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Übungsklausur, Aufg. 2

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Übungsklausur, Aufg. 2

Inhaltsverzeichnis

Carina

Im Folgenden werden die Analyseergebnisse, hinsichtlich der unterschiedlichen Erwartungen bezüglich der Aufgaben und Wirkungen eines Theaterstückes, aus das „Vorspiel auf dem Theater“ in Beziehung zu dem Drama „Faust“ gesetzt, welche ebenfalls in Verbindung zu einem weiteren bekannten Drama gesetzt werden.

In der Szene „Vorspiel auf dem Theater“ werden die Vorstellungen in Bezug auf die Aufgaben und Wirkungen eines Theaters aus der Sicht eines Direktors, Schauspielers und eines Dichters geschildert. Der Direktor ist auf den finanziellen Aspekt des Dramas fokussiert, da er sich von einem Theater vor allem Ruhm und Reichtum erhofft. Eine zentrale Voraussetzung für ein gelungenes Theaters sieht der Director darin, das Publikum abwechslungsreich zu Unterhalten und seinen Geschmack zu treffen (vgl. V.124ff.). Diese Bedingung wird aufgrund der zahlreich verschiedenen Szenen innerhalb des Dramas erfüllt. So sind einige Szenen sehr heiter und ausgelassen wie beispielsweise die Szene „Auerbachs Keller“, andere wiederrum trübsinnig und resignativ wie beispielsweise die Szene „Nacht“, in welcher Faust sich über seine Unwissenheit über das Überirdische bewusst wird. Jedoch nicht nur der Inhalt zeugt von seiner Abwechslung, denn das Drama hat ebenfalls zahlreiche verschiedene Handlungsorte. So spielen sich manche Szenen im Wald statt, andere wiederrum im Kerker. Des Weiteren erwartet er einen Inhalt, welcher „Vom Himmel durch die Welt zur Hölle“ (V.242) geht, also das Drama das Irdische sowie das Überirdische behandeln soll. Diese Erwartung erfüllt das Drama „Faust“ daher, da es mit der Szene „Prolog im Himmel“ beginnt, welche das Überirdische thematisiert. Der Teufel Mephisto verkörpert dabei die „Hölle“ (ebd).

Dem Dichter ist es jedoch von hoher Bedeutung etwas für die Nachwelt zu kreieren, also ein Kunstwerk, das seine Zeit überdauert (vgl. V.27f.). Diese Bedingung wird in „Faust“ durch die unterschiedlichen zeitlosen Thematiken erfüllt. Fausts Suche nach dem „was die Welt im Innersten zusammenhält“ (V.382f.) und der daraus resultierenden Problematik der Suche nach einem göttlichen Zugang verdeutlichen ein zeitloses Grundproblem der Menschen, da sich jeder Mensch einmal die Frage nach dem Sinn des Lebens stellt. Ebenso sind die enthaltenden Themen Religion, Liebe und Wissenschaftskritik ein zeitloses Thema. Die Thematik der Liebe wird beispielsweise in der Szene „Garten“, welche die Beschreibung des Kennenlernens von Fausts und Gretchen bis hin zum ersten Kuss umfasst, aufgegriffen. Ebenfalls von hoher Wichtigkeit ist für ihn, dass er das Publikum mit seinem Werk berührt und zugleich belehren kann (vgl. V.87f.). So wird in Faust beispielsweise die innere Zerrisenheit von Gretchen dargestellt. Durch ihre Liebe und Zuneigung zu Faust ( Szene „Garten“) verstößt Gretchen gegen die Regeln der Kirche und die Moralvorstellungen der Gesellschaft. Auch ihre Mutter stirbt teilweise durch ihr Verschulden, wie auch ihr Bruder, welcher sie die Schande der Familie nennt ( vgl. Szene „Nacht. Straße vor Gretchens Türe“). Durch ihre Schwangerschaft und den Mord an ihrem Kind wird sie von der Gesellschaft ausgegrenzt (vgl. Szene „Dom“. Ein weiterer Gesichtspunkt des Dichters ist, dass die Dichtung dem Publikum als Offenbarung dient und es so eine gewisse Sinngebung erlangt (vgl. V.93ff.). Dies wird in Faust durch die zahlreichen Sinnfragen und durch die Suche des Göttlichen umgesetzt. Hierbei stellt Faust den Sinn Suchenden dar, da er beispielsweise in der Szene „Nacht“ erkennt, dass er nichts über das Überirdische weiß.

Die lustige Person fordert von dem Theaterstück, dass das Stück aus dem wirklichkeitsnahen Menschenleben gegriffen werden soll, sodass sich der Zuschauer mit dem Geschehen identifizieren kann (vgl. V.106ff.). Das Menschenleben wird unter anderem in der Gretchentragödie aufgegriffen, da sie die intime Beziehung zwischen Faust und Gretchen darstellt (vgl. Szene „Straße 1“, „Kerker“). Auch die Thematik des Dramas, die Frage nach dem Menschen in seinen vielfältigen Lebensbezügen, gibt die wirklichkeitsnahe Menschenleben wieder, da in „Faust“ konkret die Gefühlslage der handelnden Personen geschildert wird. So ist Faust beispielsweise in der Szene „Wald und Höhle“ melancholisch gestimmt, da er sich die Frage nach dem Sinn des Lebens nicht beantworten kann, was durch die Interjektion „O, dass dem Menschen nichts Vollkommnes wird, / Empfind ich nun“ (V.3240) unterstrichen wird. Eine weitere Voraussetzung für den Schauspieler ist es, die Menschen aufzuheitern und bei guter Laune zu halten. Er möchte mit Mimik, Gestik und auch mit Gesang das Publikum für sich gewinnen (vgl. V.37ff.). Dies wird in dem Drama „Faust“ durch die enthaltenden heiteren Szenen deutlich, beispielsweise in der Szene „Auerbachs Keller in Leipzig“, in welcher lebensfroh gesungen wird. Eine ebenfalls markante Voraussetzung für den Schauspieler ist die Aktualität des Bühnenstückes, da er meint „Die Gegenwart von einem braven Knaben/ Ist […] immer auch schon was“ (V.34f.). Diese Forderung wird anhand der Figur des Fausts umgesetzt, da er als ein Abbild eines modernen Menschen gilt., da er immer mehr will wie beispielsweise mehr Wissen (Vgl. Szene „Nacht“). Fausts Problem der Zerrissenheit zweier Seelen und das Gefühl der begrenzten wissenschaftlichen Erkenntnismöglichkeit sind ein zeitloses Grundproblem jedes Menschen.

Betrachtet man zum Ende hin nochmals die verschiedenen Forderungen der drei Figuren so lässt sich sagen, dass grundsätzlich alle unterschiedlichen Bedingungen innerhalb des Dramas erfüllt sind.

Im Folgenden werden die Kriterien für ein gelungenes Theaterstück an dem Drama „Woyzeck“ erläutert. Eben dieses Drama wurde von Georg Büchner verfasst und erschien im Jahre 1879. Thema des Dramas ist die Ausnutzung der unteren Gesellschaftsschicht.

Für den Direktor ist eine Vorraussetzung die abwechslungsreiche Gestaltung des Dramas, um das Publikum zu unterhalten. Diese Bedingung wird aufgrund der zahlreich verschiedenen Szenen innerhalb des Dramas erfüllt. So sind einige Szenen sehr heiter und ausgelassen wie beispielsweise die Szene „Wirtshaus“, wo unter Anderem gesungen und getrunken wird, andere wiederrum resignativ wie beispielsweise die Szene „Marie und Woyzeck“, in welcher Woyzeck Marie, aufgrund ihrer Affäre mit dem Tambourmajor, umbringt. Eine weitere Vorraussetzung für ein Theaterstück ist laut dem Schauspieler das Publikum bei guter Laune zu halten, was beispielsweise in der Szene „Wirtshaus“ umgesetzt wird, da dort heiter gesungen und getanzt wird. Ebenfalls sind die Thematiken aus „Woyzeck“ zeitlos und aktuell, was eine weitere Bedingung für ein gutes Theaterstück ist. So existiert die Hauptthematik des Dramas, die Ausbeutung der unteren Gesellschaftsschicht, auch heute noch, auch wenn nicht so in dem Maße wie früher. Die unter Schicht ist oft diejenige die auch heute noch die unbeliebte Arbeit machen muss, beispielsweise muss Woyzeck dem Hauptmann als Barbier dienen. Ebenfalls kann man sich auch heute noch bei medizinischen Versuchen beteiligen, um so ein höheres Einkommen zu haben (vgl. Szene 8). Ein weiterer Gesichtspunkt des Schauspielers ist es, dass das Stück aus dem wirklichkeitsnahen Menschenleben gegriffen werden soll, sodass sich der Zuschauer mit dem Geschehen identifizieren kann. Dies wird bei „Woyzeck“ dadurch umgesetzt, da es sich bei den handelnden Personen um normale Alltagsmenschen handelt, die auch so wie im Drama beschrieben gelebt haben könnten. Der Protagonist Woyzeck ist ein einfacher Wehrmann, welcher aufgrund seines geringen Lohnes nebenbei als Proband für den Doktor und Barbier für den Hauptmann arbeiten muss, da er Unterhalt für seine Freundin Marie und ihr uneheliches Kind bezahlen muss.

Betrachtet man im Kontext beide Dramen so lässt sich sagen, dass beide wichtige Voraussetzungen für ein Theater erfüllen. Beide Dramen greifen überzeitliche Thematiken auf, weisen abwechslungsreiche Handlungspersonen sowie Orte auf und verfügen durch die unterschiedlichen Szenen über einen hohen Unterhaltungswert.

Sarah

Die drei verschiedenen Ansichten über die wichtigen Kriterien eines Dramas/Theaters lassen sich dabei anhand des, an den Text anknüpfenden , Dramas „Faust“, aber besonders auch an Georg Büchners „Woyzeck“ überprüfen und somit schauen in wie weit diese erfüllt werden. Diesen Vergleich von Vorstellung und Umsetzung in verschiedenen Dramen werde ich im folgenden machen.

Zu Beginn muss dabei gesagt werden, dass die Erzählung aus „Faust“ an die bereits analysierte Textstelle anknüpft und somit das Resultat aus der Diskussion, - oder anders – die Textstelle die Entstehungsgeschichte des Dramas darstellt. Demnach gibt es hierbei insgesamt mehr Überschneidungen von Vorstellung und als im Vergleich mit „Woyzeck“, da hier eben diese Verknüpfung der Texte nicht besteht.

Eine der im Text vorhandenen Perspektiven, ist die des Theaterdirektors, welcher das Stück unter finanziellen Aspekten betrachtet und auf einen möglichst hohen Gewinn abzielt, welcher für ihn, wie auch alle anderen im Theater Beschäftigten positiv wäre. Eben dieses Ziel und die Erfüllung dessen lassen sich anhand der Aktualität des Dramas festmachen, da es in der heutigen Zeit immer noch gelesen wird. Ein weiteres Kriterium, welches er für das Erreichen seiner Ziele als notwendig erachtet, zeigt sich in „Besonders aber laßt genug geschehn!“(V. 45), wo er eine „Masse“(V. 51) an Aktion, also eine dichte vielseitige Handlung, fordert. Schließlich könne man laut ihm nur durch diese Menge „manchem etwas bringen“(V. 53), also nur so den Geschmack einer weiten Bandbreite treffen. Eben dieses Kriterium spiegelt sich in Faust besonders im Wechsel der Sphären wieder, indem das Drama im Himmel beginnt, dann das irdische Leben darstellt und im Tod endet. Zusätzlich sehnt sich Faust selbst in seinem irdischen Leben nach dem Unendlichen. Besonders wird die weite Bandbreite aber auch thematisch gedeckt, indem Themen wie Natur, Liebe, Freundschaft, Glaube, Sehnsucht, aber auch Tod angesprochen werden. Als Beispiel hierfür fungieren die Liebe von Gretchen und Faust, Fausts Unglauben im Kontrast zu Gretchens starkem Glauben an Gott oder aber die Todesfälle von Gretchens Bruder Valentin, ihrer Mutter und zuletzt der Tod ihrer selbst. Des weiteren verlangt er von Dichter und Schauspieler, dass diese „das groß und kleine Himmelslicht“(V. 128) sowie „Wasser, Feuer, Felsenwände, […] Tier und Vögel“(V. 130f. ) nutzen sollen, um ein erfolgreiches Theater darzubringen. Auch wenn dies in gewissen Teilen auf das Bühnenbild bezogen ist, zeigt sich in „Faust“ beispielsweise im Wechsel der Sphären, in der Verwandlung Mephistos in verschiedene Tiere oder aber in der Szene „Wald und Höhle“ wie diese Forderung auch inhaltlich umgesetzt wurden. Somit werden das Überirdische, aber auch auf irdischer Basis Gestein, der Mond in der Szene „Nacht“, Tiere, Menschen und Pflanzen mit eingebracht, die „Den ganzen Kreis der Schöpfung“(V. 133) darstellen. Zudem kommt auch der vom Direktor geforderte schnelle Wechsel „Vom Himmel durch die Welt zur Hölle“(V. 135) zum Ausdruck, welcher jedoch nicht nur im Wechsel zwischen den Sphären, sondern auch im Bestehen und Wetten von Gott und Teufel/Mephisto deutlich wird. Diese Wette findet dabei im "Prolog im Himmel" in einem überirdischen Raum statt.

Bezieht man die Sichtweise des Direktors anschließend auf „Woyzeck“, so fällt auf, dass dieses Drama den Wechsel der Sphären nicht beinhaltet und somit dieses Kriterium insgesamt raus fällt. In diesem Kontext bleibt auch die Einbindung von „Wasser, Feuer, Felsenwänden“(V. 130) usw. größtenteils aus. Jedoch spielt sich das Drama einige Male draußen ab und auch der Wahn Woyzecks lässt sich so möglicherweise in diese Richtung deuten, da er hier überirdische oder aber auch irdische Dinge sieht, die jedoch nicht der Realität entsprechen. Das Wasser jedoch kommt zuletzt im Bezug auf den Mord an Marie im Drama vor, indem Woyzeck die Tatwaffe in einem See verschwinden lässt. So spielt sich auch der Mord in der Nacht ab, wobei der Mond ein wenig als eine Art Beobachter der Tat akzentuiert wird, was wiederum gewissermaßen eine gewisse Anwesenheit etwas Überirdischen anklingen lässt. Welches Kriterium jedoch durchaus eher auf Woyzeck zutrifft, ist dass der Themenbandbreite. Zwar ist diese geringer als in „Faust“, jedoch geht es hierbei doch um Themen wie Liebe, Verrat, Tod, Glaube und besonders aber die Abhängigkeit von der Gesellschaft, welche der Protagonist Woyzeck tagtäglich erfährt, indem er als Versuchskaninchen dient oder ihm aber später der Tambourmajor von seiner Geliebten vorgezogen wird, da dieser höher gestellt ist.

Die zweite Perspektive, die im Vorspiel inbegriffen ist, ist die des Dichters als den Schreiber des Dramas. Dieser betrachtet ein Drama besonders aus der künstlicheren Sichtweise und argumentiert so entgegen dem Direktor und der lustigen Person. Dieser fordert so insbesondere das Einbringen von Emotionen, welche das Werk tiefgründig machen und es nach vielen Jahren „in vollendeter Gestalt“(V. 28) erscheinen lassen. Somit möchte er, dass die Werke einen überzeitlichen Wert besitzen und den Menschen in ihrem Denken und Fühlen beeinflussen können, also zum denken anregen. Er fordert also ganz allgemein ein tiefgründiges Thema, welches seinen Wert nie verliert. Eben diese Forderung spiegelt sich in „Faust“ in der Thematik der Liebe und des Glaubens, aber auch ganz besonders noch einmal in der Sehnsucht Fausts wieder. Die Sehnsucht Fausts und seine allgemeine Unersättlichkeit zeigen heute noch, obwohl die gesellschaftlichen Hintergründe anders sind, dass die Menschen sich nach immer mehr ersehnen und somit im Konsum leben und durch diesen immer unglücklicher werden. Dies, aber auch „Des Menschen Kraft“(V. 102) werden so in Faust integriert, indem Fausts Wesen mit allen seinen Zweifeln und Gefühlen dargestellt wird und dieser letztlich doch den rechten Weg zu Gott findet. Hier werden also innere Prozesse wie auch die Frage nach dem Sinn aufgegriffen, die Faust sich in der Szene "Wald und Höhle" stellt, in welcher er resigniert. Zudem kommt aber auch der künstlerische Aspekt nicht zu knapp, indem "Faust" häufig Reimschema und Metrum beinhaltet. Besonders deutlich wird dies im Lied Gretchens.

Die Argumentation des Dichters und seine allgemeine Perspektive trifft dabei auch auf Woyzeck zu. Hier finden sich ebenfalls überzeitliche Themen wie Glaube, Liebe, Wissenschaft und besonders der Egozentrismus vieler Menschen wieder. Auch wenn die Abhängigkeit von der Gesellschaft wesentlich geringer ist als früher, ist sie dennoch dar und für die persönliche Entwicklung von Bedeutung. Das Fühlen und Denken der Hauptfigur Woyzecks wird dabei begründet und menschlich dargestellt, indem er beispielsweise seine Frau umbringt, weil diese ihn betrogen hat, obwohl er sein Leben für sie aufgegeben hat. Der Wert der Liebe aber auch das Machtinteresse der Menschen werden hier also mehrfach thematisiert, weshalb der Text mit den Kriterien des Dichters übereinstimmt. Achtet man jedoch auf die Struktur des Textes, so fällt hierbei auf, dass die Szenen eher wirr aneinander gereiht sind und kein Reimschema besitzen.

Zuletzt wird die Sichtweise der lustigen Person, also des Schauspielers, angesprochen. Diesem geht es besonders um den „Spaß“(V. 33) und das Einbringen von „Narrheit“(V. 44). Diese spiegelt sich besonders in Mephisto wieder, welcher eine äußerst ironische Sprache verwendet und Faust schadenfroh ausnutzt um diesem Dinge wie Leidenschaft zu zeigen. Auch das Erleben von Spaß in der Liebe ist dabei Ausdruck dieses Kriteriums. Da Faust, dem diese Liebe widerfährt, ein normaler Mensch mit alltäglichem Leben ist, stimmt auch die Forderung des Schauspielers, von „einem braven Knaben“(V. 35) zu erzählen, mit dem Drama überein. Jedoch muss hier abwägend gesagt werden, dass Faust durch seine wissenschaftliche Tätigkeit und sein tiefgründiges Denken besonders von der Intellektualität her leicht bis stark vom jeweiligen alltäglichen Leben eines Durchschnittsmenschen abweicht. Davon unabhängig sind jedoch „Phantasie, [...]/ Vernunft, Verstand, Empfindung, Leidenschaft“(V. 42f. ) allesamt in „Faust enthalten. Sei es die Phantasie im sich verändernden Wesen von Mephisto, oder aber Empfindung und Leidenschaft in der Liebe von Faust zu Gretchen. Zuletzt stellt das Drama daher die schlussendliche Lösungsversion der Argumentation dar. So ist es mit „bunten Bildern wenig Klarheit,/ Viel Irrthum und ein Fünkchen Wahrheit“(V. 110f. ) verfasst, was sich in Fausts Leben, aber auch der metaphorischen Darstellungsweise dessen, widerspiegelt.

In „Woyzeck“ hingegen lassen sich Witz und Humor dahingegen eher weniger finden, da das Drama erns und dramatisch vom Leben Woyzecks erzählt. Es enthält zwar durchaus Dinge wie Vernunft, im verantwortungsvollen Handeln Woyzecks für seine Familie, oder aber Leidenschaft in der Affäre von Marie und Tambourmajor, jedoch fehlt der Humor größtenteils völlig, indem ein unglückliches Schicksal beschrieben wird. Daher lässt sich darauf schließen, dass das Drama alleine Tragödie ist und keine Aspekte der Komik beinhaltet. Somit trifft hier kontrovers zu den Vorstellungen des Direktors und der lustigen Person am ehesten die Sichtweise des Dichters zu.

Zusammenfassend beinhalten beide Dramen Kriterien aller drei Sichtweisen, wobei „Faust“, als Theater, dem die Sichtweisen als Vorspiel zu Grunde liegen, alle wesentlichen Kriterien zumindest im Groben abdeckt. „Woyzeck“ jedoch hat alleinig die Kriterien des Dichters wirklich erfüllt. Humor und eine Bandbreite an Themen werden jedoch kaum bis gar nicht mit eingebracht.

Maike

Im Folgenden werden die Analyseergebnis zum „Vorspiel auf dem Theater“ in Bezug zu dem Drama „Faust“ gesetzt. Das Drama „Faust- Der Tragödie Erster Teil“ wurde von Johann Wolfgang Goethe geschrieben und 1808 veröffentlicht.

Das Drama „Faust“ spielt zuerst im Himmel, wo Gott und der Teufel Mephistopheles eine Wette abschließen. Es geht um den Wissenschaftler Faust welcher unzufrieden ist und immer mehr wissen möchte, also sehr wissensdurstig ist. Mephistopheles und Gott wetten darum, dass der Teufel, Faust glücklich und zufrieden machen kann. Der Gewinn ist die Seele von Faust. Mephistopheles lief getarnt als Pudel zu Faust nach Hause und zeigt dort seine wahre Identität. Er verspricht dann Faust glücklich zu machen, indem er all seine Wünsche erfüllen wird, wenn er ihm im Gegenzug seine Seele verspricht und er willigt ein. Die beiden beginnen damit in einen Hexenkeller zu gehen, wo Faust einen Trank zu sich nimmt, der ihn jünger und für Frauen begehrenswert macht. Schon bald begegnet Faust dem 14-jährigen Gretchen, von welchem er begeistert ist. So bittet Faust Mephistopheles darum, sie zu seiner Geliebten zu machen, geschehe das nicht, würde er den Pakt brechen. Dadurch macht der Teufel den Wunsch wahr und es kommt in Gretchens Gartenhaus zum ersten Kuss zwischen den beiden. Faust verlangt mehr von dem jungen Gretchen und gibt ihr eine „Medizin“, welche sie ihrer Mutter geben soll. Die Medizin ist allerdings Schlafmittel, durch welches Faust sich erhofft die Nacht mit Gretchen in Ruhe zu verbringen. Allerdings stirbt die Mutter an diesem Schlaftrunk, während Faust und Gretchen miteinander schlafen. Gretchens Bruder Valentin bemerkt, dass seine Schwester ihre Unschuld verloren hat und es kommt zu einem Duell zwischen ihm und Faust, bei welchem Valentin von Faust getötet wird. Mephistopheles und Faust flüchten dann und lassen Gretchen und den sterbenden Valentin allein. Bald erscheint Gretchen ein Geist, der ihr die Nachricht überbringt, dass sie schwanger ist. Dann weit später erfährt Faust, dass Gretchen schwanger war und das Kind nach der Geburt, aus Verzweiflung, getötet hat und sie jetzt zum Tode verurteilt ist. Dann nimmt Faust sich vor Gretchen zu retten und bittet Mephistopheles um Hilfe, dieser allerdings sagt Faust müsse Gretchen selbst befreien. Gretchen lehnt seine Hilfe allerdings ab und nimmt Kontakt zu Gott auf. Faust flieht gemeinsam mit Mephistopheles und Gretchen wird freigesprochen.

Der Dichter hat eine eher künstlerische Ausdrucksweise, welche zusätzlich religiös geprägt ist, er verwendet beispielsweise Ausdrücke wie „Himmelsenge“ (V.19) oder „Götterhand“ (V. 22). Zudem scheint es ihm wichtig zu sein, dass man seine Arbeit schätzt und, dass er seinen Gedanken freien Lauf lassen kann sowie dass das was er schreibt von Herzen kommt (vgl. V.23f.). Ergänzend dazu, möchte der Dichter etwas erschaffen, was auch noch nach Jahren von den Menschen gelesen und gedeutet wird (vgl. V. 27). Er muss also Themen in sein Werk einarbeiten, die auch in mehreren Jahren noch aktuell sind, wie beispielsweise Liebe, Tod oder auch Religion. Bezieht man die Vorstellungen des Dichters auf Goethes Drama „Faust“, stimmen diese überein. In „Faust“ spielt die Religion eine zentrale und sehr wichtige Rolle, da schon zu Beginn der Tragödie ein „Prolog im Himmel“ (Faust, V. 243 – 353) stattfindet, in welchem der Teufel (Mephistopheles) und Gott einen Pakt abschließen. Ein zusätzlich wichtiges Thema ist die Liebe. Faust verliebt sich in das junge Mädchen Gretchen und die beiden beginnen eine Liebschaft miteinander, sie küssen sich beispielsweise im Gartenhaus (vgl. Faust, V. 3205 f.). Der Tod hat hier ebenso eine Bedeutung. Gretchen soll zum Beispiel hingerichtet werden, weil sie ihr Baby ermordet hat (vgl. Faust, V. 4399 ff.), das religiöse und göttliche überwiegt allerdings, was daran bemerkbar ist wenn Gott sagt Gretchen „ist gerettet“ (Faust, V. 4612). Er hat also das letzte Wort. Damit ist die zeitübergreifende Bedeutung des Werkes bestätigt sowie dass das Werk von der Religion geprägt ist.

Die lustige Person hat eine eher belehrende Sprache, erkennbar daran, wenn er dem Publikum sagt, sie sollen sich „brav und […] musterhaft“ (V. 41) benehmen. Ebenso wichtig ist der lustigen Person der Spaß und die Unterhaltung des Publikums (vgl. V. 33 f.). Für sie zählt das Hier und Jetzt, ganz im Gegensatz zum Dichter, welcher sich auch für die „Nachwelt“ (V. 31) interessiert. Die „Mitwelt“ (V. 33) soll „Spaß […] haben“ (V. 33 f.). Um der Mitwelt viel Spaß zu verschaffen muss für jeden Zuschauer etwas dabei sein, es muss also viele verschiedene Handlungen und Themen geben. In Goethes Drama Faust ist genau das gegeben. Es gibt viele verschiedene Kapitel mit verschiedenen Orten, wie beispielsweise „Auerbachs Keller in Leipzig“ (Faust, V. 2073 – 2336) oder gegensätzlich dazu der „Kerker“ ( Faust, V. 4405 – 4614). Mit den verschiedenen Orten sind auf verschiedene Handlungen und Stimmungen verbunden. In Auerbachs Keller ist eine eher feierliche Atmosphäre (vgl. Faust, V. 2073). Dem steht antithetisch der soeben genannte Kerker gegenüber. Allein schon die Bezeichnung Kerker überbringt eine etwas düstere Stimmung. Im Bezug zum Inhalt wird auch deutlich, dass diese, abschließende, Szene einen düsteren Hintergrund hat: Gretchen soll hingerichtet werden und Faust kommt um sie zu befreien, sie lehnt seinen Befreiungsversuch allerdings ab. Allerdings endet das Drama positiv: Gretchen wird freigesprochen. Ebenso nennenswert ist die Bearbeitung der Themen Religion und Liebe. Diese beiden Themen sind sehr bedeutsam, für die meisten Menschen und somit werden auch einige Interessen abgedeckt. Also sind auch die Vorstellungen dieser Person umgesetzt worden.

Der Direktor hat ganz andere Absichten und Anforderungen an das Theaterstück. Ihm geht es in erster Linie um das finanziell und um das Geldverdienen. Er hat eine bildliche Straße, beispielsweise vergleicht er das Erlangen einer Eintrittskarte mit einer „Hungersnoth“ (V. 13), es sei laut ihm lebensnotwendig das Theater zu sehen (vgl. V. 13f.). Es soll sich viel auf der Bühne abspielen (vgl. V. 45) und es soll interessant sein (vgl. V. 48). Ebenso ist dem Direktor klar, dass er von der lustigen Person (den Schauspielern) und dem Dichter abhängig ist (vgl. V. 50), da sonst kein Theaterstück stattfinden könnte. In Bezug zur Tragödie „Faust“ wird klar das der Direktor in einer Hinsicht die gleichen Absichten hat, wie die lustige Person. Es soll viel passieren auf der Bühne (vgl. V. 45), und eben das ist in „Faust“ der Fall (viele verschiedene Handlungsorte und mehrere behandelte Themen).

Abschließend werden im Folgenden die Ansichten der drei Personen aus dem „Vorspiel auf dem Theater“ in Bezug zu dem Drama „Woyzeck“. Das Drama Woyzeck, geschrieben von Georg Bühner und veröffentlicht 1875, thematisiert den durch die Unterschiedlichkeit der verschiedenen Gesellschaftsschichten entstehenden Druck auf Individuen. Woyzeck ist 30 Jahre alt und ist Soldat. Seine Freundin Marie und er haben ein uneheliches Kind, da die beiden zu wenig Geld haben um zu heiraten. Woyzeck bemüht sich sehr, seine Familie ernähren zu können: er ist Soldat, rasiert dem Hauptmann seinen Bart und unterzieht sich bezahlten ärztlichen Versuchen, welche ihn jedoch psychisch schwächen, wodurch er Wahnvorstellungen bekommt. Seine Geliebte Marie wendet sich allerdings dem höher stehenden Tambourmajor zu und beginnt eine Affäre mit ihm. Als Woyzeck dies bemerkt ist er so wütend und eifersüchtig, dass er Marie ermordet. Zuletzt wird Woyzeck von seinem Sohn verstoßen.

Die Anforderungen der lustigen Person werden in Büchners Drama eher weniger erfüllt. „Woyzeck“ enthält kaum Ironie und Humor, sondern ist eher ernst. Vor allem dadurch, das Woyzeck sich so sehr um seine Familie kümmert und so viel für sie arbeitet um sie zu ernähren. Also eben, dass das Leben in der unteren Gesellschaftsschicht gezeigt wird. Besonders dadurch, dass hier Maries Tod so dargestellt wird, und die Tatsache, dass ihr eigener Geliebter sie ermordet, zeigt, dass das Drama nicht von Humor geprägt ist. Die Forderungen des Dichters, treffen hier jedoch größtenteils zu. Die behandelten Themen sind hier, eben wie auch bei „Faust“, zum einen die Liebe, zum anderen aber auch der Tod und die verschiedenen gesellschaftlichen Schichten. Somit sind die Themen zeitübergreifend und auch heute noch relevant für Menschen.

Abschließend ist zu sagen, dass das Drama „Faust“ die Anforderungen der drei Personen erfüllt, das Drama „Woyzeck“ allerdings nicht.

Nina K.

Die drei unterschiedlichen Vorstellungen eines guten Theaters in „Vorspiel auf dem Theater“ (V.33-242) werden im Folgenden auf Johann Wolfgang von Goethes Tragödie „Faust – Der Tragödie Erster Teil“, veröffentlicht im Jahr 1808, angewendet. Des Weiteren werden die zentralen Vorstellungen in Vergleich mit einem weiteren Drama gesetzt.

Eine der drei Vorstellungen aus „Vorspiel auf dem Theater“ gehört dem Direktor, der sein Idealbild eines Theaterstücks mit Worten wie „Fest“ (V.4) beschreibt. Zudem sagt er, es müsse „alles frisch und neu“ (V.5) sein, sodass festgehalten werden kann, dass er von einem Theaterstück Unterhaltung, Freude und etwas, was er noch nie zuvor in einem Stück gesehen hat, erwartet. Zudem ist er von Vielfältigkeit bezüglich des Inhalts überzeugt (vgl. V.47f.) und sagt, dass man bei einem Stück an nichts sparen solle (vgl. V.124ff.). Insbesondere die angesprochene Vielfalt ist im Drama „Faust“ in mehreren Gesichtspunkten wiederzufinden. So spiegelt sich diese in der Vielfältigkeit der Charaktere wider, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Neben dem wissensdurstigen Wissenschaftler Faust spielt Gretchen, seine junge und naive Geliebte eine Rolle, sowie Mephistopheles, der Teufel, der mit seiner Rolle als ständigen Beobachter und Begleiter von Faust, um seine Wette zu gewinnen, die Rolle des Bösen übernimmt. Darüber hinaus ist die Vielfältigkeit von „Faust“ auch in den unterschiedlichen Handlungsorten wiederzuerkennen. So spielen sich Szenen in „Auerbachs Keller in Leipzig“, in der „Hexenküche“, im „Garten“ und im „Kerker“ ab, wobei die verschiedenen Handlungsorte die jeweiligen Handlungen der Szene unterstreichen. Die zahlreichen verschiedenen Thematiken der Tragödie spiegeln ebenfalls die vom Direktor gewünschte Vielfältigkeit eines Theaters wider, da „Faust“ sich mit Thematiken wie Liebe befasst (vgl. V.3205ff.), Wissenschaft (vgl. V.354ff.) oder Religion (V.3425ff.). Zudem solle ein Theater alles, von „Himmel durch die Welt zur Hölle“ (V.135) auf die Bühne bringen, damit das Stück so spektakulär wie möglich wird. Vertreten wird dies allen voran von Mephistopheles dem Teufel als einer der Hauptcharaktere in „Faust“, als auch in der Szene „Prolog im Himmel“, in der Mephistopheles und Gott eine Wette abschließen.

Eine der zentralen Vorstellungen des Dichters sind, dass „das Aechte für die Nachwelt unverloren“ V.30) bleibt. Er appelliert somit an die Zeitlosigkeit eines Stückes, die somit zeitlose Thematiken aufweisen müsse. Thematiken wie die bereits erwähnte Liebe bilden einen dieser zeitlosen Aspekte in „Faust“. Die Liebe zwischen Faust und Gretchen, die an den Szenen wie „Gretchens Stube“ oder der Szene im „Garten“ zu finden ist, ist eine Thematik, die für alle Menschen in jeder Zeit zugänglich und bekannt ist, und mit der sich jede Generation identifizieren kann. Ein weiteres Beispiel ist das, „was die Welt im Innersten zusammenhält“ (V.382f.), beziehungsweise die Frage nach dem Sinn des Lebens, welche ebenfalls zahlreiche Generationen der Menschheit beschäftigen. Ein letztes Beispiel ist die Neugier auf das Metaphysische, wie Fausts Satz „drum hab ich mich der Magie ergeben“ (V.377) widerspiegelt. Die Frage nach dem Überirdischen ist ebenfalls eine die Gegenwart überdauernde Grundfrage des Menschen, die in Verbindung mit „Und leider auch Theologie!/ Durchaus studiert“ (V.356f.) auch auf die Frage nach dem Göttlichen in der Welt anspielt. So kann festgehalten werden, dass „Faust“ das Kriterium des Dichters, ein dramatisches Werk müsse die Nachwelt überdauern können, erfüllt ist. Ein weiteres Kriterium des Dichters ist, dass ein künstlerisches Theaterstück das Publikum berühren müsse (vgl. V.87). Dies spiegelt sich in der Umsetzung der verschiedenen Thematiken wider, so zum Beispiel in der Liebe von Faust und Gretchen. So ist in der Szene im Kerker, am Ende der Tragödie vor allem die Sprache der Übermittler der Gefühle. Beispiele dafür sind die Ausrufe, wie beispielsweise „Besinne dich doch!/ Nur Einen Schritt, so bist du frei!“ (V.4563f.), die die Verzweiflung Fausts darüber dass er Gretchen nicht überzeugen kann mit ihm zu fliehen, verdeutlichen, oder Gretchens Schuldgefühle darüber ihre Mutter getötet zu haben, die sich in den Versen 4565 bis 4573 widerspiegeln, durch Wiederholungen des Pronomens „sie“ (V.4570) und durch Metaphern für das Sterben, wie in „Wären wir nur den Berg vorbei!“ (V.4565).

Die Vorstellungen der lustigen Person beruhen auf den Bezug zur Gegenwart, auf einer guten Umsetzung des Geschriebenen durch den Schauspieler und auf „Narrheit“ (V.44), also Witz im Theater. So behauptet die lustige Person im Gegensatz zum Dichter, dass ein Theater nicht für die Nachwelt geschrieben werden müsse, sondern für die Gegenwart, da sich das Publikum mit der Gegenwart immer am besten identifizieren könne. So behandelt auch „Faust“ nicht nur zeitlose, sondern auch für die Zeit während des 16. und 17. Jahrhunderts typische Themen. Ein Beispiel dafür ist der Charakter Gretchen. Die gesellschaftliche Verachtung, die auf Gretchen warten würde, wenn sie ihr unehelich gezeugtes Baby austragen würde, ist eine für diese Zeit typische Problematik. Darüber hinaus liegt der Fokus der lustigen Person auf dem Spaß und der „Narrheit“ (ebd.), welche sich vor allem in Mephistopheles ironischer Ausdrucksweise widerspiegelt (vgl. V.1776-1784). Ein weiteres bekanntes Drama ist „Woyzeck“, veröffentlicht im 17. Jahrhundert und geschrieben von Georg Büchner, das ebenfalls auf einige Gesichtspunkte aus „Vorspiel auf dem Theater“ zurückzuführen ist. So sind beispielsweise einige der Motive des Dramas ebenfalls zeitlos, wie die in „Faust“, so beispielsweise die Eifersucht Woyzecks, dass Marie ihn betrogen hat und er es rausgefunden hat, die psychische Krankheit die unter anderem daraus resultierte, und wegen der er Marie letztendlich tötet, sowie die gesellschaftliche Ordnung, aufgrund der er sich bereit erklärt, gegen Geld Teil eines medizinischen Experiments zu werden (vgl. Szene 5). Auch seine Geliebte Marie, mit der er ein uneheliches Kind hat, weil sie es sich nicht leisten können zu heiraten, verlässt ihn wegen des Tambourmajors, der gesellschaftlich angesehener als Woyzeck ist. Mit Blick auf die Vorstellungen des Direktors und der lustigen Person, die Freude, Unterhaltung und Spaß erwarten, erfüllt Woyzeck jedoch nicht das Idealbild eines Dramas, da diese Punkte in „Woyzeck“ nicht vorhanden sind.

Zusammenfassend ist also zu sagen, dass „Woyzeck“ nur die Vorstellungen des Dichters vertritt, allen voran die der Zeitlosigkeit, während „Faust“ alle angeführten Vorstellungen vertritt. So ist die Tragödie zeitlos, unterhaltend, vielfältig und hat Bezug zur Gegenwart, sodass sie den Kriterien aus „Vorspiel auf dem Theater“ entspricht.

Nina H.

In der Szene „Vorspiel auf dem Theater“ aus dem Drama „Faust – Der Tragödie Erster Teil“ werden verschiedene Vorstellungen bezüglich der Aufgaben und Wirkung eines Theaterstück dargestellt, auf welche sich die Handlung der Tragödie überprüfen lässt. Die Umsetzung dieser Vorstellungen werde ich im Folgenden vergleichend an den Dramen „Faust“ von Johann Wolfgang Goethe und „Woyzeck“ von Georg Büchner untersuchen.

In der Szene „Vorspiel auf dem Theater“ werden drei verschiedene Vorstellungen in Bezug auf die Aufgaben und Wirkung des Theaters aus der Perspektive eines Direktors, Dichters und eines Schauspielers dargestellt. Der Direktor ist auf den finanziellen Aspekt des Dramas fixiert und erhofft sich durch das Erscheinen einer „Menge“ (V.37) einen großen Gewinn. Seiner Meinung nach muss in dem Theaterstück ein vielfältiger Inhalt geboten werden, damit es das gesamte Publikum anspricht. Der Wunsch nach einer vielseitigen Handlung ist in dem Drama „Faust“ erfüllt, da die verschiedenen Szenen einen kontrastreichen Inhalt darbieten. Zudem wünscht er sich einen Inhalt, welcher „Vom Himmel durch die Welt zur Hölle“ (V.242) wandelt, also sowohl das Irdische als auch das Überirdische thematisiert. Diese Aufgabe erfüllt das Drama „Faust“, da es mit der Szene „Prolog im Himmel“ einsetzt, welche das Überirdische behandelt. Außerdem strebt der Protagonist Faust nach unendlichem Wissen, weshalb es sich dem Überirdischen zuwendet. Mephisto stellt dabei die „Hölle“ (ebd.) dar. Diese könnte sich jedoch auch auf die Folgen des Paktes mit dem Teufel beziehen, da beispielsweise sowohl die Mutter Gretchens als auch sie letztlich stirbt. Die gesamte Handlung spielt somit in beiden Sphären. Diese Bezugnahme auf verschiedene Sphären deutet bereits den vielseitigen Inhalt des Theaterstücks an, welchen der Direktor als Voraussetzung für das Interesse des Publikums ansieht. Hier ist jedoch nicht nur der Inhalt vielseitig gestaltet, sondern auch die verschiedenen Handlungsorte, so spielen Szenen beispielsweise in der Natur oder im Kerker . Die Charaktere des Stücks sind ebenfalls sehr vielfältig. Dabei sind insbesondere die Unterschiedlichkeiten zwischen dem wissbegierigen Faust, dem naiven Gretchen und Mephisto, welcher sozusagen das Böse verkörpert, deutlich erkennbar. Außerdem lässt sich sagen, dass das Stück tatsächlich eine große Menge an Menschen begeistert, was sich an der Berühmtheit des Werkes erkennen lässt. Es wird in der heutigen Zeit noch oft gelesen und spricht die Menschen seit langer Zeit an. In dem Drama „Woyzeck“ ist ebenfalls ein vielseitiger Inhalt, welcher verschiedene Menschen ansprechen kann, erkennbar. Dabei ist besonders seine psychische Erkrankung sowie die Demonstrierung der Macht des ihm übergeordneten Tambourmajors und der letztliche Mord an seiner Freundin Marie bedeutsam. Dieses Drama thematisiert jedoch nicht das Überirdische und das Irdische, sondern beschränkt sich auf lediglich Letzteres. Auch dieses Werk ist heute noch aktuell und wird noch häufig gelesen, jedoch nicht in gleichem Maße wie Faust. Der Aspekt der Vielseitigkeit lässt sich in diesem Drama ebenfalls auf die Charaktere beziehen, da auch diese deutliche Unterschiede aufweisen. Dabei sind besonders die unterschiedliche gesellschaftliche Stellung des Tambourmajors und Woyzecks und deren Auswirkung auf das Leben und die Charakterzüge dieser beiden Personen sowie die Unterschiedlichkeit Woyzecks und Maries in Bezug auf ihre Lebensansprüche.

Der Dichter ist weder an dem finanziellen Aspekt des Theaterstücks, noch an dem Publikum selbst interessiert, was sich deutlich durch die Aussage „O sprich mir nicht von jener bunten Menge / bei deren Anblick uns der Geist entflieht“ (V.59 f.) zeigt. Er konzentriert sich auf den künstlerischen Wert des Stücks und möchte, dass es „der Nachwelt unverloren“ (V.74) bleibt, also noch lange in der Zukunft von Bedeutung ist. Somit möchte er auch überzeitliche Themen in sein Stück einbringen und die Menschen zum tiefgründigen Denken anregen. In dem Drama „Faust“ ist diese Vorstellung deutlich umgesetzt, da der unbegrenzte Wunsch nach etwas Besserem auch zur heutigen Zeit und in der Zukunft besteht. Dies bezieht sich zwar meist auf andere Umstände, jedoch strebt der Mensch danach, immer mehr zu wollen, als er bereits besitzt. Zudem spielt in dem Drama der Tod eine große Rolle, was sich auf den Tod der Mutter Gretchens und ihren Tod selbst bezieht. Der Tod wird in allen Zeiten ein Thema sein, mit dem sich die Menschen auseinandersetzen müssen und werden. Auch der Glaube spielt in der heutigen Zeit noch eine Rolle, jedoch größtenteils nicht mehr in dem Maß wie damals. Zudem unterstützt die Sprache und Form in dem Drama den literarischen und künstlerischen Wert des Stücks. Dieser Vorstellung entspricht auch das Werk „Woyzeck“, da auch diese überzeitliche Themen, wie die Liebe und den Tod darstellt, wobei insbesondere der Tod Maries relevant ist. Zudem thematisiert es die Abhängigkeit des Protagonisten von der Gesellschaft beziehungsweise die Macht des ihm übergeordneten Tambourmajors. Dies spielt auch in der heutigen Zeit noch eine wichtige Rolle, da es immer Menschen gibt, die anderen übergeordnet sind und ihre Macht gegenüber jenen demonstrieren. Die Abhängigkeit von der Gesellschaft und Unterdrückung stellt somit auch ein wichtiges überzeitliches Thema in dem Drama dar. Der künstlerische Aspekt des Werkes ist jedoch weniger erfüllt, da die Sprache nicht sehr komplex ist und nicht viele Metaphern vorhanden sind.

Der Schauspieler, beziehungsweise die lustige Person ist der Auffassung, dass das Stück den Menschen „Spaß“ (V.77) machen sollte. Er erhofft sich von dem Stück Ruhm und Anerkennung des Publikums. Dies möchte er dadurch erreichen, dass das Stück auch die „Empfindung“ (V.87) der Menschen ansprechen soll. Dies ist in dem Drama „Faust“ der Fall, da besonders die Gretchentragödie und der Tod Gretchens die Empfindungen des Publikums ansprechen. Außerdem richten sich die überzeitlichen Themen des Stückes, wie die Liebe und der Tod an die Empfindungen der Menschen. In dem Drama „Woyzeck“ trifft dies ebenfalls zu, da insbesondere der Tod Maries die Gefühle des Publikums anspricht. Auch die Lebenslage des Protagonisten Woyzeck richtet sich an die Empfindungen des Publikums, da die Unterdrückung durch den Tambourmajor und seine psychische Erkrankung Mitleid bei dem Zuschauer beziehungsweise Leser auslöst. Der Aspekt des Spaßes wird hier jedoch nicht aufgegriffen, da es hauptsächlich um die Darstellung des trostlosen und dramatischen Lebens des Protagonisten geht.

Abschließend lässt sich sagen, dass beide Dramen die grundsätzlichen Forderungen des Dichters, Direktors und Schauspielers erfüllen. Dies ist besonders aufgrund der Thematisierung von überzeitlichen Themen, Empfindungen, der Aktualität der Werke und dem vielseitigen Inhalt deutlich zu erkennen.

Diana

Im Folgendem werde ich die Analyseergebnisse aus dem ,,Vorspiel auf dem Theater“ in Beziehung zum Drama ,,Faust- Der Tragödie Erster Teil“ von Johann Wolfgang Goethe setzen und erläutern inwiefern zentrale Vorstellungen der drei Figuren in der Tragödie umgesetzt werden. Anschließend werde ich im Vergleich dazu das Drama ,,Woyzeck“ von Georg Büchner mit den zentralen Vorstellungen in Beziehung setzen.

In dem ,,Vorspiel auf dem Theater“ werden unterschiedliche Vorstellungen des Theaters durch den Direktor, den Dichter und den Schauspieler vertreten. Dem Direktor ist dabei der finanzielle Aspekt besonders wichtig und möchte daher, dass ,,die Menge“ (V. 7) zufrieden ist, damit viele Menschen kommen. Er hält es dabei für wichtig ein breites Spektrum an Themen zu zeigen, wobei besonders aber ,,genug geschehn“ (V. 45) soll, damit für denen Zuschauer etwas dabei ist, was ihm gefällt. Dabei soll der ,,ganze[.] Kreis der Schöpfung“ (V. 133) gezeigt werden und zwar ,,[v]om Himmel durch die Welt zur Hölle“ (V. 135). Diese Vorstellung des Direktors ist in dem Drama ,,Faust“ umgesetzt, indem die Handlungsort ständig wechseln und auch Themen und Stimmungen sich ändern, so dass es beispielsweise resignative und verzweifelte Szenen beschrieben werden, wie die Szene ,,Nacht“ oder ,,Kerker“, während hingegen andere Szenen wie ,,Auerbachs Keller in Leipzig“ oder ,,Garten“ eher ausgelassen sind. Dem nach werden auch viele Themen behandelt, wie das Überirdische, Liebe, Religion und die Frage nach dem Sinn des Lebens. Bereits der Prolog im Himmel verdeutlicht, das die Vorstellungen des Direktors umgesetzt werden, da sowohl der ,,Himmel“ (V.135), vertreten durch Gott und die ,,Hölle“ (V.135), vertreten durch Mephistopheles, gezeigt und behandelt werden, indem Gott und Mephisto eine Wette abschließen. Zu dem ist dem Direktor der finanzielle Aspekt ebenfalls wichtig, sodass das Theaterstück viele Menschen ansprechen soll, was bei Faust ebenfalls verwirklicht ist. Dies zeigt sich darin, dass Faust noch heute gelesen und in Schulen besprochen wird. In dem Drama ,,Woyzeck“ ist dies nur eingeschränkt vorhanden, da zwar ebenfalls ein breites Themenspektrum wie Liebe, Betrug und Macht und gesellschaftliche Zustände vorhanden ist, sodass Woyzecks psychische Erkrankung, Maries Betrug an Woyzeck mit dem Tambourmajor und schließlich Woyzecks Mord an seiner Frau bedeutsam sind und die Forderung, dass vieles geschehen soll, in Woyzeck gegeben ist. Jedoch wird lediglich das Irdische thematisiert und das Überirdische nicht, anders als in Faust, wo das Überirdische eine große Rolle spielt. Die Handlungsort wechseln auch in Woyzeck oft und selbst dieses Werk besitzt heute noch Aktualität, da es in Schulen besprochen wird.

Die Vorstellungen des Dichters sind die, dass das Theaterstück ,,der Nachwelt unverloren“ (V. 30) sein soll und das Stück also zeitlose Themen enthalten soll, wobei dem Dichter das Publikum und auch das Finanzielle gleichgültig sind. Dies ist in ,,Faust“ ebenfalls gegeben, da, wie zuvor erwähnt, zeitlose Themen wie Religion, Liebe und die Frage nach dem Sinn des Lebens behandelt werden. So fragt sich Faust zu Beginn, ,,was die Welt/ Im Innersten zusammenhält“ (V. 382 f.), was in jeder Zeit ein Thema sein wird, mit dem sich die Menschen auseinandersetzen werden und sich die Frage nach dem Sinn des Lebens stellen. Auch das Thema Liebe wird durch Fausts Zuneigung zu Gretchen behandelt, sowie aber auch der Tod, da durch Egoismus Gretchens Mutter stirbt, sowie ihr Bruder und Gretchen somit auch aus Liebe zu Faust gegen die Moralvorstellungen der Kirche und der Gesellschaft verstößt, ihr eigenes Kind umbringt und schließlich im Kerker landet. Der Tod ist ebenfalls ein zeitloses Thema mit denen sich die Menschen in jeder Zeit auseinandersetzen werden müssen, sowie die Abhängigkeit von der Gesellschaft, wobei diese nicht mehr so stark ist, wie in Faust beschrieben. Der religiöse Aspekt zeigt sich in der Szene ,,Prolog im Himmel“ sowie, dass Gott das letzte Wort hat und somit über allem steht, indem Gott Gretchen erlöst. All diese zeitlose Themen werden in dem Drama durch zahlreiche rhetorische Figuren wie Metaphern künstlerisch zum Ausdruck gebracht, was ebenfalls ein wichtiger Aspekt des Dichters darstellt, da diesem das Publikum gleichgültig ist und das Künstlerische eher von Bedeutung ist. Zu dem ist der bildende und belehrende Aspekt eines Theaterstück für den Dichter wichtig, der sich ebenfalls in Faust zeigt, indem die Wissenschaft zu Beginn thematisiert und kritisiert wird und auch in der Gretchentragödie zeigt sich ein wichtiger belehrender Aspekt, da das richtige Handeln und die Wertvorstellung der Kirche und der Gesellschaft thematisiert werden und durch Gretchens Verstoß gegen die Moralvorstellung der Kirche, die Konsequenzen dieses falschen Handelns in ,,Faust“ verdeutlicht werden. Auch werden innere Prozesse Faust im ganzen Drama deutlich, besonders in der Szene ,,Wald und Höhle“. In ,,Woyzeck“ ist die Vorstellung des Dichters ebenfalls erfüllt, da zeitlose Themen wie Liebe, Betrug und auch Tod eine Rolle spielen. Der Tod wird durch Woyzecks Mord an Marie thematisiert, welches in jeder Zeit bedeutsam für die Menschen sein wird. Besonders die Rolle des Tambourmajors in dem Drama spielt eine wichtige Rolle, da dieser sich über Woyzeck stellt und seine Macht und Stellung ausnutzt, wobei dies ebenfalls ein wichtiges Thema für Menschen in jeder Zeit sein wird, da es immer Menschen geben wird, die mehr Macht haben als andere und diese ausnutzen könnten. Auch der belehrende Aspekt ist erfüllt, da das Drama zeigt, was Unterdrückung, Ausnutzen von Macht und Rücksichtslosigkeit sowie das Leben in dieser Zeit für Folgen hatten. Der künstlerische Aspekt wird jedoch weniger vertreten, da im Vergleich zu ,,Faust“ weniger Metaphern und rhetorische Figuren vorhanden sind.

Der Schauspieler vertritt die Vorstellung, dass das Theaterstück der ,,Mitwelt Spaß“ (V. 33) machen soll und erhofft sich Anerkennung und Bewunderung, wobei er sich, wie der Direktor, ein großes Publikum wünscht. Dem Schauspieler bzw. der lustigen Person, ist auch die Darstellung von Gefühlen und Empfindungen wichtig, die vermittelt und ausgelöst werden sollen. Auch diese Vorstellung ist in Faust vertreten, da in jeder Szene die verschieden Gefühle Fausts so wie Verzweiflung und Resignation zum Ausdruck gebracht werden und in ,,Faust“ in der Szene ,,Gretchens Stube“ sogar Gretchens Empfindungen dargestellt werden. Gretchens Tragödie und auch der Tod der Mutter, des Bruders, des Kindes und schließlich Gretchens Tod selbst, verdeutlicht dabei nicht nur viele Emotionen, sondern lösen bei dem Zuschauer auch Empfindungen aus. Auch in ,,Woyzeck“ werden bei den Zuschauern Emotionen geweckt, wenn die Lebenslage Woyzecks beschrieben und gezeigt wird, sowie der Tod seiner Frau, wobei durch Woyzecks Enttäuschung und psychischen Krankheit Woyzeck dazu getrieben hat seine Frau zu ermorden.

Abschließend ist zusagen, dass in dem Drama ,,Faust“ als auch im Drama ,,Woyzeck“ die grundsätzlichen Vorstellungen vertreten sind, indem zeitlose Themen wie Liebe und Tod thematisiert werden und sich auch viel ereignet und ein breites Themenspektrum gegeben ist. Jedoch wird in ,,Woyzeck“ nur das Irdische thematisiert, anders als in ,,Faust“, wo das Überirdische eine wichtige Rolle spielt.

Alina

Im Folgenden werde ich meine Analyseergebnisse in Bezug zu dem Drama „Faust I“ welches von Johann Wolfgang Goethe geschrieben und 1808 veröffentlicht wurde als Bühnenstück setzen und beispielhaft erläutern, inwiefern zentrale Vorstellungen der drei Figuren in der Tragödie umgesetzt werden. Daraufhin werde ich im Vergleich zu „Faust I“, prüfen inwieweit meine untersuchten Vorstellungen zur Aufgabe und Wirkung eines Theaters für ein weiteres bekanntes Drama, "Woyzeck", von Bedeutung sind.

In der Hinsicht des Direktors lässt sich sagen, dass das Drama sehr vielfältig und einen hohen Unterhaltungswert darstellt, da Szenen wie zum Beispiel „Auerbachs Keller“, in der Mephisto Faust zeigt, wie leicht und gesellig es sich in einer Gesellschaft leben lässt oder „Hexenküche“, welche eine ganz besondere Szene darstellt, da Faust sich durch Zunahme eines Hexentranks verjüngen lässt, um attraktiver zu wirken, Spannung erzeugen und das Drama zu einem Besondern machen. Zudem gibt es jedoch auch Szenen wie zum Beispiel „Gretchens Stube“ oder „Wald und Höhle“, die einen nachdenklichen Charakter vorweisen, indem Faust Gretchen befragt, wie sie zur Religion steht und zum anderen im Wald wo Mephistopheles Faust verdeutlichen möchte, dass ohne seine Hilfe Fausts Liebe zu Gretchen nicht entstehen könnte. In diesen beiden Szenen werden zudem die Themen Liebe und Natur aufgegriffen, die zur Vielfältigkeit eines Theaterstücks beitragen. Zudem spricht der Direktor zum Schluss von „So schreitet in dem engen Bretterhaus/ Den ganzen Kreis der Schöpfung aus/Und wandelt mit bedächt’ger Schnelle/Vom Himmel durch die Welt zur Hölle“ (V. 132ff.). Damit verdeutlicht er ausdrücklich, dass das Drama „Faust 1“ ein völliges Abbild der gesamten Schöpfung darstellen solle, was bedeutet, dass das Leben an sich in den Vordergrund gestellt wird, indem wie auch in „Faust I“ erkennbar ist die Frage was vor, während und nach dem Leben passiert infrage gestellt wird. Dies zeigt sich zu Beginn des Dramas mit „Prolog im Himmel“, wo Mephisto sich mit Gott unterhält und eine Wette abschließt, Faust zum Bösen zu bekehren und mit der Szene „Kerker“ die das Drama damit beendet, dass Gretchen sich aufgrund ihrer Affäre zu Faust und dem ungewollten Kind umbringt. Außerdem differenziert der Direktor zwischen der großen und der kleinen Welt. Diese sind auch im Drama deutlich herauszulesen. Gretchen, als 14-jähriges Mädchen lebt in einer klein bürgerlichen Welt, in der Religion eine große Rolle spielt. Zudem muss sie die Affäre mit Heinrich Faust vor ihrer Mutter verschweigen und verfällt durch ihre plötzliche Schwangerschaft und den Tod ihres Bruders Valentin und ihrer Mutter in Selbstsuizid. Faust hingegen, als der Wissenschaftler in Jura, Medizin, Philosophie und Theologie, lebt in seiner eigenen Welt, die er als unglücklich betrachtet, da er die wirklich wichtigen Dinge des Lebens nicht kennt und der Meinung ist "dass wir nichts wissen können!" (Nacht, V.364). Jedoch hat er das Streben nach Glück und Genuss, welches immer wieder durch verschiedene Faktoren, sei es die Frage nach dem Sinn des Lebens etc; scheitern. Gottgläubig ist er zudem gar nicht, was für Gretchen auch eine Tragödie darstellt und somit das Thema Religion, welches besonders wichtig für den Dichter ist in den Vordergrund gesetzt wird. Einen der wichtigsten Aspekte für den Direktor ist der Finanzielle. Denn damit soll möglichst viel Gewinn erzielt werden, der für alle Beteiligten im Theater positiv ist. Aufgrund das „Faust I“ ein sehr berühmtes und heute noch im Theater gespieltes Drama ist, zeigt dies wie wichtig Beoners dieses Drama ist und das Geld für einen Akteur, Dichter und auch Direktor ist. Denn nur dadurch können sie ihr Leben finanzieren.

Im Bezug auf die Vorstellungen des Dichters, lassen sich einige Punkte auf „Faust I“ umsetzen. Im Allgemeinen interessiert sich der Dichter für den künstlerischen und damit verbundenen inhaltlichen, formal und sprachlichen Aspekt eines Stücks.Mit der Verknüpfung von Inhalt, Text und Form erzeugt der Dichter ein Beziehungsgewebe, welches ein solches Drama zu einem Besonderen macht, auch wenn das Publikum die Kunst dahinter nicht direkt versteht.Er entwickelt Vermittlungen von Werten in seinem Text, um den Menschen zum Beispiel auf die Frage nach der Bedeutung der Wissenschaft oder dem Sinn des Lebens und Gott aufmerksam zu machen. Faust als der, der nach dem Sinn des Lebens sucht und Gretchen die aus ihrem Leben eine innere Tragödie schafft, indem sie sich selbst zu kritisch betrachtet und sich deshalb später umbringt. Zudem verschafft der Dichter Anregung zum Nachdenken an sich selbst. Fragen, wieso handle ich so wie ich handle, der generelle Wert des Menschen und die Suche nach dem Göttlichen die in Gretchen’s Verzweiflung „Meine Ruh ist hin“ (Gretchens Stube, S. 98f.) deutlich wird. In der Szene Gretchens Stube wird eine weitere Vorstellung des Dichters, die Gestaltung von Form, Inhalt und Sprache deutlich. In Form eines zehn-versigen Liedes, gibt sie sich am Spinnrad sitzend ihren liebenden Gedanken an Faust hin und beklagt zugleich ihren seelischen Zustand. Aber auch unterschiedliche Sprachstile von Umgangssprache bis hin zu poetischen Sprache in Form von Liedern und Gebeten („Kerker“). Zudem spricht der Dichter davon, dass „Das Aechte […] der Nachwelt unverloren [bleibt]“ (V. 30) und seine Stücke die er schreibt, zeitübergreifend sein sollen und somit heute noch für die Gesellschaft aktuell sind. Auch Faust ist heute noch aktuell, da in ihm die Frage des Menschen in seinen vielfältigen Lebensbezügen thematisiert wird. Auch Faust stellt sich diese Frage in „Bilde mir nicht ein was Rechtes zu wissen,/Bilde mir nicht ein ich könnte was lehren“ (V. 371f.).

Die letzte und dritte Person fehlt die Sichtweise der lustigen Person, also die des Schauspielers. Seine Vorstellung von einem Theaterstück liegen darin „Spaß“ (V.33) und „Narrheit“ (V. 44) dem Publikum zu vermitteln. Dies vermittelt auch das Drama „Faust I“ dadurch, das Mephisto als Teufel, welcher sehr oft ironische Sprache vermittelt Faust ausnutzt um seine Wette mit Gott zu gewinnen. Dies schafft er in dem er Faust „Vernunft, Verstand, Empfindung Leidenschaft“ (V. 43) durch die Liebe zu Gretchen erfahren lässt. Faust lässt sich zum Beispiel dazu bringen, einen Zaubertrank zu sich zu nehmen um jünger zu werden und damit verbunden, attraktiver zu sein. Auch das Erleben von Spaß in der Liebe zeugt von Empfindung die die „Lustige Person“ als wichtig betrachtet. Faust und Gretchen treffen sich heimlich, damit niemand davon erfährt. In der Szene „Wald und Höhle“ wird Mephistos Einfluss auf Faust deutlich, denn Faust gibt deutlich zu erkennen, dass ihm die Abhängigkeit von Mephisto zu schaffen macht, indem Mephisto Faust in seinen Gedanken stört und ihm berichtet, dass Gretchen vor Sehnsucht nach ihm vergehe. Dort spielt Empfindung und Leidenschaft eine bestimmte Absicht, die am Ende dazu führt das Mephisto die Wette gewinnt.


Ein weiteres bekanntes Drama ist „Woyzeck“, welches von Georg Büchner verfasst und 1879 veröffentlicht wurde. Auch in diesem Drama werden die drei Figuren die des „Director“, „Dichter“ und der „Lustige[n] Person“ im Bezug auf die Wirkung und Aufgabe eines Theater deutlich. Woyzeck thematisiert die gesellschaftlichen Missstände und die Macht des Geldes, die bis heute noch relevante Themen in unserer Gesellschaft sind. Im Bezug auf diesen Aspekt lässt sich die Meinung des Dichters, die besagt, dass das Echte der Nachwelt unverloren bleibt (vgl. V. 30), erklären. Die Situation, dass man innerhalb einer Beziehung eine Affäre eingeht, ist ein heute noch vorkommendes „Ritual“ und ist daher zeitübergreifend.

Die künstlerische Art des Dichters im Theaterstück wird deutlich, indem er ein Beziehungsgewebe zwischen Sprache, Form und Inhalt herstellt. Er verwendet beispielsweise Vergleiche oder Metaphern aber auch den Imperativ, um wichtige Inhalte hervorzuheben. Auch diese Kriterien finden sich in Woyzeck wieder, indem man von „ein[em] Mann, wie ein Baum“ (2. Szene) oder „Füßen wie ein Löw“ (2.Szene) spricht. Diese Vergleiche spiegeln den Charakter des Tambourmajors wieder und deuten daraufhin, dass er sehr groß, stark und stämmig ist und daher seinen machtvollen Charakter darstellt. Mit der Kunst des Textes erzeugt der Dichter ein besonderes Stück, da der Leser nicht direkt erfährt, was zum Beispiel hinter der Metapher steckt, er jedoch dafür sorgt, dass Spannung entsteht und die Menschen den Drang haben sich ein solches Theaterstück anzuschauen.

Der gesamte Inhalt des Dramas verweist auf einen hohen Unterhaltungswert, den der Direktor ebenfalls im „Vorspiel vor dem Theater“ anspricht. Insbesondere die Szene, in der Woyzeck sich mit dem Tambourmajor unterhält, zeigt einen hohen Unterhaltungswert, da dort die Rangordnung der Menschen deutlich wird. Der Tambourmajor, welcher einen viel höheren Stand als Woyzeck hat, könnte seine Frau leichter ernähren ohne das er viel arbeiten gehen müsse, im Gegensatz zu Woyzeck, der sein Leben lang arbeitet und zusätzlich eine Erbsenherapie durchführt, damit er Geld bekommt, jedoch sein Leben, da er unter psychischen Problemen leidet, aufs Spiel setzt . Zudem zeichnet, laut dem Direktor, die Vielfältigkeit ein Theater aus. Welche auch In Woyzeck vorhanden ist. Sei es die Affäre mit dem Tambourmajor und Marie oder der Besuch Woyzecks beim Arzt, da er zu weiteren Untersuchen wegen des Ernährungsexperiments gehen muss (8. Szene). In einem kurzen Drama passiert eine Menge, welche einen spannenden (6. Szene, Marie. Tambourmajor.), nachdenklichen (17. Szene, Marie allein, blättert in der Bibel) und lehrenden (22. Szene, Das Wirtshaus) Charakter hinterlässt. Die lustige Person im Theater hat folgende Vorstellungen, das bestimmte Werte, wie Liebe, Vernunft Empfindung und Leidenschaft abgedeckt werden. Diese oben genannten Szenen beschreiben diese Werte. Zudem ist dem Schauspieler Spaß und Humor am wichtigsten. Woyzeck erzeugt hauptsächlich keinen Spaß oder Humor, jedoch ist es ein aktionsgedrängtes Drama, welches dafür sorgt, dass Gefühle und Empfindungen angesprochen werden, worauf der Schauspieler ebenfalls Wert legt. Jedoch zeigt die Szene im „Wirtshaus“ eine eher humorvolle Szene, dadurch dass ein Leben in einer Gesellschaft auch schön sein kann. Denn alle sitzen versammelt in einer Wirtschaft, lachen, trinken gemeinsam und tiefgründige Unterhaltungen zwischen Mann und Frau sind auch von Bedeutung. Ebenfalls wichtig für ein Theaterstück ist die Vielfältigkeit der Schauplätze, verbunden mit den dargestellten Figuren. In Woyzeck gibt es viele verschiedene Schauplätze, sei es auf dem Feld, in der Wirtschaft, beim Arzt oder am Teich. Überall erfährt man neue Dinge über die Charaktere und damit verbunden, auch die Umstände der Gesellschaft. Am Teich, wo Woyzeck Marie mit einem Messer ersticht, ist eine der wichtigsten Szenen im Drama, denn trotz Maries Unschuld bringt er seine noch Geliebte Frau um. Dies zeigt auch die psychischen Störungen unter denen Woyzeck leidet, nur damit er seine Familie ernähren kann. Der Tod am Tambourmajor wäre viel sinnvoller gewesen. Dies verdeutlicht ebenfalls die Werte du Normen in einer Gesellschaft und nimmt damit Bezug auf dir Vorstellungen der lustigen Person.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Vorstellungen zur Aufgabe und Wirkung eines Theaters, die im „Vorspiel vor dem Theaters“ in Form von drei verschieden Positionen in einem Theater aufgeführt wurden, deutlich auf das Drama „Faust 1“ und „Woyzeck“ zu übertragen sind. Insbesondere das beide Dramen zeitübergreifend sind und somit heute noch relevant für die Gesellschaft sind.

Luisa

Im Folgenden werden die Analyseergebnisse in Bezug zu ,,Faust I” als Bühnenstück gesetzt. Im Zusammenhang dessen erläutere ich beispielhaft, inwiefern die zentralen Vorstellungen der drei Figuren in der Tragödie umgesetzt werden. Zudem prüfe ich im Vergleich zur Umsetzung in ,,Faust I” , inwieweit sich die Vorstellungen zur Aufgabe und Wirkung des Theaters auf das Drama ,,Woyzeck”, welches im Jahre 1876 veröffentlicht wurde und von Georg Büchner geschrieben wurde, beziehen lassen.

Durch den bereits analysierten Textauszug ,,Vorspiel auf dem Theater” ist die Vorstellung des Direktors eines Bühnenstückes sehr deutlich geworden. Der Direktor sieht hinter dem Theater nur den finanziellen Wohlstand des Theaters, denn er will das die ,,Kassen fichten” (V. 12), dies spiegelt sich auch in dem Werk ,,Faust I” wider, da das Drama bis heute von Aktualität und Bekanntheit geprägt ist. Der Aspekt der Unterhaltung des Publikums spielt auch eine wichtige Rolle für ihn, da er die ,,Masse” (V.51) an Publikum gewinnen möchte. Dieser Aspekt wird auch in vielen verschiedenen Szene in ,,Faust I” ersichtlich, wie z.B im ,,Auerbachs Keller” oder der ,,Walpurgisnacht”, denn diese Szenen sind unterhaltsam und zeitlos geprägt, jedoch gibt es auch Szenen, die zum Nachdenken anregen sollen wie die Szene ,,Wald und Höhle” oder ,,Trüber Tag. Feld”, in welche Fausts Zerrissenheit thematisiert wird. Zudem erwartet der Direktor auch, dass die gesamte Schöpfung im Theater thematisiert wird, was auch im Drama ,,Faust I” an der Dramenhandlung deutlich wird, da die Handlung zu Beginn in der Szene ,,Prolog im Himmel” einsetzt und sich das Ende im ,,Kerker” abspielt. Diese Gestaltung verlangt der Direktor auch von seinem Dichter und der lustigen Person, denn der Direktor fordert ein großes Spektrum, da das Theater ,,Vom Himmel durch die Welt zur Hölle” (V.135) dargestellt werden soll. Zudem sind die vielen Szenen in ,,Faust I” alle sehr unterschiedlich gestaltet und finden an anderen Orten statt, dadurch werden auch die verschiedenen Welten untermauert, wie z.B die Welt der Menschen im Kontrast zu der überirdischen Welt, also die Welt der Hexen.

Der Dichter hat auch eine klare Vorstellung des Theaters. Für den Dichter zählen die inneren Werte der Theater, wie die Sprache denn der Dichter möchte nicht vor der breiten Menge auftreten (vgl. V. 15ff.), sondern ein anspruchsvolles und gebildetes Publikum, das die Gestaltung der Sprache erkennt und wertschätzt. Genau dieser Punkt lässt sich auch in Faust wiederfinden, da zum Beispiel die Szene ,,Gretchens Stube” in einer Liedform geschrieben ist. Zudem sucht der Dichter auch einem Bezug zum Göttlichen, was durch die Nomen ,,Himmelsenge” (V. 19) und ,,Götterhand” (V.22) veranschaulicht wird. Dieser Gottesbezug spielt auch in der Szene ,,Wald und Höhle”, aus Faust eine Rolle, sowohl der Dichter als auch Faust in der Szene suchen nach dem Göttlichen und nach dem Sinn des Lebens. Dem Dichter ist zudem auch die Vermittlung von Normen wichtig, wie die Frage nach dem richtigen Handeln, womit sich Faust auch die ganze Zeit beschäftigt. Außerdem möchte der Dichter die Darstellung der inneren Prozesse verdeutlicht, was durch Faust auch sehr gut zur Geltung kommt, da die Tragik zwischen Faust und Gretchen, die sich in Faust inneren abspielt sehr deutlich wird.

Auch die lustige Person hat eine genaue Vorstellung des Theaters. Die lustige Person repräsentiert die schauspielerische Werte und Gestaltung des Theaters, weshalb er das menschliche Leben durch sein Schauspiel verdeutlichen will, dies lässt sich auch mit ,,Faust I” verknüpfen, da Faust auch auf der Suche nach Erkenntnis ist und an dieser immer wieder verzweifelt. Dieses menschliche Leben wird aber nicht nur an Faust deutlich, sondern auch an Gretchen und Mephisto. Gretchen zeigt das Leid dem sich unterliegt, aufgrund den gesellschaftlichen Konventionen. Die lustige Person will ,,Vernunft, Verstand, Empfindung Leidenschaft” (V.44) dem Publikum durch sein Schauspiel näherbringen. Die verschiedenen Figuren in Faust, wie zum Beispiel Faust selbst steht ebenfalls für diese Werte, denn Faust ist sehr verzweifelt und führt einen Kampf zwischen seiner Vernunft und seinem Verstand.

Erst einmal kann man die beiden Werke aufgrund ihrer Themen vergleichen, denn sie sind beide durch die gesellschaftlichen Konventionen ihrer Zeiten, Tod und Liebe geprägt. In dem Drama ,,Woyzeck” wird der Protagonist Woyzeck von seiner Freundin Marie betrogen, weshalb er Marie tötet und in dem Drama ,,Faust I” tötet Gretchen, Fausts Geliebte das gemeinsame Kind, weshalb sie von der Gesellschaft geächtet wird.

Lorena

Im Folgenden sollen die Analyseergebnisse in Beziehung zum Drama „Faust I“ als Bühnenstück gesetzt werden. Dazu soll beispielhaft erläutert werden inwiefern die zentrale Vorstellung der drei Figuren in der Tragödie umgesetzt wird und an einem anderen bekannten Drama geprüft werden ob die herausgestellten Vorstellungen zur Aufgabe und Wirkung des Theaters von Bedeutung sind.

Zunächst wird die Vorstellung des Direktors betrachtet. Der Direktor ist in erster Linie am Erfolg des Dramas interessiert, um zeitgleich so viele Zuschauer wie möglich anzulocken und den höchst möglichen finanziellen Profit zu erwirtschaften. Weiterhin erwartet er vom Dichter und vom Schauspieler ein möglichst großes Handlungsspektrum auf der Bühne darzustellen, damit sichergestellt wird, dass alle Zuschauer daran gefallen finden. Um den Erfolg zu garantieren verlangt er vom Dichter und Schauspieler eine recht aufwändige Produktion, damit die Erwartungen aller Zuschauer erfüllt werden. Im Vorspiel auf dem Theater fasst er diesen Umstand mit dem Ausdruck „den ganzen Kreis der Schöpfung“ (V. 133) zusammen. Dargestellt wird dies in Faust zum einen durch den Prolog im Himmel, in dem Gott, der Schöpfer selbst, eine Rolle im Theater einnimmt und mit dem Teufel, als Inkanation des Gegenspielers Gottes, eine Wette über Faust, als Teil der Schöpfung, abzuschließen. Zum anderen wird es in der abwechslungsreichen Darbietung des Stückes präsentiert. In „Faust I“ sind die Schauplätze der Handlung außerordentlich differenziert. Das Kapitel „Auerbachs Keller“ spielt beispielsweise in einem Wirtshaus in Leipzig, während „Wald und Höhle“ oder „Walpurgisnacht“ in einer ganz anderen Umgebung bzw. „Walpurgisnacht“ auch in einer anderen Sphäre gespielt werden. Es wird somit eine vielfältige Handlung dargestellt, die zahlreiche Zuschauer anspricht.

Die Vorstellung des Künstlers wird in erster Linie durch die äußere Form des Stückes repräsentiert. Der Dichter, strebt als Repräsentant des künstlerischen Elements des Theaters, seinen eigenen Weg an und lässt sich von den Vorgaben des Direktors nicht beeinflussen, sondern setzt auf seine künstlerische Freiheit. Er gibt an, dass er in jedem Werk ein Stück seiner Seele offenlegt und bezeichnet die literarischen Werke indirekt als etwas überirdisches. Weiterhin sieht er die Künstler als von Gott dazu berufen die Menschen mit ihren ästhetischen Kunstwerken zu erfreuen. Das Stück enthält zahlreiche künstlerische Elemente, wie beispielsweise die Anordnung in Versen mit Reimschema, Kadenzen und Metrum, sowie spezielle dichterische Formen wie das Lied in „Gretchens Stube“. Aber auch die Gestaltung der Charaktere ist für den Dichter zufriedenstellend. Die Beziehungen der Charaktere sind oftmals Gegensätzlich, wie vergleichsweise Gott und Teufel oder Faust und Gretchen. Die Ausdrucksform der Figuren ist mit der poetischen Sprache gleichzusetzen und lässt sich durch stilistische Mittel wie Symbole, Anaphern oder Metaphern kennzeichnen. Der Künstler verfolgt in erster Linie das Ziel mit seinen Werken für die Nachwelt von Bedeutung zu sein. Dies wird dadurch bestätigt, dass wir uns auch mehr als 200 Jahr nach der Veröffentlichung mit dem Stück "Faust I" befassen. Insgesamt sind somit auch die Auffassungen des Dichters erfüllt.

Als letztes bleiben die Anschauungen des Schauspielers zu überprüfen. Der Schauspieler verlangt im „Vorspiel auf dem Theater“, dass die Stücke das Abbild des menschlichen Lebens thematisieren sollen. Dies wird durch das Beziehungsgeflecht zwischen Faust, Gretchen und den Mitgliedern Gretchens Familie dargestellt. Diese Figuren, könnten aus der Vorlage realer Personen entstanden sein, da sie keine überirdischen Fähigkeiten besitzen. Die Aktualität, die der Schauspieler weiterhin fordert wird im Konflikt der einzelnen Individuen mit den geltenden Konventionen dargestellt. Faust ist sehr gebildet und seiner Zeit durchaus weit voraus, doch weiterhin beschäftigt er sich mit philosophischen Fragen und den Geheimnissen des Universums, anstatt für die gegenwärtige Generation Forschungen zu betreiben und Schüler zu unterrichten. Ein weiteres Beispiel ist Gretchen, die sich seit dem Treffen mit Faust, stark gewandelt hat und gegen die geltenden Normen verstößt und zum einen ihre Mutter belügt um sich heimlich mit Faust zu treffen und zum anderen auch noch schwanger wird ohne verheiratet zu sein. An diesem Aspekt wird ebenso die belehrende Intention des Schauspielers dargestellt, der versucht mit Emotionen die Moralansichten des Publikums zu lenken. Darüber hinaus ist er ebenfalls der Ansicht, dass Schauspieler das Stück erst zum Leben erwecken, was insofern nachvollziehbar ist, als dass eine bildliche Darstellung ohne Schauspieler nicht möglich ist. Zusammenfassend sind demnach auch die Auffassungen des Schauspielers erfüllt.

Es bleibt übrig, die oben erwähnten Kriterien an einem weiteren Drama zu prüfen. Hierzu wird im Folgenden das Drama „Woyzeck“, verfasst von Georg Büchner und veröffentlicht im Jahr 1879, verwendet.

Die Ansichten des Direktors werden im Drama Woyzeck eher weniger erfüllt. Die Handlungsorte sind recht einfach gestaltet und nicht sonderlich abwechslungsreich. Es wird zudem nur wenig Natur gezeigt, die eigentlich die Inkanation der Schöpfung ist. Es liegen somit eine mindere Zahl an Handlungsorten und demnach eine wenig abwechslungsreiche Darbietung vor. Zudem ist nicht sichergestellt, dass alle Zuschauer gefallen an der beschränkten Darstellung des Stücks finden.

Auch die Sicht des Dichters wird ebenfalls fast gar nicht erfüllt. Die sprachliche Gestaltung des Stücks ist einfach gehalten und bestenfalls der jeweiligen gesellschaftlichen Schicht angepasst. Allgemein ist daran zu erkennen, dass das Drama für eine gezielte Interessentengruppe verfasst wurde. Die Anzahl und poetischen Strukturen in „Woyzeck“ sind nicht stark ausgeprägt und zeugen ebenfalls von der Einfachheit des Stücks.

Als letztes ist die Sichtweise des Schauspielers zu überprüfen. Das Drama stellt durchaus das Abbild des menschlichen Lebens in dieser Zeit dar, ist allerdings auf eine Bevölkerungsschicht beschränkt. Für den Schauspieler ist es darüber hinaus ebenfalls keine große Herausforderung in die Rollen zu verkörpern, da diese wie auch der Rest des Werkes eher genügsam gehalten sind.

Zusammenfassend lässt sich demnach festhalten, dass die Kriterien bzw. Sichtweisen, die im „Vorspiel auf der Bühne“ von den drei Personen genannt werden auf das Drama Faust durchaus zutreffen, doch im Drama „Woyzeck“, welches mehr als 70 Jahre nach Faust veröffentlicht wurde, nicht mehr von Relevanz sind.

Anne

Im Folgenden werden die Analyseergebnisse in Beziehung zum Drama "Faust 1" als Bühnenstück gesetzt, sodass beispielhaft die zentralen Vorstellungen der drei Figuren auf die Umsetzung in der Tragödie erläutert werden. Außerdem wird im Vergleich zur Umsetzung in "Faust 1" die untersuchten Vorstellungen zur Aufgabe und Wirkung des Theaters, die für ein weiteres aus dem Unterricht bekannten Drama von Bedeutung sind, überprüft.

Der Direktor möchte, dass das Theater den Weg "Vom Himmel durch die Welt zur Hölle"(V.135) darstellt. Somit soll das Theater als Abbild der Schöpfung dienen. Dieses Merkmal lässt sich auch in "Faust 1" wiederfinden wo die gesamte Handlung mit dem "Prolog im Himmel" anfängt und im "Kerker", der metaphorisch für die Hülle steht, endet. Besonders der Unterhaltungswert steht bei dem Direktor im Vordergrund, der mit einer varietätenreichen Darbietung geschaffen wird. Zum einen gibt es wilde Szenen wie, beispielsweise die "Walpurgisnacht", zum anderen aber auch tiefsinnigere Szenen wie beispielsweise "Im Studierzimmer". Auch wird die Vielfalt an den unterschiedlichen Handlungsorten veranschaulicht, die Faust und Mephistopheles bei ihrer Reise durchlaufen (Studierzimmer, Marktplatz, Kneipe, Garten...).

Die lustige Person hingegen sieht das Theater und Schauspiel eher als Abbild des Menschen. Dieses Abbild stellt Faust dar, indem er die Erkenntnis anstrebt und die die damit verbundene Verzweiflung durchleidet. Außerdem zeigt die Figur Gretchen zeigt das Scheitern einer Liebesbeziehung auf. Damit verbunden auch das Leid, welches ihr widerfährt, aufgrund der gesellschaftlichen Normen. Durch die das uneheliche Kind von Faust, tötet sie dies und endet aufgrund dessen im Kerker.

Auch die Aktualität, die, die lustige Person fordert ist gegeben. Sie lässt sich in dem Konflikt zwischen Gretchen und den gesellschaftlichen Normen finden, da sie aus Angst vor Lästerung ihr Kind tötet.

Der Dichter akzentuiert besonders die inneren/psychischen Prozesse. Bei "Faust I" ist hier besonders der innere Konflikt Fausts zu nennen. Faust ist auf der ständigen Suche nach einer Erkenntnis, welche sich in seiner Verzweiflung widerspiegelt. Auch auf das Leiden Gretchens wird besonders eingegangen. Sie ist ebenfalls verzweifelt was sich an der Tat der Kindestötung festmachen lässt. Zudem möchte der Dichter mit seinem Theaterstück Werte vermitteln. Ein Beispiel bei "Faust I" ist die Frage nach der Bedeutsamkeit der Wissenschaft, denn Faust findet in ihr keine zufriedenstellende Antwort. Auch die Verführung Mephistopheles' spielt eine wichtige Rolle. Faust bleibt bei dieser Verführung nicht standhaft und geht den unehrlichen Weg. Auch eine wichtige Frage bietet "Faust I" bei der Frage nach dem Sinn des Lebens oder der Frage nach Gott. All diese inneren Konflikte regen den Zuschauer an, über sein eigenes Leben nachzudenken und zwingen ihn dazu verschieden Handlungen zu reflektieren. Außerdem kommt bei "Faust I" auch die anspruchsvolle Sprachgestaltung zum Vorschein. Zum einen ist dabei die Liedform zu nennen, aber auch die durchgehende Metaphorik des Stücks.

Auch bei "Woyzeck" handelt es sich um ein Drama, welches 1879 veröffentlicht wurde. Die Aktualität lässt sich, sowie bei Faust, auch anhand des gesellschaftlichen Konflikts erläutern. Woyzeck steckt in einem gesellschaftlichen Dilemma, was mit der Ermordung seiner Frau Marie endet. Dabei spielt vor allem der gesellschaftliche Rang eine große Rolle, der auch in unserer heutigen Gesellschaft noch einen großen Stellenwert hat. Zuschauer können sich so mit dem Werk identifizieren und ihre Gesellschaft in Frage stellen, womit der Bildungsanspruch gegeben wär. Vielfalt ist teilweise gegeben. Die Figuren Marie und Woyzeck sind mit ihren inneren Konflikten sehr detailreich beschrieb. Bei Marie ist dabei das Anstreben eines höheren Rangs zu nennen und bei Woyzeck die Armut, sodass er sich lediglich von Erbsen ernährt. Es sind nur wenige Handlungsschauplätze vorhanden. Dies ist jedoch wahrscheinlich der Kürze des Werkes zu verschulden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Drama "Faust 1" die Kriterien eines guten Theaterstücks, die Aktualität, den unterhaltungswert und die damit verbundene Vielfalt sowie den Aufklärungs- und Bildungsanspruch , erfüllt. Bei Woyzeck ist die Vielfältigkeit nicht gegeben, was jedoch der Kürze des Werkes zu verschulden ist.

Lara

Im Folgenden werden die Analyseergebnisse aus der Szene „Vorspiel auf dem Theater“ in Beziehung zu Goethes Drama „Faust 1“ gesetzt und anschließend überprüft, inwiefern die untersuchten Vorstellungen zur Aufgabe und Wirkung des Theaters für ein weiteres aus dem Unterricht bekanntes Drama wichtig sind.

In der Szene „Vorspiel auf dem Theater“ unterhalten sich der Direktor, der Dichter und der Schauspieler, welcher hier als lustige Person dargestellt wird, über ein noch zu konzipierendes Theaterstück, welches in Kürze dem Publikum präsentiert werden soll. Dabei werden die Vorstellungen in Bezug auf die Aufgaben und Wirkung des Theaters thematisiert. Dem Direktor ist es besonders wichtig mit der Aufführung Erfolg zu haben und ein gutes Einkommen zu erzielen. Damit sich die Kasse des Theaters füllt, erhofft er sich eine „Menge“ (V. 48) an Zuschauern, welche er mit einem Vielseitigen Inhalt beeindrucken kann. Dieser finanzielle Aspekt lässt sich auch auf das Drama Faust beziehen, da die Aktualität des Stückes heute noch vorhanden ist und viele Menschen es immer noch lesen. Der vielfältige und abwechslungsreiche Inhalt ist ebenfalls aufgrund der zahlreichen verschiedenen Szenen innerhalb des Dramas wiederzufinden. Zudem sind aber auch die zahlreichen verschiedenen Handlungsorte auffällig. Manche Szenen spielen sich im Garten, Gartenhäuschen oder Wald ab, andere wiederum im Dom oder im Kerker. Zudem ist der Direktor der Meinung, dass in einem Theaterstück „alles frisch und neu“ (V. 5) sein müsse. Er möchte die Vorstellung also so modern, spannend und unterhaltsam wie möglich gestalten, damit die Zuschauer zufrieden sind und umso mehr Besucher kommen. Auch diese Bedingung wird zum Beispiel aufgrund der eben genannten Vielfältigkeit des Inhalts erfüllt. Somit wirkt das Drama für die Leser nicht nur spannend und unterhaltsam sondern zugleich auch modern, da zeitlose Themen wie zum Beispiel die Liebe, der Tod oder die Frage nach dem Sinn des Lebens behandelt werden.

Der Dichter steht im Kontrast zu dem Direktor. Er ist weder an der Menge der Zuschauer, noch an dem finanziellen Aspekt des Theaterstücks interessiert, was durch die Aussage „O sprich mir nicht von jener bunten Menge, Bei deren Anblick uns der Geist entflieht“ (V. 15f.) deutlich wird. Im Gegensatz zu dem Direktor ist es ihm nicht wichtig die Masse zufriedenzustellen, sondern etwas für die „Nachwelt“ (V. 30) zu kreieren, was lange von Bestand hat. Dies ist ebenfalls in Faust gegeben, da wie eben schon gesagt, klassische Themen wie die Liebe, der Tod und die Religion, thematisiert werden. Somit wird zum Beispiel in der Szene „Gartenhäuschen“, wo Faust und Gretchen sich näher kommen, die Thematik der Liebe behandelt. Die zeitlose Thematik des Todes wird beispielsweise in der Szene „Nacht. Straße vor Gretchens Tür“ thematisiert, wo Faust nach Mephistos Aufforderung die Gelegenheit nutzt und Gretchens Bruder ersticht. Zudem ist wie eben schon erwähnt der religiöse Aspekt für den Dichter bedeutsam in einem Theaterstück und weist ebenfalls ein zeitloses Thema auf, da sich jeder Mensch einmal die Frage nach dem Sinn des Lebens stellt.

Der Schauspieler, also die lustige Person möchte die Menschen bei guter Laune halten und das Bühnenstück so Alltagstauglich wie möglich gestalten, damit sich die Zuschauer mit den Geschehen identifizieren können (vgl. V. 106f.). Da das Drama Faust auf einer wahren Begebenheit basiert und somit auch aufgrund der beschriebenen Gefühle der einzelnen Charaktere sehr Wirklichkeitsnah herüber kommt, trifft auch dies auf Faust zu, da sich der Leser so gut mit dem Geschehnis identifizieren kann. Zudem wünscht er sich ein Stück, welches ihm einen möglichst guten Auftritt ermöglicht und den Zuschauern „Spaß“ (V. 33) macht. Der Schauspieler möchte also die Wünsche der Zuschauer, also das, was sie sehen wollen, erfüllen.

Ein weiteres Drama ist „Woyzeck“, welches von Georg Büchner verfasst und 1879 veröffentlicht wurde. Im Folgenden werden die Kriterien für ein erfolgreiches Theaterstück an diesem Drama untersucht.

Die Vielfältige Form des Dramas wird ebenfalls in Woyzeck erfüllt. Um die Zuschauer zu unterhalten, sind auch dort viele verschiedene Szenen zu erkennen, die sich auf dem freien Feld, in der Stadt oder in Maries Zimmer abspielen. Eine weitere Bedingung ist etwas zu kreieren, was lange von Bestand hat. Auch in Woyzeck werden klassische Themen wie zum Beispiel die Eifersucht von Woyzeck in Bezug auf Maries Betrug oder die daraus resultierende psychische Krankheit, thematisiert. Eine weitere Voraussetzung ist das Publikum bei guter Laune zu halten. Dies wird in Woyzeck jedoch nicht wirklich umgesetzt, da man durch die Affäre, der psychischen Krankheit und dem Tod von Marie eher nicht bei guter Laune gehalten wird.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Kriterien für ein gelungenes Theaterstück, welche im „Vorspiel auf dem Theater“ genannt werden, auf das Drama Faust geradezu zutreffen und auf das Drama Woyzeck teilweise zutreffen.

Christine

Im Folgenden werden die zentralen Vorstellungen der drei Figuren aus dem „Vorspiel auf dem Theater“ von der Aufgabe eines Theaters, mit der Tragödie „Faust“ in Beziehung gesetzt. Darüber hinaus wird verglichen, inwiefern die unterschiedlichen Vorstellungen im Drama „Woyzeck“, welches von Georg Büchner verfasst und im Jahr 1879 veröffentlicht wurde, umgesetzt werden.

Der Direktor vertritt die ökonomische Aufgabe eines Theaters. Somit sieht er es gerne, wenn „die Menge […] sich bis an die Kasse ficht / und […] um ein Billet sich fast die Hälse bricht“ (V. 7- 14), er also genug Karten verkaufen kann und dadurch Geld verdient. Diese Ansicht wird dadurch begründet, dass er dafür sorgen muss, dass das Theater weiter bestehen kann. Im Bezug auf die Inhalte der Theaterstücke äußert er sich, dass „Masse […] nur durch Masse“ (V. 51) bezwungen werden könne, da „ein jeder […] sich endlich selbst was [aussuche]“ (V. 52). Außerdem sagt er, dass „auf unsern deutschen Bühnen / […] ein jeder [probiert] was er mag“ (V. 124f.) und der Dichter und der Schauspieler nicht an Requisiten sparen müssen (vgl. V. 126ff.). Um die Menschen zufrieden stellen zu können, solle der Dichter also möglichst ein Stück schreiben, was viele Menschen betrifft, und da sei es auch egal, dass das Produkt keine hohe künstlerische Qualität hat.

In Anbetracht zur Entstehung von „Faust“ ist zu sagen, dass Goethe 1772 anfing ihn zu schreiben und er schließlich erst 1808 veröffentlicht wurde. Somit wurde „Faust“ während drei Epochen, Sturm und Drang, Klassik und Romantik, geschrieben und ist dementsprechend davon geprägt. Das stimmt mit der Aussage, des Direktors überein, der sagt, dass in deutschen Theatern viel ausprobiert wird und es keine „Norm“ gibt (vgl. V. 124f.). Die Vielfalt an verschiedenen Handlungsorten und -zeiten in den jeweiligen Szenen, spiegelt sich in „Faust“ wieder. Somit handelt die erste Szene, in der Faust über einen inneren Konflikt, die Suche nach der Erkenntnis, „was die Welt / im Inneresten zusammenhält“ (V. 382f.), nachdenkt, in der „Nacht“. Des Weiteren handelt die Tragödie an verschiedenen Orten, z.B. im „Studierzimmer“, im „Auerbacher Keller in Leipzig“ oder in der „Hexenküche“. In „Woyzeck“ ändern sich der Handlungsort und auch die Handlungspersonen je nach Szene. Zum Beispiel handelt die erste Szene auf dem Feld, wo Woyzeck seiner Arbeit nachgeht, und die zweite Szene in Maries Zimmer, wo sie am Fenster sitzt.

Der Schauspieler vertritt eine ähnliche Meinung wie die des Direktors, und zwar Zufriedenstellung und Erfolg. Er will dem Publikum durch das Theater Spaß bereiten (vgl. V. 33), denn „den will sie doch und soll ihn haben“ (V. 34). Somit sieht er seine Aufgabe darin, die Menschen zu unterhalten. Außerdem denkt er, dass „wer sich behaglich mitzutheilen weiß / […] des Volkes Laune nicht erbittern [werde]“ (V. 37f.). Der Schauspieler macht damit deutlich, dass er den Vorstellungen des Publikums nachgeht, um sie zufrieden zu stellen, und erhofft sich dadurch „einen großen Kreis“ (V. 39), also Bekanntheit und Erfolg. Er ist der Meinung, dass Themen aus dem „Menschenleben“ (V. 107), also gegenwärtige Themen, am besten für ein Stück geeignet sind, da jeder sich damit identifizieren könne.

In „Faust“ wird ein im 18./19. Jahrhundert gegenwärtiges Thema, der Ausschluss aus der Gesellschaft wegen dem Verstoß der gesellschaftlichen Konventionen, in der „Gretchentragödie“ behandelt. Gretchen wird von Faust ungewollt schwanger und wird dadurch von der Gesellschaft ausgeschlossen. Darüber hinaus wird sie, nachdem sie das neugeborene Kind aus Verzweiflung tötete, zu Tode verurteilt. Ein gegenwärtiges Thema des 19. Jahrhunderts, was in „Woyzeck“ thematisiert wird, ist die gesellschaftliche Ungleichheit. Woyzeck, der die untere Gesellschaftsschicht verkörpert, ist dem Tambourmajor, der ein hohes gesellschaftliches Ansehen genießt, sowohl finanziell als auch ansehnlich unterlegen. Dies führt dazu, dass er mit der Zeit psychisch erkrankt und seine Frau und sein Kind verliert.

Der Dichter vertritt die künstlerische Aufgabe und die zeitlose Bedeutung eines Theaterstücks. Er denkt, dass die Forderungen des Publikums, die Dichter „wider Willen […] zum Strudel zieht“ (V. 18), sie also ihre künstlerische Freiheit nicht ausüben können, wenn es in erster Linie um die Zufriedenstellung des Publikums gehen solle. Das, was der Schauspieler inhaltlich voraussetzt, also gegenwärtige Themen, seien „für den Augenblick geboren“ (V. 29) und somit ohne große Bedeutung für die Nachwelt. Nur „das Aechte bleibt der Nachwelt unverloren“ (V. 30), also ein Stück, was überzeitliche Themen wie Religion, den Sinn des Lebens, Liebe oder Tod thematisiert, ist auch für die Nachwelt noch relevant.

Auch in „Faust“ werden überzeitliche Themen behandelt. Zum Beispiel stellt Faust sich in der ersten Szene die Frage, „was die Welt / im Innersten zusammenhält“ (V. 382f.), also was der Sinn des Lebens ist. Auch das Thema Liebe wird thematisiert, da Faust auf der Suche danach ist und sie vermeintlich in Gretchen findet. „Woyzeck“ stellt ein gesellschaftskritisches Drama dar, welches thematisch immer noch Relevanz hat. Die thematisierte Schere zwischen Arm und Reich ist heutzutage in vielen Ländern, wenn auch nur teilweise bzw. gering vorhanden. Somit gibt es viele, die unter guten Lebensbedingungen leben können, aber auch viele finanzielle Benachteiligte, die auf Hilfe angewiesen sind.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass in beiden Dramen, „Faust“ und „Woyzeck“, die drei Vorstellungen, die nach dem Unterhaltungswert und der Vielfalt, der gegenwärtigen und der überzeitlichen Relevanz, im Grunde enthalten sind.

Janette

Im Folgenden werden die Vorstellungen eines guten Theaterstücks nach den drei Figuren des Kapitals „Vorspiel auf dem Theater“ aus „Faust I“ darauf geprüft, inwiefern sie stimmig zu dem Drama „Faust I“ aus dem Jahr 1808 von Johann Wolfgang von Gothe sind. Zudem werden die Kriterien eines guten Theaterstücks nach den drei Figuren auf das im Unterricht bekannte Drama „Woyzeck“ von George Büchner aus dem Jahr 1879 überprüft.

Wie zuvor schon in den Analyseergebnissen angeführt, vertritt der Direktor einen finanziellen Ansichtspunkt, da dieser beispielsweise möchte, dass das Publikum „Mit Stößen sich bis an die Kasse ficht“ (V. 12). Somit ist es das Ziel, dass das Stück für zahlreiche Einnahmen sorgt. Also ist die Schlussfolgerung dessen, dass ein Theater nur gut sei, wenn es einen hohen Verdienst hat. In Bezug gesetzt zu Goethes Stück ist zu sagen, dass das Stück sehr wohl für Geldeinnahmen gesorgt hat, was alleine das Ansehen in den verschiedenen Zeiten zeigt. Dadurch, dass das Werk Goethes auch noch heute, lange Zeit nach Veröffentlichung, Erfolg hat, ist zu sagen, dass es aus finanzieller Sichtweise erfolgreich ist. Zudem soll „ein jeder [probiert] was er mag“ (V. 124f.). Das vertritt die Meinung, dass für jeden etwas bei einem Theater dabei sein soll. Die Aufforderung „Besonders aber laßt genug geschehen!“ 45) bekräftigt diesen Gesichtspunkt. Und auch bei Faust ist das Drama von Abwechslung geprägt. Nicht nur dass das Drama aus drei verscheiden Epochen stamm und auch von diesen geprägt ist, sondern auch die verschiedenen Schauplätze wie beispielsweise das „Studienzimmer“ oder die „Hexenküche“ und viele weitere versprechen ein abwechslungsreiches Theaterstück, welches somit auch mit vielen Requisiten ausgestattet sein muss. Somit ist auch der Vergleich des Direktors mit einem „Ragout“ (V. 56) treffend. Besonders durch diese Szenenwechsel in verschiedene Ambiente ist für Unterhaltung gesorgt, da dass Stück nicht einseitig wirken kann. Außerdem fordert der Direktor, dass eine große Breitseite beziehungsweise dass das Theater ,,Vom Himmel durch die Welt zur Hölle” (V.135) geht. Auch in Faust spielen nicht nur irdische Gestalten mit, sondern auch der Teufel, mit welchem Faust eine Wette abschließt. Somit ist zu sagen, dass durch die Vermischung der beiden Welten ebenfalls eine Vielseitigkeit geschaffen wird. Allerdings wird so auch der ganze „Kreis der Schöpfung“ (V. 133) ausgeschöpft. Das bedeutet, dass all das was existiert abgearbeitet werden soll und somit ein möglichst großes Spektrum innerhalb weniger Zeit thematisiert wird. Auch dies lässt sich in Faust wiederfinden, da zu Beginn die Handlung mit dem „Prolog im Himmel“ einsetzt und die letzte Szene im „Kerker“ stattfindet.

Bei Betrachtung der lustigen Person ist zu sagen, dass diese der Meinung ist, ein Schauspieler sei ein Abbild des menschlichen Lebens. Überprüft man dies mit dem Drama Goethes ist auffällig, das die Motive der Figuren in dem Drama Faust alle menschliche Züge haben. So such Faust beispielsweise nach der Erkenntnis „was die Erde im Inneren zusammenhält“ und strebt da nach sein Wissen zu erweitern, jedoch verzweifelt an diesem hoch gesetzten Ziel. Zudem ist Gretchen ebenfalls ein weiteres Beispiel für das Abbild eines Menschen, da diese wegen ihrer Liebesbeziehung zu Faust ihre Familie anlügt und den gesellschaftlichen Zwängen nicht mehr gerecht wird. Zudem bilden „Narrheit“ (V.44) und „Spaß“ (V. 33) wichtige Instanzen für die lustige Person. Somit sollen „Vernunft, Verstand, Empfindungen Leidenschaft“ (V. 43) in einem guten Theater thematisiert werden und für unterschiedliche Unterhaltung sorgen. In dem Kapitel „Wald und Höhle“ wird beispielsweise die Verzweiflung Fausts thematisiert, der nicht zu der Erkenntnis kommt was die Welt zusammenhält. Das Kapitel „Dom“ thematisiert allerdings die Suche nach Schutz im christlichen Glauben.

Der Dichter allerdings legt mehr Wert auf die künstlerischen Aspekte. Somit ist es im unteranderem wichtig, dass die Werke auch für die „Nachwelt unverloren“ (V. 30) bleiben. Offensichtlich ist an dieser Stelle, dass Faust nicht nur zur damaligen Gegenwart eine Rolle spielte, sondern auch heute noch. Das Kriterium der Zeitlosigkeit ist demnach erfüllt. Hierzu tagen allerdings auch die zeitübergreifenden Themen wie beispielsweise Liebe, Gott und gesellschaftliche Zwänge ihren Teil bei, welche allesamt in Faust aufgegriffen sind. Weitergehend fordert er auch, dass Auszüge „sich rhythmisch reg[en]“ (V. 92). Vergleicht man diese Aussage mit dem Drama, ist zu sagen, dass teilweise ein Metrum aufzufinden ist und somit auch ein Rhythmus das Versmaß angibt. Zudem sollen Textstellen „in herrlichen Accorden“(V. 94) schlagen, was dafür spricht, dass Liedformen aufzufinden sind. Die Gebete in den Kapiteln greifen somit diesen Aspekt auf.

Überprüft man diese Kriterien auf das Drama Woyzeck, welches 1875 von George Büchner veröffentlicht wurde, so ist zu sagen, dass nicht alle Kriterien erfüllt werde.

Die Themen sind jedoch zeitübergreifend, so werden auch wie bei Faust die Liebe und gesellschaftliche Zwänge thematisiert. Allerdings spielt der Humor, welcher vor allen Dingen für die lustige Person Bedeutung hat, eher weniger eine Rolle, das Stück tragische Züge hat, wie beispielsweise der Tod Maries durch ihren eigenen Ehemann und das Verlassens des eigenen Sohnes Woyzecks. Auch die Labilität Woyzecks Psyche spricht dafür, dass das Stück nicht von „Spaß“ (ebd.) durchzogen ist. Eine Vielfalt lässt sich jedoch beispielsweise in den Schauplätzen finden, da das Theater beispielsweise Szenen umsetzen muss, welche in einem Wirtshaus, auf dem Marktplatz oder in einem Feld spielen umsetzen muss. Somit ist das Kriterium der Vielseitigkeit, was für den Direktor eine Priorität hatte ebenfalls erfüllt. Zu den Figuren aus dem Drama „Woyzeck“ ist zu sagen, dass es sich dabei um Alltagspersonen handelt, welche so oder so ähnlich hätten gelebt haben können. Somit können sich die Schauspieler mit den anderen Menschen identifizieren und gleichen dem Abbild eines normalen Menschen. Vergleicht man jedoch die Form der beiden Dramen, ist "Faust" anspruchsvoller als "Woyzeck", da diese einem Lied gleicht. Bei "Woyzeck" ist die Form nicht komplex, da sie teilweise ebenfalls wie ein Lied aufgebaut ist, jedoch teilweise auch sehr unstrukturiert ist und Textstellen fehlen, welche von der Urfassung nicht übertragen werden konnten.

Nach Überprüfung der beiden Dramen hinsichtlich eines guten Theaterstücks nach den drei Personen, so ist zu sagen, dass beide Voraussetzungen erfüllen, die von den Figuren gefordert werden. Die Dramen thematisieren somit zeitübergreifende Themen, so dass sie der Nachwelt beibehalten werden und auch die Handlungsfiguren gleichen Abbilder eines Menschen. Zudem sorgen beispielsweise die verschiedenen Schauplätze für Abwechslung und einen hohen Unterhaltungswert.

Jan

Im Folgenden werde ich meine Analyseergebnisse in Beziehung zum Drama „Faust I“ als Bühnenstück setzen und die Umsetzung der zentralen Vorstellungen der drei Figuren in der Tragödie beispielhaft erläutern.


Im „Vorspiel auf dem Theater“ kommen drei elementare Personen vor : Der Direktor, der Dichter und die lustige Person bzw. der Schauspieler. Ich werde zunächst auf den Direktor eingehen. Der Direktor ist sehr auf den Umsatz, welchen das Theater erzielen soll „Mit Stößen sich bis an die Kasse ficht“(V.12), fixiert. Denn ohne ein festes Einkommen, müsste das Theater schließen und der Direktor seine Mitarbeiter feuern. Er will das Theater also schlicht und einfach am leben halten und zusätzlich noch Geld für sich selbst verdienen. Um dies zu erreichen träumt er von einem riesigen Publikum, welches das Theater besucht und gefallen daran findet „Ich wünschte sehr der Menge zu behagen“ (V.1) um möglichst viel daran zu verdienen. Dieses Publikum soll nach Möglichkeit so groß sein, dass man schon von „Menge“(V.7) sprechen kann und schon lange bevor die Vorstellung überhaupt anfängt „Bei hellem Tage, schon vor Vieren“(V.11) anwesend sein und auf den Beginn dieser warten. Um dieses Vorhaben realisieren zu können erwartet er perfekte Leistung von Dichter und Schauspielern, was er als „den ganzen Kreis der Schöpfung“(V.133) betitelt. Dies ist in „Faust“ zum einen im „Prolog im Himmel“ zu finden, wo der Schöpfer der Erde, also Gott selbst eine zentrale Rolle spielt und und mit Mephisto einen Pakt schließt.


Die zweite Person, welche auftritt ist der Dichter, also jener, welcher das Theaterstück in Form eines Textes erst verfasst und damit die Basis dieses ist. Diesem ist besonders wichtig, dass die Kunst durch das Theaterstück nicht verloren geht und die Leute aufgrund dieser und nicht um die Damen, welche „ihren Putz zum besten“(V.68) geben, zu sehen, ins Theater kommen; Oder um „nach dem Schauspiel“(V.74) auf „ein Kartenspiel“(V.74) zu hoffen oder „eine wilde Nacht an einer Dirne Busen“(V.75) zu verbringen. Für ihn geht es einzig und allein um die Kunst, weshalb er ein Theaterstück auch teilweise negativ findet aufgrund dieser Absichten des Publikums findet. Auf „Faust“ bezogen sind Dinge wie Reimschema und Versmaß, aber auch die ganze Handlung künstlerisch und lassen sich auf den Dichter beziehen.


Die letzte Person ist die lustige Person bzw. der Schauspieler, welchem besonders wichtig ist, dass die Stücke das Abbild des menschlichen Lebens thematisieren sollen und damit möglichst Realitätsnah wie ein „Liebesabenteuer“(V.105) sind. Er hat zwar am wenigsten zu sagen, ist aber trotzdem sehr stark davon abhängig, ob das Theaterstück ein Erfolg ist oder nicht. Die Realitätsnähe lässt sich in „Faust“ an Gretchen und ihrer Familie erkennen, da diese so oder so ähnlich existiert haben könnten, wo hingegen Mephisto eher realitätsfern ist.


Wenn man das „Vorspiel auf dem Theater“ auf ein weiteren aus dem Unterricht bekanntes Drama, nämlich „Woyzeck“ bezieht, wird schnell klar, dass es auch ziemlich Realitätsnah durch seine Charaktere ist und außerdem einige künstlerische Aspekte in sich trägt. Die Schöpfung hingegen spricht es nicht direkt an und lässt sich aufgrund dessen nicht so gut auf das „Vorspiel auf dem Theater“ wie „Faust “ beziehen.


Abschließend ist zu sagen, dass sich sowohl „Faust“, als auch „Woyzeck“ ziemlich gut auf das „Vorspiel auf dem Theater“ beziehen lassen und dabei die Ansichten des Direktors, des Dichters und des Schauspielers miteinbeziehen.