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NAME | R | Z | Gr | A | Sb | Zit. |
---|---|---|---|---|---|---|
Lorena | 7 | 14 | 2 | 1 | 0 | 3 |
Janette | 23 | 24 | 13 | 13 | 1 | 2 |
Alina | 39 | 49 | 9 | 33 | 10 | 5 |
Carina | 13 | 17 | 5 | 8 | 4 | 3 |
Lara | 23 | 13 | 15 | 8 | 2 | 3 |
Sarah | 12 | 13 | 8 | 8 | 3 | 1 |
Anne | 21 | 27 | 12 | 2 | 5 | 0 |
Christine | 5 | 5 | 8 | 6 | 2 | 2 |
Diana | 16 | 12 | 15 | 9 | 8 | 2 |
Nina | 16 | 24 | 12 | 12 | 2 | 1 |
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Maike | 18 | 37 | 12 | 5 | 7 | 3 |
Inhaltsverzeichnis |
Lorena
Analyse:
Bei dem vorliegenden Text mit dem Titel „Hallo?“, verfasst von Georg Diez und veröffentlicht im Jahr 2013 als Artikel in der 28. Ausgabe des Magazins „Der Spiegel“, handelt es sich um einen Sachtext zum Thema Auswirkungen der digitalen Kommunikation auf ein Individuum.
Bereits der Titel des Textes „Hallo?“ gibt Aufschluss über die Thematik. Die Frage „Hallo?“ wird in der täglichen Kommunikation genutzt um beispielsweise zu erfragen ob jemand am anderen Ende der Telefonleitung, des Mail-Eingangs oder im sozialen Netzwerk noch anwesend bzw. aufmerksam ist und plant auf die gestellte Frage oder Aussage zu reagieren. Im Untertitel „Warum man als Mensch, der E-Mails schreibt, einsam wird“, wird ebenfalls der Bezug zur Thematik geschaffen, aber weiterhin ist dies auch die erste These des Textes.
Allgemein lässt sich der Text in drei Sinnabschnitte einteilen. Der erste Sinnabschnitt (Z. 1 – 26) befasst sich mit einem Erfahrungsbericht des Autors wie er die digitale Kommunikation im Alltag nutzt. Der zweite Sinnabschnitt (Z. 27 – 53) thematisiert die Konsequenzen der Nutzung. Der dritte Sinnabschnitt (Z. 54 – 73) gibt eine Erklärung für die Thematik des Textes und spiegelt die persönliche Meinung des Autors wider.
Der zu analysierende Text setzt mit der Vorstellung des Autors „[e]s gibt ein Loch in meinem leben, in das schaufle ich täglich Worte hinein, Ideen, Gedanken, ich schaue ihnen nach, wie sie fallen und warte, ob ich etwas höre, einen Ton, einen Hall, eine Reaktion, aber das Loch bleibt schwarz und stumm“ (Z. 1 ff.) ein. Diese philosophische Vorstellung lässt sich auf den Titel des Textes beziehen. Die im Titel gestellte Frage „Hallo?“ erwartet eine Reaktion, die jedoch wie in der hier dargestellten Vorstellung ausbleiben kann. Auch die im Untertitel erwähnte Einsamkeit lässt sich in die Metapher „das Loch bleibt schwarz und stumm“ (Z. 3) wiederfinden, da es keine Reaktion gibt und folglich Stille herrscht. Im weiteren Verlauf beschreibt der Autor die Formen, in der er persönlich digitale Kommunikation im Alltag benutzt. Er beschreibt, wie er seinen Freund A anruft und ihm auf die Mailbox spricht, da dieser nicht an sein Handy gegangen ist (vgl. Z. 4 f.). Die Beschreibung endet mit der Feststellung „und höre nichts zurück“ (Z. 5) in Bezug auf die hinterlassene Benachrichtigung auf der Mailbox. Weiterhin erwähnt der Autor er schicke seiner Kollegin B eine SMS mit Anregungen für Themen (vgl. Z. 6), doch auch auf diese Beschreibung folgt die Feststellung des Autors „ich höre nichts zurück“ (Z. 6 f.) in Bezug auf die versendete SMS. Dieser Ablauf sowie die Feststellung werden ein drittes Mal wiederholt, wenn der Autor seinem Freund C eine Mail schreibt, auf die er wiederrum keine Antwort oder Reaktion erhält. Das Beispiel ist in Form eines Trikolons aufgebaut, es gibt zwei Freunde und eine Kollegin, mit denen der Autor versucht in Kontakt zu treten. Diese Handlungen sind in einer Antiklimax angeordnet, da in einem Telefonat zwei Menschen noch mündlich miteinander sprechen, in einer SMS zwar keine direkte mündliche Kommunikation mehr herrscht, allerdings ist diese schneller und oftmals unförmlicher zu beantworten als eine E-Mail. Die Tatsache, dass der Parallelismus „höre nichts zurück“ (Z. 5) nach allen drei Beispielen zu finden ist, drückt die in der ersten These erwähnte Einsamkeit aus. Auch die Antiklimax, die einen Verfall von persönlicher Kommunikation zu unpersönlicher Kommunikation darstellt sowie die distanzierten Bezeichnungen der Freunde mit den Buchstaben A, B und C verdeutlichen die Einsamkeit und besonders die Unpersönlichkeit der digitalen Kommunikation. Die Zeit, die auf dass Hinterlassen einer Nachricht bis hin zur Reaktion des Empfängers folgt, bezeichnet der Autor als „Dramaturgie von Ärger, Geduld und Selbstbefragung (Z. 9). Die Hyperbel „Dramaturgie“ (ebd.) verdeutlicht das Ausmaß bzw. die Erwartungen an die digitale Kommunikation. Es wird verlangt, dass so schnell wie möglich eine Antwort in Form einer Reaktion eintrifft. Eine „stockende Unterhaltung“ (Z. 12) sei, laut Ansicht des Autors, nur schwer aufrecht zu erhalten, was demnach die Erwartungshaltung an die andere Person erklärt und das Gefühl der Einsamkeit nach dem Kommunikationsvorgang noch einmal aufgreift. In dieser Einsamkeit stellt sich der Autor nach eigenen Angaben, Fragen darüber, weshalb die betroffenen Personen nicht antworten, ob es an ihm läge oder ob sie sauer seien (vgl. Z. 15 ff.). Folglich resultieren aus der Einsamkeit Selbstzweifel und Gedanken, die „keine Grundlage sein [können] für weitere Freundschaft, Freude, Zusammenarbeit“ (Z. 23). Demnach folgt nach der Einsamkeit durch die ausbleibende Antwort im schlimmsten Fall die Entfremdung und der Abbruch der Freundschaft. Mit dieser Erkenntnis endet der erste Sinnabschnitt.
Der zweite Sinnabschnitt (Z. 27 – 53) setzt mit der Aussage des Autors „Ich bin nun ganz auf mich zurückgeworfen“ (Z. 27) ein. Diese Aussage ist eine Schlussfolgerung aus dem zuvor genannten Beispiel und stellt wiederholt die Einsamkeit des Individuums dar. An diese Aussage schließt sich die zweite These des Autors an. Diese lautet: „Je mehr geredet, geschrieben und getwittert wird, desto gellender ist die Stille, desto epischer entfaltet sich die Ruhe“ (Z. 28 f.). Der Autor sagt mit dieser These aus, dass die digitalen Kommunikationsformen in der heutigen Zeit stetig präsent sind und es dadurch umso seltener und besonders ist, wenn Stille herrscht. Die Präsenz der digitalen Kommunikationsformen wird in der These durch die Aufzählung „geredet, geschrieben und getwittert“ (ebd.), insbesondere durch die letzten beiden, dargestellt. Der Parallelismus „desto gellender die Stille, desto epischer entfaltet sich der Raum“ (Z. 29) untermauert durch die gleiche Abfolge von „desto“ (ebd.) sowie einem Adjektiv und Verb in Kombination mit den Substantiven „Stille“ (ebd.) und „Ruhe“ (ebd.) im Kontrast zur Aufzählung die Besonderheit und Seltenheit der Einsamkeit. Im Folgenden erwähnt der Autor, dass er seine Freunde gebeten hatte auf seine Nachrichten schneller zu reagieren, doch er sei sich dabei vorgekommen, „wie ein Zwölfjähriger, der Professor spielt“ (Z. 37). Dieser Vergleich ist ironisch zu verstehen, da er angibt ihnen diese Aufforderung „meist auf die Mailbox [gesprochen] oder […] die Anregung als SMS oder als Mail [geschickt habe]“ (Z. 38). Eine Erklärung dafür gibt der Autor in der Wiedergabe eines Gespräches mit einem befreundeten Journalisten, der zugibt, er bekomme jeden Tag so viele Mails, dass er sie gar nicht mehr lese (vgl. Z. 39 ff.). Hier ist ein Kontrast zur Ansicht des Autors zu finden. Während der Autor die Einsamkeit durch die eintreffenden Antworten als negativ abtut, sind Menschen wie der befreundete Journalist bereits so weit, dass sie Nachrichten, in diesem Fall Mails, gar nicht mehr lesen, um etwas Einsamkeit und somit Ruhe zu erhalten. Der Autor führt in diesem Zusammenhang den Neologismus „i-crazy“ (Z. 42) an, den er dadurch definiert, dass er behauptet wir Menschen würden verrückt werden „vor lauter Smartphones, Facebook, SPIEGEL ONLINE, dass unser Hirn das alles nicht mehr schafft“ (Z. 42 f.). Diez ist allerdings der Ansicht, dass es sich dabei um eine Ausrede handle (vgl. Z. 45). Er räumt jedoch ein, dass die Art der Kontaktaufnahme sich geändert, das Konzept der Präsenz sich gewandelt hat und es auch extreme Beispiele für digitale Kommunikation gibt (vgl. Z. 45 ff.). Der Umstand, dass er die Anapher „[s]icher“ (Z. 45, Z. 46, Z. 48) nutzt, um die Einwände einzuleiten, verdeutlicht durch die stetige Wiederholung, dass diese durchaus berechtigt sind, aber er dennoch an seiner Ansicht festhält. Am Ende des zweiten Sinnabschnittes stellt Diez die Frage: „Aber erklärt die angebliche Überforderung wirklich schon die Unhöflichkeit, den beiläufigen Narzissmus und die in der Konsequenz stumme Verachtung, die darin liegt, in diesem Fall mich so lange auf eine Antwort warten zu lassen?“ (Z. 51 ff.). Diese Frage regt den Leser dazu an sich seine eigene Meinung zu bilden, doch diese wird durch die negativ behafteten Substantive, wie „Unhöflichkeit“ (ebd.), „Narzissmus“ (ebd.) oder „Verachtung“ (ebd.), beeinflusst.
Im dritten Sinnabschnitt (Z. 54 – 73) behauptet der Autor, dass er „eine andere Theorie“ (Z. 54) habe. Er ist der Ansicht, „dass die Menschen die Logik der Technik in ihr Leben gelassen haben und nicht mehr unterscheiden zwischen dem, was sie denken und dem, was sie tun“ (Z. 54 ff.). Um seine Theorie zu erklären, gibt der Autor im weiteren Verlauf en Beispiel an. Er erläutert, dass „[w]enn A also meinen Anruf abhört, denkt er, er sollte mich zurückrufen, und indem er das denkt, hat er im Grunde schon mit mir gesprochen“ (Z. 57). Seine These lässt sich laut Diez selbst kompakt in der Feststellung „Der Gedanke hat die Tat ersetzt“ (Z. 58 f.) festhalten. Resultierend aus dieser Feststellung bzw. seiner Theorie generell wirft er die Frage auf, ob „wir nicht alle längst im Kopf unserer Mitmenschen [sitzen]“ (Z. 59). Diese Frage regt den Leser zum Nachdenken an und wird durch die Leerzeile (Z. 60) formal veranschaulicht. Das Ende des Textes nutzt der Autor, um die Auswirkungen der Technik auf die Menschen darzulegen. Zu den negativen Auswirkungen werden die natürlichen Eigenschaften des Menschen gezählt, die durch die Technik besonders hervorgehoben werden, wie „Müdigkeit“ (Z. 66), „Zerstreutheit“ (Z. 67) und „Faulheit“ (ebd.). Auf der anderen Seite stehen die positiven Eigenschaften, die in den Menschen durch die Technik hervorgerufen werden, wie beispielsweise der „rücksichtsvoll[e], höflich[e], respektvoll[e]“ (Z. 70) Umgang miteinander, der verdeutlicht, dass „die Technik […] nicht der Feind [ist]“ (Z. 70 f.), sondern als Mittel für den Menschen“ (Z. 71) funktioniert. Der Text endet mit der Aussage des Autors „Im Grunde, das haben Sie schon richtig verstanden, würde ich mich freuen, wenn A mal wieder anruft (Z. 72 f.). Durch das Personalpronomen „Sie“ (Z. 72) wird der Leser ein letztes Mal explizit angesprochen und somit auch zum Ende hin in den Text eingebunden und zum Nachdenken angeregt.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass Georg Diez in seinem Artikel versucht die Leser von seiner negativen Ansicht die Auswirkungen der digitalen Kommunikation betreffend zu überzeugen. Dazu verwendet er neben eigenen Erfahrungen, einem Gespräch mit einem befreundeten Journalisten, Beispiele aus dem Alltag, wenig Fachsprache und hypotaktischem Satzbau stilistische Mittel wie Aufzählungen, Metaphern oder Parallelismen, die den Text für die Leser einfach, verständlich und somit auch nachvollziehbar machen.
2. Aufgabe:
Durch die Einführung von digitalen Kommunikationsformen hat sich auch die allgemeine Kommunikation verändert. Dies soll im Folgenden an unterschiedlichen Beispielen verdeutlicht werden.
Mit der Verbreitung digitaler Kommunikationsformen ist es heute einfacher und schneller mit anderen in Kontakt zu treten. E-Mails, SMS und soziale Netzwerke bieten die Möglichkeit Fragen zu stellen, Meinungen zu teilen oder einfach Alltägliches zu besprechen. Weiterhin bieten sie die Möglichkeit mit Menschen rund um den Globus in Kontakt zu treten und mit diesen Freundschaften zu schließen. Auch im späteren Leben kann man durch digitale Kommunikationsmittel einfacher den Kontakt zu alten Klassenkameraden oder Kindheitsfreunden halten, als durch Briefe oder Telefonate. Es geht schneller, man hat heute schließlich jederzeit ein Handy bei sich und ist somit sofort und einfach zu erreichen. Positiv ist ebenso, dass viele Menschen innerhalb kurzer Zeit informiert werden können. Beispielsweise ist dies bei Unwettern sehr nützlich, da die Menschen sich dann darauf vorbereiten können. Allerdings ist die ständige Erreichbarkeit geprägt von zwei Seiten: einer positiven und einer negativen. Die positive Seite wurde zuvor ausreichend erläutern. Auf der negativen Seite stehen jedoch der Zeitaufwand und die fehlende Ruhe. Während in der Zeit, als es lediglich Briefe als indirekte Kommunikationsform gab, Menschen oftmals mehrere Tage oder Wochen auf eine Antwort gewartet haben, ist es heute so, dass manche bereits gereizt sind, wenn nach ein paar Minuten noch keine Antwort gekommen ist. Mittlerweile ist eine Abhängigkeit von den digitalen Medien festzustellen. Menschen benutzen sie mehrfach, wenn nicht sogar dauerhaft am Tag, um sich das Leben zu erleichtern. Kinder ohne Handy, Laptop oder anderen Zugang zu digitalen Kommunikationsformen oder sozialen Netzwerken werden oftmals von ihren Mitschülern ausgeschlossen oder finden keinen Anschluss. Dabei birgt die frühe Konfrontation mit digitalen Kommunikationsformen viele Gefahren und Risiken für junge Menschen. Besonders Kinder sind sehr naiv und geben unbedacht private Informationen, Bilder und Daten im Netz preis. Die digitale Kommunikation bietet ebenso die Möglichkeit selbst zu kontrollieren, wie man sich präsentiert. Dies kann sowohl positiv, als auch negativ sein. Besonders negativ ist es bei sogenannten Fake-Profilen oder unseriösen Unternehmen, die sich hinter aufwendig gestalteten Webseiten verbergen. Daraus ergeben sich große Distanzen, die in der direkten und persönlichen Kommunikation nicht zwangsweise auftreten würden. Aus diesem Grund ist auch die Verbindlichkeit von Aussagen, sowie Angaben oder Daten gegeben. Jeder kann Informationen ins Internet stellen, die von anderen oder vorherige Prüfung als Richtig angesehen werden. Aber auch abgesprochene Termine können problemlos kurz vorher abgesagt werden ohne sich zwangsweise in irgendeiner Form dazu äußern zu müssen, oder gar nicht auf Mitteilungen oder Fragen reagieren. Georg Diez führte in seinem Text „Hallo?“ als Erklärung dessen den Begriff „digitale Unverbindlichkeit“ (Z. 64) ein. Der Begriff beschreibt Menschen, die bewusst digitale Nachrichten oder Mitteilungen nicht lesen, da ihnen die Zeit fehlt darauf zu antworten, sie deren Inhalt als unwichtig erachten oder schlicht und einfach ihre Ruhe haben möchten. Georg Diez gehört zu der Gruppe von Menschen, die erwarten so schnell wie möglich eine Antwort zu erhalten. Dies macht er in seinem Text mehr als deutlich. Er versucht die Leser durch persönliche Schilderungen sowie Fragen und direkte Ansprache von seiner Ansicht zu überzeugen. Er nutzt weiterhin Assoziationen, sowie Aufzählungen in Form einer Klimax, Trikolons, Parallelismen, eine Anapher oder Metaphern um seinen Text leichter verständlich zu machen.
Alles in allem ist der Text von Georg Diez durchaus überzeugend, auch wenn er sich in erster Linie mit der negativen Seite befasst hat und nur wenige Einschübe der anderen Sichtweise bringt.
Janette
Bei dem vorliegenden Sachtext „Hallo?“ von Georg Diez aus dem Jahr 2013 handelt es sich um einen Artikel aus der 28. Ausgabe des Magazins „Der Spiegel“. Der Artikel thematisiert die digitale Kommunikation und die dadurch resultierende Unverbindlichkeit.
Zu Beginn lässt sich schon an Hand des Titels „Hallo?“ die Thematik des Textes erschließen. Die Frage „Hallo?“ wird fast täglich genutzt, sobald jemand sich unverstanden fühlt oder eine einseitige Kommunikation vorliegt, demnach eine Unverbindlichkeit. Diese Thematik wird weitergehend im Untertitel behandelt, da es dort heißt: „warum man als Mensch der E-Mails schreibt, einsam wird“. Hierbei handelt es sich um eine Behauptung, welche durch das Fragepronomen „Warum“ (ebd.) eingeleitet wird. Dies dient zur Veranschaulichung der vielen Fragen, welche sich der Erzähler stellt. „E-Mails“ (ebd.)lassen darauf schließen, dass es sich zudem um eine digitale Kommunikationsform handelt, welche vom Autor behandelt wird.
Der Text beginnt mit einer Metapher: "Es gibt ein Loch in meinem Leben“ (Z. 1). Demzufolge lässt sich an dem Pronomen „meinem“ (ebd.) erkennen, dass es sich um die Sicht des Autors handelt, da der vorliegende Text ein Artikel ist. Diesem fehle etwas in seinem Leben, was metaphorisch von dem „Loch“ (ebd.) dargestellt werden soll. Dieses Loch wird mit „Worten […], Ideen, Gedanken“ (Z. 1) gestopft, jedoch ist dies keine Ausnahme, sondern es geschieht „täglich“ (Z. 1). Allerdings scheint dieses Loch nicht gestopft werden zu können, da der Autor „warte, ob ich etwas höre, einen Ton, einen Hall, eine Reaktion“ (Z. 2 f.). Diese Akkumulation nimmt erneut Bezug auf den Titel „Hallo?“ da dort ebenfalls vergeblich auf eine Reaktion gehofft wird. „[A]ber das Loch bleibt schwarz und stumm“ (Z. 3) untermauert, dass trotz wiederholten Versuchen, keine Veränderung der Kommunikation daliegt.
Um gegen seine Hilflosigkeit zu wirken, erzählt der Autor: „Da rufe ich meinen Freund A an“ (Z. 4). Da das Synonym „Freund A“ (ebd.) verwendet wird, ist zu sagen, dass sich die Situation auf alle Menschen übertragen lässt. Das Verhalten, dass er nicht an sein Handy geht, versucht der Autor durch die Hyperbel „weil niemand mehr an sein Handy geht“ (Z. 4f.) zu erklären. Fazit des Autors ist: „und höre nichts zurück“ (Z. 5). Allerdings gibt dieser nicht nach uns versucht es weiter: „Da schicke ich meiner Kollegin B eine SMS […] - ich höre nichts zurück. Da schreibe ich meinem Freund C eine Mail […] - ich höre nichts zurück“ (Z. 5 ff.). Der Parallelismus „ich höre nichts zurück“ (ebd.) akzentuiert, dass alle Versuche gescheitert sind und somit die digitale Kommunikation unverbindlich ist. Diese beginnende „Dramaturgie [wird] von Ärger, Geduld und Selbsthinterfragung“ (Z. 9) begleitet. Allerdings sind diese Zustände gegensätzlich, was zeigt, dass die Unverbindlichkeit der digitalen Kommunikation negative Auswirkungen und Verwirrungen auslösen können. Zudem ist hinzu zu fügen, dass die Situation übertrieben dargestellt wird und durchaus hinterfragt werden kann, da sicherlich nicht jeder Mensch handelt wie A,B und C. „Die ersten Stunden sind noch einfach“ (Z. 9 f.) behauptet der Autor, was daraus resultiert, dass er „ein paar der in [s]einem Kopf tobenden Gedanken hinaus in die Welt gebracht“ (Z. 10 f.) hat. Allerdings handelt es sich lediglich um „ein paar“ (ebd.), so dass ein Großteil der Gedanken noch vorhanden wären. Da diese „toben[...]“ (ebd.), lassen sie sich auch nicht bündeln und das Individuum ist aufgebracht. Letztendlich bleibt ihm nichts übrig, als zu warten (vgl. Z. 11). Die Folge dessen sei, dass er „kurz und rasch sauer“ (Z. 11 f.) werde. Somit sind seine Gefühle wechselhaft und nicht von langer Dauer. Laut ihm besteht eine Anstrengung darin, „eine stockende Unterhaltung in Gang zu halten“ (Z. 12 f.). Allerdings ist es unmöglich eine Unterhaltung zuführen, sofern man keine Rückmeldung erhält. Im Folgenden wird ein Fazit des Autors gezogen: „Das schlechte Gedächtnis ist der Feind der Geduld“ (Z. 13 f.). Da es sich um einen „Feind“ (ebd.) handelt, ist anzumerken, dass das „schlechte Gedächtnis“ (ebd.) und die „Geduld“ (ebd.) zwei Komponenten sind, die antithetisch zueinander sind. Wenn also vergessen wird zu antworten, hat es negative Auswirkungen auf den Wartenden. „Die [Geduld] setzt aber schließlich doch ein“ (Z. 15), da Gründe gesucht werden, „dass sich A,B, und C nicht melden“ (Z. 15 f.). Ein Grund dafür lässt sich beispielsweise in der Pluralität der Kommunikationsformen finden, da eine Überforderung bei dem Individuum vorliegen kann. All das löst eine Resignation bei dem Journalisten aus, was sich an Hand der Aussage „was weiß denn von deren Leben“ (Z. 16) veranschaulichen lässt. Allerdings sollte er wissen, was in dem Leben seiner Freunde vor sich geht und stellt im darauffolgenden Vermutungen an, was sie zur Zeit beschäftigen könnte (vgl. Z. 16 f.). Weitergehend versucht der Autor sich selbst durch diese Erklärungsansätze zu beruhigen: „Also einatmen, ausatmen, morgen ist auch noch ein Tag“ (Z. 17 f.). Das Problem aus „morgen“ (ebd.) verschoben wird, ist keine Lösung in Aussicht und es bleibt dem Journalisten nichts anderes übrig als zu warten. Nach längerer Zeit des Wartens „beginnt das schwierigste Stadium dieser einseitigen Einsamkeit, die Selbstforschung“ (Z. 18 f.). Da nur der Autor eine Einsamkeit verspürt, ist zu sagen, dass er die Situation falsch einschätzt und über reagiert. Für Diez sei „irgendein Schlupfloch des Selbstzweifels immer offen“ (Z 20f.). Dies veranschaulicht, dass er durch seine Selbsterforschung immer Fehler bei sich sucht und gar nicht daran denkt, dass die unbeantworteten Mails einen simplen Grund haben. Verstärkt wird dieses Verhalten durch die Metapher „Schlupfloch“ (ebd.), da so deutlich wird, dass er sich dort immer wieder zurück zieht. Aus Selbstschutz denkt sich Diez Geschichten aus, warum die Personen nicht antworten (vgl. Z. 22-25). Diese Geschichten dienen für Diez als Erklärung oder Begründung, allerdings sind diese fiktiv und nicht real. Somit werden bei dem Autor Illusionen ausgelöst, „wie sie sich durch die Schatten bewegen“ (Z. 26). Diese Metapher verdeutlicht, dass sie zur Zeit keine persönliche Anteilnahme am Leben des Wartenden haben „in ihrem Schweigen“ (Z. 26). Durch das „Schweigen“ (ebd.) wird Bezug auf die unbeantworteten Nachrichten genommen. Ein weiterer Erklärungsansatz sei die „Hyperkommunikation“ (Z. 28). Dieser Neologismus akzentuiert, dass die Kommunikation durch Medien sehr vielschichtig ist und dies ein wahrer Grund der unbeantworteten Mails sein kann.
Anne
Der Sachtext "Hallo?", geschrieben von Georg Diez und veröffentlicht 2013, thematisiert die Unverbindlichkeit trotz vielfältiger Kommunikationsmöglichkeiten.
Schon die Überschrift "Hallo?" leitet in die Thematik ein, da sie die Hilflosigkeit eines Menschen, der keine Antwort bekommt, veranschaulicht. der darauffolgende Untertitel deutet auf ein einen Erklärungsversuch hin.
Der erste Sinnabschnitt zeigt den Konflikt, eines Menschen, der keine Antworten auf seine digitalen Nachrichten bekommt, auf. Im ersten Abschnitt ist von einem "Loch"(Z.1) die Rede, mit dem Diez "täglich"(Z.1) kommuniziert. Das Loch"(ebd.) steht metaphorisch für die Menschen mit ddenen der Autor zu kommunizieren versucht. Diese geben, genauso wenig wie ein Loch "das schwarz und stumm"(Z.3) bleibt, eine Antwort. Der hypotaktische Satzbau veranschaulicht an dieser Stelle die Ungeduld, die Diez empfindet, wenn er auf eine Antwort wartet. Als Beispiel für die Mitmenschen, die er zu erreichen versucht, nennt er "Freund A"(Z.4), "Kollegin B"(Z.6) und "Freund C"(Z.7). Durch die Anapher des Wortes "Da"(Z.4, Z.5, Z.6), unterstreicht der Autor die Monotonie der Ignoranz der Diez ausgesetzt ist. Dadurch, dass er von "Kollegin"(ebd.) oder Arbeit (vgl. Z. 8) spricht, erhöht er die Wichtigkeit seiner Antwort, da sie sogar schon die Arbeitswelt betreffen würde. Den darauffolgenden Gedankengang, den er erläutert, bezeichnet er hyperbolisch als "Dramaturgie von Ärger, Geduld und Selbstbefragung"(Z.9). Im folgenden Satz wird durch die Konjunktion "schon"(Z.10) untermauert, dass Diez so wenig Rückmeldung erhält, dass er sich sogar über den kleinen Aspekt, dass "ein paar der in meinem Kopf tobenden Gedanken hinaus in die Wlet gebracht"(Z.10-11) hat, freut. In der zweiten Phase der "Dramaturgie "(ebd.) wird er "kurz und rasch sauer"(Z-11-12), da er sich, auf Grund der "stockenden Unterhaltung" (Z.12), nicht merken könne, worum es in der Unterhaltung überhaupt geht. Durch die Frage in indirekter rede "Was wollte ich noch mal sagen, worum ging es "(Z.Z.3) wirkt der Gedankengang realistischer. Somit kommt er zu dem Schluss "Das schlechte Gedächtnis ist der Feind der Geduld"(Z.13-14). Dadurch, dass er sich also die Unterhaltung nicht merken kann, wird er ungeduldiger, aus Angst die Unterhaltung zu vergessen. Der nächste Abschnitt setzt antithetisch fort, was durch die adversative Konjunktion "doch"(Z.15) manifestiert wird, indem nach Gründen für die Ignoranz Diez's Mitmenschen gesucht wird. Die Aufzählung dieser möglichen Gründe veranschaulicht die Vielfalt an möglichen Tätigkeiten, die die Person en gerade zu tun haben könnten. Dass der Autor so aufgeregt ist, dass er sich selbst beruhigen muss (vgl.Z.17), verdeutlicht, wie sehr ihn die Situation, ironisch gemeint, stresst. Als das "schwierigste Stadium"(Z.18-19) bezeichnet er folgend die "Einsamkeit"(Z.19) und "Selbsterforschung"(Z.19). Die Aufzählung verschiedener Fragen, die sich der Autor in diesem "Stadium"(ebd.) stellt, unterstreicht die Ungeduld, der er wieder ausgesetzt ist. Die Metapher des "Schlupfloch[es]"(Z.20) zeigt, dass es immer eine Möglichkeit gibt Selbstzweifel zu verspüren. Im nächsten Abschnitt wird vermerkt, dass er die Möglichkeit, nicht mehr gemocht zu werden, "aus Selbstschutz"(Z.22) verwirft. Dies könne keine "Grundlage"(Z.23) sein für jegliche zwischenmenschliche Beziehungen. Dann entwirft Georg Diez ein symbolisches Bild von Personen, "wie sie in ihren Wohnungen stehen, wie sie sich durch die Schatten bewegen in ihrem Schweigen"(Z.25f.). Dieses Bild lässt die digitale und analoge Welt ineinander verschmelzen, sodass der Leser die Gedanken des Autors besser nachvollziehen kann. Durch das Paradoxon "Je mehr geredet, geschrieben und getwittert wird, desto gellender ist die Stille, desto epischer entfaltet sich die Ruhe"(Z.28-29) wird die Absurdität, dass es viele Kommunikationsmöglichkeiten gibt, diese aber die Kommunikation nicht unterstützen sondern verlangsamen. Was sich Diez vorstellt, würde im Kopf immer realistischer (vgl. Z.30), sodass auch Vorwürfe entstehen. Nicht nur bei dem, der auf eine Antwort wartet, sondern auch derjenige, der keine Antwort gegeben hat. Dieser müsse von seinem Schuldbewusstsein befreit werden (vgl. Z.32). Die Option, dass seine Freunde "Sadisten"(Z.34) sind, verwirft er. Dann erläutert er seine Vorgehensweise, zwei Anregungen zu versenden. Durch eine "Mailbox"(Z.37)- Nachricht und zusätzlich eine "SMS oder [...] Mail"(Z.38). Doch selbst nach zwei Nachrichten erhält er keine Antwort auf seine ursprüngliche Nachricht (vgl. Z.38)
Nina
In Bezug auf die Analyse wird im Folgenden zum Stellenwert der digitalen Medien im Leben eines Individuums, ausgehend von den eigenen Erfahrungen und dem Begriff „digitale Unverbindlichkeit“, Stellung genommen.
Die digitalen Medien und die daraus resultierende neue Form der Kommunikation hat nicht nur positive und negative Seiten, sondern hat auch zahlreiche Veränderungen ausgelöst. Verschiedenste Endgeräte wie Laptops, Tablets und vor allem Handys vereinfachen und beschleunigen die Kommunikation, sodass eine Konsequenz dieser ist, dass die Menschen ihre Smartphones etc. ständig dabeihaben und ununterbrochen online sind. Diese Art der Kommunikation ist nicht nur alltäglich geworden, sondern wird auch in der Berufswelt über SMS, E-Mail und soziale Netzwerke genutzt. Eine Folge dieser Allgegenwärtigkeit ist Abhängigkeit und diese kann von Konzernen, die Zugang zu den Nutzerdaten der einzelnen Nutzer haben, gezielt genutzt werden, sodass Menschen die neu oder nicht informiert sind mit dem Umgang des digitalen Zeitalters leicht ausgenutzt werden können, also dass die digitale Kommunikation Schwächen hat. Auf der anderen Seite sind viel Vorteile an die digitale Kommunikation gebunden, beispielsweise wie das unproblematische Überwinden hoher Distanzen durch die meist zuverlässige Schnelligkeit, sowie die aus der Globalisierung resultierende Internationalität, die wieder rum weitere zahlreiche Vorteile mit sich bringt. Dieser ständige Austausch, der überall stattfindet, verhilft der Welt zum Fortschritt und Weiterentwicklung. Befürworter der konservativen Kommunikation kritisieren die angeblich entwickelte Unhöflichkeit der Jugend, die die erste Zielgruppe der digitalen Kommunikation ist, die jedoch einfach zu dementieren ist mit dem Fakt, dass sie jung sind und ihnen die Erfahrungen mit der direkten Kommunikation fehlen. Zudem ist eine richtige Werteorientierung trotz der Veränderungen durch digitale Medien zu erkennen, sodass gesagt werden kann, dass trotz oder eben wegen der digitalen und sozialen Medien Werte wie Familie und Freunde gekannt und geschätzt werden.
Jedoch ist zu sagen, dass diese Art der Kommunikation zu Vereinsamung und Einzelgänger führen kann. Außerdem führt die Möglichkeit, öffentlich seine Meinung austauschen zu können zu negativen Folgen wie Mobbing, was vor allem in der jungen Generation schwerwiegend sein kann. Außerdem muss, ebenfalls bei jungen Menschen, der richtige und sichere Umgang mit digitalen Medien gelehrt werden, damit solchen negativen Folgen vorgebeugt werden kann. Diez bezieht sich in seinem Text ebenfalls auf dieses Thema, und was für Auswirkungen digitale Kommunikation haben kann. Jedoch wird die Thematik durch die hyperbolische und ironische Schreibweise ins Lächerliche gezogen und ernst genommen. Zudem fehlen seiner unsicheren Argumentation Belege sowie Lösungsmöglichkeiten. Jedoch machen vor allem der emotionale Teil und der Erfahrungsbezug den Text authentischer und interessanter, da er bewusst unterhaltsam ein Problem anreißt.