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Inhaltsverzeichnis

Der hessische Landbote

Georg Büchner veröffentlichte das Drama " Woyzeck " und das Flugblatt " Der Hessische Landbote ", welches jedoch noch von dem Pastor Weidig erweitert und verändert worden ist. Diese beiden Werke befassen sich mit der Ungerechtigkeit der Ständegesellschaft am Anfang des 19. Jahrhunderts und der Not der unteren Schichten. In dem Flugblatt, wessen Adressaten die Bürger sind, appelliert Büchner, gegen die oberen Schichten zu kämpfen, da diese Schuld an den schlimmen Lebensbedingungen von den unteren Schichten haben. Die Bürger leben unter fast schon unmenschlichen Bedingungen und müssen hart arbeiten, um wenigstens etwas zu verdienen. In dem Drama " Woyzeck " geht es um den Mann Woyzeck, der drei Jobs hat, um seine Freundin und sein uneheliches Kind zu versorgen. Dadurch wird die These des Flugblattes über das schlechte Leben von den Bürgern verdeutlicht und als konkretes Beispiel genannt. Woyzeck geht es wegen der vielen Arbeit schlecht und hat Wahnvorstellungen ( vgl. Szene 1 ). Auch hat er keine Zeit, um sich um seinen Sohn zu kümmern. Büchner macht in dem Flugblatt deutlich, dass er für diese Veröffentlichung die Todesstrafe bekommen kann. Zudem können die Leute, die dieses Flugblatt haben, auch bestraft werden. Dadurch wird auch noch verdeutlicht, dass die oberen Schichten über die unteren Schichten befehlen. Im Gegensatz zum Flugblatt wird im Drama über eine mögliche Bestrafung nichts gesagt, obwohl dieses das gleiche thematisiert, wie das Flugblatt. Der Grund dafür ist das Appell, gegen die oberen Schichten zu kämpfen. Außerdem werden in dem Flugblatt ganz klar die oberen Schichten kritisiert, was in dem Drama nicht so deutlich dargestellt ist und dort lediglich über einen armen Mann und sein hartes Leben erzählt wird. Ein Aspekt aus dem Flugblatt, den man in dem Drama wiederfinden kann, ist, dass die oberen Schichten Macht über die unteren Schichten haben und diese nicht gleichberechtigt sind oder gleichviel zu sagen haben. Somit werden die unteren Schichten ausgenutzt und ausgebeutet. Dieser große Unterschied zwischen den Schichten wird in dem Flugblatt auch durch den Einschub Weidigs gezeigt, in dem die Bürger der unteren Schichten in der Schöpfungsgeschichte mit den Tieren gleichgestellt werden. Denn laut des Einschubes sind die Menschen, in diesem Fall die oberen Schichten, dafür bestimmt, über die unteren Schichten zu herrschen. In dem Flugblatt wird dargestellt, dass die Bürger unmenschlich behandelt werden. Auch in dem Drama wird dies verdeutlicht: Woyzeck wird von dem Arzt nur als Versuchsobjekt gesehen und den Arzt interessiert es nicht, wie es Woyzeck geht ( vgl. Szene 8 ). In der fünften Szene in dem Drama kann man erkennen, dass der Hauptmann über Woyzeck steht, also Woyzeck untergeordnet ist. Die oberen Schichten haben keine Sorgen und können ihr Leben genießen. In dem Flugblatt wird deren Leben mit der Metapher " Sonntag " beschrieben. Auch in Woyzeck wird dieser Aspekt deutlich. Der Tambourmajor gehört zu der oberen Schicht, weswegen sich viele Frauen von ihm angezogen fühlen ( vgl. Szene 2 ). Er muss kaum arbeiten und wird von allen gut behandelt und tut, als wäre er was besonderes, weswegen er sich arrogant verhält ( vgl. Szene 6 ). Im Gegensatz dazu muss Woyzeck nur arbeiten, um überleben zu können.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, das die beiden Werke Büchners die gleiche Thematik haben. Sie thematisieren die schlechten Lebensbedingungen der unteren Schichten am Anfang des 19. Jahrhunderts. Jedoch gibt es in dem Flugblatt das Appell, mit Gewalt gegen die oberen Schichten anzugehen, um für Gerechtigkeit zu sorgen. Außerdem werden die oberen Schichten kritisiert. Das Drama jedoch zeigt nur ein Beispiel, wie ein Leben von einer armen Person zu dieser Zeit aussehen kann. Somit werden die oberen Schichten nicht angegriffen.

verändertes Gottesbild

Mein Gottesbild hat sich in dieser Unterrichtsreihe kaum verändert. Aufgrund einiger Gründe, wie zum Beispiel der Theodizee-Frage. Zudem bin ich der Meinung, dass alles eine wissenschaftliche Erklärung hat und ich deswegen nicht an etwas Übernatürliches wie Gott glauben kann. Ich hatte zudem noch nie eine Situation, wo ich mir sicher war, dass es Gott gibt. Andererseits gibt es, wie im Unterricht besprochen, auch Gründe, an Gott zu glauben. Außerdem finde ich die Religionskritik von Feuerbach nachvollziehbar und ich denke, es ist ein guter Ansatz zu Erklären, warum es eine Religionskritik gibt. Jedoch lässt sich auch diese Kritik weder belegen noch für falsch zu erklären.

Das " Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg " stammt aus dem Matthäusevangelium und thematisiert die Gottesliebe, die für alle Gläubigen gleich ist.

Der " Gutsbesitzer " ( V. 1 ) steht metaphorisch für Gott und die " Arbeiter " ( ebd. ).

Brief an die Familie

Der nicht-fiktionale Sachtext " An die Familie " ist ein Brief, der 1835 von Georg Büchner veröffentlicht worden ist der die Unterschiede zwischen seiner Definition von Dichtern und den Dichtern in der Realität thematisiert. Es war zu der Epoche " Vormärz ",in der die unteren Schichten von den oberen Schichten ausgebeutet worden sind. Die Bauern mussten hart arbeiten, um überhaupt überleben zu können, während die obere Schicht von der Arbeit der Armen gelebt hat. Ein Jahr vor der Veröffentlichung des Briefes, veröffentlichte Büchner sein bekanntestes Werk: Der hessische Landbote. Mit diesem Flugblatt rief er die Bürger zu einer Revolution auf, da sich ohne Gewalt nichts an dieser ungerechten Situation verändern würde. Aufgrund seiner Kritik an die Ständegesellschaft in diesem Flugblatt, musste er fliehen, da man zu dieser Zeit für so eine Meinungsäußerung mit dem Tod bestraft wurde. Dieser Brief wurde kurz nach seiner Flucht 1835 von Büchner geschrieben. Der Brief kann in drei Sinnabschnitte geteilt werden. Der erste Sinnabschnitt ( ZZ. 1-16a ) handelt von Büchners Definition von einem Dichter. Zunächst vergleicht er einen Dichter mit einem " Geschichtsschreiber " ( Z. 2 ), also jemanden, der Fakten über die Zeit aufschreibt, die dann später diese Zeit darstellen sollen. Trotzdem hat ein Dichter seiner Meinung nach einen höheren Stellenwert als ein Geschichtsschreiber ( vgl. ebd ), da er den Menschen die Geschichte " zum zweiten Mal erschafft " ( Z. 3 ), also zur Veranschaulichung einer bestimmten Zeit dient. Diesen Unterschied macht Büchner zudem mit der adversativen Konjunktion " aber " ( Z. 2 ) deutlich. Somit soll die Geschichte vereinfacht werden und für Jeden verständlich gemacht werden.Im Gegensatz dazu schreibt ein Geschichtsschreiber " trockne Erzählungen " ( Z. 4 ). Dieser Gegensatz der Literaten wird zudem durch den Parallelismus ( vgl. Z. 5 f. ) dargestellt. Die Alliteration " [d]er Dramatische Dichter " ( Z. 1 ) macht dem Leser am Anfang schon sofort klar, dass es in diesem Brief um die Dramatiker geht. Die " höchste Aufgabe " ( Z. 7 ) der Dichter ist, Situationen in der Geschichte " so nahe als möglich zu kommen " ( Z. 8 ), das heißt, die Geschichte möglicht so in einem Drama zu zeigen, wie es auch in der Realität war. Auch soll ein Dramatiker nur die Wahrheit schreiben und nichts verändern. Zudem sollte ein Buch " weder sittlicher noch unsittlicher " ( Z. 9 ) sein, was verdeutlicht, dass man die Geschichte in einem Drama nicht verfälschen darf. Die " Geschichte " ( Z. 10 ) ist vom " Herrgott nicht zu einer Lektüre für junge Frauenzimmer geschaffen " ( Z. 10 f. ) worden. Der Herrgott wird mit dem Adjektiv " lieb " ( Z. 10 ) beschrieben. Jedoch benutzte Büchner für diese Aussage einen ironischen Ton. Denn Gott ist nicht lieb, da er dem Menschen viel Böses zufügen kann. Durch diese Aussage weist Büchner darauf hin, dass in der Geschichte auch viel schlimmes passieren kann. Die Metapher " junge Frauenzimmer " ( Z. 11 ) steht für junge Frauen, die aus der Sicht Büchners und zu der damaligen Zeit brav und unschuldig waren und das sie keine schlimmen Nachrichten aus der Geschichte verkraften würden. Das ein Drama keine Lektüre für diese sei, zeigt, dass ein Drama nicht zur Unterhaltung dient und das ein Drama zudem nicht die Geschichte verändern soll, indem es verschönert wird. Der Dichter ist laut Büchner " kein Lehrer der Moral " ( Z. 12 ), er ist also nicht zuständig dafür, zu erklären, was richtig oder falsch ist. Mit der Aufzählung " er erfindet und schafft Gestalten, er macht vergangene Zeiten wieder aufleben " ( Z.13 f.) stellt der Autor zunächst wieder die Aufgaben eines Dichters dar. Das Verb " lernen " ( Z. 14 ) zeigt, dass Dramas dazu da sind, um die Geschichte zu veranschaulichen, damit schlimme Dinge, wie zum Beispiel Kriege, vermieden werden, da man dann weiß, wie es ausgehen kann. Durch den Vergleich " wie aus dem Studium der Geschichte " ( Z. 14 f. ) wird gezeigt, dass die Menschen durch das Drama " so gut " ( Z. 14 ) wie aus einem Geschichtsstudium lernen können. Durch diesen Vergleich zeigt Büchner auch, dass die Berufe eines Dramatikers und eines Wissenschaftlers, der sich mit der Geschichte und der Vergangenheit beschäftigt, sich ähneln. Außerdem sollen die Menschen von ihrer " Beobachtung " ( Z. 15 ) lernen. Der zweite Sinnabschnitt ( ZZ. 16b-26a ) ist im Konjunktiv geschrieben worden. Diejenigen, die nichts Unmoralisches in einem Drama lesen wollen, dürften auch " keine Geschichte studieren " ( Z. 17 ), da dort genauso " unmoralische Ding [...] erzählt werden ( Z. 18 ). Außerdem sollte man " mit verbundenen Augen " ( Z. 18 f. ) in der Öffentlichkeit herumlaufen und bei Gott klagen, der durch die Erschaffung der Welt überhaupt zulässt, dass unmoralische Dinge passieren ( vgl. Z. 20 ). Büchner macht so deutlich, dass das Unmoralische zu unserem Leben gehört und man deswegen auch über das Unmoralische schreiben sollte. Manche Menschen sind der Meinung, dass ein Dramatiker nicht über die Realität sondern über eine perfekte Welt schreiben sollen ( vgl. Z. 23 f. ). Jedoch stimmt Büchner dieser Aussage nicht zu, da er die Welt nicht " besser machen will als der liebe Gott " ( Z. 25 ). Denn durch seine Schöpfung ist die Welt bereits, " wie sie sein soll " ( Z.26 ). Somit veranschaulicht er seine Meinung mit Gott. Also will Büchner in seinen Werken die Welt so zeigen, wie sie wirklich ist. In seinem Drama " Woyzeck " zeigt er zum Beispiel auch das wahre Leben eines armen Mannes zu der Zeit des Vormärzes und verbesserte die Lebensbedingungen und die Welt auch nicht. In dem letzten Sinnabschnitt ( Z. 26b-32 ) wertet Büchner über die " Idealdichter " ( Z. 27 ). Die Metapher " Marionetten " ( Z. 28 ) verdeutlicht, dass diese Art von Dichtern seiner Meinung nach keine eigene Meinung vertreten können und keine echten Menschen" von Fleisch und Blut " ( Z.29 ) sind. Das Adjektiv " affektiert " ( Z. 28 ) verdeutlicht die Künstlichkeit der Idealdichter. Dadurch, dass es keine echten Menschen sind, kann Büchner keine Gefühle für diese Menschen " mitempfinden " ( Z. 30 ). Zuletzt nennt er mit " Schiller " ( Z. 32 ) noch ein konkretes Beispiel für einen solchen Idealdichter, von dem er " sehr wenig hält " ( Z. 32 ). In diesem Brief argumentiert Büchner gegen solche Idealdichter. Zudem kann man den ersten Satz als seine These sehen. Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass Büchner der Meinung ist, dass ein Dramatiker über historische Geschehnisse schreiben soll und diese nicht durch eine Verschönerung verfälschen soll. Denn ein Drama soll lehren, also die Menschen sollen aus dem Drama lernen, damit gewisse Ereignisse nicht noch einmal passieren. Büchner ist kein Idealdichter und zeigt in seinen Werken die Wahrheit, also das, was wirklich passiert. Dies hat jedoch zur Folge, dass er 1835 wegen eines Flugblattes fliehen musste.


Analyse Effi Briest

Der vorliegende Textauszug stammt aus dem 24. Kapitel des Romans " Effi Briest ", welcher im Jahre 1894 in der Epoche " Poetischer Realismus " von Theodor Fontane veröffentlicht und welcher die gesellschaftlichen Normen und Werte am Ende des 19. Jahrhunderts und deren Auswirkungen auf die Menschheit thematisiert.

Das Mädchen Effi Briest ist noch sehr kindlich, als sie mit 17 Jahren den Baron von Innstetten heiratet und in sein Anwesen in Kessin zieht. In dieser Ehe fühlt sie sich jedoch nicht wohl, da dieser sie häufig alleine lässt. Außerdem gefällt es Effi in ihrem neuen zuhause nicht und sie langweilt sich mit dem wesentlich älteren und aufstrebenden Mann. Als sie dann Major Crampas kennen lernt, beginnt sie eine Affäre mit ihm, die sie genießt, die sie aber auch wegen ihrer Untreue und einem schlechten Gewissen belastet. Nach dem Urlaub verbringt Effi noch einige Tage bei ihren Eltern, während Innstetten geschäftlich nach Berlin muss. In dem vorliegenden Auszug befindet sich Effi in ihrem Kinderzimmer und denkt an die Zeit vor ihrer Hochzeit. Nach dem Textauszug findet Innstetten heraus, dass Effi ihn betrogen hat. Er trennt sich von Effie und duelliert mit Crampas, wobei dieser stirbt. Effi zieht zum Schluss wieder zu ihren Eltern zurück und stirbt dann.

Effi befindet sich in dem " Zimmer " ( Z. 1 ), welches früher mal ihr Kinderzimmer gewesen ist. Die Metapher " Zimmer " ( ebd ) spiegelt Effis Gefühle wieder, da dieses Nomen metaphorisch für Einengung steht. Effi fühlt sich in ihrem Leben eingeengt, da sie sich in ihrer Ehe nicht wohlfühlt und sich deswegen auch gefangen fühlt. Die Fenster des Zimmers geben einen Blick auf den " Garten " ( ebd ) frei. Effi verbindet diesen mit ihrer Kindheit, da sie früher dort viel Zeit verbracht hat. Außerdem befinden sich dort eine Schaukel und ein Teich, die Effis Wunsch nach Abenteuer und Freiheit darstellen. Dadurch, dass sie " auf und ab " ( Z. 3 ) durch das Zimmer geht, wird deutlich, dass Effi nervös ist, da dies ein Zeichen für Unruhe ist. Effi befindet sich in einem Zwiespalt, da sie einerseits ihren Mann betrogen hat und deswegen ein schlechtes Gewissen hat und andererseits ihr Jahrestag der Hochzeit bevorsteht. Die Fenster sind " geöffnet " ( ebd ). Damit wird deutlich, dass Effi unbewusst versucht, mehr Freiheit zu bekommen. Durch die geöffneten Fenster fühlt sie sich nicht mehr so eingeengt. Zudem will sie den Garten sehen, also der Ort, an dem sie früher glücklich war. Auch die Nomen der Windmetaphorik " Zuge " ( Z. 4 ) und " Zugwind " ( Z. 5 ) und das Adjektiv " frei " ( ebd ) stehen für die Freiheit und machen deutlich, dass Effi sich nach Freiheit sehnt. Zudem zeigt die Windmetaphorik, dass Effi ein Kind der Luft ist. Effi beschäftigt sich mit den " in schmale Goldrahmen eingerahmten Bildern " ( Z. 7 ), was verdeutlicht, dass sie sich vor ihren bevorstehenden Hochzeitstag mit etwas so Unwichtigen wie Bilder befasst. Unter den Bildern stehen die Unterschriften " Der Sturm auf Düppel, Schanze V " ( Z. 8 ) und " König Wilhelm und Graf Bismarck auf der Höhe von Lipa " ( Z. 9 f. ). Diese Unterschriften lassen darauf schließen, dass die Bilder etwas mit dem Krieg zu tun haben. Diese Bilder in einem Zimmer hängen zu haben zeigt den hohen Stellenwert des Militärs in der damaligen Zeit. Effi sagt aber dazu, dass sie " andere Bilder ( Z.10 ) haben will. Das macht deutlich, dass die Bilder ihr zu konventionell sind und dass Effi mit dem Militär nichts zu tun haben will. Denn der Krieg erinnert sie an Innstetten und an Crampas, da die beiden auch im Militär arbeiten. Diese Erinnerungen möchte sie aber am liebsten Verdrängen. Effi nutzt einen Konditionalsatz, mit dem sie ihre Vorahnung, wieder in ihrem alten zuhause einzuziehen, deutlich macht. Sie denkt also schon daran, dass etwas passiert und dass sie dann nicht mehr bei ihrem Mann wohnen wird. Sie " lächelte " ( Z. 9 ) bei diesem Gedanken, was zeigt, dass sie glücklich zuhause bei ihren Eltern ist und dass sie es nicht schlimm finden würde, nach dort wieder zurückzukehren. Daraufhin " schloss " ( Z. 11 ) sie ein Fenster, wobei sie sich wieder etwas einengt. Dadurch wird deutlich, dass sie sich auch in ihrem alten zuhause nicht wirklich frei fühlen kann. Es gibt also keinen guten Ausweg aus ihrer Situation.

Der Erzähler nutzt die erlebte Rede ( vgl. Z. 12 ), was eine gewisse Distanz darstellt, um wiederzugeben, dass Effi sich dort am wohlsten fühlt. Das Erzählverhalten ist auktorial, da der Erzähler die Gedanken kennt, was an der erlebten Rede deutlich wird. Zudem ist diese erlebte Rede der einzige Hauptsatz in diesem Auszug, was diesen Satz und dessen Aussage betont.

Der Autor nutzt im weiteren Verlauf des Textes zwei Metaphern, die eine Vorahnung für Effis Tod sind. Das Nomen " Sonnenuhr " ( Z. 13 ) macht deutlich, dass die Zeit für Effi abgelaufen ist, da die Uhr in der Nacht, wenn der " Mond " (ebd ) scheint, nicht mehr weiter geht. Zudem sind die Blätter der " Rhababerstauden " ( Z. 16 ) " herbstlich gelb " ( ebd ) verfärbt. Das deutet darauf hin, dass das Jahr fast vorbei ist. Dies ist eine Parallele zu Effis Leben, da auch Effis Leben fast vorbei ist.

Im letzten Teil des Auszugs ( vgl. Z. 17 ff. ) ist die Zeitraffung bei der Zeitgestaltung genutzt worden. Dadurch, dass die Erzählzeit kürzer als die erzählte Zeit ist, wirken die dort beschriebenen Ereignisse intensiver. Effi blickt auf die alte Zeit vor ihrer Verlobung mit Innstetten zurück. Die Zeit des Rückblicks ist " erst wenig über zwei Jahre " ( Z. 17 ) her. Dies zeigt, dass sich in zwei Jahren viel verändert hat. Zu dieser Zeit hat sie noch mit " Hulda und den Jahnkeschen Mädchen gespielt " ( 17 f. ). Sie war also noch ein Kind, als sie verlobt worden ist. Auch die Personen um Effi herum haben sich geändert. Somit stehen die am Anfang genannten Personen " Roswitha und Annie " ( Z. 2 ) im Kontrast zu " Hulda und den Jahnkeschen Mädchen " ( Z. 17 f. ).

Nachdem der " Besuch " ( Z. 18 ), mit dem auch Innstetten gemeint ist, gekommen ist, war Effi " eine Stunde später " ( Z. 19 ) schon verlobt. Die Verlobung ging also sehr schnell und war deswegen auch schon überstürzt. Effi hatte keine Gelegenheit, Innstetten vorher kennen zu lernen. Dies deutet auch schon auf die missglückte Ehe hin, da es zu vielen Konflikten führen kann, wenn man jemanden heiratet, ohne ihn zu kennen. Das Nomen " Braut " ( Z. 20 ) steht metaphorisch für die ganzen Veränderungen, mit denen Effi konfrontiert worden ist, wie zum Beispiel das Ausziehen oder eine Ehefrau sein.

Zusammengefasst lässt sich also sagen, dass Effi sich nach Freiheit sehnt. Obwohl sie wieder in ihrem alten zuhause ist, wo sie sich sehr wohlfühlt, ist sie immer noch nicht ganz glücklich, da sie wegen des bevorstehenden Hochzeitstages nervös ist und sie ihre Untreue belastet. Zudem wird sie auch zuhause an Innstetten und Crampas erinnert. Durch die Nutzung von Metaphern wird auch eine Vorahnung auf Effis bevorstehenden Tod deutlich. Schließlich denkt Effie zudem an ihre Kindheit zurück.