Achtung:

Dieses Wiki, das alte(!) Projektwiki (projektwiki.zum.de)
wird demnächst gelöscht.

Bitte sichere Deine Inhalte zeitnah,
wenn Du sie weiter verwenden möchtest.


Gerne kannst Du natürlich weiterarbeiten

im neuen Projektwiki (projekte.zum.de).

Emrich-Effi

Aus Projektwiki - ein Wiki mit Schülern für Schüler.
Wechseln zu: Navigation, Suche

Emrich - "Effi"

Anne

Im Folgenden werden die Kriterien Emrichs für einen "künstlerischen Roman" an Fontanes "Effi Briest" überprüft.

Zu Beginn seines Textes spricht Emrich von "Gehalte[n] und Formen, die der Autor als Stoff oder Vorwurf übernimmt oder durch seine Einbildungskraft hervorbringt"(Z.3). Mit der Übernahme von "Stoff oder Vorwurf"(ebd.) ist schlichtweg die Übertragung realer Ereignisse, genauso wie sie geschehen sind, auf die eigene Komposition gemeint. Die Hervorbringung von "Einbildungskraft" ist lediglich das Erfinden von einer Geschichte. Bei "Effi Briest" liegt eine Mischung dieser beiden Aspekte vor. Die Protagonistin Effi sowie alle anderen Charaktere hat es so nie gegeben, also kann man nicht von einer Übernahme der Realität sprechen. Jedoch besteht die Möglichkeit, dass die Geschichte einer jungen Frau, die sich von der Gesellschaft unterdrückt fühlt, was letztendlich zum Tod führt, genauso einmal hätte stattfinden können, was den Realitätsaspekt der Geschichte darstellt.

Besonders der Aspekt des "Beziehungsgewebes"(Z.4), kommt bei "Effi Briest" zum Vorschein. Schon auf der ersten Seite befinden sich viele Metaphern, die als Vorausdeutungen für das Leben Effis fungieren. Dies setzt sich im ganzen Roman fort.

Dass das Werk "Effi Briest" "aus ihrer spezifisch historischen Begrenztheit oder Einseitigkeit befreit" wird, lässt sich zweierlei betrachten. Zum einen ist dieser extreme Gesellschaftliche Druck, der einem sogar vorgibt wen man zu lieben hat, ein typisches Merkmal des 19. Jahrhunderts. Jedoch findet sich in jeder jeder Epoche ein gewisser gesellschaftlicher Druck wieder, der andere Ausmaße hat. Sogar in unserer heutigen Gesellschaft sind wir noch von Erwartungen, die besonders das Geschlecht betreffen, umgeben. "Effi Briest" kann dabei intentional helfen und Mut machen, sich nicht zu sehr nach gesellschaftlichen Konventionen zu richten. Dies ist ein zeitloses Thema.

"Effi Briest " kann "symbolische Bedeutung auch für andere Lebensformen, Zeiten und Vorstellungen"(Z.7-8) haben. Eine Gesellschaft ist in jeder Situation, in der Menschen aufeinandertreffen gegeben. Somit ist es auch möglich, dass der gesellschaftliche Druck möglich wird. In vielen Völkern, sowie auch bei Effi Briest, hat die Heirat was mit Ehre und Anerkennung zu tun. Ein ranghöherer Partner verschafft nämlich auch einem selbst einen höheren Rang, sowie Effi. Somit kann man sagen, dass, zwar versteckt, aber sich eine Bedeutung für andere Völker in der Geschichte Effis, finden lässt. Zudem lässt sich auch sagen, dass "Effi Briest" eine Bedeutung für Menschen aus verschiedenen Altersklassen hat. Dies liegt an dem einfachen Grund, dass an Menschen, gleichgültig ob Jung oder Alt, immer gewisse Ansprüche gestellt werden. Diese Ansprüche könne dann zu Druck führen. Im Kindesalter wird versucht, den Kindern versucht die unterschiedlichen Ansprüche beizubringen, wohingegen Menschen im Erwachsenenalter versuchen diesen gerecht zu werden.

Auch die "unsausschöpfbare Fülle psychologischer, religiöser, soziologischer u.a. Bedeutungen und Deutungsmöglichkeiten"(Z.22-23) ist bei "Effi Briest" gegeben. Das Dilemma Effis ist ganz klar und sehr gut zu ergründen. Sie kann dem Druck nicht standhalten, was sich von der Psyche auf den Körper überträgt, sodass Effi letzendes schwer erkrankt und stirbt. Dies steht im Zusammenhang mit dem soziologischen Aspekt des gesellschaftlichen Drucks, was unter anderem das schon genannte "Beziehungsgewebe"(ebd.) unterstützt. Abgesehen davon, dass die Heirat Innstettens und Effis auch kirchlich stattfindet, ist die Kirche ein großer Bestandteil gesellschaftlicher Konventionen und gibt diese teils vor. Auch derjenige der nicht die Kirche besucht, wird ausgeschlossen. Dass diese "unendlich" (Z.25) sind, wird vor allem an den vielen Metaphern und Vorausdeutungen deutlich. Man kann diese nicht nach einmaligem Lesen erfassen, sondern ist länger damit beschäftigt sie zu finden und zu deuten.