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Vergleich Effi - Marie

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Vergleich Effi - Marie

Inhaltsverzeichnis

Sophie

Zwischen den beiden Figuren "Marie" aus dem Drama "Woyzeck" und "Effie" aus dem Roman "Effie Briest" kann man einige Unterschiede feststellen. Zunächst einmal ist der größte Unterschied, dass die beiden Figuren aus unterschiedlichen Verhältnissen stammen. Effie Briest wächst in einem " Herrenhaus" ( Z. 2, S. 5 ) auf, was darauf schließen lässt, dass sie aus adeligen Verhältnissen stammt. Sie gehört also der oberen Schicht an. In Gegensatz dazu gehört Marie der unteren Schicht an. Ihr Freund muss sehr viel arbeiten, damit sie und ihr uneheliches Kind überleben können. Aus diesem Grund " rasiert [er] seinen Hauptmann " ( Z. 22, S. 20 ) und macht für den Doktor ein Experiment, bei dem er nur " Erbsen " ( Z. 24, S. 20 ) essen darf. Eine Gemeinsamkeit der beiden Figuren ist, dass sie sich in ihren Beziehungen nicht wohlfühlen. Effie fühlt sich von ihrem Mann Innstetten oft alleine gelassen, da er aus beruflichen Gründen oft nicht bei Effie zuhause ist und trotzdem sie ihn darum bittet, sie " nicht wieder allein " ( Z. 33, . 65 ) zu lassen, fährt er weiterhin oft weg. Auch Marie ist mit ihrer Beziehung mit Woyzeck nicht sehr zufrieden, da auch dieser wenig Zeit für sie hat, da er viel arbeiten muss, um Marie und Christian zu versorgen. Jedoch auch aus dem Grund, dass sie arm sind und Marie sich ein unbeschwerteres Leben ohne Geldsorgen wünscht. Dies wird daran deutlich, dass sie von dem Tambourmajor die " Ohrringlein " ( Z. 28, S. 14 ) annimmt, obwohl ihrem Freund klar werden muss, dass sie diese von jemanden aus der oberen Schicht geschenkt bekommen haben muss und er so die Affäre zwischen ihr und einem anderen bemerken könnte. Auch die Affäre ist eine Gemeinsamkeit zwischen Marie und Effie. Beide betrügen ihren Partner. Effie betrügt Innstetten mit Crampas ( vgl. S. 136 ), da ihr Mann keine Zeit für sie hat. Marie hat eine Affäre mit dem Tambourmajor ( vgl. Kapitel 6 ), da sie sich geschmeichelt fühlt, dass ein Mann aus der oberen Schicht Interesse an ihr zeigt. Zudem sieht sie, wie es ist, mit einem reichen Mann zusammen zu sein, was ihr auch gefällt. Trotzdem will sie Woyzeck nicht verlassen, da sie auch weiß, dass er viel für sie tun will und soviel arbeitet, damit sie überleben. Zudem hat sie aufgrund des Betrügen auch ein schlechtes Gewissen ( vgl. Szene 17 ), da sie in der Bibel liest und ihr erst dann klar wird, dass es falsch war, was sie getan hat. Auch Effie hat ein schlechtes Gewissen, da sie auch nicht will, dass er von ihrer Affäre weiß, da sie sagt: " Und habe die Schuld auf meiner Seele " ( Z. 5, S. 185 ). Effie hat aufgrund ihrer Herkunft und ihrem Ehemann ein hohes gesellschaftliches Ansehen.Erst als die Affäre aufgedeckt wird, sinkt ihr gesellschaftliches Ansehen. Marie hingegen hat ein geringes Ansehen, da sie zum einen der unteren Schicht angehört und außerdem ein uneheliches Kind hat, was in dieser Zeit unmoralisch war. Trotzdem beide Probleme in ihrer Ehe haben, sind ihre Kinder sehr wichtig für sie. Ein weiterer Unterschied von Effie und Marie ist, dass Effie selber von Woyzeck wegen der Affäre getötet wird ( vgl. Szene 20 ) und Innstetten den Mann, mit dem Effie ihn betrogen hat, tötet ( vgl. 28. Kapitel ). Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die beiden Figuren Marie und Effie aus unterschiedlichen Verhältnissen stammen, weswegen Effie vor ihrer Affäre ein hohes gesellschaftliches Ansehen hat und Marie ein geringes Ansehen. Jedoch sind beide in ihrer Beziehung nicht sehr glücklich und haben deshalb eine Affäre. Trotzdem lieben sie ihre Kinder.

MGeller

Zwischen der Figur Marie aus dem Drama „Woyzeck“ von Georg Büchner, veröffentlicht 1857, und Effi aus dem Roman „Effi Briest“ von Theodor Fontane, veröffentlicht 1898, bestehen Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten, die im Folgenden dargelegt werden.

Marie hat mit Woyzeck ein uneheliches Kind, was zur damaligen Zeit nicht gern gesehen war. Sie sind nicht verheiratet (vgl. Sz.2). Des Weiteren stammen sie und Woyzeck aus ärmlichen Verhältnissen. Um seine Familie ernähren zu können, muss Woyzeck neben seiner Arbeit als Soldat (vgl. Sz.5) auch noch seiner Arbeit als Teilnehmer eines Experiments des Doktors (vgl. S2.8) nachgehen. Dabei hat er kaum Zeit für seine Familie. Als Marie mit dem Tambourmajor in Kontakt tritt, gefällt dieser ihr sofort, da dieser wohlhabender ist, als ihr eigener Freund (vgl. S2.6). Sie nimmt von ihm Geschenke an und reagiert auf seine schmeichelnden Sprüche (vgl. Sz.6), obwohl sie weiß, dass eigentlich Woyzeck ihr Freund ist und nur für sie arbeitet. Ihr Wunsch nach Reichtum und Ansehen wird durch den Kontakt zum Tambourmajor gestillt.

Effi ist im Gegensatz zu Marie mit Innstetten verheiratet (vgl. S. 15 Z. 2) und hat mit ihm ein eheliches Kind Annie (vgl. S. 97 Z. 31). Bereits vor ihrer Ehe stammt Effi aus einer reichen Familie, die in einem „Herrenhaus“ (S. 5 Z. 2) wohnt. Allerdings heiratet sie Innstetten nicht aus Liebe, sondern weil er der Geliebte ihrer Mutter war und ein hohes Ansehen genießt (vgl. S. 8 Z. 40), was zur damaligen Zeit eine wichtige Rolle spielt. Aufgrund dieses Ansehens und seinem Beruf ist Effi oft allein und sie sehnt sich nach Zuneigung, weshalb sie die Affäre zu Major Crampas eingeht. Dieser gibt ihr diese nötige Zuneigung.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl Effi, als auch Marie, obwohl sie aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten stammen, beide eine Affäre eingehen, um ihre inneren Wünsche zu stillen, denn beide bekommen diese Wünsche von ihren Partnern nicht erfüllt. Beide Männer verbringen viel Zeit mit ihren Berufen und die beiden Frauen bleiben mit ihren Kindern allein zu Hause.


Vivien Schüttler

Wen die Figuren Effi aus „Effie Briest“ und Marie aus „Woyzeck“ verglichen werden, sind Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede festzustellen.

Der größte und elementarste Unterschied ist wohl, dass Effi aus der wohlhabenden Schicht stammt, da sie in einem „Herrenhaus“ (Z.2, S.5) aufwächst und dort sorglos lebt. Marie hingegen gehört zu der untern Schicht der Bevölkerung und ist ein Leben in Armut gewöhnt. Für sie sind kleine Schmuckstücke bereits etwas ganz besonderes, da sie sich diese niemals selber leisten könnte (vgl. Szene 4). Ein weiterer Unterschied ist, dass Marie einen Freund hat mit welchem sie ein uneheliches Kind hat und Effi einen Mann und ein gemeinsames Kind hat.

Trotz dieser großen Unterschiede die einem zu Beginn auffallen gibt es durchaus Parallelen. Effi und Marie bleiben meistens mit dem Kind zuhause, während ihre Männer arbeiten gehen. So muss Woyzeck einem „Hauptmann“(Z.22, S.5) die „Haare“(ebd.) rasieren und Innstetten ist als Landrat oft unterwegs. So kommt es auch, dass beide Frauen oft alleine sind, sich langweilen und sich einsam fühlen. Deswegen beginnen beide eine Affäre, Marie mit einem Tambourmajor ( Szene 6) und Effi mit Crampas ( Kapitel 19). In ihren Affären bekommen sie die Aufmerksamkeit, welche sie von ihrem Partner nicht bekommen. Marie bekommt Geschenke, wie Ohrringe aus „Gold“(Szene 4) , von dem Tambourmajor und fühlt sich so geschätzt, da ihr Freund niemals das nötige Geld für so ein Geschenk gehabt hätte. Effi hingegen seht sich nicht nach Schmuck oder luxuriösen Geschenken, vielmehr genießt sie die Zeit mit Crampas, da sie oft „ausreiten“ (Z.13, S.107) waren und sie sich so frei und ohne Sorgen fühlen konnte. Beide Frauen erhalten von ihren Liebhabern regelmäßig Komplimente und besonders Effi unterhält sich gerne mit Crampas, da sie mit diesem auf einer Augennhöhe sprechen kann und nicht von ihm „erzogen“(Z.18, S.112) wird, wie von ihrem Ehemann. Eine weitere und verbindende Parallele ist, dass beide ihre Männer nicht verlassen, obwohl sie sich oft wohler mit ihren Affären fühlen. Effi verlässt Innstetten nicht, da sie ihn immer noch liebt (Kapitel 22) und weil sie ihr Ansehen nicht verlieren will, da ihr dieses sehr wichtig ist. Auch Marie verlässt Woyzeck nicht, was auch damit zutun hat, dass sie in der Gesellschaft nicht total absteigen will. Dazu ist zu sagen, dass sie die Affären eigentlich ganz geheim halten wollen, da Marie ihre Ohrringe direkt vor Woyzeck versteckt (Szene 4) und Effi die Briefe von Crampas in einer Schatulle vor Innstetten zu verstecken versucht (Kapitel 26).

Zusammenfassend ist zu sagen, dass sich Effi und Marie ähnlicher sehen, als man auf den ersten Blick erahnen könnte. Sie sind oft alleine und beginnen eine Affäre, da sie dort von ihrem Liebhaber geschätzt werden und dessen Aufmerksamkeit bekommen. Trotzdem ziehen sie es nicht in Betracht ihre Männer zu verlassen um mit ihren Liebhabern ein Leben zu beginnen.

MJEsch

Ich habe leider keine Ahnung, wie ich meine Auffassungen der beiden Charaktere mit Zitaten belegen soll, da sich meine Sichtweisen zu den Charakteren auf das ganze Buch beziehen, bzw. auf ein ganzes Kapitel oder vielleicht auf ein paar Seiten. Aber auf einen Satz oder ein Wort ganz bestimmt nicht.

Die Figur Effi ist meiner Meinung nach noch sehr kindisch und weiß nicht, wie man Verantwortung übernimmt. Das erschließe daraus, weil sowohl alle Figuren um sie herum, als auch sie selbst, sie noch als eine Art Kind sehen. Und es ist natürlich selbst verständlich, dass Effi kaum weiß, wie man Verantwortung übernimmt, da sie in ihrer Heimat Hohen-Cremmen als sorgloses Kind spielen konnte, bis sie plötzlich Verlobt wurde, geheiratet hat und ein Kind bekam. Ich finde, sie ist ein emotionales Kind, das schnell aus dem Gleichgewicht geworfen werden kann. Ihre Emotionen sind stärker, als ihr Verstand, weshalb sie es nicht leicht in ihrem Leben hat. Zwar hat sie ein starkes Gemüt, starker Wille, starkes Selbstvertrauen, wie genügend Optimismus und viel Fantasie zu Beginn. Aber durch Instetten werden diese guten Eigenschaften schnell zu Effis Verhängnis. Ihr starker Wille und Gemüt, werden von Instettens mächtiger Stellung in der Gesellschaft erdrückt und sie stellt sich unter ihn, weil das von der damaligen Zeit von den Frauen erwartet wurde, weshalb auch ihr Selbstvertrauen daran glauben muss. Ihre Fantasie wird schnell für sie zu einem Albtraum, weil sie sich nicht in Kessin wohl fühlt, weshalb sie glaubt von einem Krokodil und einem Geister-Chinesen verfolgt zu werden. Von Instetten bekommt sie kein Verständnis zu spüren, was jedoch Effi am dringendsten braucht, weshalb sie jemanden sucht, der ihr genau das gibt. So beginnt sie eine Affäre mit Crampas, weil sie Verständnis sucht. Das sagt auch aus, dass das Hauptgefühl, was andere Personen Effi geben muss, damit Effi bei vollster Kraft bleibt Verständnis ist. Denn ohne das Gefühl kann Effi kaum noch Effi bleiben. Deshalb stellt sie alles was sie Besitzt leichtsinnig auf die Waage, ohne darüber nachzudenken, welche Folgen ihr Handeln mit sich zieht, da ihre Gefühle vor Verstand stehen. Das wird zu ihrem Verhängnis, als alles auffliegt und sie alles verliert. Das zerstört sie und stirbt deshalb daran. Auch wenn sie Probleme in ihrem Leben hat oder es ihr nicht so gut geht, versucht sie das vor denen, die ihr wichtig sind zu verstecken. Sie versucht dann weiterhin die liebe und fröhliche Effi zu sein, die sie eigentlich ist. Kurz gesagt, ist Effi immer im inneren ein kleines naives Kind geblieben, das versucht hat anderen es recht zu machen, aber dabei sich selbst verlor.

Marie aus „Woyzeck“ stammt aus der unteren Schicht, besitzt nicht viel, ist vom Charakter her eine junge Frau, die dem Major unterwürfig steht und ihm verfallen ist. Sie besitzt ein Kind mit Woyzeck, hintergeht jedoch Woyzeck weshalb ihr das zum Verhängnis wird und von ihm ermordet wird.

Zwar wird der Charakter Marie aus „Woyzeck“ nicht so ausführlich beschrieben und dargestellt wie Effi aus „Effi Briest“, da auch Marie kein Hauptcharakter ist, wie Effi einer ist. Beide Charaktere besitzen etwas egoistisches, da sie an sich selbst denken, und das nehmen, was sie kriegen können. Doch beide Charaktere sind auch naiv und leichtsinnig. Denn bei beiden ist der Fall, dass sie sich nach etwas anderes Sehnen, als das, was sie bereits besitzen (ihre eigene Familie), sodass beide eine Affäre beginnen, ohne über die möglichen Folgen nach zu denken, was bei beiden auf ihr Tod hinaus läuft. Beim genauerem betrachten, fällt auch auf, dass beide Charaktere von ihren Männern getötet werden. In „Woyzeck“ wird Marie von Woyzeck erstochen und in „Effi Briest“ wird Effi von Instetten indirekt umgebracht, weil er alles gegen sie richtet und wegen ihren negativen Emotionen stirbt. Beide Frauen sind höher gestellten Männern unterlegen und auch beide Frauen haben eine Familie mit einem Mann und einem Kind aufgebaut, welche beide Frauen verlassen zum Schluss des Buches. Die beiden Geschichten spielen ungefähr zur selben Zeit, nur mit dem Unterschied, dass in „Effi Briest“ die obere Gesellschaftsschicht im Mittelpunkt steht und deren Probleme offenbart werden, während in „Woyzeck“ die untere Schicht mit ihren Problemen dargestellt wird. In beiden Geschichten handelt es sich um Geld. Marie beginnt eine Affäre mit dem Major, weil er mehr verdient, als Woyzeck, weshalb sie ihm verfallen ist und Effi heiratet Instetten, weil er ebenfalls viel Geld besitzt.

Der Unterschied bei diesen Figuren liegt in ihrem Charakter. Zwar gehen die beiden Frauen gleich vor und teilen ein gemeinsames unglückliches Schicksal, doch ihr Verhalten ist unterschiedlich. Marie hat sich für Woyzeck damals entschieden und bekam auch von ihm ein Kind. Doch die untere Gesellschaft macht ihr zu schaffen. Sie träumt davon mehr Geld zu haben und nicht so armselig leben zu müssen. Dann begegnet sie dem Major und sieht bei ihm die Chance aufsteigen zu können, dass zu bekommen, was sie davor nicht hatte. Sie entscheidet sich ganz bewusst für die Affäre. Ihr ist es egal, wie sich Woyzeck dabei fühlt, zwar verheimlicht sie diese Affäre vor ihm, aber so wirklich Gedanken macht sie sich nicht um Woyzeck. Dahingegen wurde Effi verheiratet mit jemandem den sie nicht kannte, versuchte ihn mit allen Mitteln recht zu werden, ihn zu lieben und zu schätzen. Aber sie liebte ihn einfach nicht, weil ihr etwas von ihm fehlte, weshalb die Affäre überhaupt funktionieren konnte. Bei ihr war nicht Geld der Grund für die Affäre, wie bei Marie, sondern Gefühle, die sie von ihrem Mann nicht bekam. Und während der Affäre dachte sie trotzdem an ihren Mann und, dass sie trotzdem bei ihm bleiben möchte, jedoch nur von jemand anderem das bekommt, was sie braucht. Der Egoismus ist eher bei Marie ausgeprägt, während bei Effi eher die Eigenschaft „Allen-es-gerecht-machen-zu-wollen“ ausgeprägt ist.


Fabian

Im Folgenden werde ich die Figur Effi, Hauptfigur des Romans „Effi Briest", 1894 von Theodor Fontane in der Epoche des Poetischen Realismus veröffentlicht, mit Marie, Nebenfigur des Dramas „Woyzeck", welches 1879 veröffentlicht und von Georg Büchner in der Epoche des Vormärz geschrieben worden ist, vergleichen.

Obwohl es sich um Schriftstücke aus verschiedenen Epochen und auch Gattungen der Literatur – „Effi Briest“ als Werk der Epik, „Woyzeck“ als Werk der Dramatik- handelt, lassen sich trotz einiger Unterschiede auch Gemeinsamkeiten feststellen. Der größte Unterschied sind wohl die Lebensverhältnisse der beiden Figuren. Während Effi als Tochter der Familie von Briest in einem „Herren[haus]“ (S.5, Z.2) lebt, sind Marie und ihr Freund Woyzeck Teil der „arme[n] Leut" (4. Szene).

Eine Gemeinsamkeit der beiden Frauen ist, dass sie beide ein Kind haben, doch ein Unterschied ist, dass Maries Sohn Christian „ein Kind, ohne den Segen der Kirche" (5. Szene), also ein uneheliches Kind ist. Das ist in den Augen der damaligen Gesellschaft unmoralisch, weshalb Marie wenig Ansehen genießt.

Marie hingegen hat sich mit dem früheren Liebhaber ihrer Mutter, Landrat Innstetten, „verlobt" (S. 15, Z. 2) und diesen auch geheiratet, bevor die Tochter Annie geboren wurde.

Obwohl Effi mit einem hoch angesehenen Mann verheiratet ist, ist sie unglücklich in ihrer Partnerschaft, weil Innstetten kein Verständnis für ihre Angst im gemeinsamen Haus zeigt und diese als „Lächerlichkeit“ (S. 67, Z. 14) bezeichnet. Außerdem konnte Innstetten oft keine Zeit mit Effi verbringen, da er beruflich, wie beispielsweise aufgrund einer „Wahlkampagne" (S. 109, Z. 17). Ein weiterer Aspekt, der von Herrn von Briest erwähnt wird, ist, dass sie ihn „mehr schätze als liebe" (S. 181, Z. 21), ihn also aus Streben nach Karriere und Ansehen und nicht aus Liebe geheiratet hat.

Marie fehlt es ebenfalls an Aufmerksamkeit, da ihr Freund keine Zeit für sie und Sohn Christian hat (vgl. 4. Szene), da er neben seinem Job auch noch entwürdigende Nebenjobs absolviert, welche ihn krank machen, nur damit er seine Familie ernähren kann. Ein wesentlicher Unterschied ist, dass weitere Gründe fehlendes Ansehen und Armut sind, weshalb sie sich auf den angesehen Tambourmajor einlässt und, aus Verzweiflung wegen der eben genannten Gründe, eine Affäre eingeht (vgl. 6. Szene).

Auch Effi geht eine Affäre ein, die vor Allem aufgrund der Einsamkeit zustande kommt. Effis Affäre ist Major Crampas, der ihr zur Seite steht als sie sich einsam fühlt und sich fürchtet (vgl. S. 136).

Ein Unterschied dabei ist, dass Maries Affäre angesehener als der eigene Partner ist, während Crampas nicht so hoch angesehen ist wie Innstetten.

Sowohl Effi, als auch Marie wissen, dass die Affäre unmoralisch ist, sodass Marie sogar aus Reue „in der Bibel" (17. Szene) nach Hilfe sucht.

Eine letzte Gemeinsamkeit ist, dass die Aufdeckung der Affäre in beiden Fällen schlimme Folgen nach sich zieht. Woyzeck sticht, nachdem er die Affäre aufgedeckt hat, in einem Wald so oft mit einem Messer auf Marie ein, bis sie „tot" (20. Szene) ist. Effi hingegen wird nicht direkt durch den Ex-Mann sterben, ihre Affäre hingegen schon. Nachdem Innstetten Briefe von Crampas an Effi fand, fordert er ihn zum Duell heraus, welches für Crampas tödlich endet. Er trennt sich von Marie und verbietet ihr vorerst den Kontakt zur gemeinsamen Tochter Annie, welche sich auch beim ersten Wiedersehen sehr distanziert verhält (vgl. S. 232), was Effi krank werden lässst, sodass auch sie als junge Frau, indirekt, an den Folgen der Affäre starb.

Irina

Zwischen den beiden Charakteren Marie, aus dem Drama ,,Woyzeck”, welches 1879 veröffentlicht und von Georg Büchner verfasst wurde und Effi aus dem Roman ,,Effi Briest”, welches 1894 veröffentlicht, sowie von Theodor Fontane verfasst wurde, bestehen einige Gemeinsamkeiten, wie auch Unterschiede, die ich im Anschluss nennen werde.

Effi wächst in einem Herrenhaus in Hohen-Cremmen auf und hat von Geburt an ein hohes Ansehen (vgl. Erstes Kapitel). Marie hingegen gehört zu der unteren Schicht ihrer Zeit und ist auf das Gehalt ihres Freundes Woyzeck angewiesen. Dieser versucht seine Familie mithilfe von ehrlicher Arbeit als Laufbursche des Hauptmanns, als Soldat und als Versuchsobjekt des Arztes zu finanzieren (vgl. Szene 1, 5 und 8). Daher ist er viel unterwegs, weshalb Marie oft alleine ist. Aber auch Effi´s Mann, Innstetten, ist sehr beschäftigt mit seiner Arbeit, wodurch auch sie ständig alleine ist (vgl. Kapitel 10). Aufgrund dieser Einsamkeit, die die beiden Frauen verspüren, betrügen die beiden ihre Partner. Effi beginnt eine Affäre mit Crampas (vgl. Kapitel 19) und Marie mit dem Tambourmajor, welcher wohlhabender als ihr Freund ist(vgl. Szene 6). Beide Frauen halten ihre Affäre geheim, da ihnen bewusst ist, dass es unmoralisch ist. Jedoch kommt die Wahrheit bei beiden heraus. Effi und Innstetten haben ein eheliches Kind, Annie (vgl. Kapitel 14). Marie hat jedoch ein uneheliches Kind, Christian, was zu dieser Zeit nicht gerne gesehen wurde. Effi und Innstetten sind verheiratet (vgl. Kapitel 5) und Marie und Woyzeck führen lediglich eine Beziehung (vgl. Szene 2). Beide Frauen sterben am Ende, da Woyzeck Marie umbringt, da er über die Affäre mit dem Tambourmajor Bescheid weiß (vgl. Szene 20) und Effi stirbt aufgrund ihrer Krankheit (vgl. Kapitel 36). Des weiteren ist zu sagen, dass Woyzeck die Beziehung zu Marie nicht beendet, sondern wie bereits erwähnt, am Ende umbringt. Effi wird hingegen von ihrem Mann verlassen und stirbt anschließend.

Zusammengefasst wird verdeutlicht, dass beide Frauen einen ähnlichen Lebensverlauf haben. Sie betrügen beide ihren Partner aufgrund von Einsamkeit und versuchen es geheim zu halten, doch am Ende werden beide für ihre unmoralische Entscheidung bestraft. Sie haben auch charakterliche Gemeinsamkeiten, da sie beide nicht möchten, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Dies zeigt, dass es für beide unangenehm wäre, wenn die Affären heraus kommen würden.