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Benutzer:LRichter

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Linus Richter

Vergleicht man das von Georg Büchner verfasste Flugblatt „ Der Hessische Landbote “ und das von Georg Büchner verfasste Drama `` Woyzeck `` so erkennt man einige Parallelen, welche ich nun im Folgenden erläutern werde.

Zuerst sei gesagt, dass es bei dem Flugblatt „ Der Hessische Landbote “ um einen Aufruf an die hessische Unterschicht geht, die damalige Regierung und Unterdrückung zu beenden, indem man sie stürzt. In dem Drama „ Woyzeck “ geht es um den Soldaten Woyzeck, welcher aus der Unterschicht stammt und mit Geldproblemen zu kämpfen hat und aufgrund von Eifersucht und Druck durch die Gesellschaft seine Frau umbringt, welche ihn mit einem aus der Oberen Schicht betrügt.

Hier erkennt man bereits die erste Gemeinsamkeit der beiden Texte, da sie zumal beide zur selben Zeit spielen und sich mit den gleichen Problemen befassen. Woyzeck ist klar ein Teil der armen Bevölkerung, also hätte er wirklich existiert, hätte er sehr wahrscheinlich auch das Flugblatt bekommen, um sich gegen die herrschende Ungerechtigkeit zu wehren. Woyzeck kann trotz vieler Arbeit (vgl. Sz. 5) nicht genug Geld auftreiben, um seine Familie zu versorgen, in dem Flugblatt Büchners kommt diese unfaire Situation oft zum Ausdruck, nämlich an den Bauern die den ganzen Tag hart arbeiten müssen, aber doch nicht wirklich etwas von ihrer Arbeit haben, da die Reichen ihnen vieles erschweren und wegnehmen. Dies ist auch bei Woyzeck der Fall, da er in gewisser Weise seine Frau an die reichere Bevölkerung verliert und er kann nichts dagegen tun (vgl. Sz. 6). Eine weitere Gemeinsamkeit in den beiden Texten ist der riesige Kontrast zwischen Arm und Reich, man erkennt immer wieder, was für eine große Lücke zwischen den beiden Schichten herrscht. Vor allem der Pastor Weidig, welcher das Flugblatt nochmal überarbeitet hat, beschreibt diesen Kontrast mit Metaphern immer wieder, in „ Woyzeck “ erkennt man den Kontrast an den Figuren des armen schuftenden Soldaten Woyzeck und der reiche nicht viel arbeitende Tambourmajor.

Zusammenfassend kann man also sagen, das die beiden von Büchner verfassten Texte durchaus einige Gemeinsamkeiten haben, welche für die damalige Epoche sehr typisch sind, die Hauptgemeinsamkeit ist dabei denke ich der große Unterschied zwischen Arm und Reich, welcher in beiden Texten an mehreren Stellen zu finden ist, aber auch die Unterdrückung der unteren Schicht, durch die Fürsten und Gebildeten.


Der vorliegende Sachtext ist ein Auszug des Briefes „Brief Büchners an die Eltern “ welchen Georg Büchner am 5. April 1933 in Straßburg, in der Epoche des Vormärz verfasste und thematisierte die zu dieser Zeit herrschende Ungerechtigkeit zwischen den Fürsten und Vornehmen und den Bauern und Handwerkern. Zu Beginn nennt Büchner den Anlass für sein Schreiben, nämlich, dass er einen „Brief mit den Erzählungen aus Frankfurt "(Z. 1) von seinen Eltern erhalten hat, auf welchen er nun antwortet. Des Weiteren nennt Büchner seine Absichten, nämlich das nur Gewalt helfen die Unterdrückung zu beenden (vgl. Z 1f.). Zudem kritisiert Büchner die obere Schicht, dass man wisse, was sie „von [den] Fürsten zu erwarten haben “(Z.2f.). Also das diese sich nicht besseren werden und es eine Revolution geben muss. Büchner geht noch weiter mit seiner Kritik und behauptet, dass wenn die Fürsten etwas Positives für die untere Schicht getan haben, dann nur, weil Ihnen „die Notwendigkeit abgezwungen “(Z. 3) wurde. Das bedeutet, dass die obere Schicht der Unteren nur das gibt, was sie brauchen um nicht zu sterben und das sie allein für diese Notwendigkeit hart gekämpft haben. Außerdem zeigt der Vergleich „wie eine erbettele Gnade “(Z. 4) und die Metapher „elendes Kinderspielzeug“ (Z.4) nochmal wie wertlos die Bauern und Handwerker für die Fürsten und Reichen sind. Betrachtet man Büchners präzise Wortwahl, fällt einem auf, dass er die Personalpronomen „Wir “(Z.2) und „uns“ (Z.4) benutzt um den Lesern zu zeigen, dass er auch ein Teil von ihnen ist und dieselben Leiden erfährt. Büchner benutzt im weiteren Verlauf des Briefes die Metaphern „zu eng geschnürte Wickelschnur “(Z. 5), „blecherne Flinte “(Z.6), „Maulaffen Volk“(Z.5) und „hölzerner Säbel “(Z.6) um die Machtlosigkeit des armen Volkes gegen die mächtigen Fürsten auszudrücken. Die Bauern würden nur „Soldatchen […] spielen “(Z.7). Die Verniedlichung des Nomens „Soldat“(ebd.) untermauert wieder die Machtlosigkeit der armen Bevölkerung. Jedoch äußert Büchner an dieser Stelle auch Kritik an der unteren Schicht, welche sich einbilden, dass sie alleine eine Chance gegen die Regierung hätten und dann auch noch ohne richtige Waffen leichtsinnig gegen diese vorgehen. Daraufhin schreibt Büchner noch, dass die untere Schicht „im Kerker geboren und großgezogen sind “ (Z. 9) die Metapher steht für das kalte, dunkel Leben fast ohne Versorgung und Freiheit, was die Bauern und Handwerker zur damaligen Zeit leben müssen. Außerdem verdeutlicht die Metapher „mit angeschmiedeten Händen und Füßen und einem Knebel im Mund “ (Z.10) erneut die Machtlosigkeit der armen Bevölkerung da sie sich nicht wehren können und zudem nicht einmal ihre Meinung frei äußern können. Büchner kritisiert weiter, dass die zur damaligen Zeit herrschenden Gesetze lächerlich sind und nur die „Minderzahl“ (Z.13) befriedigen also die obere Schicht und die untere Schicht wird wieder vernachlässigt, obwohl es die Mehrheit ist. Des Weiteren bezeichnet Büchner die obere Schicht als dumm, da diese nur mit „roher Militärgewalt, […] dummer Pfiffigkeit “ (Z.13f.) und nicht nach der „gesunden Vernunft “ (Z. 15) handeln würde. Dabei wirken die Adjektive „unnatürlich“, „unbedeutend “, und „verdorben“(Z.12) als Beleidigung gegenüber der Regierung. Nun folgt die Hauptaussage Büchner, er wird mit „Mund und Hand “(Z.15) gegen die Regierung und die Ungerechtigkeit kämpfen. Das heißt Büchner will nicht nur Reden schwingen, sondern auch mit Gewalt gegen die Regierung vorgehen und diese stürzen und eine Revolution anzetteln. Dann folgt eine kurze Stellungname von Büchner zu der herrschenden Situation (vgl. Z. 16 ff.). Am Schluss erklärt Büchner noch, dass die Deutschen aufhören sollen dumm zu handeln (vgl. Z. 20) und das es eine „deutsche Indifferenz “ (Z. 21) gebe, welche die Revolution behindern würde (vgl., Z. 22).

2. Da der Brief und das Drama „Woyzeck“ beide von Georg Büchner geschrieben wurden, lassen sich einige Parallelen zum Leben in der Epoche der Vormärz vorfinden. Durch Vergleiche des einfachen Volkes mit Vieh in seinem Brief stellt Büchner die Abwertungen dessen durch die oberen Schichten dar. Dass die Menschen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wie Tiere oder zumindest nicht Menschen würdig behandelt wurden, wird auch in „Woyzeck“ deutlich, da er ein Soldat ist, der so wenig verdient, dass er seine verbliebene Freizeit mit Nebenjobs verbringen muss, um den unehelichen Sohn und seine Frau zu ernähren. Außerdem wird Woyzeck von den Studenten und dem Doktor gedemütigt (10. Szene). Des Weiteren wird die im Brief durch Spielzeugwaffen ausgedrückte Machtlosigkeit gegenüber den Reichen im Drama deutlich, als Woyzeck den Kampf gegen den Tambourmajor verliert (15. Szene), nachdem er seine Freundin Marie an ihm verlor (12. Szene). Außerdem wird in Woyzeck erkennbar, das die Menschen ihre Meinung verschweigen, als Woyzeck seinem Hauptmann ständig zustimmt (5. Szene) und das sie handeln wie die Reichen es erwarten, als Woyzeck sich dem Doktor unterordnet, indem er die Erbsen Diät absolviert (Szene.8). Zudem werden auch die unnatürlichen Bedürfnisse und die Ungleichheit deutlich, da der Tambourmajor nicht viel arbeiten muss und trotzdem teure Kleidung trägt (Szene. 6), Woyzeck hingegen hat aufgrund der vielen Arbeit nicht einmal mehr Zeit für seine Familie hat (Szene. 4). Abschließend kann man sagen, dass der Brief und das Drama durchaus ein paar Gemeinsamkeiten haben, dies liegt daran, dass sie zur gleichen Zeit ungefähr spielen und beide von Georg Büchner geschrieben wurden. Die Hauptgemeinsamkeit ist, denke ich, die Unterdrückung der unteren Schicht durch die oberen Schichten und die daraus resultierende Ungerechtigkeiten.