Achtung:

Dieses Wiki, das alte(!) Projektwiki (projektwiki.zum.de)
wird demnächst gelöscht.

Bitte sichere Deine Inhalte zeitnah,
wenn Du sie weiter verwenden möchtest.


Gerne kannst Du natürlich weiterarbeiten

im neuen Projektwiki (projekte.zum.de).

Epochenübersicht Naturlyrik

Aus Projektwiki - ein Wiki mit Schülern für Schüler.
Wechseln zu: Navigation, Suche

Inhaltsverzeichnis

Naturlyrik der Jahrhundertwende (1890 – 1940)

Symbolismus (1860 – 1925)

Gegenbewegung zum Naturalismus. Absolute Ablehnung antinaturalistischer Ideen

Hauptgattung

Lyrik

Wesentliche Merkmale

L’art pour l’art (Kunst um der Kunst Willen), Poesie Pur Keine belehrenden Tendenzen (Lösung der Literatur aus zweckrationalen Zusammenhängen) Dinggedicht (Rilke): poetische, distanzierte und unpersönliche Darstellung eines Gegenstands, der symbolisch erhöht wird Eine ästhetische oder mystische Kunstwelt Endzeitstimmung, Todesstimmung, Bohemien etc.

Besonderheiten

Bildbrüche (Katachresen), Verfremdung, Lautmalerei, Kleinschreibung, Chiffren Betonung der sprachlichen Mittel Reim, Satz-Rhythmus, Satz-Melodie (Synästhesie), sprachkünstlerische Durchgestaltung des (lyrischen) Textes Ineinanderfließen und Überlagerung von Metaphern zur Konzentration der wesentlichen Aussage im Wort

Hauptvertreter

Stefan George: Algabal Karl Gustav Vollmoeller : Catherina, Gräfin von Armagnac Hugo von Hoffmannsthal: Der Tor und der Tod Rainer Maria Rilke


Impressionismus 1890 – 1910

Prägendes Geschehen

 Urbanisierung, Bevölkerungswachstum

Autoren

 Stefan George  Stefan Zweig  Rainer Maria Rilke  Detlev von Liliencron

Merkmale/Begriffe

- „Augenblickskunst“ - Impressionen einfangen, möglichst genaue Erfassung eines Sinneseindrucks - Vergängliche Momentaufnahme - Subjektive Wiedergabe, Schilderung der eigenen Wahrnehmung, weniger Realität - Seelische Stimmungen, flüchtige Augenblicke - Erschaffung einer Scheinwelt, Flucht vor Realität, subjektive Realität - Onomatopoesie - Verzicht auf Reim und durchgängiges Metrum

Beispiel

Schöne Junitage von Detlev von Liliencron, 1892

  	Mitternacht, die Gärten lauschen,

Flüsterwort und Liebeskuß, Bis der letzte Klang verklungen, Weil nun alles schlafen muß –

       Flußüberwärts singt eine Nachtigall. 

Sonnengrüner Rosengarten, Sonnenweiße Stromesflut, Sonnenstiller Morgenfriede, Der auf Baum und Beeten ruht –

       Flußüberwärts singt eine Nachtigall.

Straßentreiben, fern, verworren, Reicher Mann und Bettelkind, Myrtenkränze, Leichenzüge, Tausendfältig Leben rinnt –

       Flußüberwärts singt eine Nachtigall.

Langsam graut der Abend nieder, Milde wird die harte Welt, Und das Herz macht seinen Frieden, Und zum Kinde wird der Held –

       Flußüberwärts singt eine Nachtigall.


Expressionismus

Wesentliche Merkmale

- die Natur erscheint in einem negativen Zusammenhang (bedrohlich, zerstörerisch), oder zumindest desillusionierend-realistisch - die Natur wird teils als von der Industrialisierung vergewaltigt dargestellt - an die Stelle der Natur rückt die Stadt (Großstadtproblematik, Ich-Zerfall durch Leben in Großstädten, sozialkritische Arbeiterdichtung) - Verlust des Individuums in der Umwelt

Besonderheiten

- Apokalyptik - Groteske

Beispiele

1. Alfred Lichtenstein (1889 - 1914): Angst

   siehe:
   http://gedichte.xbib.de/Lichtenstein_gedicht_Angst.htm

2. Jakob van Hoddis (1887 - 1942): Weltende

   siehe:
   https://de.m.wikipedia.org/wiki/Weltende_(Jakob_van_Hoddis)

3. Franz Werfel (1890 - 1945): Sterben im Walde

   siehe:
   http://gedichte.xbib.de/Werfel%2C+Franz_gedicht_0016.+Sterben+im+Walde.htm