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Straßburg 1835

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Brief Büchners an die Familie, Straßburg 1835


Jona

Der Brief „An die Familie“ welcher im Juli 1835 von Georg Büchner in Straßburg verfasst wurde, thematisiert den Stellenwert der dramatischen Dichter in der Gesellschaft.

Der Text lässt sich in drei Sinnabschnitte aufteilen. In dem ersten Sinnabschnitt (Z. 1- 11) startet Büchner direkt mit der Haupt These des Textes, in dem er sagt, dass „der dramatische Dichter […] in [seinen] Augen nichts als ein Geschichtsschreiber [ist]“(Z. 1 f.). So wird direkt am Anfang schon klar, dass sich der Brief nur auf seine Meinung und seinen Standpunkt fixieren wird. Unterstützt wird dies durch die Aussage „… aber über letztem dadurch…“(Z. 3), womit er noch einmal verdeutlichen will, dass er über dem Geschichtsschreiber Steht. Durch die Alliteration in der Aufzählung mit „statt“(Z. 4ff.) verdeutlicht er die Unterschiede zwischen einem dramatischen Dichter und einem Geschichtenerzähler. Dies wird durch die negativ formen besonders deutlich und hebt sich so hervor. Zudem Prägt sich das negative bei dem Leser besser ein und lässt den dramatischen Dichter besser dastehen. Durch das Superlativ „höchste“(Z. 6) verdeutlicht er die Wichtigkeit eines dramatischen Dichter, welche in seinen Aufgabe und seiner Pflicht liegt, der Wahrheit möglichst nahe zu kommen(vgl. Z. 6f.). Er stellt des Weitern die Bedingung auf, dass das Buch "weder sittlicher noch unsittlicher […] als die Geschichte selbst " sein darf (Z. 11,12). Damit sagt er, dass die Dramen Wahrheitsgemäß sind. Jedoch darf der Autor seine Eigene Meinung mit einfließen lassen, dabei aber nicht so übertreiben, dass es von der wahren Geschichte zu weit abweicht. Dies stellt er damit, dass die „Lektüre [nicht] für junge Frauenzimmer geschaffen worden“(Z. 11). Dies verdeutlicht, dass die wahre Härte des Lebens auch in dem Stück vorkommen solle. Man solle nicht immer nur das gute zeigen, sondern auch, mal das Schlechte, denn die Menschen die das Lesen verstehen das und lernen daraus.

Im nächsten Abschnitt (Z. 12- 26) startet Büchner mit der Intension des Dramas. Diese lautet, dass der Dichter „kein Lehrer der Moral“(Z.12) sei und dass die Menschen nur aus seinen Charakteren, welche ein Dichter seiner Erzählung hinzugibt, lernen können, da diese die Vergangenheit repräsentieren. So hofft ein Dichter darauf, dass die Menschen aus den Figuren „lernen“(Z.14) können, und seine Idee hinter den Figuren umsetzt werden. Büchner sagt, dass niemand „Geschichte studieren“(Z.17) sollte, da dort „unmoralische Dinge“(Z. 18) berichtet werden und man deshalb „mit verbunden Augen über die Gassen gehen“(Z.18f.) müsste, da man dann so von der Vergangenheit geblendet wäre und nicht mehr auf das reale achtet. Diese Aussagen sind jedoch Ironie von Büchner. Er will lediglich auf die Missstände seines Landes aufmerksam machen. Nun fährt er weiter Ironisch fort, indem er sagt, dass die Menschen sonst „über einen Gott Zetern schreien“(Z.20f.) müssten, da dieser eine Welt geschaffen hat auf der „so viele Liederlichkeiten vorfallen“(Z. 21f.). Damit kritisiert er ebenfalls den Einfluss der Kirche auf die Meinung der Menschen und, dass die Menschen alles glauben, was die Kirche sagt. Des Weiteren sagt er jenen, die sagen, dass ein Dichter die Welt nicht zeigen muss, wie sie wirklich ist, dies Sehr wohl muss. Dazu stellt er Gott und die Kirche erneut ins Lächerliche. Er sagt, dass er die Welt „nicht besser machen will als der liebe Gott, der die Welt gewiss gemacht hat, wie sie sein soll“(Z.24-26). So zeigt er erneut, dass er die Welt in den Dramen so darstellen kann wie sie ist und sie nicht Beschönigen muss. So zeigt er, den treuen Gläubigen durch die Ironie „liebe“(Z. 25), dass das was Gott in der Schöpfungsgeschichte geschaffen hat nicht alles toll ist.

In dem letzten Sinnabschnitt (Z 26 -32) geht er noch auf ein Ironisch gemeintes „Idealdichter“(Z.27) ein. Hiermit meint er den Dichter „Schiller“(Z. 32) wie sich später herausstellt. Zur Beschreibung von ihm, verwendet Büchner die Metapher „Marionetten mit himmelblauen Nasen“(Z.28), was noch einmal verdeutlicht was er von ihm hält. Schiller war anderer Meinung als Büchner und hat in der Gesellschaft immer alles Beschönigt. Das passt Büchner aber nicht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Büchner in seinem Brief die Menschen, aber vor allem seine Familie aufklären will und ihnen nahe legen, so zu denken wie er. Des Weiteren will er versuchen, dass sie verstehen wie er denkt und dass sie dies nachvollziehen können


Lennart

Georg Büchners „Brief an die Familie“ von 1835, thematisiert Büchners Meinung zu Dichtern, ihrer Aufgabe für die Gesellschaft und wie Büchner sich die ideale Literatur vorstellt.

Büchner beginnt den Brief mit der Aussage, dass „dramatische Dichter“(Z.1) nichts als „Geschichtsschreiber“(Z.2) seien, was darauf hindeutet, dass Büchner in diesem Brief über Literatur schreiben und seine Meinung kundtun wird. Dadurch, dass der Dichter „die Geschichte zum zweiten Mal erschafft“(Z.3) macht er die vorherige Aussage und damit seine Meinung deutlicher. Er kritisiert, dass die Dichter versuchen das Geschehen oder eine Historie durch Figuren und ihr Leben zum leben erwachen zu lassen (vgl. Z. 5-8) und der Dichter die Geschichte nicht „sittlicher noch unsittlicher“(Z.9) machen soll, weil er dadurch die Geschichte verfälschen würde. Dieses Argument wird dadurch verstärkt, dass die Geschichte nicht als „Lektüre für junge Frauenzimmer“(Z.11-12) gedacht sei und der Dichter nicht auf jugendfreien Inhalt achte müsse. Der Dichter sei „kein Lehrer der Moral“(Z.13), womit er sagen möchte, dass auch ein Drama nicht moralisieren soll, sondern die Menschen sich selbst ein Bild über die Begebenheiten machen sollen (vgl. Z. 15-16). Diese Aussage wird dadurch bekräftigt, dass man dann ja keine Geschichte studieren sollte, weil damals auch schlimme Dinge vorgefallen seien und man sich vor Unanständigkeiten die Augen verbinden und ott Zeter schreien müsste, da dieser die Welt erschaffen hat, auf welcher schlimme Dinge passieren (vgl. Z. 17-22), denn Menschen sollen auch aus den Fehlern lernen. Dann spricht Büchner über den „Idealdichter“(Z.27), der die Welt zeigen muss, „wie sie sein solle“(Z.24), damit die Menschen sich dies als Vorbild nehmen und nicht wie die Figuren der Epoche „Marionetten mit himmelblauen Nasen und affektiertem Pathos, aber nicht Mensch von Fleisch und Blut“(Z.28-29) sind und dadurch klar seine Meinung gegen diese Art ausdrückt. Dabei spricht er von Schiller, von dem er „sehr wenig“(Z.32) halte. Mit dem Satz fasst er den Brief noch einmal zusammen.

Abschließend lässt sich sagen, das Büchner seine Familie mit diesem Brief belehren, ihnen auch Stückweise seine Meinung aufdrängen, sie aber auch zum Nachdenken bringen möchte.

Katrin

Der Brief „An die Familie“, der von Georg Büchner geschrieben und im Juli 1835 in Straßburg veröffentlicht wurde, thematisiert die Unterschiede zwischen einem Dramatiker und einem Geschichtsscheiber, sowie deren Aufgaben. Als erstes hebt Büchner seine Position als „dramatische[n] Dichter“ (Z.1) hervor. Er vergleicht sich dabei mit einem „Geschichtsschreiber, steht aber über Letzterem“ (Z.2). Durch die adversative Konjunktion „aber“ (Z.2) unterscheidet er zwischen einem Geschichtsschreiber und einem Dichter und stellt einen Kontrast durch die Präposition „statt“ (Z.4) dar. Während der Geschichtsschreiber eine „trockne Erzählung“ (Z.4) der Fakten gibt, soll der Dramatiker den Leser „in das Leben einer Zeit“ (Z.5) hineinversetzen. Außerdem soll er den Menschen „statt Charakteristiken Charaktere“ (Z.6) und „statt Beschreibungen Gestalten“ (Z.6) geben. Wissenschaftler stellen somit nur die Fakten dar, während Dramatiker die gegebenen Ereignisse in Form einer Geschichte und deren Charaktere wiedergeben soll. Obwohl das Leben in Form von einer Geschichte wiedergegeben werden soll, muss der Dramatiker darauf achten, „so nahe als möglich“ (Z.8) an die wahre Geschichte heranzukommen, was nur möglich ist, wenn man sich an der Realität orientiert und sie „weder sittlicher noch unsittlicher“ (Z.9) wiedergibt. Die Realität soll nicht durch Verharmlosung oder Übertreibung verfälscht werden. Des Weiteren ist ein Dichter „kein Lehrer der Moral“ (Z.12), da das Ziel ist, Geschichten und Charaktere zu erfinden, die die Fakten der Vergangenheit darstellen sollen (vgl. Z.12 f.), damit die Menschen „daraus lernen“ (Z.14) können. Den Bezug zum Geschichtsstudium stellt Büchner durch den Vergleich her, dass daraus gelernt werden soll, „wie aus dem Studium der Geschichte“ (Z.15), was die Ähnlichkeit des Dramatikers und des Historikers erneut zeigt. Das Ziel ist es nicht Moral zu lehren, da auch im Geschichtsstudium „sehr viele unmoralische Ding“ (Z.18) erzählt werden. Denn wenn man von dem Unmoralischem in der Welt nichts wissen wolle, müsse man „mit verbundenen Augen“ (Z. 19) umherlaufen. Aus dem Grund, dass das Unmoralische ein Teil der Realität ist, will Büchner die Welt so darstellen wie sie ist, weil Gott sie „gewiss gemacht hat, wie sie sein soll“ (Z. 25 f.) und er sich von den „sogenannten Idealdichter[n]“ (Z.26 f.) abgrenzen möchte, da sie nur über die Idealvorstellung schreiben. Er schreibt diesen auch „himmelblaue[…] Nasen“ (Z.) zu, welche als Metapher dienen und die Gutgläubigkeit und den fehlenden Realismus dieser verbildlichen. Außerdem wirft er ihnen „affektierte[n] Pathos“ (Z.28 f.) vor, was aussagt, dass ihre Werke lediglich der Darstellung der gewünschten Realität dienen. Zusammenfassend kann man sagen, dass Büchner die Dramatiker als Historiker beschreibt, die allerdings historische Fakten und das Leben in bestimmten Zeiten in Geschichten und anhand von Charakteren verbildlichen. Ihre Aufgabe ist es, dass der Leser sich in die Geschichte hineinversetzen kann und ihn ein Gefühl zu geben, wie das Leben innerhalb bestimmter Epochen gewesen sein muss.