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Meret

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Kai

Die tragische Komödie, „Der Besuch der alten Dame“, welche 1955 von Friedrich Dürrenmatt geschrieben und 1956 uraufgeführt wurde, thematisiert die Käuflichkeit der Menschen.

Das Drama handelt von einer verkommenen Stadt namens Güllen, welche finanziell ruiniert ist. Die Bürger der Stadt erhoffen sich finanzielle Unterstützung von der Milliardärin Claire Zachanassian. Claire Zachanassian ist eine ehemalige Bürgerin und hatte vor 45 Jahren eine tragisch endende Beziehung mit Alfred Ill. Jetzt soll Ill seine Jugendliebe dazu bewegen, eine hohe Geldsumme zu spenden, um der Stadt wieder aus der Armut zu helfen. Sie ist bereit, eine Milliarde an die Stadt und ihre Bürger zu spenden, jedoch will sie, im Gegenzug für die Milliarde, das Leben von Alfred Ill, welcher sie damals für eine reichere Frau verlassen hat und sie mit einem manipulierten Gerichtsverfahren zu einer alleinerziehenden Mutter gemacht hat. Das sorgt zunächst für Ablehnung und Empörung. Allerdings beginnen die Güllener immer mehr Schulden zu machen, da sie offensichtlich davon ausgehen, dass jemand Alfred Ill umbringen wird. Die Anzeichen dafür werden im Laufe des zweiten Aktes immer offensichtlicher. Alfred Ill bemerkt dies und möchte fliehen, jedoch schafft er es nicht in den Zug zu steigen und Güllen zu verlassen. Schließlich erzählt ihm der Bürgermeister, dass seine Vermutungen der Wahrheit entsprechen. Daraufhin gerät Alfred Ill zuerst in Panik, ist aber schließlich einsichtig und akzeptiert sein Schicksal. In der Gemeindeversammlung wird einstimmig für die Milliarde und für die Ermordung Ills votiert. Trotz Anwesenheit der Presse wird Alfred Ill daraufhin umgebracht. Dies tarnen die Güllener so gut, dass sie den anwesenden Medienvertretern vorgaukeln können, dass Alfred Ill an einem „Herzinfarkt aus Freude“ gestorben ist. Claire macht ihr Versprechen wahr, überreicht dem Bürgermeister den Check mit der Milliarde und verlässt mit ihrem Gefolge und mit Alfred Ill im Sarg die Stadt. Die Intention ist, dass man seine Moral nicht wegen Materiellen Sachen ablegen sollte. Eine weitere Intention ist, dass das alles im Leben auf einen zurückkommt.

Die Textstelle besteht aus der Rede des Bürgermeisters im Wirtshaus. In dieser Rede, glorifiziert er auf eine heuchlerische Art die Taten von Claire und ihr Verhalten von vor über vierzig Jahren. Dieser Auszug kann in vier Abschnitte unterteilt werden. Im ersten (S.42, Z.27 – S.43, Z.5) Abschnitt, beginnt der Bürgermeister zu erzählen, wie glorreich die Stadt Güllen einst war. Er versucht es sehr exquisit wirken zu lassen, indem er den Bürgern und vor allem Claire mitteilt, dass Güllen „vom Kurfürsten Hasso dem Noblen gegründet“ (S.42, Z.26f.) wurde. Auch die geographische Lage des Ortes wird veredelt, denn anstatt naheliegende, bekanntere Städte zu nennen, verherrlicht der Bürgermeister mit seiner Wortwahl die Lage (vgl. S.42, Z.27ff.), wie es sonst nur in Märchen oder anderen Fabeltexten gemacht wird. Da der Bürgermeister die vergangene Zeit so besonders betont (vgl. S.43, Z.2f), merkt man, dass er versucht seine Ausführungen nostalgisch wirken zu lassen. Um die Zeitspanne von 45 Jahren zu betonen, benutzt er eine Klimax „Fünfundvierzig Jahre, mehr als vier Jahrzehnte, eine Menge Zeit“. Nachdem er die Anwesenden an die glorreiche Vergangenheit Güllens erinnert hat, geht er nun auf den momentanen Zustand der Stadt ein, indem er sie personifizierend als „traurig“ (S.43, S.4f.) bezeichnet, schwächt dies aber ab, da er auch die ganze Welt als „traurig“ (S.43, S.4f.) bezeichnet. Im zweiten Abschnitt (S.43, Z.5-14) beginnt der Bürgermeister von Claires Familie zu erzählen. Er beginnt mit ihrer Mutter. Als er erzählt, wie schön doch die Ehe zwischen der Mutter und dem Vater gewesen ist, unterbricht Ill ihn, wahrscheinlich um ihn zu korrigieren da die Mutter ihn verlassen hat (vgl. S.43, Z. 7ff.). Daraufhin wechselt der Bürgermeister zum Vater (vgl. S.43, Z.10f.). Er glorifiziert wieder alles, da der Vater Alkoholiker war und in seinem ganzen Leben als Architekt nur die Bahnhofstoilette bauen gelassen hat, der Bürgermeister es aber so klingen lassen möchte, als wäre der Vater damals als Architekt und als Mitbürger Hochangesehen (vgl. S.43, Z.10ff.).


Im dritten Teil (S.43, Z.15-S.44, Z.1) erzählt der Bürgermeister von Claires Taten aus ihrer Jugend. Er will bei den Anwesenden den Eindruck schaffen, dass Claire vermeidlich schon immer so wohlwollend und hilfsbereit war. Jedoch muss er auch hier immer wieder von Ill korrigiert werden, was ihn unwissend und unvorbereitet dastehen lässt. Als er auch noch in sein Notizbuch schauen muss, bekommt der Leser den Eindruck, er wüsste nicht was er sagen soll. Er behauptet Claire sei damals in der Schule immer eine der besten gewesen, wobei sie selbst erzählt hat, dass sie nie gut in der Schule war. Auch die Geschichte mit der Witwe ist gelogen, da Claire selber behauptet, dass sie die Kartoffeln gestohlen und sie der Witwe nur gegeben hat, um mit Ill in einem Bett zu liegen. Im vierten Abschnitt (S.44, Z.1-9) geht der Bürgermeister auf Claires wohltätige Spenden ein, die sie dank dem Geld ihrer zahlreichen Ehemänner machen konnte. Dabei glorifiziert er wieder alles, was sie gemacht hat.

Zusammenfassend kann man sagen, der Bürgermeister Claire Zachanassian auf eine heuchlerische Art schmeicheln will. Dabei benutzt er zahlreiche Euphemismen und Hyperbeln. Man bekommt den Eindruck er wüsste nicht was er sagen sollte da er öfters von Ill korrigiert werden muss. Dies kommt nochmal besonders zum Vorschein, als er sein Notizbuch rausholen muss, da er sonst nicht weitersprechen könnte.