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Analyse VV. 1911-1955
Analyse eines Textauszugs aus einem Drama
Vorbereitung: mehrmaliges Lesen und Bearbeiten des Textes (inhaltlich und sprachlich-formal Relevantes markieren, Fachbegriffe notieren, gliedern, Überschriften notieren usw.)
1. Einleitung
• Einleitungssatz: Textart, Titel, Autor, Entstehungszeit, ev. Epoche, Thema des Dramas
• inhaltliche (ausgehend vom Inhalt des TA: Wie ist es dazu gekommen? Welche Handlungen folgen daraus?) und funktionale (Welche Aufgabe/Funktion hat der TA im Kontext?) Einordnung des Textauszugs in den Dramenzusammenhang
2. Hauptteil
• Fakultativ: Gliederung in Sinnabschnitte, deren Funktionen
• Darstellung und Deutung exemplarischer Textstellen unter inhaltlichen (Was wird gesagt und was bedeutet das?) und sprachlichen bzw. formalen (Wie wird es gesagt und was bedeutet das?, rhetorische Mittel) Gesichtspunkten
• Wechselbeziehung zwischen Inhalt und Sprache bzw. Form berücksichtigen
• korrekte Zitierweise
• fakultativ: Zeit-, Raumgestaltung, Figurenkonstellation, Rückbezug zum Dramenkontext
3. Schluss
• Reflektierte Schlussfolgerung: kurze Zusammenfassung der wesentlichen Analyseergebnisse, ggf. persönliche Einschätzung
Inhaltsverzeichnis |
Paula
Analyse VV.1911-1955: Das Drama „Nathan der Weise“, geschrieben von Gotthold Ephraim Lessing, der für die Epoche der Aufklärung steht, und 1779 veröffentlicht, thematisiert die Gleichwertigkeit von Christentum, Judentum und Islam. Der Textauszug ist mit der entscheidendste im ganzen Drama, da er sozusagen der Wendepunkt ist. Er spiegelt das Thema des Dramas in wenigen Sätzen wider. Der Ausgangspunkt ist, dass Saladin der Meinung ist, dass es eine „beste Religion“ gebe und Nathan bereits den Tempelherrn vom Gegenteil überzeugt bekommen hat. So versucht er also noch den, der der dritten Religion angehört, davon zu überzeugen, dass alle drei Religionen gleich viel wert sind. Nach der Szene wird dem Leser bewusst, dass Saladin von Nathan überzeugt wurde, da zum Schluss des Dramas herauskommt, dass sich alle versöhnt haben. Die Textstelle lässt sich in vier Sinnabschnitte einteilen. Zu Beginn der Ringparabel erklärt Nathan Saladin die allgemeine Situation, dass es um „einen Ring von unschätzbarem Wert‘“ (V.1912) geht, der für immer im Haus des Mannes bleiben soll (vgl. V.1920f.). Im Folgenden Abschnitt geht Nathan näher darauf ein, was damit gemeint ist, dass der Ring in diesem Hause bleiben soll. Der Ring soll weitervererbt werden, und zwar an „de[n] geliebtesten“ (V.1922) seiner Söhne. Im dritten Abschnitt des Textauszugs wird die Situation beschrieben, dass den Ring einmal „ein[…] Vater […] von drei Söhnen“ (V.1930) bekommen hat, welche er alle drei gleich mochte (vgl. V.1931f.) und sich nun aber für einen hätte entscheiden müssen, der den Ring bekommt. Im letzten Abschnitt erklärt Nathan, auf welche Lösung der Mann für das Problem gekommen ist. Es wird gesagt, dass sich der Mann „nach dem Muster seines Ringes, [z]wei andere bestellt“ (V.1946f.) hat und diese sich nicht voneinander unterscheiden lassen (vgl. V.1951f.). Die Funktion der Sinnabschnitte ist, dass Spannung aufgebaut wird und so Saladin auch nicht das Interesse verliert und Nathan weiterhin zuhören möchte, auch über den Textauszug hinaus. Anhand des Beispiels der Ringparabel, versucht Nathan dem Sultan Saladin zu verdeutlichen, dass keine Religion mehr wert ist als die anderen. „Der […] Ring“ (V.1912), als Symbol für Verbundenheit, soll eine Religion darstellen. Es wird somit deutlich, dass auch die Religion für Verbundenheit, und zwar mit Gott, stehen kann, da gesagt wird, dass der Ring „die geheime Kraft [hat], vor Gott [u]nd den Menschen angenehm zu machen, wer [i]n dieser Zuversicht ihn trug“ (V.1915ff.). Mit Hilfe der Ringparabel ist es für den Sultan Saladin einfacherer zu verstehen, über was Nathan mit ihm redet. Der Ring wird als was sehr wertvolles beschrieben, da er „von unschätzbarem Wert‘“ (V.1912) ist und dessen Stein „hundert schöne Farben spielte“ (V.1914). Die Anapher: „Der ihm der liebste sei; und stets der Liebste“ (V.1925) verdeutlicht, dass der Ring, und somit auch die Religion, etwas Besonderes ist, da nur der Liebste diesen bekommt. Saladin, der zu Beginn noch nicht versteht, worauf Nathan hinaus möchte, zeigt sich jedoch sehr interessiert, da er ihn bittet fortzufahren (vgl. V.1928). Mit den folgenden zwei Anaphern (vgl. V.1931ff.) wird das Problem verdeutlicht, dass der Mann nicht weiß, wem er den Ring geben soll. Diese Anaphern sind daher so wichtig, da einem so bewusst wird, dass der Mann sich etwas ausdenken muss, um dem Problem zu entkommen und er somit auf die Lösung kommt, die der entscheidende Punkt im ganzen Drama ist. Zum Schluss des Textauszugs, bei dem es zur Lösung kommt, wird verdeutlicht wessen Ansicht Nathan in Bezug auf Religionen und deren Wertigkeit hat. Bei den Ringen, wovon er „nach dem Muster seines Ringes, [z]wei andere bestellt“ (V.1946f.) hat, damit jeder seiner Söhne einen bekommt, ist es so, dass „selbst der Vater seinen Musterring [n]icht unterscheiden“ (V.1951f.) kann. In Bezug auf die Religionen, die durch die Ringe beschrieben werden, lässt sich also sagen, dass Nathan in den verschiedenen Religionen keinen Unterschied hinsichtlich der Wertigkeit oder ähnlichem sieht. Am Anfang der Textstelle wurde gesagt, dass der Ring besonders ist und sehr wertvoll (vgl. V.1912ff.) und somit auch eine Religion, stellvertretend für alle Religionen, diese Eigenschaften besitzt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der vorliegende Textauszug einer der entscheidendsten im ganzen Drama ist, da das Thema dort verdeutlicht wird. Die Humanität und Toleranz Nathans kommt zum Vorschein und die damit verbundene Denkweise ist auf das Menschenbild der Epoche der Aufklärung zurückzuführen.
Anna Lena Kirfel
Analyse VV. 1911-1955: Der Textauszug aus dem Drama „Nathan der Weise“, geschrieben 1779 von G. E. Lessing in der Epoche der Aufklärung, thematisiert die Zusammenführung der drei monotheistischen Weltreligionen Christentum, Judentum und Islam und somit die religiöse Toleranz. Vor dem genannten Textauszug werden die Vertreter der drei Weltreligionen vorgestellt und deren Beziehungen erläutert. Im dritten Aufzug führen Nathan und der Sultan ein Gespräch über die wahre Religion, woraufhin Nathan indirekt mit Hilfe der Ringparabel antwortet, so dass klar wird, dass alle drei Religionen gleich wahr sind. Daraufhin bittet der Sultan Nathan mit ihm befreundet zu sein. Der Textauszug der Ringparabel ist der Schlüsseltext der Aufklärung des Dramas und verdeutlicht das Fordern von religiöser Toleranz und die Religionsfreiheit des Einzelnen. Sie gibt eine Antwort auf den Konflikt der drei Religionen, um deutlich zu machen, dass es keine „wahre“ Religion gibt und alle Religionen gleich wahr und richtig sind.
Die Ringparabel besteht aus einer Erzählung auf der Bildebene, von der aus der Leser den Bezug zur Realität herstellen muss. In der Parabel geht es um eine Familientradition, in der es „einen Ring von unschätzbarem Wert´aus lieber Hand“ (V.1912-1913) gibt, der „von Sohn zu Sohn“ (V.1929) weitervererbt wird. Der Stein des Rings ist ein Opal, der „hundert schöne Farben spielte“ (V. 1914), wobei es sich um eine Personifikation handelt, da der Stein funkelt und scheint in vielen verschiedenen Farben. Zudem ist eine rhetorische Frage zu finden: „Was Wunder, dass ihn der Mann in Osten darum nie vom Finger ließ; und die Verfügung traf, auf Ewig ihn bei seinem Hause zu erhalten?“ (V.1918-1921), welche deutlich macht, welchen Wert der Besitz des Ringes hat und somit auf Zustimmung des Sultans trifft. Lessing spricht damit nicht nur den Sultan, sondern auch den Leser an, welcher zum Nachdenken angeregt wird. Außerdem wichtig ist, dass immer nur der geliebteste Sohn (vgl. V.1922) den Ring erhält, welcher die Kraft besitzt „vor Gott und Menschen angenehm zu machen, wer in dieser Zuversicht ihn trug“ (V. 1915-1917) und den Besitzer zum „ Fürst des Hauses“ (V.1926) macht. Auffällig sind die zahlreichen Parenthesen (vgl. V.1926, 1935, 1937, 1940, 1944 & 1955), die jeweils einen Fokus auf den Satz legen und diesen Hervorheben. In der Ringparabel gibt es einen Vater mit drei Söhnen, die er alle drei gleich liebt, woraufhin dieser „zwei andere bestellt“ (V.19548), um jedem seiner Söhne den versprochenen Ring zu überreichen, bevor er stirbt (vgl. V.1952-1954). Darüber hinaus auffällig ist der Parallelismus „ bald der, bald dieser, bald der dritte“ (V.1934-1935), welcher nochmal verstärkt, dass jeder der drei Söhne dem Ring würdig wäre. Zudem wichtig ist, dass oft die Zahl „drei“ verwendet wird, welche auf die drei Söhne, auf die drei Ringe und auf die drei Religionen bezogen wird. Die Ringparabel kann so gedeutet werden, dass die drei Ringe für die drei monotheistischen Religionen Christentum, Judentum und Islam stehen und die drei Söhne für deren jeweilige Vertreter. Der Vater steht somit stellvertretend für den allseits liebenden Gott und liebt alle drei seiner Söhne gleich, was in dem Zusammenhang bedeutet, dass Gott alle Menschen gleich liebt, vollkommen egal welcher Religion sie angehören und es somit keine richtige oder falsche Religion gibt. Es geht also um die Toleranz der Religionen sowie ihrer Anhänger untereinander.
Zu der Epoche der Aufklärung lässt sich noch sagen, dass Lessing deutlich macht, dass die Kraft vor Gott und den Menschen „angenehm zu machen“ (V. 1916) nur dann eintritt, wenn man den Ring, also die Religion „in dieser Zuversicht [trägt]“ (V. 1917). Lessing will damit ausdrücken, dass die Angehörigkeit einer Religion, egal welcher, noch nicht ausreicht ein guter Mensch zu sein.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es in der Ringparabel hauptsächlich darum geht, dem Leser vor Augen zu führen, dass es keine richtige oder falsche Religion gibt. Jeder Anhänger einer Religion wird von Gott gleich geliebt und sollte sich nicht höher Ansehen als Anhänger einer anderen Religion. Die Ringparabel steht vor allem für die Zusammenführung der drei monotheistischen Religionen und für die religiöse Toleranz untereinander.
Saskia
Die Textstelle aus dem Drama „Nathan der Weise“, welches von Gotthold Epraim Lessing geschrieben, und 1779 erstmals veröffentlicht worden ist thematisiert die Ringparabel, welche die Frage nach der wahren Religion metaphorisch herauskristallisiert. Nathan trifft auf den Sultan wieder, welcher ihn Aufgrund seiner Geldsorgen um Hilfe bittet. Daraufhin fragt er Nathan welche der drei Weltreligionen die einzig wahre sei, dieser jedoch kommt ihm mit der Ringparabel entgegen. Stilistisch auffällig ist das Versschema, der Blankvers welcher aufgeführt wird, denn dieser weist unteranderem wechselnde Kadenzen auf und zwingt den Leser somit genau und durchdacht zu lesen.
Es werden vor allem viele Metaphern verwendet, welche die Ringparabel bedeutsamer und verschlüsselter darstellen, denn in Wahrheit geht es nicht um einen Ring, sondern um die Religionen. Somit ist der Sinn in diesem Bedeutungszusammenhang viel tiefsinniger. Die Metapher, der Mann habe „einen Ring von unschätzbarem Wert“ (V.1912) bestätigt , dass auf die Religion bezogen diese unersetzbar ist und von höchster Bedeutung. Dies weist außerdem der Euphemismus auf, er habe „hundert schöne Farben“ (V.1914), wodurch die Vielseitigkeit und Einzigartigkeit der Religionen dargestellt wird.Die Aussage, er habe „die geheime Kraft […] vor Gott [u]nd Menschen angenehm machen, wer [i]n Zuversicht ihn [trägt]“ (V1915f.) deutet metaphorisch darauf, dass wer zuversichtlich glaubt und nicht von seinem Glauben abkommt, In diesem seine Bestätigung findet. Somit wird deutlich warum, „ihn der Mann […] darum nie [v]om Finger ließ“ (V.1918f.), Denn Er ließ nie von seinem glauben an Gott und seiner Religion ab. Und die Metapher, er werde ihn „ewig […] bei seinem Haus […] erhalten“ (V.1920f.) deutet auf die Weitergabe und somit die Erhaltung der Religion vor allem in der Familie hin. Das Problem, welches sich ihm aufweist, da er all seine Söhne nun gleich liebt und sich nicht entscheiden kann welchem er den Ring geben soll, löst er also nun wie folgt. Wobei die „drei Söhne“ (V.1930) Metaphorisch die drei Weltreligionen den Islam, das Judentum und das Christentum darstellen sollen. Er geht also nun zu „einem Künstler“ (V.1945), welcher ihm so identische Ringe gibt, womit „der Vater seinen Musterring [nicht mehr] unterscheiden“ (V.1950f.) kann. Somit schenkt er seinen Söhnen drei identische Ringe von gleicher Bedeutung, was zeigt, dass es nicht die einzig wahre Religion gibt sondern alle drei ihre Wichtigkeit und Wahrhaftigkeit haben.
Lea
Das Drama „Nathan der Weise“, welches von G. E. Lessing geschrieben und 1779 in der Epoche der Aufklärung veröffentlicht wurde, thematisiert Toleranz im Hinblick auf Religion und Glauben. Der Textauszug VV. 1911-1955 resultiert daraus, dass der Sultan Saladin Geld braucht und bei einem Gespräch mit dem Bettelmönchen Al-Hafi erfährt, dass Nathan reich und gütig sei. Daraufhin spricht Saladin mit seiner Schwester Sittah und sie beschließen, den jüdischen Schuldeneintreiber einzuladen, um an Geld zu gelangen. Als Nathan eintrifft, fragt Saladin ihn welcher Glaube ihn am meisten überzeugt und der Jude bittet darum, die Frage mit einer Geschichte (Ringparabel) beantworten zu dürfen. Aus der Unterhaltung folgt, dass Saladin Nathan seine Freundschaft anbietet, da er ergriffen von der Geschichte ist. Außerdem hat er nun mehr Verständnis für Toleranz anderer Religionen. Er bittet seinen neugewonnenen Freund ebenfalls darum, ihm den jungen Tempelherrn vorzustellen, da er ihn an seinen verstorbenen Bruder erinnert. Bei dem Treffen schließen die beiden ebenfalls Freundschaft und somit sind die Voraussetzungen für die Zusammenführung der drei Weltreligionen (Saladin: Muslim; Nathan: Jude; Tempelherr: Christ) geschaffen. Diese wichtige Textstelle kann in vier Sinnabschnitte eingeteilt werden, wobei der erste sich von V. 1911-1921 erstreckt. Darin wird ein Mann, der einen sehr wertvollen Ring besaß, vorgestellt. Durch das Tragen dieses Ringes war man beliebt bei Gott und den Menschen. Der zweite Abschnitt – von V. 1921-1927 – handelt davon, dass der Ring immer an den meist geliebten Sohn vererbt werden musste. Im dritten Teil des Auszugs – von V. 1928-1944 – geht es um einen Erben des Ringes, der sich zwischen seinen drei Söhnen nicht entscheiden kann und jedem den Ring verspricht. Der letze Sinnabschnitt findet sich in V. 1945-1955. Darin wird die Lösung des Konfliktes dargestellt, und zwar ließ der Vater den Ring zwei Mal duplizieren, um jedem seiner Söhne vor seinem Tod einen zu vermachen. Wie bei einer Parabel üblich, lassen sich auch hier bedeutende Zusammenhänge auf etwas anderes übertragen. So verkörpern die Ringe die drei Weltreligionen Christentum, Judentum und Islam, die sich seit langem bekämpfen, da jeder seine Religion als die einzig wahre betrachtet und verteidigt. Die Frage, welche Religion bzw. welcher Ring der ursprünglichere, echtere sei, wird beantwortet: Alle drei sind gleich berechtigt, denn alle stammen vom selben Vater, Gott. Er liebt die Menschen somit gleichermaßen, unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit, da alle drei Religionen sein Werk und alle Menschen seine Kinder sind. Auch die Sinnabschnitte handeln jeder inhaltlich von etwas anderem, aber sie sind alle von großer Bedeutung und voneinander abhängig, genau wie die drei Weltreligionen, die zwar alle unterschiedlich, aber doch gleich sind. Sie haben auch alle den gleichen Stellenwert, also keine ist wahrer als die andere, wie Nathan mit der Ringparabel verdeutlichen will. Der Ring, der ein Symbol für Verbundenheit (der Menschen, unabhängig von deren Religionen) ist, enthält einen „Opal, der hundert schöne Farben spiegelt[…]“ (V. 1914). Dabei ist der Opal ein Symbol für die Gnade Gottes, wenn ein unschuldiger Mensch ihn trägt. Seine Wirkung tritt jedoch nur ein, wenn der Träger an sie glaubt. Außerdem wird eine Hyperbel verwendet, um die Besonderheit des Ringes zu verdeutlichen. Dass der „Ring von unschätzbarem Wert“ (V. 1912) ist, stellt auch die große Bedeutung der Religionen für die Menschen dar, weshalb sie sogar Kriege führen. „Dass ihn der Mann in Osten darum nie // Vom Finger ließ“ (V.1918 1919), betont, wie wichtig ihm der Ring ist und bedeutet ebenfalls, dass man nie von seinem Glauben an Gott und an seine Religion ablassen soll. Die rhetorische Frage „und sie Verfügung traf, // Auf ewig ihn bei seinem Hause zu erhalten?“ (V. 1919-1921) verdeutlicht, dass der Ring immer im Familienbesitz bleiben soll, genau wie die Religion in der Familie fortgeführt werden soll. In dem Textauszug sind zudem mehrere Inversionen zu finden, z.B. „Den Ring von seinen Söhnen dem vermachte, der ihm der liebste sei“ (V. 1924-1925). Bei diesem rhetorischen Stilmittel wird der normale Satzbau verändert, um etwas besonders hervorzuheben, in diesem Falle nochmals, wie wichtig es dem Vater ist, dass der Ring immer an den meist geliebten Sohn vererbt werden muss. In V. 1931-1932 ist eine Anapher zu finden, die ausdrückt, dass der Vater mit drei Söhnen, „Die alle drei ihm gleichgehorsam waren, // Die alle drei er folglich gleich zu lieben“, sich nicht entscheiden soll, dabei liegt der Augenmerk darauf, dass es drei Söhne sind, um den Konflikt zu dramatisieren. Im Satz darauf befindet sich ein Parallelismus „bald der, bald dieser, bald // Der dritte“ (V. 1934-1935). Auch dieser fokussiert sich auf den Konflikt des Vaters und hebt hervor, wie schwer es ist, sich zwischen den Söhnen, bzw. den Religionen zu entscheiden. Ebenfalls enthält der Textauszug eine Ellipse in der Frage „Was zu tun?“ (V. 1944), durch die Knappheit und Auslassung der unwichtigen Satzteile wird der Leser angeregt, selber darüber nachzudenken und eine eigene Lösung für den Konflikt zu finden, bevor diese enthüllt wird, somit baut diese Ellipse ebenfalls Spannung auf. Auch auffällig ist, dass viele Einschübe vorhanden sind, die dazu dienen, einen Teil des Satzes besonders hervorzuheben. Ein Beispiel findet sich am Ende der Textstelle „ Gibt jedem insbesondere seinen Segen, - // Und seinen Ring, - und stirbt.“ (V. 1954-1955). Dabei liegt der Fokus auf den Ringen, von denen es nun drei gibt, wovon keiner mehr als der wahre zu erkennen ist, genau wie die Religionen. Durch die zahlreichen rhetorischen Mittel muss sich der Leser konzentrieren, den Text nur auf das wichtigste zu reduzieren, um ihn zu verstehen. Das kann auch inhaltlich übertragen werden, denn Nathan betrachtet auch das Wesentliche, dass alle Religionen und alle Menschen gleichwertig sind, anstatt sich auf seine Religion zu fokussieren und einen Streit zu beginnen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sie Textstelle eine der wichtigsten des ganzen Dramas darstellt, denn sie bildet den Grundstein für die Zusammenführung der drei Weltreligionen, indem sie Saladin und dem Leser zeigt, dass es keine wahre, einzige Religion gibt und alle Religionen gleichen Wert haben. Trotzdem liebt Gott alle Menschen und alle Religionen. Zudem wird Nathans große Toleranz für diese Zeit herausgestellt, warum die Ringparabel als ein wichtiger Schlüsseltext der Aufklärung gilt.
Philipp
Analyse: Nathan wird in den Palast des Sultans eingeladen um diesen durch eine Falle Geld geben zu müssen. Nachdem der Sultan Nathan fragt, welche Religion die wahre ist, antwortet dieser mit der Ringparabel.
Die Ringparabel aus dem Buch ,,Nathan der Weise“bezieht sich auf die damaligen drei Weltreligionen (Christentum, Islam, Judentum) und lässt dem Leser die Interpretation über diese frei. Als Metapher für die wahre Religion wird ein ,,Ring von unschätzbarem Wert´ Aus lieber Hand“ (Z.1912f.) genutzt welcher von dem Vater immer an seinen liebsten Sohn weitergegeben wird. Diese Zeit spiegelt womöglich die Zeit vor den Religionen wieder und es nur einen Glauben gab, den an Gott. Nun wendet Nathan sich dem Teil der Geschichte mit den ,,drei Söhnen“(Z.1930) deren Vater diese alle gleich liebte. Diese drei Söhne spiegeln die drei Religionen wieder, der Vater spiegelt hier Gott dar, der nun in der Situation ist, eine der Religionen oder in dieser Metapher die Söhne die wahre, oder den meist geliebten zu ernennen. Der Vater kann sich hier allerdings nicht entscheiden und kommt somit zu dem Schluss zwei weitere gleiche Ringe anzufertigen um keinen seiner geliebten Söhne zu ,,kränken“ (Z.1944). Dies soll zeigen, dass alle Religionen wahr sind und es keine wirklich richtige Religion gibt. Man könnte aus dieser metaphorischen Geschichte leiten, dass der einzig wahre Glauben, der an Gott ist, da es vorher nur den einen Glauben gab, wie bereit erwähnt den an Gott. Diese Geschichte passt sehr gut zu dem Zeitalter der Aufklärung, da sich nicht nur daran gewandt wird, dass der eigene Glaube der Wahre ist und alle anderen falsch sind. Man machte sich Gedanken und kam somit zu aufgeklärteren und in diesem Fall in Metaphern gewandten Antworten. Auch das plötzliche Ende zeugt davon, sich mit der versteckten Nachricht und Bedeutung, also dem wichtigen des Textes zu beschäftigen.
Robin
Die Textstelle von V. 1911 bis V. 1955 wurde von Gotthold Ephraim Lessing geschrieben und stammt aus dem Buch „Nathan der Weise“, welches im Jahre 1779 veröffentlicht wurde. Die Stelle thematisiert
In der Textstelle spricht Nathan mit Saladin. Saladin hatte Nathan den Auftrag gegeben, ihm zu erklären, welche der drei Weltreligionen (Christentum, Juden, Muselman) die richtige sei. Nathan erzählte ihm dann eine Geschichte von einem Mann, der einen Ring von unschätzbarem Wert besaß. Er wollte den Ring für immer in seinem Haus behalten, und gab ihn somit seinen liebsten Sohn. Der wiederum überreichten den Ring seinem Liebsten, später kam allerdings jeder zum Vater und wollte den Ring haben. Deswegen versprach der Vater es jedem und als er stirbt hinterließ er jedem seinen Segen und seinen Ring, welches alles Duplikate waren.
Der Autor hat mehrere Anaphern (V. 5f.) „Und hatte die geheime Kraft, vor Gott Und Menschen angenehm zu machen, wer“ und (V. 1931 f.) „Die alle drei ihm gleich gehorsam waren, die alle drei er folglich gleich zu lieben“, die dafür sorgen, dass sich der Text besser lesen lässt und sich besser anhört. Nathan erzählt auch, dass der Ring des Mannes einen unschätzbaren Wert hat und eine geheime Kraft besitzt (vgl. 1912 ff.), was deutlich macht, dass der Mann den Ring immer in seinem Haus behalten möchte und ihn deshalb seinen liebsten Sohn gibt (vgl. 1920 ff.). Der Sohn allerdings gibt den Ring seinem liebsten Bruder, welcher dasselbe tut (vgl. 1923 ff.). Dies spricht für die Verantwortung und die Selbstlosigkeit der Brüder. Als die Brüder dann nach und nach mit dem Vater allein waren, wollten sie jeweils den Ring für sich allein beanspruchen, worauf der Vater allen von ihnen dieses Versprechen gab (vgl. 1929 ff.). Dieses Verhalten spricht für die Leichtsinnigkeit des Vaters, da es nur einen Ring gibt, aber auch dafür, dass ihm alle Söhne wichtig sind. Der Vater brachte darauf den Ring zu einem Künstler, welcher neue Ringe für die Söhne anschaffte. Als der Vater später verstirbt, bekommt jeder Sohn den Segen, und den Ring (vgl. 1945). Dies verdeutlicht erneut die Barmherzigkeit des Vaters, und dass er alle seine Söhne gleichviel liebt, da jeder einen Ring bekommen hat.
Lessing möchte mit dieser Textstelle den Lesern vermitteln, dass es keine richtige oder falsche Religion gibt, sondern es nur auf das Verhalten der Person anderen Menschen gegenüber ankommt. Dies erkennt man daran, dass Nathan Saladin diese Geschichte erzählt, ohne eine Religion zu nennen, sondern nur Anspielungen auf das Verhalten der Personen macht.
Jona
Das Drama „Nathan der Weise“, welches von Gotthold Ephraim Lessing zu Zeiten der Aufklärung verfasst und 1779 veröffentlicht wurde, thematisiert Toleranz und Akzeptanz zwischen den drei großen Weltreligionen Christentum, Judentum und Islam. Der Textauszug ist hinter dem Gespräch zwischen Sittah und dem Sultan Saladin einzuordnen. Hierbei geht es vor allem darum den Juden Nathan in den Palast des Sultans einzuladen, um durch ihn wieder an Geld zu gelangen. Bei dem Gespräch zwischen den beiden geht es jedoch nicht um dieses Geld. Saladin wünscht zu wissen welche der drei Weltreligionen die einzig wahre ist. An dieser Stelle setzt die zu analysierende Textstelle ein. Nach ihr wird dem Sultan klar, dass es keine wahre Religion gibt, sondern dass sie alle gemeinsam koexistieren und im gleichen Maße wertvoll sind. Dieser Textauszug ist so wichtig, da er die Kernaussage des Dramas darstellt. Es gibt nicht eine einzig Wahre Religion, um die es sich zu streiten lohnt, sondern eine Vielzahl an Glaubensrichtungen, die alle auf Ihre Weise richtig sind.
Die Textstelle lässt sich in vier Sinnabschintte gliedern, wobei die Verse 1911 bis 1917 den ersten bilden. Hier geht es vor allem um die Grundsätzliche Funktion des Rings. Wer ihn trägt ist vor Gott und den Menschen beliebt. Der zweite Abschnitt geht von Vers 1917 bis 1928 und handelt davon, dass der Ursprüngliche Ringträger beschließt den Ring auf ewig in seiner Familie zu halten. Nur der meist geliebte Sohn darf den Ring erhalten und somit zum Oberhaupt des Hauses werden. In dem dritten Abschnitt, welcher sich über die Verse 1928 bis 1944 erstreckt geht es um den Zwiespalt eines Vaters, der nicht weiß, für welchen seiner Söhne er sich entscheiden soll. Im letzten Sinnabschnitt, welcher bis zum Ende des Textauszuges geht, findet der Vater jedoch eine Lösung, durch die er jeden seiner drei Söhne zufrieden stellen kann.
Der Textauszug setzt mit den Worten „vor grauen Jahren lebt´ ein Mann in Osten, der einen Ring von unschätzbarem Wert´ aus lieber Hand besaß“ (Vv. 1911-1913) ein. Dieser Satz stellt die Entstehung der ersten Weltreligion dar. Gott, welcher hier durch die Metapher „aus lieber Hand“ (V. 1913) dargestellt wird, erschuf „einen Ring von unschätzbarem Wert´“ (V. 1912). Diese Metapher zeigt in Verbindung mit dem Numeralen Zahlwort „einen“ (V.1912), dass Gott zunächst einen einzigen Ring erschuf, der ganz allein für einen einzigen „Mann“ (V.1911) erschaffen wurde. Durch die Hyperbel bzw. die Personifikation „ein Opal, der hundert schöne Farben spielte, und (…) die geheime Kraft (hatte), vor Gott und Menschen angenehm zu machen, wer in dieser Zuversicht ihn trug“ (Vv. 1913-1917), wird deutlich wie wertvoll dieser Ring war und immer noch ist. Zudem zeigt die Personifikation das es sich bei dem Ring nicht um einen wahren Ring, sondern um einen Menschen handelt, der für eine der Weltreligionen steht. Des Weiteren verdeutlicht das Adjektiv „grau(en)“ (V. 1911), in dem es als Zeitangabe fungiert, wie lange diese Geschichte schon her ist und wie lange der Streit zwischen den drei Weltreligionen schon andauert. Diese Aussage wird vor allem durch die Metapher des „Ring(s)“ (V.1912) bekräftigt, denn der Ring ist ein Symbol, der für die Unendlichkeit steht. Dadurch lässt sich der Ring auf den Streit zwischen den Religionen übertragen, da dieser schon ewig andauert und es vermutlich auch noch für eine lange Zeit wird. Die Aussage „Was Wunder, dass ihn der Mann in Osten darum nie vom Finger ließ; und die Verfügung traf, auf ewig ihn bei seinem Haus zu erhalten?“ (Vv. 1917-1921) wirkt ein wenig ironisch und gehässig, da es logisch ist, dass der Mann einen solch Wertvollen Besitz in der Familie halten möchte. Der, der den Ring besitzt wird zum „Haupt, (…) (zum) Fürst des Hauses werden“ (V.1927), ist eine Metapher, die zeigt, dass die dargestellte Religion einen Anführer bzw. Oberhaupt braucht. So, wie es auch der Sultan Saladin in dem Drama für den Islam oder der Patriarch für das Christentum ist. Mit der drauf folgenden Aufforderung „Versteh mich, Sultan“ (V.1928), versucht Nathan Saladin auf diese Stelle der Geschichte aufmerksam zu machen, da sie vor allem ihn betrifft. Zudem bildet diese Textstelle eine Art Umschwung, da hier der Vater auftritt, der sich nicht zwischen seinen Söhnen entscheiden kann und somit eine neue Ordnung einleitet. Diese Unterbrechung hebt vor allem die darauf folgenden Worte hervor „So kam nun dieser Ring, von Sohn zu Sohn, auf einen Vater endlich von drei Söhnen; die alle drei ihm gleich gehorsam waren, die alle drei er folglich zu lieben sich nicht entbrechen konnte“ (Vv. 1929- 1933). Die hier enthaltene Anapher soll verdeutlichen, dass die drei „Söhne(…)“ (V. 1930), die metaphorisch für die drei Weltreligionen stehen, alle gleich viel Wert sind, alle gleich wichtig sind, und vor allem alle gleich wahr sind. Mit der Wiederholung des Adjektivs „gleich“ (V. 1948) im Zusammenhang mit der Verdreifachung des ursprünglichen Rings (vgl. Vv. 1945-1950) wird diese These unterstütz, denn „selbst der Vater (kann) seinen Musterring nicht unterscheiden“ (Vv. 1951-1952).
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ringparabel den Kern des Dramas bildet, da sie deutlich macht das es keine wahre Religion gibt, die in irgendeiner Weise besser ist als die anderen. Sie sind alle gleichwertig und sollten sich gegenseitig respektieren. Zudem wird durch die Textstelle gezeigt wie ähnlich sich diese Religionen sind. Man kann nicht begründen warum eine Religion besser sein sollte als die andere, da sie sich zu sehr ähneln.
Ida
Das Drama „Nathan der Weise“ welches von Gotthold Ephraim Lessing und 1779 (also zur Zeit der Aufklärung) veröffentlicht wurde thematisiert die Beziehungen der Weltreligionen Islam, Christentum, und Judentum. Die vorgegebene Textstelle ist die zentrale Textstelle des Dramas. Sie spiegelt das zentrale Thema des gesamten Dramas wieder. Nathan versucht den Sultan Saladin davon zu überzeugen, dass alle Weltreligionen gleichwertig sind und es nicht eine Religion gibt, die besser oder mehr wert ist. Nach der Ringparabel, welche Nathan dem Sultan erzählt ist er davon so ergriffen, dass der Sultan Nathan zum Freund haben will und auch dem Frieden zwischen den Weltreligionen zustimmt. Dann will der Sultan, welcher den Islam vertritt auch noch den Tempelherrn kennenlernen, welcher für das Christentum steht. Das zeigt, dass der Sultan der Vereinigung der drei Religionen nicht mehr im Weg stehen wird und sogar daran interessiert ist dies voran zu treiben. Die Textstelle ist im Allgemeinen in drei Abschnitte aufgeteilt. Im ersten Abschnitt (V.1911-1927) wir die Tradition beschrieben, dass ein „Ring“ (V.1912), welcher einen sehr hohen Wert hat welches durch die Hyperbel „von unschätzbarem Wert“ (V.1914) verdeutlicht wird. Dieser Wert wird auch nochmal verdeutlicht, durch das Material „Opal“ (V.1914) welches benutzt wurde.
Der Ring hat eine „geheime Kraft“ (V.1915) den Träger bei anderen Menschen beliebt zu machen, besonders auch vor Gott (vgl. V.1915f.). Der Ring ist eine Metapher für die Liebe, die Gott den Religionen schenkt und die Wichtigkeit beziehungsweise die höchste Macht unter den Religionen. Der Vater ist die Verkörperung von Gott. Er darf entscheiden, welcher seiner Söhne, welche die Religionen Christentum, Judentum und Islam darstellen, als nächstes den Ring bekommt.
Der Ring wird immer an den „geliebtesten [Sohn]“ (V.1922) weitergegeben. Dabei ist das „Ansehn der Geburt“ (V.1915) nicht wichtig. Das heißt im Bezug auf die Religionen, dass es nicht wichtig ist, wie diese entstanden sind oder welche eventuell die älteste Religion ist. Es ist nur wichtig, welche „Kraft“ (V.1915) aufgebracht wurde um das Ansehen Gottes zu gewinnen. In dem zweiten Abschnitt (V.1912-1944) wird das Problem des Vaters beschrieben, da er nicht weiß, wem er den Ring vererben soll. Er liebt alle seine Söhne gleich (vgl.1932). Die Anapher „Die alle drei“ (V.1931&1932) verdeutlicht diese Zerrissenheit des Vaters. Die Söhne sind für ihn alle gleichwertig. Dies wird auch durch den Parallelismus“ bald der, bald dieser, bald [d]er dritte“ (V.1934f.) verdeutlicht. Hier wird klargestellt, dass Gott alle der drei monotheistischen Religionen gleich liebt und wertschätzt. Als dann das Ende des Lebens des Vaters naht, muss er sich entscheiden, welchem Sohn er den Ring gibt und somit die Bestätigung, dass dieser der meist geliebte Sohn des Vaters war und das er „das Haupt, der Fürst des Hauses“ (V.1926) wird. Gott muss also entscheiden, welche Religion für ihn am wichtigsten ist. Um dieses Problem zu bewältigen, wird im letzten Abschnitt (V.1945-1955) die Lösung für dieses Problem dargestellt. Der Vater schickt den Ring zu einem „Künstler“ (V.1945) welcher von dem Original zwei Kopien anfertigen welche „vollkommen gleich“ (V. 1949) sind. Dies verdeutlicht die gleichwertige Liebe Gottes gegenüber den drei Religionen. Die Aussage, dass „weder Kosten [n]och Mühe“ (V. 1947f.) gespart wurde führt auf, die Arbeit die geleistet wurde um eine Toleranz zwischen den Religionen zu schaffen. Dadurch, dass „selbst der Vater seinen Musterring nicht unterscheiden“ (V.1951f.) kann wird gezeigt, dass selbst der Vater nicht mehr weiß, welcher der Originalring war. Im Bezug auf Gott wird klargestellt, dass Gott auch nicht weiß welcher Religion er die wahrhafte Liebe und Macht gegeben hat. Alle Söhne bekommen einen Ring. Dadurch sind sie gleichwertig. Durch das Sterben des Vaters am Schluss der Ringparabel wird die Diskussion beendet, welcher der echte Ring ist, da niemand diese Frage beantworten kann. So ist es auch unter den Religionen. Es gibt keine Richtige oder Wahre und keine Falsche oder Unwahre Religion. Abschließend lässt sich zusammenfassen, dass die Ringparabel da ist, um die Toleranz innerhalb der Religionen zu fördern und dass Missachtung und Bekämpfung das Gegenteil darstellt, was Gott gewollt hätte.
Ann-Kathrin
Analyse V. 1911-1955 Die Textstelle Verse 1911 bis 1955 aus dem Drama „Nathan der Weise“ von G. E. Lessing aus dem Jahr 1779 thematisiert den Wert der Religionen. Sie handelt von einem Gespräch zwischen Saladin und Nathan, welcher Saladin eine Geschichte über einen Ring erzählt der die Kraft hat den Träger vor Menschen und Gott beliebt zu machen. Dieser Ring soll in der Familie immer an den geliebtesten Sohn weitergegeben werden, doch der Vater kann sich zwischen seinen drei Söhnen nicht entscheiden. Deshalb lässt er zwei Nachfertigungen machen um jedem seiner Söhne einen Ring zu geben. Die Textstelle befindet sich in der Mitte des Dramas und ist der Höhepunkt der Geschichte. Unmittelbar vor der Textstelle ist Nathan bereits mit Saladin im Gespräch, der Nathan zu sich gerufen hat um ihn kennen zu lernen. Unmittelbar nach der Textstelle beendet Nathan die Geschichte und redet mit Saladin über diese. Außerdem erfahren sie das sie einen ähnlichen Standpunkt zu den Religionen haben. Nathan hat in dieser Textstelle den größten Sprechanteil, wogegen Saladin nur „Ich verstehe dich. Weiter!“ (S. 79 V. 1928) auf eine Aussage Nathans erwidert. Durch den kurzen Satz und dem Ausrufezeichen (vgl. S. 79 V. 1928) wird deutlich das Saladin interessiert an der Geschichte ist und keine Zeit verlieren möchte diese weiter zu hören. Ansonsten unterbricht Saladin Nathan auch nicht was ebenfalls dafür spricht das er Nathan und seinen Standpunkt nachvollziehen kann. Nathan der in dieser Textstelle den größten Sprechanteil hat, redet viel in Parataxen (vgl. S. 78f V. 1921-1927) oder kurzen Sätzen (vgl. S. 78 V. 1921). Er versucht seinen Standpunkt so gut wie möglich zu vertreten und hält damit die Spannung und das Interesse des Sultans. Ihm liegt viel daran das der Sultan ihn versteht was man unteranderem auch an den Fragen erkennt die er dem Sultan stellt doch selber beantwortet. Durch die Klimax „in Kraft allein des Rings, das Haupt, der Fürst des Hauses“ (S.79 V. 1926) verdeutlicht Nathan wie wertvoll der Ring ist und wie viel Kraft dieser besitzt. Er zeigt wie wichtig es ist den Ring immer nur an den zu vermachen „der ihm der liebste sei; […] Ohn Ansehn der Geburt“ (S. 79 V. 1925f), denn dieser ist später das Haupt der Familie und muss für diese Sorgen. So ist es für „einen Vater […] von drei Söhnen“ (S. 79 V. 1930) schwer zu entscheiden da „Die alle drei ihm gleich gehorsam waren, / Die alle drei er folglich gleich zu lieben“ (S. 79 V. 1931f) sehr schwer zu entscheiden. Die Anapher verdeutlicht die Schwierigkeit bei diesem Problem sowie die Gleichheit zwischen den Söhnen und das sich der Vater nicht gerne entscheiden möchte. Dies wird auch nochmal durch die Wiederholungen „von Zeit zu Zeit, schien ihm bald der, bald dieser, bald/ der dritte“ (S. 79 V. 1932ff) deutlich. Der Vater „sendet in geheim zu einem Künstler“ (S. 79 V. 1945) den Ring und kann selber „seinen Musterring nicht unterscheiden“ (S. 79 V. 1951f), Nathan verdeutlicht damit wie gleich die einzelnen Religionen doch sind und selbst derjenige der sie am besten kennt sie nicht unterscheiden kann.