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Ein Gespräch mit einer Mitbewohnerin - möglicher Ansatz für eine Unterrichtsstunde

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Version vom 7. Dezember 2018, 21:42 Uhr von Maria Eirich (Diskussion | Beiträge)

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Das folgende Gespräch soll veranschaulichen, wie bestimmte Argumenttypen nach Schleichert in Alltagsdiskussionen gebraucht werden können.[1]

Das slippery-slope Prinzip:

„Jetzt sind die Grenzen einmal auf, bald haben wir hier nur noch Leute mit Kopftüchern und dann müssen wir selber auch noch welche tragen.“

A majore:

„Wenn man schon deutsche Kinderschänder mit einer lebenlangen Haft bestraft, dann sollte man diese ganzen Flüchtlinge nach Hause schicken!“

Ad misericordiam, Dilemma, Freak Case:

„Ich finde, dass man anderen Menschen in einer Notlage helfen sollte…“

„Und dann kriegen die hier noch ein iPhone an der Grenze in die Hand gedrückt, während meine Mutter sich noch nicht mal mit ihrer Rente selber finanzieren kann und ich ihr ständig Geld zuschieben muss. Das ist also deine Auffassung von Hilfe?

Quellenargument:

„Das ist doch alles Lügenpresse!“

Tu-quoque:

„Jetzt stell dir mal vor, wir würden bei den Türken anklopfen. Meinst du, die würden uns auch so empfangen?“

Ad nauseam:

„Es tut mir wirklich leid, aber ich kann mir das nicht mehr länger anhören.“

Dieses Gespräch ist deswegen relevant für ein Unterrichtsgespräch, da es eine - traurigerweise - alltagsbezogene Thematik beschreibt. Es bleibt festzuhalten, dass die Mitbewohnerin besonders ihr A majore und ihre Kombination von Freak Case und ad misericordiam stark machte, um mich von ihrer Position zu überzeugen. Während diese Argumenationstypen den Gesprächspartner in eine sehr unangenehme Position versetzen, da sie an die persönliche Haltung appellieren, sind sie dennoch absolut unhaltbar und tragen keinerlei argumentativen Wert.

  1. Schleichert, Hubert. Wie man mit Fundamentalisten diskutiert, ohne den Verstand zu verlieren. Anleitung zum subversiven Denken, München 2016.