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Nostra aetatae

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1. Formuliere die Hauptaussagen des Dokuments!

2. Nimm Stellung zum letzten Absatz des Dokuments, Universale Brüderlichkeit"!

3. Erläutere die Realisierung der Aussagen des letzten Absatzes, Universale Brüderlichkeit", an einem konkreten aktuellen Beispiel!

M.G.

1. Das Textdokument „Erklärung Nostra Aatate über das Verhältnis des Kirche zu den nichtchristlichen Religionen“ stellt Bezüge zwischen dem Christentum und den anderen Weltreligionen her.

Im ersten Absatz weist das Dokument auf den Wandel in der Gesellschaft und den damit verbundenen Wandel des Zusammenlebens hin. Dieser stellt den Anlass dieses Dokuments dar. Alle Völker haben den selben Ursprung und werden auch zu diesem Ursprung zurück kehren. Dadurch erhoffen sich viele Menschen von der Religion Antwort auf ihre existenziellen Fragen. Diese treten unabhängig von der Religion auf.

Im zweiten Absatz werden der Buddhismus und der Hinduismus thematisiert. Im Laufe der Zeit haben die Menschen immer eine Verbindung zu etwas Transzendentem gespürt. Diese Verbindungen haben sich auch im Laufe der Zeit verändert. Wie auch die Gesellschaftsstruktur entwickelt sich diese Verbindung weiter. Diese Suche unterscheidet sich in den beiden Religionen: Hinduismus und Buddhismus. Im Hinduismus bedient man sich an Mythen und Mediation, während man im Buddhismus gelehrt wird, den Weg zur höchsten Erleuchtung zu erreichen. Generell weisen die Lehren, Riten und Lebensregeln den Weg zum besseren Leben. Die katholische Kirche respektiert diese Ansichten und Weisen des Glaubens, stimmt allerdings nicht in allen Ansichten überein. Daher betont sie, dass Christus für sie den Weg zum wahren Leben darstellt. Ein Austausch über dieses Denken soll in Zusammenarbeit geschehen. Es wird dazu geraten.

Im dritten Absatz beschreibt das Dokument das Denken der katholischen Kirche über die muslimische Religion. Auch dieser Religion spricht sie ihren Respekt aus. Sie stellt Parallelen heraus, auch wenn diese nicht ganz übereinstimmen. Die Vergangenheit beider Religionen ist aber vorbelastet und soll deswegen hinter sich gelassen werden. Ein Neuanfang im Sinne des friedlichen Zusammenlebens ist angestrebt.

Der vierte Absatz bezieht sich auf das Judentum. Auch zu dieser Religionsrichtung bestehen Parallelen. Christentum und Judentum teilen sich die Offenbarung des alten Testaments. Auch wenn einige Ansichten etwas auseinandergehen, erhofft die katholische Kirche eine gemeinsame Zukunft in enger Zusammenarbeit. Auch deshalb soll man den Tod Christi keinem Juden vorwerfen. Das Kreuz soll der Kirche als Zeichen Christi, der universellen Liebe Gottes und als Quelle aller Gnaden dienen.

Der fünfte Absatz beschäftigt sich mit Nichtgläubigen. Niemand kann zum Glauben an Gott gezwungen werden. Es ist der freie Wille eines jeden Menschen, sich des christlichen Glaubens anzuschließen, auch wenn er als Abbild Gottes geschaffen wurde. Dadurch ergeben sich die selben Rechte eines jeden Menschen. Kirche verweigert Diskriminierung gegenüber anderen Menschen. Man soll Nächstenliebe und Gleichheit leben, um zu zeigen, dass man Gott angehört und seine Werte vertritt.

2. Im letzten Absatz des Dokuments mit dem Titel „Universelle Brüderlichkeit“ wird deutlich, dass alle Menschen Kinder Gottes sind und dass er keine Unterschiede in Hautfarbe, Glaubensrichtung oder ähnlichem macht. Menschen sollen diese Werte der Gleichheit vermitteln. Meiner Meinung nach kann ich mir nicht vorstellen, dass alle Menschen diese Gleichheit ausleben können. Heut zu Tage ist Diskriminierung und Hass an der Tagesordnung. Immer weniger Menschen leben diese Gleichheit aus. Ich kann mir vorstellen, dass durch die Abnahme des christlichen Glaubens oder auch der Teilnahme an Religion allgemein diese Lebensformen verloren gehen. Werte werden nicht mehr vermittelt und können dem zu folge auch nicht praktiziert werden. Man kann Menschen nicht zu ihrem Glauben zwingen, doch sollten die Menschen trotzdem die allgemeinen Werte ausleben, die das Zusammenleben der Menschen untereinander vereinfachen. Die katholische Kirche sagt im Dokument „Nostra Aetate“ aus, dass nur die Menschen, die die Werte Gottes und die Lebensweise Christi ausleben und weiter verbreiten, die eigentliche Söhne Gottes sind. Ich stimme dieser Aussage vollkommen zu. Ich denke, wer sich nicht an die Gebote der Nächstenliebe, der Gleichheit und des Friedens hält, kann eigentlich kein Sohn Gottes sein, da alle diese Werte das Verkörpern, was im christlichen Glauben Fundament ist. Auch wer am Glauben Zweifel hegt, kann diese Werte ausleben, da sie das Zusammenleben der Gemeinschaft erleichtern. Grundsätzlich hat jeder Mensch als Grundlage seines Handelns diese Werte, allerdings müssen diese nicht unbedingt ausgelebt werden.

Meiner Meinung nach fast dieser letzte Absatz also die Grundsätze der christlichen Glaubensrichtung zusammen, die aber als Grundsätze des menschlichen Zusammenlebens aufgefasst werden können. Die Verbreitung dieser ist wichtig, aber es nicht möglich diese überall auszuleben.

J. Li

1) Die vorliegende Kurzfassung des Textes "Nostra Aetate" aus dem Jahre 1965 ist eine Erklärung über das Verhältnis der Kirche zu den nichtchristlichen Religionen, welche nach dem zweiten vatikanischen Konzil verfasst wurde.

Die Aufgabe der Kirche ist es Einheit und Liebe unter den Menschen zu fördern. Gerade jetzt da immer mehr Beziehungen zwischen verschiedenen Völkern entstehen. Was alle Völker gemeinsam haben, ist Gott als Ursprung allen Lebens und ebenfalls Gott als Ziel, was bedeutet nach dem Tod einen Platz im Hause Gottes zu haben. Zudem erwarten fast alle Menschen von den verschiedenen Religionen, Antworten auf die ungelösten Rätsel des Daseins, wie zum Beispiel die Sinnfrage. Was ebenfalls gleich ist, ist das die verschiedenen Völker seit Anbeginn der Zeit eine verborgene Macht wahrnehmen, welche allgegenwärtig ist. Der Gedanke einer höchsten Gottheit oder eines "Vaters" entsteht bei den verschiedenen Völkern. Religionen wie der Hinduismus und der Buddhismus haben als Ziel eine Befreiung aus der Lage eines Menschen zu erreichen. Durch Askese versucht man im Buddhismus zur höchsten Erleuchtung zu kommen. Die katholische Kirche lehnt nichts von dem was an diesen Religionen wahr und heilig ist ab. Zudem wird auch noch einmal verdeutlicht, dass der Islam grundlegend die selben Glaubensansätze wie das Christentum hat und es somit viele Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Religionen gibt. Man soll das Vergangene beiseite lassen und ein Verständnis für einander entwickeln, um so den Frieden und die Freiheit für alle Menschen zu fördern. Ebenso verhält es sich beim Judentum, wo man auch die gegenseitige Kenntnis und Achtung voreinander fördern soll. Zuletzt gilt es eine Achtung und Offenheit für alle Menschen, ganz egal ob sie einer Religion angehörig sind oder nicht, zu haben, was den Frieden der gesamten Menschheit als Ziel haben soll.

2) Der Absatz "Universale Brüderlichkeit" thematisiert, dass man alle Menschen tolerieren und achten soll, da alle Menschen nach dem Ebenbild Gottes geschaffen sind. Hier wird auch nochmal aus der heiligen Schrift, der Vers "Wer nicht liebt, kennt Gott nicht" (Joh, 4,8) zitiert, welcher aussagt, dass einer der Grundsätze unserer Religion der Aspekt der Nächstenliebe ist. Somit hat jeder Christ die Aufgabe offen und respektvoll gegenüber jedem Menschen zu sein.

3) Ein Beispiel für eine Realisierung der "Universalen Brüderlichkeit" ist, dass in Deutschland alle Menschen, egal welcher Religion sie angehören, dieselben Rechte besitzen und somit frei und gleichberechtigt in Deutschland leben können.

Linus Dhingra

1.)NOSTRA AETATAE -28.Okt.1965-Die Hauptaussagen Einführung: Einführend wird die Globalisierung genannt, die eine engere Vernetzung der Menschen verschiedener Länder bedeute und Anlass gebe, sich als Kirche zu positionieren und das Verhältnis zu nichtchristlichen Weltreligionen zu erklären. Man nehme die eigene Aufgabe wahr, indem man sich für die Verständigung der Völker einsetzt, sich dazu auf das Einende beziehe- und somit der grundsätzlichen Aufgabe der Förderung von Einheit und Liebe unter Menschen gerecht werde.

Alle Völker seien einer Gemeinschaft zuzuordnen, da alle Menschen denselben Ursprung hätten, was hier mit dem Bibelzitat(APG 17,26), welches besagt, dass Gott alle Menschen aus einem Menschen geschaffen habe und den Völkern ihre Gebiete zugewiesen habe, begründet wird. Außerdem hätten alle Menschen Gott als „ein und dasselbe letzte Ziel“ : Gottes Wirken beziehe sich auf alle Menschen(2/3). Der Anspruch der Menschen auf Religion erwachse aus dem universalen, menschlichen Bedürfnis, Antworten auf die (noch) unbeantworteten Fragen nach der menschlichen Existenz zu erhalten: Diese existenziellen Fragen würden Aspekte wie Sinn und Ziel der eigenen(menschlichen) Existenz, anthropologische Ansätze, Entgrenzung, Erfüllung des Glücksanspruchs und das Gute & das Böse aufgreifen.

Die verschiedenen Religionen: Es sei dem Menschen eigen und gemein, unabhängig welcher Nationalität er angehöre, die Existenz einer latenten, allgegenwärtigen Macht anzunehmen und so auch oft die individuell, kulturell verankerte Einsicht in die Existenz einer höchsten Macht bestehe. Dies verleihe dem Leben eine religiöse Qualität. Parallel zum Fortschritt der Kulturen würden die Religionen Antworten auf identische Fragen suchen, was durch die Welt der Sprache ermöglicht und mit ihrem Fortschreiten begünstigt werde. So fokussiere sich der Hinduismus auf die Annäherung an das „göttliche Geheimnis“ mittels Mythen, Philosophie und Beschäftigung mit dem eigenen Ich durch Meditation oder eine religiöse, enthaltsame Lebensweise, was zur Entgrenzung führen solle. Der vielgestaltige Buddhismus beschäftige sich im Kern mit dem Leiden und der Emanzipation von diesem bis hin zur letztlichen Befreiung und Erleuchtung. So seien alle Religionen bemüht, dem Menschen Wurzeln in seiner Welt zu geben und ihn im Leben standhaft zu machen, indem sie Lebensregeln und heilige Riten anböten. Die katholische Kirche akzeptiere alle diese religiösen Inhalte und Glaubensgrundsätze, die sie teilweise ebenfalls wie die anderen Religionen als wahr ansehe- nur solche nennt sie für sich wahr und heilig. Die katholische betont ihren Kardinalpunkt in ihrer Lehre, die jesuanische Theologie/Religion: Jesus ist der Christus(Joh 14,6; 4). Vor diesem Hintergrund ist der Klerus dazu angehalten, ihre jesuanische und christliche Position zu vertreten und kulturelle, religiöse Gemeinsamkeiten unter den verschiedenen Religionen zu akzeptieren und zu fördern.

Die muslimische Religion: Die katholische Kirche schätze den Islam sehr: Die Anhänger der Buchreligionen bzw. der abrahamitischen Religionen glauben an einen und denselben Gott. Jesus sähen die Muslime nur als Propheten an und ehrten die Mutter Maria. Die Muslime würden auf den Tag des Richtens über die Menschen warten und somit bekämen die die Lebensweise regulierenden Fünf Säulen des Islam eine wichtige Rolle. Im Rückblick seien die Auseinandersetzungen der beiden Religionen zu betrachten und in Zukunft sollten diese Differenzen bei Seite gelassen werden. Ein gemeinschaftliches Engagement für soziale Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden sei geboten.

Die jüdische Religion: Der gemeinsame Ursprung der Religionen wird anfangs betont: So fänden die Christen schon religiöse Wahrheiten im traditionellen Judentum und in dem Alten Testament(Mose und Propheten).In alten biblischen Ereignissen, wie Exodus, sei schon das große, positive Potential der Kirche abgebildet und letztlich stehe Jesus, wie auch die Apostel, zwischen den Religionen-als Brücke. Die Brücke schafft die Verbindung zweier Ufer, die sich auch daraus ergäben, dass damalige Juden die neue Wahrheit nicht erkannt hätten, jedoch gebe es Chancen auf das Überwinden der Unterschiede(Soph 3,9;12). Das hohe Maß an Gemeinsamkeiten gebe Anlass inter-religiöses Engagement zu forcieren und frühere Differenzen und Feindseligkeiten zurückzulassen. Abschließend wird das Bedauern jedweden aufgetreten Antisemitismus ausgesprochen und in Erinnerung an das Kreuz Jesu der Appell ausgesprochen, die somit durch Jesus gezeigte Liebe Gottes zu predigen.

Universale Brüderlichkeit: Gottesliebe sei nur durch gleichzeitige Beachtung des Gebots der Nächstenliebe zu realisieren, was mit dem Glaubensgrundsatz begründet wird, dass alle Menschen nach Gottes Ebenbild geschaffen seien(z.B.Joh 4,8). Somit könne man jeder religiösen Theorie ihre Legitimation entziehen, die bei verschiedenen Völkern hinsichtlich der Menschenwürde Unterschiede mache. Die Kirche verurteilt jegliche Diskriminierung eines Menschen oder physische oder verbale/psychische Gewalt gegen einen Menschen aufgrund seiner Hautfarbe, Religion oder gesellschaftlichen Funktion- dies widerspreche stark dem Willen Christi. So gelte es die Tradition der Schrift praktisch fortzuführen, Unterschiede zwischen Völkern abzubauen wie auch religiöse und ideologische Barrieren, um den Frieden zu fördern, auch indem man sich auf das Einende der Menschen schaue und ihre Chancen auf Erfüllung des innerlichen Glücksanspruchs bezüglich ihres Ursprungs und Endziels forcieren.

2.) Das Beschäftigen mit der „Universalen Brüderlichkeit“ in einem offiziellen, kirchlichen Dokument mit gleichzeitiger Legitimation dessen durch die Schrift ist absolut innovativ und zukunftsweisend für moderne, wünschenswerte Dynamiken der Kirche- auch zur Sicherung ihrer zukünftigen Existenz. Die Bedingung der Erfüllung des Gebots universalen Nächstenliebe zum Erleben der Gottesliebe grenzt die Kirche klar von Gewalt und Arroganz gegenüber anderen Religionen und Kulturen ab, wobei dabei viel bedeutender die Abgrenzung von Gewaltakten oder Formen des Betrugs aus vergangenen Zeiten ist; diese Abgrenzung bedeutet implizit eine Aufarbeitung der kirchlichen Vergangenheit, die Negativbewertung von Kreuzzügen, autoritärem Herrschen, Hexenverfolgung , Töten im Namen Gottes und dem Ablasshandel. Gerade letzteres ist negativ zu bewerten, wenn man sich auf die besondere, jesuanische Theologie bezieht, die die bedingungslose Liebe Gottes in den Fokus stellt wie auch das besonders positive und erfolgsversprechende Bestreben des Individuums gar nicht erst Gedanken mit Gewaltpotential zuzulassen; Spätestens dann ist die Ambivalenz des Christentums abzulehnen. Nur mit diesen Ausführungen kann die religiöse Ethik mit neueren philosophischen Ansätzen konkurrieren. Stellt sie diese eigenen Ansätze in den Fokus, wird sie ihrem Anspruch und ihrer Funktion neben der Naturwissenschaft in der heutigen Zeit gerecht. Aus den biblischen Texten kann das Christentum keinen Anspruch auf naturwissenschaftliche Gültigkeit anmelden, was ihrer Funktion auch gar nicht gerecht würde. Die biblische Weltsicht ist fundamental, um ihre Ethik zu entwerfen und zu legitimieren-bspw. die Schöpfungserzählungen als Prämisse. Diese Ethik, die Gewalt gegen Nächste, letztlich auch gegen Feinde, absolut ablehnt, steht auch bei Betrachtung anderer philosophischer Konzepte oder Religionen, wie bspw. dem Hinduismus, argumentativ auf sicheren Füßen. Diese absolute Toleranz fordert geradezu den inter-kulturellen Dialog und gibt der Kirche eine Pionierfunktion in der Gesellschaft wie auch die Legitimation, eine ernst zu nehmende ethische Instanz in der Gesellschaft zu sein.

3.)Es gibt Hilfsorganisationen, wie Die Johanniter, die in christlicher Tradition stehen: Misereor, personell unterstützt durch bspw. den Freiburger Erzbischof Stefan Burger im Rahmen der Kommission für Entwicklungsfragen in der DBK, ist der Inbegriff der „Universalen Brüderlichkeit“: Misereor hilft Menschen in Not und überwindet kulturelle Unterschiede- ein Akt der Nächstenliebe und intensiver Ausdruck von Gottesliebe- in diesem Sinne auch sehr jesuanisch, gerade auch da man sich um die Schwächsten kümmert.

Bei den Themen Frauen in der Kirche und der Homoehe gibt es großes Potential die selbst auferlegten Ziele zu erreichen: Aus Glaubensgrundsätzen abgeleitet wie auch aus Traditionen wird mehrheitlich gegen beide Forderungen argumentiert. Dieser konservative Charakter der Kirche ist existenzgefährdend. Aus dieser Gefahr geht zwingenderweise die des Bedeutungsverlust hervor- die christliche, jesuanische Ethik hätte eine geringere Chance auf Einflussnahme auf das Weltgeschehen im Falle einer gezwungenen De-Institutionalisierung des Christentums.

Ein Argument gegen Frauen in höheren kirchlichen Ämtern sei die Tradition angefangen bei der Anhängerschaft Jesu bis hin zur Kontinuität der Papstfolge- man schätze die Frau in ihrem Wirkungsbereich. Es gibt allerdings auch Gründe, die die Forderung stützen können. Jesus war ein Vordenker, ein Pionier- diese Aufgabe hat sich die Kirche auferlegt, indem sie sich auf Jesus beruft und dogmatisch die „Universale Brüderlichkeit“ niederschreibt. Aktuell ist also das Normative genau gegenteilig von dem Faktischen. Jesus ist auf die Schwachen in der Gesellschaft zugegangen und hat Vorurteile überwunden, er hat sich auch mit weiblichen Menschen umgeben und somit ihre Diskriminierung in seinem Wirkungskreis aufgehoben. Diskriminierung eines Menschen um des Standes Willen wird in dem Dokument abgelehnt: Der Stand kann auf eine gesellschaftliche Klasse bezogen werden und somit auch auf die gesellschaftliche Stärke einer bestimmten Gruppen in den jeweiligen Bereichen. Schließt man also Frauen aus bestimmten Wirkungsebenen aus der Kirche aus, diskriminiert man sie. Außerdem kann das nicht mit modernen anthropologischen Ansätzen konkurrieren. Genau so verhält es sich mit der Kritik an der Homoehe: Die Kirche im Allgemeinen distanziert sich zu dieser Ehe und Eheschließung scheint nicht vorstellbar. Hier ist wieder die Gesellschaft innovativer als die Kirche und trägt so zum inneren Frieden bei. Gottes Schöpfung ist vollkommen, offensichtlich aber nicht an dieser Stelle- ein gefährlicher Selbstwiderspruch und ein Akt der Ausgrenzung und das Gegenteil von gelebter Nächstenliebe. Das Zölibat verbietet dem Klerus eine Partnerschaft mit einem anderen Menschen. Es ist dem Menschen eigen, dass er seine Umgebung liebt aber auch eine erotische Liebe empfindet, eine Wertschätzung der Schöpfung Gottes. Dieses menschliches Bedürfnis wird dem Klerus verwehrt, wodurch die Nächstenliebe nicht in vollem Umfang praktiziert werden kann und somit eine intensive Gottesliebe in Frage zu stellen ist. In der Vergangenheit hat dieses Verbot offenbar keine gefährlichen Auswüchse der Sexualität von Teilen des Klerus verhindern können- eine Aufarbeitung hierbei wäre ein besonderer Akt der Nächstenliebe: ein Verbrechen an den Menschen und demnach an Gott.