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Inhaltsverzeichnis |
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Vor ein paar Tagen bin ich im Kloster in Maulbronn angekommen. Es ist sehr graziös und schön. In meiner Klasse sind viele Leute von überall hier. Alle haben hier schon Freunde gefunden. Selbst ich habe nach einiger Zeit einen guten Freund gefunden. Und der ist Heilner. Der ist auch sehr still und niemand macht etwas mit ihm. Ich weiß nicht aber ich denke ich kann ihn einen Freund nennen. Erst letztens habe ich bemerkt, dass er ein paar sehr poetische Sätze auf seinem Blatt stehen hatte. Es schien mir so, als ob er schon Erfahrung mit Gedichten und ähnlichem hatte. Naja, die Geschichte zu dem Beginn dieser Freundschaft ist ein wenig komisch. Ich weiß gar nicht wie ich das beschreiben kann. Es gibt keine Adjektive um diese Situation zu beschreiben. Jedenfalls wurde Heilner in eine Art Schlägerei eingewickelt und lief daraufhin ins Schlafzimmer, wo er dann vor allen weinte. Er tat mir sehr leid, weil die anderen ihn auslachten und verspotteten. Als dann einer der Jungs meinte, Heilner sollte sich schämen, sagte er, dass er nicht wüsste wofür und lief heraus. Ich hinterher. Herman stand draußen im Dunklen und sprach erst nicht mit mir. Und dann ganz plötzlich neigte er sich vor und unsere Lippen berührten sich. Er hat mich einfach so geküsst. Ich weiß Irgendwie nicht so ganz was ich davon halten soll. Ich war heil froh, dass niemand uns dabei gesehen hat. Sonst hätten die Jungs nicht nur Heilner weiterhin geärgert. Aber dem war nicht so. Tja und so sind Herman Heilner und ich Freunde geworden. Über den Kuss haben wir gar nicht mehr richtig geredet. Seid dem lese ich seine Gedichte, mache und rede viel mit ihm. Aber natürlich konzentriere ich mich immer noch aufs lernen. Heilner nimmt es gar nicht so ernst habe ich das Gefühl. Er hat so eine Leichtigkeit und Ruhe in dem was er tut. Irgendwie bewundere ich das.
Oh je! Ich bin ratlos. Gerad eben hatte Heilner einen Konflikt mit Lucius. Lucius wollte zum Direktor gehen und die Streitigkeiten melden und Heilner trat ihm in den Hintern und stoß ihn dabei in das Büro. Dafür bekam er eine Strafe und muss sich jetzt von meiner Klasse distanzieren. Ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Einerseits ist Heilner mein Freund und ich sollte zu ihm stehen. Aber ich habe auch Angst das er mir Schadet oder einen schlechten Einfluss auf mich hat. Ich denke, dass ich mich besser erst einmal um das Examen kümmere und dann sehe ich weiter, auch wenn Heilner sich im Stich gelassen fühlt. Nun ist es schon etwas her mit meinem letzten Eintrag. Es ist jetzt schon fast weinachten und wir werden alle nach Hause fahren. Ich bin mal gespannt wie Weinachten ohne meine Mutter wird. Ich hoffe einfach das ich mit meinem Vater nicht nur über das Examen und die Schule reden muss. Ich schreibe nach Weinachten wie es war.
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Das Buch „Unterm Rad“, welches 1906 veröffentlich wurde, verfasste Hermann Hesse. In diesem Roman geht es um einen hochbegabten Jungen, der unter Leistungsdruck steht, welcher aber auch sehr zerbrechlich ist und den hohen Erwartungen, die man an ihn stellt, nicht entsprechen kann.
Das Leben in der Maulbronner Klosterschule lässt keine Individualität zu. Hans wird mit neun weiteren Seminaristen der Stube Hellas zugeteilt. Detaillierte Beschreibungen gibt der Erzähler von Otto Hartner, Karl Hamel, Hermann Heilner und Emil Lucios. Hans findet zunächst keinen Freund. Hermann Heilner und Hans Giebenrath bilden schließlich ein ungleiches Paar: „Der Leichtsinnige und der Gewissenhafte, der Dichter und der Streber“ (Z. 73). Die beiden messen der Freundschaft, die vorsichtig angedeutete homoerotisch Züge trägt, unterschiedliche Bedeutung bei. Als Heilner wegen einer disziplinarischen Verfehlung eine Strafe einstecken muss, steht Hans nicht zu ihm. Hans verrät entzweit die Freunde.