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Joh 20,24-29

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Textintentionen von Joh 20,24-29


Inhaltsverzeichnis

KLSB

Johannes möchte mit dem Text die Bedeutung des Glaubens darstellen, insofern der Mensch nicht an Gott oder Jesus zweifeln soll und braucht. Glauben beruht auf bedingungslosem Vertrauen, durch welches man keine Beweise benötigt.

MGeller

Aus dem Ausschnitt aus dem Johannesevangelium 20,24-29 kann man schließen, dass durch Glauben und Vertrauen immer eine Verbindung zu Gott besteht. Für und aufgrund dieses Vertrauens brauchen die Menschen keine Beweise dafür, dass es Gott wirklich gibt. Auch die Menschen, die nach der Zeit Jesu leben, können so an Gott glauben und ihm vertrauen.


C.Heinen

In dem vorliegenden Textauszug aus dem Johannesevangelium, Kapitel 20 Verse 24 bis 29, welches den Titel „Jesus zeigt sich Thomas“ hat, geht es darum, dass die Jünger vor Thomas behaupten Jesus gesehen zu haben. Thomas glaubt ihnen nicht ohne Jesus gesehen und gespürt zu haben. Nachdem Jesus jedoch in ihre Mitte getreten ist und Thomas auffordert zu glauben und nicht zu zweifeln, glaubt Thomas ebenfalls.

Johannes möchte durch sein Evangelium den Menschen keineswegs zeigen, dass Jesus wie ein wieder lebendiger Mensch auf der Erde greifbar existiert. Jesus ist nach seiner Auferstehung nicht mehr zu sehen oder anzufassen.

Thomas selber glaubt in der Erzählung jedoch zunächst nur, wie viele andere Menschen an das, was er sehen und anfassen kann. Da Jesu Geist jedoch bei Gott ist und sein Körper eine leer-zurückgebliebene Hülle ist verdeutlicht dieser Textauszug den Glauben, ohne Jesus anfassen und sehen zu können. Ebenfalls wie Thomas, denn er glaubt im Nachhinein an Jesus ohne ihn angefasst zu haben. Jesus selber sagt in der Erzählung: „Freuen dürfen sich alle, die mich nicht sehen und trotzdem glauben!“. Diejenigen, die also Gott und Jesus vertrauen und an sie glauben, ohne sie anfassen zu können, glauben wirklich. Glaube ist auch ohne die Sinneswahrnehmungen möglich.

LinusD

Johannes, wie auch die anderen Evangelisten, ist kein Berichterstatter oder Zeitzeuge und schreibt ,ca. um 100 n. Chr. ,aus seinem Blickwinkel für die potentielle Leserschaft, die wie wir heute, Jesus nicht gesehen haben können- vor diesem Hintergrund ist hier auch der Text „Joh 20,24-29: Jesus zeigt sich Thomas“ zu verstehen. Es geht nämlich um die Frage , warum auch Menschen, die Jesus nicht gesehen haben können, glauben(im religiösen Sinne) können und in die jesuanische Theologie, zu welcher besonders neben der hier tendenziell irrelevanten Erneuerung der Gebote-Antithesen- oder auch die Seligpreisungen der tiefe Glauben an Gott, den Vater Jesu, und an die Auferstehung zählen, vertrauen können. Der Mensch, der aufgrund der mangelhaften Beweislage für die Plausibilität Jesu Auferstehung nicht glauben möchte, wird als naiv und geblendet dargestellt. Ihm gelingt es nicht Vertrauen in Gott zu haben, mit Hilfe eines Erlebnisses, welches metaphorisch zu deuten ist, fällt es ihm wie „Schuppen von den Augen“ und er erlebt einen Moment der Erleuchtung. Die Szene, in der Jesus Thomas auffordert, seine Finger in Jesu Wunde zu legen, ist metaphorisch zu verstehen, da es sich nicht um Tatsachenberichte, gemäß des Selbstverständnisses der Evangelisten, handelt, was sich in Jesu nicht-physischer Anwesenheit und auch in dem geschilderten Verhalten, keine Nennung von Jesu Schmerzen, widerspiegelt . In Vers 26 und 27 wird besonders betont, dass die Auferstehung Jesu für uns bedeutet, dass der Tod nicht menschliche, angstverbreitende Grenzen darstellt, jedoch das Ende der materiellen Existenz bedeute. Aufgrund der leidfreien Darstellung Jesu wird angedeutet, dass Jesus sich in einem anderen, nicht-materiellen, Zustand befinde, in dem er allgegenwärtig unter uns ist. In seinem Gottvertrauen ist Jesus als Vorbild dargestellt. Die Tatsache , dass Thomas das Glaubensbekenntnis ablegt, ohne Jesu Wunden gespürt zu haben, zeigt , dass Glauben bedeutet, dass man bedingungslos in Gott vertraut, ohne die göttliche Existenz beweisen zu können oder historische Beweise zugrunde liegen zu haben. In diesem Sinne wird das Wissen gar nicht dem Glauben gerecht, da Glauben eine irdische Faktenlage, das Greifbare und naturwissenschaftlich Erklärbare weit übersteigt, die unbeweisbare Transzendenz betrifft. In Vers 29 kommt zum Ausdruck , dass es für den Menschen einen Mehrwert bedeutet, wenn er in der Lage dazu ist, bedingungslos in das Gute, in Gott und in das Nicht-Beweisbare, aber Spürbare, zu vertrauen, da er sich so auch von irdischen Abhängigkeiten und Grenzen emanzipieren kann.