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Willkommen und Abschied

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Goethe: Willkommen und Abschied (1771, 1810)

  1. Es schlug mein Herz, geschwind zu Pferde!
  2. Es war getan fast eh’ gedacht;
  3. Der Abend wiegte schon die Erde
  4. Und an den Bergen hing die Nacht:
  5. Schon stand im Nebelkleid die Eiche,
  6. Ein aufgetürmter Riese, da,
  7. Wo Finsternis aus dem Gesträuche
  8. Mit hundert schwarzen Augen sah.
  9. Der Mond von einem Wolkenhügel
  10. Sah kläglich aus dem Duft hervor,
  11. Die Winde schwangen leise Flügel,
  12. Umsausten schauerlich mein Ohr;
  13. Die Nacht schuf tausend Ungeheuer;
  14. Doch frisch und fröhlich war mein Mut:
  15. In meinen Adern, welches Feuer!
  16. In meinem Herzen, welche Glut!
  17. Dich sah ich, und die milde Freude
  18. Floss von dem süßen Blick auf mich;
  19. Ganz war mein Herz an deiner Seite
  20. Und jeder Atemzug für dich.
  21. Ein rosenfarbnes Frühlingswetter
  22. Umgab das liebliche Gesicht,
  23. Und Zärtlichkeit für mich - ihr Götter!
  24. Ich hofft’ es, ich verdient’ es nicht!
  25. Doch ach! schon mit der Morgensonne
  26. Verengt der Abschied mir das Herz:
  27. In deinen Küssen, welche Wonne!
  28. In deinem Auge, welcher Schmerz!
  29. Ich ging, du standst und sahst zur Erden
  30. Und sahst mir nach mit nassem Blick:
  31. Und doch, welch Glück, geliebt zu werden!
  32. Und lieben, Götter, welch ein Glück!


Hendrik

Im Jahr 1810 veröffentlichte Johann Wolfgang von Goethe seine endgültige Version des Gedichts „Willkommen und Abschied“, wovon die erste Version bereits 1771 veröffentlicht wurde. In diesem Naturgedicht werden die gemischten Gefühle und die Aufregung des lyrischen Ichs vor und bei dem ersten Treffen mit seiner Geliebten thematisiert.

Der Titel “Willkommen und Abschied” fasst das Gedicht schon am Anfang mit einem Gegensatz zusammen.

Jannik

Im Jahr 1810 veröffentlichte Johann Wolfgang von Goethe seine endgültige Version des Gedichts „Willkommen und Abschied“, wovon die erste Version bereits 1771 veröffentlicht wurde. In diesem Naturgedicht werden die gemischten Gefühle und die Aufregung des lyrischen Ichs vor und bei dem ersten Treffen mit seiner Geliebten thematisiert.

Der Titel “Willkommen und Abschied” fasst das Gedicht schon am Anfang mit einem Gegensatz zusammen.