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Faust
Abschrift der 1. Klausur
Die Tragödie „Faust 1, erster Teil“ von Johann Wolfgang Goethe, veröffentlicht 1808 und geschrieben in den Epochen Sturm und Drang und Klassik, thematisiert die Suche nach dem Sinn des Lebens.
Der vorliegende Textauszug „Wald und Höhle“ handelt von Fausts Monolog, in dem er sich seiner Unsicherheit gegenüber seinem derzeitigen Leben bewusst wird und mögliche Gefahren erkennt.
Zuvor litt Faust an Wissensdurst, wodurch er beschloss sich umzubringen. Nach einem Spaziergang folgt Mephistopheles, der Teufel, Faust nach Hause und bietet ihm einen Pakt an, ihm zu dienen und ihm zu seinem Lebensglück zu verhelfen. Faust soll ihm im Gegenzug seine Seele versprechen. Faust willigt schließlich ein. Nach einer Verjüngung trifft Faust auf Gretchen und beauftragt Mephistopheles, sie als seine Geliebten zu gewinnen. Somit kommt es auch zu ihrem ersten Treffen. Nach der Szene „Wald und Höhle“ kommt es dazu, dass Faust Gretchen dazu bringt ihrer Mutter einen Trank zu verabreichen, damit er und Gretchen miteinander schlafen können. Die Mutter stirbt und Gretchen wird ungewollt schwanger. Nachdem Faust Valentin, Gretchens Bruder, in einem Duell getötet hat, muss er fliehen. Nach einiger Zeit erfährt er, dass Gretchen ihr Kind umgebracht hat und somit im Gefängnis gelandet ist. Faust plant mit Mephistopheles einen Rettungsversuch, dem Gretchen aber nicht zustimmt. Am Ende flieht Faust mit Mephistopheles und Gretchen überlässt sich dem Tod.
Der Textauszug ist ein Monolog Fausts und spielt im Wald und in einer Höhle. Er besteht aus 36 Versen; VV. 1-24 handeln von Fausts Unsicherheit da er nicht weiß, wie er mit dem neu kennengelernten schönem Leben umgehen soll. Die Verse VV. 26-36 handeln von der Erkenntnis, dass die vermeintlichen Vorteile des Lebens eine Gefahr für ihn darstellen. Es gibt kein Reimschema und das Versmaß stellt einen 5-hebigen Jambus dar, der die Harmonie ausdrückt. Faust leitet den Monolog damit ein, indem er den „erhabne[n] Geist“ (V.1) anspricht, welcher eine übernatürliche Macht, einen Gott, darstellt. Er spricht davon, dass er ihm alles gab worum er bat(vgl. V. 1 f.). Er scheint zufrieden mit diesem Leben zu sein, dennoch erkennt er darin auch, dass dies nicht ausschließlich Vorteile hat (vgl. VV.2f.). Betont wird diese Aussage unter Verwendung eines Enjambements (vgl. VV. 1-3). Die Metapher „Natur“ (V.5) wurde verwendet um das Leben, die Liebe und alles, was Faust sich ersehnt, zu beschreiben. Zum ersten Mal in seinem Leben hat er „[die] Kraft, sie zu fühlen, zu genießen“ (V.6). Er empfindet das Leben nicht als „kalt“ (V.7), er betrachtet es wie einen Freund (vgl. V. 9). Dann kommt es zu einem Wendepunkt. Durch Wörter des Wortfeldes „Natur“ (vgl. VV.13-16) werden die Nachteile des vermeintlich positiven Lebens beschrieben. Dieser Gegensatz, zwischen dem zuvor und danach beschriebenen Empfinden des Lebens, zeigt Fausts Unsicherheit und die Zerrissenheit sich einer Seite hinzugeben. Betont wird dieses Empfinden durch die Verben „stürzend“ (V.14), „quetschend“ (V.15) und „donnernd“ (V.16), die Faust als bedrückt und besorgt beschreiben. Er erkennt somit die Gefahren, die ihm bevorstehen, wenn er sich an die Menschen bindet, die er liebt (vgl. VV.10-12). Er kommt schließlich zu dem Entschluss, dass es in seiner „Höhle“ (V.17), welche für sein Studierzimmer bzw. sein bisher geführtes Leben steht, am sichersten ist (vgl. V.17). Er erkennt den Unterschied, er erkennt sich selbst (vgl. V.18), sein eigenes Leben und dass das Leben „geheime tiefe Wunder“ (V.19) bietet, die für Faust neu sind. Faust, der sich in Gretchen verliebt hat, zweifelt daran, dass etwas daraus wird, weil ihm auch der Pakt mit Mephistopheles im Weg steht. So kommt er zu dem allgemeinen Entschluss, „dass dem Menschen nichts Vollkommnes wird“ (V.26). Dass er den „Göttern nah und näher“ (V.28) gebracht wurde und er sich verliebt hat (vgl. VV.29 f.), ist also nur ein Schein, welcher vergänglich sein wird. Faust erkennt, dass Mephistopheles dafür gesorgt hat, dass er glücklich wird und Gefallen am Leben findet (vgl. V. 33), davon aber nichts echt sein kann. Würde er auf diese List hereinfallen, würde er durch seinen Willen in einen Genuss verfallen, aus dem er auch nicht mehr herausfindet, da Genuss zu noch mehr Begierde führt (vgl. VV. 35 f.). Dadurch könnte er die Wette mit dem Teufel verlieren. Dies ist Faust bewusst, dennoch taumelt (vgl. V.35) er, was seine Unentschlossenheit zum Ausdruck bringt und dass die neue Seite in seinem Leben das Interesse in ihm geweckt hat und somit eine verlockende Gefahr darstellt. Man findet im gesamten Textauszug immer wieder Motive des Wortfeldes „Natur“. Über Faust kann man somit sagen, dass er ein zur Natur hingezogener Mensch ist, was man damit belegen kann, dass er über die Fragestellung, ob sein derzeitiges Leben vollkommen ist, im Wald nachdenkt. Außerdem beschreibt er die Nachteile seines derzeitigen Lebens als eine Riesenfichte, die stürzt und alle Nachbaräste mitreißt (vgl. V.14), was man so deuten kann, dass der Pakt mit dem Teufel Opfer bringt.
Zusammenfassend kann man über den Textauszug sagen, dass hier der Genuss des Lebens eine Gefahr für Faust darstellt und ihm das bewusst wird. Einerseits genießt er es glücklich zu sein, da er Gretchen gefunden hat, die er liebt. Andererseits weiß er aber, dass er Gretchen ohne die Hilfe von Mephistopheles nie kennengelernt hätte und das Zusammentreffen der beiden nur zu seinem Plan gehört um die Wette zu gewinnen. Deutlich werden hier innere Vorgänge eines Menschen, der auf der Suche nach dem Sinn des Lebens ist.
Feedback: Ich finde, die Abschrift deiner Analyse ist dir gut gelungen. Du hast alle nötigen Aspekte genannt. Vielleicht kannst du das nächste Mal darauf achten, dass du nicht mehr so viele indirekte Zitate verwendest, sondern mehr direkte. Was mir noch aufgefallen ist, ist dass du dich meiner Meinung nach zu wenig mit dem Inhalt beschäftigt hast, du hast zwar gut analysiert jedoch nennst du nicht dass Faust zum Erdgeist spricht, sondern vergleichst alles mit seiner Liebe zu Gretchen und beziehst dich sehr oft darauf.
Woyzeck
Inhaltsangabe
Das Drama „Woyzeck“ wurde von Georg Büchner geschrieben und im Jahr 1879 veröffentlicht. Das Stück handelt von Woyzeck, der wegen Demütigung und Betrug seine Freundin umbringt.
Woyzeck ist ein armer Soldat, der zusammen mit seiner Freundin Marie ein uneheliches Kind hat. Er versucht mit allen Mittel, vor Allem durch die Verrichtung niedriger Arbeit, Geld zu verdienen und somit seine Familie zu ernähren. Immer wieder wird er bei seiner Arbeit gedemütigt. Trotz seiner Bemühungen für die Familie, betrügt Marie ihn mit dem Tambourmajorn. Woyzeck lässt sich darauf ein, einem Arzt als Versuchsobjekt zu dienen und erhofft sich mit dem verdienten Geld Marie an sich zu binden. Sie wiederrum führt weiterhin eine Affäre mit dem Tambourmajorn. Woyzeck wird durch die Versuche des Arztes und die Demütigung durch den Tambourmajorn physisch und psychisch immer schwächer. Aufgrund seiner Eifersucht beschließt Woyzeck Marie umzubringen. Er kauft sich ein Messer, lockt sie in den Wald und bringt sie um. Bei der Rückkehr ins Dorf wird er blutverschmiert entdeckt. Daraufhin ergreift er die Flucht und versenkt das Messer in einem Teich. Zum Schluss wird Maries Leiche entdeckt.
"Der Hessische Landbote"-Sachtextanalyse
Die Flugschrift „Der Hessische Landbote“, geschrieben von Georg Büchner und überarbeitet von Friedrich Ludwig Weidig, wurde im Jahr 1834 veröffentlicht. Thematisiert wird die Spanne zwischen der oberen und der unteren Gesellschaftsschicht.
Die Textstelle Z.70- Z.128 handelt von der Stellung des Volkes, Fürsten und Adligen im Großherzogtum Hessen, aber auch in ganz Deutschland, und die Forderung nach einer Revolution. Man kann die Textstelle in folgende fünf Sinnabschnitte gliedern: In Z.70- Z.77 bezieht Georg Büchner sich auf die zuvor genannte Statistik, in der die Abgaben des Volkes an das Großherzogtum veranschaulicht wurde. Er ruft dazu auf, sich anzusehen, was das Großherzogtum darunter versteht, eine Ordnung einzuhalten (vgl. Z.70- 72) und macht deutlich, dass „700000 Menschen […] dafür 6 Millionen [bezahlen] […], damit sie in Ordnung leben (Z.72- 75). Er beschreibt, dass das Großherzogtum die Bevölkerung zu „Ackergäulen und Pflugstieren“ (Z.74) macht, wodurch er deutlich macht, dass die Regierung die Bevölkerung ausnutzt und sie darunter sogar leiden muss (vgl. Z.76f.). Den Sinnabschnitt Z.78- Z.89 leitet er durch eine rhetorische Frage ein, wer für die Ordnung verantwortlich ist und dafür sorgt, dass diese eingehalten wird (vgl. Z.78- 80). Er beschreibt, dass die Großherzogliche Regierung von dem Großherzog und seinen obersten Beamten gebildet wird (vgl. Z.80- 82). Diese wiederum haben im Land diverse Vertreter, die dafür sorgen, dass die Ordnung eingehalten wird (.vgl. Z.83- 89). Danach beschreibt er in Z.90- Z. 99 die Stellung des Volkes im Vergleich zu der Regierung mit Hilfe einer Metapher: „Das Volk ist ihre Herde, sie sind seine Hirten“ (Z.89- 90). Dennoch ist damit nicht gemeint, dass die Regierung sich gut um das Volk kümmert, sondern, dass sie „Melker und Schinder“ (Z.89f.) sind, das Volk also für ihr eigenes Wohlergehen ausnutzt. Des weiteren verdeutlicht eine Aufzählung (vgl. Z.91- 94), dass die Fürsten und Adligen auf Kosten des Volkes lebt. Er betont, dass sie es sich erlauben zu herrschen und das Volk dazu zwingt sich ihnen zu untergeben (vgl. Z.94f.). Durch eine Hyperbel betont er, dass die Regierung „die Mühe [hat], [das Volk] zu regieren“ (Z. 97). Dazu erläutert er, dass man nicht vom Regieren reden kann: Sie lassen sich vom Volk versorgen und nehmen ihnen alle Menschen- und Bürgerrechte (vgl. Z. 98f.). Im vorletzten Sinnabschnitt, Z.100- Z.118, veranschaulicht Weidig, dass das Großherzogtum sagt, „diese Regierung sei von Gott“ (Z.101), dies aber nicht stimmt (vgl. Z.102). Er betont dies durch eine Metapher, dass das Gottesgnadentum vom „Vater der Lügen“ (Z.103) stammt. „Vater“ (ebd.) steht häufig für „Gott“. Der Anhang „der Lügen“ (ebd.), sagt aus, dass die Idee des Gottesgnadentums von Jemandem stammt, der nicht Gott ist. Weidig erklärt, dass das Großherzogtum „aus Verrat und Meineid [gegenüber dem Kaiser], und nicht aus der Wahl des Volkes, [...]die Gewalt der deutschen Fürsten hervorgegangen [ist]“ (Z.108- 111). Er sagt sogar, dass deswegen das Wesen und Tun der Regierung von Gott verflucht sei (vgl. Z.111f.). Weidig vergleicht die vorgegebene Weisheit und Gerechtigkeit eher mit Trug und Schinderei (vgl. Z.112f.), die die Missachtung der Menschen- und Bürgerrechte und das Elend der Bevölkerung begründet(vgl. Z.113- 115). Den letzten Sinnabschnitt, Z. 119- Z. 128, beginnt Weidig indem er den Zustand des damaligen Deutschlands, dessenKaiser die „freien Voreltern“ (Z.121) wählten, mit dem Zustand des derzeitigen Deutschlands, welches durch die Fürsten zerissen wurde (vgl. Z.120), also in einzelne Großherzogtümer aufgeteilt wurde, vergleicht. Des weiteren verdeutlicht er, dass es Hoffnung gibt und sagt, dass das Reich der Finsternis sich zum Ende neigt (vgl. Z.124f.) und „Deutschland, das jetzt die Fürsten schinden, […] als ein Freistaat mit einer vom Volk gewählten Obrigkeit wieder auferstehen [wird]“ (Z.126- 128). Mit der Metapher „Reich der Finsternis“(Z.124) betont Weidig die Herrschaft, die das Elend der Bevölkerung mit sich bringt.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Georg Büchner und Friedrich Ludwig Weidig einen Sturz des Großherzogtums fordern. Die Regierung und die Adligen leben auf Kosten der Bevölkerung, welche deswegen verarmt. Generell besitzt diese keinerlei Menschen- und Bürgerrechte und wird dazu gezwungen den Fürsten Treue zu schwören, obwohl diese eigentlich nicht dazu befugt sind dies zu fordern. Das Flugblatt ist ein Appell an die Bevölkerung für ihre Rechte zu kämpfen und das Herzogtum zu stürzen.