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Charakterisierung von Johann Wilhelm Möbius

Johann Wilhelm Möbius ist ein Charakter der Komödie "Die Physiker" von Friedrich Dürrenmatt. In dieser Komödie geht es um eine Heilanstalt, in der zwei Morde geschehen sind, außerdem um die drei Physikerpatienten, die darin leben. Einer dieser Patienten ist Möbius, der sich seit fünfzehn Jahren in der Heilanstalt befindet(S.29).


Johann Wilhelm Möbius, von seiner Exfrau Wilhelmlein(S.39), meist aber nur Möbius genannt, ist ein vierzigjähriger Mann(S.35), dem der König Salomo erscheint. Deswegen ist er vor fünfzehn Jahren ins Sanatorium "Les Cerisier" gekommen und sein Zustand ist seitdem unverändert harmlos(S.29). Bevor er ins Sanatorium kam, hatte er eine Frau und drei Kinder. Seine Frau Lina ist inzwischen wieder verheiratet. Sie und Möbius Kinder, Adolf-Friedrich, Wilfried-Kaspar und Jörg-Lukas, leben bei dem Missionar Oskar Rose. Jörg-Lukas ist seinem Vater am ähnlichsten und möchte ebenfalls Physiker werden(S.37). Möbius selbst ist von dieser Idee ganz und gar nicht begeistert, da er Angst hat, sein Sohn könnte dasselbe Leben führen wie er.
Möbius ist ein ziemlich friedlicher und braver Mensch(S.36), wenn auch etwas unbeholfen(S.35). Er möchte, dass seine Familie ein glückliches Leben führt und ruiniert sein Ansehen bei ihnen, um ihnen den Abschied leichter zu machen. Möbius ist es egal, wenn man schlecht von ihm denkt, solange er etwas Gutes tut und seine Lieben beschützt. Er vertreibt seine Familie, indem er ihnen Angst macht(S.42). Aber nicht nur seine Familie liebt er, sondern auch für Monika, eine der Schwestern des Sanatoriums, entwickelt er Gefühle. Als sie ihm eröffnet, dass sie seine Gefühle erwidert und ihn lieben würde(S.47), bekommt Möbius es mit seiner Angst zu tun, das Sanatorium verlassen zu müssen. Als Verzweiflungstat erdrosselt er Schwester Monika mit der naheliegenden Vorhangkordel. Er trauert ihr nach(S.53&59) und später sagt er dann wieder Salomo hätte es ihm befohlen. Trotzdem fühlt er sich aber so schuldig, dass er sich von dem Komissar verhaften lassen möchte(S.60). Dieser nimmt ihm die Rolle des verrückten Patienten, die er seit fünfzehn Jahren spielt, aber ohne Zweifel ab.
Möbius hat den Verrückten in all den Jahren so gut gespielt, damit seine kostbaren Manuskripte nicht in falsche Hände geraten, er hat sich also auch hier wieder für das größere Wohl geopfert. Er ist sogar bereit sein komplettes Lebenswerk ganz zu vernichten und verbrennt es im Kamin(S.71). Trotzdem ist er stolz auf seine Arbeit, denn auch nach all den Jahren behält und arbeitet er an seinen gefährlichen Manuskripten und bestätigt die Theorien von Eisler und Kilton, seinen Physikerkollegen und geheimen Spionen(S.69). Allerdings ist etwas von dem Verrückten auf Möbius abgefärbt, denn er bleibt auch in gefährlichen Situationen vollkommen sorglos, sogar verlegen(S.72). Aber mit einem scharfen Verstand und logischem Denken schafft er es seine Spione/Physikerkollegen davon zu überzeugen, dass es besser ist wenn sie alle im Sanatorium bleiben(S.76) und das Wissen der Manuskripte nicht benutzen. Andererseits realisiert er in all den Jahren nicht, dass er von Einstein, Newton und der Ärztin ausspioniert wird und alle nicht das sind, was sie zu sein scheinen. Da seine Bemühungen vergebens waren und die Ärztin seine Manuskripte schließlich doch in die Finger bekommt, ergibt Möbius sich seinem Schicksal am Ende gänzlich und wird selbst zum armen König Salomo(S.86). Er lässt den Verrückten in sich selbst übernehmen.


Johann Wilhelm Möbius ist ein Charakter, der gut in das Buch passt. Sein Unwissen über die Enthüllungen von Einstein, Newton und der Ärztin machen die Handlung glaubwürdiger und bringen die Figuren dem Leser näher. Ich finde allerdings die Liebesgeschichte zwischen ihm und der Schwester Monika sehr unglaubwürdig und albern. Man erkennt keine Verbundenheit und das Handeln zwischen ihnen wirkt sehr gezwungen. Ich hatte das Gefühl, sie war bloß das Mittel zum Zweck für den Autor.