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Kessler

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Thema, Gedankengang und Intentionen des Kessler-Textes

MGeller

Der Text „Heaven – nicht sky“ von Hans Kessler aus „Christ in der Gegenwart“, veröffentlicht in der Ausgabe 16 2006 befasst sich mit der symbolischen Bedeutung des Himmels.

Der Text lässt sich in drei Abschnitte unterteilen. Der erste Absatz (Z.1-13) bildet die Einleitung in die Thematik: Ostern und die Auferstehung Jesu. Zur Einleitung dieses Absatzes benutzt Kessler eine Frage (vgl. Z. 1.f). Im darauffolgenden Absatz erläutert er, was die zuvor angesprochenen „Ostertexte“ (Z. 2) verdeutlichen bzw. behaupten. Allerdings sei das Nomen „Auferstehung“ (Z. 10) nur die begrenzte Bedeutung für das, was Jesus wirklich wiederfahren ist. Die Texte seien nicht wörtlich zu verstehen.

Der zweite Absatz (Z. 14-35) beschäftigt sich damit, wie man die Auferstehung wirklich zu verstehen hat. Es beginnt mit einer Erklärung bzw. Definition was ist, und was nicht. Nicht die „Wiederbelebung der Leiche“ (Z. 14) stehe im Zentrum. Jesus wird nicht zurück zu menschlichen Gestalt werden, denn das bedeutet, dass Jesus erneut sterben kann. Es steht die neue „Dimension der Wirklichkeit“ (Z. 19) im Fokus. Etwas zuvor nicht Bekanntes steht nun im Fokus der Persönlichkeit Jesu.

Im letzten Absatz (Z.36-50) beleuchtet Kessler den Punkt der Überzeugung von Juden und Christen. Sie denken, dass immer Jemand da ist. Dieser Jemand begleitet sie.

Zusammenfassend behandelt der Text also den Begriff der Auferstehung Jesu, welcher nicht wörtlich zu verstehen ist und die Rückkehr Jesu als nicht menschliche Gestalt und dessen Nichtgreifbarkeit.

Linus

Es liegt der Textauszug „Heaven-nicht sky“ aus dem non-fiktionalen, argumentativen Gesamttext „Christ in der Gegenwart“ vor. In dem von Hans Kessler geschriebenem Text geht um die Bedeutung der Auferstehung Jesu aus moderner, aufgeklärter und wissenschaftsverträglicher Perspektive. Kessler leitet den Text mit der rhetorischen Frage „ Was ergibt sich, wenn wir die- sorgsam differenzierenden- Behauptungen der Ostertexte ernst nehmen?“ (Z.1f.) ein. Im Folgenden fasst er die gemeinsamen Behauptungen der Evangelien zusammen, nämlich, dass „der am Kreuz gestorbene Jesus in einer radikal neuen Weise (persönlich) lebendig und gegenwärtig ist, dass er also in seinem Tod von Gott geborgen , gerettet ist, deswegen endgültig in und aus Gott lebt und uns zugewandt ist“ (Z.3 ff.). Dies wird in verschiedenen Metaphern, wie „ Auferstehung“ ( Z.10) , verdeutlicht. Jedoch ist allein die Metapher nur ein „begrenztes Bild“ (Z. 10) der Aussage hinter der „Auferstehung“(ebd.). Weitere Bilder komplettieren die Aussage , daher müssen diese unbedingt beachtet werden. Es geht nämlich nicht um die „Wiederbelebung der Leiche“(Z.14), also ein erneutes Eintreten in Materie . Das wird anhand der Metapher „ewig lebendig“(Z.16) belegt. Weiter argumentiert Kessler apagogisch, geht es nach der Auferstehung auch nicht um die Existenz an einem neuen, jenseitigen Ort, sondern um den Eintritt in eine höhere „Dimension der Wirklichkeit“(Z.19), wobei diese Dimension unsere Dimension mit neuer Wahrnehmung dieser einschließt, eben kein jenseitiger Ort ist, sondern alle Ebenen „durchdringt“( Z.21) und „ko-präsent“(Z.21) ist. In diesem Sinne ist auch der religiöse Himmel gemeint, also nicht ein Ort , sondern vielmehr ein Zustand annährend parallel zu dem göttlichen(vgl. Z. 21ff.). So ist es auch zu verstehen, dass das Jenseits nicht in der Ferne zur diesseitigen Welt ist, sondern der Zustand lediglich jenseits von weltlichem Empfinden ist; so ist es auch zu verstehen, dass für uns heute wichtig ist , dass Jesus Christus und Gott allgegenwärtig sind , eben nicht unserem Kosmos fern sind, ihn nur aus anderer Perspektive vollkommener verstehen(vgl. Z. 27ff.). Bitten die Menschen also um eine Empfängnis „aus des Himmels Herrlichkeit“( Z. 31f.), so dürfen sie erwarten, dieser beschrieben Dimension sich anzunähern, auch wenn sie mitten im Leben stehen. Diese Vorstellung weist so auch Parallelen mit der Vorstellung „Schon jetzt-noch nicht“ auf. Die Menschen haben in ihrer Sinneswahrnehmung und Wissenschaft Grenzen , die im menschlichen Zustand unüberwindbar sind. Sie können daher nicht das „Ganze“(Z.37) verstehen und greifen, dennoch ist der christliche und jüdische Glauben auf der Vorstellung aufgebaut, dass es eine höhere, ungreifbare Gewalt gibt: Diese Überzeugung ist an dem Bibelzitat „Ich bin da“ ( Z.38) abzuleiten. Die Menschen können auf das „Du“(Z.43) vertrauen, es ist allgegenwärtig, hat eine olympische Sicht und ist unserem Kosmos nicht fern, also eine verlässliche Lebensbegleitung(vgl.Z. 39ff.). Das Verhältnis zwischen Gott und Mensch wird als „dialogisch“(Z.38) beschrieben, also eine Verbindung mit gegenseitiger Beeinflussung. Die höhere Instanz kann durch die Schöpfung wirken, selbst an den Stellen, an denen ein Mensch völlig machtlos ist. Der Zustand eines so wirkenden Wesen ist losgelöst von weltlicher, eingeschränkter Wahrnehmung des Ganzen und von Zeit und Raum. Die Auferstehung ist als Metapher zu verstehen, weitere Metaphern deuten darauf hin, dass es nicht um ein erneut eintretendes irdisches Leben geht, sondern vielmehr um einen gottähnlichen Zustand, also losgelöst von Zeit und Raum, ein Eintauchen in eine höhere Ebene, die jedoch nicht räumlich abgetrennt zu unserer Welt ist, sondern den Zustand , in dem das für Menschen ungreifbare Ganze des Seins und Nicht-Seins begreifbar ist, eine neue Wirklichkeitsdimension ohne Barrieren ist eröffnet. In diesem Sinne ist auch zu verstehen, dass Jesus bzw. Gott allgegenwärtig sind, denn sie sind nicht fern von der menschlichen Welt , sondern befinden sich einem nicht-menschlichen Zustand. In der Religion möchte man sich im Leben einem solchen Zustand nähern- das ist eine der grundlegenden Hoffnungen des Menschen: Befreiung von irdischen Leiden.