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Hessischer Landbote: Unterschied zwischen den Versionen

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Zusammenfassend zeigt das Flugblatt die Missstände am Anfang des 19. Jahrhunderts und ruft zur Revolution auf. Es wird deutlich, dass die Bürger mit Gewalt für ihre Rechte kämpfen müssen um die Situation zu verbessern und sich aus der Armut befreien zu können.
 
Zusammenfassend zeigt das Flugblatt die Missstände am Anfang des 19. Jahrhunderts und ruft zur Revolution auf. Es wird deutlich, dass die Bürger mit Gewalt für ihre Rechte kämpfen müssen um die Situation zu verbessern und sich aus der Armut befreien zu können.
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== '''Jannik''' ==
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„Der Hessische Landbote“, der von Georg Büchner 1834 veröffentlicht wurde, ist ein Flugblatt das die Fehler der Monarchie im Blick auf die Verteilung von Macht und Geld thematisiert und zur Revolution aufruft.
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Der Text lässt sich in zwei Sinnabschnitte gliedern. In den ersten 23 Zeilen zeigt Büchner die Wichtigkeit  und das Ziel seines Textes. Im Folgenden Sinnabschnitt zeigt er die Missstände, die der Staat mit sich bringt auf. Der erste Satz des Flugblattes macht sofort deutlich, dass auf diesem die „Wahrheit“ (Z. 5) versucht wird zu verbreiten. Damit unterstellt er dem Staat, dass sie andere Informationsquellen überwachen und bestimmen, da jeder der wirklich die Wahrheit sagt „gehenkt“ (Z. 6) wird.  Dies soll sogar so weit gehen, dass das reine Lesen der Wahrheit schon Folgen haben kann. Dadurch hebt Büchner sein Flugblatt von den anderen ab und zeigt die Wichtigkeit und Relevanz des Blattes. So wird versucht die Bürger auf dieses Problem der Kontrolle des Staates aufmerksam zu machen. Im Folgenden gibt er Hinweise, was man bei Interesse tuen sollte, um Schwierigkeiten zu vermeiden. Sein erster Tipp sagt aus, dass man dieses Flugblatt „sorgfältig“ (Z. 10) außerhalb des eigenen Hauses  „vor der Polizei verwahren“ (Z. 11) soll. Die Sorgfalt betont er, um wirklich klar zu machen, dass die Polizei von der Monarchie geleitet wird und wie wichtig es ist, den Besitzt geheim zu halten. Des Weiteren warnt er vor Menschen  denen man nicht wirklich vertraut, weshalb man nur engen Freunden von diesem Blatt erzählen soll. Dies verdeutlicht er erneut, indem er bei Bereitschaft zur Verbreitung des Blattes rät, es nur „heimlich“ (Z. 15) zu tun. Wenn man mit dem Flugblatt erwischt wird, sollte man so tun, als ob man es dem „Kreisrat“ (Z. 18) bringt. Diesen Hinweis gibt Büchner nur, um die Leser zu beruhigen und zu ermutigen. Als letztes versucht er die Bürger, die kein Interesse an dem Text haben zu beschwichtigen, indem er ihnen versichert, dass jemand der „das Blatt nicht gelesen hat“ (Z. 20), „natürlich ohne Schuld“ (Z. 21-22) ist. Büchner beabsichtigt hierbei, die Bevölkerung wirklich auf seine Seite zu ziehen, sodass keiner, zumindest nicht aus der Unterschicht, etwas gegen ihn haben kann. Auf die Hinweise folgt nun eine Art Kampfspruch oder Aufruf zur Revolution, indem er in einem neuen Absatz „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“ (Z. 23) schreibt.  Der Aufruf besteht aus zwei Teilen, welche durch eine Inversion auf das Verb verzichten, um das Wichtigste hervorzuheben, nämlich den Frieden der Unterschicht und der Auflehnung, durchaus auch mit Gewalt, gegen die Reichen in den Palästen. Büchner unterstützt hierbei seine Aussage mit den Ausrufezeichen. Im Folgenden erklärt er genauer, warum sich die Bevölkerung seiner Revolution anschließen sollte. Weil die Menschen früher noch eine wesentlich größere Verbindung zur Kirche hatten, erklärt Büchner mit Hilfe einer der zwei Schöpfungsgeschichten, dass die Unterschicht anscheinend viel weniger wert ist als die Reichen und Mächtigen. Er stellt die Unterschicht mit Tieren und „Gewürm“ (Z. 31)gleich, was besonders zu dieser Zeit auch nochmal eine größere Wirkung hatte, da man früher stärker versucht hat, den Mensch als Mittelpunkt des Universums darzustellen, und somit von allen abzusetzen. Die Reichen sind dann die eigentlichen Menschen. Er schafft diese Verbindung, indem er sagt dass die Unterschicht am “fünften Tage“ (Z. 26-27) schuf, also da wo Gott eigentlich alle Tiere erschaffen haben soll, und der Rest dann am sechsten Tage, als Gott den Menschen schuf. Zudem beschuldigt Büchner dass die Reichen sind, da ihr Leben „ein langer Sonntag“ (Z. 32), also ein Ruhetag, ist. Die Reichen versuchen sich wie der Mensch vom dem Getier, also der Unterschicht, abzuheben, indem sie „eine eigne Sprache“ (Z. 35) sprechen. Er zeigt, dass die Oberschicht Bauern und generell Arbeiter nur als Hilfsmittel sieht. Er vergleicht die Bauern mit „Dünger“ (Z. 36), die helfen die Äcker zu bewirten, aber kaum etwas von dem Erzeugten abbekommen, „er nimmt das Korn und lässt ihm die Stoppeln“ (Z. 39-40). Zusätzlich wählt er den Dünger um den Bauern abzuwerten und so den Ärger gegen  den oberen Stand zu verstärken. Der Reiche hat frei und der Bauer muss also arbeiten, zudem kann der Reiche ihn darauf auch noch ausbeuten, indem er das Korn für sich  beansprucht. Büchner führt erneut einen Vergleich auf, der „Schweiß“ (Z. 43), der Arbeiter, ist das „Salz auf dem Tische des Vornehmen“ (Z. 44). Er macht den Bürgern also klar, dass ihre harte Arbeit nur dem Luxus der Wenigen in der Oberschicht dient.
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Insgesamt legt Büchner sehr viel Wert darauf, den Bürgern die Ungerechtigkeit klar zu machen, indem er viele Vergleiche verwendet. Er ruft zu einer Revolution auf und versucht insbesondere den herrschenden Unterschied zwischen beiden Fraktionen darzustellen und so zu verdeutlichen, dass die Arbeiter es viel eher verdient haben reich zu sein, da die Reichen den ganzen Tag nicht arbeiten.

Version vom 3. Dezember 2019, 18:35 Uhr

Analyse des TA aus Hessischer Landbote

Analyse eines Sachtextes

Ziel der Analyse ist die Darstellung der Textaussagen auf inhaltlicher, formaler sowie sprachlicher Ebene, d. h. die Beantwortung der Fragen:

1. Was sagt der Text aus, wie lauten seine Textintentionen?

2. Was trägt sein Aufbau zum Verständnis bei?

3. Welche Sprache wird verwendet, was bedeutet diese für das Textverständnis?

Vorbereitung: Lesen und Bearbeiten des Textes (Wichtiges markieren, notieren, ggf. in SA gliedern)

Verschriftlichung

1. Einleitung

Themasatz (enthält Textart, z. B. Reportage, Kommentar, wissenschaftlicher Sachtext, Rezension, usw.), Titel, Autor, Quelle, Entstehungszeit (ev. Kontext der Epoche), Thema

2. Hauptteil (inhaltliche, formale und sprachliche Analyse)

Aufbau des Textes: Gliederung in Sinnabschnitte, deren Themen/Funktionen Darstellung und Deutung exemplarischer Textstellen inhaltlich (Was wird ausgesagt, was bedeutet das?), formal und sprachlich (Gedankenfolge, Wie wird es ausgesagt? Z. B. durch sprachliche Mittel, als These, Argument, Wertung, Verwendung von Zitaten?, Wortwahl, Was bedeutet diese sprachliche Form der Aussage für das Textverständnis?) wechselseitige Beziehungen zwischen Inhalt, Sprache und Form korrekte Zitierweise

3. Schluss

Kurze Zusammenfassung der wesentlichen Analyseergebnisse, ggf. begründete persönliche Einschätzung


Julia

Der Textauszug aus der Flugschrift “Der hessische Landbote”, von Georg Büchner geschrieben, von Friedrich Ludwig Weidig überarbeitet und im Sommer 1834 veröffentlicht, thematisiert die schlechten Lebensbedingungen der Bauern unter dem Adel. Georg Büchner beabsichtigt dem Bauernvolk die Unterordnung genauer zu erklären und ruft sie dazu auf, sich gegen die Unterdrückung zu wehren.

Der zu analysierende Textauszug lässt sich in vier Sinnabschnitte unterteilen. Der erste Sinnabschnitt (Z. 1- 22) ist eine Art Einleitung in den Text, in der er zunächst seine Gründe bzw Absichten nennt. Er möchte “dem hessischen Lande die Wahrheit melden” (Z. 4f). Die könnte allerdings aufgrund der Unterdrückung der Bauern zu Problemen führen, weshalb Büchner fünf Regel aufstellt, welche die Adressaten des Blattes beachten müssen. Sie müssen die Flugschrift vor der Polizei verwahren, dürfen diese nur an treue Freunde mitteilen, den Menschen denen sie nicht trauen dürfen sie die Flugschrift nur heimlich hinlegen, falls sie doch bei dem gefunden wird, der sie gelesen hat, muss sagen, dass er sie gerade zum Kreisrat bringen wollte und derjenige der die Flugschrift nicht gelesen hat, den trifft auch keine Schuld (vgl. Z. 10-22). Der zweite Sinnabschnitt (Z. 23) besteht nur aus einer einzigen Zeile und beinhält den Hauptgedanken Büchners. Der Parallelismus “Friede den Hütten! Krieg den Palästen!” (Z. 23), ruft also die Bauern, welche in “Hütten” (Z. 23) leben, dazu auf, dem Adel, welcher in den “Palästen” (Z. 23) lebt, den Krieg zu erklären um sich nicht länger unterdrücken zu lassen. Die Antithese “Hütten” (Z. 23) und “Paläste[]”(Z. 23) zeigt den deutlichen Unterschied der Lebensbedingungen zwischen Bauernvolk und Adel. Der dritte Sinnabschnitt (Z. 24- 31) besteht aus einer Einfügung von Friedrich Ludwig Weidig, welcher hauptsächlich biblische Aspekte beinhaltet. Er beschreibt die Situation und macht die Machtverhältnisse bzw die Unterordnung der Bauern deutlich, indem er Gott miteinbezieht. Die verschiedenen Stände, werden durch die Aussage deutlich, dass Gott die Bauern und Bürger zum Gewürm gezählt habe solle und der Adel über diese herrschen solle (vgl. Z. 27ff). Im vierte und somit letzten Sinnabschnitt (Z. 31- 44) werden noch einmal die Unterschiede zwischen armen und reichen Menschen dargestellt. Das Leben der reichen sei laut Büchner ein “langer Sonntag” (Z. 31). Diese Metapher bedeutet, dass der Adel ruhen kann und dass sie sich auf ihrem Reichtum ausruhen können und nichts für ihr Leben tun müssen. Büchner nennt einen direkter Vergleich zwischen dem Leben der Bauern und dem Leben des Adels durch die Anapher beginnt „Das Leben der Adeligen ist ein langer Sonntag…“ (Z. 5f.) und „Das Leben des Bauern ist ein langer Werktag…“ (Z. 10). Weiterhin zählt den Besitz des Adels auf (vgl. Z. 32- 35). Büchener behauptet sie haben “eine eigene Sprache” (Z. 35). Damit ist gemeint, dass sich die Reichen so sehr von den Armen unterscheiden, dass diese einander nicht verstehen und somit eine “eigene Sprache” (Z. 35) sprechen. Auffällig ist auch, dass Friedrich Ludwig Weidig bei der Überarbeitung den Begriff “Adel” durch das Synonym “Vornehmen” (Z. 37, 44) ersetzt hat, was die Wirkung des Begriffs verstärkt. Der Autor erklärt, dass die Bauern dem Adel vollkommen untergeordnet ist, da sie “das Korn [nehmen] und [] [dem Bauern] die Stoppeln [lassen]” (Z. 39f). Der Adel nutzt also die Bauern nur als Hilfskräfte und nutzt sie dabei aus. Dies macht er durch die Aussage “Fremde verzehren [des Bauern] Äcker” (Z. 41f) deutlich. Für das Leiden der Bauern beschreibt Büchner, dessen Leib als “eine Schwiele” (Z. 43). Auch sei “sein Schweiß [] das Salz auf dem Tische des Vornehmen” (Z. 43f). Die Metaphern verdeutlichen erneut den Fleiß der Bauern und die Unterordnung und Unterdrückung dieser.

Zusammenfassend kann man sagen, dass es Georg Büchner sehr wichtig scheint, dem Volk die ganze Situation zunächst einmal näherzubringen und genau zu erklären. Dies tut er mit vielen Beispielen. Auch nutzt Büchner zur Erklärung viele rhetorische Stilmittel wie zum Beispiel Metaphern. Friedrich Ludwig Weidig bringt noch einige biblische Aspekte hinein, was sehr wichtig war, da die Menschen in der Zeit in der das Flugblatt veröffentlicht wurde, meist sehr religiös waren. Im allgemeinen möchte Büchner über die schlechten Lebenssituationen aufklären und ruft zur Wehr gegen die Unterdrückung auf.


Maya

Das Flugblatt „Der Hessische Landbote“, das von Georg Büchner 1834 in Darmstadt geschrieben und von Ludwig Weidig überarbeitet worden ist, thematisiert die Missstände in der Verteilung von Macht und Geld am Anfang des 19. Jahrhunderts und den Aufruf zur Auflehnung gegen diese Missstände.

In der ersten Zeile des Flugblattes steht „Erste Botschaft“ (Z.1). Dies weist darauf hin, dass es noch weitere Blätter geben wird. Zudem wird klar, dass die Menschen, die das Flugblatt erhalten, noch nicht wissen worum es geht und deswegen informiert werden müssen. Das Flugblatt beginnt mit einem „Vorbericht“ (Z.3). In diesem wird beschrieben, dass das Flugblatt „die Wahrheit“ (Z.4f.) vermitteln soll. Das Nomen „Wahrheit“ (Z.5) zeigt, die Wichtigkeit des Flugblattes, da es geschrieben wurde um die Bürger über die Wahrheit, zumindest aus Sicht des Autors, aufzuklären, sodass sie diese durchsetzen können. Zudem wird gesagt, dass alleine die Äußerung der Wahrheit zur Todesstrafe führt und auch nur das Lesen der Wahrheit durch „meineidige Richter“ (Z.7) zur Strafe führen kann. Es wird klar, dass die Regierungsform eine absolutistische Herrschaft ist, in der die eigene Meinung nicht geäußert werden darf. Das Adjektiv „meineidig“ (Z.7) zeigt zudem, dass die Richter nach dem Willen des Oberhaupts entscheiden und sogar wissentlich vor Gericht etwas Unwahres beschwören. So wird klar, dass der Besitz des Blattes sehr riskant und von der Regierung ungewollt ist, wodurch auf dem Flugblatt fünf Hinweise vermerkt sind, die beschreiben, wie man sich selbst schützen kann, wenn man in Besitz von einem dieser Flugblätter ist. In den ersten drei Hinweisen geht es um die Aufbewahrung und Weitergabe des Blattes. Es soll „außerhalb [des] Hauses“ (Z.10f.) aufbewahrt, nur an Freunde weitergegeben und denen, denen man nicht vertraut, nur hingelegt werden, sodass man unbemerkt bleibt. Durch den zweiten und dritten Hinweis wird deutlich, dass die Verbreitung des Flugblattes sehr wichtig ist. Es sollen möglichst viele von der „Wahrheit“ (Z.5) erfahren. Der vierte Hinweis beschreibt den Selbstschutz, der bei dem Fund des Flugblattes vorgenommen werden soll. Wenn dieser Fall eintritt soll der Besitzer sagen, er hätte das Flugblatt „dem Kreisrat“ (Z.18) bringen wollen. Die Notwendigkeit dieser Lüge zeigt nochmals die hohe Gewichtung des Verbotes der Äußerung der eigenen Meinung, wenn sich diese gegen das Oberhaupt richtet. Der fünfte Hinweis beschreibt, dass der, der das Blatt nicht gelesen hat, keine Schuld trägt. Die Hinweise sollen dem Leser und Eigentümer von diesem Flugblatt schützen. Durch die Betonung, dass dieses Flugblatt etwas Verbotenes beinhaltet, wird die Neugierde des Lesers jedoch auch geweckt und steigert sein Interessent das Flugblatt zu lesen. Nach den Hinweisen folgt ein Aufruf zur Revolution. Dieser lautet: „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“ (Z.23). Die Bürger sollen zur Auflehnung gegen die Oberhäupter bewegt werden. Ein Krieg für mehr Recht und Gerechtigkeit soll ausgelöst werden. Die extremen Unterschiede zwischen der armen und der reichen Bevölkerung „[i]m Jahre 1834“ (Z.24) werden mit der Erschaffung der Erde, wie sie in der Bibel beschrieben ist, verglichen. Jedoch werden am fünften Tag zusammen mit den Tieren auch „die Bauern und Handwerker“ (Z.26) erschaffen und den „Fürsten und Vornehmen“ (Z.27), die am sechsten Tag erschaffen werden, wird die Aufgabe übertragen über „alles Getier“ (Z.29) und damit auch über die einfachen Bürger zu herrschen. Es wird deutlich, dass sich die oberen Schichten an den unteren bereichern und über sie herrschen ohne ihnen Rechte zu überlassen. In einem erneuten Vergleich wird das Leben „der Vornehmen“ (Z.32) als ein „lange[r] Sonntag“ (Z.32) beschrieben, was verdeutlicht, dass die Reichen nicht arbeiten. Sie wollen sich von dem einfachen Volk abheben und möchten nicht mit ihm gleichgestellt werden. Dies wird deutlich, da sie „eine eigene Sprache“ (Z.35) sprechen. Im Gegensatz zu dem Leben „der Vornehmen“ (Z.32) steht das Leben der Bauern. „Das Leben [eines] Bauern ist ein [einziger] langer Werktag“ (Z.40f.). Dieser Gegensatz zeigt den großen Unterschied der Lebensinhalte der verschiedenen Klassen und die Ausnutzung der Bauern. Die Bauern arbeiten um das prunkvolle Leben der Vornehmen aufrechtzuerhalten. Dies wird an einem Beispiel deutlich, in dem es um einen Bauern geht, der sein Feld pflügt und von einem Vornehmen hierbei schlecht behandelt wird. Danach nimmt der Vornehme sich das Korn der Ernte und lässt dem Bauern nur noch die Stoppel. (vgl. Z.36ff.). Mit diesem Beispiel wird nicht nur die Ausnutzung des einfachen Volkes sondern auch der schlechte Umgang mit ihm deutlich. Zudem wird klar, dass die Bauern keine Rechte haben und all ihren Besitz, den sie sich durch harte Arbeit erarbeiten, abgeben müssen. Dieses Verhältnis wird auch mit einer Metapher beschrieben, die besagt, dass „[der] Schweiß“ (Z.43) des Bauern „das Salz auf dem Tisch des Vornehmen“ (Z.43f.) ist. So wird klar, dass die Bauern für den Lebensunterhalt der Vornehmen sorgen, sodass es den Vornehmen, auch ohne zu arbeiten, sehr gut geht.

Zusammenfassend zeigt das Flugblatt die Missstände am Anfang des 19. Jahrhunderts und ruft zur Revolution auf. Es wird deutlich, dass die Bürger mit Gewalt für ihre Rechte kämpfen müssen um die Situation zu verbessern und sich aus der Armut befreien zu können.


Jannik

„Der Hessische Landbote“, der von Georg Büchner 1834 veröffentlicht wurde, ist ein Flugblatt das die Fehler der Monarchie im Blick auf die Verteilung von Macht und Geld thematisiert und zur Revolution aufruft.

Der Text lässt sich in zwei Sinnabschnitte gliedern. In den ersten 23 Zeilen zeigt Büchner die Wichtigkeit und das Ziel seines Textes. Im Folgenden Sinnabschnitt zeigt er die Missstände, die der Staat mit sich bringt auf. Der erste Satz des Flugblattes macht sofort deutlich, dass auf diesem die „Wahrheit“ (Z. 5) versucht wird zu verbreiten. Damit unterstellt er dem Staat, dass sie andere Informationsquellen überwachen und bestimmen, da jeder der wirklich die Wahrheit sagt „gehenkt“ (Z. 6) wird. Dies soll sogar so weit gehen, dass das reine Lesen der Wahrheit schon Folgen haben kann. Dadurch hebt Büchner sein Flugblatt von den anderen ab und zeigt die Wichtigkeit und Relevanz des Blattes. So wird versucht die Bürger auf dieses Problem der Kontrolle des Staates aufmerksam zu machen. Im Folgenden gibt er Hinweise, was man bei Interesse tuen sollte, um Schwierigkeiten zu vermeiden. Sein erster Tipp sagt aus, dass man dieses Flugblatt „sorgfältig“ (Z. 10) außerhalb des eigenen Hauses „vor der Polizei verwahren“ (Z. 11) soll. Die Sorgfalt betont er, um wirklich klar zu machen, dass die Polizei von der Monarchie geleitet wird und wie wichtig es ist, den Besitzt geheim zu halten. Des Weiteren warnt er vor Menschen denen man nicht wirklich vertraut, weshalb man nur engen Freunden von diesem Blatt erzählen soll. Dies verdeutlicht er erneut, indem er bei Bereitschaft zur Verbreitung des Blattes rät, es nur „heimlich“ (Z. 15) zu tun. Wenn man mit dem Flugblatt erwischt wird, sollte man so tun, als ob man es dem „Kreisrat“ (Z. 18) bringt. Diesen Hinweis gibt Büchner nur, um die Leser zu beruhigen und zu ermutigen. Als letztes versucht er die Bürger, die kein Interesse an dem Text haben zu beschwichtigen, indem er ihnen versichert, dass jemand der „das Blatt nicht gelesen hat“ (Z. 20), „natürlich ohne Schuld“ (Z. 21-22) ist. Büchner beabsichtigt hierbei, die Bevölkerung wirklich auf seine Seite zu ziehen, sodass keiner, zumindest nicht aus der Unterschicht, etwas gegen ihn haben kann. Auf die Hinweise folgt nun eine Art Kampfspruch oder Aufruf zur Revolution, indem er in einem neuen Absatz „Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“ (Z. 23) schreibt. Der Aufruf besteht aus zwei Teilen, welche durch eine Inversion auf das Verb verzichten, um das Wichtigste hervorzuheben, nämlich den Frieden der Unterschicht und der Auflehnung, durchaus auch mit Gewalt, gegen die Reichen in den Palästen. Büchner unterstützt hierbei seine Aussage mit den Ausrufezeichen. Im Folgenden erklärt er genauer, warum sich die Bevölkerung seiner Revolution anschließen sollte. Weil die Menschen früher noch eine wesentlich größere Verbindung zur Kirche hatten, erklärt Büchner mit Hilfe einer der zwei Schöpfungsgeschichten, dass die Unterschicht anscheinend viel weniger wert ist als die Reichen und Mächtigen. Er stellt die Unterschicht mit Tieren und „Gewürm“ (Z. 31)gleich, was besonders zu dieser Zeit auch nochmal eine größere Wirkung hatte, da man früher stärker versucht hat, den Mensch als Mittelpunkt des Universums darzustellen, und somit von allen abzusetzen. Die Reichen sind dann die eigentlichen Menschen. Er schafft diese Verbindung, indem er sagt dass die Unterschicht am “fünften Tage“ (Z. 26-27) schuf, also da wo Gott eigentlich alle Tiere erschaffen haben soll, und der Rest dann am sechsten Tage, als Gott den Menschen schuf. Zudem beschuldigt Büchner dass die Reichen sind, da ihr Leben „ein langer Sonntag“ (Z. 32), also ein Ruhetag, ist. Die Reichen versuchen sich wie der Mensch vom dem Getier, also der Unterschicht, abzuheben, indem sie „eine eigne Sprache“ (Z. 35) sprechen. Er zeigt, dass die Oberschicht Bauern und generell Arbeiter nur als Hilfsmittel sieht. Er vergleicht die Bauern mit „Dünger“ (Z. 36), die helfen die Äcker zu bewirten, aber kaum etwas von dem Erzeugten abbekommen, „er nimmt das Korn und lässt ihm die Stoppeln“ (Z. 39-40). Zusätzlich wählt er den Dünger um den Bauern abzuwerten und so den Ärger gegen den oberen Stand zu verstärken. Der Reiche hat frei und der Bauer muss also arbeiten, zudem kann der Reiche ihn darauf auch noch ausbeuten, indem er das Korn für sich beansprucht. Büchner führt erneut einen Vergleich auf, der „Schweiß“ (Z. 43), der Arbeiter, ist das „Salz auf dem Tische des Vornehmen“ (Z. 44). Er macht den Bürgern also klar, dass ihre harte Arbeit nur dem Luxus der Wenigen in der Oberschicht dient.

Insgesamt legt Büchner sehr viel Wert darauf, den Bürgern die Ungerechtigkeit klar zu machen, indem er viele Vergleiche verwendet. Er ruft zu einer Revolution auf und versucht insbesondere den herrschenden Unterschied zwischen beiden Fraktionen darzustellen und so zu verdeutlichen, dass die Arbeiter es viel eher verdient haben reich zu sein, da die Reichen den ganzen Tag nicht arbeiten.