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FS T-Klassen/Q2,d1/Spracherwerb, -varietäten, -wandel/Analyse Hinrichs: Unterschied zwischen den Versionen

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Zusammenfassend kann man sagen, dass der direkte und regelmäßige Kontakt mit Migranten die deutsche Sprache im Hinblick auf Grammatik, Rechtschreibung und Satzbau negativ beeinflusst, sodass manche von einem Verfall der deutschen Sprache sprechen, da auch Deutsche dadurch gewisse Normen der deutschen Sprache missachten. Ein Grund dafür ist, dass die deutsche Sprache so komplex ist, dass Migranten sich auf die Wesentlichen Dinge konzentrieren müssen, um in der Lage zu sein, sich zu verständigen. Dadurch werden beispielsweise Grammatik und Satzbau vernachlässigt, sodass grammatische Strukturen, durch den Nicht-Gebrauch auch bei Deutschen in Vergessenheit geraten. Ein weiterer Grund soll außerdem die Orientierung der Migranten an der Muttersprache sein, sodass für uns Deutsche fremde Satzmuster kreiert werden. Der Autor prognostiziert außerdem, dass in Zukunft weitere Bereiche unserer Sprache kaum noch verwendet werden, weil sie für die Verständigung nicht essenziell sind. Man kann abschließend sagen, dass der Autor mit vielen Beispielen und auch mit Experten seine Aussagen belegt, um seine Seriosität zu zeigen.
 
Zusammenfassend kann man sagen, dass der direkte und regelmäßige Kontakt mit Migranten die deutsche Sprache im Hinblick auf Grammatik, Rechtschreibung und Satzbau negativ beeinflusst, sodass manche von einem Verfall der deutschen Sprache sprechen, da auch Deutsche dadurch gewisse Normen der deutschen Sprache missachten. Ein Grund dafür ist, dass die deutsche Sprache so komplex ist, dass Migranten sich auf die Wesentlichen Dinge konzentrieren müssen, um in der Lage zu sein, sich zu verständigen. Dadurch werden beispielsweise Grammatik und Satzbau vernachlässigt, sodass grammatische Strukturen, durch den Nicht-Gebrauch auch bei Deutschen in Vergessenheit geraten. Ein weiterer Grund soll außerdem die Orientierung der Migranten an der Muttersprache sein, sodass für uns Deutsche fremde Satzmuster kreiert werden. Der Autor prognostiziert außerdem, dass in Zukunft weitere Bereiche unserer Sprache kaum noch verwendet werden, weil sie für die Verständigung nicht essenziell sind. Man kann abschließend sagen, dass der Autor mit vielen Beispielen und auch mit Experten seine Aussagen belegt, um seine Seriosität zu zeigen.
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== Sophie==

Version vom 18. November 2019, 11:49 Uhr

U. Hinrichs: "Hab isch gesehen mein Kumpel"

M.G.

Der Text „Hab isch gesehen mein Kumpel – Wie die Migration die deutsche Sprache verändert hat“ von Uwe Hinrichs, wurde 2012 veröffentlicht und liefert Erklärungsansätze, wie Sprachveränderungen der deutschen Srache zu Stande kommen.

Der Text gliedert sich in sieben Abschnitte. Der erste Abschnitt erstreckt sich von Zeile eins bis zwölf und thematisiert, wie es in der Vergangenheit mit Deutsch und dem Kontakt zu anderen Sprachen war. Bereits im Titel nennt der Autor ein Beispiel zur Veränderung der deutschen Sprache. „Hab isch gesehen mein Kumpel“ stellt eine Inversion dar. Neben dieser Umstrukturierung des Satzes findet man neue Anwendungen der Rechtschreibung und andere Verwendung des Kasus. Mit dem anderen Teil der Überschrift (vgl. Titel) wird deutlich, woher Sprachveränderungen kommen. Da das Verb „haben“ (Titel) im Perfekt steht, wird deutlich, dass die Veränderung der deutschen Sprache bereits begonnen hat. Zu Beginn stellt der Autor die These auf, dass die deutschsprachigen Gebiete schon immer von anderssprachigen Ländern umgeben seien (vgl. Z. 1f.). Dadurch wird die deutsche Sprache schon immer mit anderen Sprachen konfrontiert. Allerdings kam es zur „Nachkriegszeit und zur Zeit des Wirtschaftswunders [zur] weichen Variante des Sprachkontakts“ (Z. 4ff.). Diese metaphorische „weiche Variante“ (ebd.) sei „gesteuert, kulturell abgefedert und ohne wirkliche soziale Konsequenzen“ (Z. 7f.) gewesen, was so viel bedeutet wie, die Sprachen sind aneinander gestoßen, haben sich aber gering verändert und schon gar nicht miteinander vermischt.

Im zweiten Absatz (Z. 13 bis 18) wird ein weiterer Kontakt zwischen Sprachen benannt. In den Siebzigern trete diese neue Form erstmalig auf (vgl. Z. 13). Mit der adversativen Konjunktion „jedoch“ (Z. 13) wird dieses Phänomen eingeleitet.

Im dritten Absatz (V. 19 bis 40) wird durch die rhetorische Frage „Wie […] haben die jüngsten Sprachkontakte das Deutsche verändert? […] (Z. 19f.) eingeleitet, die im Anschluss ausführlich beantwortet wird. Der Autor benennt, welche Sprachelemente zuerst vereinfacht werden oder gar ganz wegfallen. Es seien die Elemente, die der Sprecher „am allerwenigsten benötigt“ (Z. 23f.). Beispiele dazu sind der Kasus oder die Verknüpfungsregeln, die im mündlichen Sprachgebrauch nicht mehr angewendet werden. Diese Aussage wird durch den Fall des Verlustes des Genitivs bekräftigt. Bastian Sick schrieb zu diesem Kampf einen Bestseller (vgl. Z. 26 f.). Auch die anderen Kasus werden immer häufiger falsch angewendet oder anderweitig ersetzt. Selbst schriftlich könnten vor allem junge Menschen nicht mehr zwischen richtig und falsch unterscheiden (vgl. Z. 26 ff.). Die grammatikalischen Fehler können also nicht mehr identifiziert werden und werden dem zu Folge aufgenommen.

Im nächsten Abschnitt (Z. 41 bis 57) zeigt der Autor zukünftige Folgen auf. Mehrsprachige Gruppen vereinfachen Grammatik, damit sie ihren lückenhaften Wortschatz verbessern können (vgl. Z. 45 f.). Diese „Strategie [um] die Sprachstruktur zur vereinfachen“ (Z. 50 f.) macht es anderssprachigen Menschen einfacher. Allerdings stehen Sprachwissenschaftler dieser Methode eher kritisch gegenüber, denn das Plusquamperfekt, der Konjunktiv und das Futur II verwende in Zukunft kaum noch jemand. Diese Zeiten seien dann überflüssig (vgl. Z 53 ff.).

„Eine zweite Quelle für Sprachveränderungen“ (Z. 58) wird im nächsten Abschnitt (Z. 58 bis 83) näher erläutert. Migranten übernehmen ihre Satzstrukturen, also die Satzstrukturen ihrer Muttersprache und wenden diese auf die deutsche Sprache an. Das „zweisprachige Milieu […] festigt“ (Z. 63) diese und sorgt damit für eine Etablierung unter anderem im Kiezdeutsch. Dort lassen sich Rückschlüsse auf das Arabische oder Türkische ziehen (vgl. Z. 67). Es bilde sich eine neue Art des Komparativs mit „mehr“ oder man finde auch neue Ausdrücke mit dem Verb „machen“ (vgl. Z. 74, 81).

Im vorletzten Absatz (Z. 84 bis 105) wird erklärt, wie diese Strukturen zum Teil der deutschen Sprache werden. Der Autor stellt dazu eine These auf. „Sprachkontakt führ[e] immer zu Sprachvermischung und zu neuen Sprachstrukturen“ (Z. 91 ff.). Seiner Meinung nach wird immer weniger korrigiert, sondern mehr kopiert, wodurch Elemente irgendwann automatisch etabliert werden. „Viele Regeln [seien] vereinfacht oder lösen sich ganz auf, die Sprache [werde] einfacher“ (Z. 103 ff.).

Im letzten Absatz schließlich stellt Uwe Hinrichs heraus, warum Sprachwissenschaftler bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Textes kaum Forschungen durchgeführt haben und äußert abschließend dazu seine Meinung. Die Wissenschaft könne eventuell diskriminierend wirken, wenn sie die Sprachveränderungen auf das Zusammentreffen anderer Sprachen zurückführen (vgl. Z 109 ff.), vermutet der Autor. Das bedauere er sehr, da dies die gemeinsame Projektarbeit verhindere (vgl. 115 f.). „Was man nicht brauch[e], dass schleif[e] sich in der Sprache schnell ab“ (Z. 119 f.). Unbenutzte Wörter und Zeiten gehören dadurch wohl bald der Vergangenheit an.

Abschließend kritisiert Hinrichs die Nichterforschung, da bekannte Strukturen so bald der Vergangenheit angehören werden.

Fabian

Der vorliegende Text besteht aus Auszügen von Uwe Hinrichs Artikel „Hab isch gesehen mein Kumpel – Wie die Migration die deutsche Sprache verändert hat“, welcher 2012 veröffentlicht wurde und Migration als einen Faktor der Veränderung der deutschen Sprache herausstellt.

Bereits im ersten Teil des Titels, „Hab ich gesehen mein Kumpel“ (Z. 0), wird durch die Inversion ein veränderter Satzbau deutlich, welcher typisch für Migranten ist, die versuchen Deutsch zu sprechen. Auch weitere Fehler von Menschen, die Deutsch nur als Zweitsprache sprechen, werden im Titel deutlich, so etwa der Rechtschreibfehler in der Schreibweise des Personalpronomens „isch“ (ebd.) und der Grammatikfehler, als statt dem Akkusativ der Nominativ verwendet wird (vgl. Z. 0). Dass es sich bei solchen Fehlern um Auswirkungen der Migration handeln soll macht der zweite Teil des Titels deutlich.

Der übrige Text lässt sich in fünf Sinnabschnitte gliedern.

Der erste Sinnabschnitt (Z. 1-12) behandelt den Fakt, dass Deutschland schon ewig von anderen Sprachen umgeben ist, aber diese die meiste Zeit dennoch keinen Einfluss auf die deutsche Sprache hatten. Dass Deutschland „seit je und von allen Seiten von fremden Sprachen und Kulturen umgeben [ist]“ (Z. 1ff.) ist geographisch zu verstehen, weil Deutschland zentral in Europa liegt und somit eine große Zahl an Anrainerstaaten hat, die sich in Sprache und Kultur von Deutschland unterscheiden. Das hatte jedoch keinen Einfluss auf die deutsche Sprache, wie der Autor durch die adversative Konjunktion „[t]rotzdem“ (Z. 3) deutlich macht, weil es in der Nachkriegszeit und zur Zeit des Wirtschaftswunders vor allem „die weiche Variante des Sprachkontakts“ (Z. 5f.) gab. Diese Metapher beschreibt den Kontakt, der in geringem Umfang und vor allem von den Deutschen kontrolliert stattgefunden hat. Um zu erklären, was der Autor damit meint nennt er Beispiele, wie das Lesen von Büchern in anderen Sprachen, das Lernen von Sprachen in der Schule oder den Urlaub in anderen Ländern (vgl. Z. 8ff.).

Der nächste Sinnabschnitt (Z. 13-20) beschreibt die Wende, die der Autor durch die adversative Konjunktion „jedoch“ (Z. 13) deutlich macht. Diese sei in den Siebziger Jahren geschehen, als Deutschlands Alltag erstmals von fremden Kulturen, Sprachen und Menschen geprägt worden sein soll. Am Ende des Sinnabschnitts leitet Hinrichs durch die Frage, wie diese Sprachkontakte das Deutsche verändert haben, die Inhalte der folgenden Abschnitte ein und strukturiert seinen Text so, dass der Leser den Gedankengang nachvollziehen kann.

Im dritten Sinnabschnitt (Z. 21-40) geht er dann auf die Veränderungen ein, die durch den Einfluss fremder Sprachen zurückzuführen sind. Er stellt die These auf, dass eine Sprache zuerst das verliere, was sie „für einfache Kommunikationszwecke mit fremden Sprechern am allerwenigsten benötigt“ (Z. 22ff.). Um den Fokus auf die Beispiele zu legen verwendet er den Doppelpunkt (vgl. Z. 24). Somit seien vor allem die Fälle, die Endungen und die Regeln ihrer Verknüpfung vom Verfall betroffen, was Hinrichs durch die Metapher, „[w]as man nicht braucht, das schleift sich schnell ab“ (Z. 25f.), begründet. Den Verfall des Genetivs macht er am Beispiel von „Bastian Sicks Bestsellern“ (Z. 26f.) deutlich, um zu zeigen, dass die Veränderungen sich auf mehr als nur die Umgangssprache auswirken. Dass auch andere Kasus von dieser Entwicklung nicht sicher seien wird durch die Metapher, dass auch Dativ und Akkusativ „Bastionen räumen [müssen]“ (Z. 30), deutlich. Es werden Beispiele solcher Fehler genannt (vgl. Z. 31ff.), die so „auch in Examensarbeiten“ (Z. 36) zu finden sind, um den Einfluss der Migration auf unsere Sprache noch einmal hervorzuheben. Demnach wissen viele nicht einmal mehr, wie es korrekt lauten müsste.

Im vierten Sinnabschnitt (Z. 41-57) wird noch einmal genauer darauf eingegangen, weshalb gewisse Normen der deutschen Sprache vernachlässigt werden. In der mehrsprachigen Gesellschaft werde darauf verzichtet, weil es „Kodierungsenergie fr[esse]“ (Z. 43f.). Diese Metapher soll verdeutlichen, wie schwierig es ist auf diese Dinge zu achten. Die dafür aufgebrachte Energie werde „viel dringender gebraucht […], um Defizite im Wortschatz auszugleichen“ (Z. 44ff.). Somit wird der Verfall grammatischer Normen also damit begründet, dass der Fokus auf die für die Kommunikation wichtigsten Dinge gelegt wird (vgl. Z. 50ff.). Anschließend wagt der Autor die Prognose, dass „viele Schulkategorien wie Konjunktiv, Plusquamperfekt oder vollendetes Futur[…] in naher Zukunft wahrscheinlich kaum noch gebraucht [werden]“ (Z. 54 ff.), vermutlich weil er glaubt, dass die letzten Entwicklungen ein noch größeres Ausmaß erreichen werden.

Im letzten Sinnabschnitt (Z. 58-83) werden die Veränderungen der deutschen Sprache außerdem auf die Herkunftssprachen der Migranten zurückgeführt, auf deren Sprachstrukturen Migranten zurückgreifen. So lassen sich im Kiezdeutsch, welches die „Linguistin Heike Wiese“ (Z. 65), die hier als Expertin die Glaubwürdigkeit unterstreichen soll, erforscht, „eine Vielzahl von Satzmustern, die aus dem Arabischen oder Türkischen stammen“ (Z. 66f.) finden. Um ein Beispiel für die Auswirkungen zu nennen wird hier noch einmal Bezug auf den Titel genommen (vgl. Z. 68f.). Eine weitere Auswirkung auf das Kiezdeutsch sei „das Fehlen der Präposition“ (Z. 74f.). Doch auch die Alltagssprache sei betroffen, was sich vor allem durch „eine neue Steigerung mit ‚mehr‘“ (Z. 73f.), den „Zusammenfall von Ort und Richtung“ (Z. 74f.) und die „neudeutschen Ausdrücke mit ‚machen‘“ (Z. 80) äußert. Zu jedem dieser Punkte werden vom Autor Beispiele genannt, damit der Leser sich vorstellen kann, was gemeint ist.

Zusammenfassend kann man sagen, dass der direkte und regelmäßige Kontakt mit Migranten die deutsche Sprache im Hinblick auf Grammatik, Rechtschreibung und Satzbau negativ beeinflusst, sodass manche von einem Verfall der deutschen Sprache sprechen, da auch Deutsche dadurch gewisse Normen der deutschen Sprache missachten. Ein Grund dafür ist, dass die deutsche Sprache so komplex ist, dass Migranten sich auf die Wesentlichen Dinge konzentrieren müssen, um in der Lage zu sein, sich zu verständigen. Dadurch werden beispielsweise Grammatik und Satzbau vernachlässigt, sodass grammatische Strukturen, durch den Nicht-Gebrauch auch bei Deutschen in Vergessenheit geraten. Ein weiterer Grund soll außerdem die Orientierung der Migranten an der Muttersprache sein, sodass für uns Deutsche fremde Satzmuster kreiert werden. Der Autor prognostiziert außerdem, dass in Zukunft weitere Bereiche unserer Sprache kaum noch verwendet werden, weil sie für die Verständigung nicht essenziell sind. Man kann abschließend sagen, dass der Autor mit vielen Beispielen und auch mit Experten seine Aussagen belegt, um seine Seriosität zu zeigen.

Sophie