf konkretere Fragen, die sich alle mit der Veränderung oder dem Verlust von Sprache beschäftigen. So hinterfragt er metaphorisch „Stirbt der Konjunktiv? Ist der Dativ dem Genitiv sein Tod? Macht das schludrige Denglisch dem reinen deutschen Idiom den Garaus?“(Z. 1ff. ), also besonders die sprachlichen Veränderungen, wie den Einfluss des Englischen und das Vereinfachen grammatikalischer Strukturen, die in der heutigen Welt vermehrt auftreten. Dazu macht er sich besonders Personifikationen zu Nutze, wie sie auch in der Redewendung „Ist der Dativ dem Genitiv sein Tod?“(ebd. ) verwendet werden, um gewissermaßen auch zu hinterfragen, wie aktiv oder passiv der Sprachwandel geschieht. Also ob dieser aus sich heraus geschieht oder durch die Menschen veranlasst wird. Zudem bringt er auch bereits in diesen ersten Fragen seine eindeutige Meinung ein, indem er das sogenannte „Denglisch“(ebd. ) wertend als „schludrig“(ebd. ) bezeichnet. An diese Fragen anschließend führt er so auch die letzte Frage an, die sich mit der Existenz des Sprachverfalls beschäftigt und somit weiterführend die anfängliche Fragestellung ausdifferenziert. „Ist die schauderhafte neue Rechtschreibung der Totengräber“(Z. 4) zeigt dabei wiederholend mit Metaphorik und dem wertenden Adjektiv „schauderhaft“(ebd. ) die meinung des Autors. Im Anschluss hinterfragt Guratzsch dann zuletzt die Ursache des Sprachverfalls, womit er indirekt die Frage nach der Existenz bejahend beantwortet. So stellt er in „Wo sind die Warner und Gesetzeshüter, die den Sprachverderbern das Mundwerk legen?“(Z. 4 F. ) die These an, dass es eben an diesen Menschen fehle, die den Sprachverlust verhindern. Somit zeigt er zugleich, dass niemand die Kontrolle darüber habe, was geschehe, wenn auch niemand etwas tue. Deutlich wird hier also bereits indirekt eine Art Appell an jene „Warner und Gesetzeshüter“(ebd. ), etwas zu tun, um den Wandel zu kontrollieren.
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Im zweiten Sinnabschnitt knüpft Guratzsch daraufhin an eben diese Fragestellung an, indem er beispielhaft drei große Institute nennt, die „[j]edenfalls nicht“(Z. 6) die Rolle der Gesetzeshüter übernehmen. So übt der Autor in dieser Aussage akkumulierend Kritik am „Institut für deutsche Sprache in Mannheim, […] der Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden und auch […] der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt“(Z. 5ff. ) und appelliert indirekt konkret an diese, etwas zu ändern. Seine Wahrnehmung dessen, dass die Institute nichts gegen den Sprachverfall täten, bringt er im Anschluss noch einmal wesentlich bildlicher zum Ausdruck, indem er Gebrauch vom Wortfeld der Jagd macht. So haben die Institute, die er hyperbolisch mit der Metapher „Der dreigeteilte Olymp der deutschen Sprachwissenschaft im Rhein-Neckar-dreieck“(Z. 7 f. ), also als sprachliche Spitzenklasse bezeichnet, keinerlei Mittel zur Schaffung einer Veränderung. Diese seien also metaphorisch „ein Hochsitz ohne Götter, Mauern, Schwerter und Kanonen“(Z. 9). Eben diese Akkumulation bringt dabei zum Ausdruck, dass der Autor meint, dass es an Potential die Welt zu beeinflussen wie eben ein Gott, Distanz zur Situation – einer Art Mauer -  und notwendigen Methoden und Materialien fehle, wofür die „Schwerter und Kanonen“(ebd. ) symbolisch stehen. Die daran anschließende Aussage „Hier wird nur angesessen und Buch geführt“(Z. 11) zeigt aber insbesondere, dass es den Instituten nicht nur an Möglichkeiten, sondern auch an Willen zur Veränderung fehle. Somit unterstellt der Autor den Instituten hier, fehlendes Interesse am Erhalt der deutschen Sprache. Zuspitzend meint er so auch „Und jedes Rascheln im Gesträuch klingt den lauernden wie Musik in den Ohren“(Z. 11 f. ). Mit dieser Metapher zeigt er erneut, dass die Institute wenig bewirken und dass somit jede kleinste Aktion in Richtung Veränderung oder Stoppen des Wandels für diejenigen, die sich den Wandel erhoffen, ein großer Erfolg und somit bereits eine positive Wendung sei. Dies zeigt zum einen, was besonders der eher hyperbolische Vergleich mit der „Musik“(ebd. ) deutlich macht, wie wichtig dem Autor sein Anliegen ist, drückt aber umso verstärkter aus, wie wenig die Institute gegen den Sprachverlust täten und somit unterstellt Guratzsch ihnen hier erneut fehlendes Interesse sowie eine gewisse Faulheit.
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Im letzten Sinnabschnitt des ersten großen thematischen Absatzes nennt er für eben diese These das Beispiel des „`Bericht zur Lage der deutschen Sprache´“(Z. 14f. ). Eben dieser sei das Ergebnis einer „solcher Pirsch“(Z. 13), womit Guratzsch sich erneut auf die Jagd ohne Waffen bezieht, indem das Pronomen „solcher“(ebd. ) ausdrückt, dass er sich auf das vorherige bezieht. Um erneut eine Brücke zum Anliegen seiner selbst, der Veränderung, zu schlagen und somit den Text kohärent zu verknüpfen, geht er darauf ein, dass eben dieser Bericht „mit großer Spannung erwartet“(Z. 13f. ) wurde. Anschließend geht er dann näher auf die aus diesem Bericht stammenden Ergebnisse ein. So strotze „Das Dickicht des Gegenwartsdeutschs […] nur so von Leben“(Z. 15f. ). Hierbei bringt der Autor im Ausdruck „Dickicht“(ebd. ) erneut seine Abneigung von der Veränderung zum Ausdruck, indem er diesen Ausdruck kontrastierend der positiven Kritik der Institute gegenüberstellt. Diese sähen darin so die Vielfalt das Lebens und die Auslebung dessen durch die Menschen, keinesfalls aber einen Sprachverlust. Weiterhin sei „der deutsche Wortschatz […] heute reicher als zu Goethes Zeiten“(Z. 16f. ), so die Verfasser des Berichts. Aber nicht nur den Vergleich mit Goethe, sondern auch Aussagen wie „die Grammatik werde immer einfacher, die Anglizismen ließen sich verschmelzen“(Z. 17f. ) beschreibt der Autor negativ kritisierend eher als euphemistisch und drückt somit seine Meinung, der Realitätsferne des Berichts, zum Ausdruck. Seine Meinung zeigt sich anschließend noch einmal verstärkt im Abschluss der Akkumulation in „selbst die hässlichen Streckverbgefüge könnten sich manchmal sogar als sinnvoll erweisen“(Z. 18ff. ). Darin spricht er im Adjektiv „hässlich“(ebd. ) äußerst abwertend von der Veränderung und zieht zuletzt den Bericht mit seinen Ergebnissen und so zuletzt auch die Institute ins lächerliche. So würden diese den Sprachverlust nicht verhindern wollen, was er abschließend auch noch einmal mit den Worten „Die Jagd auf Symptome von Sprachverfall kann abgeblasen werden“(Z. 20f.), mit welchen er aus der Sicht der Institute spricht, verdeutlicht. So empfänden diese die Veränderung als nicht dramatisch, sähen sogar das positive darin und wollen daher auch nicht den Ursprung des Sprachwandels ergründen. Die Ausdrucksweise des Autors jedoch zeigt, dass er sich deutlich von dieser Wahrnehmung der Institute distanziert, diese kritisiert und somit den Sprachverfall als relevantes Problem akzentuiert.

Version vom 12. März 2019, 18:11 Uhr

Analyse des Sachtextes von Dankwart Guratzsch: Das Gefühl des Sprachverfalls trügt nicht


Inhaltsverzeichnis

Carina

Der hier vorliegende Sachtext “Das Gefühl des Sprachverfalls trügt nicht” wurde von Dankwart Guratzsch verfasst und 2013 auf der Internetseite “www.welt.de” veröffentlicht. Thematisch befasst sich der Text mit der Veränderung der deutschen Sprache und den daraus resultierenden Konsequenzen.

Schon bereits die Überschrift “Das Gefühl des Sprachverfalls trügt nicht” leitet die Thematik des Textes ein. Der Autor ist der Auffassung, dass die deutsche Sprache mit der Zeit zunichte gehe. Um diese Problemstellung zu fokussieren, formuliert Guratzsch in seiner Einleitung in den Bericht, die sich durch den Artikel ziehende Leitfrage “Gibt es einen “Verfall” der deutschen Sprache? “ (Z. 1), welche den roten Faden des Textes darstellt. Um weiter auf seine Fragestellung einzugehen, definiert der Autor weitere Konsequenzen, die aus dem Sprachverfall resultieren (vgl. Z. 1ff.). Exemplarisch formuliert er die Frage “ist die schauderhafte neue Rechtschreibung der Totengräber? “ (Z. 3f.). Durch das Adjektiv “schauderhaft” (ebd.) lässt sich eine erstmalige Wertung des Autors erkennen, wodurch deutlich wird, dass er den Sprachverfall der deutschen Sprache als Problem betrachtet. Aufgrund dieser Problematik empfindet Guratzsch es als notwendig, dass man gegen dieses Phänomen vorgeht, was unter anderem durch die rhetorische Frage “Wo sind die Warner und Gesetzeshüter, die den Sprachverderbern das Mundwerk legen? “ (Z. 4f.) untermauert wird. Die Tatsache, dass er diese Frage auf drei unterschiedlichen Sprachinstitute bezieht, welche nicht gegen den Verfall vorgehen, untermauert, dass der Autor ihnen vorwirft, dass diese den Sprachverfall nicht aufhalten wollen (vgl. Z. 6ff.). Eben diese Ignoranz wird durch die dreifache Repetitio des Partikels “nicht” (ebd.) untermauert sowie durch den metaphorischen Vergleich “ist ein Hochsitz ohne Götter, Mauern, Schwerter und Kanonen” (Z. 10). Dieser unterstreicht nochmals den Vorwurf von Guratzsch, dass niemand gegen den Sprachverfall vorgeht und ihn nicht versucht aufzuhalten, da “hier (..) nur angesessen und Buch geführt (wird) “ (Z. 11). Besonders durch das Adverb “nur” (ebd.) wird eine gewisse Bequemlichkeit der Institute hervorgehoben, wodurch die Kritik des Autors an diesen nochmals untermauert wird. Weiterhin ist er der kritischen Auffassung, dass “jedes Rascheln im Gesträuch (..) den Lauernden wie Musik in den Ohren (klingt) “ (Z. 11f.). Die “Lauernden” (ebd.) stellen hierbei die einzelnen Institutionen dar, welche die einzelnen Veränderungen der Sprache als affirmativ gar bereichernd ansehen, wodurch deutlich wird, dass Guratzsch meint, dass diese die Konsequenzen des Verfalls nicht erkennen. Um mögliche Veränderungen in den Fokus zu rücken, bezieht er sich auf den “Bericht zur Lage der deutschen Sprache” (Z. 14f.). In diesem würden die Autoren begeisternd davon ausgehen, dass „das Dickicht des Gegenwartsdeutschs […] nur so von Leben [strotze]“ (Z.15f.). Des Weiteren sind diese Autoren der Meinung, dass die heutige Sprache komplexer als die zu Goethes Zeiten sei (vgl. Z.16ff.). Dies würden die Autoren laut Guratzsch daran begründen, dass „die Grammatik immer einfacher [werde] […] und selbst die hässlichen Streckverbgefüge könnten sich manchmal sogar als sinnvoll erweisen“ (ebd.). Durch das Adjektiv „hässlich“ (ebd.) wird nochmals die Auffassung Guratzsch deutlich, da er zunehmend ironisch über den genannten Bericht spricht und gegensätzlicher Meinung, zu der der Autoren ist. Eben diese Ironie setzt sich auch in dem Fazit „Die Jagd auf Symptome von Sprachverfall kann abgeblasen werden“ (Z.20f.) fort, da es laut ihm von hoher Signifikanz ist, dass der Verlust der deutschen Sprache aufgehalten wird, wodurch ebenfalls sein Vorwurf gegenüber den Institutionen für deutsche Sprache, dass sie den Verfall ignorieren würden und ihn nicht aufhalten wollen, nochmals verstärkt wird.

In seinem zweiten Abschnitt „Sprachwandel bedingt auch Verlust“ geht Guratzsch konkret auf die Konsequenzen für den einzelnen Normalbürger ein. Er berichtet unter anderem darüber, dass das Institut für Deutsche Sprache (IDS) auch noch seine Jahrestagung in Mannheim dem Thema widmete“ (Z.24f.), wodurch in gewisser Weise ein Ende des Sprachverfalls hervorgerufen wurde, was durch die metaphorische Aussage „wurde das Halali geblasen“ (ebd.) untermauert wird. Des Weiteren zitiert Guratzsch den Sprachwissenschaftler Otto Behagel, welcher die stetige Veränderung der Sprache als signifikant erachtet, „denn Stillstand bedeute Tod“ (Z. 29f.). Eben diese Meinung würden laut Guratzsch auch das Institut für Deutsche Sprache vertreten, jedoch macht der Autor darauf aufmerksam, „dass auch auf diesem Forum von etwas ganz anderem als in der deutschen Öffentlichkeit die Rede war“ (Z.31f.). Die Begebenheit, dass „nur wer ganz genau hin hörte“ (ebd.) dies verstehen bzw. wahrnehmen konnte zeigt, wie tückisch diese Institute vorgehen. Des Weiteren vergleicht Dankwart Guratzsch die Situation des Sprachverfalls für einen Sprachwissenschaftler mit der eines Normalbürgers. Für den Sprachwissenschaftler sei eben diese Veränderung der Sprache das Fesselnde und Bereichernde, da er sich in seinem Beruf mit der Sprache selbst, ihren Strukturen, Formen und Funktionen befasst, feste Regeln für ihn jedoch nicht von Bedeutung sind. Für den Normalbürger bedeute dies jedoch, dass er eben diese Regeln der Sprache verliere was durch die Alliteration „Fülle, Farbigkeit, Feinheit im Ausdruck“ (Z.36) deutlich wird. Die Gegebenheit, dass der Autor hier hauptsächlich affirmative Nomen für die Beschreibung verwendet, verdeutlicht seine hohe Überzeugung der deutschen Sprache und die daraus resultierende Forderung, dass eben diese erhalten bleiben müsse, denn für den Normalbürger sei „sein Leiden am Sprachwandel […] ein Leiden am Verlust“ (Z. 36f.), wodurch untermauert wird, dass sich der Sprachverfall nachteilig auf das Leben der einzelnen Einwohner auswirken würde. Als mögliche Konsequenzen formuliert er die Fragen „Werden Jugendliche in fünfzig Jahren überhaupt noch Goethe […] im Original lesen können? Oder sind ihnen bis dahin viele Vokabeln des Deutschen abhanden gekommen?“ (Z.38f.). Guratzsch merkt jedoch an, dass eben diese Kernfragen keine Bedeutung bei der Jahrestagung erlangt haben, wodurch ebenfalls untermauert wird, dass die Sprachinstitutionen nicht auf mögliche Konsequenzen für die Normalbürger achten und hauptsächlich auf ihren eigenen Profit fokussiert sind.


Alina

Der Sachtext „Das Gefühl des Sprachverfalls trügt nicht“, verfasst von Dankwart Guratzsch und veröffentlicht auf der Website www.welt.de der Tageszeitung Welt und 2013 veröffentlicht thematisiert den Verlust von deutscher Sprache.

Zu Beginn des Sachtextes leitet der Autor den Sachtext mit sechs Fragen ein, um den Leser auf das Problem aufmerksam zu machen. Gibt es einen „Verfall“ der deutschen Sprache? Stirbt der Konjunktiv? Ist der Dativ dem Genitiv sein Tod? Macht das schludrige Denglisch dem reinen deutschen Idiom den Garaus? Ist die schauderhafte neue Rechtschreibung der Totengräber? Wo sind die Warner und Gesetzeshüter, die den Sprachverderbern das Mundwerk legen? (Z. 1-5). Mit seiner ersten Frage nimmt Guratzsch direkten Bezug auf das Thema des Textes und stellt somit die Frage an den Leser, ob die deutsche Sprache wirklich an Wert verliert und wenn ja, auf welche Art und Weise? Diese stellt der Autor mit den folgenden zwei parataktischen Fragen „Stirbt der Konjunktiv?“ (ebd.) Der Konjunktiv ist einer der drei wichtigsten Modi eines Verbs, zusammen mit dem Indikativ und Imperativ und wird als Möglichkeitsform bezeichnet. Stimmt es, dass dieser Modus ausstirbt?, fragt sich Guratzsch und versucht mit dieser Frage, den Leser ebenfalls zum Nachdenken anzuregen. Zudem stellt Guratzsch die Frage, ob „der Dativ dem Genitiv sein Tod?“ (ebd.) sei und fasst damit ein weiteres Problem in der deutschen Sprache auf. Im Bezug auf diese sprachlichen Probleme folgt die weitere Frage, in der der Autor die deutsche Sprache als „schludrige[s] Denglisch“ (ebd.) bezeichnet. Mit dem Neologismus „Denglisch“ (ebd.) wird die deutsche Sprache negativ kritisiert, da eine Zusammensetzung zwischen den Sprachen Englisch und Deutsch verwendet wird. Dies weißt darauf hin, dass unsere deutsche Sprache von der englischen Sprache geprägt ist und somit eine Mischung aus englischen und deutschen Wörtern entsteht. Des weiteren nimmt der Autor Bezug auf die deutsche Sprache, indem er sagt, dass aus dem „schludrigen Deutsch“ (ebd.) „dem reinen deutschen Idiom den Garaus“ (Z. 3) gemacht wird. Damit wird die Sprache ebenfalls negativ kritisiert, indem die Verwendung der Substantivs „Garaus“ (ebd.) darauf hinweist, dass die ‘denglische‘ Sprache der deutschen Sprache überhand und die Kontrolle übernimmt, sodass die reine deutsche Sprache vernachlässigt wird. Zudem bezeichnet der Autor die deutsche Sprache als „schauderhaft“ (Z. 3) und „Toten[grab]“ (Z. 4), was ebenfalls eine negative und angegriffene Stimmung auf den Leser erzeugt, sodass die Möglichkeit, sich Gedanken über den Sprachverfall der deutschen Sprache zu verschaffen, nicht zu verhindern ist. Zuletzt stellt Guratzsch die Frage, wo diejenigen sind, die sich darum kümmern, die ‘alte‘ deutsche Sprache wieder zurück zu holen, indem sie sich mit denjenigen befassen, die die deutsche Sprache verändert haben (vgl. Z. 4f.). Diese Menschen bezeichnet der Autor als „Sprachverderber“ (Z. 5). Dieser Neologismus spielgelt seine Meinung konkret wider. Um auf diese Fragen eine Antwort zu erhalten, benennt er drei Institute „für Deutsche Sprache“ (Z. 6), die sich jedoch nicht mit dem Sprachverfall beschäftigen. Diese sind zum einen „Mannheim“ (Z. 6); „Wiesbaden“ (Z. 7) und „Darmstadt“ (Z. 8), welche eine Akademie für Sprache und Dichtung ist. Diese drei Institute werden als „dreigetelte[s] Olymp der deutschen Sprachwissenschaft“ (Z. 9) bezeichnet. Allein diese Bezeichnung verweist auf sehr gute und bekannte Institute hin. Die Aussage „ein Hochsitz ohne Götter“ (Z. 10) untermauert den sehenswerten Status der Institute, wohingegen der Verweis auf „ohne Götter, Mauern, Schwerter und Kanonen“ (ebd.) aussagt, dass die Institute trotz des hohen Ranges dem hiergenannten „Olymp“ in Athen nicht gleichgestellt werden können und somit nur im ersten Augenblick von Relevanz sind. Denn um sich gegen den Sprachverfall wehren zu können, benötige man laut Guratzsch „Schwerter und Kanonen“ (ebd.), die sie jedoch nicht besitzen. Somit fehlt den Sprachwissenschaftlern das nötige Etwas, um den Menschen deutlich zu machen, wie sich unsere Sprache verschlechtert hat. Im „Rhein-Neckar-dreieck“ (Z. 9f.) wird jedoch „nur angesessen und Buch geführt“ (Z. 11). Dies bedeutet so viel wie, dass sie sich nicht auf das Wesentliche und Wichtige konzentrieren, sondern immer das gleiche machen und keinen Veränderungen auf den Grund gehen. Guratzsch verdeutlicht somit nochmal den Status der Institute. Daraufhin stellt Guratzsch fest, dass „jedes Rascheln im Gesträusch […] den Lauernden wie Musik in den Ohren [klingt]“ (Z. 11f.). Der Autor verwendet Synonyme aus dem Wortfeld der Jagd und verdeutlicht mit „jede[m] Rascheln“ (ebd.), jede kleinste Veränderung, die die Institute verbessern und „den Lauernden wie Musik in den Ohren [klingt]“, bedeutet soviel wie, dass sich die Menschen, die auf Verbesserung der neuen Sprache hoffen, mit jeder kleinsten Verbesserung zufrieden sind, welche metaphorisch als „Musik in den Ohren“ (ebd.) dargestellt wird.

Des weiteren stellt der Autor sich die Frage „was bei solcher Pirsch herauskommt, das hat der mit großer Spannung erwartete, vor drei Wochen publizierte „Bericht zur Lage der deutschen Sprache“ erwiesen“ (Z. 13f.). Wieder verwendet der Autor ein Wort aus dem Wortfeld der Jagd, indem er „Pirsch“ (ebd.) als eine Jagdart, für den Prozess der Verbesserung der deutschen Sprache verwendet. Mit der Nutzung der Wörter des Wortfeldes Jagd, versucht der Autor die Leser auf die Problematik hinzuweisen, denn aus seiner Sicht, ist der Sprachverlust ein großes Problem. Mit seinem Text versucht er gegen den Sachverhalt anzukämpfen.

Die Ergebnisse die des Berichtes, welches hier als „Dickicht des Gegenwartdeutschs“ (Z. 15) benannt werden, ergaben, dass diese „nur so von Leben [strotzten]“ (Z. 16). Als „Dickicht des Gegenwartdeutschs“ (ebd.) ist die Vermehrung der verflachten deutschen Sprache gemeint, die heute immer mehr verwendet wird und somit als Neologismus „Gegenwartsdeutsch“ (ebd.), zu bezeichnen ist. Allein die Verwendung von Neologismen, deutet auf die Veränderung der deutschen Sprache hin, da jeder weiß, was mit diesen Ausdrücken gemeint ist. Das Verb „strotzen“ (ebd.) setzt nur nochmal den Fokus auf den immer weiter schreitenden Prozess der Verflachung unserer Sprache und das dieser Prozess kein Ende nehmen wird. Somit wird laut Guratzsch behauptet „Der deutsche Wortschatz sei heute reicher als zu Goethes Zeiten“ (Z. 16f.). Damit stellt er Goethe, als einer der berühmtesten deutschen Literaten in den Schatten und bezeichnet die heutige Sprache als „reich“ (Z. 17) und somit als wertvoller und kostbarer. Jedoch trügt die Verwendung des Konjunktivs, die in der Behauptung mit „sei“ (ebd.) zu erkennen ist. Somit ist die Behauptung nicht klar zu bestätigen, sondern ist nur eine mögliche Überlegung wahzunehmen. Zudem behauptet Guratzsch „die Grammatik werde immer einfacher, die Anglizismen ließen sich verschmerzen und selbst die hässlichen Streckverbgefüge könnten sich manchmal sogar als sinnvoll erweisen“ (Z. 17ff.). Damit erläutert der Autor die relevantesten Probleme, die sich in der deutschen Sprache erkennen lassen, jedoch seien diese Aussagen nicht eindeutig erkennbar, was an der wiederholten Verwendung des Konjunktivs „werde“ (Z. 17), zu erkennen ist. Der Autor ist der Meinung, dass „Anglizismen sich verschmerzen“ (ebd.) ließen, was darauf hin deutet, dass die englische Sprache immer mehr an Bedeutung in der deutschen Sprache gewinnt und somit keine Chance mehr besteht, die englische Sprache aus unserem Wortschatz zu entfernen. Zudem betitelt er die kleinen Wörter wie „ehm, nh etc.“ als „hässliche Strecksatzgefüge“ (Z. 19f.), da diese unsere Sprache zum verflachen bringen uns somit an Wert verliert, jedoch von den Menschen schon akzeptiert werden „sogar als sinnvoll erwiesen“ (ebd.) werden. „Mit anderen Worten“ (Z. 20) behauptet Guratzsch „Die Jagd auf Symptome von Sprachverfall kann abgeblasen werden“ (Z. 20f.). Damit verdeutlicht er ausschließlich, dass das Suchen, die Kraft sich gegen den Verfall der deutschen Sprache zu wehren, nicht mehr sinnvoll ist, da die Verwendung von englischer Sprache, Anglizismen, Strecksatzgefügen etc. schon so alltäglich im Gebrauch sind, sodass es nur sehr schwer ist diese wieder aus der Sprache zu entfernen.


Anne

Der erste Sinnabschnitt (Z.1-5) leitet den Text ein mit einer Akkumulation an Fragen, die sich mit den Vorwürfen an die deutsche Sprache beschäftigen. Bei der ersten wird gefragt ob es überhaupt einen "'Verfall' der deutschen Sprache"(Z.1) gibt. In der zweiten Frage wird nach dem "Konjunktiv"(Z.1-2) gefragt und anhand einer Personifikation ob er aus"[s]tirbt"(Z.1). So schafft es Guratzsch dem "Konjunktiv"(ebd.) eine größere Wichtigkeit zuzusprechen, sodass auch der Erhalt wichtiger wird. Mit der nächsten Frage spricht bezieht sich der Autor auf das Buch Bastian Sicks, welches sich ebenfalls mit Sprachverfall beschäftigt (vgl. Z.2). Auch dient diese Frage als Beleg für einen typischen, sich einbürgernden Fehler: Die fehlende Beachtung der Fälle. Die nächste Frage besteht aus der Antithese des "schludrigen Denglisch [und] dem reinen deutschen Idiom"(Z.2-3). Die Vermischung aus Englisch und Deutsch übernehme die Überhand im Gegensatz zu dem reinen Deutsch. Folgend wird mit der Hyperbel "schauderhafte"(Z.3) die Rechtschreibung beschrieben und mit der Metapher "Totengräber" ausgesagt, dass die deutsche Rechtschreibung ausstirbt, also keine hohe Relevanz mehr besitzt. In der letzten Frage wird nach "Warnern und Gesetzeshüter[n], die den Sprachverderbern das Mundwerk legen"(Z.4-5) verlangt. Mit der Metapher "Gesetzeshüter"(ebd.) sind die Sprachwissenschaftler gemeint, die, nach Guratzsch, dafür sorgen, dass die deutsche Sprache erhalten bleibt und die Sprachverderber aufhören fehlerhaft Deutsch zu sprechen, was mit "Mundwerk legen"(ebd.) gemeint ist. Dies ist also indirekt eine Aufforderung, die Richtigkeit der deutsche Sprache zu bewahren.

Luisa

Der vorliegende Sachtext ,,Das Gefühl des Sprachverfalls trügt nicht” wurde von Dankwart Guratzsch geschrieben und im Jahre 2013 von der deutschen Tageszeitung Welt auf dessen Webseite www.welt.de veröffentlicht. Der Sachtext setzt sich einerseits mit dem Sprachverfall auseinander aber auch mit den daraus resultierenden Reaktionen.


Schon in der Überschrift wird deutlich was im vorliegenden Sachtext thematisiert wird. Die These, ob ein Sprachverfall vorliegt, wird sofort durch die Überschrift bestätigt. Der Autor ist somit der Meinung, dass ein Sprachverfall die deutsche Sprache prägt. Der erste Sinnabschnitt (Z.1 -5) beinhaltet viele Fragen mit denen der Autor die Problematik aufgreift. Die erste Frage untermauert die These der Überschrift, denn in dieser fragt der Autor, ob ,,es einen ,,Verfall” der deutschen Sprache [gäbe]?” (Z.1). Auf diese Frage folgen viele weitere wie ,,Stirbt der Konjunktiv? Ist der Dativ dem Genitiv sein Tod?[...] Ist die schauderhafte neue Rechtschreibung der Totengräber?” (Z.2ff.). Die Frage, ob ,,der Dativ dem Genitiv sein Tod [sei]?” (ebd.) bezieht sich auf das Buch ,,Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod” von Bastian Sick, indem die These des Titel behaltet wird. Dass der Autor diese Fragestellung einbaut, zeigt dass er verdeutlichen will, dass sich viele anderen Autoren auch mit dem Sprachverfall beschäftigen und die Konsequenzen aus diesem Verfall der Sprache verdeutlichen wollen, da niemand versucht den Sprachverfall aufzuhalten, das wird in der nächste Frage deutlich ,,Wo sind die Warner und Gesetzeshüter, die den Sprachverderbern das Mundwerk legen?” (Z.4f.).

Christine

Der vorliegende Sachtext „Das Gefühl des Sprachverfalls trügt nicht“, verfasst von Dankwart Guratzsch und veröffentlicht im Jahr 2013 auf www.welt.de, thematisiert den Verfall der deutschen Sprache.

Der erste Sinnabschnitt (Z. 1- 21) stellt eine Einführung in die Thematik des Textes dar. Somit wird dem Leser direkt am Anfang ein Einblick gegeben, wodurch der Verfall der deutschen Sprache begünstigt wird. Einleitend wird zunächst die Frage gestellt, ob es „einen 'Verfall' der deutschen Sprache“ (Z. 1) gebe. Darauffolgend werden weitere Fragen gestellt, die vor Augen führen, welche Gebiete der deutschen Sprache, darunter der Konjunktiv, die Kasus, Anglizismen und die Rechtschreibung, von diesem Verfall am meisten betroffen sind (vgl. Z. 1ff.). Auf die letzte Frage, „wo […] die Warner und Gesetzeshüter, die den Sprachverderbern das Mundwerk legen“ (Z. 4f.) seien, antwortet er dass sie „jedenfalls nicht im Institut für Deutsche Sprache in Mannheim, nicht in der Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden und auch nicht in der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt“ (Z. 6ff.) zu finden seien. Die Metapher „Gesetzeshüter“ (ebd.) bezieht sich darauf, dass eine Aufgabe der verschiedenen Institutionen darin bestehe, die deutsche Sprache zu bewahren und dafür zu sorgen, dass sie rechtmäßig eingehalten wird, so wie Gesetzeshüter dafür sorgen, dass das Gesetz eingehalten wird. Indem der Autor behauptet, dass sie nicht dort zu finden seien, übt er Kritik daran aus, dass diese sprachlichen Institutionen nichts gegen den Verfall der deutschen Sprache unternehmen. Die drei Institutionen wird metaphorisch als „dreigeteilte[r] Olymp der deutschen Sprachwissenschaft“ (Z. 9) bezeichnet. Der „Olymp“ (ebd.) ist der höchste Berg in Griechenland und in der griechischen Mythologie der Wohnort der Götter. Somit werden sie als oberste Instanz „der deutschen Sprachwissenschaft“ (ebd.) beschrieben, denen auch die Verantwortung für den Erhalt der deutschen Sprache zugeschrieben wird. Des Weiteren wird metaphorisch beschrieben, dass diese Institutionen „ein Hochsitz ohne Götter, Mauern, Schwerter und Kanonen“ (Z. 10) seien. Die „Mauern“ (ebd.) symbolisieren Isolation, die „Schwerter und Kanonen“ (ebd.) Verteidigung bzw. Angriff. Der Autor kritisiert metaphorisch, dass die Institutionen sich nicht gegen den Verfall der deutschen Sprache wehren, also nichts dagegen unternehmen, und sich auch mehr oder weniger von dem Verfall abwenden. Es werde „nur angesessen und Buch geführt“ (Z. 11), man warte also nur darauf, dass es Anzeichen einer Veränderung in der Sprache gibt und die man anschließend dokumentiert; unternommen werde aber aktiv nichts. Um darzustellen, zu welchen Ergebnissen man bei der Dokumentation der Veränderungen komme, nennt er den „'Bericht zur Lage der deutschen Sprache'“ (Z. 14f.) und fasst ironisch den Inhalt zusammen. So „[strotze] das Dickicht des Gegenwartsdeutschs […] nur so von Leben“ (Z. 15f.), „der deutsche Wortschatz sei heute reicher als zu Goethes Zeiten“ (Z. 16f.) usw. In Bezug zu den anfangs gestellten Fragen ist zu sagen, dass der Autor eine Veränderung bzw. einen Verfall der deutschen Sprache sieht. Abschließend sagt er, dass „die Jagd auf Symptome von Sprachverfall […] abgeblasen werden [kann]“ (Z. 20f.), es also bekannt ist, welche Aspekte des Sprachverfalls vorhanden sind. Dadurch macht der Autor nochmals seine Meinung deutlich, dass nicht gegen den Verfall der deutschen Sprache unternommen wird, obwohl laut dem Bericht Bereiche, wo der Verfall deutlich wird, bekannt sind.


Diana

Bei dem vorliegenden Text von Dankwart Guratzsch mit dem Titel ,,Das Gefühl des Sprachverfalls trügt nicht“ handelt es sich um einen Sachtext, welches im Jahr 2013 auf der Webseite www,welt.de veröffentlicht wurde. Thematisiert wird der Verlust der deutschen Sprache und den daraus resultierenden Konsequenzen.

Bereits der Titel des Textes ,,Das Gefühl des Sprachverfalls trügt nicht“ verdeutlicht das Thema des Sachtextes und stellt zu dem die These des Autors dar, wobei dieser behauptete, dass der Sprachverfall des Deutschen Realität sei und nicht nur ein bloßes Gefühl oder eine Vermutung sei. Des Weiteren leitet der Autor das Thema mit der rhetorischen Frage ,,Gibt es eine 'Verfall' der deutschen Sprache?“ (Z.1), wobei diese Frage die Leitfrage der folgenden Argumentation darstellt und den Titel in Form einer Frage nochmals aufgreift, wobei der Titel jedoch bereits die Antwort auf diese Frage darstellt. Diese Frage wird in den weiteren rhetorischen Fragen ,,Stirbt der Konjunktiv? Ist der Dativ dem Genitiv sein Tod? Macht das schludrige Denglisch dem reinen deutschen Idiom den Garaus?“ (Z. 1 ff.) konkretisiert, indem die einzelnen Problemfelder genannt werden, die den Sprachverfall kennzeichnen. Das Verb ,,sterben“ (ebd.) im Zusammenhang mit dem Verlust der Verwendung des Konjunktivs verdeutlicht, dass der Konjunktiv immer weniger gebraucht werde und daher in Zukunft keiner den Konjunktiv mehr benutze. Zudem ist bei der rhetorischen Frage ,,Ist der Dativ dem Genitiv sein Tod?“ (ebd.) auffällig, dass der Autor, um Problem des Verlust der Verwendung des Genitivs zu verdeutlichen, selbst in dieser Frage statt des Genitivs den Dativ verwendet und somit das Problem vor Augen führt. Durch das Adjektiv ,,schludrig“ (ebd.) bezogen auf die Verwendung von ,,Denglisch“ (ebd.) im Kontrast zu dem Adjektiv ,,rein“ (ebd.) bezogen auf die Verwendung eines korrekten Deutsch wird deutlich, dass der Autor von den Verwendung des ,,Denglisch“ (ebd.) abgeneigt ist und ein korrektes Deutsch bevorzugt, jedoch befürchtet, dass das ,,reine[.] deutsche[.] Idiom“ (ebd.) von der Mischung aus Deutsch und Englisch abgelöst werde. In der nächsten rhetorischen Frage ,,Ist die schauderhafte neue Rechtschreibung der Totengräber?“ (Z. 3 f.) wird deutlich, dass die derzeitige Rechtschreibung nicht mehr den Regeln entspreche und Wörter nicht mehr richtig geschrieben werden. Die Metapher ,,Totengräber“ (ebd.) untermauert dabei die negative Einstellung des Autors gegenüber der Veränderung der Rechtschreibung, die immer fehlerhafter werde, wobei das Adjektiv ,,schauderhaft“ (ebd.) ebenfalls eine Wertung des Autors zu der zunehmenden fehlerhaften Rechtschreibung darstellt. Schließlich wird in der folgenden rhetorischen Frage ,,Wo sind die Warner und Gesetzeshüter, die den Sprachverderbern das Mundwerk legen?“ (Z. 4 f.) Menschen, die korrektes Deutsch sprechen, vorgeworfen, dass diese dem Sprachverfall nichts entgegenwirken würden und Menschen mit Sprachfehlern auch nicht korrigieren würden. Das Nomen ,,Gesetzeshüter“ (ebd.) untermauert dabei die Wichtigkeit der Fährigkeit, korrektes Deutsch sprechen zu können, sodass es sogar notwendig sei, Menschen mit Sprachfehlern zu korrigieren. Diese rhetorische Frage beantwortet des Autor im Folgendem durch die Aussage ,,Jedenfalls nicht im Institut für Deutsche Sprache in Mannheim, nicht in der Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden und auch nicht in der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt“ (Z. 6 ff.), wobei er dadurch die Instituten für Deutsche Sprache dafür kritisiert, dass diese nichts gegen den Sprachverfall unternehmen würden, obwohl es eigentlich die Aufgabe der Instituten für Deutsche Sprache sei dem Sprachverfall entgegenzuwirken. Die nächste Aussage ,,Der dreigeteilte Olymp der deutschen Sprachwissenschaft […] ist ein Hochsitz ohne Götter, Mauern, Schwerter und Kanonen“ (Z. 9 f.) verdeutlicht metaphorisch ebenfalls, dass die Institute dem Sprachverfall nicht entgegenwirken würden. Die Metapher ,,Olymp der deutschen Sprachwissenschaft“ (ebd.) spielt dabei auf die Mythologie des griechischen Götterbergs an, wodurch deutlich wird, dass der Autor der Meinung ist, dass die Institute eigentlich die Macht besitzen dem Sprachverfall entgegenzuwirken jedoch andererseits der Olymp ,,ohne Götter, Mauer, Schwerter und Kanonen“ (ebd.) sei, womit metaphorisch also gemeint ist, dass diesen jedoch die Mittel fehlen um dem Sprachverfall zu bekämpfen bzw. diese den Sprachverfall auch nicht verhindern wollen würden. Dies ist so zu erklären, dass dort ,,nur gesessen und Buch geführt“ (Z. 11) werden würde, wodurch vor Augen geführt wird, dass die Sprachwissenschaftler nur den Sprachverfall dokumentieren, aber nichts dagegen unternehmen würden, wobei durch Adverb ,,nur“ (ebd.) zum Ausdruck gebracht wird, dass nach der Meinung des Autors, die Sprachwissenschaftler etwas gegen den Sprachverfall unternehmen müssten statt diesen bloß zu dokumentieren. Diese Ansicht wird durch die Metapher ,,Und jedes Rascheln im Gesträuch klingt den Lauernden wie Musik in den Ohren“ (Z. 11 f.) untermauert, da die ,,Lauernden“ (ebd.) die Sprachwissenschaftler metaphorisch darstellen, welche nur darauf warten Veränderungen der Sprache zu dokumentieren und dies dabei ,,wie Musik in den Ohren“ (ebd.) für diese sei. Des Weiteren kritisiert der Autor, dass die Autoren eines Berichts zur aktuellen Situation der deutschen Sprache (vgl. Z. 14 f.) berichten würden, dass das ,,Dickicht des Gegenwartsdeutschs […] nur so von Leben“ (Z. 15 f.) strotze und nennt weiterhin Aspekte, die in dem Bericht genannt werden. Dabei erwähnt der Autor ironisch, dass dort stünde, dass der ,,deutsche Wortschatz […] heute reicher als zu Goethes Zeiten“ (Z. 16 f.) sei und die Grammatik ,,immer einfacher“ (Z. 17 f.) werde. Die Ironie wird besonders auch in der Aussage ,,selbst die hässlichen Streckverbgefüge könnten sich manchmal sogar als sinnvoll erweisen“ (Z. 19. f.) deutlich, da besonders das Adjektiv ,,hässlich“ (ebd.) hervorbringt, dass der Autor eine völlig andere Meinung vertritt als die Autoren des Berichts, die die Veränderungen der deutschen Sprache positiv werten, da diese ,,einfacher“ (ebd.) werde. Auch die Aussage ,,Die Jagd auf Symptome von Sprachverfall kann abgeblasen werden“ (Z. 20 f.) verdeutlicht die Ironie des Autors, der die gegenteilige Meinung als die der Autoren des Berichts vertritt, da nach Guratzsch es notwendig sei dem Sprachverfall entgegenzuwirken, jedoch die Autoren des Berichts die Sprachveränderung sogar positiv sehen. Dies kritisiert Guratzsch durch die Ironie in seiner Aussage.


Nina H.

Bei dem vorliegenden Textauszug handelt es sich um den Sachtext mit dem Titel „Das Gefühl des Sprachverfalls trügt nicht“, welcher von Dankwart Guratzsch verfasst und im Jahr 2013 auf der Internetseite „www.welt.de“ veröffentlicht wurde. Thematisiert werden die Folgen des Wandels der deutschen Sprache.

Bereits die Überschrift des Sachtextes „Das Gefühl des Sprachverfalls trügt nicht“ leitet in die Thematik ein und hebt die Meinung des Autors zum Thema Sprachwandel hervor. Insbesondere die Tatsache, dass der Autor von einem Verfall der Sprache spricht deutet die Konsequenzen des Sprachwandels an, da die Sprache durch jenen langfristig zugrunde gehe. Dabei spricht er nicht davon, dass der Sprachverfall lediglich ein Trugschluss sei, sondern das „Gefühl“ (ebd.) tatsächlich existiere, was die Auswirkungen nochmals betont.

Der Textauszug setzt mit der rhetorischen Frage des Autors „Gibt es einen `Verfall` der deutschen Sprache“ (Z.1) ein. Diese Frage konkretisiert er weiterhin, indem er fragt „Stirbt der Konjunktiv? Ist der Dativ dem Genitiv sein Tod?“ (Z.1 f.). Insbesondere das Verb „sterben“ (ebd.) und das Substantiv „Tod“ (ebd.) akzentuieren das Ausmaß des Sprachverfalls. Zudem ist besonders die Frage „Ist der Dativ dem Genitiv sein Tod?“ (ebd.) auffällig. Primär ist anzumerken, dass diese Frage an ein Buch Bastian Sicks mit dem Titel „Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“ angelehnt ist. Jenes beschäftigt sich in belustigender Weise mit den Regeln der deutschen Sprache, insbesondere der Grammatik. Auf ironische Art und Weise ist hier bereits der Titel des grammatikalisch inkorrekt, was den Sprachverfall hervorhebt. Die Tatsache, dass Guratzsch diesen Titel aufgreift untermauert seine These und hebt hervor, dass der Sprachverfall tatsächlich ein zentrales Problem darstellt. Anschließend folgt die Frage, ob das „schludrige Denglisch dem reinen deutschen Idiom den Garaus“ (Z.2 f.) mache. Das sogenannte „Denglisch“ (ebd.) kennzeichnet die Vermischung der deutschen mit der englischen Sprache aufgrund der vermehrten Verwendung von Anglizismen. Diese Anglizismen fließen in die deutsche Sprache ein und verändern diese, was letztlich zum Sprachwandel und nach Guratzsch zum Sprachverfall führt. Das sogenannte Denglisch bezeichnet der Autor als „schludrig[.]“ (ebd.), was darauf hindeutet, dass er diese Sprache als unrein empfindet, wodurch er jene abwertet. Im Gegensatz dazu spricht er von dem „reinen deutschen Idiom“ (ebd.), womit möglicherweise das Hochdeutsche gemeint ist. Jene für ihn tadellose Sprache werde von dem Denglisch in „den Garaus“ (ebd.) geführt, also vertrieben, was die Konsequenzen des Sprachwandels hervorhebt und deutlich zeigt, dass hier von einem Verfall der reinen deutschen Sprache die Rede ist, da jene Stück für Stück von den Vermischungen mit anderen Sprachen oder Dialekten verdrängt werde. Daraufhin geht er auf die „schauderhaft neue Rechtschreibung“ (Z.3 f.) ein, was sich auf die vermehrt auftretende fehlerhafte Rechtschreibung beziehen lässt. Die Tatsache, dass er jene als „schauderhaft“ (ebd.) und als „Totengräber“ (Z.4) bewertet, untermauert nochmals, dass er den Sprachverfall als Problem ansieht und es als notwendig erachtet, jenem entgegenzuwirken. Dazu seien „Warner und Gesetzeshüter, die den Sprachverderbern das Mundwerk legen“ (Z.4 f.) notwendig. An dieser Stelle macht er in gewisser Weise die Gesetzeshüter beziehungsweise in letzter Konsequenz den Staat dafür verantwortlich, dass der Sprachverfall weiterhin fortschreitet, da jene einschreiten. Dies entspricht jedoch nicht ihrem Zuständigkeitsbereich, da jene sich primär um Verbrechen kümmern, was andeutet, dass er auch die Faktoren, wie die Verwendung von Anglizismen, die zum Sprachverfall führen, als Verbrechen ansieht. Um dies hervorzuheben, überträgt er die Redewendung, jemandem das Handwerk zu legen auf das „Mundwerk“ (ebd.) und somit auf den Sprachverfall, da er jenen als wichtiges Anliegen erachtet. Den Sprachverfall verortet der Autor jedoch „nicht im Institut für Deutsche Sprache in Mannheim, nicht in der Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden und auch nicht in der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt“ (Z.6 ff.). Dort findet zwar kein Sprachverfall statt, jedoch gehen diese Institute nicht gegen jenen vor, weshalb er sie anklagt. Des Weiteren vergleicht er diese Institute mit einem „dreigeteilte[n] Olymp der deutschen Sprachwissenschaft“ (Z.9), was auf den ersten Blick den Anschein erweckt, als lobe er jene Institute. Die darauffolgende Aussage, dass es sich dabei jedoch um einen „Hochsitz ohne Götter“ (Z.10) handele, stellt das Gegenteil dar. Mit dieser Aussage deutet er an, dass die Sprachwissenschaftler keinesfalls als „Götter“ (ebd.) zu bezeichnen sind, da jene nichts gegen den Sprachverfall unternehmen. Die Tatsache, dass er dennoch den Vergleich des „Olymp[s]“ (ebd.) und des „Hochsitz[es]“ (ebd.) anführt, lässt erkennen, dass er das von jenen verwendete reine Deutsch, welches keinen Sprachwandel aufzeigt, lobt. Andererseits könnte es auch darauf hindeuten, dass jene Sprachwissenschaftler sehr von sich selbst und ihrem Wissen über die deutsche Sprache überzeugt sind und sich Anderen aufgrund dessen übergeordnet fühlen. Deshalb ignorieren sie den Sprachverfall und gehen nicht mit „Mauern, Schwerter[n] und Kanonen“ (Z.10) gegen ihn vor. Diese Metapher betont nochmals, dass die Wissenschaftler an den Instituten nichts gegen den Sprachverfall unternehmen, was der Autor kritisiert. Diese Kritik zeigt sich auch, wenn er erläutert, an den Instituten werde „nur angesessen und Buch geführt“ (Z.11), da dies auf die Lustlosigkeit der Sprachwissenschaftler hervorhebt, was insbesondere das Adverb „nur“ (ebd.) untermauert.

Daraufhin vergleicht er das Verhalten der Sprachwissenschaftler mit der „Pirsch“ (Z.13). Dabei handelt es sich um eine Art der Jagt, bei welcher Wild durch möglichst lautloses Durchstreifen eines Jagdreviers aufgespürt wird. Dies bringt nochmals das Desinteresse jener am Sprachverfall sowie die Tatsache, dass sie nichts gegen diesen unternehmen zum Ausdruck. So klinge „jedes Rascheln im Gesträuch […] den Lauernden wie Musik in den Ohren“ (Z.11 f.), was hervorhebt, dass die Sprachwissenschaftler die vermehrt auftretenden Fehler in der deutschen Sprache und insbesondere der Grammatik wahrnehmen, sich von jenen jedoch in gewisser Weise belustigt fühlen und sich an ihnen erfreuen, statt gegen sie vorzugehen. Anschließend geht er auf den „`Bericht zur Lage der deutschen Sprache`“ (Z.14 f.) ein und führt dabei den Vergleich der Institute mit der Pirsch weiterhin fort. So strotze das „Dickicht des Gegenwartsdeutschs […] nur so von Leben“ (Z.15 f.). Des Weiteren würden die Autoren dieses Berichtes behaupten, der „deutsche Wortschatz sei heute reicher als zu Goethes Zeiten, die Grammatik werde immer einfacher, die Anglizismen ließen sich verschmelzen“ (Z.16 ff.). Dies entspricht keinesfalls der Auffassung Guratzschs, da beispielsweise die Anglizismen seiner Meinung nach zum Sprachverfall beitragen, was vermuten lässt, dass er diesen Bericht sowie die darin geäußerten Thesen ironisch aufführt. Außerdem werde in dem Bericht aufgeführt, „selbst die hässlichen Streckverbgefüge könnten sich manchmal sogar als sinnvoll erweisen“ (Z.18 f.). An dieser Stelle macht besonders das Adjektiv „hässlich“ (ebd.) deutlich, dass Guratzsch den Aussagen des Berichtes nicht zustimmt und sie lediglich auf ironische Art und Weise in seinen Sachtext mit einfließen lässt. Diese Wertung bezogen auf jene „Streckverbgefüge“ (ebd.) führt nochmals vor Augen, dass er jene Veränderung der deutschen Sprache als Verfall ansieht und diese aufgrund dessen nicht als „sinnvoll“ (ebd.) bezeichnen würde. Letztlich fasst er seine zuvor genannten Aussagen zusammen, indem er behauptet, die „Jagd auf Symptome von Sprachverfall“ (Z.20 f.) könne beendet werden. Dies hebt erneut hervor, dass er den Sprachverfall als eine zentrale Problematik ansieht, welche aufgrund des mangelnden Interesses jedoch nicht behoben werden kann.

Sarah

Der Sachtext „Das Gefühl des Sprachverfalls trügt nicht“, welcher von Dankwart Guratzsch verfasst und im Jahre 2013 auf der Website der Zeitung „Welt“ veröffentlicht wurde, thematisiert den Wandel in der deutschen Sprache inklusive einhergehender Verluste.

Der erste große thematisch einleitende Abschnitt lässt sich dabei in drei Sinnabschnitte unterteilen. Den ersten unter diesen beginnt Guratzsch mit einer Auflistung von Fragen. Dabei beginnt er mit der Frage „Gibt es einen `Verfall´ der deutschen Sprache?“(Z. 1), in welcher er die Existenz eines Sprachverlustes überhaupt erst hinterfragt. Dass diese Frage für ihn jedoch eindeutig mit „ja“ beantwortbar sei, zeigt sich in Beziehung zum Titel, welcher in der Verneinung „nicht trügen“ bereits zeigt, welche Meinung der Autor vertritt. Auf diese, im Kontext eher allgemeiner gefasste Frage, stellt Guratzsch fünf konkretere Fragen, die sich alle mit der Veränderung oder dem Verlust von Sprache beschäftigen. So hinterfragt er metaphorisch „Stirbt der Konjunktiv? Ist der Dativ dem Genitiv sein Tod? Macht das schludrige Denglisch dem reinen deutschen Idiom den Garaus?“(Z. 1ff. ), also besonders die sprachlichen Veränderungen, wie den Einfluss des Englischen und das Vereinfachen grammatikalischer Strukturen, die in der heutigen Welt vermehrt auftreten. Dazu macht er sich besonders Personifikationen zu Nutze, wie sie auch in der Redewendung „Ist der Dativ dem Genitiv sein Tod?“(ebd. ) verwendet werden, um gewissermaßen auch zu hinterfragen, wie aktiv oder passiv der Sprachwandel geschieht. Also ob dieser aus sich heraus geschieht oder durch die Menschen veranlasst wird. Zudem bringt er auch bereits in diesen ersten Fragen seine eindeutige Meinung ein, indem er das sogenannte „Denglisch“(ebd. ) wertend als „schludrig“(ebd. ) bezeichnet. An diese Fragen anschließend führt er so auch die letzte Frage an, die sich mit der Existenz des Sprachverfalls beschäftigt und somit weiterführend die anfängliche Fragestellung ausdifferenziert. „Ist die schauderhafte neue Rechtschreibung der Totengräber“(Z. 4) zeigt dabei wiederholend mit Metaphorik und dem wertenden Adjektiv „schauderhaft“(ebd. ) die meinung des Autors. Im Anschluss hinterfragt Guratzsch dann zuletzt die Ursache des Sprachverfalls, womit er indirekt die Frage nach der Existenz bejahend beantwortet. So stellt er in „Wo sind die Warner und Gesetzeshüter, die den Sprachverderbern das Mundwerk legen?“(Z. 4 F. ) die These an, dass es eben an diesen Menschen fehle, die den Sprachverlust verhindern. Somit zeigt er zugleich, dass niemand die Kontrolle darüber habe, was geschehe, wenn auch niemand etwas tue. Deutlich wird hier also bereits indirekt eine Art Appell an jene „Warner und Gesetzeshüter“(ebd. ), etwas zu tun, um den Wandel zu kontrollieren.

Im zweiten Sinnabschnitt knüpft Guratzsch daraufhin an eben diese Fragestellung an, indem er beispielhaft drei große Institute nennt, die „[j]edenfalls nicht“(Z. 6) die Rolle der Gesetzeshüter übernehmen. So übt der Autor in dieser Aussage akkumulierend Kritik am „Institut für deutsche Sprache in Mannheim, […] der Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden und auch […] der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt“(Z. 5ff. ) und appelliert indirekt konkret an diese, etwas zu ändern. Seine Wahrnehmung dessen, dass die Institute nichts gegen den Sprachverfall täten, bringt er im Anschluss noch einmal wesentlich bildlicher zum Ausdruck, indem er Gebrauch vom Wortfeld der Jagd macht. So haben die Institute, die er hyperbolisch mit der Metapher „Der dreigeteilte Olymp der deutschen Sprachwissenschaft im Rhein-Neckar-dreieck“(Z. 7 f. ), also als sprachliche Spitzenklasse bezeichnet, keinerlei Mittel zur Schaffung einer Veränderung. Diese seien also metaphorisch „ein Hochsitz ohne Götter, Mauern, Schwerter und Kanonen“(Z. 9). Eben diese Akkumulation bringt dabei zum Ausdruck, dass der Autor meint, dass es an Potential die Welt zu beeinflussen wie eben ein Gott, Distanz zur Situation – einer Art Mauer - und notwendigen Methoden und Materialien fehle, wofür die „Schwerter und Kanonen“(ebd. ) symbolisch stehen. Die daran anschließende Aussage „Hier wird nur angesessen und Buch geführt“(Z. 11) zeigt aber insbesondere, dass es den Instituten nicht nur an Möglichkeiten, sondern auch an Willen zur Veränderung fehle. Somit unterstellt der Autor den Instituten hier, fehlendes Interesse am Erhalt der deutschen Sprache. Zuspitzend meint er so auch „Und jedes Rascheln im Gesträuch klingt den lauernden wie Musik in den Ohren“(Z. 11 f. ). Mit dieser Metapher zeigt er erneut, dass die Institute wenig bewirken und dass somit jede kleinste Aktion in Richtung Veränderung oder Stoppen des Wandels für diejenigen, die sich den Wandel erhoffen, ein großer Erfolg und somit bereits eine positive Wendung sei. Dies zeigt zum einen, was besonders der eher hyperbolische Vergleich mit der „Musik“(ebd. ) deutlich macht, wie wichtig dem Autor sein Anliegen ist, drückt aber umso verstärkter aus, wie wenig die Institute gegen den Sprachverlust täten und somit unterstellt Guratzsch ihnen hier erneut fehlendes Interesse sowie eine gewisse Faulheit.

Im letzten Sinnabschnitt des ersten großen thematischen Absatzes nennt er für eben diese These das Beispiel des „`Bericht zur Lage der deutschen Sprache´“(Z. 14f. ). Eben dieser sei das Ergebnis einer „solcher Pirsch“(Z. 13), womit Guratzsch sich erneut auf die Jagd ohne Waffen bezieht, indem das Pronomen „solcher“(ebd. ) ausdrückt, dass er sich auf das vorherige bezieht. Um erneut eine Brücke zum Anliegen seiner selbst, der Veränderung, zu schlagen und somit den Text kohärent zu verknüpfen, geht er darauf ein, dass eben dieser Bericht „mit großer Spannung erwartet“(Z. 13f. ) wurde. Anschließend geht er dann näher auf die aus diesem Bericht stammenden Ergebnisse ein. So strotze „Das Dickicht des Gegenwartsdeutschs […] nur so von Leben“(Z. 15f. ). Hierbei bringt der Autor im Ausdruck „Dickicht“(ebd. ) erneut seine Abneigung von der Veränderung zum Ausdruck, indem er diesen Ausdruck kontrastierend der positiven Kritik der Institute gegenüberstellt. Diese sähen darin so die Vielfalt das Lebens und die Auslebung dessen durch die Menschen, keinesfalls aber einen Sprachverlust. Weiterhin sei „der deutsche Wortschatz […] heute reicher als zu Goethes Zeiten“(Z. 16f. ), so die Verfasser des Berichts. Aber nicht nur den Vergleich mit Goethe, sondern auch Aussagen wie „die Grammatik werde immer einfacher, die Anglizismen ließen sich verschmelzen“(Z. 17f. ) beschreibt der Autor negativ kritisierend eher als euphemistisch und drückt somit seine Meinung, der Realitätsferne des Berichts, zum Ausdruck. Seine Meinung zeigt sich anschließend noch einmal verstärkt im Abschluss der Akkumulation in „selbst die hässlichen Streckverbgefüge könnten sich manchmal sogar als sinnvoll erweisen“(Z. 18ff. ). Darin spricht er im Adjektiv „hässlich“(ebd. ) äußerst abwertend von der Veränderung und zieht zuletzt den Bericht mit seinen Ergebnissen und so zuletzt auch die Institute ins lächerliche. So würden diese den Sprachverlust nicht verhindern wollen, was er abschließend auch noch einmal mit den Worten „Die Jagd auf Symptome von Sprachverfall kann abgeblasen werden“(Z. 20f.), mit welchen er aus der Sicht der Institute spricht, verdeutlicht. So empfänden diese die Veränderung als nicht dramatisch, sähen sogar das positive darin und wollen daher auch nicht den Ursprung des Sprachwandels ergründen. Die Ausdrucksweise des Autors jedoch zeigt, dass er sich deutlich von dieser Wahrnehmung der Institute distanziert, diese kritisiert und somit den Sprachverfall als relevantes Problem akzentuiert.