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Herbert Birken: Achmed, der Narr
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Wohlgefällig ließ der Sultan sein Auge auf dem neuen Leibdiener ruhen und befahl ihm: „Geh, Achmed, und bereite mir ein Frühstück!“ Achmed gehorchte und tat, wie sein Herr ihm befohlen. Doch als der Sultan in sein Frühstückszimmer kam, begann er gewaltig zu schreien und seinen neuen Diener zu schelten: „Achmed, du verflixter Schlingel, ich werde dich in den Kerker werfen lassen! Soll das etwa mein Frühstück sein?“
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Und was hatte Achmed auf dem kostbaren Frühstückstisch bereitgestellt: eine Tasse Kaffee, drei Reisbrotfladen und etwas Honig, genau das, was er selbst zu frühstücken gewohnt war. Und weiter nichts. "Wenn ich ein Frühstück bestelle", belehrte ihn der Sultan, „hat folgendes dazu sein: Kaffee, Mokka, Tee und Schokolade, Reisbrot, Maisbrot, Weizenbrot und Haferschleim, Butter, Sahne, Milch und Käse, Schinken, Wurst, Eier und Gänseleber, Trüffeln, Oliven, Feigen und Datteln, Honig, Marmelade, Gelee und Apfelmus, Pfirsiche, Orangen, Zitronen und Nüsse, weißer Pfeffer, roter Pfeffer, gelber Pfeffer, Knoblauch und Zwiebeln, Rosinen, Mandeln und Kuchen. - Verstanden?“ „Verzeiht, o Herr, dem niedrigsten Eurer Knechte“, rief Achmed und gelobte des langen und breiten Besserung. Hussein der Siebente, der sich selber für einen gütigen und gerechten Herrscher hielt, ließ Gnade vor Recht ergehen und verzieh seinem Diener.
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3. Am Nachmittag befahl er: „Achmed, geh und richte mir ein Bad!“ Achmed gehorchte und tat, wie sein Herr ihm befohlen. Doch als der Sultan in sein Badezimmer kam, begann er gewaltig zu schreien und seinen neuen Diener zu schelten: „Achmed, du verflixter Schlingel, ich werde dich in den Kerker werfen lassen! Soll das etwa mein Bad sein!?“ Und wie hatte Achmed dem Sultan das Bad bereitet? So, wie er selber zu baden gewohnt war: Lauwarmes Wasser war in dem kostbaren Marmorbecken, daneben lagen ein Stück Seife und ein Handtuch. Und weiter nichts. „Wenn ich ein Bad bestelle“, belehrte ihn der Sultan, „hat folgendes da zu sein:heißes Wasser, laues Wasser und kaltes Wasser, Ambra, Moschus und Lavendel, Seife, Creme und Eselsmilch, Tücher, Laken und Decken, Rasierzeug, Kämme und Scheren, der Bader, der Friseur, Kosmetiker, Masseure und Musikanten. Verstanden?!“ „Verzeiht, o Herr, dem niedrigsten eurer Knechte“, rief Achmed und gelobte des langen und breiten Besserung. Hussein der Siebente, der sich selber für einen gütigen und gerechten Herrscher hielt, ließ Gnade vor Recht ergehen und verzieh seinem neuen Diener. Am anderen Morgen, gleich in der Frühe, rief der Sultan den Leibdiener an sein Lager. „Oh, Achmed“, jammerte er.
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4. „ich bin krank, sehr krank und habe arge Schmerzen! Geh schnell und hole mir einen Arzt!“ Achmed sah voller Mitgefühl auf den großmächtigen Herrscher, der sich auf den kostbaren Kissen hin und her wälzte. Er überlegte, was er wohl tun würde, wenn er selbst krank wäre, aber da fiel ihm ein, was für Lehren er gestern erhalten hatte. Er gelobte, alles Nötige zu besorgen und lief eilig von dannen. Vergeblich wartete der Sultan auf seine Rückkehr. Er wartete eine ganze Stunde und noch eine Viertelstunde. Kein Achmed erschien, und auch kein Doktor. Sicher hatte der neue Diener wieder Unsinn angestellt, anstatt seine Befehle zu befolgen. Nun, diesmal wollte er ihn ganz bestimmt in den Kerker werfen lassen. In gewaltigem Zorn rannte er im Zimmer auf und ab. Da kam Achmed, völlig außer Atem und in Schweiß gebadet, hereingestürzt. „Achmed, du verflixter Schlingel!“, schrie der Sultan. „Ich werfe dich“…“
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5. Doch der Diener unterbrach seinen Herr„: „Mein Herr und Gebieter, es ist alles besorgt: Wundarzt, Feldscher, Bader, Zahnarzt, Nervenarzt und Wurzelhexe sind im Serail, der Imam wartet mit dem heiligen Öl, die letzte Fußwaschung ist bestellt, Blumen und Kränze werden geflochten, Musikanten und Klageweiber sind angetreten, der Muezzin ruft vom Minarett, das Grab ist geschaufelt, und der Leichenwagen steht vor der Tür.
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Als der Sultan das hörte, musste er so fürchterlich lachen, dass ihm sein dicker Bauch wackelte und die Tränen ihm aus den Augen schossen; er konnte sich gar nicht wieder beruhigen. Weil aber das Lachen eine gute Medizin ist, hatte er seine Krankheit ganz und gar vergessen und lachte sich über den Streich seines Dieners völlig gesund. Hussein der Siebente, der sich selber für einen gütigen und gerechten Herrscher hielt, erkannte die weise Lehre, die ihm sein Sklave gegeben hatte, und ernannte Achmed zu seinem Hofnarren. Er sollte immer um seinen Herrn sein und ihn mit Späßen aller Art erfreuen, aber auch Rat und Auskunft erteilen, wenn der Sultan in schwierigen Angelegenheiten seinen Narren befragen wollte.

Version vom 3. Januar 2019, 12:02 Uhr

Die Inhaltsangabe

Sie will (kurz) über den Inhalt eines Textes informieren. Die Fähigkeiten zur Erstellung einer Inhaltsangabe sind grundlegend wichtig und werden dir in vielen Kontexten helfen.

Aufbau:

1. Kernsatz (Worum geht es inhaltlich?) / freiwillig: Themasatz

• Textart, Titel, Autor, Entstehungszeit, das Allerwichtigste zum Verständnis des Textes in ein oder zwei Sätzen

2. Hauptteil

Darstellung der wesentlichen Handlungsabläufe in chronologischer Reihenfolge

Merkmale:

• Beschränkung auf Wesentliches • Verwendung des Präsens (bei Vorzeitigkeit: Perfekt) • Korrekte Ersetzung der direkten Rede (Konjunktiv) • Sachliche Formulierungen

3. Schluss

• Intention (Was verdeutlicht der Text?)


Inhaltsverzeichnis

MI, 12/12

Das wohlfeile Mittagessen (J. P. Hebel)

Zum Löwenwirt in einem gewissen Städtlein kam ein wohlgekleideter Gast. Kurz und trotzig verlangte er für sein Geld eine gute Fleischsuppe. Hierauf forderte er auch ein Stück Rindfleisch und Gemüse für sein Geld. Der Wirt fragte ganz höflich, ob ihm nicht auch ein Glas Wein beliebe? „O freilich ja!“ erwiderte der Gast, „wenn ich etwas Gutes haben kann für mein Geld.“ Nachdem er sich alles wohl hatte schmecken lassen, zog er einen abgeschliffenen Sechser aus der Tasche und sagte: „Hier, Herr Wirt, ist mein Geld.“ Der Wirt sagte: „Was soll das heißen? Seid Ihr mir nicht einen Taler schuldig?“ Der Gast erwiderte: „Ich habe für keinen Taler Speise von Euch verlangt, sondern für mein Geld. Hier ist mein Geld. Mehr hab' ich nicht. Habt Ihr mir zu viel dafür gegeben, so ist's Eure Schuld.“ „Ihr seid ein durchtriebener Schalk“, erwiderte der Wirt, „und hättet wohl etwas anders verdient. Aber ich schenke Euch das Mittagessen und hier noch ein Vierundzwanzigkrenzerstück dazu. Nur seid stille zur Sache und geht zu meinem Nachbarn, dem Bärenwirt, und macht es ihm ebenso!“ Das sagte er, weil er mit seinem Nachbarn, dem Bärenwirt, aus Brotneid in Unfrieden lebte und einer dem andern jeglichen Schimpf gerne antat und erwiderte. Aber der schlaue Gast griff lächelnd mit der einen Hand nach dem angebotenen Geld, mit der andern vorsichtig nach der Türe, wünschte dem Wirt einen guten Abend und sagte: „Bei Eurem Nachbarn, dem Herrn Bärenwirt, bin ich schon gewesen, und eben der hat mich zu Euch geschickt und kein anderer.“

EA: Bearbeite den Text, indem du alle wichtigen Textstellen markierst!

SV/UG: Auswertung

HA: Formuliere eine Inhaltsangabe (Hauptteil), indem du die Kriterien (s.o.) berücksichtigst! Lade deinen Text hoch auf diese Seite!

FR, 14/12

SV: Das wohlfeile Mittagessen (J. P. Hebel)

SV/UG: Auswertung der HA

PA: Lies den Hauptteil der Inhaltsangabe deines Nachbarn, und gib ihm ein mündliches FB!

EA: Überarbeite deinen Hauptteil mit Hilfe des FB!

HA: -


MO, 17/12

Video "Feiertags-Erklärer"

Rückgabe der KA an Leni, Tom und Luke - Hinweise zur Korrektur (bis spätestens Donnerstag)

EA/PA: Vervollständige deine Inhaltsangabe um den Kernsatz!

SV/UG: Auswertung

EA/PA: Vervollständige deine Inhaltsangabe um den Schluss!

SV/UG: Auswertung

EA: Überarbeite deine Inhaltsangabe!

SV/UG: Auswertung

Wer im Glashaus spielt... (Entstehungsdatum und Verfasser unbekannt)

Langeweile am Sonntagnachmittag? Nicht für Thomas und seine vier Freunde. „Du“, meinte Klaus zu Boris, „wir gehen einfach in eure Gärtnerei. Da ist es doch wie in einem Labyrinth. Das haben wir doch schon letztes Jahr einmal ausprobiert.“ - „Richtig, das wär klasse“, stimmte ihm Rüdiger zu, „vor allem können wir dort eine prima Wasserschlacht machen, bei den vielen Wasseranschlüssen und Schläuchen. Bei der Hitze heute die richtige Abkühlung.“ Doch Boris lehnte ab. „Nee, das geht nicht mehr. Mein Vater hat mir extra verboten, dort noch einmal heimlich mit anderen zu spielen. Es kann viel zu leicht was zu Bruch gehen.“ - „Komm, sei kein Spielverderber“, fuhr ihn Angelo an. „Los, hol schon den Schlüssel, du weißt doch, wo er hängt, du Angsthase!“ - „Wenn du kneifst, bist du unser Freund gewesen“, meinte Klaus noch ergänzen zu müssen. „Naja, Vati ist noch bis abends mit seinen Freunden Tennis spielen. Ich könnte es also riskieren“, dachte Boris. „Und Mutti bleibt sowieso den ganzen Nachmittag im Garten der Nachbarin.“ Also besorgte er den Schlüssel und kurze Zeit später tobte zwischen den Pflanzenreihen eine Wasserschlacht. Boris' Ermahnungen, dabei bloß vorsichtig zu sein, verhallten ungehört. Im Übermut gingen zunächst mehrere Blumentöpfe zu Bruch. Dann schob Klaus Rüdiger in der Schubkarre mit hohem Tempo durch die engen Gänge des Gewächshauses. Da passierte es. Sie wollten gerade Jagd auf Angelo machen. Dieser versuchte, sie zunächst mit einem kräftigen Wasserstoß aus dem Gartenschlauch aufzuhalten. Als dies nichts half, griff er zu einem Besen, holte nach hinten aus und - ein lautes Klirren - eine Scheibe des Gewächshauses zerbrach in tausend Stücke. „Ihr Idioten, jetzt haben wir's!“, schrie Boris. „Musste das sein? Das gibt einen Riesenärger!“ „Ich hab damit nichts zu tun! Ich hab's nicht gemacht!“, antwortete Rüdiger. „Mensch, Boris, stell dich einfach dumm und sag, du wüsstest von nichts“, gab schließlich Klaus zum Besten. „Oder sag doch, die älteren Jungen aus der Nachbarschaft hätten dich gezwungen, sie reinzulassen.“ „Das kommt doch raus, das glaubt mein Vater bestimmt nicht.“ Aber seine Freunde ließen nicht locker. Boris war inzwischen ganz still geworden. Er ärgerte sich über sich selbst, war aber auch sauer auf seine Freunde. Was sollte er bloß machen?

SV/UG: Gemeinsames Lesen des Textes

EA: Bearbeite den Text, indem du alle wichtigen Textstellen markierst!

SV/UG: Auswertung

HA: Formuliere den Hauptteil der Inhaltsangabe! Lade deinen Text hoch auf diese Seite!

MI, 19/12

SV: Wer im Glashaus spielt...

Kriterien einer Inhaltsangabe?

SV/UG: Auswertung der HA von Elena, Emily und Marc

PA: Gib deinem Nachbarn ein FB, indem du Fehler in seinem Text fett markierst sowie darunter notierst, was ge- und misslungen ist! (10')

EA: Korrigiere deinen Text mit Hilfe des FB! (10')

EA/PA: Vervollständige deine Inhaltsangabe um den Kernsatz sowie den Schluss!

SV/UG: Auswertung

HA: -

MO, 07/01

Ferien? - WT wird verschoben auf DO, 07/02! - Jona: 150 € - Reli-Videos?

SV/UG: Wh Schema

SV: Wer im Glashaus spielt…

SV/UG: HT, Kernsatz, Schluss

EA/PA: Überarbeitung

Herbert Birken: Achmed, der Narr

Wohlgefällig ließ der Sultan sein Auge auf dem neuen Leibdiener ruhen und befahl ihm: „Geh, Achmed, und bereite mir ein Frühstück!“ Achmed gehorchte und tat, wie sein Herr ihm befohlen. Doch als der Sultan in sein Frühstückszimmer kam, begann er gewaltig zu schreien und seinen neuen Diener zu schelten: „Achmed, du verflixter Schlingel, ich werde dich in den Kerker werfen lassen! Soll das etwa mein Frühstück sein?“ Und was hatte Achmed auf dem kostbaren Frühstückstisch bereitgestellt: eine Tasse Kaffee, drei Reisbrotfladen und etwas Honig, genau das, was er selbst zu frühstücken gewohnt war. Und weiter nichts. "Wenn ich ein Frühstück bestelle", belehrte ihn der Sultan, „hat folgendes dazu sein: Kaffee, Mokka, Tee und Schokolade, Reisbrot, Maisbrot, Weizenbrot und Haferschleim, Butter, Sahne, Milch und Käse, Schinken, Wurst, Eier und Gänseleber, Trüffeln, Oliven, Feigen und Datteln, Honig, Marmelade, Gelee und Apfelmus, Pfirsiche, Orangen, Zitronen und Nüsse, weißer Pfeffer, roter Pfeffer, gelber Pfeffer, Knoblauch und Zwiebeln, Rosinen, Mandeln und Kuchen. - Verstanden?“ „Verzeiht, o Herr, dem niedrigsten Eurer Knechte“, rief Achmed und gelobte des langen und breiten Besserung. Hussein der Siebente, der sich selber für einen gütigen und gerechten Herrscher hielt, ließ Gnade vor Recht ergehen und verzieh seinem Diener. 3. Am Nachmittag befahl er: „Achmed, geh und richte mir ein Bad!“ Achmed gehorchte und tat, wie sein Herr ihm befohlen. Doch als der Sultan in sein Badezimmer kam, begann er gewaltig zu schreien und seinen neuen Diener zu schelten: „Achmed, du verflixter Schlingel, ich werde dich in den Kerker werfen lassen! Soll das etwa mein Bad sein!?“ Und wie hatte Achmed dem Sultan das Bad bereitet? So, wie er selber zu baden gewohnt war: Lauwarmes Wasser war in dem kostbaren Marmorbecken, daneben lagen ein Stück Seife und ein Handtuch. Und weiter nichts. „Wenn ich ein Bad bestelle“, belehrte ihn der Sultan, „hat folgendes da zu sein:heißes Wasser, laues Wasser und kaltes Wasser, Ambra, Moschus und Lavendel, Seife, Creme und Eselsmilch, Tücher, Laken und Decken, Rasierzeug, Kämme und Scheren, der Bader, der Friseur, Kosmetiker, Masseure und Musikanten. Verstanden?!“ „Verzeiht, o Herr, dem niedrigsten eurer Knechte“, rief Achmed und gelobte des langen und breiten Besserung. Hussein der Siebente, der sich selber für einen gütigen und gerechten Herrscher hielt, ließ Gnade vor Recht ergehen und verzieh seinem neuen Diener. Am anderen Morgen, gleich in der Frühe, rief der Sultan den Leibdiener an sein Lager. „Oh, Achmed“, jammerte er. 4. „ich bin krank, sehr krank und habe arge Schmerzen! Geh schnell und hole mir einen Arzt!“ Achmed sah voller Mitgefühl auf den großmächtigen Herrscher, der sich auf den kostbaren Kissen hin und her wälzte. Er überlegte, was er wohl tun würde, wenn er selbst krank wäre, aber da fiel ihm ein, was für Lehren er gestern erhalten hatte. Er gelobte, alles Nötige zu besorgen und lief eilig von dannen. Vergeblich wartete der Sultan auf seine Rückkehr. Er wartete eine ganze Stunde und noch eine Viertelstunde. Kein Achmed erschien, und auch kein Doktor. Sicher hatte der neue Diener wieder Unsinn angestellt, anstatt seine Befehle zu befolgen. Nun, diesmal wollte er ihn ganz bestimmt in den Kerker werfen lassen. In gewaltigem Zorn rannte er im Zimmer auf und ab. Da kam Achmed, völlig außer Atem und in Schweiß gebadet, hereingestürzt. „Achmed, du verflixter Schlingel!“, schrie der Sultan. „Ich werfe dich“…“ 5. Doch der Diener unterbrach seinen Herr„: „Mein Herr und Gebieter, es ist alles besorgt: Wundarzt, Feldscher, Bader, Zahnarzt, Nervenarzt und Wurzelhexe sind im Serail, der Imam wartet mit dem heiligen Öl, die letzte Fußwaschung ist bestellt, Blumen und Kränze werden geflochten, Musikanten und Klageweiber sind angetreten, der Muezzin ruft vom Minarett, das Grab ist geschaufelt, und der Leichenwagen steht vor der Tür. Als der Sultan das hörte, musste er so fürchterlich lachen, dass ihm sein dicker Bauch wackelte und die Tränen ihm aus den Augen schossen; er konnte sich gar nicht wieder beruhigen. Weil aber das Lachen eine gute Medizin ist, hatte er seine Krankheit ganz und gar vergessen und lachte sich über den Streich seines Dieners völlig gesund. Hussein der Siebente, der sich selber für einen gütigen und gerechten Herrscher hielt, erkannte die weise Lehre, die ihm sein Sklave gegeben hatte, und ernannte Achmed zu seinem Hofnarren. Er sollte immer um seinen Herrn sein und ihn mit Späßen aller Art erfreuen, aber auch Rat und Auskunft erteilen, wenn der Sultan in schwierigen Angelegenheiten seinen Narren befragen wollte.